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Die Erfindung betrifft ein Gefäß für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränks.
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Aufgussgetränke, wie zum Beispiel mit heißem Wasser aus getrocknetem Aufgussmaterial, wie z.B. Kräutern und anderen Pflanzenteilen, wie insbesondere Teeblättern, zubereitete Infusionen werden nicht nur im häuslichen Umfeld geschätzt und genossen, sondern auch in Restaurants oder Teestuben angeboten. Dazu gehören insbesondere entsprechende Angebote in typischen Verpflegungsgeschäften, die einer Abgabe solcher Getränke zum Mitnehmen anbieten. Derartige Verpflegungsgeschäfte bieten häufig Kaffee zum Mitnehmen, Tee zum Mitnehmen und auch kleinere Imbissartikel, wie zum Beispiel mundgerechte Backwaren oder dergleichen, an.
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Ein wesentliches Problem des Angebots von Aufgussgetränken in derartigen Verpflegungsgeschäften besteht darin, dass für den Ausschank zum Mitnehmen in der Regel Einweggetränkebecher verwendet werden, typischerweise gewachste oder auf andere Art und Weise gegen Feuchtigkeit imprägnierte Pappbecher mit Einwegplastikdeckeln. Diese werden nach einmaligem Gebrauch entsorgt, landen schlichtweg auf dem Müll. Dabei ist die Situation noch als günstig zu bezeichnen, wenn ein Nutzer den Einwegbecher mit Deckel ordnungsgemäß in einen aufgestellten Abfallbehälter entsorgt. Vielfach werden derartige Getränkebecher auch einfach achtlos weggeworfen und landen somit als Müll in der Landschaft bzw. im Straßenbild. Derartige Einwegbecher sind also nicht nur als mengenmäßig umfangreich anfallender Müll eine Belastung für die Umwelt, sondern bedingen auch einen Aufwand für zum Beispiel die Straßenreinigung oder dergleichen.
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Des Weiteren besteht ein Problem bei bekannten Abgaben von zum Mitnehmen zubereiteten Aufgussgetränken darin, dass diese in der Regel mit in Beuteln abgepacktem Aufgussmaterial zubereitet werden. Bestellt man heutzutage in einem Verpflegungsgeschäft, welches neben Kaffee zum Mitnehmen auch Teegetränke zum Mitnehmen anbietet, ein solches Teegetränk zum Mitnehmen, so erhält man einen Einwegbecher gefüllt mit heißem Wasser und einen einfachen Teebeutel, den man dann selbst für eine bestimmte Zeit in dem heißen Wasser ziehen lassen muss. Das hier erhältliche Angebot ist qualitativ mit einem aus losem Aufgussmaterial, zum Beispiel Loseblatttee, fachmännisch zubereiteten Aufgussgetränk nicht zu vergleichen. Die heute erhältlichen Aufgussgetränke zum Mitnehmen werden zu hohen Preisen in Rechnung gestellt, erfüllen qualitativ jedoch in der Regel nicht die Anforderungen der Nutzer, insbesondere von Liebhabern derartiger Aufgussgetränke.
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An dieser Stelle soll mit der Erfindung angesetzt werden, indem ein Gefäß für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränke angegeben wird, welches einerseits eine qualitativ hochwertige Zubereitung eines Aufgussgetränks ermöglicht, andererseits insbesondere in einem Mehrwegsystem umsetzbar sein soll, um zum Beispiel die Abgabe von Aufgussgetränken zum Mitnehmen mit einem pfandbasierten Trinkgefäßsystem zu erlauben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gefäß für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränks mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen eines solchen Gefäßes sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 bezeichnet.
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Erfindungsgemäß weist also ein Gefäß für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränks zwei getrennte und zur Verwendung des Gefäßes miteinander flüssigkeitsdicht verbindbare Einheiten auf, nämlich ein Becherteil sowie ein Aufgussteil. Das Becherteil hat eine obere und auch eine untere Öffnung und wird von einer umlaufenden Seitenwand umschlossen. Das Aufgussteil weist eine obere Öffnung, einen Boden und eine umlaufende Seitenwand auf. Das Aufgussteil ist somit im Wesentlichen schalenförmig gebildet.
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Das Aufgussteil und das Becherteil sind miteinander lösbar in einer solchen Weise verbindbar gestaltet, dass die obere Öffnung des Aufgussteils mit der unteren Öffnung des Becherteils fluchtet und dass die Verbindung flüssigkeitsdicht ist. Dabei sind im Bereich der oberen Öffnung des Aufgussteils und/oder der unteren Öffnung des Becherteils Verschlusselemente vorgesehen, die in einer ersten Relativposition zwischen miteinander verbundenem Aufgussteil und Becherteil einen Flüssigkeitsdurchtritt zwischen Becherteil und Aufgussteil offen lassen, in einer zweiten Relativposition zwischen miteinander verbundenem Aufgussteil und Becherteil den Flüssigkeitsdurchtritt verschließen.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann das Gefäß für die Zubereitung eines Aufgussgetränks verwendet werden, um ein nach einer klassischen Zubereitungsmethode für ein qualitativ hochwertiges Aufgussgetränk bereitetes derartiges Getränk zuzubereiten. Es kann nämlich ein aufzugießendes Aufgussmaterial, insbesondere ein Trockenmaterial, zum Beispiel ein Kräutertee, ein Schwarztee, ein Grüntee oder dergleichen, als Loseblattware in das Aufgussteil eingefüllt werden in einer Menge, die für die Zubereitung einer Flüssigkeitsmenge geeignet ist, die dem Inhalt des Gefäßes entspricht. Nun kann, wenn nach einer traditionellen Zubereitungsart vorgegangen wird, in dem Aufgussteil bereits ein erster Aufguss des Loseblattmaterials erzeugt werden, der nach einer ersten Einwirkzeit abgegossen und entsorgt wird. Insbesondere in der klassischen Teezubereitung ist eine solche Vorgehensweise traditionell üblich, um die in dem ersten Aufguss aus dem Teematerial tretenden Bitterstoffe zu entsorgen, in einem weiteren Aufguss dann eine mildere Infusion herzustellen. Becherteil und Aufgussteil können dann flüssigkeitsdicht miteinander verbunden werden, und es kann durch Einfüllen von heißem (für die Zubereitung eines kalten Aufgussgetränks, z.B. mit kaltem Wasser zubereitetem Mate-Tee, auch kaltem) Wasser das Aufgussgetränk bereitet werden zum Ziehen lassen. Dabei kann auch direkt das Aufgussteil mit dem Becherteil verbunden werden mit darin noch befindlichem trockenen Aufgussmaterial, und es kann ohne das vorherige Zubereiten eines ersten Aufgusses direkt heißes Wasser in das Becherteil eingefüllt werden. Beim Einfüllen von heißem Wasser in das Becherteil befinden sich Aufgussteil und Becherteil in der ersten Relativposition zueinander, sodass durch die untere Öffnung des Becherteils und durch die obere Öffnung des Aufgussteils das aufgegossene Wasser mit dem in dem Aufgussteil befindlichen Aufgussmaterial, zum Beispiel Loseblatttee, in Kontakt gelangen kann, um so auf das Wasser einzuwirken und die Infusion zu erzeugen. Nach einer abhängig von dem Aufgussmaterial und den individuellen Vorlieben des Nutzers des Gefäßes gewählten Einwirkzeit wird dann durch relatives Bewegen des Aufgussteils zum Becherteil die zweite Relativposition eingestellt und so die Verbindung zwischen Becherteil und Aufgussteil unterbrochen. Dadurch wird ein weiteres Einwirken des Aufgussmaterials auf das in dem Gefäß befindliche Wasser verhindert. Ein Nutzer kann nun den in dem Becherteil befindlichen Aufguss genießen. Ist das Becherteil geleert, so kann das Aufgussteil vom Becherteil gelöst werden und kann das darin befindliche, gebrauchte Aufgussmaterial entsorgt werden. Becherteil und Aufgussteil können, insbesondere wenn diese aus einem wiederverwendbaren Material gestaltet sind, zum Beispiel aus einem stabilen Kunststoff oder aus einem Metall, gereinigt und wiederverwertet werden.
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Das neuartige Gefäß für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränks ist von den Erfindern insbesondere zur Verwendung in einem Verkauf von Aufgussgetränken zum Mitnehmen vorgesehen, wobei gerade dann, wenn dieses Gefäß wiederverwendbar gestaltet ist, zum Beispiel in einem Pfandsystem ein Kreislauf und eine Wiederverwendung entsprechender Gefäße etabliert werden können, um somit dem umfangreich anfallenden Müll aus Einwegbechern zu begegnen, das Abfallvolumen zu reduzieren und dadurch die Umwelt zu schonen.
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Um zu verhindern, dass Aufgussmaterial aus dem Aufgussteil in das Becherteil eindringt, kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass eine Siebeinrichtung den Flüssigkeitsdurchtritt bei in der ersten Relativposition miteinander verbundenen Aufgussteil und Becherteil bedeckt. Eine solche Siebeinrichtung kann zum Beispiel ein gesondert eingelegtes Teil sein, sie kann aber insbesondere auch fest in die untere Öffnung des Becherteils integriert sein und dort die die Durchtrittsöffnung bildenden Abschnitte überdecken.
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Mit Vorteil ist das Gefäß mit Becherteil und Aufgussteil derart gestaltet, dass ein Wechsel zwischen der ersten Relativposition der zweiten Relativposition von Aufgussteil und Becherteil zueinander im verbundenen Zustand dieser beiden Teile durch ein Verdrehen der genannten Teile um eine entlang einer Längsachse des Becherteils weisende Drehachse erreicht wird. Dies kann zum Beispiel erreicht werden, indem zwischen Becherteil und Aufgussteil eine Schraubverbindung vorgesehen ist, die für einen Verbinden der beiden Teile bis zu einer ersten Einschraubposition verschraubt wird, für ein Verschließen der Öffnungen des Flüssigkeitsdurchtritts weitergeschraubt wird bis in eine Endposition. Es kann hierbei auch eine Steckverbindung zwischen Becherteil und Aufgussteil vorgesehen sein, die eine relative Verdrehung der beiden Teile zueinander erlaubt, um so zwischen der ersten Relativposition der zweiten Relativposition wechseln zu können. Denkbar sind auch andere Verbindungsarten, wie zum Beispiel ein Bajonettverschluss, der wiederum einen Rotationsweg enthält, in dem bei bereits erhaltener Verbindung zwischen den Teilen zwischen der ersten und der zweiten Relativposition gewechselt werden kann.
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Die Verschlusselemente, die den Flüssigkeitsdurchtritt freigeben und verschließen, je nachdem, ob diese sich in der ersten Relativposition oder in der zweiten Relativposition zueinander befinden, können zum Beispiel durch jeweils vier gleich große, jeweils um 90° zu einem Kreismittelpunkt verdreht angeordnete, einen Achtelkreis bedeckende Wandsegmente gebildet sein, die jeweils in einer Ebene in der unteren Öffnung des Becherteil und in einer Ebene der oberen Öffnung des Aufnahmeteils angeordnet sind. Hier können aber auch andere Anordnung vorgesehen sein, zum Beispiel Drittelkreissegmente in jeweils 120° zueinander versetzte Anordnung oder dergleichen.
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Da das erfindungsgemäße Gefäß insbesondere für die Abgabe von Aufgussgetränken zum Mitnehmen vorgesehen sein soll, kann es mit Vorteil ein auf die obere Öffnung des Becherteils aufsetzbares Deckelteil aufweisen. Auch dieses Deckelteil ist dann mit Vorteil wiederverwendbar gestaltet, zum Beispiel aus einem stabilen Kunststoff oder aus Metall oder einem ähnlichen, für eine Mehrfachverwendung geeigneten Material. Das Deckelteil kann insbesondere, wie dies auch bei herkömmlichen Einwegdeckeln für Getränke zum Mitnehmen üblich ist, eine Trinköffnung aufweisen. Dabei kann diese Trinköffnung mit Vorteil durch einen Verschlussdeckel flüssigkeits1 dicht verschließbar gestaltet sein. Damit wird sichergestellt, dass das erfindungsgemäße Gefäß, wenn es nach einem Gebrauch weiter mitgeführt wird, zum Beispiel für eine Rückgabe im Pfandsystem, zum Beispiel in einer Handtasche verstaut werden kann, ohne dass austretende Flüssigkeit zu einer Verschmutzung des Tascheninhaltes sorgt. Das Deckelteil kann dabei ein an einer bei auf die obere Öffnung des Becherteils aufgesetztem Deckelteil der oberen Öffnung des Becherteils zugewandten Unterseite des Deckelteils festgelegtes Rührmittel aufweisen, mit dem vor einem Festlegen des Deckelteils der Inhalt des Becherteils umgerührt werden kann. Dieses Rührmittel kann z.B. die Form eines Rührlöffels aufweisen oder die eines Rührstabes. Es kann einstückig mit dem Deckelteil verbunden und ausgebildet sein, oder aber auch als getrenntes Teil an dem Deckelteil festgelegt. Für eine einfachere Reinigung kann das Rührmittel dabei insbesondere auch lösbar bzw. abnehmbar an dem Deckelteil festgelegt sein.
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Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Gefäßes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung möglicher Ausgestaltungsformen anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- 1 eine Ansicht einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gefäßes für die trinkfertige Zubereitung eines Aufgussgetränks;
- 2 eine Explosionsdarstellung des in 1 gezeigten Gefäßes;
- 3 eine Ansicht eines Aufgussteils des Gefäßes aus 1 von oben;
- 4 eine Ansicht eines Becherteils des Gefäßes aus 1 von unten;
- 5 in zwei Ansichten a und b zwei teilweise weggeschnittene Ansichten des Gefäßes aus 1 in unterschiedlichen Relativpositionen zwischen Aufgussteil und Becherteil mit geöffneter (5a) und geschlossener (5b) Durchtrittsöffnung;
- 6 eine Längsschnittansicht des Gefäßes aus 1; und
- 7 eine teilweise weggeschnittene Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform des Gefäßes nach 1 mit einem zusätzlichen, an einem Deckelteil befestigten Rührmittel.
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In den Figuren sind mögliche Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Gefäßes für die trinkfertige Zubereitung von Aufgussgetränken dargestellt. Diese Ausführungsformen werden nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
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Ein erfindungsgemäß gestaltetes Gefäß 1 für die Zubereitung von Aufgussgetränken enthält ein Becherteil 2, welches eine obere Öffnung 5 und eine, in diesem Ausführungsbeispiel in insgesamt vier kreissegmentförmige Öffnungen 8 segmentierte, untere Öffnung 3 aufweist. Eine umlaufende Seitenwand 4 begrenzt das Becherteil 2 umfangsseitig.
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Das Becherteil 2 hat an einem unteren Ende, wie bereits erwähnt, eine in dieser Ausgestaltungsform in insgesamt vier kreissegmentförmige Öffnungen 8 segmentierte untere Öffnung 3. Zwischen den einzelnen Öffnungen 8 sind Verschlusselemente 6 angeordnet, die hier ebenfalls kreissegmentförmig gebildet sind. Dabei sind in dieser Ausgestaltungsform die Öffnungen 8 und die Verschlusselemente 7 jeweils im Wesentlichen gleich geformt gebildet, bilden jeweils ein Achtel-Kreissegment. Die Verschlusselemente 6 sind an einem äußeren Abschnitt mit der Seitenwand 4 verbunden und plattenförmig gebildet. In einem Zentrum stoßen sie an einer zentralen Verbindung 9 zusammen, in der eine zentrale Öffnung 20 ausgebildet ist. Die Öffnungen 8 sind mit Siebeinsätzen 7 versehen, die in einer später noch zu erläuternden Weise dem Rückhalt von Aufgussmaterial dienen und verhindern, dass dieses Aufgussmaterial in einen Innenraum 22 des Becherteils 2 eindringen kann.
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Im Bereich der oberen Öffnung 5 ist in die Seitenwand 4 ein Außengewinde 10 eingebracht, auf welches ein mit einem korrespondierenden Innengewinde versehenes Deckelteil 11 aufgeschraubt werden kann, um so das Deckelteil 11 mit dem Becherteil 2 lösbar zu verbinden. In dem Deckelteil 11 ist eine Trinköffnung 12 ausgebildet, durch die eine im Innern des Innenraums 22 des Becherteils 2 befindliche Flüssigkeit auch bei aufgesetztem Deckelteil 11 von einem Nutzer getrunken werden kann.
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Ein weiteres wesentliches Bestandteil des erfindungsgemäßen Gefäßes 1 ist ein Aufgussteil 13, welches lösbar mit einer Unterseite des Becherteils 2, an der sich die durch die Öffnungen 8 gebildete untere Öffnung 3 befindet, verbunden werden kann und zwar in einer Weise, dass hier eine nach außen das Gefäß abdichtende, flüssigkeitsdichte Verbindung entsteht. Das Aufgussteil 13 umschließt einen Innenraum 21 und weist eine obere Öffnung auf, die wiederum durch kreissegmentförmig gebildete Öffnungen 14 gebildet und in diesem Ausführungsbeispiel insoweit auch segmentiert ist. Auch an dem Aufgussteil 13 sind im Bereich der oberen Öffnung Verschlusselemente 15 angeordnet, wobei die Öffnungen 14 und die Verschlusselemente 15 korrespondierend zu den Öffnungen 8 und Verschlusselemente 6 an der Unterseite des Becherteils 2 ebenfalls im Wesentlichen von gleicher Form bzw. Kontur gebildet sind, nämlich jeweils als ein Achtel-Kreissegment. Die Verschlusselemente 15 sind mit ihrem Außenumfang mit einer Wand des Aufgussteils 13 fest verbunden und münden zentral in analoger Weise wie die Verschlussteile 6 an der unteren Seite des Becherteils 2 in einer zentralen Verbindung 16. Zum lösbaren Verbinden des Becherteils 2 mit dem Aufgussteil 13 sind Rast- und Führungselemente 17 vorgesehen, die an vier Positionen im Bereich der Außenwand des Aufgussteils 13 in gleichen Winkelabständen verteilt angeordnet und in das Material der Außenwand des Aufgussteils 13 eingelassen sind und von denen ein weiteres Rast- und Führungselement 17 mittig in der zentralen Verbindung 16 sitzt. Die vier außenseitig angeordneten Rast- und Führungselemente 17 können in Führungsnuten 19, die an der Unterseite des Becherteils 2 in der Seitenwand 4 gebildet sind, verrastend eingreifen. Das zentrale Rast- und Führungselement 17 greift verrastend in eine zentrale Öffnung 20 in der zentralen Verbindung 9 der Verschlusselemente 6 auf der Unterseite des Becherteils 2 ein. So wird eine lösbare Verbindung zwischen Becherteil 2 und Aufgussteil 13 hergestellt, wobei - hier nicht näher gezeigte - Dichtmittel vorgesehen sind, um diese Verbindung in einer solchen Weise flüssigkeitsdicht zu gestalten, dass in dem Aufgussteil 13 (in dessen Innenraum 21) befindliche Flüssigkeit ebenso wenig aus dem Bereich der Verbindung zwischen Aufgussteil 13 und Becherteil 2 nach außerhalb des Gefäßes 1 dringen kann, wie in dem Innenraum 22 des Becherteil 2 befindliche Flüssigkeit.
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In den 3 und 4 sind noch einmal die Anordnungen von Öffnungen 8 bzw. 14 und Verschlusselementen 6 bzw. 15 in dem Bereich der unteren Öffnung des Becherteils 2 und in dem Bereich der oberen Öffnung des Aufgussteils 13 dargestellt. Hier lässt sich sehr gut die gleichgelagerte Formgebung dieser Elemente erkennen.
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Im verbundenen Zustand des Becherteils 2 mit dem Aufgussteil 13 lässt sich das Aufgussteil 13 relativ zu dem Becherteil 2 verdrehen und zwar um eine durch das zentrale Rast- und Führungselement 17 definierte Drehachse, wobei diese Verdrehung in ihrem Rotationswinkel beschränkt ist durch die außenseitig angeordneten Rast- und Führungselemente 17 im Zusammenwirken mit den Führungsnuten 19 auf eine Rotation um einen Achtelkreis. Auf diese Weise kann, wie dies in den 5a und 5b dargestellt ist, eine Verstellung einer Durchtrittsöffnung zwischen Becherteil 2 und Aufgussteil 13 erreicht werden. In 5a ist die Durchtrittsöffnung geöffnet dargestellt, indem dort die Öffnungen 8 im Bereich des unteren Abschnitts des Becherteils 2 in eine fluchtenden Ausrichtung mit den Öffnungen 14 in einem oberen Bereich des Aufgussteils 13 angeordnet sind, sodass die Verschlusselemente 6 in Überdeckung zu den dort nicht erkennbaren Verschlusselementen 15 liegen. In dieser Position ist also eine durch die vier Kreissegmente, in denen die Öffnungen 8 und 14 fluchtend übereinander liegen, gebildete Durchtrittsöffnung geformt, die durch die Siebeinsätze 7 insoweit überdeckt ist, als dass ein Durchtritt von grobem Material, hier insbesondere von Aufgussmaterial, durch die so gebildete Durchtrittsöffnung verhindert wird. Wie in den 5a und 5b angedeutet, kann nun eine Rotation des Aufgussteils 13 relativ zu dem Becherteil 2 (in Richtung der Pfeile) vorgenommen werden, sodass die in 5b gezeigte Situation erhalten wird. In dieser sind die Verschlusselemente 6 des Becherteils 2 und die Verschlusselemente 15 des Aufgussteils 13 in einer solchen Weise versetzt zueinander angeordnet, dass die Verschlusselemente 6 des Becherteils 2 die Öffnungen 15 des Aufgussteils 13 überdecken und verschließen und dass die Verschlusselemente 15 des Aufgussteils 13 die Öffnungen 8 des Becherteils 2 überdecken und verschließen (in dieser Ansicht sind die Siebeinsätze 7 der besseren Übersicht halber nicht dargestellt).
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Das in den Figuren dargestellte Gefäß 1 mit seinem Becherteil 2, dem Aufgussteil 13 und dem Deckelteil 11 ist insgesamt als wiederverwendbares Gefäß gebildet, wozu die bezeichneten Elemente zum Beispiel aus einem stabilen Kunststoff, aber auch aus einem Metall oder dergleichen wiederverwendbarem Material gebildet sein können.
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Für die Zubereitung eines Aufgussgetränks in dem erfindungsgemäßen Gefäß 1 wird wie folgt vorgegangen:
- Ein Aufgussmaterial wird in einen Innenraum 21 des von dem Becherteil 2 getrennten Aufgussteils 13 eingebracht, wobei dies in einer Menge erfolgt, die für die Zubereitung einer Portion entsprechend dem Volumen des Innenraums 22 des Becherteils 2 erforderlich und geeignet ist. Nun kann entweder noch mit von dem Becherteil 2 getrennten Aufgussteil 13 ein erster Aufguss des daran befindlichen Aufgussmaterials vorgenommen werden, um diesen ersten Aufguss zu entsorgen und darüber Bitterstoffe oder andere für den Aufguss nicht erwünschte Inhaltsstoffe aus dem Aufgussmaterial zu lösen und diesen ersten Aufguss dann zu entsorgen. Entweder nach einem solchen Schritt oder auch mit trockenem Aufgussmaterial wird dann das Becherteil 2 auf das Aufgussteil 13 aufgesetzt und durch Verrasten der Rast- und Führungselemente 17 in den entsprechenden Gegenstrukturen (Führungsnuten 19 und zentrale Öffnung 20) mit dem Aufgussteil 13 verbunden. Dabei erfolgt dies in einer solchen Weise, dass die in 5a gezeigte Situation gegeben ist, in der die durch die fluchtenden Öffnungen 8 und 14 gebildeten Durchtrittsöffnungen offenstehen. Nun wird eine Aufgussflüssigkeit, zum Beispiel heißes Wasser, durch die obere Öffnung 5 des Becherteil 2 eingefüllt, sodass diese durch die durch die Öffnungen 8 und 14 gebildeten Durchtrittsöffnungen auch in den Innenraum 21 des Aufgussteils 13 vordringt und dort mit dem Aufgussmaterial in Kontakt kommt und so eine Infusion bilden kann. Durch die durch das Eingießen der Aufgussflüssigkeit erhaltene Agitation einerseits und durch Diffusion und thermische Bewegung der Aufgussflüssigkeit kommt es durch die durch die fluchtenden Öffnungen 8 und 14 gebildeten Durchtrittsöffnungen hindurch zu einem Austausch zwischen der in dem Innenraum 23 des Becherteils 2 befindlichen Flüssigkeit und der in dem Innenraum 21 des Aufgussteils 13 befindlichen Flüssigkeit, sodass die gebildete Infusion und das so erhaltene Aufgussgetränk sich auch in den Innenraum 22 des Becherteils 2 hinein ausdehnt. Die Siebeinsätze 7 verhindern dabei ein Vordringen des Aufgussmaterials aus dem Innenraum 21 des Aufgussteils 13 in den Innenraum 22 des Becherteils 2. Ist die für die Zubereitung des Aufgussgetränks vorgesehene Einwirkzeit des Aufgussmaterials auf die Aufgussflüssigkeit verstrichen, so wird durch Verdrehen des Aufgussteils 13 relativ zu dem Becherteil 2 die in 5b gezeigte Relativposition eingestellt, in der, wie vorstehend beschrieben, die Verschlusselemente 6 und 15 die Durchtrittsöffnungen verschließen, sodass kein Austausch mehr zwischen dem Innenraum 21 des Aufgussteils 13 und dem Innenraum 22 des Becherteils 2 stattfindet, somit kein weiteres Nachwirken des Aufgussmaterials in dem Innenraum 21 des Aufgussteils 13 auf die nun in dem Innenraum 22 des Becherteils 2 befindliche Infusion, das Aufgussgetränk. Hierfür sind im Bereich der Verschlusselemente 15 und 6 entsprechende Dichtvorrichtungen vorgesehen, die jedenfalls einen relevanten Austausch zwischen der in dem Innenraum 21 des Aufgussteils 13 befindlichen Flüssigkeit mit der in dem Innenraum 22 des Becherteils 2 befindlichen Flüssigkeit verhindern.
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Ein Anwender kann nun, gegebenenfalls nach dem er das Deckelteil 11 auf die obere Öffnung 5 des Becherteil 2 aufgesetzt und durch Verschrauben festgelegt hat, das Aufgussgetränk, das sich im Innenraum 22 des Becherteils 2 befindet, genießen. Ist das Aufgussgetränk vollständig getrunken, der Innenraum 22 des Becherteils 2 geleert, kann mit einem (hier nicht näher dargestellten, optional an dem Deckelteil 11 befindlichen) Verschlussteil die Trinköffnung 12 verschlossen werden, sodass Reste der in dem Innenraum 22 befindlichen Flüssigkeit nicht durch die Trinköffnung 12 austreten und beim Transport des Gefäßes 1 die Umgebung, in der das Gefäß transportiert wird, anfeuchten und/oder beschmutzen kann. Für eine Wiederverwendung des Gefäßes 1 wird das Becherteil 2 von dem Aufgussteil 13 gelöst, wird das in dem Aufgussteil 13 enthaltene unverbrauchte Aufgussmaterial entsorgt, und werden diese Elemente (Becherteil 2, Aufgussteil 13 und gegebenenfalls Deckelteil 11 gereinigt und getrocknet, sodass sie dann wieder für einen Einsatz zur Verfügung stehen.
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In 7 ist eine Variante des in den 1 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gefäßes 1 gezeigt, die sich von der vorstehend beschriebenen und in den bezeichneten Figuren gezeigten Variante allein dadurch unterscheidet, dass an dem Deckelteil 11 ein Rührmittel 23 festgelegt ist, das hier die Form eines Rührstabs aufweist und von einer dem Innenraum 22 des Becherteils 21 zugewandten Unterseite des Deckelteils 11 in den Innenraum 22 vorsteht. Mit diesem Rührmittel kann ein Anwender, wenn er zum Beispiel sein Aufgussgetränk mit weiteren Inhaltsstoffen, wie Zucker oder Milch oder Zitrone, versehen möchte den Inhalt des Innenraum 22 umrühren, bevor er das Deckelteil 11 auf dem Becherteil 2 verschraubt und festgelegt. Das Rührmittel 23 ist fest mit dem Deckelteil 11 verbunden, kann aber an diesem lösbar festgelegt sein, für eine einfache Reinigung von sowohl Deckelteil 11 als auch Rührmittel 23.
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Aus der vorstehenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels in den verschiedenen Varianten ist noch einmal die Funktion eines erfindungsgemäßen Gefäßes 1 deutlich geworden, und es ergibt sich daraus der Nutzen, insbesondere im Zusammenhang mit der Verwendung eines erfindungsgemäßen Gefäßes 1 für die Zubereitung hochwertiger Aufgussgetränke, die aus losem Aufgussmaterial bereitet werden können. Im Übrigen ergibt sich hier auch der besondere Vorteil der Verwendung des Gefäßes 1 als wiederverwendbares Gefäß, sodass es zum Beispiel in einem Pfandsystem genutzt werden kann, was bei der Nutzung eines solchen erfindungsgemäßen Gefäßes 1 für die Abgabe von Aufgussgetränken z um Mitnehmen („To Go“) die Entstehung des ansonsten in erheblichem Volumen anfallenden Abfalls von Einwegtrinkbechern vermeidet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gefäß
- 2
- Becherteil
- 3
- Öffnung
- 4
- Seitenwand
- 5
- Öffnung
- 6
- Verschlusselement
- 7
- Siebeinsatz
- 8
- Öffnung
- 9
- zentrale Verbindung
- 10
- Außengewinde
- 11
- Deckelteil
- 12
- Trinköffnung
- 13
- Aufgussteil
- 14
- Öffnung
- 15
- Verschlusselement
- 16
- zentrale Verbindung
- 17
- Rast- und Führungselement
- 18
- zentrale Öffnung
- 19
- Führungsnut
- 20
- zentrale Öffnung
- 21
- Innenraum
- 22
- Innenraum
- 23
- Rührmittel