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Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung zur Abscheidung von Staubpartikeln aus dem Abgas einer mit einer Abgasleitung versehenen Abgasquelle, wobei die Partikelabscheidevorrichtung folgende Merkmale aufweist:
- - wenigstens einen in die Abgasleitung der Abgasquelle als Abgasleitungsabschnitt zu integrierenden oder daran anzuschließenden Rohrleitungsabschnitt,
- - eine längliche Hochspannungselektrode, die mittels einer Elektrodenhalterung in einer Normalbetriebsstellung in dem Rohrleitungsabschnitt angeordnet ist, so dass sie auf Abstand von der sie umgebenden Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts vorzugsweise in dessen Zentralbereich gehalten ist und die Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts als Gegenelektrode und Partikelabscheidefläche der elektrostatischen Partikelabscheidevorrichtung bei entsprechender elektrischer Beschaltung nutzbar ist, und
- - Anschlussmittel zum Anschließen der Hochspannungselektrode an eine Hochspannungsquelle.
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Elektrostatische Partikelabscheidevorrichtungen zur Gasreinigung und insbesondere auch zur Rauchgasreinigung sind in diversen Ausgestaltungen bekannt. Sie werden auch als Partikelabscheider oder Elektrofilter bezeichnet. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das technische Gebiet solcher Elektrofilter, insbesondere für Feuerungsanlagen, wie etwa Zimmeröfen, Kochherde, Kachelöfen oder Heizkessel, die mit Biomasse, wie Holz, Pellets oder Hackschnitzel befeuert werden, wobei der Elektrofilter in den Abgaskanal, d.h. in einer Abgasleitung zum Schornstein oder im Schornsteinbereich der betreffenden Abgasquelle zu integrieren bzw. als Teil davon vorzusehen ist, so dass ein Elektrofiltergaskanal des Elektrofilters von dem Abgas durchströmt wird. Das Abgas bzw. Rauchgas von Feuerungsanlagen der oben genannten Art enthält Feinstäube und Schadstoff-Mikropartikel, die nicht in die Atmosphäre gelangen sollten. Um solche Feinpartikel aus dem Abgas herauszufiltern werden elektrostatische Partikelabscheidevorrichtungen verwendet. Partikelabscheidevorrichtungen sind in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Sie funktionieren mit einer oft auch als Sprühelektrode bezeichneten Hochspannungselektrode, die z.B. stabförmig ausgebildet ist und sich der Länge nach in einem rohrförmigen Abschnitt des betreffenden gasleitenden Elektrofiltergaskanals erstreckt, dessen Rohrwand gegenüber der Sprühelektrode als üblicherweise geerdete Gegenelektrode bei entsprechender elektrischer Gleichspannungsbeaufschlagung wirkt. Die Gegenelektrode wird häufig auch als Niederschlagselektrode bezeichnet, da sich die im elektrischen Feld der beiden Elektroden aufgeladenen und bewegten Feinstaubpartikel an der Niederschlagselektrode ansammeln und ablagern. Bei der Ansammlung der Partikel an der Niederschlagselektrode bilden sich Staubpartikelcluster, also Ansammlungen von Staubpartikeln innen an der Rohrwand des den Elektrofiltergaskanal bildenden rohrförmigen Kanalabschnitts und formen eine oft teils verkrustete Staubschicht. Die Staubschicht kann mit zunehmender Schichtdicke die Effizienz des Elektrofilters herabsetzen. Dies erfordert eine gelegentliche Reinigung der Wandung des Elektrofiltergaskanals.
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Die Abreinigung der als Niederschlagselektrode wirkenden Rohrwand kann entsprechend einer konventionellen Vorgehensweise manuell mittels einer handbetätigten Bürste erfolgen, die in das Rohr eingeführt wird.
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Bei bisher bekannten elektrostatischen Partikelabscheidevorrichtungen der eingangs genannten Art gestaltet sich dieser konventionelle Abreinigungsvorgang der Niederschlagselektrode sehr aufwändig, da die sich in Längsrichtung des Rohres in dessen Zentrum erstreckende Sprühelektrode und deren Halterungsmittel Störkonturen für die Reinigungsbürste bilden. Dieser erhöhte Reinigungsaufwand wurde bishin bis zum Erfordernis des Ausbaus der Elektrodeneinheit bisher über lange Zeit in Kauf genommen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche so gestaltet ist, dass sie mit geringerem Aufwand mittels Reinigungsbürsten insbesondere im Niederschlagselektrodenbereich zu reinigen ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird es vorliegend erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Elektrodenhalterung verstellbar ist, um die Position der Hochspannungselektrode in dem Rohrleitungsabschnitt zwischen ihrer Normalbetriebsstellung und einer Wartungsbetriebsstellung zu ändern, wobei sie in der Wartungsbetriebsstellung insbesondere einschließlich etwaiger in dem Rohrleitungsabschnitt befindlicher Elektrodenhalterungsteile nahe an die Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts herangeführt ist, um den Querschnitt des Rohrleitungsabschnitts für den Einlass von Reinigungswerkzeug bei Bedarf weitgehend freizugeben.
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Bei in der Wartungsbetriebsstellung befindlicher Hochspannungselektrode kann die Abreinigung der Niederschlagselektrode auf einfache Weise mit vergleichsweise großen Reinigungsbürsten gereinigt werden, die in vielen Fällen auch für die Reinigung des Abgaskanals im Übrigen verwendet werden.
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Vorzugsweise ist die elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung so gestaltet, dass die Hochspannung automatisch sogleich abgeschaltet wird, wenn die Hochspannungselektrode aus der Normalbetriebsstellung heraus in Richtung Wartungsbetriebsstellung bewegt wird. Die Hochspannungselektrode kann bei elektrisch abgeschalteter Partikelabscheidevorrichtung somit in der Wartungsbetriebsstellung durchaus Kontakt mit der Rohrinnenwand, also der Gegenelektrode haben.
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Vorzugsweise weist der Rohrleitungsabschnitt eine seitliche Abzweigöffnung mit einem daran angeschlossenen seitlichen Abzweig auf, welcher nach außen hin geschlossen ist, wobei die Elektrodenhalterung bereichsweise in dem seitlichen Abzweig installiert ist und sich mit einem die Hochspannungselektrode an seinem freien Ende tragenden Elektrodenhaltearm aus dem Abzweig heraus durch die seitliche Abzweigöffnung in den Rohrleitungsabschnitt hinein erstreckt, wobei der Elektrodenhaltearm im Rahmen der seitlichen Abzweigöffnung seitlich bewegbar ist, um die Hochspannungselektrode zwischen der Normalbetriebsstellung und der Wartungsbetriebsstellung zu bewegen. In einer alternativen Ausgestaltung ist der Elektrodenhaltearm vorschiebbar und zurückziehbar, um die Hochspannungselektrode zwischen der Normalbetriebsstellung und der Wartungsbetriebsstellung zu bewegen.
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Die Unterbringung eines Teils der Elektrodenhalterung in dem seitlichen Abzweig erlaubt es, den in dem Rohrleitungsabschnitt hineinreichenden Teil der Elektrodenhalterung klein zu halten, so dass er in der Wartungsbetriebsstellung der Hochspannungselektrode keine nennenswerte Störkontur bildet.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorstehend erläuterten Konstruktion mit seitlichem Abzweig des Rohrleitungsabschnitts für die Aufnahme von Elektrodenhalterungskomponenten hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der seitliche Abzweig ein 90°-Winkelrohrabzweig mit einem an der Abzweigöffnung anschließenden ersten Winkelschenkel und einem quer dazu verlaufenden zweiten Winkelschenkel ist, wobei auch der Elektrodenhaltearm eine entsprechende Winkelform mit einem ersten Schenkel und einem damit verbundenen zweiten Schenkel aufweist, wobei der Elektrodenhaltearm so in dem 90°-Winkelrohrabzweig aufgenommen ist, dass sich sein erster Winkelschenkel in dem ersten Schenkel des 90°-Winkelrohrabzweigs erstreckt, wohingegen sich sein zweiter Winkelschenkel in dem zweiten Schenkel des 90°-Winkelrohrabzweigs erstreckt und wobei der zweite Winkelschenkel des Elektrodenhaltearms um seine Längsachse drehbar ist, um den ersten Winkelschenkel des Elektrodenhaltearms zwischen einer mit der Normalbetriebsstellung der Hochspannungselektrode korrespondierenden Stellung und einer mit der Wartungsbetriebsstellung korrespondierenden Stellung zu verschwenken. Auf diese Weise lässt sich der Betätigungsmechanismus zum Verstellen der Elektrodenhalterung sehr einfach und platzsparend realisieren.
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Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung eine von außen betätigbare Verstelleinrichtung zum Verstellen der Elektrodenhalterung aufweist. Hierzu kann die Verstelleinrichtung beispielsweise einen außen an dem zweiten Winkelschenkel des 90°-Winkelrohrabzweigs angeordneten Betätigungsehebel aufweisen, der mit dem zweiten Winkelschenkel des Elektrodenhaltearms gekoppelt und zu dessen Drehung bewegbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung einen insbesondere fernsteuerbaren Motor zum Verstellen der Elektrodenhalterung auf. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen Elektromotor, welcher gemäß einer bevorzugten Variante fernsteuerbar ist, so dass etwa der Schornsteinfeger die Sprühelektrode durch Abgabe eines entsprechenden Fernsteuerbefehls beispielsweise mittels einer Funkfernsteuerung vom Boden aus in die Wartungsbetriebsstellung überführen kann. Auch die entgegengesetzte Bewegung der Sprühelektrode von der Wartungsbetriebsstellung in die Normalbetriebsstellung kann in entsprechender Weise ferngesteuert ausgelöst werden.
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Ferner wird eine elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung insbesondere nach dem Oberbegriffs des Anspruchs 1 oder nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7 vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass außen an dem Rohrleitungsabschnitt eine Stößelvorrichtung zur Ausübung von Klopfimpulsen auf die Außenfläche des Rohrleitungsabschnitts zum Zwecke des Lösens von Ablagerungen an der Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts vorgesehen ist, wobei die Stößelvorrichtung einen Stößelkörper aufweist, der in einer Stößelkörperführung quer zur Längsrichtung des Rohrleitungsabschnitts bewegbar aufgenommen und mittels einer Federanordnung hin zur Außenfläche des Rohrleitungsabschnitts mechanisch vorgespannt ist, wobei der Stößelkörper unter Spannung der Federanordnung um einen Rückstellbetrag von der Außenfläche des Rohrleitungsabschnitts zurückziehbar und dann freigebbar ist, so dass er nach der Freigabe zur Außenfläche des Rohrleitungsabschnitts mittels der Federanordnung beschleunigt wird, um einen Klopfimpuls auf den Rohrleitungsabschnitt auszuüben und so etwaige Ablagerungen an der Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts zu lockern oder zu lösen.
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Gemäß einer Variante der Partikelabscheidevorrichtung mit Stößelvorrichtung weist diese eine elektromotorische oder elektromagnetische, insbesondere fernsteuerbare Betätigungseinrichtung zum Zurückziehen des Stößelköpers auf. Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist diese motorische Betätigungsvorrichtung fernsteuerbar, insbesondere funkfernsteuerbar, so dass die Stößelvorrichtung ebenfalls vom Boden aus per Funkfernsteuersignale vom Boden aus aktivierbar ist.
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Sofern die betreffende Partikelabscheidevorrichtung mit fernsteuerbarer Stößelvorrichtung auch nach wenigstens einem der Ansprüche 1 - 7 ausgebildet ist und auch einen funkfernsteuerbaren Motor zum Verstellen der Elektrodenhalterung aufweist (vgl. Anspruch 6), so kann es vorgesehen sein, dass die betreffende Funkfernsteuereinrichtung ein für beide fernsteuerbaren Motoren ein gemeinsames Befehlseingabegerät aufweist.
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Selbstverständlich können auch mehrere solcher Stößelvorrichtungen außen an dem Rohrleitungsabschnitt vorgesehen sein.
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In 1 ist in den Teilbildern a - h ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, wobei die Partikelabscheidevorrichtung in den Teilbildern a - d der 1 im Zustand der Wartungsbetriebsstellung der Hochspannungselektrode gezeigt ist, wohingegen die Teilbilder e - h die Partikelabscheidevorrichtung im Zustand der Normalbetriebsstellung der Hochspannungselektrode zeigen. Die Teilbilder a und e zeigen eine Vorderansicht auf die Partikelabscheidevorrichtung. Die Teilbilder b und f zeigen eine Seitenansicht der Partikelabscheidevorrichtung. Die Teilbilder c und g zeigen eine Längsschnittdarstellung der Partikelabscheidevorrichtung mit den in den Teilbildern a und e angedeuteten Schnittebenen. Die Teilbilder a und h zeigen eine Draufsicht mit Blick in das Rohrinnere der Partikelabscheidevorrichtung.
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2 zeigt in seinen Teilbildern a - d ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Teilbild a zeigt die Partikelabscheidevorrichtung in einer Seitenansicht. Das Teilbild b zeigt die Partikelabscheidevorrichtung in einer Längsschnittdarstellung. Das Teilbild c zeigt die Partikelabscheidevorrichtung in einer Draufsicht mit Blickrichtung in den Rohrabschnitt bei in Wartungsbetriebsstellung befindlicher Hochspannungselektrode. Das Teilbild d zeigt die Partikelabscheidevorrichtung in Draufsicht mit Blick in den Rohrabschnitt bei in Normalbetriebsstellung befindlicher Hochspannungselektrode.
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Bei dem in den Teilbildern a - h der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Schornsteinabschnitt, der als elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung ausgestaltet ist.
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Wie insbesondere in den Teilbildern c und d der 1 erkennbar, weist die Partikelabscheidevorrichtung einen doppelwandigen Rohrleitungsabschnitt 1 mit einem metallischen Innenrohr 3, einem Außenrohr 5 und einem dazwischen vorgesehenen Dämmmaterial 7 auf.
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Eine als Sprühelektrode vorgesehene längliche Hochspannungselektrode 9 erstreckt sich der Länge nach in dem Rohrleitungsabschnitt 1 parallel zu dessen Längsrichtung und ist an einer Elektrodenhalterung 11 befestigt. In der Normalbetriebsstellung gemäß 1g erstreckt sich die Hochspannungselektrode 9 zentral in dem Rohrleitungsabschnitt 1.
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Die Hochspannungselektrode 9 und das als Gegenelektrode wirksame metallische Innenrohr 3 sind im Normalbetrieb der Partikelabscheidevorrichtung an eine Hochspannungsquelle (nicht gezeigt) angeschlossen, um eine Hochspannung dazwischen zu erzeugen.
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Feinstaubpartikel im Abgas, welches im Betrieb der Partikelabscheidevorrichtung durch das Innenrohr 3 strömt, können in dem elektrischen Feld der Hochspannungselektrode 9 und der Gegenelektrode 3 aufgeladen werden, so dass sie sich an der Innenwand des Innenrohres 3 ablagern können.
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Die Elektrodenhalterung 10 weist einen Elektrodenhaltearm 11 mit einer 90°-Winkelstruktur mit einem ersten Winkelschenkel 13 und einem zweiten Winkelschenkel 15 auf. Der erste Winkelschenkel 13 bildet einen Elektrodenhaltearmabschnitt, welcher an seinem freien Ende die Hochspannungselektrode 9 trägt.
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Der Rohrleitungsabschnitt 1 weist eine seitliche Abzweigöffnung 17 mit einem daran angeschlossenen seitlichen Abzweig 19 auf, welcher nach außen hin abgasdicht geschlossen ist.
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Der seitliche Abzweig ist ein 90°-Winkelrohrabzweig mit einem an der Abzweigöffnung 17 anschließenden ersten Winkelschenkel 21 und einem quer dazu verlaufenden zweiten Winkelschenkel 23. Der als Elektrodenhaltearmabschnitt wirksame erste Winkelschenkel 13 des Elektrodenhalterungsarmes 11 verläuft in dem ersten Winkelschenkel 21 des Abzweigs, wohingegen sich der zweite Winkelschenkel 15 des Elektrodenhalterungsarmes 11 in dem zweiten Winkelschenkel 23 des Abzweigs 19 erstreckt und der Verbindungspunkt der beiden Winkelschenkel 13, 15 des Elektrodenhalterungsarmes 11 am Übergang von dem ersten Winkelschenkel 21 zu dem zweiten Winkelschenkel 23 des seitlichen Abzweigs 19 liegt. Die Winkelschenkel 13, 15 der Elektrodenhalterung 11 bilden eine elektrische Zuleitung zu der Hochspannungselektrode 9, wobei der zweite Winkelschenkel 15 von einem Isolatorkörper 25 umgeben ist. Am oberen Ende des zweiten Winkelschenkels 15 sind Anschlussmittel 29 für den Anschluss an eine Hochspannungsquelle vorgesehen.
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In der Normalbetriebsstellung der Hochspannungselektrode 9 erstreckt sich diese im Wesentlichen entlang der Längsachse des Innenrohres 3, wie dies in den Teilbildern g und h der 1 erkennbar ist.
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In dieser Normalbetriebsstellung bildet die Hochspannungselektrode 9 und der in das Innenrohr 3 reichende Bereich des Elektrodenhalterungsarmes 11 eine Störkontur für ein Reinigungswerkzeug, welches zur Reinigung der Innenfläche des Innenrohres 3 bei im Einbauzustand der Partikelabscheidevorrichtung in einer betreffenden Abgasleitung insbesondere von oben in das Innenrohr 3 einzuführen wäre.
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Gemäß der vorteilhaften Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist die Hochspannungselektrode 9 jedoch aus dieser zentralen Normalbetriebsstellung heraus in eine Wartungsbetriebsstellung überführbar, in der sie nahe an die Innenfläche des Innenrohres 3 herangeführt ist, wie es insbesondere in dem Teilbild d der 1 zu erkennen ist. Der Innenrohrquerschnitt ist gemäß dem Teilbild d fast vollständig frei für das Einbringen eines Reinigungswerkzeugs, z.B. einer größeren Bürste, um Ablagerungen an der als Niederschlagselektrode 3 wirkenden Innenfläche des Innenrohres 3 abzulösen.
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Beim Übergang der Hochspannungselektrode aus ihrer Normalbetriebsstellung (vgl. Teilbild h der 1) in ihre Wartungsbetriebsstellung (vgl. Teilbild d der 1) folgt eine automatische Abschaltung bzw. Unterbindung einer Hochspannung zwischen der Hochspannungselektrode 9 und der Gegenelektrode 3.
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Wie oben bereits dargelegt, ist der Elektrodenhalterungsarm 11 so in dem 90°-Winkelrohrabzweig 19 aufgenommen, dass sich sein erster Winkelschenkel in dem ersten Schenkel 21 des Winkelrohrabzweigs 19 erstreckt, wohingegen sich sein zweiter Winkelschenkel 15 in dem zweiten Schenkel 23 des Winkelrohrabzweigs 19 erstreckt. Der zweite Winkelschenkel 15 der Elektrodenhalterung 11 ist um seine Längsachse drehbar, um den ersten Winkelschenkel 13 der Elektrodenhalterung 11 zwischen einer mit der Normalbetriebsstellung der Hochspannungselektrode 9 korrespondierenden Stellung und einer mit der Wartungsbetriebsstellung korrespondierenden Stellung zu verschwenken.
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Der zweite Winkelschenkel 23 des Abzweigs 19 weist an seinem äußeren Ende eine um die Längsachse des zweiten Winkelschenkels 23 drehbare Verschlusskappenanordnung 27 auf, an welcher der zweite Winkelschenkel 15 befestigt ist, so dass er sich bei Drehung der Verschlusskappenanordnung 27 mit letzterer mitdreht. An der Verschlusskappenanordnung 27 ist ein äußerer Betätigungshebel 29 vorgesehen, mittels welchem die Verschlusskappenanordnung 27 auf einfache Weise verdrehbar ist, um die Hochspannungselektrode 9 zwischen ihrer Normalbetriebsstellung (vgl. Teilbild h der 1) und ihrer Wartungsbetriebsstellung (vgl. Teilbild d der 1) zu verschwenken.
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Abweichend von der vorstehend erläuterten Anordnung zur Verstellung der Hochspannungselektrode 9 von Hand mittels Betätigungshebel 29 ist gemäß einer (nicht gezeigten) Ausführungsform ein fernsteuerbarer, vorzugsweise funkfernsteuerbarer Elektromotor zum Drehen des Elektrodenhalterarms 11 um die Längsachse seines zweiten Winkelschenkels 15 vorzugsweise oben an dem Abzweig 19 vorgesehen.
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Das in den Teilbildern a - d der 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung entspricht in der Grundstruktur dem ersten Ausführungsbeispiel nach 1. Merkmale des zweiten Ausführungsbeispiels, die Merkmalen des ersten Ausführungsbeispiels im Wesentlichen entsprechen, sind in 2 mit den entsprechend gleichen Bezugsziffern der Merkmale aus 1 und einem nachgestellten a gekennzeichnet. Insoweit kann zur Erläuterung des zweiten Ausführungsbeispiels im Wesentlichen auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen werden, so dass sich die folgende Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels im Wesentlichen auf dessen Abweichungen gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel beschränken kann.
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Das zweite Ausführungsbeispiel ist für die Integration der Partikelabscheidevorrichtung in ein Rohrsystem einer Abgasleitung vorgesehen und weist als Rohrleitungsabschnitt 1a lediglich ein im Wesentlichen einwandiges Rohrstück 3a auf, welches die geerdete Gegenelektrode 3a zu der Hochspannungselektrode 9a bildet.
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Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 2 weist als Besonderheit eine Stößelvorrichtung 32 auf, welche in 3 gesondert in einer Längsschnittdarstellung gezeigt ist. Die Stößelvorrichtung 32 dient zur Ausübung von Klopfimpulsen auf die Außenfläche des Rohrleitungsabschnitts 3a zum Zwecke des Lösens von etwaigen Ablagerungen an der Innenfläche des Rohrleitungsabschnitts 3a. Wie bereits erwähnt, bilden sich Staubablagerungen bzw. Staubcluster an der Innenfläche des Rohres 3a im Partikelabscheidebetrieb der Partikelabscheidevorrichtung.
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Die Stößelvorrichtung 32 weist gemäß 3 einen Stößelkörper 34 auf, bei dem es sich um einen länglichen Stift mit einem teilkugelförmigen Handhabungselement 36 und einem Stößelschuh 38 handelt. Der Stößelkörper 34 befindet sich mit seinem der Außenfläche des Rohres 3a näheren Bereich in einem hohlzylindrischen Gehäuseteil 40, welcher als Stößelkörperführung dient, in welcher der Stößelkörper 34 an seinem Stößelschuh 38 zur axialen Bewegung bei dessen Betätigung geführt wird. Das Gehäuseteil 40 ist an dem Rohr 3a außen befestigt. An seinem von dem Rohr 3a entfernten Ende ist das Führungsgehäuse 40 mit einem Deckel 42 abgeschlossen, wobei eine zentrale Öffnung 44 in dem Deckel 42 vorgesehen ist, durch die hindurch sich der Stößelkörper 34 mit seinem schmalen zylindrischen Stiftbereich nach außen erstreckt. Zwischen dem Deckel 42 und dem Stößelschuh 38 ist eine Spiraldruckfeder 46 in dem Führungsgehäuse 40 aufgenommen, welche den Stößelschuh 40 in Richtung zu dem Rohr 3a hin vorspannt.
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Zur Ausübung eines Klopfimpulses auf das Rohr 3a kann der Stößelkörper 34 an dem teilkugelförmigen Handhabungselement 36 gezogen werden, so dass er sich unter weiterer Spannung der Feder 46 von der Oberfläche des Rohres 3a entfernt. Wird der Stößelkörper 34 sodann durch Loslassen freigegeben, so beschleunigt die Feder 46 den Stößelschuh 38 und damit den gesamten Stößelkörper 34 hin zu dem Rohr 3a, bis schließlich der Stößelschuh 38 auf das Rohr 3a aufschlägt. Der dabei erfolgende Klopfimpuls an dem Rohr 3a dient zur Ablösung etwaiger Ablagerungen an dessen Innenfläche.
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Abweichend von der in 3 dargestellten Ausführungsform der Stößelvorrichtung mit einem von Hand zu betätigenden Stößelkörper 34 ist es gemäß einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) vorgesehen, dass der Stößelkörper 34 elektromotorisch, insbesondere elektromagnetisch mittels eines Hubmagneten zurückziehbar ist, wobei dieser vorzugsweise fernsteuerbar, insbesondere funkfernsteuerbar ist.
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Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Partikelabscheidevorrichtung mit einem Rohrleitungsabschnitt (3a), einer darin mit einer Elektrodenhalterung angeordneten Sprühelektrode (9a). Die Sprühelektrode (9a) ist zwischen einer Normalbetriebsstellung und einer Wartungsbetriebsstellung bewegbar, wobei sie in der Wartungsbetriebsstellung den Querschnitt des Rohrleitungsabschnittes 3a für den Einlass von Reinigungswerkzeug bei Bedarf weitgehend freigibt.