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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft ein Headset mit einer Mikrofoneinheit zur Spracheingabe und einer Lautsprechereinheit zur Sprachausgabe, wobei Mikrofoneinheit und Lautsprechereinheit Bestandteil eines Gehäusebausteines sind.
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Stand der Technik
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Headsets der beschriebenen allgemeinen Form sind in unterschiedlicher Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden unter anderem zur Kommunikation mit Computern oder Mobiltelefonen genutzt, so dass gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Headsets andere manuelle Tätigkeiten gleichzeitig vorgenommen werden können.
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Bekannt bei den gattungsgemäßen Ausführungen sind für die Befestigung der Headsets am Kopf des Nutzers Lösungen mit Befestigungsbügeln, die über ein Ohr geschoben werden. Andere Lösungen sehen über den Kopf oder am Kopf verlaufende Befestigungsbügel zur Festlegung des Headsets am menschlichen Kopf vor. Die beschriebenen Headsets haben sich prinzipiell im Stand der Technik durchaus bewährt und werden wegen ihrer leichten Handhabung in vielfältigen Einsatzbereichen verwendet.
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Aufgabe der Erfindung
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Um diese Einsatzbereiche zusätzlich zu erweitern, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Headset der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art in seiner Funktionsweise so zu erweitern, dass durch deren Verwendung Sprachbarrieren, die bei der Kommunikation von Personen mit unterschiedlicher Muttersprache auftreten können, mittels moderner technischer Möglichkeiten beseitigt werden.
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Lösung der Aufgabe
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Die geschilderte Aufgabe wird für ein Headset mit den oben geschilderten gattungsbildenden Merkmalen durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 beschriebene technische Lehre gelöst.
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Erfindungswesentlich dabei ist es, dass im Gehäusebaustein des Headsets eine zentrale Rechnereinheit angeordnet ist, die mit einer Softwareapplikation zur Simultanübersetzung von einer oder mehrerer Fremdsprachen versehen ist, wobei die Rechnereinheit mit der (ersten) Lautsprechereinheit zur Heimatsprachenausgabe des Nutzers und mit einer zur ersten Lautsprechereinheit unabhängigen zweiten Lautsprechereinheit zur Fremdsprachenausgabe sowie der Mikrofoneinheit zur (Heimat- und Fremd)spracheneingabe gekoppelt ist, wobei die Softwareapplikation eine Übersetzung der von der Mikrofoneinheit erfassten Heimatsprache in die Fremdsprache vornimmt und diese Übersetzung zur zweiten Lautsprechereinheit weiterleitet und wobei die Softwareapplikation eine Übersetzung der von der Mikrofoneinheit erfassten Fremdsprache vornimmt und die Übersetzung an die erste Lautsprechereinheit weiterleitet.
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Durch die Merkmalskombination des Anspruches 1 ergibt sich die Möglichkeit, dass auch infolge der heute von Mikroprozessoren bereitgestellten Rechnerleistung eine sogenannte Simultanübersetzung mittels des erfindungsgemäßen Headsets für den Nutzer bereitgestellt werden kann, ohne dass er weiterer Hilfsmittel bedarf. Darüber hinaus ist ergänzend zur Simultanübersetzung, d.h. zur Fremdsprachenaufnahme durch die Mikrofoneinheit und der Übersetzung dieser Fremdspracheneingabe innerhalb der Rechnereinheit und anschließender Bereitstellung der Übersetzung am Ohr des Headsetnutzers die Möglichkeit gegeben, dass eine Spracheingabe in der Heimatsprache des Nutzers in die Mikrofoneinheit über die Rechnereinheit in die entsprechende Fremdsprache transferiert werden kann, um dann durch die zweite Lautsprechereinheit an den Kommunikationspartner weitergereicht zu werden.
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Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau mit der im Anspruch 1 beschriebenen technischen Lehre zusätzlich aus den auf den Hauptanspruch rückbezogenen Unteransprüchen.
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Es hat sich in der praktischen Anwendung insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mikrofoneinheit zur Fremdsprachen- oder Heimatspracheneingabe und die zweite Lautsprechereinheit zur Fremdsprachenausgabe in einer gemeinsamen Sprachein-/-ausgabeeinheit angeordnet sind, die sich am freien Ende eines am Gehäusebaustein verstellbar festgelegten Haltebügels befindet. Headsets mit derartigen Haltebügeln sind bereits hinlänglich bekannt. Vorteilhaft ist, diese Haltebügel mit mehreren Bauteilen im Rahmen einer sogenannten Funktionsintegration zu versehen. Das Mikrofon zur Spracheeingabe kann dabei vorteilhafterweise an der zum Benutzer gewandten Innenseite des Haltebügels angeordnet sein, wohingegen die zweite Lautsprechereinheit zur Sprachausgabe der Fremdsprache an der gegenüberliegenden Außenseite ihren Platz findet.
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Zweckmäßig kann es darüber hinaus sein, wenn am erfindungsgemäßen Headset die Mikrofoneinheit zwei unabhängige Bauelemente zur Heimatspracheingabe einerseits und zur Fremdspracheneingabe andererseits aufweist. Durch diese Maßnahme kann die Mikrofoneingabe der Heimatsprache beispielsweise zur Kommunikation mit einem Mobiltelefon optimal zum einen auf den Nutzer selbst mittels eines ersten Mikrofons eingestellt werden, wohingegen dem Sprachgegenüber das zweite Mikrofon zur Schracheingabe einer Fremdsprache zugerichtet wird. Auf diese Weise lässt sich die Qualität der Spracheingabe optimieren, die letztendlich maßgeblich dafür ist, dass die nachgeschaltete zentrale Rechnereinheit eine qualitativ hochwertige Simultanübersetzung vornehmen kann.
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Um das beschriebene erfindungsgemäße Headset zusätzlich in seiner Funktion zu erweitern, kann es darüber hinaus vorteilhaft sein, wenn die zentrale Rechnereinheit ein Baustein zur Drahtlosverbindung zum World Wide Web per WLAN oder zu einem Mobiltelefon per Bluetooth aufweist. Auf diese Weise kann die Rechenleistung zusätzlich gesteigert werden, da insbesondere entsprechende Speicherkapazitäten für Vokabular einer oder mehrerer Fremdsprachen gespart werden könnten, da das entsprechende Vokabular zentral auf einer mit dem erfindungsgemäßen Headset über das Internet oder das Mobiltelefon verbundenen Servereinheit gespeichert werden kann.
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Vorteilhaft ist ergänzend die Ausgestaltungsvariante, die zentrale Rechnereinheit mit einem Bedienpaneel am Gehäusebaustein zu koppeln, so dass Einstellungen direkt am Headset vorgenommen werden können, was insbesondere in Bezug auf Lautsprecherlautstärke und dergleichen von Vorteil ist.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beiden beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt dabei die
- 1 eine perspektivische Darstellung eines mit den erfindungsgemäßen Merkmalen versehenen Headsets und
- 2 eine Blockbilddarstellung der zum Headset gehörenden Rechnereinheit mit den daran angekoppelten Lautsprecher- und Mikrofoneinheiten.
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Das in der 1 in perspektivischer Darstellung abgebildete erfindungsgemäße Headset weist als wesentliche Bauelemente einen Gehäusebaustein 1 auf, an dem verschiedene weitere Elemente festgelegt sind. Es handelt sich hierbei zum einen um einen Befestigungsbügel 5, der als eine Metallspange ausgeführt ist, die ein Nutzer des erfindungsgemäßen Headsets über seinen Kopf legt, wobei der am freien Ende des Befestigungsbügels 5 festgelegte Gegenhalter 6 ein Abrutschen des Headsets vom Kopf des Nutzers verhindert. Diese Art der Befestigung ist im Stand der Technik als eine Möglichkeit der Kopfbefestigung bekannt, eine andere Möglichkeit ist die Festlegung mittels eines direkt am Ohr des Nutzers festgelegten Befestigungsbügels. Auf eine Darlegung dieser Ausgestaltungsvariante wurde verzichtet, da sie nichts Erfindungswesentliches beinhaltet.
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Am Gehäusebaustein 1 ist darüber hinaus eine Lautsprechereinheit 3 angebracht. Die Lautsprechereinheit 3 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einer Ohrmuschel 4, die wulstartig ausgeführt ist und je nach Wunsch des Headsetnutzers auf seine rechte oder linke Ohrmuschel aufgesetzt wird.
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Natürlich ist in diesem Zusammenhang auch eine Lautsprechereinheit in einer sogenannten „in-ear-Form“ möglich. An der der Lautsprechereinheit 3 gegenüberliegenden Außenseite des Gehäusebausteins 1 besitzt dieser ein Bedienpaneel 7, mit dessen Hilfe beispielsweise die Lautstärke geregelt werden kann und welches darüber hinaus gegebenenfalls über einen Ein-/Ausschalter verfügt.
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Oberhalb des Bedienpaneels 7 ist in einem Gelenk 9 drehbar gelagert ein Haltebügel 8 festgelegt. Am freien Ende des Haltebügels 8 befindet sich erfindungsgemäß ein näherungsweise kugelförmig ausgeführtes Funktionselement mit einer integrierten Mikrofoneinheit 2 und einer zweiten Lautsprechereinheit 10. Die Mikrofoneinheit 2 ist dabei an der nach dem Aufsetzen des Headsets auf den Kopf des Benutzers ihm zugewandten Innenseite der Funktionseinheit angeordnet, wohingegen die zweite Lautsprechereinheit 10 zur Außenseite der Funktionseinheit gerichtet ist.
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Zentrale Neuerung des erfindungsgemäßen Headsets ist neben der Anordnung einer zweiten Lautsprechereinheit die Funktionsintegration einer zentralen Rechnereinheit 12 in den Gehäusebaustein 1. Die zentrale Rechnereinheit 12 ist mit einer Softwareapplikation 13 ausgestattet, die geeignet ist, eine Simultanübersetzung von einer oder mehreren Fremdsprachen in die Heimatsprache des Nutzers vorzunehmen. Zum besseren Verständnis der Erfindung sind in der 2 die einzelnen im Gehäusebaustein 1 enthaltenen Elemente sowie die Verbindungen zwischen der zentralen Rechnereinheit 12 und den außerhalb angeordneten weiteren Bestandteilen des Headsets durch entsprechende Leitungswege und sogenannten Blackbox-Bausteine dargestellt.
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Erfindungswesentlich ist, dass das in der 1 dargestellte Headset und die darin enthaltene zentrale Rechnereinheit 12 es erstmals ermöglicht, dass ein Nutzer des Headsets nicht nur, wie üblich eine Kommunikationsmöglichkeit mit einem Computer oder einem Mobiltelefon herstellen kann und dabei eine Bedienung der Geräte per Hand entfallen kann, sondern dass darüber hinaus der Funktionsumfang des Headsets dadurch erweitert wird, dass das Headset eine vom Sprachgegenüber des Headsetnutzers verwendete Fremdsprache simultan in die Heimatsprache des Nutzers transferieren kann und diese durch die erste Lautsprechereinheit 3 dem Nutzer zur Verfügung stellen kann.
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Gleichzeitig dient die zentrale Rechnereinheit 12 dazu, vom Nutzer in seiner Heimatsprache in die Mikrofoneinheit 2 eingesprochene Sprachmitteilungen durch die zentrale Rechnereinheit 12 in die vom Gegenüber des Nutzers verwendete Fremdsprache zu übersetzen und durch die in der Funktionseinheit am Ende des Haltebügels 8 enthaltene zweite Lautsprechereinheit 10 zu transferieren und durch diese auszugeben.
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Es ist also somit ohne weitere äußere Hilfsmittel die Möglichkeit einer Konversation zwischen Menschen unterschiedlicher Sprachkenntnisse und -fähigkeiten gegeben.
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Der Einzelaufbau der erfindungswesentlichen Bauelemente mit zentraler Rechnereinheit 12 und den daran angeschlossenen äußeren Bauelementen wird wie oben bereits erwähnt, aus dem in der 2 dargestellten Blockschaltbild deutlich.
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Dabei sieht die bereits bekannte herkömmliche Funktionsweise eines Headsets vor, dass durch eine Lautsprechereinheit 3 Informationen von einem Computer oder einem Mobiltelefon an den Nutzer mittels der Lautsprechereinheit 3 in seiner Heimatsprache ausgegeben wird. Zur Kommunikation mit dem Mobiltelefon dient darüber hinaus die Mikrofoneinheit 2, über die der Nutzer Informationen nach außen an ein Mobiltelefon oder dergleichen weitergeben kann. Für diese herkömmliche Headsetfunktion bedarf es lediglich gegebenenfalls einer Bluetootheinrichtung zur drahtlosen Funkübertragung und einer entsprechenden Verkabelung innerhalb des Gehäusebausteines 1.
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Die Erweiterung des dargestellten Headsets sieht nunmehr vor, im Gehäusebaustein 1 eine zentrale Rechnereinheit 12 anzuordnen. Diese zentrale Rechnereinheit ist zum einen über eine Leitung 16 mit der Lautsprechereinheit 3 verbunden. Über diese Lautsprechereinheit 3 wird dem Nutzer in seiner Heimatsprache Information vermittelt. Darüber hinaus ist die zentrale Rechnereinheit 12 über die Leitung 15 mit der zweiten Lautsprechereinheit 10 gekoppelt. Über die Leitung 15 wird an die zweite Lautsprechereinheit 10 fremdsprachliche Informationen an einen Kommunikationspartner des Headsetnutzers übermittelt.
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Die zentrale Rechnereinheit 12 ist darüber hinaus über die Leitung 17 mit der Mikrofoneinheit 2 verbunden. Über diese Leitung erfolgt die Übermittlung sowohl heimatsprachlicher als auch fremdsprachlicher Informationen. Dies bedeutet, dass der Headsetnutzer über die Leitung 17 von der Rechnereinheit 12 mit einem angeschlossenen Mobilfunkteilnehmer in seiner Heimatsprache kommunizieren kann. Darüber hinaus ist es möglich, über die Leitung 17 und die angeschlossene Mikrofoneinheit 2 fremdsprachliche Informationen aufzunehmen und an die zentrale Rechnereinheit 12 weiterzuleiten.
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Wesentliches Element der zentralen Rechnereinheit 12 ist die sogenannte Softwareapplikation 13 zur Simultanübersetzung von fremdsprachlichen Informationen in die Heimatsprache des Headsetnutzers. Dies geschieht aufgrund der heutzutage möglichen Rechnerleistung auch von kleinsten elektronischen Bausteinen nahezu simultan zur Aufnahme fremdsprachlicher Informationen oder zur Weitergabe heimatsprachlicher Informationen in eine Fremdsprache.
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Die kombinierte Aufgabe der Mikrofoneinheit 2 in Form einer Fremdsprachenaufnahme und einer heimatsprachlichen Weitergabe kann entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung aufgeteilt werden. Hierzu ist entsprechend der Darstellung der 2 eine zweite Mikrofoneinheit 11 notwendig, die über die Leitung 18 aufgenommene fremdsprachliche Informationen an die zentrale Rechnereinheit weiterleitet. Die Aufteilung in eine Mikrofoneinheit 2 und eine zweite Mikrofoneinheit 11 hat den Vorteil, dass sich die Qualität der Spracheingabe vom Nutzer bzw. von seinem Gegenüber optimieren lässt, da die jeweiligen Mikrofoneinheiten jeweils in der Richtung der Spracheingabe platziert werden können.
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Wie aus der Darstellung der 2 hervorgeht, kann es vorteilhaft sein, wenn die zentrale Rechnereinheit 12 einen Baustein zur Drahtlosverbindung 14 beinhaltet. Dieser Baustein zur Drahtlosverbindung 14 kann sowohl eine Wlan-Verbindung zum World Wide Web herstellen, als auch dazu geeignet sein, eine Bluetooth-Verbindung zu einem Mobiltelefon des Headsetnutzers bereitzustellen.
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Letztendlich dient der Baustein zur Drahtlosverbindung 14 dazu, die Rechenleistung der zentralen Rechnereinheit 12 von Speicherkapazitäten zu entlasten, die gegebenenfalls auf einem zentralen Server für eine Vielzahl von Nutzern bereitgestellt werden kann, so dass jede zentrale Rechnereinheit die Simultanübersetzung mittels der ergänzenden Informationen vornehmen kann.
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Das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel gibt eine Ausgestaltungsvariante des Gegenstandes der Erfindung wieder. Selbstverständlich sind in Bezug auf die Aufgabenlösung mittels eines Headsets zusätzliche Kombinationsvarianten der Mikrofon- und Lautsprechereinheiten sowie der zentralen Rechnereinheit möglich, ohne dass man sich dabei aus dem Schutzbereich der Erfindung entfernt.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Gehäusebaustein
- 2.
- Mikrofoneinheit
- 3.
- Lautsprechereinheit
- 4.
- Hörmuschel
- 5.
- Befestigungsbügel
- 6.
- Gegenhalter
- 7.
- Bedienpaneel
- 8.
- Haltebügel
- 9.
- Gelenk
- 10.
- zweite Lautsprechereinheit
- 11.
- zweite Mikrofoneinheit
- 12.
- Zentrale Rechnereinheit
- 13.
- Softwareapplikation
- 14.
- Baustein zur Drahtlosverbindung
- 15.
- Leitung (12-10)
- 16.
- Leitung (12-3)
- 17.
- Leitung (12-2)
- 18.
- Leitung (12-11)