DE19530479A1 - Haubenmuffe für Lichtwellenleiter-Kabel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Haubenmuffe für Lichtwellenlei­ ter-Kabel mit mehreren in einem Spleißblock zusammengefaßten Spleißkassetten zur Aufnahme von Lichtwellenleiter-Spleißen.

Bei der Planung von Kommunikationsnetzen mit Lichtwellenlei­ tern steht meist die Zahl der Teilnehmer noch nicht fest. Be­ sonders die Verteilung der Teilnehmer innerhalb eines Gebie­ tes ist jeweils meist offen. Eine sich zeitlich weiter ent­ wickelnde Infrastruktur mit neuen Industrie-, Dienstlei­ stungs- und Wohngebieten kann nur schwer auf Jahre hinaus vorhergesagt werden. Um eine möglichst hohe Versorgungssi­ cherheit zu erhalten, muß bei der Planung eines derartigen Netzes ein hoher Ausbaugrad berücksichtigt werden. Dieser wird nötig, wenn sich die Teilnehmerzahl erhöht, oder zukünf­ tige Dienste angeboten werden, wobei meist hoher Aufwand an Vorleistungen getrieben werden muß.

Aus der DE-PS 40 08 840 C1 ist eine Anordnung von Lichtwel­ lenleiter-Spleißverteilern bekannt, die in herkömmlichen Ver­ bindungs- oder Aufteilungsmuffen eingesetzt werden können. Dort werden die Lichtwellenleiter gruppenweise in einzelnen Spleißkassetten eingeführt und nach dem Spleißen in Spleiß­ haltern abgelegt. Dies erfordert jedoch viel Montagearbeit, wobei durch die einzelnen Kassetten, die stapelweise überein­ ander fixiert werden, sehr viel Muffenraum benötigt wird. Au­ ßerdem ist die Zugänglichkeit zu einzelnen Spleißkassetten eingeschränkt.

Aufgabe der Erfindung ist nun, eine Haubenmuffe für Lichtwel­ lenleiter-Kabel zu schaffen, bei dem die Entnahme von Ein­ zelspleißkassetten aus einem modular aufgebauten, flexiblen Anschlußpunkt ermöglicht wird, wobei vorgesehen sein soll, daß Überlängen von ungeschnittenen Lichtwellenleiter-Bündel­ adern in übersichtlicher Weise abgelegt werden können. Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Hauben­ muffe der eingangs erläuterten Art dadurch gelöst, daß ein Befestigungsrahmen am Dichtungskörper der Haubenmuffe ange­ ordnet ist, daß ein Speicherraum für ungeschnittene Lichtwel­ lenleiter-Bündeladern vorgesehen ist, daß ein Befestigungs­ bolzen zur Halterung der Spleißkassetten am Befestigungsrah­ men angeordnet ist, daß die Gehäuse der Spleißkassetten je­ weils einen Führungsschlitz aufweisen, in welche jeweils der Befestigungsbolzen so einführbar ist, daß jede Spleißkassette durch Kippbewegung einzeln aus dem Spleißblock entnehmbar ist.

Die Vorteile der Haubenmuffe gemäß der Erfindung liegen vor allem darin, daß alle Variationen eines modularen Anschluß­ punktes wie kontinuierliches Durchverbinden, einzelne Spleiß­ verbindungen, Kabelspleiße oder Abzweigungen eines Kabels im Gehäuse erfaßt werden können. Es eignet sich ein derartiger, modular aufgebauter Lichtwellenleiter-Anschlußpunkt für ein ringförmig angelegtes, in sich geschlossenes Lichtwellenlei­ ter-Netz, das im Hauptkabelbereich einen ganzen Bezirk mit Lichtwellenleitern versorgt. Die Anschlußpunkte des Hauptka­ bels haben eine Rangier-, Abzweig- bzw. Aufteilungsfunktion für Lichtwellenleiter. Diese Funktionen sind als Stand der Technik in den Fig. 1 bis 5 skizziert. So zeigt Fig. 1 die Anschneidetechnik, bei der Bündeladern 5 der Kabel 3 kon­ tinuierlich durchverbunden werden. Fig. 2 verdeutlicht die Anschneidetechnik, bei der nur einzelne Verbindungen 4 der Kabel 3 gespleißt werden. Fig. 3 vermittelt eine Übersicht über die Kabelspleißtechnik, bei der alle Verbindungen 6 zweier Kabelenden 2 gespleißt werden.

Fig. 4 deutet die Abzweigtechnik an, bei der die Licht­ wellenleiter eines ankommenden Kabels 3 auf mehrere abgehen­ de Kabel 4 verzweigt werden. Schließlich wird in Fig. 5 die Abzweigtechnik skizziert, bei dem von einem Punkt eines an­ kommenden Kabels 3 mehrere abzweigende Kabel 4 abgezweigt werden.

Alle diese Techniken können in der erfindungsgemäßen Hauben­ muffe eingesetzt werden, so daß sie als universeller An­ schlußpunkt angesehen werden kann. Dabei ist bedeutsam, daß die Spleiß-, Anschluß- oder Verzweigungspunkte auf Spleißkas­ setten untergebracht sind und daß diese Spleißkassetten ein­ zeln zugänglich sind und daß außerdem zusätzlich ein Spleiß­ raum für ungeschnittene Lichtwellenleiter-Bündeladern eines eingeführten Lichtwellenleiter-Kabels vorgesehen ist.

So kann beispielsweise in einem Knotenpunkt ein durchgehendes einlagig SZ-verseiltes Kabel angeschnitten werden. Dazu ist der Kabelmantel über eine gewisse Länge zu entfernen. Die Lichtwellenleiter-Bündeladern bzw. Lichtwellenleiter-Bändchen werden in mehreren Schlaufen innerhalb der Haubenmuffe abge­ legt. Das Haupt- und die Verzweigungskabel werden von einer Seite her durch den Dichtungskörper der Haubenmuffe einge­ führt, abgedichtet, fixiert und gegebenenfalls geerdet. In dem Anschlußpunkt mit der Haubenmuffe gemäß der Erfindung werden alle sich ergebenden Funktionen in einem gesamtgülti­ gen Konzept integriert, wie oben bereits erläutert ist. Dabei können an das Grundmodul je nach Bedarf die Module für Auf­ teilung, Bündeladerführung, Spleiß- und/oder Aufteilung mit oder ohne Koppler angebracht werden. Außerdem werden die Spleißkassetten auf einem vorzugsweise geteilten Befesti­ gungsrahmen aus einem Serienbauteil paarweise in Spleiß­ blöcken angesetzt.

Die Erfindung wird nun anhand von zwölf Figuren näher erläu­ tert.

Die Fig. 1 bis 5 erläutern den Stand der Technik.

Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit Unterbringung der ungeschnittenen Lichtwellenleiter-Überlängen innerhalb des Befestigungsrahmens.

Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Überlängen zwischen Umlenkrollen angeordnet sind

Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem geschlossenen Spleißraum.

Fig. 9 zeigt das Herausnehmen einer einzelnen Spleißkassette.

Fig. 10. zeigt die geteilte Ausbildung des Befestigungsrahmens.

Fig. 11 zeigt das Ablagesystem für die Spleißkassetten.

Fig. 12 zeigt die Befestigungselemente für die Spleißkassetten.

Der in den Fig. 1 bis 5 skizzierte Stand der Technik ist bereits oben eingehend erläutert.

In Fig. 6 ist das Prinzip der Erfindung anhand der Hauben­ muffe 25 mit seinem Dichtungskörper 12, in der ein Anschluß­ punkt 1 der erläuterten Art untergebracht ist, dargestellt. Hier sind die ungeschnittenen Lichtwellenleiter-Bündel 9 in einfachster Weise innerhalb des Befestigungsrahmens 10 in Schlaufen eingelegt. Der Befestigungsrahmen 10 ist entlang der Teilungslinie 20 längsgeteilt, so daß der innere Spei­ cherraum zugänglich ist. Seitlich sind am Befestigungsrahmen 10 paarweise Spleißblöcke aus einzelnen Spleißkassetten 8 an­ geordnet, die auf entsprechenden Befestigungsbolzen 13 fixiert sind. Im Dichtungskörper 12 ist beispielsweise eine ovale Einführungsöffnung 29 für die Einführung eines unge­ schnittenen Kabels oder Einzelkabel 2, 3 eingebracht. Die Ab­ dichtung erfolgt in an sich bekannter Weise mittels eines Schrumpfschlauches und eines zwickelfüllenden Füllstückes.

In Fig. 7 ist dargestellt, daß die Lichtwellenleiter-Über­ längen 21 zwischen zwei Umlenkrollen 11 und 21 angeordnet sind, wobei die Umlenkrolle 22 entlang des Befestigungsrah­ mens 10 in einer Schablonenführung 24 verstellt werden kann, so daß die Lichtwellenleiter-Überlängen gestrafft werden kön­ nen. Der Radius der Umlenkrollen 11 bzw. 24 entspricht dem minimal zulässigen Biegeradius der Lichtwellenleiter. Im Mit­ telbereich zwischen den Umlenkrollen 11 und 22 ist zusätzlich ein Führungsbügel 23 angeordnet, der die Lichtwellenleiter-Über­ längen U-förmig umfaßt.

Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Be­ festigungsrahmen 10, in dem Umlenkrollen 11 für die Lichtwel­ lenleiter-Überlängen 21 angeordnet sind. Der Befestigungsrah­ men 10 ist abgeschlossen und ist teilweise in den Dichtungs­ körper 12 eingelassen, wodurch die Stabilität erhöht wird.

Fig. 9 verdeutlicht nun in schematischer Weise, daß eine einzelne Spleißkassette 19 aus einem Spleißblock herausgenom­ men werden kann, ohne daß die übrigen Spleißkassetten 8 abge­ nommen werden müssen. Dies ist möglich, da jede Spleißkasset­ te 8 einen Führungsschlitz 15 aufweist, mit dem die Spleiß­ kassette 8 auf einem Befestigungselement am Befestigungsrah­ men 10 fixiert ist. Die in die Spleißkassetten 8 geführten Lichtwellenleiter 5 ermöglichen aufgrund ihrer Überlängen, daß jede Spleißkassette 8 herausgenommen und auf einem Bear­ beitungsgerät, zum Beispiel einem Spleißgerät, abgelegt wer­ den kann. Dies ist punktiert dargestellt und soll den Vorgang verdeutlichen.

Fig. 10 zeigt einen Befestigungsrahmen 10, der U-förmig aus­ gebildet ist, so daß dazwischen die Lichtwellenleiter-Über­ längen 9, 21 geschützt untergebracht werden können. Die Öff­ nung ist durch eine Abdeckplatte 20 abschließbar, wodurch zu­ sätzlich die Festigkeit erhöht wird. Zu beiden Seiten des Be­ festigungsrahmens 10 sind die Spleißblöcke mit den einzelnen Spleißkassetten 8 angeordnet.

Fig. 11 zeigt, daß der Befestigungsrahmen 10 mit zwei abste­ henden Bolzen, einem Befestigungsbolzen 13 und einem Hilfs­ führungsbolzen 16 versehen ist, die jeweils in senkrecht ver­ laufende Führungsschlitze 15 der Spleißkassetten 8 eingeführt werden können. Im unteren Ende besitzt der Führungsschlitz 15 eine senkrecht dazu verlaufende Rasterweiterung 28, in der nach vollständigem Einschieben der Spleißkassette 8 der Hilfsführungsbolzen 16 eintritt. Der Befestigungsbolzen 13 und der Hilfsführungsbolzen 16 sind in waagerechter Richtung gegeneinander versetzt und zwar um die Länge 26 der Raster­ weiterung 28. Dies hat zur Folge, daß jede Spleißkassette 8 durch eine Kippbewegung aus ihrer Rastlage gebracht und dann entlang des Führungsschlitzes 15 geführt nach unten herausge­ nommen werden kann. Durch das Eigengewicht der Spleißkassette 8 erfolgt in der eingeschobenen Endlage die Fixierung.

Fig. 12 verdeutlicht, daß der Befestigungsbolzen 13 in Ab­ ständen, die jeweils der Stärke der Spleißkassetten entspre­ chen, Nuten 27 aufweist, die zur sicheren Führung und Fixie­ rung der nebeneinander liegenden Spleißkassetten 8 dienen. Der Hilfsführungsbolzen 16 liegt tiefer als der Befestigungs­ bolzen 13 und besitzt am Ende einen knopfförmigen Abgleit­ schutz.

Die Kassette wird jeweils mit einem einrastbaren Deckel ver­ sehen, wobei das Blech als Abdeckung mit den Führungsschlit­ zen 15 gleichzeitig die Abdeckung des Kassettenspleißraumes darstellt.

Claims (11)

1. Haubenmuffe für Lichtwellenleiter-Kabel mit mehreren in einem Spleißblock zusammengefaßten Spleißkassetten zur Auf­ nahme von Lichtwellenleiter-Spleißen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befestigungsrahmen (10) am Dichtungskörper (12) der Haubenmuffe (25) angeordnet ist, daß ein Speicherraum für un­ geschnittene Lichtwellenleiter-Bündeladern (9) vorgesehen ist, daß ein Befestigungsbolzen (13) zur Halterung der Spleißkassetten (8) am Befestigungsrahmen (10) angeordnet ist, daß die Gehäuse der Spleißkassetten (8) jeweils einen Führungsschlitz (15) aufweisen, in welche jeweils der Befe­ stigungsbolzen (13) so einführbar ist, daß jede Spleißkasset­ te (8) durch Kippbewegung einzeln aus dem Spleißblock ent­ nehmbar ist.

2. Haubenmuffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsrahmen (10) als Speicherraum für die un­ geschnittenen Lichtwellenleiter-Bündeladern (9, 21) U-förmigen Querschnitt aufweist und daß eine Abdeckplatte (20) aufge­ setzt ist.

3. Haubenmuffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherraum für die ungeschnittenen Lichtwellenlei­ ter-Bündeladern (21) durch zwei im Abstand voneinander am Be­ festigungsrahmen (10) angeordneten Umlenkscheiben (11, 22) und einem Führungsbügel (23) gebildet ist, wobei jeweils der Radius der Umlenkscheiben (11, 22) dem minimal zulässigen Biegeradius für Lichtwellenleiter entspricht.

4. Haubenmuffe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umlenkscheibe (22) entlang einer Führungsschablone (24) im Befestigungsrahmen (10) verschiebbar ist.

5. Haubenmuffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spleißkassetten (8) in mehreren Spleißblöcken aufge­ teilt sind.

6. Haubenmuffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbolzen (13) mehrere hintereinander lie­ gende Nuten (27) aufweist, die in der Stärke der Spleißkas­ setten (8) entsprechenden Abständen voneinander angeordnet sind und daß die Spleißkassetten (8) in den Nuten (27) einge­ rastet sind.

7. Haubenmuffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hilfsführungsbolzen (16) in den Führungsschlitzen (15) der Spleißkassetten (8) zu deren Lagefixierung einge­ führt ist.

8. Haubenmuffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlitz (15) an seinem inneren Ende eine seitliche Rasterweiterung (28) aufweist.

9. Haubenmuffe nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbolzen (13) und der Hilfsführungsbolzen (16) um die Länge (26) der Rasterweiterung (28) gegeneinander versetzt sind.

10. Haubenmuffe nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech als Abdeckung mit den Führungsschlitzen (15) gleichzeitig die Abdeckung des Kassettenspleißraums bildet.

11. Haubenmuffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung einrastbar ist.