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Die Erfindung betrifft eine Palette oder ein Transportholz zum Transport und/oder zur Lagerung von Ladung mit mindestens einer Rutschsicherung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Rutschsicherung für eine Palette oder ein Transportholz zum Transport und/oder zur Lagerung von Ladung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Ladung, z. B. in Form einer Ware wird typischerweise auf Paletten oder vergleichbaren Transporthölzern transportiert oder gelagert, wobei der Sicherheitsaspekt zur Vermeidung von Unfällen eine hervorgehobene Bedeutung einnimmt. Zu diesem Zweck werden Paletten einerseits in Kategorien unterteilt (z. B. Europalette, Industriepalette,... ), die jeweils standardisierte Abmessungen und zugelassene Belastungshöchstgrenzen aufweisen. Zusätzlich existieren genormte Vorschriften für den Aufbau, die Beschaffenheit und die Reparaturfähigkeit einer bestimmten Palettenkategorie (z. B. DIN EN 13698 Teil 1 für Europaletten). Ferner werden Richtlinien für die Beladung und die Ladungssicherung von Fahrzeugen (z. B. VDI 2700) angewendet. Eine Maßnahme hierfür kann sein, den Boden oder Untergrund rutschsicher durch die Wahl geeigneter Beläge, Beschichtungen oder Matten zu gestalten.
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Insbesondere Anti-Rutschmatten sind ein weit verbreitetes Hilfsmittel bei fast allen Ladungssicherungsvorgängen. Anti-Rutschmatten erhöhen den Reibbeiwert der Palette sehr gegenüber einer Palette auf gewöhnlichem Untergrund. Hierfür muss die Ladefläche entsprechend mit Anti-Rutschmatten ausgelegt werden. Nachteilig ist, dass eine große Fläche ausgelegt werden muss, obwohl die einzelnen Paletten jeweils nur eine geringe Standfläche aufweisen. Wird die Palette bspw. mit einem Gabelstapler verschoben, um sie auf einem Untergrund ohne Anti-Rutschmatte abzustellen, muss in einem separaten Transportschritt auch die Anti-Rutschmatte bewegt oder eine zweite Anti-Rutschmatte verlegt werden.
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Auch in Kaufhäusern mit Publikumsverkehr wird regelmäßig Ware direkt auf Transportpaletten angeboten. Ist die dort gelagerte Ware sehr leicht, kann die Palette leicht mit dem Fuß oder mit dem Einkaufswagen verschoben werden, was eine Stolpergefahr darstellt. Im Sinne der Verkehrssicherungspflicht sollte die Verschiebbarkeit einer solchen Palette gegen unbeabsichtigtes Verschieben erschwert werden, ohne die Transportierfähigkeit der Palette bspw. mittels eines Handhubwagens zu beeinträchtigen. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit beim Transport und der Lagerung von Ladung auf Paletten bekannt.
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Die
WO 98/34840 A1 zeigt eine Palette aus Kunststoff, wobei auf der Ladefläche, auf der Kontaktfläche für einen Gabelstapler oder allgemein auf der Unterseite gummiartiges Anti-Rutschmaterial vorgesehen sein kann. Die
DE 20 2017 102 128 U1 betrifft eine Palette, bestehend aus einer Unterkonstruktion und einer Grundplatte zur Auflage des Transportguts. Die Eckbereiche der Unterkonstruktion sind mit Fußelementen ausgebildet. Jedes Fußelement weist eine Standfläche und eine Gewindestange auf, welche eine Gewindeverbindung mit einer Höheneinstellmutter, einer Sicherungsmutter und einer Innengewindehülse ausbildet. Um ein Verrutschen der auf der Palette angeordneten Last zu verhindern, wird abschnittsweise rutschhemmendes Material auf der Grundplatte, also oberseitig der Palette, vorgeschlagen. Ferner wird angeregt, bei sehr weichem Boden zusätzlich Unterlegplatten zwischen dem Boden und den Fußelementen anzuordnen, um ein Eindringen der Fußelemente in den weichen Boden zu verhindern.
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Die DT 27 18 401 A1 zeigt eine Palette mit einer oberen Oberfläche und einer unteren Oberfläche, wobei eine oder beide Oberflächen ein strangförmiges gleithinderndes Material aufweisen. Ferner sind verschiedene Antirutsch-Materialien für das Material offenbart. Die gleithindernden Elemente können verschweißt oder verklebt oder in einer Aufnahmenut aufgenommen sein. In jedem Fall wird eine möglichst nicht lösbare Verbindung bevorzugt.
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Die
DE 10 2012 017 221 A1 offenbart eine im Wesentlichen aus Kunststoff oder Metall bestehende Palette mit Füßen und Kufen. Die Kufen weisen jeweils ein Transportelement auf, welches eine Auflagefläche mit dem Untergrund ausbilden kann. Durch die Materialwahl kann die Auflagefläche der Palette eine definierte Rauigkeit bzw. Oberflächenbeschaffenheit aufweisen. Damit soll bspw. umgesetzt werden, dass eine Kunststoffpalette eine Kufe und/oder ein Transportelement aus Holz und damit die Standeigenschaften einer Holzpalette hat. Das Transportelement ist mit den jeweiligen Kufen und/oder mit Füßen verschraubt, vernietet, verklebt, vergossen oder an die jeweiligen Kufen angespritzt.
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Die
DE 20 2007 002 491 U1 betrifft eine Palette, als Einheit aus Bodenbelägen mit mattenartigem Anti-Rutschmaterial, wobei die Verbindung zwischen Anti-Rutschmaterial und Bodenbelag formschlüssig und/oder mit einer Klebeverbindung realisiert sein kann. Das Anti-Rutschmaterial kann als Vollmatte, Netzmatte oder Profilmatte bspw. mit Noppen ausgebildet sein, welches in eine vorgeformte Vertiefung, Rille oder Hohlraum des Bodenbelags eingezogen, eingespritzt oder eingeklebt wird.
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Die
DE 10 2009 010 944 A1 betrifft eine Rutschsicherung für Transporteinheiten, also bspw. eine Palette mit Kufen und Anti-Rutschmatten, wobei die Matten die Kufen ganz oder teilweise abdecken. Dabei kann die Anti-Rutschmatte temporär oder dauerhaft an dem Transportmittel angebracht werden. Bevorzugt wird die Matte an das Transportmittel angeschraubt, angenagelt oder angetackert.
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Die
DE 20 2017 005 171 U1 schlägt eine Integration von Segmenten eines Anti-Rutschmaterials auf der Oberseite und Unterseite einer Europalette vor. Im Übrigen sind verschiedene lösbare und nicht lösbare Verbindungen zwischen Anti-Rutschmaterial und der Palette offenbart. Für eine lösbare Verbindung kann eine Anti-Rutschmatte in eine Schiene eingeschoben und verriegelt werden.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass metallische Befestigungsmittel den Untergrund beschädigen können. Auch führen erhebliche Veränderungen an der Palette selbst zur Beeinträchtigung der Statik und somit der Belastbarkeit der Palette.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird die im Anspruch 1 angegebene Palette oder das Transportholz und die im Anspruch 14 angegebene Rutschsicherung für eine Palette oder ein Transportholz vorgeschlagen. Optionale, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft eine Palette oder Transportholz zum Transport und/oder zur Lagerung von Ladung, wobei die Palette oder das Transportholz eine Ladungsträgereinrichtung zur Aufnahme der Ladung und eine Unterkonstruktion zur Auflage auf einem Untergrund aufweist. Als Ladungsträgereinrichtung können bspw. die Deckbretter einer Europalette oder jede andere Auflagefläche einer Palette, der Innenraum einer Gitterbox/Transportbox oder die Oberseite eines Transportholzes verstanden werden. Untergrund ist als einheitlicher Oberbegriff zu verstehen für sämtliche Transportmittel wie Gabelstapler oder Ameisen, Ladeflächen auf Lastkraftwagen oder anderen Transportfahrzeugen und/oder für Verkaufs- oder Lagerräume. Transportholz kann auch als Transportbalken bezeichnet werden und ist als Oberbegriff für sämtliche Stangen oder Balken zu verstehen, auf denen Ladung transportiert oder gelagert werden kann. Als Material für solche Transportbalken kommt Konstruktionsvollholz infrage, allerdings können die Transportbalken auch aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Als Palette sind bspw. auch Gitterboxen oder sonstige Transportboxen aus Metall zu verstehen. Ladungsträgereinrichtung und Unterkonstruktion können einstückig ausgebildet sein. Im weiteren Verlauf der Anmeldung wird aus Gründen der Verständlichkeit vereinfacht von Palette gesprochen, jedoch sind alle erfindungsgemäßen Merkmale oder Weiterentwicklungen auch im Zusammenhang mit Gitterboxen oder Transportboxen, einfachen Transportbalken oder Transporthölzern beansprucht. Die Rutschsicherung kann auch einstückig mit der Ladungsträgereinrichtung und/oder Unterkonstruktion ausgebildet sein, sodass die Ladungsträgereinrichtung und/oder die Unterkonstruktion aus dem gleichen Material wie die Rutschsicherung ausgebildet ist.
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Die Ladungsträgereinrichtung und/oder die Unterkonstruktion weisen erfindungsgemäß mindestens eine Rutschsicherung auf. Diese Rutschsicherung dient zur rutschsicheren Auflage der Unterkonstruktion und/oder zur rutschsicheren Auflage auf die Ladungsträgereinrichtung, indem sie den Reibbeiwert einer Palette erhöht. Die Rutschsicherung kann also oberseitig auf einer Ladungsfläche einer Ladungsträgereinrichtung oder unterseitig im Bereich der Standfläche und/oder der Auflagefläche, bspw. für einen Gabelstapler montiert sein. Die Rutschsicherung ist dabei über mindestens ein lösbares oder nicht lösbares Befestigungsmittel mit der Unterkonstruktion und/oder der Ladungsträgereinrichtung verbunden und die Rutschsicherung weist eine Ausnehmung und/oder einen Hohlraum und/oder eine Aussparung zum Schutz vor mechanischer Einwirkung und/oder Beschädigung des Untergrunds und/oder der Ladung durch das Befestigungsmittel auf. Dadurch können auf dem Untergrund oder der Ladung Kratzspuren, Schleifspuren, Druckstellen oder sonstige Beschädigungen durch Befestigungsmittel vermieden werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Befestigungsmittel vollständig innerhalb der Ausnehmung aufgenommen oder versenkt. Ein Beispiel hierfür ist, dass der Schraubenkopf einer Senkschraube in einem Senkloch als Ausnehmung aufgenommen oder versenkt ist, sodass die Senkschraube nicht über eine Auflagefläche oder Standfläche oder einen Anti-Rutschbelag hinausragt, der durch die Rutschsicherung gebildet ist.
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In einer zusätzlichen vorteilhaften Ausführungsform weist die Rutschsicherung eine Anti-Rutschmatte und/oder einen Anti-Rutschbelag und/oder eine Anti-Rutschbeschichtung mit mindestens einer Anti-Rutschauflage auf. In anderen Worten, die Rutschsicherung kann mit einer Matte aus rutschsicheren Material, bspw. Moosgummi, gebildet werden, wobei die Matte bspw. mit einer Schraube oder einem Nagel an der Palette befestigt wird. Der Schraubenkopf oder der Nagelkopf ist in einer Ausnehmung oder Vertiefung der Matte vollständig aufgenommen, sodass er bei Montage an der Unterkonstruktion den Untergrund oder bei Montage an der Ladungsträgereinrichtung die Ladung nicht beschädigen kann. Die Matte kann Durchbrechungen oder unterseitige Noppen aufweisen, womit die gleithindernden Eigenschaften weiter verbessert werden können.
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In einer optionalen Weiterbildung weist die Rutschsicherung einen Vorsprung auf, der formschlüssig und/oder komplementär zu einer Vertiefung ausgebildet ist. Ferner kann die Rutschsicherung mindestens eine Verbindungswandung zur Anlage an die Unterkonstruktion und/oder die Ladungsträgereinrichtung aufweisen, wobei die Verbindungswandung den Vorsprung zum Eingriff mit der Vertiefung aufweist. Zusätzlich kann die Unterkonstruktion und/oder die Ladungsträgereinrichtung mindestens eine Vertiefung aufweisen, die formschlüssig und/oder komplementär zum Vorsprung der Rutschsicherung ausgebildet ist. Die Ausnehmung der Rutschsicherung ist vorzugsweise im Bereich des Vorsprungs ausgebildet, der wiederum ganz oder teilweise in einer Vertiefung der Palette aufgenommen ist. Dadurch kann die Ausnehmung der Rutschsicherung hinreichend groß dimensioniert werden, um das Befestigungsmittel vollständig in der Ausnehmung aufzunehmen, ohne dass die Gesamthöhe der Palette wesentlich verändert werden muss. Damit nimmt die Palette selbst weniger Platz ein, was insbesondere beim Transport in einem Lastkraftwagen einen großen Vorteil darstellt.
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Zusätzlich kann vorteilhafterweise die Rutschsicherung und/oder die Unterkonstruktion und/oder die Ladungsträgereinrichtung und/oder ein Befestigungsmittel eine Verdrehsicherung und/oder Arretiereinrichtung aufweisen, um zu verhindern, dass sich Rutschsicherung und die Palette unbeabsichtigt gegeneinander verdrehen können. Dadurch ist die Verwendung eines einzigen Befestigungsmittels möglich. Alternativ können nämlich je Rutschsicherung für die gleiche Wirkung auch mehrere Befestigungsmittel verwendet werden. Durch die Verdrehsicherung und/oder Arretierungeinrichtung wird verhindert, dass durch ein Verdrehen der Rutschsicherung Kanten von der Palette abstehen oder wegragen, womit die Sicherheit und die Langlebigkeit der Palette bzw. der Rutschsicherung beeinträchtigt wird. Vorzugsweise ist zur Verdrehsicherung und/oder als Arretiereinrichtung mindestens eine Vertiefung und/oder der Vorsprung der Rutschsicherung nicht rotationssymmetrisch, sondern bspw. länglich als Nut ausgebildet. Eine solche nicht rotationssymmetrische formschlüssige Verbindung zwischen einer Vertiefung und einem Vorsprung verhindert ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie Sicherungsstifte ein Verdrehen der Rutschsicherung. Die längliche Nut kann auch als durchgehend gefräste Nut in der Palette ausgebildet sein. Die Verbindung zwischen Vorsprung und Vertiefung kann auch als Nut-Feder-Verbindung ausgebildet sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Befestigungsmittel gleichzeitig als Montagemittel, bspw. als Palettennagel, zum Zusammenbau der Palette oder des Transportholzes eingesetzt oder einsetzbar. Eine erfindungsgemäße Rutschsicherung kann also direkt beim Zusammenbau einer Palette mit der Palette verbunden werden. Bspw. werden bei der Montage einer genormten Europalette zugelassene Ringnägel, Konvexringnägel oder Maschinennägel verwendet. Beim Zusammenbau einer Europalette kann mithilfe der zugelassenen Nägel auch gleich die Rutschsicherung montiert werden. Allenfalls der Schaft der Nägel müsste ggf. etwas verlängert werden, um die Stärke der von dem Nagel durchsetzten Rutschsicherung auszugleichen. Dadurch kann die Rutschsicherung bereits jetzt maschinell bzw. automatisiert montiert werden. Selbstverständlich ist auch eine nachträgliche Montage, bspw. an gebrauchte Paletten möglich. Ferner hat eine derart gefertigte Palette die gleichen oder vergleichbare Eigenschaften wie Europaletten gemäß DIN EN 13698 Teil 1 und ist damit wie solche grundsätzlich verwendbar. Das gleiche gilt für andere Palettenstandards und -normen.
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In einer optionalen Weiterbildung ist die Unterkonstruktion und/oder die Ladungsträgereinrichtung und die Rutschsicherung mit dem Befestigungsmittel lösbar verbunden oder verbindbar. Dadurch sind Rutschsicherung und Palette zerstörungsfrei, für getrennte Weiterverwendung demontierbar, sobald eine der beiden Komponenten beschädigt ist. Dies erleichtert auch eine nachträgliche Montage, bspw. an gebrauchte Paletten. Unter lösbar ist aber auch zu verstehen, dass das Befestigungsmittel selbst zerstört werden muss, bspw. in dem ein Nagel durchgesägt wird. Entscheidend ist, dass bspw. die Bretter der Palette oder die Rutschsicherung beim Lösen des Befestigungsmittels nicht beschädigt wird. Ferner kann mindestens ein Befestigungsmittel mindestens eine Lochscheibe oder ein flächiges Halteelement für eine flächige Anlage mit einer Rutschsicherung zur flächigen Kraftverteilung der Haltekraft des Befestigungsmittels aufweisen. Eine solche Lochscheibe ist ebenfalls vollständig in der Ausnehmung angeordnet, damit von ihr keine mechanische Einwirkung oder Beschädigung des Untergrunds oder der Ladung ausgeht. Bspw. ist ferner mindestens ein Befestigungsmittel als Spenglerschraube ausgebildet ist. Unter einer Spenglerschraube wird eine Schraube mit einer Lochscheibe verstanden, wobei die Lochscheibe einen Dichtring zur Auflage in der Ausnehmung aufweist. Durch den Dichtring bzw. die Dichtung wird verhindert, dass Feuchtigkeit am oder im Bereich des Befestigungsmittels in das Holz eindringt und die Haltbarkeit bzw. die Stabilität der Palette beeinträchtigt.
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Eigenständiger Erfindungsschutz wird beansprucht für eine Rutschsicherung für eine Palette oder ein Transportholz zum Transport und/oder zur Lagerung von Ladung, wobei die Palette oder das Transportholz eine Ladungsträgereinrichtung zur Auflage der Ladung und eine Unterkonstruktion zur Auflage auf einem Untergrund aufweist, insbesondere für eine Palette oder ein Transportholz in einer der bereits beschriebenen Ausführungsformen. Die Rutschsicherung weist dabei mindestens eine Einrichtung oder Ausnehmung zum Schutz vor mechanischer Einwirkung und/oder Beschädigung des Untergrunds und/oder der Ladung durch ein Befestigungsmittel auf, welches eine Rutschsicherung mit der Unterkonstruktion und/oder der Ladungsträgereinrichtung verbindet. Vorzugsweise ist die Rutschsicherung mit mindestens einer Anti-Rutschmatte und/oder einem Anti-Rutschbelag und/oder einer Anti-Rutschbeschichtung wasserdurchlässig oder mit wasserdurchlässigem Material gebildet. Wenn die Rutschmatte nicht mit der Palette verklebt oder verschweißt oder versiegelt wird, ist unvermeidbar, dass bspw. beim Abstellen der Palette in Nässe oder bei Regen seitlich Feuchtigkeit zwischen die Rutschvorrichtung und Palette gelangen kann. Damit Schimmelbildung oder eine Beeinträchtigung der Palette verhindert wird, kann die Rutschsicherung in einer Weiterbildung der Rutschsicherung selbstständig trocknen. Hierfür kann die Rutschsicherung als gelochte Anti-Rutschmatte ausgebildet sein. Alternativ kann die Anti-Rutschmatte wie Funktionskleidung beschichtet sein, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit von außen durch die Rutschmatte eindringen kann, aber umgekehrt seitlich eingedrungene Feuchtigkeit beim Trockenlegen einer Palette wieder durch die Rutschvorrichtung entweichen kann.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften Palette aus dem Stand der Technik;
- 2 eine beispielhafte Anordnung von Ladung auf Paletten in einem Lagerraum aus dem Stand der Technik;
- 3a eine perspektivische Darstellung einer Rutschsicherung an einer Palette oder einem Transportholz in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 3b eine Draufsicht einer Ausführungsform gemäß 3a;
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Teilbereichs der Unterkonstruktion und/oder Ladungsträgereinrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 5 einen Teilschnitt einer Rutschsicherung an einem Teilbereich der Unterkonstruktion und/oder Ladungsträgereinrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden. Auch wenn in der nachfolgenden Figurenbeschreibung zwecks Anschaulichkeit und Verständlichkeit von Brettern, Nägeln und Schrauben die Rede ist, sind ausdrücklich auch andere Materialien als Holz oder Metall möglich.
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1 zeigt beispielhaft eine Palette 100, eine sogenannte Europalette. Die Palette 100 besteht aus einer Ladungsträgereinrichtung 110 und einer Unterkonstruktion 120. Unter Ladungsträgereinrichtung 110 sind die Bestandteile der Palette 100 zu verstehen, auf denen Ware oder Ladung 210 (vgl. 2) abgelegt werden kann. Die Ladungsträgereinrichtung 110 einer Europalette besteht somit aus fünf Deckbrettern 101, insbesondere aus den oberseitigen Auflageflächen der Deckbretter 101, welche in Transportposition horizontal bzw. parallel zum Untergrund 201 (vgl. 2) verlaufen. Die Deckbretter 101 liegen auf sogenannten Zwischenbrettern 102 auf, welche ebenfalls in Transportposition horizontal bzw. parallel zum Untergrund 201 (vgl. 2) verlaufen, aber zusätzlich 90° gegenüber den Deckbrettern 101 verdreht sind. Die Zwischenbretter 102 liegen auf insgesamt neun Klötzen 103 auf, welche wiederum auf sogenannten Bodenbrettern 104 aufstehen. Die Bodenbretter 104 verlaufen parallel und in die gleiche Richtung wie die Deckbretter 101 und bilden in Transportposition die Kontaktwandung dem Untergrund 201 (vgl. 2) aus. Die Klötze 103 sind in ihrer Höhe derart ausgebildet, dass die Palette 100 als sogenannte 4-Wege-Palette von vier Seiten in Eingriff mit einem Transportmittel gebracht werden kann. Die Komponenten 101-104 der Palette 100 sind mit bspw. 78 Palettennägeln 105 miteinander befestigt, wobei hierfür herkömmliche Nägel und Schraubennägel eingesetzt werden. Alle Komponenten einer Palette 100, insbesondere Deckbretter 101, Zwischenbretter 102, Klötze 103 und Bodenbretter 104 und gegebenenfalls verbautes Zubehör wie eine Rutschsicherung 300 (vgl. 3a, 3b) bilden die Gesamthöhe 106 der Palette.
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Ohne eine zusätzliche Rutschsicherung 300 würde gemäß 2 das Holz der Palette 100 im Stand der Technik in einem Laderaum 200 den Kontakt mit dem Untergrund 201 und der Ladung 210 einer darunterliegenden Palette 100 ausbilden. Sowohl Holz, als auch Metall oder Kunststoff besitzen einen eher niedrigen Reibbeiwert, was sich negativ auf die Ladungssicherheit auswirkt. Der Laderaum 200 kann bspw. als Transportanhänger eines Lastkraftwagens verstanden werden. Eine unbeabsichtigte Bewegung der Palette 100 bzw. der Ladung 210 entlang des Untergrunds 201 ist aus Sicherheitsgründen in jedem Fall zu vermeiden. Als Untergrund 201 kann unter anderem die Bodenfläche des Laderaums oder im Falle des Stapelns der Ladung die Oberseite einer Ladung 210 verstanden werden. Aus diesem Grund werden meist Anti-Rutschmatten 310 (vgl. 3a, 3b) als Rutschsicherung 300 ausgelegt, wobei für eine einfache Handhabung die Anti-Rutschmatten 310 bspw. direkt unterseitig mit den Bodenbrettern 105 oder oberseitig mit den Deckbrettern 101 (vgl. 1) mittels Klebeverbindung verbunden sind. Werden zur Befestigung der Rutschsicherung 300 metallische Befestigungsmittel 330 (vgl. 3a, 3b) verwendet, kann eine mechanische Beeinträchtigung des Untergrunds 201 oder der Ladung 210 erfolgen (Kratzspuren, Druckstellen,...).
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3a und 3b zeigen eine Lösung des Problems. Die Rutschsicherung 300 weist eine Anti-Rutschmatte 310 auf, welche als Belag, Schicht oder Beschichtung auf die Ladungsträgereinrichtung 110 und/oder die Unterkonstruktion 120 aufgelegt ist. Vorzugsweise ist die Anti-Rutschmatte 310 zunächst lose auf die Palette 100 aufgelegt und anschließend mit einem Befestigungsmittel 330 mit der Palette 100 verbunden. Zusätzliche Schweiß- oder Klebeverbindungen sind nicht notwendig, sodass die Rutschsicherung 300 auch wieder demontierbar ist. Die Anti-Rutschmatte 310 weist eine Anti-Rutschauflage 311 auf, auf welcher entweder die Ladung 210 oder die auf einem Untergrund 201 (vgl. 2) abgestellt werden kann. Um unerwünschte mechanische Einwirkung auf den Untergrund 201 und/oder die Ladung 210 zu vermeiden, ist das Befestigungsmittel 330, einschließlich etwaiger zusätzlicher Halteelemente wie Lochscheiben 331 oder Unterlegscheiben in einer Ausnehmung 320 der Anti-Rutschmatte 310 aufgenommen oder versenkt. Die Ausnehmung 320 kann entweder bereits bei der Fertigung der Anti-Rutschmatte 310 berücksichtigt werden (bspw. im Spritzgussverfahren) oder die Ausnehmung 320 kann nachträglich durch entsprechende mechanische Bearbeitung gefertigt werden. Durch die vollständige Aufnahme oder Versenkung in der Ausnehmung 320 der Anti-Rutschmatte bildet einzig die Anti-Rutschauflage 311 den Kontakt mit der Ladung 210 oder dem Untergrund 201.
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4 zeigt einen entsprechenden Ausschnitt einer Ladungsträgereinrichtung 110 bzw. einer Unterkonstruktion 120. Die gezeigte Oberfläche 121 kann eine Ladefläche einer Ladungsträgereinrichtung 110 oder eine Auflagefläche und/oder Standfläche einer Unterkonstruktion 120 darstellen. Die Vertiefung 122 ist ausgebildet zur formschlüssigen oder komplementären Aufnahme eines Vorsprungs 312 (vgl. 5) der Anti-Rutschmatte 310 der Rutschsicherung 300. Die Vertiefung 122 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und bspw. mit einem Forstnerbohrer gefertigt. Alternativ kann, wie gestrichelt angedeutet, die Vertiefung 122 auch länglich als Vertiefung mit Langlochquerschnitt 123 ausgebildet sein. Eine solche Vertiefung 123 ist nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. In Eingriff mit einem entsprechend komplementär ausgebildeten länglichen Vorsprung 312 (vgl. 5) ist eine Verdrehsicherung bzw. Arretiereinrichtung zwischen Palette 100 und Rutschsicherung 300 (vgl. 3a, 3b) realisiert. Die Vertiefung 122,123 kann in ihrer Längserstreckung auch weiter vergrößert werden, sodass sie als durchgehende Nut ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine einfache Fertigung mittels einer Einfräsung in die Oberfläche 121.
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5 zeigt eine Ansicht, in der die Anti-Rutschmatte 310 und die Ladungsträgereinrichtung 110 bzw. die Unterkonstruktion 120 geschnitten dargestellt sind, während das Befestigungsmittel 330 in einer Seitenansicht dargestellt ist. Palette 100 und Anti-Rutschmatte 310 liegen im Bereich einer Verbindungswandung 313 flächig oder formschlüssig und vorzugsweise lose an. Die Befestigung wird einzig durch das Befestigungsmittel 330 bereitgestellt. Das Befestigungsmittel 330 weist mindestens einen Verankerungsabschnitt 333 zur Verankerung in der Unterkonstruktion 120 und/oder der Ladungsträgereinrichtung 110 und mindestens einen vorzugsweise radial erweiterten Halteabschnitt 332 auf. Der Halteabschnitt 332 kann als Schraubenkopf oder Nagelkopf aber auch umgebogen als Klammer zum Halten oder Hintergreifen der Anti-Rutschmatte 310 ausgebildet sein. Der Verankerungsabschnitt 333 kann als Schaft eines Nagels, Schraubennagels oder einer Schraube realisiert sein. Sofern entweder die Palette 100 und/oder die Rutschsicherung 300 aufgrund einer Beschädigung von der Weiterverwendung ausgeschlossen sind, kann nach einer Zerlegung durch Lösen der lösbaren Verbindung die funktionsfähige Komponente weiter verwendet werden. Gegebenenfalls muss die Palette 100 vor der Montage des Befestigungsmittels 330 vorgebohrt werden. Die Ausnehmung 320 dient somit zur vollständigen Aufnahme des Halteabschnitts 332 und gegebenenfalls einer zusätzlichen Lochscheibe 331 mit Dichtring 334. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Befestigungsmittel 330 als lösbare Spenglerschraube realisiert. Die Lochscheibe 331 der Spenglerschraube verteilt die axiale Kraft des Befestigungsmittels 330 flächig auf die Anti-Rutschmatte 310, während der Dichtring 334 ein Eindringen von Flüssigkeit und/oder Feuchtigkeit in die Befestigungsanordnung bzw. das Befestigungsmittel 330 verhindert. Alternativ wird eine Ausbildung des Befestigungsmittels 330 als Senkschraube vorgesch lagen.
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Es ist vorgesehen, dass das Befestigungsmittel 330 auch unter Last nicht in Kontakt mit dem Untergrund 201 und/oder der Ladung 210 (vgl. 2) kommen kann. Dabei ist berücksichtigt, dass die Anti-Rutschmatte 310 bei Belastung gestaucht wird, sich also in ihrer Dicke 314 verringert. Eine Abschlusskante 335 des Befestigungsmittels 330 weist also einen Abstand 322 zur Anti-Rutschauflage 311 auf, der vorzugsweise mindestens der Verringerung der Dicke 314 der Anti-Rutschmatte 310 bei maximaler Belastung der Palette 100 (vgl. 2) entspricht. Damit das Befestigungsmittel 330 auch unter maximaler Belastung noch vollständig in der Ausnehmung 320 versenkt ist und einzig die Anti-Rutschauflage 311 der Rutschsicherung 300 einen Kontakt mit Untergrund 201 und/oder der Ladung 210 ausbildet (vgl. 2), weist die Ausnehmung 320 eine entsprechend dimensionierte Ausnehmungstiefe 321 auf. Damit die Gesamthöhe 106 (nicht vollständig dargestellt) einer Palette 100 mit einer Rutschsicherung 300 nicht wesentlich gegenüber einer Palette 100 ohne Rutschsicherung 300 ansteigt, ist die Dicke 314 der Anti-Rutschmatte 310 so gering wie möglich gestaltet. Hierfür weist die Palette 100 im Bereich der Ausnehmung 320 und/oder des Vorsprungs 312 der Anti-Rutschmatte 310, also im Bereich des Befestigungsmittels 330, eine Vertiefung 122 auf. Dadurch kann die Ausnehmung 320 selbst teilweise in der Vertiefung 122 versenkt werden, womit die Dicke 314 der Anti-Rutschmatte 310 geringer ausfallen kann, die mindestens notwendige Abmessung der Ausnehmungstiefe 321 dennoch erfüllt ist. Die Gesamthöhe 106 steigt gegenüber einer entsprechend genormten Palette 100 nur geringfügig an, womit die erfindungsgemäße Palette 100 wie eine genormte Palette 100 verwendbar ist. Die Ausnehmung 320 kann nach Montage des Befestigungsmittels 330 im Bereich der Anti-Rutschauflage 311 zur Umgebung hin abgedeckt werden oder sein, womit die Ausnehmung 320 als Hohlraum und/oder als Aussparung ausgebildet sein kann. Alternativ kann die Ausnehmung 320 auch ausgefüllt werden, bspw. im Rahmen eines Spritzgussverfahrens mit dem gleichen Material der Rutschsicherung 300 oder der Anti-Rutschmatte 310.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Palette
- 101
- Deckbrett
- 102
- Zwischenbrett
- 103
- Klotz
- 104
- Bodenbrett
- 105
- Palettennagel
- 106
- Gesamthöhe
- 110
- Ladungsträgereinrichtung
- 120
- Unterkonstruktion
- 121
- Oberfläche
- 122
- Vertiefung
- 123
- Vertiefung mit Langlochquerschnitt
- 200
- Laderaum
- 201
- Ladefläche
- 210
- Ladung
- 300
- Rutschsicherung
- 310
- Anti-Rutschmatte
- 311
- Anti-Rutschauflage
- 312
- Vorsprung
- 313
- Verbindungswandung
- 314
- Dicke der Anti-Rutschmatte
- 320
- Ausnehmung
- 321
- Ausnehmungstiefe
- 322
- Abstand
- 330
- Befestigungsmittel
- 331
- Lochscheibe
- 332
- Halteabschnitt
- 333
- Verankerungsabschnitt
- 334
- Dichtring
- 335
- Abschlusskante des Befestigungsmittels
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 9834840 A1 [0005]
- DE 202017102128 U1 [0005]
- DE 102012017221 A1 [0007]
- DE 202007002491 U1 [0008]
- DE 102009010944 A1 [0009]
- DE 202017005171 U1 [0010]