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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung, wie Gerät, Möbel, die auf Rollen fahrbar gelagert sind, bestehend aus einer Mehrzahl an der Einrichtung bodenseitig verteilt angeordneter verfahrbarer Stempel.
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Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 645 257 B1 in Form eines Bettes, insbesondere ein Kranken- oder Pflegebett, bekannt. Hierin wird eine von der Rolle getrennte Bremseinrichtung mit stempelförmigen Andruckelementen offenbart. Bei dieser erfindungsgemäßen Bremse wird nicht unmittelbar auf die Rollen eingewirkt, d.h. die Rollen des Bettes werden durch die Bremse nicht blockiert. Ebenso wenig wird die Lage der Rollen relativ zum Bett bzw. zur Aufstandsfläche verändert. Dies bedeutet, dass das Bett nicht angehoben oder auf Standfüße gesetzt wird. Vielmehr wirkt die erfindungsgemäße Bremse so, dass sie die Andruckelemente gegen den Boden drückt und zwar mit einer solchen Kraft, die ausreichend ist, ein freies Rollen des Bettes zu verhindern und andererseits kein Anheben des Bettes bzw. eines Matratzenrahmens des Bettes bewirkt. Auch bleiben die Rollen in permanentem Kontakt mit der Aufstandsfläche des Bettes.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zu schaffen, die auch bei gleichzeitigem Einsatz von mehreren Stempeln zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung einfacher aufgebaut und zu bedienen ist.
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Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des nachfolgenden Anspruchs 1:
Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung, wie Gerät, Möbel, die auf Rollen fahrbar gelagert sind, bestehend aus einer Mehrzahl an der Einrichtung bodenseitig verteilt angeordneter verfahrbarer Stempel, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stempel mit einem Elektromotor versehen ist, dass alle Elektromotoren eine gemeinsame Steuerungseinheit aufweisen und dass die Stempel eine Einrichtung zur Bodenabstandserkennung aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht es einer Bedienperson auf sehr einfache Weise gemeinsam alle verfahrbaren Stempel am Boden zu verspannen.
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Darüber hinaus ist aufgrund des elektromotorischen Antriebs auch der Aufbau der Vorrichtung deutlich vereinfacht.
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Letztlich ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Stempeln, die mit einer Einrichtung zur Bodenabstandserkennung versehen sind, die mehreren Stempel gleichzeitig und mit einer relativ hohen Ausfahrgeschwindigkeit Richtung Aufstandsfläche zu bewegen, wobei durch die Einrichtung zur Bodenabstandserkennung kurz oberhalb des Bodens jeder Stempel – auch bei Bodenunebenheiten – planmäßig gestoppt wird. Dies führt dazu, dass dann die Möglichkeit besteht, dass jeder Stempel die letzten Millimeter bis zum Verspannen einzeln vollzieht, wobei die Gesamtzeit des Feststellungsprozesses trotzdem relativ gering ist, bei gleichzeitig deutlich geringerer maximaler Stromaufnahme. Die Verspannung jedes einzelnen Stempels nacheinander vermeidet nämlich auf vorteilhafte Weise eine große maximale Stromaufnahme (Stromspitze), die bei empfindlichen, hoch technischen, fahrbaren medizinischen Geräten im Netz nachteilige Spannungsschwankungen ergeben.
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Bei den Einrichtungen zur Bodenabstandserkennung kann es sich um elektrische Sensoren, wie z.B. kapazitive Näherungssensoren oder auch mechanische Vorrichtungen wie Kontakt-/Schaltfedern handeln.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Einrichtung zur Bodenabstandserkennung aus einem bodenseitig am Stempel jeweils angeordneten Kontaktbauteil gebildet, das eine Bodenanlagefläche und eine zumindest teilweise aus der Stempelbodenseite hervorragende Kontaktfläche aufweist.
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Mit Hilfe dieser Vorrichtung ist es auf sehr einfache Weise möglich, ein Abschaltsignal vor dem Verspannen des Stempels mit der Bodenanlagefläche zu generieren. Dies geschieht dadurch, dass bei der Vorkontaktierung des Bodens durch die Kontaktfläche sich die Stromaufnahme des Elektromotors geringfügig erhöht, wobei diese geringfügige Erhöhung der Stromaufnahme zugleich das Signal für die Beendigung des Ausfahrens des Stempels darstellt. Dieser Vorgang vollzieht sich parallel bei allen vorzugsweise vier Stempeln, die unter einer ortsbeweglichen Einrichtung angeordnet sind. Kurz nach Beendigung dieses Vorgangs werden dann die einzelnen Stempel nacheinander mit dem Boden verspannt, wobei für jeden Einzelstempel nur ein geringer Zeitraum notwendig ist, da der Rest-Stempelweg jeweils nur ca. 3 mm bis zum Verspannen des Stempels an der Bodenfläche beträgt.
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Auf vorteilhafte Weise kann zumindest die Kontaktfläche aus einem weichen Material gebildet sein, so dass der Stromanstieg bei Kontaktierung zwischen Kontaktfläche und Bodenfläche sehr gering ist.
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Auf ebenfalls vorteilhafte Weise kann die Kontaktfläche des Kontaktbauteils als konvexe, kalottenartige Fläche ausgebildet sein.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Kontaktbauteil in einem bodenseitig offenen Stempelprofil klemmend angeordnet. Diese Ausführungsform hat Vorteile nicht nur bezüglich des geringen Herstell-, sondern auch bezüglich des geringen Montageaufwands.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Vorrichtung einen eingebauten Gewichtssensor aufweist, der eine Entlastung eines Geräts, Möbel oder Krankenbett erkennt.
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Bei dieser Ausführungsform ist es vorteilhafterweise möglich, dass nach der durch den Gewichtssensor festgestellten nachträglichen Entlastung, die zur Aufhebung der Verspannung der Stempel am Boden führen kann, ein erneutes Verspannen der Stempel am Boden veranlasst werden kann.
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Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auch auf einen Stempel für eine Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung wie Geräte, Möbel.
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Bezugnehmend auf die oben genannte Aufgabe ergibt sich die Lösung aus dem nachfolgenden Anspruch 7:
Stempel für eine Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung wie Geräte, Möbel, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel eine Einrichtung zur Bodenabstandserkennung aufweist.
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Die erfindungsgemäßen Stempel weisen die oben genannten Vorteile auf.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Einrichtung zur Bodenabstandserkennung aus einem bodenseitig am Stempel jeweils angeordneten Kontaktbauteil gebildet, das eine Bodenanlagefläche und eine zumindest teilweise aus der Stempelbodenseite vorragende Kontaktfläche aufweist.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
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1 Eine perspektivische Ansicht eines auf Rollen ortsbeweglich angeordnetes Medizingerät,
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2 eine Unteransicht des Medizingerätes gemäß 1,
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3 eine Teilschnittdarstellung gemäß Schnittlinie III/III in 2,
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4 eine schematisches Schema einer Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung,
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5 Darstellung verschiedener Stellungen eines Stempels und
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6 Graphische Darstellung der Stromaufnahme pro Zeiteinheit.
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In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet (s. 4).
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Ein auf Rollen 11 ortsbeweglich angeordnetes medizinisches Gerät 12 mit einem Bedienfeld 13 und einem Monitor 14 zeigt die 1. Zusätzlich sind teilweise ausfahrbare Stempel 15 der Vorrichtung 10 zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung 10 zu erkennen.
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Aus den 2 und 3 ist ersichtlich, dass immer neben einer Rolle 11 an einer Unterseite 16 des medizinischen Gerätes 12 jeweils der Stempel 15 angeordnet ist, wobei jeder Stempel 15 über Datenleitungen 17 mit einer Zentraleinheit 18 verbunden ist.
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In der 4 ist vereinfacht der Aufbau einer Vorrichtung 10 zur Feststellung einer ortsbeweglichen Einrichtung dargestellt. Eine derartige Vorrichtung 10 weist zum einen eine Bedieneinheit 19 und eine Spannungsversorgung 20 auf, welche beide mit der Zentraleinheit 18 über Leitungen 21 verbunden sind. Die Zentraleinheit 18 ist mit einem Anschlussterminal 22 versehen, das über Datenleitungen 17 mit Stempel 15 verbunden ist.
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Die Vorrichtung 10 setzt sich aus der Zentraleinheit 18 mit bis zu vier Stempeln 15 zusammen (s. 4), wobei die Bedieneinheit 19 auf nicht dargestellte Weise aus einem einfachen Taster und mehreren LED’s besteht.
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Bei der Vorrichtung 10 handelt es sich um ein elektrisch betätigtes System, welches dazu dient, fahrbare Geräte 12 sicher festzustellen. Dazu werden maximal vier an dem medizinischen Gerät 12 befestigte Stempel 15 mit einer definierten Kraft auf den Boden 23 (siehe 5) gefahren. Die Anpresskraft, mit der sie den Boden 23 berühren, ist für jeden Stempel 15 individuell in 16 Stufen einstellbar. Bei Erreichen der eingestellten Kraft schaltet der Stempel 15 ab. Die Endposition der Stempel 15 ist also nicht weg-, sondern kraftabhängig. Das Gerät 12 wird nicht angehoben, die Bremswirkung ist durch den Druck des Stempels 15 auf den Boden 23 ausreichend gegeben. Dadurch bleibt die Standsicherheit unverändert erhalten und die Vorrichtung 10 kann auch auf unebenen Böden zuverlässig arbeiten. Die Einstellung der Anpresskraft muss letztlich so erfolgen, dass das betreffende Gerät 12 im Leerzustand nicht angehoben wird.
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In den 5a–5c ist einer der Stempel 15 in verschiedenen Stellungen im Einzelnen dargestellt. Der Stempel 15 besteht aus einem als Aluminiumprofil ausgebildeten Gehäuse 24, welches an der Außenfläche 25 auf nicht dargestellte Weise mit T-Nuten zur einfachen Befestigung des Stempels 15 an der Konstruktion eines medizinischen Gerätes 12 versehen ist. An der Oberseite ist das Gehäuse 24 mit einem Deckel 26 versehen, aus dem eine Datenleitung 17 herausgeführt wird. Im oberen Bereich des Gehäuses 24 ist ein Getriebemotor 27 angeordnet, der eine Gewindespindel 28 antreibt, die mit einem Druckstempel 29 bewegungsverbunden ist. Im Innenraum des Druckstempels 29 ist ein Kontaktbauteil 30 aus Kunststoff klemmend befestigt, welches eine Bodenanlagefläche 31 und eine konvexe kalottenartige Kontaktfläche 32 aufweist.
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In der 5 (linke Darstellung) ist die angehobene Stellung des Stempels 15 zu erkennen, hierbei wurde durch den Getriebemotor 27 und Gewindespindel 28 der Druckstempel 29 einschließlich des Kontaktbauteils 30 in die höchste Position gefahren.
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Nach Eingabe eines Befehls zur Feststellung der Vorrichtung 10 bewegt sich der Druckstempel 29 mit dem Kontaktbauteil 30 in x-Richtung, bis die konvexe Kontaktfläche 32 den Boden 23 berührt. Während zunächst vor der Kontaktierung der Kontaktfläche 32 am Boden 23 der Getriebemotor 27 den Druckstempel 29 einschließlich Kontaktbauteil 30 ohne jeglichen Widerstand in x-Richtung bewegen kann, ergibt sich zum Zeitpunkt der Kontaktierung der Kontaktfläche 32 mit dem Boden 23 eine geringe Widerstandserhöhung die zur größeren Stromaufnahme des Getriebemotors 27 führt (5, mittlere Darstellung). Dies ist das Signal zum Ausschalten des Getriebemotors 27, wodurch der lastaufnehmende Druckstempel 32 im Abstand von wenigen mm, vorzugsweise 3 mm, oberhalb des Bodens 23 anhält. Sobald alle vier Stempel 15 diese Position kurz oberhalb der Bodenfläche 23 erreicht haben, wird über die Steuerung der Zentraleinheit 18 nach und nach jeder einzelne Stempel 15 am Boden 23 verspannt. Dieser Verspannungszustand ist in der 5 (rechte Darstellung) dargestellt. Man erkennt, dass die konvexe Kontaktfläche 32 in den Hohlraum des Druckstempels 29 gedrückt wird und großflächig am Boden 23 anliegt.
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Letztlich zeigt die 6 die Motorstromaufnahme in Ampere eines Getriebemotors 27 auf die Zeitachse in Sekunden aufgetragen.
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Man erkennt in Zusammenschau mit den Darstellungen in 5, dass sich zunächst ein Stempel 15 in x-Richtung ca. 2,25 Sekunden Richtung Boden 23 bewegt, am Ende dieser sogenannten Weg-/Hubphase 33 findet ein Kontakt zwischen dem Boden 23 und der Kontaktfläche 32 statt, wodurch sich die kleine Stromspitze 34 ergibt. Aufgrund der Stromspitze 34 wird der Getriebemotor 27 ausgestellt, so dass die Stromaufnahme im Bereich 35 kurzzeitig auf Null sinkt. Danach wird im Bereich 36 der sogenannten Kraft-/Hubphase der Druckstempel 29 soweit in Richtung Boden 23 gefahren wie es möglich ist und der Druckstempel 29 am Boden 23 verspannt. Durch diesen Vorgang ergibt sich eine deutlich höhere Stromspitze 37.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung zur Feststellung
- 11
- Rollen
- 12
- medizinisches Gerät
- 13
- Bedienfeld
- 14
- Monitor
- 15
- Stempel
- 16
- Unterfläche von 12
- 17
- Datenleitungen
- 18
- Zentraleinheit
- 19
- Bedieneinheit
- 20
- Spannungsversorgung
- 21
- Datenleitungen
- 22
- Anschlussterminal für Stempel 15
- 23
- Boden
- 24
- Gehäuse
- 25
- Fläche des Gehäuses
- 26
- Deckel
- 27
- Getriebemotor
- 28
- Gewindespindel
- 29
- Druckstempel
- 30
- Kontaktbauteil
- 31
- Bodenanlagefläche
- 32
- Kontaktfläche
- 33
- Weg-/Hubphase
- 34
- kleine Stromspitze
- 35
- Bereich mit Stromaufnahme 0
- 36
- Kraft-/Hubphase
- 37
- höhere Stromspitze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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