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Die Erfindung betrifft ein Spleißmodul für Lichtwellenleiterkabel („LWL-Kabel“). Solche Lichtwellenleiterkabel sind auch als Glasfaserkabel bekannt.
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LWL-Kabel dienen zur Signalübertragung mit hohen Übertragungsraten und/oder hoher räumlicher Reichweite und finden zunehmend Einsatz. Insbesondere werden zunehmend die LWL-Kabelnetze bis zum Verbraucher verlegt oder sogar bis zum Endgerät im Haushalt oder Büro. Mit dem zunehmenden Ausbau der LWL-Kabelnetze stellt sich immer häufiger die Aufgabe der Verbindung von LWL-Kabeln untereinander.
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Dabei werden die einzelnen Fasern mit einer an sich bekannten Technologie aneinandergefügt und diese sogenannten Spleiß- und Patchstellen in ebenfalls an sich bekannter Weise geordnet sowie zugänglich und geschützt untergebracht. Man spricht von Spleißmodulen, in denen typischerweise eine Mehrzahl (z. B. zwölf oder eine Vielzahl von zwölf) Glasfasern in Kabeln mit jeweils einer einzelnen Glasfaser in jeweiligen Spleißkassetten gespleißt sind und mit kurzen Anschlussfasern (Pigtails) auf Abschlusselemente (etwa Stecker und Kupplungen) geführt werden. Dort können dann zur Weiterführung der Glasfaserverbindungen LWL-Kabel mit Verbindungselementen (etwa Steckern) eingesetzt werden. Im Folgenden bezieht sich der Begriff des LWL-Kabels also auf einen Kabeltyp im Bereich eines solchen Spleißmoduls und nicht auf ein bspw. unter einer Straße vergrabenes „Glasfaserkabel“ mit einem dicken und vielfältigen Bündel einzelner Fasern.
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Zur Zugänglichkeit zu den einzelnen Spleiß- und Patchstellen verfügen bekannte Spleißmodule typischerweise über einen bewegten schubladenähnlichen Auszug und eine ortsfeste Halterung. Bei besonderen Varianten ist der Ausdruck nicht translatorisch auszuziehen, sondern um eine Drehachse, typischerweise in der Nähe der Ecke der Halterung, aufschwenkbar. Im Folgenden wird diesbezüglich von einem Drehauszugelement gesprochen (also quasi einer Drehlade anstelle einer Schublade). Beispielhaft kann verwiesen werden auf die
EP 2 221 650 A1 .
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Die translatorischen Schubladenbewegungen führen zu Bewegungen der sogenannten Patchkabel, die an die Verbindungselemente der Anschlussfasern angeschlossen sind. Solche Bewegungen können zu unerwünschten Zugbelastungen oder Biegebelastungen einzelner LWL-Kabel (Patchkabel) führen. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die LWL-Kabel zur Vermeidung unerwünschter Verluste bestimmte Biegeradien nicht unterschreiten sollen. Dementsprechend sind im Stand der Technik bereits Führungskonstruktionen bekannt, in denen die betroffenen Patchkabel beim translatorischen Ausziehen oder Hineinschieben einer Schublade von Elementen gestützt werden, die typischerweise mit der halben Geschwindigkeit der Schublade, also übersetzt, mitbewegt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hinsichtlich der mechanischen Belastung der LWL-Kabel verbesserte Lösung für Spleißmodule mit Drehauszugelementen anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch Anspruch 1 und in verbesserter Ausgestaltung durch die verschiedenen abhängigen Ansprüche. Ferner bezieht sich die Erfindung auch auf einen Modulstapel nach Anspruch 9 und einen Verteilerschrank nach Anspruch 10 mit jeweils einer Mehrzahl solcher Spleißmodule.
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Eine Grundidee der Erfindung besteht in einem Anschlag, der an dem schwenkbaren Teil, also an dem Drehauszugelement, fest vorgesehen oder angebracht ist und damit dessen Bewegungen mitmacht. Dieser Anschlag liegt in Bezug auf eine von einem hier betrachteten Kabel, das von einem Verbindungselement, etwa einem Steckverbindungselement, ausgehend in Richtung zu einer zu der Halterung des Spleißmoduls zumindest im Wesentlichen feststehenden Führung läuft, beschriebene Krümmung innen. Soweit das Kabel im eingefahrenen Zustand, also in der Lagerposition, mehr als eine Krümmung vollzieht, bezieht sich das auf die dem Verbindungselement nächste Krümmung. Eine Veranschaulichung gibt das Ausführungsbeispiel.
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Andererseits ist der Anschlag fest an dem schwenkbaren Drehauszugelement vorgesehen und erfordert damit keine komplexe Mechanik zur Realisierung einer eigenständigen Bewegung, wie dies in Bezug auf Stand der Technik zu translatorischen Schubladen erläutert wurde. Die Erfindung ist also sehr einfach zu realisieren und führt zu zuverlässigen und belastbaren Lösungen.
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Zusätzlich gibt es ein weiteres Anschlagelement, das hier als Gegenanschlag bezeichnet wird und dementsprechend auf der anderen Seite des betrachteten Kabels und weiter von dem Verbindungselement entfernt vorgesehen ist. Mit diesem Gegenlager, das ebenfalls bezüglich des Drehauszugelements fest liegt, also mit verschwenkt wird, kann beim Aufschwenken desselben in die Zugangsposition eine zu der bisher beschriebenen Biegung gegenläufige Biegung des Kabels erreicht werden, also insgesamt eine Folge von zwei (oder mehr) gegenläufigen Biegungen, gewissermaßen eine S-Form, erreicht werden. Damit lässt sich überschüssige Kabellänge „unterbringen“, wenn beim Aufschwenken in die Zugangsposition der Abstand zwischen dem Verbindungselement und einer Führung des Kabels auf seinem Weg von dem Spleißmodul weg verringert wird, was für die betrachteten Spleißmodule typisch ist. Damit soll verhindert werden, dass der entstehende Überschuss an Kabellänge, wenn dieses in der Führung nicht festgelegt ist, sondern rutschen kann, durch die Führung hindurch zu einer Bewegung führt. Solche Bewegungen sind problematisch, weil die Kabel typischerweise an irgendwelchen folgenden Stellen gehalten oder durch Reibung einer Mehrzahl Kabel untereinander stark gebremst sind. Daraus resultierende Zug-, Stauch- oder Biegekräfte sowie eventuell kleine Biegeradien gilt es zu vermeiden.
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Auch wenn die erwähnte Führung das betroffene Kabel hinsichtlich solcher Längsbewegungen festlegen sollte, lassen sich durch die beschriebene S-Form mit großzügig und glatt verlaufenden Kurven die vorhandenen Kabellängen unproblematisch unterbringen.
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Optional kann, wie das Ausführungsbeispiel veranschaulicht, der Gegenanschlag beim Aufschwenken ferner dafür sorgen, dass das Kabel in Kontakt mit dem zuerst erwähnten Anschlag (auf der anderen Seite des Kabels) bleibt und damit zur anderen Seite ein Winkeltoleranzbereich im Anschluss an das Verbindungselement (im Sinne einer Entfernung weg von dem Anschlag) nicht überschritten wird.
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Wenn das Drehauszugelement aus der Lagerposition heraus in die Zugangsposition aufgeschwenkt wird, besteht umgekehrt grundsätzlich die Gefahr, dass das Kabel in der Nähe des Verbindungselements unkontrolliert weggeknickt oder eine unerwünschte Längsverschiebung erfährt und damit im Bereich des Verbindungselements Biegekräfte auftreten oder ein zu kleiner Biegeradius am Kabel auftritt. Der erfindungsgemäße Anschlag kann dies verhindern, indem er den Kabelverlauf anschließend an das Verbindungselement und in Bezug auf die dadurch vorgegebene Richtung im Winkel nach innen beschränkt.
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Dabei liegt ferner auch die Überlegung zugrunde, dass das betroffene Kabel an einer weiter vom Verbindungselement entfernten Stelle unbeabsichtigt unter Zug geraten könnte, etwa indem eine Person versehentlich daran zieht oder darauf tritt. Dann könnte sich dieser Zug auf den Ansatz des Kabels am Verbindungselement übertragen und dort zu einer ungewünschten Belastung führen bzw. zu einem zu kleinen Krümmungsradius. Auch gegen diese Gefahr kann der erfindungsgemäße Anschlag schützen.
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Natürlich kann das Kabel am Verbindungselement auch, gegebenenfalls zusätzlich, durch Knickschutztüllen geschützt sein und die beschriebenen Funktionen zur Begrenzung des Kabelwinkels dort stellen nur eine optionale Seite der Erfindung dar.
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Vorzugsweise ist der Anschlag und ggf. auch der Gegenanschlag in Bezug auf die Ebene des Kabelverlaufs in solcher Weise geformt, dass sich günstige runde Biegungen des Kabels ergeben, also mit einem Krümmungsradius von mindestens 30 mm. Dabei müssen die Formelemente selbst, also der Anschlag und/oder der Gegenanschlag, nicht zwingend genau die gleiche Rundung aufweisen, sondern können auch aus irgendwelchen Gründen geriffelte, polygonale oder sonstwie von einer Rundung abweichende Formen aufweisen. Ein typisches Kabel hat eine gewisse Eigensteifigkeit und legt sich dann um diese Formen herum. Es geht also gewissermaßen um eine einhüllende Form.
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Bislang war in Bezug auf den nächsten Bezugspunkt, auf den das Kabel von dem Verbindungselement aus zuläuft, von einer „Führung“ die Rede. Es geht hier um eine Einrichtung, die den Kabelverlauf relativ zur Halterung an einer von der Drehachse der Schwenkbewegung des Drehauszugelements entfernten Stelle (vom Verbindungselement aus an der nächsten) in einem gewissen Sinn festlegt. Grundsätzlich kommen hier echte Fixierungen, also z. B. Klemmstellen, durchaus in Betracht; sie sind aber erstens nicht nötig und zweitens bei der Montage oder Wartungsarbeiten unter Umständen mit einem etwas größeren Aufwand verbunden. Es kann im Gegenteil einfach nur eine Führung im Sinn einer räumlichen Einschränkung des Kabelverlaufs durch eine Hülse mit einer deutlich größeren Öffnung als der Kabelquerschnitt, eine Engstelle zwischen zwei Schenkeln einer U-förmigen Halterung oder Ähnliches bevorzugt sein.
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Die Engstelle oder Öffnung kann dabei in der Ebene des Kabelverlaufs höchstens das Dreifache, vorzugsweise Doppelte der maximal möglichen Anzahl der einzelnen Kabeldurchmesser betragen. Auch kann diese Führung selbst in einer gewissen Weise beweglich sein, also z. B. mit etwas Spiel montiert oder um eine eigene Drehachse, vorzugsweise in der Führung selbst verlaufend, drehbar sein. Sie soll aber nicht mit der Schwenkbewegung im Sinne derselben Bewegung um dieselbe Schwenkdrehachse mitlaufen. Das heißt konkret, dass vorzugsweise die bei der Schwenkbewegung des Drehauszugelements zurückgelegten Bahnstrecken in der Führung höchstens 10 %, vorzugsweise nur höchstens 8 % oder 6 %, im Vergleich zu der größten auftretenden Bahnstrecke des Verbindungselements des Drehauszugelements betragen und/oder höchstens 30 %, vorzugsweise nur höchstens 20 % oder 10 % des überstrichenen Winkelbereichs.
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Der Abstand der Führung von der Drehachse der Schwenkbewegung des Drehauszugelements sollte vorzugsweise mindestens 75% des Abstandes des Verbindungselements (bzw. des drehachsennächsten Verbindungselements) von der Drehachse betragen, wobei die Führung im eingeschwenkten und im ausgeschwenkten Zustand des Drehauszugelements hinsichtlich der Drehachse der Schwenkbewegung eher auf der anderen Seite (relativ zu den Verbindungselementen) liegt. Vorzugsweise sollte dementsprechend der durch eine Verbindungsstrecke zwischen der Führung und der Drehachse einerseits und andererseits eine Verbindungsstrecke zwischen einem jeweiligen Verbindungselement und der Drehachse gebildete Winkel immer größer sein als 90°.
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Diese Führung hat den Sinn, das oder die Kabel örtlich in einem gewissen Maß festzulegen, bevor sie zu weiterer Verwendung weiterlaufen, etwa als in dem Spleißmodul angeschlossene Patchkabel. Die bereits zitierte
EP 2 221 650 A1 zeigt einen typischen Aufbau.
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Der Übersichtlichkeit halber wurde die Erfindung bislang anhand eines LWL-Kabels erklärt, wobei sie grundsätzlich für Spleißmodule mit einer Vielzahl solcher Kabel geeignet und bevorzugt ist. Typischerweise kann eine Reihe von zwölf oder mehr Verbindungselementen und Kabeln in einem Drehauszugelement vorgesehen sein. Dabei sollen die optionalen Aussagen zur Winkelbegrenzung vorzugsweise für mindestens die drei drehachsennächsten Verbindungselemente mit dem entsprechenden Kabel gelten, vorzugsweise für mindestens die vier oder sogar fünf drehachsennächsten. Die Mehrzahl der Verbindungselemente ist dabei im Regelfall in einer linearen Reihe angeordnet und die Verbindungselemente entfernen sich in dieser Reihe zunehmend von der Drehachse. Die Reihe ist vorzugsweise koplanar mit der Ebene des Drehauszugelements und der hier beschriebenen Kabelführung.
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Wie in dem Stand der Technik
EP 2 221 650 A1 dargestellt, ist eine im Wesentlichen rechteckige Grundflächengeometrie des Drehauszugelements mit Anordnung der Drehachse in der Nähe einer vorderen Ecke bevorzugt und ferner auch eine in der Größenordnung zwischen 60° und 120° betragende Änderung der Kabelverlaufsrichtung von der durch das Verbindungselement vorgegebenen Richtung bis zu der durch die Führung hindurch bei eingeschwenktem Drehauszugelement. Vorzugsweise sind diese beiden Richtungen im Wesentlichen koplanar und auch koplanar mit der Ebene des Drehauszugelements, die wiederum senkrecht zur Drehachse verläuft. Vorzugsweise ist die „Höhe“ des Kabeldurchlaufs durch die Führung ungefähr gleich mit der des Verbindungselements dieses Kabels (mit einer bevorzugten Toleranz von ± 20% des Abstandes zwischen dem Verbindungselement und der Führung im eingeschwenkten Zustand).
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Der bei der Aus- und Einschwenkbewegung des Drehauszugelements überstreichbare Winkel beträgt vorzugsweise mindestens 90° und zunehmend bevorzugt mindestens 105° und 110°. Obergrenzen können hingegen bei 120°, 115° oder 110° liegen. Dieser Winkelbereich muss einerseits bei der Kabelführung in der hier beschriebenen Weise berücksichtigt werden und es müssen insbesondere die dabei entstehenden Kabellängen problemlos untergebracht werden, andererseits ermöglichen große Ausschwenkwinkel eine gute Zugänglichkeit des Spleißmodulinneren.
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Die beschriebene Struktur aus Anschlag und Gegenanschlag kann in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ergänzt werden durch Wände, die zwischen dem Anschlag bzw. Gegenanschlag auf den jeweiligen Seiten des Kabels zwischen sich eine Bahn begrenzen, durch die das Kabel im Übrigen frei läuft. Dazu beträgt die Bahnbreite mindestens das Doppelte eines Kabeldurchmessers. In dieser Weise können vor allem auch eine Mehrzahl Kabel leicht (in der Montage) und gut zugänglich und dabei gleichzeitig flexibel untergebracht werden. Diese Mehrzahl kann sich dann natürlich einen Anschlag und Gegenanschlag teilen.
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Insbesondere kann zur Ausbildung des Anschlags, des Gegenanschlags und ggf. auch der Bahn ein Anschlagformelement herangezogen werden, das in solcher Weise symmetrisch aufgebaut ist, dass es sich für einander zwar entsprechende, aber hinsichtlich der Drehachsenlage der Schwenkbewegung (vorne rechts oder vorne links) zueinander spiegelverkehrte Spleißmodule eignet, also z. B. in gleicher Weise spiegelverkehrt montiert werden kann.
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Schließlich wird die Erfindung bevorzugt für eine Mehrzahl Spleißmodule ausgeführt, die in serieller Weise als Stapel realisiert sind, insbesondere in Richtung der Drehachse gereiht oder gestapelt (also z. B. horizontal oder vertikal). Vorzugsweise nehmen dabei die einzelnen Spleißmodule (Drehladen) ein ganzzahliges Vielfaches oder einen ganzzahligen Teiler einer in diesem technischen Gebiet üblichen „Höheneinheit“ (1,75 Zoll = 4,445 cm) ein. Ferner können die Spleißmodule in solcher Weise gereiht auch in einem an sich bekannten Verteilerschrank untergebracht sein, insbesondere in der beschriebenen Stapelbauform und insbesondere mit einer Mehrzahl Stapel darin. Es kann erneut auf den bereits zitierten Stand der Technik verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, dessen Merkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein können. Dabei zeigt:
- 1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Spleißmodul in Draufsicht;
- 2 den Ausschnitt aus 1, aber mit ausgeschwenktem statt eingeschwenktem Drehauszugelement;
- 3 ein Formelement als Bestandteil des Spleißmoduls aus den 1 und 2 in perspektivischer Ansicht;
- 4 die perspektivische Ansicht der 3, aber mit weggeschnittenem Oberteil;
- 5 eine Draufsicht auf das Formelement aus den 3 und 4 mit weggeschnittenem Oberteil gemäß 4;
- 6 eine perspektivische Ansicht der Drehlade des Spleißmoduls aus den 1 und 2;
- 7 eine perspektivische Ansicht von drei übereinandergestapelten Drehladen gemäß 6 und
- 8 eine Frontansicht eines Verteilerschranks mit einer großen Zahl übereinandergestapelter Spleißmodule gemäß 7.
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1 zeigt in Draufsicht die (im Sinn der 6 und 7) vordere rechte Ecke eines erfindungsgemäßen Spleißmoduls 1. Darin ist nur ein einziges LWL-Kabel 2 dargestellt, um die Übersicht zu erleichtern. Tatsächlich können in dem Spleißmodul über- und nebeneinander bis zu 24 Kabel 2 gepatched werden, was anhand 6 anschaulich wird, und 1 zeigt nur sechs dementsprechende Steckverbindungselemente 3. Diese Verbindungselemente dienen zum Anschluss der hier dargestellten Patchkabel 2.
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Ferner zeigt 1 rechts seitlich eine Führung 4 in der Form eines Kammelements, das anhand 7 deutlicher zu erkennen ist. Zur Befestigung dienen zwei Schrauben 7, die die Führung 4 an einem Gehäuse 6 festlegen. Das Gehäuse hat insgesamt eine flach-kastenartige Form mit angenähert rechteckigem Grundriss und nimmt ein Drehauszugelement auf, das einerseits die Patcheinheit 5 mit den Verbindungselementen 3 trägt und von dem andererseits eine frontseitige Leiste 14 und eine in 1 etwas oberhalb (also dahinter) angeordnete Frontplatte 13 dargestellt sind. Die Patcheinheit 5 ist an der Frontplatte 13 angebracht. Ferner erkennt man die in den 1 und 2 auf der Zeichenebene senkrecht stehende (und in 8 darin vertikal verlaufende) Drehachse A für die Ausschwenkbewegung, die von dem Zustand in 1 zu dem in 2 führt.
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Die erfindungsgemäße Ausrüstung des Spleißmoduls 1 betrifft ein fest am vorderen rechten Eckbereich des Drehauszugelements angebrachtes Formteil 8, in dem für das Kabel 2 ein Anschlag 8.2 und ein Gegenanschlag 8.1 mit jeweils gerundeter Form (bezogen auf die Zeichenebene und damit die Verlaufsebene des Kabels 2) angebracht sind. Dazwischen ist zwischen den Wandbereichen des Formelements 8 ein Kanal geführt, der etwa die vierfache Breite des dargestellten Kabels 2 aufweist, vgl. auch die 3 bis 5.
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In 1 erkennt man im eingeschwenkten Zustand, dass die durch das mit dem Kreuz markierte Verbindungselement 3 vorgegebene Richtung (etwa 45° nach unten rechts) von dem Kabel allmählich verlassen wird, das Kabel um etwas mehr als 90° umschwenkt und in dieser Orientierung durch die Führung 4 läuft. Dazwischen passiert das Kabel das Formelement 8, den darin ausgebildeten Kanal und liegt insbesondere an dem Anschlag 8.2 und dem Gegenanschlag 8.1 an. Wenn in dieser Situation unbeabsichtigt an dem oberen rechten Ende des Kabels 2 gezogen würde, würde der Anschlag 8.2 zusammen mit einer nicht eingezeichneten Kabelschutztülle eine zu starke Wegbiegung des Kabels 2 von der durch das Verbindungselement 3 vorgegebenen Richtung verhindern.
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Im aufgeschwenkten Zustand, hier mit einem Aufschwenkwinkel von 90°, erzwingt der Gegenanschlag 8.1 eine zweite Biegung des Kabels 2, die gegensinnig zu der in 1 erkennbaren und sich dort an das Verbindungselement 3 anschließenden Biegung ist, sodass insgesamt zwischen dem Verbindungselement 3 und der Führung 4 eine S-Form entsteht. Dies hat den Vorteil, dass die vorhandene Kabellänge ohne wesentliche Längsbewegung oder Belastung des Kabels 2 in der Führung 4 untergebracht werden kann, wenn nämlich der lineare Abstand zwischen dem Verbindungselement 3 und der Führung 4 durch die Aufschwenkbewegung abnimmt. Gleichzeitig ist das Formelement 8 insgesamt, insbesondere im Bereich von Anschlag 8.2 und Gegenanschlag 8.1, so ausgestaltet, dass keine Krümmungsradien des Kabels unter 30 mm auftreten.
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1 und 2 ist auch zu entnehmen, dass die beiden näher an der Drehachse A liegenden Verbindungselemente 3 und daran angeschlossene (nicht eingezeichnete) Kabel in ganz ähnlicher Weise geführt werden können und dass dies auch für weiter von der Drehachse A entfernte Verbindungselemente 3 und Kabel 2 gilt.
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Die Aussagen gelten dabei für einen Drehwinkelbereich α von 0° bis in diesem Fall 110°.
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In 3 ist eine Variante zu dem Anschlagformelement 8 aus den 1 und 2 dargestellt, und zwar mit einer oberseitigen Abdeckung 9. Diese dient zum Sichern von innerhalb des Anschlagformelements 8 laufenden Kabeln 2 gegen versehentliches Herausrutschen. Die Abdeckung 9, die auch fingerförmig sein kann, enthält einen relativ zu dem Kanal für die Kabel darunter schmalen Schlitz, durch den einzelne Kabel hinein und heraus geführt werden können. Dieser Schlitz verhindert aber wegen seiner reduzierten Breite und seiner von der Mittellinie des Kanals abweichenden (und gegenläufig zu der Ideallinie eines gestrafften Kabels geformten) Gestalt ein selbsttätiges Herausrutschen von Kabeln 2.
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4 zeigt eine analoge Darstellung zu 3, aber mit entlang einer horizontalen Ebene und etwas unterhalb der Abdeckung 9 aufgeschnittenem Anschlagformelement 8. Die dargestellte Form des Kanals entspricht im Wesentlichen den 1 und 2.
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5 zeigt eine Draufsicht auf die Struktur aus 4 mit einigen Maßangaben. Die eingezeichneten Radien R von Anschlag 8.2 und Gegenanschlag 8.1 betragen mindestens 30 mm und die Kanalbreite D beträgt bei diesem Beispiel 15 mm. Eine typische Kabelstärke liegt bei bis zu 2,4 mm. Eine typische Länge X beträgt 110 mm und eine typische Tiefe Y 85 mm. Die Höhe des Kanals senkrecht zur Zeichenebene liegt bei 20 mm.
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6 zeigt eine geöffnete Drehlade eines Spleißmoduls 1 mit einer Kassettenträgerplatte 10 als Basis und Seitenwänden 11 aus gebogenem Stahlblech. Daran sind Aufnahmen 12 für vertikal übereinander angeordnete Spleißkassetten zur Aufnahme der Spleißverbindungen und der Überlängen der Glasfasern dargestellt. Eine bereits in den 1 und 2 eingezeichnete Patcheinheit 5 ist an einer Frontplatte 13 angebracht und enthält die bereits erwähnten Steckverbindungen 3. Zusätzlich zu der Frontplatte 13 trägt die Kassettenträgerplatte 10 noch eine weiter vorn angeordnete Abdeckplatte 14 als Blende, wobei im rechten Teil zwischen der Abdeckplatte 14 und der Frontplatte 13 das Anschlagformelement 8 vorgesehen ist. 6 zeigt erneut die Drehachse A (vgl. 1 und 2) im rechten vorderen Bereich.
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Die Aufnahmen 12 können zwei Kassettenstapel à sechs Kassetten à zwei Spleißstellen aufnehmen. Diese sind den 24 Steckverbindungselementen 3 zugeordnet.
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7 zeigt einen Stapel aus drei solchen Spleißmodulen 1 gemäß 6 übereinander und zusätzlich neben dem Gehäuse 6 die seitliche Führung 4, auf die bereits in Bezug auf die 1 und 2 eingegangen wurde und die eine kammartige Struktur hat. Dabei ergibt sich in Verbindung mit darüber und darunter liegenden weiteren Stapeln bzw. Wänden des Schrankes (vgl. 8) für jedes Spleißmodul 1 eine Durchgangsöffnung zwischen den „Kammzinken“ der Führung 4. Die Führung 4 ist relativ zu dem Gehäuse ortsfest, nimmt also an den Schwenkbewegungen nicht teil, weder translatorisch noch rotatorisch.
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8 zeigt eine Frontansicht eines kompletten LWL-Kabel-Verteilerschranks 15 mit einer größeren Zahl dreier Stapel gemäß 7 übereinander, vgl. das Bezugszeichen 1. Man erkennt deutlich, wie die Kabel 2 zunächst von unten am linken Rand des Schrankes 15 hinaufgeführt werden, nachdem sie im unteren Bereich in den Schrank 15 eingetreten sind, und von diesem linken Strang aus jeweils in die zugehörigen Spleißmodule 1 nach rechts abzweigen. Man erkennt anhand des Bezugszeichens A ferner die vertikal durchlaufende Drehachse. Etwas rechts davon ist die Struktur der Führungen angeordnet, auf die weiter rechts rund eingezeichnete Stützelemente für weitergeführte Patchkabel 2 folgen. Der Schrank 15 ist in üblicher Weise von der Frontseite durch eine Türe zugänglich und die einzelnen Spleißkassetten können durch Aufschwenken der Spleißmodule 1 erreicht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2221650 A1 [0004, 0020, 0022]