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Die Erfindung betrifft eine Wanddurchführung für Kabel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind einbettbare Vorrichtungen zum Durchführen von Leitungen durch ein Bauteil bekannt, beispielsweise aus der
DE 20 2006 006 361 U1 . Diese Druckschrift beschreibt eine solche Vorrichtung mit einem rohrförmigen Gehäuse, das an einem Ende einen Befestigungsflansch zur temporären Vormontage auf einer Schalung des später ausgegossenen Bauteils und eine Aufnahme für ein Abschottmittel, das eine in axiale Richtung verlaufende Durchgangsöffnung zumindest bereichsweise umschließt, auf, sowie eine Verbindungsvorrichtung zum Verbinden mehrerer solcher Vorrichtungen miteinander, wobei die Verbindungsvorrichtung an ein dem Gehäuse angeordnetes Verbindungsmittel umfasst, das parallel und beabstandet zu einer von dem Befestigungsflansch aufgespannten Ebene verlaufend angeordnet ist. Diese Vorrichtung eignet sich vor allem für Bauwerke. Eine Befestigung auf einer Grundplatte oder Bodenplatte ist nicht vorgesehen. Es geht hier nur um das Verbinden der beiden Flanschteile miteinander.
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Gegenstand der
WO 2015/021959 A1 ist eine Wanddurchführung zur Verlegung von Rohren, wobei die Wandung eine Durchgangslochung aufweist und an der Wandung ein Flansch mit Befestigungsmittel befestigt ist, der eine zur Durchgangslochung koaxiale Lochung aufweist. Hierbei besteht der Flansch aus zwei seine Lochung mit einer Trennebene mittig kreuzenden Halbflanschteilen, die mittels angeformter Verbindungsmittel miteinander verbunden oder verbindbar sind, wobei die Halbflanschteile identische Form haben und jedes Halbflanschteil an einer Trennstelle ein erstes Verbindungsmittel und an einer zweiten Trennstelle ein zweites Verbindungsmittel aufweist, und diese Verbindungsmittel zueinander unterschiedlich aber miteinander in Montagesolllage der Halbflanschteile kompatibel sind. Bevorzugt sind die Verbindungsmittel nach Art eines Scharniergelenks ausgebildet.
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Nachteilig hierbei ist die relativ schwierige Montage der beiden Halbflanschteile auf einer Grundplatte, insbesondere, weil die Spannung der dazwischenliegenden Kabel, die in der Regel in einer Gummitülle eingespannt sind, hoch ist.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine Wanddurchführung für Kabel so weiterzubilden, dass die Montage vereinfacht wird und eine bessere Positionierung des Flansches auf einer Grundplatte möglich ist. Ferner soll eine bessere Druckverteilung auf die Kabel bzw. die diese umfassende Gummitülle erzielt werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine Flanschhälfte für eine erfindungsgemäße Wanddurchführung;
- 2 eine Vorderansicht der Flanschhälfte aus 1;
- 3 eine Ansicht der Flanschhälfte aus 1 von unten;
- 4 eine perspektivische Ansicht der in den 1 - 3 dargestellten Flanschhälfte;
- 5 einen ersten Verfahrensschritt beim Durchziehen eines Kabelstrangs durch eine Ausnehmung in einer Wand;
- 6 einen darauffolgenden Verfahrensschritt bei vier hindurchgezogenen Kabelsträngen nach Anbringung einer Grundplatte;
- 7 einen darauffolgenden Verfahrensschritt des Einbringens von Gummitüllen;
- 8 einen darauffolgenden Verfahrensschritt des Eindrückens der Gummitüllen;
- 9 einen darauffolgenden Verfahrensschritt der Befestigung von Flanschen, hier ohne die durchgezogenen Kabelstränge;
- 10 einen darauffolgenden Verfahrensschritt, in welchem die Flansche befestigt sind bei schematischer Darstellung der Kabelstränge; und
- 11 eine Explosionsdarstellung der Anordnung gemäß 10 ohne Darstellung der Kabel stränge.
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Kernstück der erfindungsgemäßen Wanddurchführung ist die in den 1 - 4 dargestellte Flanschhälfte 3 bzw. 4, wobei zwei baugleiche Flanschhälften 3 bzw. 4 zu einem Flansch miteinander zusammenfügbar sind. Die in den 1 - 4 von oben, von der Seite, von unten und perspektivisch dargestellte Flanschhälfte weist, insbesondere nach dem Zusammenfügen mit einer korrespondierenden weiteren Flanschhälfte eine kreisrunde mittige Öffnung 2 auf, während die Außenkontur im wesentlichen quadratisch bzw. rechteckig mit abgerundeten Ecken erscheint. Jede Flanschhälfte erstreckt sich, ausgehend vom Mittelpunkt der Öffnung 2, über einen Bereich von etwas über 180°, wobei Bohrungen 5, ausgehend von diesem Mittelpunkt in den Eckbereichen und in Winkelstellungen von 0°, 90° und 180° angeordnet sind. Die Flanschhälften 3 bzw. 4 weisen an ihren Enden Bereiche 8 geringerer Dicke auf, so dass zwei Flanschhälften 3 bzw. 4 übereinander legbar sind, wobei sich jeweils zwei Bohrungen 5 der beiden Flanschhälften 3 bzw. 4 decken bzw. miteinander fluchten. Durch die Bereiche 8 geringerer Dicke fügen sich die beiden Flanschhälften 3 bzw. 4 so ineinander, dass sie überall die gleiche Gesamtdicke aufweisen. Dies wird aus den späteren Figuren, die den Einbau der Flanschhälften 3 bzw. 4 und deren Zusammenfügung zu einem Flansch zeigen, deutlich.
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Jeder Flanschhälfte 3 bzw. 4 weist im Bereich ihrer mit einer Bohrung 5 der andere Flanschhälfte 4 bzw. 3 korrespondierenden Bohrung 5 einen Kegelstumpf 9 auf, wobei die andere Flanschhälfte 4 bzw. 3 im gleichen Bereich eine kegelstumpfförmige Ausnehmung 10 aufweist. Auf diese Weise lassen sich die beiden Flanschhälften 3 und 4 besonders sicher und stabil ineinander fügen. Innerhalb des Kegelstumpfes 9 bzw. der kegelstumpfförmigen Ausnehmung 10 befindet sich die Bohrung 5 zur Durchführung einer Schraube durch beide Flanschhälften.
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Den Einsatz einer erfindungsgemäßen Wanddurchführung unter Verwendung von Flanschen bzw. Flanschhälften, wie sie in den 1 - 4 dargestellt sind, zeigen die 5 - 11.
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In 5 ist eine Wand 12 dargestellt, welche eine Ausnehmung 13 aufweist, durch welche mehrere Kabel 1 geführt werden sollen, die in Kabelsträngen zusammengefasst sind. Die Kabel 1, von denen in 5 nur ein Strang gezeigt ist, werden in Richtung des Pfeils 14 durch die Ausnehmung 13 geführt. Dargestellt ist auch eine Flachdichtung 15, welche selbstklebend ausgebildet ist und vor Einführung der Kabel 1 auf den Rand der Ausnehmung 13 geklebt wird.
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6 zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, in welchem bereits vier Stränge von Kabeln 1 durch die Ausnehmung 13 in der Wand 12 geführt sind, wobei jeder Strang aus Kabeln 1 mit einem Kabelbinder 16 gesichert ist. In dieser Darstellung befindet sich über der Ausnehmung 13 in der Wand 12 bereits eine Grundplatte 7, welche zweiteilig ausgebildet ist, so dass sie von beiden Seiten bei eingelegten Kabeln 1 auf der Wand 12 mit Schrauben (im vorliegenden Fall handelt es sich um vier Schrauben für jede Hälfte der Grundplatte 7) befestigt werden kann. Die Grundplatte 7 weist auch Gewinde 17 für weitere Schrauben auf, wie sie später erläutert werden.
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Bei dem in 7 dargestellten darauffolgenden Verfahrensschritt werden für jeden Strang der Kabel 1 und damit in jede der vier Öffnungen der Grundplatte 7 Gummitüllen 18 eingebracht, wobei für jedes einzelne Kabel 1 jedes Kabelstrangs eine Öffnung in der Gummitülle 18 vorgesehen ist. Die Gummitüllen 18 weisen Schlitze von den Öffnungen bis zu ihrem Rand auf, so dass die Kabel 1 in die Öffnungen der Gummitüllen 18 durch diese Schlitze eingeführt werden können, wobei man sich vorzugsweise einer Spezialzange bedient.
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Das Ergebnis der in die Gummitüllen 18 eingeführten Kabel 1 der vier Kabelstränge ist in 8 dargestellt. Die Gummitüllen 18 sind hierbei bereits in die Öffnungen der Grundplatte 7 hineingedrückt, so wie es durch die Pfeile 19 angedeutet ist.
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9 zeigt nun den Einsatz der für die vorliegende Erfindung besonders wichtigen Flansche, jeweils bestehend aus zwei Flanschhälften 3 bzw. 4, wie sie in den 1 - 4 dargestellt sind. Aus Gründen der besseren Darstellbarkeit wurden hier die Kabel 1 weggelassen. Ansonsten handelt es sich jedoch um den nächsten Verfahrensschritt nach dem Verfahrensschritt des Eindrückens der Gummitüllen 18 in die Öffnungen der Grundplatte 7, wie es in 8 dargestellt ist. Über jede Öffnung, d.h. über jede Gummitülle 18, wird jeweils eine Flanschhälfte 3 bzw. 4 gelegt, so dass die Öffnung 2 der miteinander zu einem Flansch verbundenen Flanschhälften 3 bzw. 4 mit der Öffnung in der Grundplatte 7 fluchtet und die Kabel 1 durch diese Öffnung hindurchgezogen sind. Auch bei herausstehenden Kabeln ist es kein Problem, den Flansch anzubringen, da er aus den beiden voneinander getrennten Flanschhälften 3 und 4 besteht, welche von einander gegenüberliegenden Seiten um den Strang aus Kabeln 1 gelegt werden und dann miteinander verbunden werden können. Die erste Bewegung der beiden Flanschhälften 3 und 4 erfolgt in horizontaler Richtung, wie es durch die Pfeile 20 angedeutet ist, und zwar so lange bis jeweils zwei Bohrungen 5 der beiden Flanschhälften 3 bzw. 4 mit den korrespondierenden Bohrungen 5 der anderen Flanschhälfte 4 bzw. 3 miteinander fluchten. Anschließend erfolgt die Bewegung in Richtung der Pfeile 21 senkrecht zu der Grundplatte 7 und in Richtung auf diese, wobei die Kegelstumpfe 9 der Flanschhälften 3 bzw. 4 in die kegelstumpfförmigen Ausnehmungen 10 der korrespondierenden Flanschhälften 4 bzw. 3 eingreifen, solange bis der aus den beiden Flanschhälften 3 und 4 gebildete gemeinsame Flansch sauber auf der Grundplatte 7 aufliegt.
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Anschließend erfolgt die in 10 dargestellte Befestigung der Flanschhälften 3 bzw. 4 durch Schrauben 6, welche durch die Bohrungen 5 geführt werden. Zwei dieser Schrauben 6 greifen nur durch eine Flanschhälfte 3 bzw. 4, während die beiden anderen Schrauben 6 jeweils durch beide Flanschhälften 3 bzw. 4 greifen. Alle Schrauben 6 werden in die dafür vorgesehenen Gewinde 17 auf der Grundplatte 7 eingeschraubt, wodurch die in 10 dargestellte Situation (bei nur schematisch dargestellten Kabeln 1) entsteht.
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In den vorangegangenen Beispielen wurde jeweils nur ein Kabelstrang, nämlich der rechte, beschrieben. Es versteht sich von selbst, dass alle Verfahrensschritte sich auf alle vier Kabelstränge beziehen, wobei im vorliegenden Fall vier Öffnungen in der Grundplatte 7, vier Gummitüllen und vier Flansche, bestehend aus insgesamt acht Flanschhälften zum Einsatz kommen.
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11 zeigt eine Explosionsdarstellung der zusammengefügten Wanddurchführung ohne Kabel bzw. Kabelstränge. Deutlich sichtbar ist hier noch einmal die selbstklebende Dichtung 15, welche um die Ausnehmung 13 in der (hier nicht dargestellten) Wand gelegt ist. Darüber befindet sich die Grundplatte 7, welche zweiteilig ausgebildet ist und jeweils mit Schrauben auf der Wand befestigt wird. Innerhalb jeder der vier Öffnungen der Grundplatte 7 befindet sich eine Gummitülle 18 und darüber jeweils ein aus den beiden Flanschhälften 3 bzw. 4 bestehender Flansch, wobei jeder Flansch vier Bohrungen 5 zur Aufnahme von Schrauben 6 aufweist, die dann in Gewinde 17 auf der Grundplatte 7 eingeschraubt werden. Auch hier wurde die Bezifferung nur an der rechten der vier Wanddurchführungen dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Wanddurchführung weist gegenüber den bekannten Wanddurchführungen den Vorteil auf, dass sie sehr leicht montierbar ist, weil die beiden Halbflanschteile nicht unter Spannung stehen und ohne weiteres um die bereits aus den Öffnungen herausstehenden Kabelstränge geführt und über die Gummitüllen geschoben werden können. Ferner weist die erfindungsgemäße Wanddurchführung den Vorteil einer besseren Druckverteilung auf die Kabel auf, weil keine Kippbewegungen, sondern nur translatorische Bewegungen bei der Montage nutwendig sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006006361 U1 [0002]
- WO 2015/021959 A1 [0003]