DE202018000105U1

DE202018000105U1 - Dosierer für flüssige Wirksubstanzen zur Varroabehandlung von Bienenvölkern

Info

Publication number: DE202018000105U1
Application number: DE202018000105.8U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2018-01-09
Filing date: 2018-01-09
Publication date: 2018-03-07
Anticipated expiration: 2028-01-10

Abstract

Dosierer für flüssige Wirksubstanzen zur Varroabehandlung von Bienenvölkern, der die flüssigen Wirksubstanzen vernebelt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verneblung mithilfe eines Ultraschall- oder Piezo-Elementes (1) erfolgt, um die Dosierung der Wirksubstanzen witterungsunabhängig durchführen zu können.

Description

Zugrundeliegendes Problem
Zur Bekämpfung der Varroa-Milbe, eines Bienenschädlings, werden in den Bienenbeuten flüchtige Substanzen verdunstet. Diese sind z. B. Ameisensäure, die die Milben abtöten, oder auch ätherische Öle (Thymianetxtrakt), die die Milben orientierungslos machen.
Stand der Technik
Alle eingesetzten Hilfsmittel und Geräte sind bislang weitgehend ungeregelt oder basieren auf der Dosierung über abtropfende Dochte oder Tropfeinsätze ein Flaschen oder über die Verdunstung der Wirksubstanz über spezielle Papiere, sodass die Dosierung der Substanzen in hohem Maße von Umweltfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck abhängig ist. Dies führt dazu, dass die Wirksubstanzen bei hohen Temperauteren überdosiert werden, was mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht. Die Überdosierung der Wirksubstanzen kann zu umfangreichen Brutschäden oder sogar zum Tod der Bienenvölker führen. Bei niedrigen Temperaturen werden die Wirksubstanzen hingegen unterdosiert, was ihre Wirksamkeit deutlich einschränkt. Dies führt zu einer zu hohen Belastung durch Milben und kann zum Tod der Völker führen. Die exakte Dosierung ist eine Gratwanderung und erfordert viel Erfahrung und die geeigneten Wetterbedingungen.
Lösung des Problems durch die zum Schutzanspruch angemeldete Erfindung
Der im Schutzanspruch angegebenen Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Gerät zur Verdunstung von flüssigen Substanzen zu schaffen, das unabhängig von Umweltfaktoren aktiv eine genau definierte Menge einer Substanz mithilfe eines Ultraschall-Elementes oder eines Piezo-Elementes vernebelt. Es kann daher weitgehend unabhängig von den Umweltbedingungen eingesetzt werden. Das Vernebler-Element wird so gewählt, dass die unter ungünstigsten Umständen erforderliche Menge der Wirksubstanz vernebelt werden kann. Um die unter unterschiedlichen Einsatzbedingungen erforderliche Menge der Wirksubstanzen gezielt zu vernebeln, ist eine Intervall-Timer-Steuerung vorgesehen. Mithilfe des Timers mit variablen An-Aus-Intervallen kann dann die vernebelte Menge an die aktuelle Bedürfnisse angepasst und auch die Zeitdauer der Behandlung eingestellt werden. Die Wahl der Verdunstungsmenge wird über einen Schalter oder andere Bedienelemente eingestellt werden.
Vorteile der zum Schutzanspruch angemeldeten Erfindung
Die Vorteile der Erfindung liegen in der gegenüber der traditionellen Methoden einfachen und wirkungsvollen und witterungsunabhängigen Anwendung und des damit verbundenen hohen Wirkungsgrades. Auch unter Tierschutz-Gesichtspunkten ist die Anwendung gegenüber der bisherigen Anwendungen ein wesentlicher Fortschritt. Die mit einer Überdosierung verbundene hohe Belastung der Bienen und die damit verbundenen Brut- und Bienenverluste werden ebenso vermieden wie die Unterdosierung und die damit verbundene hohe Belastung der Bienen durch die Milben.
Mögliche Realisierung der Erfindung
Die Timer-Steuerung sowie die zur Energieversorgung erforderliche Stromquelle (handelsübliche Powerbank mit einer Spannung von 5 V und einer Kapazität von ca. 10.000 mAh oder ein vergleichbarer Bleiakku mit 6 V und einer Kapazität von ca. 10 Ah) werden in einem separaten, gasdichten Gehäuse untergebracht und mit flexiblen Kabeln über geeignete Stecker (z. B. USB) mit der Verneblereinheit verbunden. Auf die Darstellung dieser Steuer- und Energieversorgungseinheit wird an dieser Stelle verzichtet. Der Intervallschalter kann entweder auf einem Mikroprozessor oder auf einer Astabilen-Multivibratorschaltung (z. B. auf der Basis des IC NE555) basieren.
In Abhängigkeit der Platzverhältnisse in der Bienenbeute und der persönlichen Präferenzen der Bediener kann die Realisierung von Verneblereinheit und Vorratsbehälter unterschiedlich erfolgen. Drei Beispiele werden nachfolgend näher vorgestellt.
zeigt eine mögliche Realisierung eines Gerätes. Der Vorratsbehälter ist mit einer Einheit versehen, in der zur konstanten Versorgung der Verneblereinheit mit der flüssigen Wirksubstanz ein konstant hohes Flüssigkeitsniveau herrscht. Diese Einheit ist über eine Verschraubung, die gleichzeitig zum Befüllen des Vorratsbehälters dient, mit dem Vorratsbehälter verschraubt. Diese Realisierung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn nur ein schmaler, hoher Raum zur Platzierung zur Verfügung steht. Diese Einheit könnte in ein Leerrähmchen eingebaut werden.
zeigt eine mögliche Realisierung des Gerätes mit einem flachen Vorratsbehälter. Die Dimensionen des Vorratsbehälters sind so gewählt, dass die Versorgung der Vernebler-Einheit mit der flüssigen Wirksubstanz über einen Docht gewährleistet ist. Diese Bauart ist insbesondere für dein Einsatz in einer Leerzarge geeignet, die oberhalb des Brutraums platziert wird.
Bezugszeichenliste

1: Ultraschall oder Piezo-Vernebler
2: Docht
3: Halter für Vernebler
4: Tank
5: Niveaureguliertes Reservoir (entfällt in Variante 2)
6: Überwurfmutter (entfällt in Variante 2)

Claims

Dosierer für flüssige Wirksubstanzen zur Varroabehandlung von Bienenvölkern, der die flüssigen Wirksubstanzen vernebelt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verneblung mithilfe eines Ultraschall- oder Piezo-Elementes (1) erfolgt, um die Dosierung der Wirksubstanzen witterungsunabhängig durchführen zu können.
Dosierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierung der Wirksubstanzen mithilfe einer Steuerung unmittelbar vor Einsatz des Gerätes geändert werden kann, um die Dosierung der Wirksubstanz an unterschiedliche Randbedingungen anzupassen.
Dosierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer der Behandlung mithilfe einer Steuerung unmittelbar vor Einsatz des Gerätes geändert werden kann, um die Behandlung an unterschiedliche Randbedingungen anzupassen.