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Die Erfindung betrifft eine Ladungssicherungsvorrichtung insbesondere für LKWs, Transporter sowie Sattelauflieger und Anhänger dazu, auf denen stab- oder rohrförmiges Transportgut wie beispielsweise Kurz- oder Langholz geladen wird.
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Dazu werden im Wesentlichen senkrecht stehende Rungen in Einsteckschuhen aufgenommen, die an oder in der Ladefläche angeordnet sind, und in diesen festgelegt. In einer simplen Lösung wie sie beispielsweise die
EP 0 207 919 A2 zeigt, wird die Runge mit dem Einsteckschuh, ggf. unter Zwischenschaltung eines Dämpfers, verschraubt. Am Markt ist als Standardlösung ebenfalls bekannt, die Runge im Einsteckschuh mit einem Keil zu verklemmen und den Keil im Einsteckschuh oder an der Ladefläche zu verschrauben.
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Da in der Praxis ein hoher Bedarf besteht, die Rungen möglichst schnell und mit geringem Arbeitsaufwand zu entfernen oder gegen andere Rungen beispielsweise mit abweichender Höhe auswechseln zu können, sind Schnellverschlussmechanismen bekannt, bei denen in der Runge verlagerbare Sicherungs- und Blockierelemente angeordnet sind. Eine solche Lösung zeigt beispielsweise die
EP 0 244 383 A2 . Rungen sind allerdings im Einsatz hohen Kräften und somit einem starken Verschleiß ausgesetzt und müssen häufig komplett getauscht werden. Finanziell sind Rungen mit innenliegender Mechanik insoweit nachteilig.
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Die
EP 2 582 544 B1 beschreibt eine Rungenverankerungsanordnung mit einem schwenkbar gelagerten Sicherungselement und einer die Runge verspannenden Keilbaugruppe, die über eine Verschraubung in der gewünschten Position festgelegt werden kann. Bei einem Rungenwechsel muss die Verschraubung gelöst und die Keilbaugruppe heruntergedrückt werden. Sowohl die zugrundeliegende Konstruktion als auch ein Rungenwechsel sind dabei verhältnismäßig aufwendig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ladungssicherungsvorrichtung zu schaffen, die einen einfachen und schnellen Rungenwechsel mit robusten Bestandteilen ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ladungssicherungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei verhindert das sich in der Ladeposition in der Sicherungsöffnung der Runge befindende starr mit dem Einsteckschuh verbundene Sicherungselement in dieser Position ein Herausziehen der Runge, während das Halteelement die Runge im Einsteckschuh stabilisiert. Durch die Form des Halteelements, die eine Verlagerung von der Ladeposition in eine Wechselposition ermöglicht, bei der die Stützseite des Halteelements eine geneigte Stützschräge zur einfachen Entnahme der Runge bildet, hat das Halteelement eine Doppelfunktion und auch in der Wechselposition eine festgelegte und zweckdienliche Stellung. Ein Einwärtskippen der Runge in der Wechselposition, wobei sie an der Stützschräge des Halteelements anliegt, wird schließlich dadurch ermöglicht, dass die Außenwandung des Einsteckschuhs im unteren Bereich eine Ausnehmung aufweist, in die das untere Ende der Runge eintauchen kann. Diese Ausnehmung liegt dem Sicherungselement gegenüber, so dass sich beim Verkippen der Runge die Verbindung zwischen Sicherungselement und Sicherungsöffnung trennt, ohne dass es dort einer weiteren Einwirkung bedarf. Die Runge kann dann schräg nach oben herausgezogen werden, wobei sie an der Stützschräge entlang gleitet, die die Entnahmebewegung stabilisiert.
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Bevorzugt hat das Sicherungselement im Wesentlichen eine Keilform und korrespondiert so mit einer Form des Einsteckschuhs, die sich bereichsweise zu ihrer obenseitigen Öffnung konisch erweitert. In der Wechselposition gibt der Einsteckschuh damit eine größere Öffnung zur Entnahme der Runge frei.
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Bevorzugt ist das Halteelement hier vorgespannt fixiert und zwar besonders bevorzugt sowohl in der Lage der Wechselposition als auch in der Lage bei der Ladeposition. Besonders vorteilhaft und bauteilreduzierend kann dies durch eine einzige Feder geschehen. Die Feder, die vorzugsweise eine Zugfeder, insbesondere Spiralfeder ist, kann dazu mit ihrem einen Ende an dem Halteelement befestigt und mit ihrem anderen Ende mit dem Einsteckschuh selbst oder einem den Einsteckschuh haltenden Teil des Ladefahrzugs, beispielsweise einem Schemelträger oder einer Ladepritsche verbunden sein. Insbesondere wenn die Feder außerhalb des Einsteckschuhs angelenkt ist, ist es von Vorteil, den Einsteckschuh mit einem Langloch zu versehen, durch das sich die Feder durch die Innenwandung des Einsteckschuhs hindurch erstreckt und das eine Bewegung der Feder bei einem Wechsel des Halteelements zwischen Ladeposition und Wechselposition ermöglicht.
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Bevorzugt ist das Halteelement mit einem der Stützseite abgewandten, hakenförmigen Vorsprung ausgebildet, der in der Wechselposition ein Loch in der Innenwandung des Einsteckschuhs durchgreift. Dies verhindert einerseits ein unbeabsichtigtes vollständiges Entfernen des Halteelements aus dem Einsteckschuh und bei vorhandener Feder auch eine Überdehnung der Feder durch zu starkes Anheben des Halteelements. Bei vorhandenem Langloch kann das Loch für den Vorsprung des Halteelements bevorzugt durch das Langloch selbst gebildet sein.
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Das Halteelement hat vorzugsweise eine Auflage, über die es sich in der Wechselposition stabil positionieren lässt, beispielsweise am Einsteckschuh, an einem Schemelträger oder auf einer Ladefläche. Diese Auflage kann sich einwärts gerichtet unterhalb der Oberseite des Halteelements befinden. An die Auflage kann sich eine Hinterschneidung anschließen, die zur Verhakung mit einer Abrutschsicherung in der Wechselposition dient. Diese Abrutschsicherung kann beispielsweise durch das obere Ende der Innenwandung des Einsteckschuhs gebildet werden und verhindert bei einem Eintauchen in die Hinterschneidung des Halteelements dessen unbeabsichtigtes Zurückrutschen aus der Wechselposition in die Ladeposition.
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Zur Aufnahme der Runge und des Halteelements ist eine Form des Einsteckschuhs vorteilhaft bei der dessen Innenwandung abgekröpft ist und eine Aufnahmetasche für das Halteelement ausbildet.
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Zur einfachen Verlagerung des Halteelements von der Ladeposition in die Wechselposition und zurück ist das Halteelement an seiner Oberseite bevorzugt mit einer Schlüssellochöffnung ausgestaltet. Diese ist vorzugsweise langlochartig mit einer insbesondere mittigen Erweiterung. So kann ein sehr einfach gestaltetes Betätigungshilfsmittel, das beispielsweise stangenförmig mit einem Querstift ausgestaltet ist, in die Schlüssellochöffnung hineingesteckt und wenn sich der Querstift unter der Öffnung befindet gegenüber dieser um 90° verdreht werden, so dass dann das Halteelement mit dem Betätigungshilfsmittel nach oben gezogen werden kann, ggf. gegen die Kraft der Feder. Über ein derartiges Betätigungshilfsmittel und eine entsprechende Öffnung an dem Halteelement ist ein Positionswechsel und so damit ein Wechsel der Runge erheblich schneller und einfacher möglich als bei vorbekannten Schraubverbindungen oder Verbindungen anderer Art, die spezielle Werkzeuge benötigen. Notfalls kann das Halteelement auch bei entsprechender Öffnung mit einem einfachen Haken angehoben werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel, das im Folgenden beschrieben wird; es zeigen:
- 1 einen Einsteckschuh als Teil einer erfindungsgemäßen Ladungssicherungsvorrichtung,
- 2 den Gegenstand aus 1 zur Ladungssicherungsvorrichtung vervollständigt,
- 3 einen Ansicht aus III in 2,
- 4 den Gegenstand aus 2 in einer Wechselposition,
- 5 das Halteelement aus 2 und 4 und
- 6 eine Draufsicht auf den Gegenstand aus 5 aus Richtung VI.
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In 1 ist ein Einsteckschuh 1 einer erfindungsgemäßen Ladungssicherungsvorrichtung zu sehen, der hier an einem linksseitig abgebrochen dargestellten Schemelträger 2 über Laschen 3 angeschweißt ist. Im Normalfall ist an dem linken, nicht dargestellten Ende des Schemelträgers 2 ein weiterer Einsteckschuh spiegelverkehrt angeordnet. Die Einsteckschuhe 1 können jedoch auch beispielsweise direkt in die Ladefläche eines LKWs eingebracht sein.
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2 zeigt einen Schnitt durch den Einsteckschuh 1 aus 1 mit einer darin zur Ladungssicherung aufgenommenen Runge 4, von der nur das untere Ende dargestellt ist. In der Realität ist die Runge nach oben erheblich länger und an das aufzunehmende Ladegut sowie die gewünschte Ladehöhe angepasst. Sie seht im Wesentlichen senkrecht, wobei darunter auch leichte Neigungen gegen die Senkrechte bis ca.15 °fallen sollen, die je nach Ladung gewollt sein können Die Runge 4 hat untenseitig eine Sicherungsöffnung 5, die sich auf einfache Weise erhalten lässt, indem die Wand der bevorzugt aus einem Teil verbindungssteif gekanteten Runge lediglich durchbohrt wird. Die Runge kann auch als Pfosten oder Ladepfosten bezeichnet werden.
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2 zeigt die Ladungssicherungsvorrichtung in ihrer Ladeposition mit aufrecht stehender Runge 4, vorbereitet zur Aufnahme von Ladegut. Dabei greift ein Sicherungselement 6 in die Sicherungsöffnung 5 der Runge 4 ein und verhindert ein Herausziehen der Runge 4 nach oben. Das Sicherungselement 6 wird bei der dargestellten Ausführungsform durch den bolzenförmigen Kopfbereich einer Zylinderkopfschraube gebildet und ist mit einer Innenwandung 11 des Einsteckschuhs 1 starr verbunden, hier indem eine Zylinderkopfschraube mit der Innenwandung 11 verschraubt ist. Diese Ausgestaltung wird bevorzugt zur einfachen und kostengünstigen Herstellung des Einsteckschuhs 1 mit Sicherungselement 6 gewählt. Da das Sicherungselement 6 bei Nutzung der Ladungssicherungsvorrichtung jedoch nicht bewegt oder entfernt werden muss, könnte das Sicherungselement 6 beispielsweise auch an der Innenwandung 11 des Einsteckschuhs 1 angeschweißt sein.
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Teil der Ladungssicherungsvorrichtung ist außerdem ein Halteelement 7. Bei der dargestellten Ausführungsform ist dessen Oberseite gegenüber der Unterseite verbreitert, so dass das Halteelement im Wesentlichen eine Keilform aufweist. Es korrespondiert dadurch mit dem hier komplementär ausgebildeten oberen Bereich des Einsteckschuhs 1, dessen Innenwandung 11 abgekröpft ist und eine Aufnahmetasche 17 für das Halteelement 7 ausbildet.
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In der dargestellten Ladeposition drückt sich das Halteelement 7 mit seiner Rückseite an der Innenwandung 11 des Einsteckschuhs ab und presst dadurch mit einer Stützseite 17 die Runge 4 gegen eine Außenwandung 12 des Einsteckschuhs 1. Das Halteelement 7 ist in seiner Lage vorgespannt fixiert durch eine Feder 8, hier eine auf Zug beanspruchte Spiralfeder, die einenends mit dem Halteelement 7 und anderenends mit einem aus dem Schemelträger 2 umgebogenen Hakenteil verbunden ist.
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4 zeigt die Ladungssicherungsvorrichtung in ihrer Wechselposition, die eine Entnahme bzw. einen Austausch der Runge 4 ermöglicht. Dazu ist das Halteelement 7 in eine Wechselposition verlagert, bei der die Stützseite 17 gegenüber der Senkrechten um einen Winkel α verlagert ist und somit eine Stützschräge für die Runge 4 ausbildet. Da die Außenwandung 12 des Einsteckschuhs 1 im unteren Bereich erfindungsgemäß eine Ausnehmung 22 aufweist, kann die Runge 4 bei in die Wechselposition verlagertem Halteelement 7 wie in 4 dargestellt einwärts kippen und legt sich dabei an der Stützschräge an. Gleichzeitig gibt dabei die Sicherungsöffnung 5 das Sicherungselement 6 frei, und die Runge 4 kann ungehindert nach oben in Richtung des Pfeils 9 herausgezogen werden.
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Um das Halteelement 7 in die Wechselposition zu verlagern, muss dieses entgegen der Federkraft nach oben gezogen werden. Damit dies auf einfache Weise und ohne kompliziertes Werkzeug möglichst ist, hat das Halteelement 7 an seiner Oberseite bevorzugt eine Schlüssellochöffnung 27, die in den 3 und 6 erkennbar ist. Diese wird vorzugsweise aus einem Langloch mit erweiterter Mitte gebildet, so dass ein in 4 dargestelltes Betätigungshilfsmittel 13 in einfacher Weise durch eine Griffstange mit am unteren Ende durchgesteckten Sicherungsstift ausgebildet werden kann. Diese lässt sich in die Schlüssellochöffnung 27 hineinstecken und ermöglicht um 90° verdreht ein sicheres Anheben des Halteelements 7. Auf einfache und preisgünstige aber dennoch stabile Weise kann das Halteelement 7 aus nur drei Blechteilen hergestellt werden, wobei ein Biegeteil 37 die wesentliche Keilform definiert und die Stützseite 17 ausbildet. Dieses wird innenseitig von zwei identischen Laser- oder Stanzteilen 38 stabilisiert, die auch die weitere Funktionskontur vorgeben wie im Folgenden beschrieben.
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Das Halteelement 7 weist dabei bevorzugt einen Vorsprung 47 auf, der bei Verlagerung des Halteelements 7 in die Wechselposition ein Loch in der Innenwandung 11 des Einsteckschuhs 1 durchgreift, wodurch verhindert wird, dass das Halteelement 7 versehentlich ganz herausgezogen wird. Außerdem verhindert diese Konstruktion eine Überdehnung der Feder 8, die das Halteelement 7 auch in der Wechselposition fixiert. Das Loch wird in der dargestellten Ausführungsform durch ein Langloch 31 in der Innenwandung 11 des Einsteckschuhs gebildet, durch das sich auch die Feder 8 hindurcherstreckt und das deren Bewegung bei einem Wechsel der Position des Halteelements 7 ermöglicht.
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In der Wechselposition liegt das Halteelement 7 mit einer Auflage 57 bei der dargestellten Ausführungsform auf dem Schemelträger 2 auf. Die Auflage 57 bilden hier zwei schräge Flächen der Laserteile 38. Eine sich an die Auflage 57 zur Stützseite 7 hin anschließende Hinterschneidung 58, in die ein vorstehendes oberes Ende der Innenwandung 11 des Einsteckschuhs 1 oder ein anderweitiger Vorsprung eintaucht, verhindert in der Wechselposition, dass das Halteelement 7 unbeabsichtigt zurückrutscht. Durch die federvorgespannte Lage ist das Halteelement 7 so auch bei herausgenommener Runge 4 selbsthemmend positioniert. Dadurch werden herumfliegende Einzelteile, wie lose Keile bei einigen Ausführungsformen des Standes der Technik, und somit auch Verluste vermieden.
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Insgesamt stellt die erfindungsgemäße Ladungssicherungsvorrichtung eine kostengünstig herstellbare, stabile und äußerst schnell und einfach zu betätigende Vorrichtung dar, die ohne verlierbare Einzelteile auskommt und mit einem einzigen, simplen Betätigungshilfsmittel bedient werden kann. Es sind somit schnelle und effiziente Rungenwechsel möglich, so dass Ladungswechsel zeitsparend und kostenschonend durchgeführt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0207919 A2 [0002]
- EP 0244383 A2 [0003]
- EP 2582544 B1 [0004]