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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lampe, welche die Funktion eines Infrarotstrahlers mit der Funktion einer Lampe verbindet.
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Infrarotstrahler sind Wärmestrahler, die beispielsweise zum Warmhalten von Säuglingen auf dem Wickeltisch eingesetzt werden. So ist es bereits lange bekannt, über einem Wickeltisch einen Infrarotstrahler anzuordnen und diesen beim Wickeln einzuschalten. Der Infrarotstrahler emittiert eine Wärmestrahlung, die vom Kind als angenehm empfunden wird, so dass in der Wickelsituation, in welcher der Windelbereich des Kindes entblößt und feucht abgewischt wird, zumindest eine für das Kind wohlige Wärme erzeugt wird.
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Entsprechend sind viele bekannte Infrarotstrahler zur Wandmontage vorgesehen und können in angemessenem Abstand über dem Wickeltisch und auf diesen gerichtet an der Wand aufgehängt werden. Ebenfalls ist es bekannt, die Infrarotstrahler zusätzlich mit Leuchtmitteln auszustatten, so dass mit dem Infrarotstrahler auch gleichzeitig eine Lichtquelle über dem Wickeltisch aufgehängt wird. Dies erleichtert natürlich die Arbeit der wickelnden Person.
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Allerdings erreicht die Lampe in aller Regel das Ende ihrer Lebensdauer spätestens dann, wenn das letzte Kind der Familie das Wickelalter hinter sich lässt. Oft wird die zusätzliche Wärmezufuhr während des Windelwechselns bereits wesentlich früher nicht mehr eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt kann es sein, dass eine solche Lampe kaum zwei Jahre eingesetzt wurde.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Weiterverwendung der Lampe zu begünstigen und zusätzliche Einsatzmöglichkeiten für diese zu schaffen.
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Dies gelingt durch eine Lampe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere, sinnvolle Ausgestaltungen können den sich anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Lampe sowohl einen Infrarotstrahler umfasst, welcher Wärmestrahlung aussendet, als auch Leuchtmittel um einen Raum zu erhellen. So kann die Wärmestrahlung neben dem ausgestrahlten Licht einen Körper aufheizen, der sich unter der Lampe befindet. Der Lampenschirm, unter dem der Infrarotstrahler und die Leuchtmittel angeordnet sind, ermöglicht dabei eine Strahlung beider Elemente in eine Öffnungsrichtung des Lampenschirms und verbindet beide Elemente zu einer Einheit. Das Lampenschirm selbst ist über einen Lampenhals mit einer Bedienungseinheit verbunden, über welche eine Steuerung der Lampenfunktion durch den Benutzer, als auch eine Befestigung der Lampe an der Wand erfolgt. Hierzu ist die Bedienungseinheit in einem Gehäuse angeordnet, welches, vorzugsweise an seiner Rückseite, Mittel zur Wandmontage aufweist.
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Um aber weitere Einsatzmöglichkeiten für die Lampe offenzuhalten, sind der Lampe zudem auch Mittel zur Verbindung mit einem Lampenfuß zugeordnet, so dass eine Umrüstung der Lampe von einer Wandlampe zu einer Stehlampe möglich ist. Eine solche Stehlampe kann dann etwa als Leseleuchte eingesetzt werden, die gleichzeitig eine im Strahlbereich der Lampe sitzende Person wärmt. Auf diese Weise wird aus der über dem Wickeltisch montierten Wandleuchte eine auf einem Lampenfuß freistehende Lampe, die hierdurch zu einem dekorativen und variabel einsetzbaren Möbelstück wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung einer solchen Lampe kann dem Lampenschirm auch ein Infrarotsensor zugeordnet sein, welcher die Temperatur einer angestrahlten Fläche erfasst. Es kann dadurch eine Rückmeldung an eine Steuerung der Lampe erfolgen, welche Temperatur an der angestrahlten Stelle unterdessen vorherrschend ist, insbesondere welche Körpertemperatur eine unter dem Lampenschirm sitzende Person besitzt. Vorzugsweise werden mehrere, besonders bevorzugt vier Infrarotsensoren um den Infrarotstrahler herum verteilt, die von unten an dem Lampenschirm oder auch an dem Lampenhals montiert sein können. Die Montage erfolgt derart, dass die Hautoberfläche einer unter der Infrarotlampe befindlichen Person möglichst flächig angestrahlt wird.
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Diese Lösung kann dahingehend fortgebildet werden, dass mit dem oder den Infrarotsensoren als Messglied und dem Infrarotstrahler als Stellglied ein Regelkreis aufgebaut wird, mit dem die Temperatur im Bereich der Öffnungsrichtung des Lampenschirms konstant gehalten werden kann. Insbesondere kann auf diese Weise eine für eine unter dem Lampenschirm sitzende Person angenehme Temperatur über die Bedienungseinheit eingestellt werden, welche durch den in dem Gehäuse der Bedienungseinheit verbauten Regelkreis konstant gehalten wird.
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Hierbei wird mit einigem Vorteil ein Infrarot-C-Wellen emittierender Infrarotstrahler eingesetzt. Infrarot-C-Wellen sind für den Körper unschädlich, da sie nur sehr oberflächlich in den Körper eindringen. Vielmehr werden der Infrarot-C-Strahlung positive Effekte zugesprochen.
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Damit die Leuchtmittel auch unabhängig von der Wärmestrahlung, etwa an kalten hellen Tagen ohne Licht, an warmen, dunklen Tagen oder zu später Stunde etwa ohne Heizung, betrieben werden können, können die beiden Funktionen mit einigem Vorteil auch unabhängig voneinander zugeschaltet werden. Dies ist auch bereits im Betrieb über dem Wickeltisch sinnvoll.
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Mit einigem Vorteil kann es sich zudem bei den Leuchtmitteln um Leuchtdioden handeln, welche eine sehr lange Lebensdauer aufweisen und ein gleichmäßiges, angenehmes Licht emittieren. Darüber hinaus können hierfür RGB-Leuchtdioden eingesetzt werden, um die Lichtfarbe auch möglichst frei einstellen zu können. Hierdurch kann sowohl für das Kind auf dem Wickeltisch eine angenehme Farbe oder auch ein Farbwechsel bis hin zum Lichtspiel eingestellt werden, als auch bei einer späteren Verwendung eine gewünschte, angenehme Lichttemperatur oder ein farbiges Ambientelicht gewählt werden. Auch dies wertet die Lampe in ihrem zweiten Lebenszyklus auf.
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Im Hinblick auf die Lagerung der Lampe kann die Bedienungseinheit, welche in einem Gehäuse am unteren Ende des Lampenhalses aufgenommen ist, die zentrale Rolle spielen. Das Gehäuse kann, vorzugsweise auf seiner Gehäuserückseite, Mittel zur Wandmontage aufweisen. Insbesondere kann es sich dabei um eine Befestigungsplatte handeln, welche geeignete Bohrungen zur Aufnahme von Schrauben für die Wandmontage aufweist.
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Gleichzeitig kann das Gehäuse die Aufnahme für den Lampenfuß aufweisen, mit dem die Lampe zu einer Stehlampe umgerüstet werden kann. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Lampe von der Wand abzunehmen, bedarfsweise die rückseitigen Befestigungsmittel mit einem Deckel zu verdecken und den Lampenfuß in eine zugehörige Aufnahme einzustecken und zu verbinden.
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Die Aufnahme für den Lampenfuß kann hierbei etwa als elektrisches Verbindungselement ausgestaltet sein, etwa als Kaltgerätestecker. Wird ein solcher Stecker an dem Ende des Lampenfußes angeordnet und das passende Gegenstück, also etwa eine Buchse, an dem Gehäuse der Bedienungseinheit, so kann bei einem Einstecken die mechanische Verbindung hergestellt werden, gleichzeitig aber die Stromversorgung der Bedienungseinheit und der damit verbundenen Lampe hierüber erfolgen. Der Lampenfuß dient in diesem Fall gleichzeitig als Verlängerungskabel. Bei der Wandmontage wird ein normales Kabelende in die Buchse eingesteckt. Stecker und Buchse sind selbstverständlich frei gegeneinander austauschbar.
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Hierbei ist es optional vorgesehen, Stecker oder Buchse, insbesondere Kaltgerätestecker und -buchsen, mit einer Verriegelung auszustatten, welche ein unbeabsichtigtes Trennen, insbesondere aber ein Abziehen durch das unter der Lampe auf dem Wickeltisch liegende Kind, verhindert.
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Die Bedienung der Lampe und der Heizung erfolgt über die vorzugsweise als Touchscreen ausgebildete Bedienungseinheit. Über diese kann einerseits eine leicht verständliche Statusrückmeldung, bedarfsweise mit Hinweisen über eingestellte Funktionen oder Temperaturen, erfolgen, andererseits können damit auch Stellbefehle vorgenommen werden. Eine Kindersicherung kann auch hier durch eine Sperrfunktion erreicht werden, die für Kinder nicht erreichbar oder lösbar ist.
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Ferner kann die Lampe drahtlos, über ein Netzwerk oder eine sonstige drahtlose Kommunikationsverbindung gesteuert werden. Dies kann über eine Fernbedienung, ein Mobiltelefon mit einer zugehörigen Applikation, oder auch über das Zigbee-Protokoll mithilfe von Steuergeräten zur Hausautomatisierung erreicht werden.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine wandmontierte Lampe mit einer Bedienungseinheit in einer perspektivischen Darstellung von schräg vorne,
- 2 ein Detail der Lampe gemäß 1 in perspektivischer Darstellung von schräg unterhalb des Lampenschirms,
- 3 die Lampe gemäß 1 in einer perspektivischen Darstellung von schräg hinten,
- 4 die Lampe gemäß 1 in einer Draufsicht von unten,
- 5 ein Detail der Lampe gemäß 1 mit einem an der Bedienungseinheit eingesteckten Lampenfuß, sowie
- 6 die Lampe gemäß 1, welche von einer Wandmontage gelöst und mit einem Lampenfuß verbunden ist in einer perspektivischen Darstellung von schräg vorne.
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1 zeigt eine Lampe 1, welche einen Lampenschirm 5 aufweist, unter dem ein Infrarotstrahler 2 und Leuchtmittel 4 angeordnet sind. Über einen Lampenhals 6 ist der Lampenschirm 5 mit einem Gehäuse 8 verbunden, welches sowohl die Befestigung der Lampe 1 entweder an einer Wand oder an einem Lampenfuß 13 ermöglicht. In dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Lampe 1 wandmontiert. Die Bedienung der Lampe erfolgt über eine Bedienungseinheit 7, die in dem Gehäuse 8 angeordnet ist. Der Benutzer kann die Lampe 1 über ein Touchscreen 9 steuern, welches das Gehäuse 8 nach vorne hin abschließt.
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In dieser ersten Ausgestaltungsform wird die Lampe 1 beispielsweise über einem Wickeltisch an der Wand befestigt. Der Lampenschirm wird auf den Wickeltisch ausgerichtet. 2 zeigt die Lampe 1 aus der Perspektive von dem Wickeltisch aus gesehen. In den Lampenschirm 5 integriert sind von innen her ein Infrarotstrahler 2, um diesen herum Leuchtmittel 4 und rings um diese Anordnung herum sind vier Infrarotsensoren 3 verteilt angeordnet. Zusammen mit dem Infrarotstrahler 2 bilden die Infrarotsensoren 3 einen Regelkreis, welcher eine Temperatur an einem von dem Infrarotstrahler 2 angestrahlten Ort regelt. Auch die Infrarotsensoren sind auf diesen Punkt ausgerichtet, so dass die Infrarotstrahlung den von den Infrarotsensoren 3 beobachteten Punkt beeinflussen. Über die Bedienungseinheit 7, die etwa als Touchscreen 9 ausgestaltet sein kann, wird eine Temperatur eingestellt und deren Erreichen mithilfe der Infrarotsensoren 3 überwacht. Weist eine von den Infrarotsensoren 3 anvisierte Oberfläche, etwa die Hautoberfläche eines Kindes auf dem Wickeltisch, die angestrebte Temperatur nicht, so wird der Infrarotstrahler in Betrieb genommen, bis die gewünschte Temperatur erreicht wird.
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Parallel kann über die Bedienungseinheit 7 auch ein Licht zugeschaltet werden, um das Windelwechseln auch bei schlechteren Sichtverhältnissen, insbesondere auch in der Nacht, zu ermöglichen.
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Die Wandmontage kann mit der in 3 dargestellten Befestigungsplatte 10, die sich auf der Rückseite des Gehäuses 8 befindet, erfolgen. Durch die Wandmontage kann die Lampe 1 in jeder beliebigen Höhe über dem Wickeltisch erfolgen, wobei der Wickeltisch unabhängig von einem Lampenfuß platziert werden kann. Wird die Lampe 1 irgendwann über dem Wickeltisch nicht mehr benötigt, so beginnt für die Lampe 1 ein zweiter Lebenszyklus.
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4 zeigt die Lampe 1 in einer Draufsicht von unten, welche auch einen Blick auf die Unterseite des Gehäuses 8 ermöglicht. Dort weist das Gehäuse 8 ein Verbindungselement 11 auf, welches als Buchse eines Kaltgerätesteckers ausgestaltet ist. Im Fall der Wandmontage kann hier ein Stromkabel direkt eingesteckt werden, um die Lampe 1 zu betreiben. Die Erfindung nutzt jedoch die Steifigkeit und Robustheit des Kaltgerätesteckers - oder vergleichbarer Steckersysteme - für eine mechanische Verbindung zwischen dem Gehäuse 8 und dem Lampenfuß.
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Wie in 5 gezeigt, wird der Lampenfuß direkt in das Verbindungselement 11 eingesteckt wie ein Stecker in die Buchse und stellt damit die in 5 gezeigte mechanische, darüber hinaus aber auch eine elektrische Verbindung her. Ein elektrisch mit dem Stecker des Lampenfußes 13 verbundenes Kabel kann nun vom Lampenfuß 13 aus mit einer Steckdose verbunden werden und das Gehäuse über die Steckverbindung mit Strom versorgen. Es entsteht die in 6 gezeigte Stehlampe, die nunmehr wiederum als Ambientelicht, Stehleuchte und Heizelement wahlweise und in Kombination eingesetzt werden kann.
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Vorstehend beschrieben ist somit eine Lampe, welche sowohl als Wand- als auch als Stehleuchte betrieben werden kann, wobei sie in beiden Fällen wahlweise zur Beheizung eines Raumbereichs oder gar eines darunter positionierten Körpers einsetzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lampe
- 2
- Infrarotstrahler
- 3
- Infrarotsensoren
- 4
- Leuchtmittel
- 5
- Lampenschirm
- 6
- Lampenhals
- 7
- Bedienungseinheit
- 8
- Gehäuse
- 9
- Touchscreen
- 10
- Befestigungsplatte
- 11
- Verbindungselement
- 12
- Verriegelung
- 13
- Lampenfuß