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Die Erfindung betrifft eine künstliche Intraokularlinse.
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Hintergrund
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Mit künstlichen Intraokularlinsen ist ein Linsenimplantat bereitgestellt, welches die natürliche Linse des menschlichen Auges nach dem Implantieren ersetzt. Der Ersatz der körpereigenen Linse durch ein solches Implantat erfolgt im Rahmen einer Augenoperation. Es werden hierdurch Defizite der natürlichen Linse korrigiert, zum Beispiel eine Linsentrübung (Katarakt).
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Üblicherweise verfügt die künstliche Intraokularlinse über eine optische Linse und eine hieran gebildete Haptikeinrichtung, welche dazu dient, die künstliche optische Linse in der Augenkammer zu positionieren und zu fixieren. Eine solche künstliche Intraokularlinse ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 196 37 693 A1 bekannt.
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Es sind Intraokularlinsen bekannt, bei denen mehrere, im Verhältnis zu ihrer Länge schmale Haptikelemente zur Positionierung und Fixierung der künstlichen optischen Linse im Auge vorgesehen sind. Darüber hinaus sind Intraokularlinsen bekannt, bei denen verhältnismäßig breite Haptikelemente an die Linse angeformt sind.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine künstliche Intraokularlinse anzugeben, die eine sichere und funktionsgerechte Fixation während und nach der Implantation in der Augenkammer sicherstellt.
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Zur Lösung ist eine künstliche Intraokularlinse nach Anspruch 1 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine künstliche Intraokularlinse, mit einer optischen Linse und einer hieran im peripheren Linsenbereich angeordneten Haptikeinrichtung geschaffen. Die Haptikeinrichtung weist wenigstens zwei voneinander beabstandete und umlaufend angeordnete Haptikelemente für eine Mehrzonenabstützung auf. Ein sich in der von der optischen Linse und den Haptikelementen aufgespannten Ebene flächig erstreckender Plattenabschnitt ist zwischen benachbarten Haptikelementen angeordnet und verbindet diese.
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Um sicherzustellen, dass die optische Linse nach dem Implantieren im Auge örtlich korrekt positioniert und fixiert ist, sieht die vorgeschlagene Intraokularlinse eine Haptikeinrichtung mit wenigstens drei Haptikelementen vor, die entlang der umlaufenden Peripherie der optischen Linse im Abstand voneinander angeordnet sind. Es ist hierdurch nach der Implantation eine Abstützung oder Lagerung der optischen Linse in mehreren Bereichen des Auges ermöglicht. Zusätzlich ist ein Plattenabschnitt vorgesehen, wobei in einer Ausgestaltung mehrere Plattenabschnitte gebildet sein können. Hierdurch erhöht sich die Auflagefläche der künstlichen Intraokularlinse im Auge. Die Abstützung oder Lagerung der optischen Linse wird so zusätzlich unterstützt. Zudem ergibt sich bei der Fixierung in der Augenkammer eine Lastverteilung über eine größere Fläche. Die optische Linse der Intraokularlinse wird so hinsichtlich ihrer Lage im Auge optimal fixiert. Ein nachträgliches Verschieben, Verkippen und/oder Verdrehen der optischen Linse, was eine Verlagerung der unterschiedlichen Sichtsektoren zur Folge hätte, ist minimiert.
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Durch die Verbindung benachbarter Haptikelemente mittels des Plattenabschnitts erhöht sich die Stabilität der Intraokularlinse. Insbesondere können die Haptikelemente und/oder der Plattenabschnitt so gestaltet sein, dass diese für sich genommen nicht die für eine künstliche Intraokularlinse notwendige Stabilität aufweisen. Durch die Verbindung von Haptikelementen und Plattenabschnitt kann dennoch die notwendige Stabilität erreicht werden.
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Die Plattenabschnitte können derart gebildet sein, dass sie eine gewünschte Lichtbeugung, Lichtbrechung und/oder Lichtreflexion bewirken. Die gewünschte Lichtbeugung, Lichtbrechung und/oder Lichtreflexion kann auf Licht wirken, welches den Plattenabschnitt von außen durchtritt und in das Auge gelangt. Alternativ oder zusätzlich kann die gewünschte Lichtbeugung, Lichtbrechung und/oder Lichtreflexion auf Licht wirken, welches von der optischen Linse in den Plattenabschnitt gelangt.
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Die vorgeschlagene Ausbildung der Haptikeinrichtung unterstützt darüber hinaus die Implantierbarkeit der künstlichen Intraokularlinse sowohl in der Vorder- als auch in der Hinterkammer des Auges. In der Hinterkammer ist die Verwendung in der natürlichen Kapsel oder dem sogenannten Sulcus möglich. Außerdem ist eine Nutzung in Kombination mit anderen Linsen im Auge möglich.
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Der Plattenabschnitt kann mit dem peripheren Linsenbereich der optischen Linse verbunden sein. Hierdurch kann die Stabilität der künstlichen Intraokularlinse weiter erhöht werden. In einer alternativen Ausgestaltung sind der periphere Linsenbereich und der Plattenabschnitt nicht miteinander verbunden. So ist eine Relativbewegung zwischen optischer Linse und Plattenabschnitt ermöglicht.
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Zwischen dem Plattenabschnitt und dem peripheren Linsenbereich der optischen Linse kann eine Aussparung vorgesehen sein. Die Aussparung kann sich über die gesamte Breite des Plattenabschnitts erstrecken, so dass der Bereich um die optische Linse, abgesehen von den Haptikelementen, weitgehend freibleibt. Alternativ kann sich die Aussparung lediglich einen Teilabschnitt des Plattenabschnitts erstrecken. In diesem Fall kann der Plattenabschnitt in anderen Teilabschnitten mit dem peripheren Linsenbereich verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich erstrecken sich Teilabschnitte bis zum peripheren Linsenbereich und sind nicht mit diesem verbunden.
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Der Plattenabschnitt kann jeweils über seine gesamte radiale Länge mit den benachbarten Haptikelementen verbunden sein. Alternativ kann der Plattenabschnitt jeweils nur auf einem Teil seiner radialen Länge mit den benachbarten Haptikelementen verbunden sein. In einer solchen Ausgestaltung kann eine erhöhte Stabilität der Intraokularlinse mit einer hohen Flexibilität verbunden werden, indem auf Teilabschnitten eine Relativbewegung zwischen dem Plattenabschnitt und den Haptikelementen ermöglicht ist.
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Der Plattenabschnitt kann sich in radialer Richtung bis zu einem Ende der durch den Plattenabschnitt verbundenen Haptikelemente erstrecken. In einer alternativen Ausgestaltung endet der Plattenabschnitt in radialer Richtung vor dem Ende der verbundenen Haptikelemente. Beispielsweise kann sich der Plattenabschnitt über drei Viertel der Länge der Haptikelemente erstrecken. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ragt der Plattenabschnitt in radialer Richtung über das Ende der durch den Plattenabschnitt verbundenen Haptikelemente hinaus.
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Der Plattenabschnitt kann auf der der optischen Linse abgewandten Seite eine gerade Kante aufweisen. Beispielsweise kann die Kante, welche den Abschluss des Plattenabschnitts in radialer Richtung bildet, eine gerade Verbindung zwischen den Enden der benachbarten Haptikelemente bilden. Alternativ kann die Kante eine gerade Verbindung zwischen zwei anderen Punkten bilden, die auf den benachbarten Haptikelementen jeweils in gleichem radialen Abstand von der optischen Linse liegen. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Kante, welche den Abschluss des Plattenabschnitts in radialer Richtung bildet, eine gerade Verbindung zwischen zwei Punkten bilden, die auf den benachbarten Haptikelementen in unterschiedlichem radialen Abstand von der optischen Linse liegen.
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Der Plattenabschnitt kann ein Kreisringsegment sein. Beispielsweise kann sich der Plattenabschnitt am peripheren Linsenbereich als Kreisringsegment konzentrisch zu der optischen Linse ausgebildet sein. In einer alternativen Ausgestaltung kann der Plattenabschnitt als Kreisringsegment konzentrisch zur optischen Linse beabstandet vom peripheren Linsenbereich gebildet sein. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung bildet der Plattenabschnitt ein Kreisringsegment, welches nicht zu der optischen Linse konzentrisch ist.
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Weitere Ausgestaltungen können andere Formen für den Plattenabschnitt vorsehen. Beispielsweise kann ein schmetterlingsförmiger Plattenabschnitt vorgesehen sein.
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Der Plattenabschnitt kann durchgängig gebildet sein. Alternativ kann der Plattenabschnitt mit einem Durchbruch gebildet sein. Diese Öffnung kann beispielsweise beim Implantieren genutzt werden, um hier mit einem Instrument einzuhaken, welches zur Verlagerung und zur Positionierung der zu implantierenden Intraokularlinse dient. Ein solcher Durchbruch kann, alternativ oder zusätzlich, zur Fixation in Verbindung mit einer Naht, der Verbindung mit anderen Implantaten, zur Beeinflussung der Flexibilität und/oder einem gezielten erwünschten Vernarben dienen. Alternativ können mehrere Durchbrüche gebildet sein. Es können unterschiedliche Durchbrüche für unterschiedliche Funktionen vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens eines der Haptikelemente einen oder mehrere Durchbrüche aufweisen.
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Der Plattenabschnitt kann eine andere Dicke aufweisen als die an den Plattenabschnitt grenzenden Abschnitte der Haptikelemente. Beispielsweise kann der Plattenabschnitt eine geringere Dicke aufweisen, als die angrenzenden Abschnitte der Haptikelemente. Eine geringe Dicke begünstigt eine flexible Verformung. Die vorgeschlagene Intraokularlinse kann so gestaltet sein, dass sie aufgrund der geringeren Dicke des Plattenabschnitts problemlos gefaltet werden kann und so durch eine kleine Inzision im Auge implantierbar ist. Durch die größere Dicke der Haptikelemente kann hierbei die notwendige Stabilität der Intraokularlinse trotz der geringen Dicke des Plattenabschnitts gewährleistet sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die Dicke der angrenzenden Abschnitte der Haptikelemente geringer sein als die Dicke des Plattenabschnitts. Eine alternative Ausgestaltung kann vorsehen, dass der Plattenabschnitt und die angrenzenden Abschnitte der Haptikelemente die gleiche Dicke aufweisen.
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Der Plattenabschnitt kann mit einer veränderlichen Dicke gebildet sein. Beispielsweise kann die Dicke des Plattenabschnitts von dem peripheren Linsenbereich nach außen hin abnehmen. Alternativ oder zusätzlich kann sich die Dicke des Plattenabschnitts in anderen Richtungen ändern. Beispielsweise kann die Dicke entlang einer Richtung parallel zum Umfang der optischen Linse veränderlich sein. In verschiedenen Ausgestaltungen der künstlichen Intraokularlinse kann die Dicke des Plattenabschnitts mit unterschiedlichen Verläufen variieren. Beispielsweise kann der Plattenabschnitt in einer oder mehreren Richtungen konkav, konvex, mit zunehmender Dicke, mit abnehmender Dicke oder mit einem beliebigen anderen Dickenprofil ausgebildet sein. In weiteren Ausgestaltungen können beliebige Kombinationen von Dickenverläufen vorgesehen sein.
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Zusätzlich oder alternativ zu einer veränderlichen Dicke kann der Plattenabschnitt in einem äußeren Randbereich abgerundet oder abgeflacht sein. Beispielsweise kann der äußere Randbereich mit einer Fase gebildet sein.
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Alternativ oder zusätzlich können die Haptikelemente mit einer veränderlichen Dicke gebildet sein. Hierbei gelten für unterschiedliche Ausgestaltungen die obigen Ausführungen bezüglich einer veränderlichen Dicke des Plattenabschnitts entsprechend. Die Querschnittsprofile des Plattenabschnitts und der Haptikelemente können gleich oder unterschiedlich sein.
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Die Haptikelemente und/oder der Plattenabschnitt können aus einem elastisch verformbaren Material sein. Alternativ oder zusätzlich kann die optische Linse aus einem elastisch verformbaren Material gebildet sein. Ein oder mehrere elastische Materialen können so gewählt sein, dass sich die Intraokularlinse falten lässt. Es kann eine Faltung der Intraokularlinse vorgesehen sein, die es ermöglicht, die Linse durch eine Inzision im Auge an den Implantationsort zu bringen, wobei die Inzision kleiner ist, als es für das Einbringen der nicht gefalteten Intraokularlinse in das Auge notwendig wäre.
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Die optische Linse, die Haptikelemente und der Plattenabschnitt können aus demselben Material sein. Alternativ können die Haptikelemente und/oder der Plattenabschnitt aus einem anderen Material sein, als die optische Linse. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung können die optische Linse, die wenigstens drei Haptikelemente und der Plattenabschnitt aus jeweils unterschiedlichen Materialien gebildet sein.
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Die künstliche Intraokularlinse kann einstückig gebildet sein. Beispielsweise kann die Intraokularlinse vollständig aus einem Material gegossen (beispielsweise spritzgegossen) werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Intraokularlinse mittels spanender Bearbeitung hergestellt werden. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Intraokularlinse einstückig aus mehr als einem Material gebildet sein. Zum Beispiel kann die Linse in mehreren Schritten in einem Gussverfahren hergestellt werden. Hierbei kann in jedem Schritt ein anderes Material verwendet werden. Die verwendeten Materialien können kompatibel sein, derart, dass sie eine Verbindung eingehen, wenn in dem Gießverfahren an ein in einem ersten Schritt aus einem ersten Material gegossenes Teil in einem zweiten Schritt ein weiteres Element aus einem zweiten Material angeformt wird. Es kann eine beliebige Anzahl kompatibler Materialien in einer beliebigen Anzahl von Schritten in einem Gießverfahren zum Einsatz kommen. Alternativ oder zusätzlich kann ein aus mehreren Materialien bestehendes Halbzeug zur Herstellung der künstlichen Intraokularlinse spanend bearbeitet werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann die künstliche Intraokularlinse mehrteilig gebildet sein. Beispielsweise können die Haptikelemente und/oder der Plattenabschnitt getrennt von der optischen Linse gebildet sein. Die Teile der künstlichen Linse können mit einem geeigneten Verfahren verbunden werden. Beispielsweise können die Teile verklebt werden. Die Verbindung unterschiedlicher Teile der künstlichen Intraokularlinse kann mittels unterschiedlicher Verfahren erfolgen. Die Teile der Linse können in einem beliebigen Herstellungsverfahren erzeugt werden. Beispielsweise können die Teile der Linse mittels spanender Bearbeitung und/oder eines Gießverfahrens gefertigt werden.
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Ein weiterer Plattenabschnitt kann zwischen zwei weiteren benachbarten Haptikelementen und diese verbindend gebildet sein. Hierbei können der Plattenabschnitt und der weitere Plattenabschnitt entlang des umlaufenden peripheren Linsenbereichs einander gegenüberliegend angeordnet sein.
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In weiteren Ausgestaltungen kann eine beliebige Anzahl weiterer Plattenabschnitte jeweils zwischen zwei der Haptikelemente und diese verbindend gebildet sein. In Ausgestaltungen mit mehreren Plattenabschnitten kann jeder der Plattenabschnitte in jeder der beschriebenen Ausführungsformen des Plattenabschnitts ausgebildet sein. In Ausgestaltungen kann die künstliche Intraokularlinse mehrere Plattenabschnitte aufweisen, welche entsprechend derselben Ausführungsform gebildet sind. In alternativen Ausgestaltungen können mehrere Plattenabschnitte entsprechend einer beliebigen Kombination unterschiedlicher Ausgestaltungen des Plattenabschnitts ausgebildet sein.
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Die Haptikelemente können jeweils mit einem Elementfuß, der an der optischen Linse angeordnet ist, einem sich hieran anschließenden mittleren Elementabschnitt sowie einem sich hieran anschließenden freien distalen Endabschnitt gebildet sein, wobei der freie distale Endabschnitt gegenüber dem mittleren Elementabschnitt abgewinkelt ist. Vorzugsweise sind hierbei sämtliche in Draufsicht auf die Fläche der optischen Linse sichtbaren Eckbereiche, insbesondere an den Haptikelementen und/oder den Übergängen zwischen der optischen Linse und den Haptikelementen, oder einzelne hiervon abgerundet. Demgegenüber können Ecken an Schnittflächen quer zur Fläche der optische Linse, sei es im Bereich der optischen Linse und/oder im Bereich der Haptikelemente, eckig ausgeführt sein, also gerade nicht abgerundet sein. Der Elementfuß der Haptikelemente kann sich in einer Ausgestaltung zur optischen Linse hin verbreitern. In einer Weiterbildung der Intraokularlinse können die freien distalen Endabschnitte der Haptikelemente in Bezug auf eine Drehrichtung gleich ausgerichtet sein.
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In einer Ausgestaltung endet der Plattenabschnitt in radialer Richtung jeweils am Übergang vom mittleren Elementabschnitt zum freien distalen Elementabschnitt der benachbarten Haptikelemente.
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In einer Ausgestaltung können die wenigstens drei Haptikelemente entlang des umlaufenden peripheren Linsenbereichs im gleichen Abstand zueinander angeordnet sein. Alternativ kann eine gerade Anzahl Haptikelemente gebildet sein, welche entlang des umlaufenden peripheren Linsenbereichs einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind.
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In einer weiteren Ausgestaltung können bei einer geraden Anzahl Haptikelemente die Haptikelemente paarweise angeordnet sein, wobei die Paare nicht einander gegenüberliegend angeordnet sind. Beispielsweise kann eine ungerade Anzahl an Paaren vorgesehen sein, wobei die Paare entlang des umlaufenden peripheren Linsenbereichs im gleichen Abstand zueinander angeordnet sind. Bei einer Ausgestaltung mit einer paarweisen Anordnung der Haptikelemente, können die zwei Haptikelemente eines Paars jeweils einen gleichen Abstand zueinander aufweisen, wohingegen sich der Abstand zu den anderen Haptikelementen der Anordnung hiervon unterscheidet.
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In einer Ausführungsform mit mehreren Plattenabschnitten, in der eine gerade Anzahl Haptikelemente einander paarweise gegenüberliegend angeordnet ist, kann jeweils zwischen den Haptikelementen eines Paars von Haptikelementen ein Plattenabschnitt gebildet sein. Alternativ kann auch bei einer paarweisen Anordnung, bei der die Paare nicht einander gegenüberliegend angeordnet sind, jeweils ein Plattenabschnitt zwischen den Haptikelementen eines Paars von Haptikelementen gebildet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind vier Haptikelemente gebildet, wobei zwei Haptikelemente im oberen Bereich der optischen Linse und zwei Haptikelemente im unteren Bereich der optischen Linse jeweils paarweise angeordnet sind. Zwischen den Haptikelementen eines Paars ist jeweils ein Plattenabschnitt gebildet. Die Haptikelemente sind in dieser Ausgestaltungsform so angeordnet, dass sie, wenn die Intraokularlinse entlang einer parallel zur Fläche der optischen Linse mittig senkrecht durch die Intraokularlinse verlaufenden Achse gefaltet wird, eine Position einnehmen, in der sie nicht seitlich, also senkrecht zur Faltachse, über den Rand der gefalteten optischen Linse hinausragen. Die Intraokularlinse lässt sich so über eine Inzision in das Auge einbringen, die eine nicht erheblich größere Länge als die Hälfte des Durchmessers der optischen Linse aufweist.
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In einer Ausgestaltung weisen die Haptikelemente im Bereich des jeweiligen Elementfußes einen Durchbruch auf. Ergänzend oder alternativ kann ein vergleichbarer Durchbruch im mittleren Elementabschnitt und/oder im freien distalen Endabschnitt der Haptikelemente vorgesehen sein.
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Die optische Linse kann wenigstens einen Nahsichtsektor und einen Fernsichtsektor aufweisen. Hierdurch kann die vorgeschlagene künstliche Intraokularlinse das Sehen der die Intraokularlinse tragenden Person in unterschiedlichen Sichtbereichen, nämlich dem Nah- und dem Fernbereich, unterstützen, ohne dass es hierzu einer zusätzlichen Sehhilfe bedarf.
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Die optische Linse kann einen multifokalen Linsenabschnitt aufweisen. Beispielsweise kann bei der optischen Linse ein multifokaler Linsenabschnitt vorgesehen sein, der in einen Linsenabschnitt mit einem Nahsichtsektor und einem Fernsichtsektor eingebettet und von diesem umgeben ist. Außerhalb des multifokalen Linsenabschnitts stehen dann Nahsichtsektor und Fernsichtsektor für das Sehen im Nah- sowie im Fernbereich zur Verfügung. Alternativ kann bei der optischen Linse ein multifokaler Linsenabschnitt vorgesehen sein, ohne dass außerhalb des multifokalen Linsenabschnitts sowohl ein Nahsichtsektor als auch ein Fernsichtsektor gebildet sind. Die optische Linse kann eine torische Linse sein.
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Die künstliche Intraokularlinse kann mit einer Lochblende gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Segmentblende gebildet sein. Beispielsweise kann eine Segmentblende zur Versorgung von Irisdefekten gebildet sein. Die künstliche Intraokularlinse kann, als Alternative oder zusätzlich, eine farbige Irisstruktur aufweisen.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Nachfolgend werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer künstlichen Intraokularlinse;
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2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer künstlichen Intraokularlinse und
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3 einen Ausschnitt einer Schnittansicht der schematischen Darstellung aus 1.
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1 zeigt eine Ausführungsform der künstlichen Intraokularlinse 1. Die Intraokularlinse 1 weist eine optische Linse 2 auf, welche nach der Implantation der künstlichen Intraokularlinse 1 die optische Funktion der körpereigenen Linse des Auges ersetzt oder ergänzt.
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Am peripheren Linsenbereich 3 der optischen Linse 2 ist eine Haptikeinrichtung 4 angeordnet. Die Haptikeinrichtung 4 dient der Positionierung und Fixierung der künstlichen Intraokularlinse 1 im Auge. In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Haptikeinrichtung 4 mit vier Haptikelementen 5a, 5b, 5c, 5d gebildet. Wie in der 1 für das Haptikelement 5a dargestellt, ist jedes der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d mit einem Elementfuß 6 am peripheren Linsenbereich 3 der optischen Linse 2 angeordnet. An den Elementfuß 6 schließt sich ein mittlerer Elementabschnitt 7 an. An den mittleren Elementabschnitt 7 anschließend ist ein freier distaler Elementabschnitt 8 gebildet. Der freie distale Elementabschnitt 8 ist gegenüber dem mittleren Elementabschnitt 7 abgewinkelt. In der gezeigten Ausführungsform sind die freien distalen Endabschnitte 8 aller Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d in Bezug auf eine Drehrichtung gleich ausgerichtet. In alternativen Ausführungsformen können die freien distalen Endabschnitte 8 der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d in Bezug auf eine Drehrichtung unterschiedlich ausgerichtet sein. Beispielsweise können die freien distalen Endabschnitte 8 der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d paarweise zueinander oder voneinander weg weisend ausgerichtet sein.
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Die Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d sind paarweise angeordnet. Hierbei bilden die Haptikelemente 5a und 5b ein Paar, welches im oberen Bereich der optischen Linse 2 angeordnet ist. Die Haptikelemente 5c und 5d bilden ein Paar, welches dem Paar von Haptikelementen 5a und 5b gegenüberliegend im unteren Bereich der optischen Linse 2 angeordnet ist. Zwischen den Haptikelementen 5a und 5b ist ein Plattenabschnitt 9a gebildet, der die Haptikelemente 5a, 5b miteinander verbindet. Ein weiterer Plattenabschnitt 9b ist zwischen den Haptikelementen 5c und 5d gebildet und verbindet diese miteinander. Die Plattenabschnitte 9a, 9b erstrecken sich in der von der optischen Linse 2 und den Haptikelementen 5a, 5b, 5c, 5d aufgespannten Ebene flächig.
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In der gezeigten Ausführungsform sind die optische Linse 2, die Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d sowie die Plattenabschnitte 9a, 9b aus einem elastisch verformbaren Material gebildet. Die künstliche Intraokularlinse 1 kann zur Implantation entlang der Achse A-A, welche parallel zur Fläche der optischen Linse 2 mittig senkrecht durch die Intraokularlinse 1 verläuft, gefaltet werden, so dass sich die Breite der Intraokularlinse 1 auf etwa die Hälfte des Durchmessers der optischen Linse 2 reduziert. Dabei kommen das Haptikelement 5a auf dem Haptikelement 5b sowie das Haptikelement 5c auf dem Haptikelement 5d zu liegen, so dass keines der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d seitlich, also senkrecht zur Achse A-A, über die auf die Hälfte ihres Durchmessers gefaltete optische Linse 2 hinausragt.
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Die in der 1 gezeigte künstliche Intraokularlinse 1 weist im Bereich der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d Durchbrüche 10 auf. In diese lässt sich beispielsweise ein Instrument einhaken, um die Intraokularlinse 1 während der Implantation zu Verlagern und zu Positionieren. Alternativ oder zusätzlich lassen sich durch Durchbrüche 10 Fäden für eine Naht-Fixation der künstlichen Intraokularlinse 1 im Auge führen.
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Die 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der künstlichen Intraokularlinse 1. Im Vergleich zu der in der 1 dargestellten Ausführungsform ist die Formgebung und Anordnung der einzelnen Elemente anders gestaltet. Es sind weitere Durchbrüche 10 ausgebildet, welche die Außenkanten der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d schneiden.
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Die 3 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang der Achse A-A der künstlichen Intraokularlinse 1 aus der 1. In der gezeigten Ausführungsform ist die optische Linse 2 eine plankonvexe Linse. Alternativ kann jede beliebige Linsenform gewählt werden, welche gewünschte optische Eigenschaften der künstlichen Intraokularlinse 1 gewährleistet.
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Die Dicke des Plattenabschnitts 9a ist geringer als die Dicke des in der Ansicht der 3 dahinter liegenden Haptikelements 5a. In der gezeigten Ausführungsform nimmt die Dicke des Plattenabschnitts 9a und des nicht gezeigten Plattenabschnitts 9b von dem peripheren Linsenbereich 3 nach außen hin ab. In einer alternativen Ausführungsform verringert sich die Dicke der Plattenabschnitte 9a, 9b nicht. Unabhängig vom übrigen Verlauf der Dicke der Plattenabschnitte 9a, 9b kann vorgesehen sein, dass die Plattenabschnitte 9a, 9b in einem äußeren Randbereich abgerundet oder abgeflacht sind. Alternativ ist keine Abrundung oder Abflachung vorhanden.
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In alternativen Ausführungsformen kann, alternativ oder zusätzlich, eine Variation der Dicke der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d vorgesehen sein. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Dicke über den gesamten Verlauf der Haptikelemente 5a, 5b, 5c, 5d variiert. Alternativ kann die Dicke nur für den Elementfuß 6, den mittleren Elementabschnitt 7, den freien distalen Elementabschnitt 8 oder eine beliebige Kombination hiervon variieren.
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In der Ausführungsform nach den 1, 2 und 3 ist die künstliche Intraokularlinse 1 einstückig gebildet. Alternativ kann ein mehrteiliger Aufbau vorgesehen sein. In diesem Fall werden die Elemente der künstlichen Intraokularlinse 1 auf geeignete Weise miteinander verbunden. Beispielsweise könne die Elemente verklebt werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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