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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für einen Positionsschalter an einem fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzer für Aufzüge.
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Allgemeines zur Erfindung
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Im Wesentlichen bestehen Positionsschalter aus einem Gehäuse und einem daran angebrachten Betätigerorgan. Wird der Betätiger betätigt, so wird ein im Schaltgehäuse angeordnetes und mit dem Betätiger in Wirkverbindung stehendes Schaltelement betätigt. Bei entsprechender Positionierung und Montage wird durch das Betätigen des Betätigers, z.B. durch die Bewegung einer Maschine oder das Öffnen einer Schutztür, eine Zwangsöffnung des Schaltgliedes und eines daran angeschlossenen Überwachungskreises erzielt. Betätigerorgane gibt es in unterschiedlichen Ausführungen wie beispielsweise ein Betätigungsnocken, ein Schwenkhebel, Rollenbetätiger, Drehstäbe uvm. Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion sind auch und insbesondere in der Aufzugtechnik vielseitig einsetzbar. Sie übernehmen überall dort Aufgaben, wo Sicherheit oder Positionierung eine zentrale Rolle spielen - zum Beispiel bei der Endabschaltung, an der Fangvorrichtung oder an einem fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzer.
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Der Geschwindigkeitsbegrenzer ist ein Sicherheitsbauteil einer Aufzuganlage. Er verhindert eine zu schnelle Fahrt der Kabine bis hin zum Auf- oder Absturz durch Auslösung einer Fangvorrichtung. Die Vorrichtung besteht meistens aus einer Seilschlinge, die zwischen je einer Umlenkrolle am unteren und oberen Schachtende verläuft, und einer Fangvorrichtung, die an der Aufzugkabine befestigt ist. Bei Überschreitung eines Geschwindigkeitsgrenzwertes wird elektronisch der Antrieb über den Positionsschalter abgeschaltet und mechanisch die Kabine zum Stillstand gebremst. Der Positionsschalter löst aus, wenn der Geschwindigkeitsbegrenzer eine höhere Geschwindigkeit als die Nenngeschwindigkeit erreicht, sowie kurz bevor der Geschwindigkeitsbegrenzer selbst auslöst.
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Ein Positionsschalter wird dazu an dem Gehäuse oder einem Rahmen des Geschwindigkeitsbegrenzers befestigt und so positioniert, dass dieser beim Auslösen des Fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzers über ein Auslöseelement betätigt wird.
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Aus der
EP 2 687 473 B1 ist ein Geschwindigkeitsbegrenzer für einen Aufzug beschrieben, bei dem zur Auslöseüberwachung ein Positionsschalter der eingangs genannten Art aufweist. Dieser wird an der Außenseite des Gehäuses des Geschwindigkeitsbegrenzers montiert. Zur Auslösung des Positionsschalters ist eine besonders ausgestaltete Auslösevorrichtung vorgesehen.
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Weitere Ausführungsformen sehen eine Montage des Positionsschalters in einem metallischen Adapter vor. Dieser wird dann an einer geeigneten Stelle am Gehäuse des Geschwindigkeitsbegrenzers angebracht. Der Adapter sieht u.a. ein Betätigungselement aus Metall vor, welches an seinem einen Ende eine Eingriffsstelle für den ausgelösten Geschwindigkeitsbegrenzer aufweist und an einer anderen Stelle einen Clip, eine Vertiefung o.ä. aufweist zur Betätigung des Positionsschalters. Der Adapter besitzt ebenfalls Aufnahmestellen zur Anbringung eines Positionsschalters in dem Adapter. Die Betätigungsvorrichtung die eine Wirkverbindung zwischen dem ausgelösten Geschwindigkeitsbegrenzer und dem Positionsschalter herstellt, besitzt eine federnde Lagerung. Auch besteht die Möglichkeit in einer weiteren Ausführungsart eine durch einen Magneten oder einen Motor angetriebene Fernrückstellvorrichtung zu integrieren. So ist es möglich nach dem Auslösen des Geschwindigkeitsbegrenzers, den Positionsschalter ohne manuellen Eingriff wieder zurückzustellen und so den Fahrstuhl wieder freizugeben.
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Nachteilig bei den bisher genannten Lösungen ist dabei, dass man einen erhöhten Aufwand bei der Positionierung des Positionsschalters hat und eine Auslösevorrichtung für den Positionsschalter an dem Geschwindigkeitsbegrenzer vorgesehen sein muss. Der Positionsschalter muss beim Design des Geschwindigkeitsbegrenzers berücksichtigt werden. Die Lösung mit Hilfe des Adapters löst zwar das o.g. Problem, nachteilig bei den bekannten Lösungen aus Metall sind die hohen Herstellkosten sowie der mechanische Aufbau. Es werden viele Einzelteile benötigt um z.B. eine Lagerung und eine Rastung zu realisieren, die das Überschlagen des Betätigungselementes verhindern soll. Daraus resultieren hohe Herstell- und Montagekosten für einen metallischen Adapter. Ziel der vorgestellten Erfindung ist es, einen Positionsschalter mit einem Adapter in einen Geschwindigkeitsbegrenzer zu integrieren und dabei zum Einen die Montage so einfach wie möglich zu gestalten und zum Anderen den Montageaufwand zu reduzieren. Außerdem sollen die Kosten für die Montage des Adapters sowie seine Herstellung möglichst gering gehalten werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Modulare Montagevorrichtung für einen Positionsschalter zur lagerichtigen Montage eines Positionsschalters aus einem geeigneten Kunststoff. Es ist eine Vorrichtung zur Aufnahme eines Drehhebels vorgesehen die einteilig an einem Träger angeformt ist. Die Vorrichtung zur Aufnahme des Drehhebels besteht im Wesentlichen aus drei Funktionsteilen. Der erste Funktionsteil wird dabei durch ein feststehendes nicht federndes zweiteiliges Lager gebildet, das dazu ausgebildet ist einen Drehhebel in einer dazu vorgesehenen runden Öffnung zu lagern. Dabei rastet der Drehhebel mittels eines Clips in die Öffnung des Lagers ein. Durch den Clip ist der Drehhebel unverlierbar in dem Lager festgehalten, kann aber um die durch den Clips gebildete Achse rotieren. Alternativ zu einem Clip kann auch ein Bajonettverschluss vorgesehen sein. Das zweiteilige feststehende Lager hat zudem auf der dem Drehhebel zugewandten Gleitfläche den zweiten Funktionsteil bildende Rastvertiefungen, die dazu ausgebildet sind mit an dem Drehhebel angeformten Rastnocken zusammenzuwirken. So kann eine Rastung in vorgegebenen Rastpositionen erreicht werden. Diese Rastung soll dafür sorgen, dass bei der Auslösung des Drehhebels durch einen fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzer der Drehhebel nicht wieder in seine Ausgangsposition überschlägt und so trotz ausgelöstem Geschwindigkeitsbegrenzer wieder eine Freigabeposition einnimmt. Der Aufzug würde so trotz einer Gefahrensituation nicht stoppen, da der Steuerung des Aufzugs vorgegaukelt wird, dass es keine Gefahrensituation gibt. Der dritte Funktionsteil wird durch ein federndes Element gebildet, das einen definierten Federweg vorgibt damit sich ein Drehhebel in axialer Richtung um diesen definierten Federweg federnd lagern lässt um so die notwendige Rastung eines Drehhebels zu ermöglichen. Als Drehhebel kommen verschiedene Ausführungsformen in Frage, die dazu ausgestaltet sind durch das Auslösen eines fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzers unter Vorgabe einer systembedingten Bewegung einen Positionsschalter zu betätigen. Ein Drehhebel weist zudem mindestens eine Vertiefung oder eine Kerbe auf der dem Positionsschalter zugewandten Gleitfläche auf, in die der Betätigungsnocken des Positionsschalters einrücken kann. Diese Stelle markiert den unbetätigten Zustand des Positionsschalters und somit die Position für den nichtausgelösten Geschwindigkeitsbegrenzer. Die Vertiefung oder die Kerbe ist so gestaltet, das bei der Drehung des Drehhebels der Betätigungsnocken des Positionsschalters über eine Schräge gleitet und betätigt wird. In jeder anderen Stellung des Drehhebels bleibt der Positionsschalter betätigt und signalisiert so einen Gefahrenzustand. Durcheinen am Drehhebel vorgesehenen Clip, diese sind einteilig an dem Drehhebel angeformt, rastet der Drehhebel in die vorher beschrieben Lagerungsvorrichtung ein. Der Drehhebel ist durch die Ausgestaltung des Clips unverlierbar mit dem Träger der Montagevorrichtung verbunden und gleichzeitig drehbar gelagert. Es werden hierzu also keine weiteren Komponenten wie z.B. Lagerbuchsen, Schrauben o.ä. benötigt. Auch eine Feder wird nicht mehr benötigt, da eines der Funktionsteile der Lagervorrichtung federnd ausgestaltet ist und so, mit an dem Clip des Drehhebels vorgesehenen Auflageflächen zusammenwirkt so dass der Drehhebel in axialer Richtung federnd gelagert aufgenommen wird um den Drehhebel um das Maß der am Drehhebel integrierten Rastnocken anheben zu können.
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In dieser bevorzugten Ausführungsform weist die Trägerkomponente der beschriebenen Montagevorrichtung integrierte Abstandshalter auf, um die richtige Position zur Montage an dem Gehäuse eines fliehkraftbetätigten Geschwindigkeitsbegrenzers zu ermöglichen ohne das weitere Bauteile wie etwa Abstandshalter benötigt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der Drehhebel mit einem Fernrückstellhebel ausgestattet. Dabei ist der Fernrückstellhebel so mit dem Drehhebel verbunden, dass eine direkte Bewegungskopplung gewährleistet ist. Der Fernrückstellhebel wird ferner durch eine am Träger einteilig angeformte Führung geführt. Die Führung wird dabei insbesondere durch die Geometrie der Abstandshalter stabilisiert. Der Fernrückstellhebel ermöglicht eine Fernrückstellung des ausgelösten Drehhebels und somit eine Freigabe des ausgelösten Positionsschalters, ohne das eine manuelle Rückstellung im Technikraum des Aufzuges stattfinden muss. Die Fernrückstellung wird ferner auch zum Testen des Geschwindigkeitsbegrenzers verwendet. Dabei wird die Fernrückstellung betätigt und überprüft die Steuerungseinrichtung den Aufzug ordnungsgemäß stoppt. Der Fernrückstellhebel wird dabei elektromotorisch oder aber elektromagnetisch betätigt.
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In allen Ausführungen weist der Träger der modularen Montagevorrichtung Mittel zur Befestigung eines genormten Positionsschalters auf. Dabei werden zur Befestigung des Positionsschalters selbstfurchende Schrauben benötigt die in entsprechende Öffnungen am Träger eingeschraubt werden können. Zur höheren Stabilität der Schraubverbindung gibt es auf der Rückseite des Trägers dickwandige Hülsen die als Verlängerung der Löcher zu sehen sind. Die dickwandigen Hülsen sind ebenfalls einteilig an dem Träger angeformt und integriert in den nicht federnden Teil des Drehhebellagers. Die Hülsen dienen somit, neben der Stabilisierung der Schraubverbindungen, als Stabilisierung des Drehhebellagers. So ist bedingt durch die Geometrie und der konstruktiven Gestaltung durch das Zusammenwirken der verschiedenen Funktionsteile für eine stabile Lagerstelle für den Drehhebelarm Sorge getragen. Zur Stabilisierung der modularen Montagevorrichtung sind an exponierten Stellen Rippen zur Stabilisierung vorgesehen.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Abbildungen die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 zeigt die komplette Montagevorrichtung für einen Positionsschalter zur Montage an einem Geschwindigkeitsbegrenzer.
- 2a und 2b und 2c zeigen verschiedene Ausführungen der Drehhebel
- 3a zeigt die den Träger für einen Positionsschalter in seiner Frontansicht
- 3b zeigt die den Träger für einen Positionsschalter in seiner Rückansicht
- 4 zeigt eine Seitenansicht eines Drehhebels mit Befestigungsclips und Rastnasen
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagevorrichtung für einen Positionsschalter komplett
- 2
- Drehhebel
- 3
- Träger
- 4
- Abstandhalter
- 5
- Positionsschalter
- 6
- Fernrückstellhebel
- 7
- Clip
- 8
- Lager
- 9
- Rastvertiefung Träger
- 10
- Federlager
- 11
- Schraubenaufnahme
- 12
- Verstärkungsrippe
- 13
- Betätigungsnocken
- 14
- Drehhebelarm
- 15
- Rastvertiefung Drehhebel
- 16
- Auflagefläche für Drehhebel
- 17
- Rastnocke Drehhebel
- 18
- Führung für Fernrückstellhebel
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In 1 ist die erfindungsgemäße Montagevorrichtung 1 für einen Positionsschalter zur Montage an einem Geschwindigkeitsbegrenzer dargestellt. Die Montagevorrichtung 1 besteht aus einem Träger 3 zur Aufnahme eines Positionsschalters 5 sowie zur Lagerung des Drehhebels 2, der den ausgelösten Geschwindigkeitsbegrenzer in Wirkverbindung mit der Betätigungsnocke 13 des Positionsschalter 5 bringt. Der Drehhebel 2 kann dabei abhängig von den Gegebenheiten des nicht dargestellten Geschwindigkeitsbegrenzers unterschiedliche Bauformen aufweisen.
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Der Träger 3 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist einteilig ausgeführt. An dem Träger 3 werden, je nach Einbausituation an dem nicht dargestellten Geschwindigkeitsbegrenzer, Abstandhalter 4 ebenfalls aus Kunststoff vorgesehen. Die Abstandhalter 4 sowie der Träger 3 sind in einem gefertigt und so untrennbar miteinander verbunden. In einer Ausgestaltung kann je nach Anforderung ein Betätigungshebel 6 für eine Fernrückstellung vorgesehen sein.
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In 2a, 2b und 2c sind unterschiedliche Ausführungsformen von Drehhebeln 2 dargestellt. Alle Drehhebel 2 weisen einen Drehhebelarm 14 auf, der in direkter Wirkverbindung zu dem ausgelösten Geschwindigkeitsbegrenzers bringbar ist. Die Drehhebel 2 weisen zur Lagerung am Träger 3 entsprechende Clips 7 auf. Auf der Unterseite der Drehhebelarme 2 existiert an einer definierten Position eine Vertiefung 15 die als Rastvertiefung dient. In diese Rastvertiefung 15 greift in der Grundstellung des Drehehebelarms 2 der Betätigungsnocken 13 des Positionsschalters ein. In dieser Stellung ist der Betätigungsnocken 13 nicht betätigt. Bei Auslösen des Geschwindigkeitsbegrenzers wird dieser in Wirkverbindung mit dem Drehhebelarm 14 gebracht. Dabei wird der Drehhebel aus seiner Ausgangsposition gedreht und so die Position der Rastvertiefung 15 verändert. Dabei wird der Betätigungsnocken 13 des Positionsschalters 5 betätigt und der Positionsschalter 5 so ausgelöst.
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Die 3a zeigt die den Träger 3 für einen Positionsschalter in seiner Frontansicht. Der aus Kunststoff gefertigte Träger 3 besitzt auf der Innenseite der Wände Verstärkungsrippen 12 zur Stabilisierung des Trägers 3. An der Rückwand des Trägers 3 befindet sich eine Aufnahme zur Lagerung des Drehhebels. Auf der Oberseite 16 des Lagers befinden sich Vertiefungen 9 die als Rasten dienen. Die Rastvertiefungen 9 sind vorgesehen Rastnocken 17 des Drehhebels 2 aufzunehmen. Durch die erreichte Rastung wird ein Überschlagen des Drehhebels bei seiner Betätigung verhindert.
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In der 3b wird der Träger 3 in seiner Rückansicht dargestellt. Auf der Rückseite weist der Träger 3 am oberen Ende ein festes Lager 8 auf. Dieses dient zur Aufnahme und Führung des Drehhebels 2. Die Clips 7 des Drehhebels 2 rasten in die Öffnung des Lagers 8 unverlierbar ein. Die Clips 7 des Drehhebels 2 rasten zusätzlich in die Öffnung der Feder 10 ein. Die Clips 7 hintergreifen dabei die Feder 10 und ermögliche so eine Federung des Drehhebels 2 in axialer Richtung nach oben. Dies ermöglicht eine Bewegung des Drehhebels 2 in axialer Richtung nach oben damit die Rastnocken 17 des Drehhebels 2 aus den Rastvertiefungen 9 des Trägers 3 gehoben werden können und so eine Rastung stattfinden kann. An dem Träger 3 sind auch Aufnahmen 11 vorgesehen, in denen mittels selbstfurchender Schrauben der Positionsschalter 5 in dem Träger befestigt werden kann. Die Abstandhalter 4 sind hohl ausgeführt zur Aufnahme einer Befestigungsschraube zur Befestigung des Trägers 3 an dem Geschwindigkeitsbegrenzer.
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4 zeigt eine Seitenansicht eines Drehhebels 2 aufweisend einen Drehhebelarm 14, Clips 7 und Rastnocken 17.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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