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Die Erfindung betrifft eine Matratze für eine Magnetfeldtherapie, sowie eine Geräteanordnung zum Betreiben einer solchen.
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Stand der Technik
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Die Magnet(feld)therapie ist eine Behandlungsmethode, bei der der Körper eines Patienten einem Magnetfeld ausgesetzt wird. Diese Therapie kann nicht-invasiv über geeignete Elektroden, die in der Nähe des Körpers oder zu behandelnden Körperteils angeordnet sind, durchgeführt werden.
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Neben Verfahren aus dem Altertum, die mit einer statischen Magnetfeldtherapie arbeiteten (Permanentmagnete), lässt sich heutzutage mittels Elektromagneten eine Vielzahl von Programmen designen, aus der Menge der hoch-, niederfrequenten oder pulsierenden Magnetfeldern. So wird bei der pulsierenden Magnetfeldtherapie über ein Steuergerät ein wiederkehrender Impuls an Spulen geschickt, wodurch ein Magnetfeld aufgebaut wird. Die Impulsdauer-, -frequenz, -auszeit, etc. kann im zeitlichen Verlauf der Behandlung angepasst werden und durch verschiedene Programme eingestellt werden.
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Durch die Anwendung niederfrequenter pulsierender Magnetfelder soll Energie auf die einzelnen Zellen des Körpers übertragen werden. Aufgrund der dadurch erhöhten Permeabilität (Durchlässigkeit) der Zellwand wird der Austausch von Ionen, d. h. unter anderen für den Zellstoffwechsel wichtiger Elektrolyte, erleichtert.
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Zur Durchführung der Anwendung sind im Stand der Technik, neben dem Besuch beim Spezialisten auch Matratzenauflagen auch für die Heimanwendung bekannt, die zwischen einer Unterlage, wie einer herkömmlichen Matratze und dem Körper angeordnet werden. Der Patient liegt dabei mittelbar oder unmittelbar auf dieser Matratzenauflage, welche das Magnetfeld erzeugt. Ein Beispiel hierfür ist die Matratzenauflage Felino von Noel: https://noel.de/magnetfeldtherapie-felino-matratzenauflage/
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Hierbei ist zwar einerseits eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl der Matratze unabhängig von der Matratzenauflage gewährleistet. Jedoch ist dies aus medizinischer oder ergonomischer Sicht nicht immer wünschenswert, da gewisse Kombinationen nicht optimal aufeinander angepasst sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine herkömmliche Matratze auf der eine Anwendung zur Magnetfeldtherapie stattfinden soll, optimal auf eine Vorrichtung zur Erzeugung des dazugehörigen Magnetfeldes abzustimmen.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Dazu wird eine Matratze für eine Magnetfeldtherapie vorgeschlagen, die einen Liegekörper und eine Induktionsvorrichtung zum Erzeugen des Magnetfelds für die Magnetfeldtherapie aufweist. Dabei sind der Liegekörper und die Induktionsvorrichtung miteinander verbunden.
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Der Liegekörper umfasst im Wesentlichen eine herkömmliche Matratze und dient als Unterlage, auf der der Anwender/Patient während der Behandlung liegen kann. Diese kann z. B. aus Schaumstoff/Kaltschaum gefertigt sein und optional verschiedene Schichten umfassen.
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Eine weitere Schicht kann die Induktionsvorrichtung bilden. Alternativ kann diese auch Bestandteil einer bestehenden Schicht sein.
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Eine Verbindung von Liegekörper und Induktionsschicht, hat den Vorteil, dass diese nicht mehr einfach für den Anwender zu trennen sind. Dadurch kann eine optimale Abstimmung zwischen Liegekörper und Induktionsschicht werksseitig eingestellt werden. Dies betrifft u. a. die Parameter: Lage des Magnetfeldes, Stärke des Magnetfeldes, Abstand zum Magnetfeld.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze besteht die Induktionsvorrichtung aus Metalldrähten oder einem Metallgeflecht, z. B. aus Kupfer.
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Ein Magnetfeld wird bekanntlich durch einen Strom, der durch einen elektrischen Leiter fließt erzeugt. Ein solcher Leiter kann ein Draht sein, der die Induktionsvorrichtung bildet. Je nach gewünschter Position und Ausrichtung des Magnetfeldes kann dieser flächig ausgebracht werden, in dem er in Wicklungen oder Spiralen gelegt wird. Alternativ kann ein Drahtgeflecht vorgesehen sein. Ein bevorzugt zu verwendendes Material ist Kupfer.
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Ein weiterer Vorteil des Metallgeflechts ist die Fähigkeit zur EMV-Abschirmung. So können unerwünschte elektromagnetische Felder, die z. B. unterhalb der Matratze entstehen (z. B. von Steckdosen) vom Benutzer abgehalten, umgelenkt oder deren Stärke vermindert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze enthält die Induktionsvorrichtung zusätzlich Karbon, bevorzugt in Fäden angeordnet.
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Das Karbon erweist sich vorteilhaft, entweder für die EMV Abschirmung oder für Magnetresonanztherapie, wenn die Matratze in Betrieb ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze ist die Induktionsvorrichtung mit einer Schicht der Matratze versteppt genäht verbunden.
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Eine einfache Möglichkeit, die Induktionsvorrichtung mit dem Liegekörper zu verbinden, ist diese zu vernähen. Dabei können Steppnähte das Drahtgeflecht ohne Verletzung dieses mit dem Liegekörper verbinden. Alternativ können die Drähte/Drahtgeflecht eingewoben werden.
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Die Induktionsvorrichtung kann das oberste (oder unterste) Element/Schicht der Matratze darstellen, die sich somit oberhalb (oder unterhalb) des Liegekörpers befindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze ist die Induktionsvorrichtung in Kunststoff umhüllt in die Matratze eingelassen.
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Um unerwünschte mechanische Wechselwirkungen zwischen der Induktionsvorrichtungen und den berührenden Teilen des Liegekörpers zu vermeiden, kann die Induktionsvorrichtung mit einer Hülle umhüllt werden, die bevorzugt aus Kunststoff gefertigt ist. Diese kann stoff- oder formschlüssig mit der Induktionsvorrichtung verbunden sein und ungewollte mechanische Kräfte von dieser fernhalten, so dass z. B. ein Bruch eines Drahtes vermieden wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze ist die Induktionsvorrichtung in eine Aussparung des Liegekörpers eingefügt.
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Dadurch können die Produktionsprozesse von Liegekörper und Induktionsfläche ggf. leichter separiert werden, da so kein Vernähen der Induktionsfläche mit dem Liegekörper, o. ä. notwendig ist. Die Aussparung weist dabei eine Form der Induktionsvorrichtung auf, z. B. mit einem zusätzlichen Schlitz in einer Seitenfläche des Liegekörpers, durch die die Induktionsvorrichtung eingeführt ist. Durch Vernähen, Verkleben oder schlicht eine Matratzenumhüllung/-bezug kann die Induktionsvorrichtung in der Aussparung arretiert und somit verbunden werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze ist die Induktionsvorrichtung als Oberplatte ausgebildet.
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Die Induktionsvorrichtung kann in Form einer Platte entweder auf der Oberseite der Matratze (Oberplatte) oder Unterseite angeordnet sein. Dies kann beispielsweise davon abhängig sein, ob der durch den Liegekörper gebildete Abstand und dessen dielektrische Eigenschaften erwünscht oder unerwünscht sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze weist die Matratze weiterhin eine Anschlussmöglichkeit für ein Ansteuergerät auf.
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Zur Bestromung der Induktionsvorrichtung zur Erzeugung der für die Therapie gewünschten Magnetfeldern entsprechender Frequenz und Stärke, kann ein externes Ansteuergerät vorgesehen sein, dass an die Matratze angeschlossen werden kann. Dabei wird eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Ansteuergerät und der Induktionsvorrichtung hergestellt. Die Anschlussmöglichkeit muss für einen Benutzer an der Oberfläche der Matratze zugänglich sein. Entweder ragt ein Teil der Induktionsvorrichtung bis zur Oberfläche der Matratze, so dass ein Anschluss der Induktionsvorrichtung direkt vorgenommen werden kann oder eine elektrisch leitende Verbindung (z. B. Kabel) ist zwischen der Anschlussmöglichkeit und der Induktionsvorrichtung vorhanden.
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Die Anschlussmöglichkeit selber kann durch einen eingearbeiteten Metallknopf realisiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze weist die Matratze weiterhin ein integriertes Ansteuergerät und eine Stromversorgung des Ansteuergerätes über einen Anschluss zur externen Stromversorgung und/oder integrierten Akku auf.
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Alternativ zur Verwendung eines externen Ansteuergerätes kann dieses auch in der Matratze integriert sein. Ein Userinterface kann z. B. an einer Ecke oder einer Seitenfläche der Matratze angebracht sein. Die Stromversorgung kann über integrierte Akkus erfolgen, welche wechselbar zugänglich (z. B. zur Verwendung von Standard Akkus) oder fest verbaut sind. Zusätzlich kann eine Ladevorrichtung mit Anschlussmöglichkeit für ein externes Kabel vorgesehen sein. Alternativ kann statt einem Akkubetrieb auch nur ein externer Stromanschluss vorgesehen sein.
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Weiterhin wird ein System für eine Magnetfeldtherapie vorgeschlagen, die eine Matratze (wie vorgeschlagen), ein Anschlusskabel für ein Ansteuergerät, ein Ansteuergerät und eine Stromversorgung aufweist.
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Ein solches System bietet dem Anwender ein funktionsfähiges vollständiges Therapiesystem.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 einen Schichtaufbau einer erfindungsgemäßen Matratze
- 2 ein angeschlossenes System
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In 1 ist eine Matratze 10 gezeigt, die einen Aufbau aus verschiedenen Schichten 11 aufweist. Eine Induktionsvorrichtung 12 ist dabei zwischen diese Schichten 11 eingebracht, bzw. bildet eine eigene Schicht aus. Optional kann die Matratze noch eine Umhüllung 13 aufweisen. Eine Anschlussmöglichkeit 14 zum elektrischen Anschluss der Induktionsvorrichtung ist ebenso gezeigt.
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In 2 ist der Systemaufbau 20 gezeigt, bei dem die Matratze 10 mit einem Anschlusskabel 21 mit einem Ansteuergerät 22 verbunden ist. Dieses wiederum ist an eine Stromversorgung 23 angeschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Matratze
- 11
- Schichten der Matratze
- 12
- Induktionsvorrichtung
- 13
- Umhüllung
- 14
- Anschlussmöglichkeit
- 20
- Systemaufbau
- 21
- Anschlusskabel
- 22
- Ansteuergerät
- 23
- Stromversorgung