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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Hochtemperatur-Grillgerät mit einem Garraum und einer oberhalb dieses Garraums angeordneten Wärmequelle.
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Grillgeräte werden für gewöhnlich mit Hilfe von Holzkohle, Gas oder mittels elektrischer Energie betrieben. Im Rahmen des Grillvorgangs wird das Grillgut regelmäßig von einer unterhalb des Grillguts befindlichen Wärmequelle erhitzt. Die aufsteigende Hitze der jeweils verwendeten Wärmequelle initiiert dadurch den Garprozess des verwendeten Grillguts.
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Viele Grillgeräte weisen eine Haube beziehungsweise einen Deckel auf. Jener Deckel dient dem Zweck die Temperatur innerhalb des Garraums auf möglichst hohem, wie auch konstanten Niveau zu halten. Der Garprozess kann auf Grund der Verwendung einer Haube, beziehungsweise eines Deckels erheblich beschleunigt werden. Die zu erreichenden Zieltemperaturen liegen bei derartigen Grillgeräten regelmäßig zwischen ca. 200°C und ca. 450°C je nach aufgewendeter Energie sowie verwendeter Wärmequelle.
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Zusätzlich weisen einige der dem Stand der Technik nach bekannten Grillgeräte ebenfalls sogenannte Backburner auf. Bei einem Backburner handelt es sich um ebenfalls um eine Wärmequelle, welche jedoch nicht unterhalb, sondern in etwa vertikal auf gleicher Höhe des Grillguts angeordnete ist, um dieses ebenfalls von der Seite zu erwärmen bzw. zu garen.
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Eine weitere dem Stand der Technik nach bekannte Ausführungsform der allseits bekannten Grillgeräte stellen sogenannte Oberhitzegasgrills dar. Exemplarisch sei diesbezüglich auf das Schutzrecht
DE202013003911 zu verweisen. Jene Grillgeräte haben die Eigenschaft, dass die entsprechende Hitzequelle nicht unterhalb, sondern oberhalb des Grillgutes angeordnet ist.
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Vorteilhaft bei derartigen Grillgeräten ist der Umstand, dass unter Umständen herabtropfendes Fett oder sonstige dem Grillgut anhaftende Flüssigkeiten nicht in die Hitzequelle gelangen können. Etwaige überschüssigen Flüssigkeiten können in einem eigens dafür vorgesehenen Auffangbehälter unterhalb des Grillguts gesammelt und schlussendlich entsorgt werden.
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Bei herkömmlichen Unterhitzegasgrills tropfen etwaige Flüssigkeiten regelmäßig auf sogenannte Hitzeleitbleche, welche oberhalb der Brenner installiert sind. Jene Hitzeleitbleche dienen einerseits der gleichmäßigen Verteilung der Hitze, ebenfalls dienen jene Hitzeleitbleche aber auch dem Schutz der darunter liegenden Brenner und verhindern, dass jene mit den zuvor genannten Flüssigkeiten unmittelbar in Kontakt treten.
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Problematisch dabei ist regelmäßig, dass die auf die Hitzeschutzbleche tropfenden Flüssigkeiten die verwendeten Hitzeschutzbleche dauerhaft stark schädigen. Grundursächlich sind die oftmals verwendeten Marinaden, welche dem Grillgut anhaften und während des herkömmlichen Grillvorgangs auf die Hitzeleitbleche abtropfen. Jene Bleche korrodieren -je nach verwendetem Material- unterschiedlich schnell, da die oft stark säurehaltigen, hinabtropfenden Flüssigkeiten das Material dauerhaft stark beschädigen.
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Bei dem erfindungsgegenständlichen Grillgerät entsteht diese Problematik nicht in dem vorgenannten Umfang. Etwaige austretenden Flüssigkeiten werden in einer darunter liegenden Schale aufgefangen und sodann entsorgt. Jene Schale kann unproblematisch in einer handelsüblichen Spülmaschine sodann gereinigt werden und sogar ggf. bei extremer Verschmutzung ausgetauscht werden. Auf Grund dieses Umstands wird die Reinigung eines entsprechenden Grillgerätes bereits deutlich erleichtert und die dauerhaft angestrebten hygienischen Bedingungen können tatsächlich erreicht werden.
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Das erfindungsgegenständliche Grillgerät wird mit durchweg starken Wärmequellen ausgestatte. So werden im Rahmen eines Ausführungsbeispiels Hochtemperaturgasbrenner verwendet, welche Grilltemperaturen in Höhe von ca. 750°C-900°C zu erreichen.
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Das Erreichen dieser Grilltemperaturen ist stets dann von Vorteil, wenn das verwendete Grillgut eine äußerlich starke Bräunung aufweisen soll. Der entsprechende Bräunungsgrat ist ebenfalls bei niedrigeren Temperaturen zu erzielen, hinsichtlich der Zubereitungsdauer bedarf es jedoch einer nicht unerheblichen zeitlichen Zäsur. Dadurch entsteht regelmäßig die Problematik, dass der Kern des zu garenden Grillguts oftmals stark mitgegart wird, was je nach Anwendungsfall nicht mit der eigentlich favorisierten Zubereitungsvariante in Einklang steht.
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Diesbezüglich sei exemplarisch auf die Zubereitung von Rindersteaks zu verweisen. Regelmäßig gewünscht ist eine starke Bräunung der Oberfläche bei einer nur leichten bis mittel starken Garung des Steakkerns.
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Ebendies gilt für zahlreiche weitere Speisen, wie beispielsweise diverse Gemüsesorten, welche mit weiteren Zutaten gefüllt werden und eine Garungs-Bräunungs-Divergenz zwischen Füllung und äußerem Nahrungsmittel aufweisen sollen.
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Das Grillgerät ist ebenfalls dazu geeignet zuvor bei niedrigerer Temperatur zubereitete Lebensmittel mit einer finalen Röstung oberflächlich zu veredeln.
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Neuheitlich und erfindungsgegenständlich ist die Möglichkeit die verwendete Hitzequelle auszutauschen. So besteht einerseits die Möglichkeit das erfindungsgegenständliche Grillgerät mit Gasbrennern, oder alternativ mit elektrisch betriebenen Brennern auszurüsten. Die Anwendungsmöglichkeiten sind folglich flexibel und können je nach gewünschter Umgebung und bevorzugter Energiequelle angepasst werden.
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Insoweit der Anwender auf Grund etwaiger Erwägungen bevorzugt, das Grillgerät beispielsweise im Innenbereich zu verwenden, ist die Möglichkeit gegeben anstelle von Gasbrennern mindestens eine elektrisch betriebene Wärmequelle zu verwenden. Vorteilhaft dabei ist, dass unter anderem etwaig entstehende Gefahrenquellen, wie beispielsweise ggf. herausströmendes Gas, poröse Gasleitungen oder undichte Anschlüsse der Gasleitungen nicht existent sind.
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Neuheitlich bei diesem Grillgerät ist ebenfalls die Möglichkeit, dass dieses gänzlich in seine Einzelteile zerlegt werden kann. Dies stellt einen großen Mehrwert für den Anwender dar. Sämtliche Bauteile des Grillgerätes, mit Ausnahme etwaig verwendeter Gasbrenner bzw. elektrisch betriebener Wärmequellen, sind spülmaschinengeeignet. Mittels der Verbindung einfacher Splinte ist es möglich das gesamte Gasgrillgerät innerhalb kürzester Zeit komplett zu zerlegen und vollumfänglich zu reinigen.
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Ebenfalls vorteilhaft bei einem derartigen Geräteaufbau ist die Möglichkeit das erfindungsgegenständliche Gerät leicht zu transportieren. So besteht die Möglichkeit das Gerät in ein erheblich kleineres Packmaß zu überführen und so auch mobil einzusetzen.
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Im Rahmen eines Ausführungsbeispiels weist das Gasgrillgerät die Möglichkeit auf, die Höhe des zu garenden Grillgutes zu verstellen. Dies erfolgt mittels des Einschubs des Grillrost in verschiedene, vertikal übereinander angeordnete Schienen, welche auf den inneren Seitenwänden des Grillgerätes angeordnet sind. So besteht die Möglichkeit, die Intensität des Garvorgangs abhängig von der gewählten bzw. gewünschten Höhe des Grillguts von der Wärmequelle zu regulieren.
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Bereits bekannte Hochtemperaturgrillgeräte weisen ebenfalls die Möglichkeit auf, die Höhe des Grillrostes mittels einer Mechanik, beispielsweise einer Drehvorrichtung oder einer Spindelmechanik zu regulieren. Nachteilig ist jedoch, dass diese Mechaniken auf Dauer durch das herabtropfende Fett sowie mit der Mechanik in Berührung kommende Lebensmittelreste aus hygienischer Betrachtung durchweg problematisch sind. Die Reinigung derartiger Vorrichtungen ist nur mit sehr großem Aufwand verbunden, teilweise mangels Möglichkeit das Grillgerät hinreichend zu zerlegen gar unmöglich.
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Im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels wird das Grillgerät mit einer kombinierten Hitzeschutz-/Warmhalteschale verbunden. Die Schale wird zunächst in eine Haltevorrichtung eingelegt, welche ihrerseits in etwa auf Höhe der Füße des Grillgerätes mit diesem verbunden wird. Dadurch deckt diese den darunter liegenden Bereich der Abstellfläche des Grillgerätes ab. Die vorgenannte Schale dient folglich als Hitzeschild für den darunter liegenden Bereich. Je nach Einsatzort des Grillgerätes kann es sich dabei beispielsweise um einen Tisch o.ä. handeln, welcher nicht während des Grillvorgangs aufgewärmt werden soll. Oftmals wird zu große abstrahlende Hitze von Anwendern als negativ empfunden, da die Befürchtung besteht, dass ggf. etwaige Verbrennungen oder Oberflächenschäden hervorgerufen werden können.
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Vorteilhaft bei der vorgenannten Verknüpfung der Haltevorrichtung nebst Schale und dem Grillgerät ist der Umstand, dass nicht lediglich der unterhalb der Schale befindliche Bereich durch diese geschützt wird, sondern auch, dass die Schale die Möglichkeit bietet, etwaige zuvor zubereitete Lebensmittel in dieser zu lagern und dort auf Grund der abstrahlenden Oberhitze weiterhin warm zu halten.
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Bei der verwendeten Schale soll es sich vorzugsweise um eine handelsübliche Gastroschale aus Edelstahl handeln. Jene Schalen sind auf Grund Ihres Verbreitungsrads kostengünstig zu beziehen, sowie auch im Fall eines Defekts leicht und schnell zu ersetzen. Die vorzugswürdige Größe der verwendeten Gastroschalen richtet sich nach der zuvor bereits genannten Haltevorrichtung und deren Aussparung für die zu verwendende Gastroschale.
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Die vorgenannte Haltevorrichtung für die Schale kann im Rahmen eines Ausführungsbeispiels mittels Magneten oder Splintverbindungen mit dem Grillgerät verbunden werden. Ebendiese Schale wie auch die zugehörige Haltevorrichtung können ebenfalls unproblematisch in der Spülmaschine gereinigt werden.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnung näher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
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Es zeigt:
- 1 - Eine Ansicht des Hochtemperaturgrillgerätes
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Grillgerät
- 2.
- Seitenwandung
- 3.
- Schienensystem zur Rostaufnahme
- 4.
- Fett-/Flüssigkeitsauffangwanne
- 5.
- Edelstahlschale/Hitzeschild
- 6.
- Haltevorrichtung für Edelstahlschale/Hitzeschild
- 7.
- Splintverbindungen
- 8.
- Griff für Grillrost
- 9.
- Grillrost
- 10.
- Temperaturregler
- 11.
- Front-Cover
- 12.
- Vordere Wandung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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