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Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung, beispielsweise für eine Bearbeitungsmaschine wie eine Dreh- Fräs- oder Schleifmaschine, oder auch für andere Maschinen. Bei derartigen Maschinen ist es üblich, einen geschlossenen Bearbeitungsraum zu schaffen, in welchem der Bearbeitungsvorgang stattfinden kann, damit die Umgebung der Maschine insbesondere vor dem Austritt von Schleifstaub, Spänen, Kühlmittel oder auch im Störungsfall umherfliegenden Teilen geschützt ist. Weiterhin wird durch den geschlossenen Bearbeitungsraum sichergestellt, dass ein Maschinenbediener nicht während des Bearbeitungsvorgangs in die laufende Maschine greift und sich dabei verletzt.
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Typischerweise wird der geschlossene Bearbeitungsraum durch eine Tür, beispielsweise eine Schiebetür, verschlossen. Zum Werkzeug- oder Bauteilwechsel greift der Bediener oder auch ein Roboterarm durch die geöffnete Tür in den Bearbeitungsraum der Maschine. Eine in diesem Zusammenhang häufig auftretende Problematik besteht nun darin, dass die Gefahr von Verletzungen oder Beschädigungen entsteht, wenn sich die Tür schließt, ein Bediener oder auch ein Roboter noch in den Bearbeitungsraum der Maschine greift.
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In der Vergangenheit sind verschiedene Ansätze bekannt geworden, wie diesem Problem begegnet werden kann. So wird in der deutschen Patenschrift
DE 102 01 418 B4 eine Lösung vorgeschlagen, bei welcher der Schließvorgang einer Schiebetür dadurch gestoppt wird, dass im Falle eines Notstopps der sich schließenden Tür ein mit der Tür bewegtes Sperrglied in eine fest mit der Maschine verbundene Profilschiene eingreift und so ein weiteres Schließen der Tür unterbindet.
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Nachteilig an der genannten Lösung ist jedoch das ruckartige Stoppen der Tür, was zu ungewollten Erschütterungen der Maschine führt, und die mit der abrupten Blockade der Tür verbundene Belastung des Antriebes der Tür.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schließvorrichtung anzugeben, durch welche im Fall eines Notstopps die Belastungen für die zugehörige Maschine gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Varianten der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung umfasst eine Tür sowie eine Antriebseinheit zur Bewegung der Tür. Die Tür ist über ein Koppelelement mechanisch mit der Antriebseinheit verbunden; dabei bewirkt das Koppelelement in einer Normalstellung eine mechanische Kopplung zwischen der Antriebseinheit und der Tür, überträgt also von der Antriebseinheit eine Kraft auf die Tür, welche zur Bewegung der Tür führt. Erfindungsgemäß ist das Koppelelement derart ausgebildet, dass die mechanische Kopplung zwischen der Tür und der Antriebseinheit bei Auftreffen der Tür auf ein Hindernis während der Schließbewegung der Tür mindestens teilweise aufgehoben wird.
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Mit anderen Worten wird die Kraftübertragung zwischen Antriebseinheit und Tür ab dem Moment mindestens teilweise unterbrochen, ab welchem die Tür beim Schließen gegen einen Widerstand, wie beispielsweise einen Arm eines Bedieners oder einen Roboterarm oder auch auf ein in den Bearbeitungsraum der Maschine von außen ragendes Werkzeug trifft.
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Dadurch, dass erfindungsgemäß die Kraftübertragung zwischen der Antriebseinheit und der Tür im Auslösefall, also in dem Fall, in welchem die Tür auf ein Hindernis trifft, mindestens teilweise unterbrochen wird, wird sicher gesellt, dass der Druck der Tür auf ein Hindernis reduziert bzw. vollständig unterbunden wird. Weiterhin wird gewährleistet, dass die Antriebseinheit durch das Abbremsen oder den Stopp der Tür nicht zwangsläufig gleichzeitig ebenfalls hart gestoppt wird, wodurch die Belastung auf die Antriebseinheit im Moment des Auftreffens auf das Hindernis wirksam reduziert wird. Damit wird insbesondere auch die Antriebseinheit geschont. Handelt es sich bei der Antriebseinheit beispielsweise um einen Elektromotor so wird durch die schnelle Entkopplung des Antriebes von der Tür wirksam sichergestellt, dass es aufgrund der blockierenden Tür nicht zu Überströmen im Elektromotor und damit zu möglichen Schäden kommt.
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Die Detektion des Auftreffens der Tür auf ein Hindernis kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Tür einen Grundkörper und einen gegenüber dem Grundkörper entlang der Schließrichtung der Tür beweglichen Kontaktkörper umfasst. Hierdurch wird erreicht, dass beim Auftreffen der Tür auf ein Hindernis während des Schließvorgangs der Kontaktkörper auf die Tür zubewegt werden kann, so dass aus der Relativbewegung zwischen Kontaktkörper und Tür eine weitere, gegebenenfalls auslösende Bewegung für die Entkopplung der Antriebseinheit und der Tür gewonnen werden kann.
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Der Grundkörper der Tür kann beispielsweise in üblicher Weise als Schweißrahmen ausgebildet sein, weiterhin kann der Kontaktkörper in Form einer beweglich an dem Grundkörper bzw. an dem Schweißrahmen gelagerten Schiene gestaltet sein.
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In einer vorteilhaften Variante der Erfindung kann das Koppelelement insbesondere als Hebel ausgebildet sein. Weiterhin kann das Koppelelement von dem Kontaktkörper im Fall des Auftreffens auf ein Hindernis bewegt bzw. betätigt werden.
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Insbesondere kann das Koppelelement schwenkbar auf dem Grundkörper der Tür gelagert sein.
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Die mechanische Kopplung zwischen der Antriebseinheit und der Tür kann dadurch gewährleistet werden, dass das Koppelelement mindestens teilweise in eine Ausnehmung in der Antriebseinheit eingreift. Die Kraftübertragung von der Antriebseinheit auf die Tür wird also derartig bewerkstelligt, dass mittels Formschlusses das Koppelelement mit der Antriebseinheit verbunden ist; der Formschluss kann insbesondere dadurch bewerkstelligt werden, dass das Koppelelement in eine Führungsnut eingreift, die in der Antriebseinheit angeordnet ist.
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Die mechanische Kopplung zwischen der Antriebseinheit und der Tür kann im Auslösefall insbesondere dadurch mindestens teilweise aufgehoben werden, dass das Koppelelement in einem Zustand bewegt werden kann, in welchem es sich nicht mehr in Eingriff mit der Ausnehmung in der Antriebseinheit befindet. So kann beispielsweise ein Teil des Koppelelementes nach der Betätigung durch den Kontaktkörper so aus der Ausnehmung bzw. der Führungsnut herausbewegt werden, dass der mechanische Kontakt zwischen Tür und Antriebseinheit aufgehoben wird und sich die beiden Elemente praktisch unabhängig voneinander bewegen können.
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In einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist der Kontaktkörper eine Aussparung auf, die geeignet ist, bei einer Relativbewegung des Kontaktkörpers gegenüber dem Grundkörper einem Teil des Koppelelementes aufzunehmen und das Koppelelement auf diese Weise zu bewegen. So können Kontaktkörper und Koppelelement beispielsweise derart ausgebildet sein, dass der Kontaktkörper eine Nut aufweist, in welcher sich eine an dem Koppelelement angeordnete Rolle geführt bewegen kann. Im Normalzustand, also in denjenigen Zustand, in dem die Schiebetür durch die mit ihr gekoppelte Antriebseinheit in Schließrichtung bewegt wird, findet keine Bewegung der Rolle in der Nut des Kontaktkörpers statt. Im Fall des Auftreffens des Kontaktkörpers auf ein Hindernis beim Schließen der Tür wird der Kontaktkörper jedoch derart gegenüber dem Koppelelement und damit der Rolle bewegt, dass die Rolle in Eingriff mit der Nut des Kontaktkörpers gerät. Aufgrund der Relativbewegung des Kontaktkörpers zu dem Grundkörper und damit auch zu dem Koppelelement wird dieses durch das Abrollen der Rolle in der Nut des Kontaktkörpers betätigt. Selbstverständlich sind auch alternative Kinematiken denkbar, mittels welcher eine Bewegung des Kontaktkörpers relativ zum Grundkörper in eine Bewegung bzw. Betätigung des Koppelelementes umgesetzt werden können.
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Eine vorteilhafte Zusatzfunktionalität kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass das Koppelement derart vorgespannt ist, das es sich nach dem Eintreten in die Aussparung selbsttätig in dieser bewegen kann. Insbesondere kann die Bewegung derart erfolgen, dass das vorgespannte Koppelelement beim Eintritt in die Aussparung eine Kraft auf den Kontaktkörper entgegen der Schließrichtung der Tür ausübt.
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Mit anderen Worten bewegt sich das Koppelelement aufgrund seiner Vorspannung derart in der Aussparung, dass der Kontaktkörper bei geeignet geformter Aussparung entgegen der Schließrichtung der Tür zurückgezogen wird. In diesem Fall wird also durch das vorgespannte Koppelelement nach der Auslösung der Entkopplung von Antriebseinheit und Tür eine Relativbewegung -im vorliegenden Fall eine Art Zurückziehen - des Kontaktkörpers bewirkt, die nicht mehr auf die von einem Hindernis auf den Kontaktkörper ausgeübte Kraft zurück zu führen ist.
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Hierdurch kann eine besonders schnelle Entlastung des von der Tür beim Schließen getroffenen Gegenstandes, beispielsweise des Armes eines Bedieners, erreicht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung ist ein Verriegelungselement vorhanden, welches bei geschlossener Tür eine Relativbewegung zwischen dem Kontaktkörper und dem Grundkörper blockiert. Das Verriegelungselement gewährleistet also, dass ein Bediener bei geschlossener Tür nicht den beweglichen Kontaktkörper zur Seite schiebt, um die Tür trotz ihres in seiner Endstellung befindlichen Grundkörpers einen Spalt zu öffnen, um gegebenenfalls bei laufender Maschine in diese zu greifen.
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Dieser Eingriffsschutz kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass das Koppelelement blockiert ist, sobald die Tür vollständig geschlossen ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Koppelelement mit dem Verriegelungselement versehen ist und dass das Verriegelungselement bei geschlossener Tür an einem Anschlag anliegt, so dass eine Betätigung des Koppelelementes blockiert ist. In diesem Fall bewirkt das blockierte Koppelelement aufgrund seiner Verbindung mit dem Kontaktkörper auch eine Blockade des Kontaktkörpers.
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Nachfolgend wird eine Bremse beschrieben, welche in vorteilhafter Weise in Verbindung mit der beschriebenen Schließvorrichtung zur Anwendung kommen kann. Die beschriebene Bremse kann jedoch für eine Vielzahl von weiteren Anwendungen eingesetzt werden.
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Im vorliegenden Fall ist die Bremse dazu eingerichtet, bei Auftreffen der Tür auf ein Hindernis während einer Schließbewegung die weitere Bewegung der Tür zu stoppen. Hierzu umfasst die Bremse eine Sperrklinke und eine Zahnstange, wobei die Sperrklinke dazu eingerichtet ist, zur Auslösung des Bremsvorganges in die Zahnstange einzugreifen. Durch die Kombination aus Sperrklinke und Zahnstange kann ein sehr zuverlässiger mechanischer Stopp ohne die Gefahr eines unkontrollierten Weitergleitens der beiden Teile zueinander gewährleistet werden.
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Ein potenziell schädlicher abrupter Stopp der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung wie auch anderer mit der Bremse verbundener Vorrichtungen kann insbesondere dadurch vermieden werden, dass die Bremse dazu eingerichtet ist, auch nach dem Eingriff der Sperrklinke in die Zahnstange eine Weiterbewegung der Tür über eine begrenzte Strecke zu erlauben. Die zur Weiterbewegung der Tür verbleibende Reststrecke kann insbesondere zu einem gedämpften Stopp der Tür genutzt werden.
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Das Weiterbewegen der Tür kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Sperrklinke gegenüber der Tür insbesondere über eine bestimmte Wegstrecke beweglich gelagert ist.
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Es ist ebenso denkbar, dass die Zahnstange beweglich an der zugehörigen Vorrichtung, beispielsweise einer Bearbeitungsmaschine angeordnet ist. In demjenigen Fall, in welchem die Sperrklinke gegenüber der Tür beweglich gelagert ist, kann die Sperrklinke an einem gegenüber der Tür beweglichen Bremssattel angeordnet sein, wohingegen die Zahnstange starr mit einer Bearbeitungsmaschine oder einer anderen Vorrichtung verbunden ist.
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Beide Elemente, also sowohl die Zahnstange als auch die Sperrklinke können mit einem Dämpfer versehen sein, welcher dazu eingerichtet ist, die Weiterbewegung der Tür nach dem Auslösen des Bremsvorganges über die begrenzte Wegstrecke bis zum Stillstand der Tür zu dämpfen. Es versteht sich von selbst, dass der Dämpfer von dem jeweils beweglich gelagerten der beiden vorgenannten Elemente betätigt wird.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine Ausführungsform der Erfindung in Normalstellung,
- 2 eine Ausführungsform der Erfindung im Störungsfall,
- 3 eine Variante der Erfindung,
- 4a eine Detaildarstellung zu 3 bei geschlossener Tür,
- 4b die Detaildarstellung aus 4a im Notstoppfall,
- 5 eine Bremse, wie sie in der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung zur Anwendung kommen kann.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung. Die in 1 dargestellte Schließvorrichtung umfasst eine Antriebseinheit 8, mit welcher im gezeigten Beispiel eine Tür 2 linear bewegt werden kann. Die Tür 2 umfasst ein Türblatt 3 als Grundkörper und ein Türschwert 5 als Kontaktkörper. An dem Türblatt 3 ist über ein Verbindungsteil 4 ein Hebel 12 als Koppelelement zwischen Türblatt und Antriebseinheit 8 angeordnet, wobei der in der Figur gezeigte Hebel 12 drei Arme 121, 122 und 123 umfasst. Der erste Arm 121 ist am Verbindungsteil 4 schwenkbar gelagert, der zweite Arm 122 und der dritte Arm 123 umfassen jeweils an ihren Enden eine drehbar gelagerte Rolle 14 bzw. 14'.
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Der zweite Arm 122 des Hebels 12 befindet sich in der Normalstellung der Schließvorrichtung in Eingriff mit der Antriebseinheit 8, welche auf einem Profilträger 7 verschiebbar gelagert ist. Die Antriebseinheit 8 besitzt im gezeigten Beispiel eine Ausnehmung in Form einer Führungsnut 11, die von der unteren linken Ecke der Antriebseinheit 8 kreisbogenartig Richtung Mittelpunkt der Antriebseinheit 8 führt. Der zweite Arm 122 des Hebels 12 kann in der Führungsnut 11 bis zu einem Endanschlag 9 bewegt werden und ist in dieser Position so zwischen zwei Mitnehmern 10 gelagert, dass die Kraft zum Verfahren der Tür 2 über die Mitnehmer 10, den Hebel 12 und das Verbindungsteil 4 von der Antriebseinheit 8 auf die Tür 2 übertragen werden und die Tür 2 so bewegt werden kann.
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Der dritte Arm 123 des Hebels 12 ist derart ausgebildet, dass die an ihm befindliche drehbar gelagerte Rolle 14' in der Normalstellung auf dem Türschwert 5 aufsteht. Dadurch stützt sich der Hebel 12 auf dem Türschwert 5 ab und der zweite Arm 122 des Hebels wird an den Endschlag 9, also in die Position zwischen den Mitnehmern 10, gedrückt und kann so die Kraft übertragen. Das Türschwert 5 umfasst weiterhin eine Aussparung 6 auf der Seite, auf der sich die Rolle 14' des dritten Armes 123 des Hebels 12 auf dem Türschwert 5 abstützt. Weiterhin erkennbar in der Figur ist eine vorgespannte Feder 15, die zwischen dem Verbindungsteil 4 und dem dritten Arm 123 des Hebels 12 angeordnet ist und die Rolle 14' des dritten Arms 123 von oben gegen das Türschwert 5 drückt.
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Im Auslösefall, also in denjenigem Fall, in welchem eine Notstopp der Tür 2 ausgelöst wird, wird eine Kraft auf das Türschwert 5 entgegen der Bewegungsrichtung der Tür 2 ausgeübt, wobei in der 1 die Bewegungsrichtung der Antriebseinheit 8 und damit der Tür 2 und die Kraft auf das Türschwert 5 jeweils durch einen Pfeil angedeutet ist. Die Kraft wird durch einen Kontakt eines Gegenstandes, einer Person oder Teilen einer Person, wie einen Arm oder eine Hand verursacht.
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Das im Türblatt 3 beweglich gelagerte Türschwert 5 bewegt sich daraufhin aufgrund der ausgeübten Kraft auf das Türblatt 3 zu und wird in diesem Fall unter der Rolle 14' hindurchgeschoben, bis die Rolle 14' die Aussparung 6 erreicht und sich in der Aussparung 6 in das Türschwert 5 hineinbewegt. Die Bewegung der Rolle 14' des dritten Armes 123 des Hebels 12 und damit des gesamten Hebels 12 wird vorteilhafterweise noch durch eine die vorgespannte Feder 15 unterstützt. Durch das Abtauchen des Endes des dritten Armes 123 in die Aussparung 6 des Türschwertes 5 dreht sich der Hebel 12 um seine Drehachse im Verbindungsteil 4 und der zweite Arm 122 des Hebels 12 wird aus seiner Position zwischen den Mitnehmern 10 entlang der Führungsnut 11 auf der Rolle 14 aus der Antriebseinheit 8 der Tür 2 herausgezogen, bis sich die Antriebseinheit 8 und der zweite Arm 122 des Hebels 12 komplett von einander entkoppelt haben. Die Führungsnut 11 verhindert ein Verkanten dadurch, dass sie die Bewegung des zweiten Armes 122 des Hebels 12 vorgibt; solche Führungen werden auch als Zwangsführungen bezeichnet.
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Die mit einem nicht dargestellten Antrieb verbundene Antriebseinheit 8 kann dann auf dem Profilträger 7 ungehindert weiterlaufen, ohne weitere Kräfte auf die Tür 2 auszuüben oder auch selbst einer abrupt bremsenden Kraft ausgesetzt zu sein, wodurch eine weitere Kraftwirkung auf die Tür 2 in Richtung der Störung durch die Antriebseinheit verhindert wird.
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Hinzu kommt, dass durch die Federvorspannung des Hebels 12 in Verbindung mit der Geometrie der Aussparung 6 im Türschwert 5 erreicht werden kann, dass sich das Türschwert 5 im Auslösefall sofort in Richtung des Türblattes 3 zurückzieht, so dass sich eine sofortige Druckentlastung beispielsweise eines Körperteils im Weg der Tür 2 erreichen lässt.
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Ein ungewolltes Auslösen kann insbesondere auch dadurch vermieden werden, dass das Türschwert 5 mit einer leichten Vorspannung, beispielsweise durch eine Feder oder ein anderes elastisches Element, versehen ist, die das Türschwert 5 in Schließrichtung der Tür 2 von dem Grundkörper 3 weg drückt.
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Zusätzlich kann die Tür 2 durch die in der Figur schematisch dargestellte, über ein Pleuel 16 mit dem dritten Arm 123 verbundene Bremse 17 bis zum Stillstand abgebremst werden.
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2 zeigt die Schließvorrichtung in einer zweiten Konfiguration, die sich durch den Auslösefall automatisch einstellt.
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Die Führungsnut 11 in der Antriebseinheit 8 hat neben dem oben beschriebenen sicheren Trennen von dem zweiten Arm 122 des Hebels 12 und der Antriebseinheit 8 noch eine weitere Funktion. Nachdem der Auslösefall beseitigt wurde, also beispielsweise die Person, die in Bewegungsrichtung der Tür 2 den Weg versperrt hat, zur Seite getreten ist, muss die Schließvorrichtung wieder in die Normalstellung gebracht werden. Hierzu muss die Antriebseinheit 8 mit dem zweiten Arm 122 des Hebels 12 wieder gekoppelt werden. Die Führungsnut 11 in der Antriebseinheit 8 ist so ausgelegt, dass beim Verfahren der nicht mit der Tür 2 verbundenen Antriebseinheit in Richtung der Tür 2 der zweite Arm 122 des Hebels durch die Führungsnut 11 aufgenommen wird und der Hebel 12 durch die Bewegung der Rolle 14 des zweiten Armes 122 des Hebels 12 in der Führungsnut 11 der Antriebseinheit 8 bis an den Endanschlag 9 geführt wird. Dadurch wird der dritte Arm 123 des Hebels 12 aus der Aussparung 6 herausgehoben und das in das Türblatt 3 eingetauchte Türschwert 5 wird durch nicht dargestellte Federn wieder aus dem Türblatt 3 herausgedrückt, worauf die Schließvorrichtung wieder ihre Normalstellung wie in 1 beschrieben einnimmt.
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3 zeigt eine Variante der Erfindung. Gestrichelt angedeutet gezeigt ist das an dem Grundkörper 3 mittels einer in Gelenken 30 gelagerten Parallelogrammaufhängung 19 angeordnete Türschwert 5, welches zusätzlich seitlich über die Führungsschienen 18 geführt wird.
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In der Darstellung in 3 und der zugehörigen Detaildarstellung in 4a ist die Tür 2 in geschlossenem Zustand dargestellt. In diesem Zustand liegt das in den Figuren gezeigte, mit dem Hebel 12 verbundene Verriegelungselement 21 an dem mit der zugehörigen Maschine fest verbundenen Anschlag 20 an und blockiert auf diese Weise die Schwenkbewegung des Hebels 12. Auf diese Weise kann wirksam vermieden werden, dass ein Bediener, um trotz geschlossener Tür 2 in die Maschine zu greifen, das gegenüber dem Grundkörper 3 bei geöffneter Tür 2 bewegliche Türschwert 5 zur Seite schiebt. Mit anderen Worten blockiert das Verriegelungselement 21 in Verbindung mit dem Anschlag 20 eine Relativbewegung zwischen Türschwert 5 und Grundkörper 3.
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In der gezeigten Konfiguration befindet sich die untere Rolle 14' des Hebels 12 im Bereich eines geraden Abschnittes 31 der Aussparung 6, wie es auch während der Schließbewegung der Tür 2 der Fall ist. Während der Schließbewegung der Tür 2 übt die Rolle 14' somit eine Kraft senkrecht nach unten aus. Wie aus der Figur deutlich wird, sind die Gelenke 30 der Parallelogrammaufhängung 19 in diesem Fall exakt in der Vertikalen unterhalb des geraden Abschnitts 31 angeordnet, so dass es nicht zu schädlichen Kräften oder Momenten auf das Türschwert 5 oder die Parallelogrammaufhängung 19 kommt.
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Weiterhin erkennbar in 3 ist ein gestrichelt dargestellter Auslöser 22, der an dem Hebel 12 angeordnet ist und damit die Schwenkbewegungen des Hebels 12 mit ausführt. Der Auslöser kann insbesondere dazu dienen, eine praktisch beliebig gestaltbare Bremsvorrichtung bei einem Schwenk des Hebels 12 auszulösen und damit den Bremsvorgang einzuleiten.
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4b zeigt den Zustand bei abgekoppelter Antriebseinheit 8. Gut erkennbar in der Figur ist, dass die Rolle 14 den Bereich zwischen den beiden Mitnehmern 10 ebenso wie die Führungsnut 11 verlassen hat, so dass die Kopplung zwischen Antriebseinheit 8 und Hebel 12 - und damit die Kopplung zwischen der Antriebseinheit und dem Grundkörper 3 - aufgehoben ist.
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5 zeigt ein mögliches Beispiel einer Bremse 17, wie sie in einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung zur Anwendung kommen kann. Selbstverständlich ist die in der Figur gezeigte Bremse 17 auch für andere Zwecke geeignet. Die Bremse 17 umfasst ein mit dem Grundkörper 3 verbundenes Bremsengehäuse 23, in welchem ein gegenüber dem Bremsengehäuse 23 linear in Bewegungsrichtung der Tür 2 beweglicher Bremssattel 26 angeordnet ist. Drehbar verbunden mit dem Bremssattel 26 ist eine Sperrklinke 24, welche zur Auslösung eines Bremsvorganges mit einer mit der zugehörigen Maschine verbundenen Zahnstange 27 in Eingriff gebracht werden kann; dieser Zustand ist in der Figur in der durchgezogen gezeichneten Variante gezeigt. Im gestrichelt dargestellten nicht ausgelöstem Zustand wird die Sperrklinke 24 von dem Auslöser 22 gegen eine Federvorspannung in einer Position gehalten, in welcher sie nicht in Eingriff mit der Zahnstange 27 gelangt und somit der Grundkörper 3 gegenüber der Zahnstange 27 bewegt werden kann.
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Weiterhin sind in dem Bremsengehäuse 23 eine Druckfeder 29 sowie ein Dämpfer 28 angeordnet; dabei drückt die Druckfeder 29 den Bremssattel in Richtung des ihr gegenüberliegenden Endes des Bremsengehäuses 23; in dieser Position ist der Dämpfer 28 ausgefahren, so dass der maximale Weg des Dämpfers 28 für die Dissipation von Bewegungsenergie zur Verfügung steht.
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Sobald der Auslöser 22 die Sperrklinke freigibt, dreht sich die Sperrklinke 24 in die Sperrposition, greift also in die Zahnstange 27 ein, bis ihre Drehung am Klinkenanschlag 25 stoppt und der Bremssattel 26 sich gegenüber der Zahnstange 27 nicht mehr bewegen kann. Aufgrund der Massenträgheit der der Tür 2 bewegt sich diese zusammen mit dem Bremsengehäuse 23 gegenüber dem Bremssattel 26 gegen den Widerstand des Dämpfers 28 und der Druckfeder 29 weiter, bis das Ende des Dämpferweges erreicht ist. Durch die Verwendung des Dämpfers 28 wird erreicht, dass die bei einem Notstopp der Tür 2 auftretenden Trägheitskräfte begrenzt werden, so dass es nicht zu schädigenden Erschütterungen der zugehörigen Maschine kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Tür
- 3
- Türblatt, Grundkörper
- 4
- Verbindungsteil
- 5
- Kontaktkörper, Türschwert
- 6
- Aussparung
- 7
- Profilträger
- 8
- Antriebseinheit (mit Antrieb)
- 9
- Endanschlag
- 10
- Mitnehmer
- 11
- Ausnehmung, Führung
- 12
- Koppelelement, Hebel
- 13
- Drehlager
- 14,14'
- Rolle
- 15
- Feder
- 16
- Pleuel
- 17
- Bremse
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Parallelogrammaufhängung
- 20
- Anschlag
- 21
- Verriegelungselement
- 22
- Auslöser
- 23
- Bremsengehäuse
- 24
- Sperrklinke
- 25
- Klinkenanschlag
- 26
- Bremssattel
- 27
- Zahnstange
- 28
- Dämpfer
- 29
- Druckfeder
- 30
- Gelenk
- 31
- Gerader Abschnitt
- 121,122,123
- Arme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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