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Die Erfindung betrifft eine Sitzbank für ein Reisemobil.
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Derartige Reisemobile weisen generell in deren Frontbereich einen Fahrerraum auf. An diesen Fahrerraum schließt ein Wohnraum an.
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Bei bekannten Reisemobilen ist typischerweise im Wohnraum eine Sitzbank vorgesehen, die einem Tisch zugeordnet ist. Auf der Sitzbank finden generell mehrere Personen Platz, so dass diese gemeinsam am Tisch Platz nehmen können.
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Derartige Sitzbänke weisen ein durchgehendes Sitzpolster auf, dessen Oberseite eine Sitzfläche für alle auf der Sitzbank sitzenden Personen bildet. Weiterhin weist die Sitzbank nur ein sich über deren gesamte Breite erstreckendes Rückenpolster als Rückenlehne für die sitzenden Personen auf.
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Im einfachsten Fall sind die Positionen des Sitzpolsters und des Rückenpolsters nicht einstellbar. Ein etwas verbesserter Sitzkomfort wird dadurch erreicht, dass die Neigung des Rückenpolsters zum Sitzpolster verstellbar ist.
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Nachteilig hierbei ist, dass die Verstellung des Rückenpolsters im Allgemeinen nicht für alle auf der Sitzbank sitzenden Personen gleichermaßen komfortabel ist. So kann eine Einstellung für eine große, schwere Person geeignet sein, nicht jedoch für eine kleine zierliche Person.
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Außerdem bietet die Neigungsverstellung des Rückenpolsters eine nur einfache und unvollständige Einstellmöglichkeit, die ergometrischen Anforderungen nicht genügt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzbank für ein Reisemobil bereitzustellen, welche bei einem einfachen Aufbau einen hohen Sitzkomfort bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine Sitzbank für ein Reisemobil. Diese ist in Einzelsitze unterteilt. Jeder Einzelsitz weist ein Sitzpolster, dessen Oberseite eine Sitzfläche ausbildet, und wenigstens zwei Rückenpolster auf. Ein an die Unterseite eines oberen Rückenpolsters anschließendes unteres Rückenpolster ist in seiner Neigung und das Sitzpolster ist in seiner Position einstellbar.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Sitzbank in mehrere Einzelsitze unterteilt ist, deren Polsteranordnungen jeweils individuell einstellbar sind. Damit kann jede Person, die auf der Sitzbank Platz nimmt, individuell die Polsteranordnung für ihre Bedürfnisse einstellen, und zwar unabhängig von den Polsteranordnungen weiterer Einzelsitze, auf welchen andere Personen Platz nehmen können.
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Vorteilhaft weisen alle Einzelsitze identische Polsteranordnungen auf.
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Prinzipiell können die Polsteranordnungen der Einzelsitze natürlich auch unterschiedlich ausgebildet sein.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Sitzbank besteht darin, dass diese neben einem positionsverstellbaren Sitzpolster wenigstens zwei Rückenpolster aufweist, von welchen wenigstens eines neigungsverstellbar ist.
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Dadurch wird neben einer Positionsverstellung des Sitzpolsters auch eine Neigungsverstellung wenigstens eines Rückenpolsters gegen das Sitzpolster und gegen wenigstens ein weiteres Rückenpolster ermöglicht.
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Durch diese Segmentierung in mehrere Rückenpolster und deren Neigungsverstellmöglichkeit kann eine genaue Anpassung dieser Polster an unterschiedliche Sitzpositionen der jeweiligen Person erfolgen, wodurch sowohl bei einer aufrechten Sitzhaltung als auch in mehr oder weniger liegenden Positionen eine gute ergonomische Anpassung der Polsteranordnung an die jeweilige Sitzposition gewährleistet ist. Dies führt zu einem hohen Sitzkomfort für die jeweilige Person.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist bei einem Einzelsitz der erfindungsgemäßen Sitzbank das untere Rückenpolster an seinem oberen Rand gelenkig mit dem oberen Rückenpolster und an seinem unteren Rand gelenkig mit dem Sitzpolster verbunden. Mit einer Positionsverstellung des Sitzpolsters ist eine Neigungsverstellung des unteren Rückenpolsters bewirkt.
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Durch die gelenkige Verbindung der Polster der Polsteranordnung wirkt eine Positionsverstellung des Sitzpolsters auf die Rückenpolster, so dass selbsttätig die Neigung des unteren Rückenpolsters an die geänderte Position des Sitzpolsters angepasst wird. Damit ist die Einstellung der Polsteranordnung besonders einfach durchführbar, wobei durch die Gelenkverbindungen gewährleistet ist, dass die Neigungseinstellung des unteren Rückenpolsters optional an die aktuelle Position des Sitzpolsters angepasst ist.
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Vorteilhaft ist die Position des Sitzpolsters in horizontaler Richtung einstellbar.
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Durch ein Ausziehen der Sitzpolster aus der Sitzbank kann für die jeweilige Person eine bequeme liegende Position realisiert werden. Dementsprechend weist dann das untere Rückenpolster einen flachen Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen auf. Durch Einschieben des Sitzpolsters in den Bereich der Sitzbank wird für die jeweilige Person eine aufrecht sitzende Stellung unterstützt, wobei dann das untere Rückenpolster senkrecht oder nahezu senkrecht orientiert ist.
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Zweckmäßig ist das obere Rückenpolster in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert.
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Dabei ist durch eine Positionsverstellung des Sitzpolsters eine Positionsverstellung des oberen Rückenpolsters bewirkt.
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Damit kann das obere Rückenpolster eine kontrollierte Ausgleichsbewegung durchführen, wenn die Position des Sitzpolsters verstellt wird und dadurch eine Neigungsverstellung des unteren Rückenpolsters bewirkt.
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Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung weist die Sitzbank eine in einer vertikalen Ebene orientierte Rückwand auf.
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An der Rückwand können Sitzteile der einzelnen Einzelsitze gelagert sein, wobei auf diesen Sitzteilen jeweils ein Sitzpolster positionsverstellbar gelagert sind.
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An der Rückwand sind Führungen vorgesehen, an welchen die oberen Rückenpolster der Einzelsitze positionsverstellbar gelagert sind.
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An diesen Führungen können die oberen Rückenpolster zur Durchführung der Ausgleichsbewegungen stufenlos in vertikaler Richtung verstellt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist für jeden Einzelsitz die Neigung des unteren Rückenpolsters und die Sitzposition des Sitzpolsters mehrstufig einstellbar.
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Dadurch kann die Sitzeinstellung exakt an die aktuellen Bedürfnisse einer den Einzelsitz nutzenden Person angepasst werden.
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Dabei sind für jeden Einzelsitz separate Einstellmittel für eine Einstellung der Neigung des unteren Rückenpolsters und der Sitzposition vorgesehen.
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Somit können für alle Einzelsitze der Sitzbank die Einstellungen unabhängig voneinander durchgeführt werden.
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Prinzipiell können elektrische Einstellmittel vorgesehen sein, die beispielsweise Stellmotoren zur Durchführung einer Einstellung der Polsteranordnung aufweisen.
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Besonders vorteilhaft sind die Einstellmittel als mechanische Einstellmittel ausgebildet. Diese sind äußerst robust und erfordern zudem nur einen geringen konstruktiven Aufwand.
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Vorteilhaft weisen die Einstellmittel einen Griff an der Vorderseite des jeweiligen Einzelsitzes auf. Der Griff stellt ein einfaches betätigbares und damit bedienerfreundliches Einstellmittel dar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung liegt auf dem oberen Rückenpolster ein Nackenpolster auf. Dabei ist das Nackenpolster stationär angeordnet.
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Das Nackenpolster bildet somit eine feststehende obere Begrenzung und deckt das obere Rückenpolster zumindest teilweise ab, so dass unabhängig von der Position des oberen Rückenpolsters das Nackenpolster eine feststehende Kopfstütze bereitstellt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 Perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzbank.
- 2 Seitenansicht eines Einzelsitzes der Sitzbank gemäß 1 in einer aufrechten Sitzstellung.
- 3 Seitenansicht eines Einzelsitzes der Sitzbank gemäß 1 in einer Bequemstellung.
- 4 Seitenansicht eines Einzelsitzes der Sitzbank gemäß 1 in einer Relaxstellung.
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1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzbank 1 für ein Reisemobil. Das in 1 nicht dargestellte Reisemobil weist in bekannter Weise in dessen Frontbereich einen Fahrerraum auf. An diesen Fahrerraum schließt ein Wohnraum an. In diesem Wohnraum ist die Sitzbank 1 als Einrichtungsgegenstand des Reisemobiles integriert.
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Die Sitzbank 1 weist im vorliegenden Fall zwei identisch ausgebildete Einzelsitze 2 auf. Generell kann die Sitzbank 1 auch mehr als zwei Einzelsitze 2 aufweisen, wobei die Einzelsitze 2 nicht zwingend identisch sind.
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Die Sitzbank 1 weist eine in einer vertikalen Ebene orientierte Rückwand 3 auf, an welcher die Einzelsitze 2 gelagert sind.
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Wie 1 und auch die 2 - 4 zeigen, weist jeder Einzelsitz 2 ein an der Rückwand 3 gelagertes Sitzteil 4 auf, das kastenförmig ausgebildet ist. Die Sitzteile 4 werden seitlich durch jeweils ein Seitenteil 5 mit einer Armlehne begrenzt (1).
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Jeder Einzelsitz 2 weist eine Polsteranordnung auf. Die Polsteranordnungen der Einzelsitze 2 sind im vorliegenden Fall identisch, was jedoch nicht zwingend ist.
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Die Polsteranordnung eines Einzelsitzes 2 umfasst ein auf dem Sitzteil 4 gelagertes Sitzpolster 6. Das Sitzpolster 6 kann dabei in horizontaler Richtung verschoben werden. Weiterhin umfasst die Polsteranordnung ein oberes Rückenpolster 7 und ein unteres Rückenpolster 8. Das obere Rückenpolster 7 ist in einer nicht dargestellten Führung in der Rückwand 3 in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert.
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Das untere Rückenpolster 8 ist zwischen dem oberen Rückenpolster 7 und dem Sitzpolster 6 angeordnet. Dabei ist das untere Rückenpolster 8 an seinem oberen Rand gelenkig an das obere Rückenpolster 7 und an seinem unteren Rand gelenkig angekoppelt. Eine Verstellbewegung des Sitzpolsters 6 wird damit auf das untere Rückenpolster 8 und über dieses auch auf das obere Rückenpolster 7 übertragen.
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Schließlich umfasst die Polsteranordnung des Einzelsitzes 2 ein Nackenpolster 9, welches das obere Rückenpolster 7 abdeckt.
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Das Nackenpolster 9 ist an der Rückwand 3 fixiert und damit ortsfest am Einzelsitz 2 angeordnet.
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Als mechanisches Einstellmittel für die Polsteranordnung ist an der Frontseite des Sitzpolsters 6 jedes Einzelsitzes 2 ein Griff 10 vorgesehen.
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Durch Betätigen des Griffs 10 kann die Position des Sitzpolsters 6 in horizontaler Richtung verändert werden. Durch die gelenkige Ankopplung des unteren Rückenpolsters 8 an das obere Rückenpolster 7 und das Sitzpolster 6 werden dabei auch diese Rückenpolster 7, 8 verschoben, wobei dabei die Neigung des unteren Rückenpolsters 8 verstellt wird und das obere Rückenpolster 7 eine Ausgleichsbewegung in vertikaler Richtung durchführt.
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Mit den Einstellmitteln ist eine mehrstufige Einstellung der Polsteranordnung des jeweiligen Einzelsitzes 2 möglich. Beispielsweise kann durch Schwenken des Griffs 10 eine Rastposition, in der die Polsteranordnung in einer bestimmten Einstellung fixiert ist, gelöst werden, um dann eine neue Einstellung der Polsteranordnung durch Verschieben des Sitzpolsters 6 herzustellen. Danach kann der Griff 10 zurückgeschwenkt werden, um die neue Einstellung der Polsteranordnung zu fixieren.
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Die 2 - 4 zeigen drei unterschiedliche Einstellungen der Polsteranordnung des Einzelsitzes 2. Generell sind auch mehr als die gezeigten drei Einstellungen möglich.
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2 zeigt die Polsteranordnung des Einzelsitzes 2 in einer aufrechten Sitzposition.
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In diesem Fall ist durch Betätigen des Griffs 10 das Sitzpolster 6 in seine hintere Endposition geschoben, in welcher der hintere Rand des Sitzpolsters 6 an der Rückwand 3 anliegt. Durch diese Position des Sitzpolsters 6 ist das untere Rückenpolster 8 in eine vertikale Position gebracht, in welcher die Rückseite des unteren Rückenpolsters 8 an der Rückwand 3 anliegt. Das obere Rückenpolster 7 ist in seine obere Endposition geschoben.
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Diese Einstellung der Polsteranordnung ermöglicht einer den Einzelsitz 2 nutzenden Person ein aufrechtes Sitzen.
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3 zeigt die Polsteranordnung des Einzelsitzes 2 in einer Bequemstellung.
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Ausgehend von der in 2 dargestellten aufrechten Sitzposition, ist das Sitzpolster 6 in horizontaler Richtung nach vorne geschoben. Dadurch wird das untere Rückenpolster 8 neigungsverstellt, so dass die Rückseite des unteren Rückenpolsters 8 in einem Neigungswinkel größer als 45° zur Horizontalen verläuft und von der Rückwand 3 abgesetzt ist. Das obere Rückenpolster 7 hat eine vertikale Ausgleichsbewegung durchgeführt und ist aus seiner oberen Endposition nach unten verschoben.
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Diese Einstellung der Polsteranordnung ermöglicht einer den Einzelsitz 2 nutzenden Person ein bequemes Sitzen.
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4 zeigt die Polsteranordnung des Einzelsitzes 2 in einer Relaxstellung.
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Gegenüber der Einstellung gemäß 3 ist das Sitzpolster 6 noch weiter nach vorne verschoben, wodurch der Neigungswinkel des unteren Rückenpolsters 8 noch flacher ist. Das obere Rückenpolster 7 ist noch weiter nach unten verschoben.
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In dieser Einstellung der Polsteranordnung wird eine flache Schrägstellung des unteren Rückenpolsters 8 realisiert, was der den Einzelsitz 2 nutzenden Person ermöglicht, den Einzelsitz 2 in einer fast liegenden Position zu nutzen.
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In den drei Einstellungen der Polsteranordnung ist die Neigung des unteren Rückenpolsters 8 gegenüber dem oberen Rückenpolster 7 jeweils geändert und an die Position des Sitzpolsters 6 angepasst, so dass sich eine an die Kontur der Person angepasste Sitz- oder Liegefläche ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Sitzbank
- (2)
- Einzel sitz
- (3)
- Rückwand
- (4)
- Sitzteil
- (5)
- Seitenteil
- (6)
- Sitzpolster
- (7)
- oberes Rückenpolster
- (8)
- unteres Rückenpolster
- (9)
- Nackenpolster
- (10)
- Griff