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Die Erfindung betrifft ein 2-Wege-Ventil umfassend ein Gehäuse, an dem einander koaxial zugeordnet eine Eintrittsöffnung für ein Strömungsmedium und eine Austrittsöffnung für das Strömungsmedium vorgesehen sind, wobei sich von der Eintrittsöffnung zu der Austrittsöffnung ein Strömungskanal für das Strömungsmedium erstreckt, umfassend einen ortsfest in dem Strömungskanal angeordneten, in einer Öffnungsstellung des Ventils von dem Strömungsmedium umströmten Ventilkörper und umfassend ein Ventilsteuermodul mit einer in dem Gehäuse verschiebbar angeordneten Hülse, welche den Ventilkörper umgreift und einen Teil des Strömungskanals für das Strömungsmedium bildet, wobei die Hülse in der Öffnungsstellung beabstandet zu dem Ventilkörper vorgesehen ist und zwischen der Hülse und dem Ventilkörper ein Ringspalt für das Strömungsmedium gebildet ist und wobei in einer Schließstellung des Ventils die Hülse gegen den Ventilkörper angelegt und der Ringspalt geschlossen ist.
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Aus der
DE 298 23 995 U1 ist ein gattungsgemäßes Ventil bekannt, welches elektromagnetisch mittels eines Elektromagneten und eines mit dem Elektromagneten zusammenwirkenden, längsverschiebbaren Magnetanker oder fluidisch über ein Steuermedium betätigt wird. Bei der elektromagnetischen Ventilsteuereinheit ist die Hülse mit dem Magnetanker verbunden. Sie wird mittels des Elektromagneten von der Öffnungsstellung in die Schließstellung und zurück verbracht. Bei der fluidischen Ventilsteuereinheit sind an dem Gehäuse des Ventils Anschlussbohrungen als erste Öffnung und zweite Öffnung vorgesehen, welche zu einem ersten Steuerraum und zu einem zweiten Steuerraum geführt sind. Der erste Steuerraum und der zweite Steuerraum sind auf gegenüberliegenden Stirnseiten der Hülse gebildet. Durch das Zuführen des Steuermediums in den ersten Steuerraum oder in den zweiten Steuerraum wird sodann die Hülse verschoben. Eine Abdichtung des Strömungskanals gegen die Ventilsteuereinheit ist durch eine umlaufende, in einer an der Hülse ausgebildeten Nut eingesetzte Dichtung realisiert. Sofern die Dichtung beschädigt ist, kann das Strömungsmedium – gegebenenfalls unbemerkt – austreten und die Funktion der Ventilsteuereinheit beeinträchtigen. Bei dem fluidisch betätigten Ventil kann es darüber hinaus zu einer mithin über einen längeren Zeitraum unbemerkten Durchmischung des Strömungsmediums mit dem Steuermedium kommen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes 2-Wege-Ventil derart weiterzubilden, dass einer Beschädigung beziehungsweise Funktionsbeeinträchtigung des Ventils durch eine Leckage vorgebeugt ist. Darüber hinaus soll bevorzugt eine Möglichkeit zur frühzeitigen Detektion einer Leckage geschaffen und zusätzlich für das fluidisch betätigte Ventil einer Durchmischung des Strömungsmediums mit dem Steuermedium entgegengewirkt werden.
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Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse benachbart zu dem Strömungskanal ein Leckagekontrollraum vorgesehen ist, wobei zwischen dem Leckagekontrollraum einerseits und dem Strömungskanal andererseits eine Strömungskanaldichtung vorgesehen ist.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen des Leckagekontrollraums ein Defekt der Strömungskanaldichtung zunächst nur dazu führt, dass das Strömungsmedium in den Leckagekontrollraum gelangt, der zwischen dem Strömungskanal und der Ventilsteuereinheit vorgesehen ist und die Ventilsteuereinheit von dem Strömungskanal trennt. Im störungsfreien Betrieb tritt eine Leckage nicht auf und es befindet sich kein Strömungsmedium in dem Leckagekontrollraum. Allein in dem Fall, dass die Strömungskanaldichtung defekt ist, gelangt das Strömungsmedium aus dem Strömungskanal in den Leckagekontrollraum. Der Leckagekontrollraum wirkt dann quasi als Puffer, der das austretende Strömungsmedium aufnimmt und von der Ventilsteuereinheit fernhält. Einer Funktionsbeeinträchtigung des Ventils beziehungsweise einer Beschädigung der Ventilsteuereinheit ist insofern wirksam vorgebeugt.
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Als Strömungsmedium kommen für das erfindungsgemäß ausgebildete 2-Wege-Ventil Flüssigkeiten und Gase in Betracht. Beispielsweise wird das erfindungsgemäße 2-Wege-Ventil im Bereich der Lebensmittelindustrie oder im Offshore-Bereich Verwendung finden.
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Das erfindungsgemäße 2-Wege-Ventil kann beispielsweise einen einzigen Leckagekontrollraum vorsehen. Alternativ kann das Ventil zwei Leckagekontrollräume vorsehen, so dass ein Leckageort lokalisiert werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Ventilsteuermodul eine fluidische Betätigungsanordnung für die Hülse auf, wobei zum Betätigen des Ventils an dem Gehäuse eine zu einem ersten Steuerraum der fluidischen Betätigungsanordnung geführte erste Öffnung für ein Steuermedium und eine zu einem zweiten Steuerraum der fluidischen Betätigungsanordnung geführte zweite Öffnung für das Steuermedium ausgebildet sind derart, dass beim Zuführen des Steuermediums über die erste Öffnung in den ersten Steuerraum die Hülse sich in Richtung der Öffnungsstellung verschiebt und/oder in ebendieser vorgesehen ist und dass beim Zuführen des Steuermediums über die zweite Öffnung in den zweiten Steuerraum die Hülse sich in Richtung der Schließstellung verschiebt beziehungsweise in dieser vorgesehen ist, und wobei der erste Steuerraum gegen den zweiten Steuerraum, der erste Steuerraum gegen den Strömungskanal und der Strömungskanal gegen den zweiten Steuerraum gedichtet sind. Vorteilhaft ist bei der Vorsehung eines fluidisch betätigten Ventils durch den zwischen dem Strömungskanal einerseits und dem ersten Steuerraum beziehungsweise dem zweiten Steuerraum andererseits vorgesehenen Leckagekontrollraum einer Durchmischung des Strömungsmediums mit dem Steuermedium wirksam vorgebeugt. Sofern nämlich beispielsweise die zwischen dem Strömungskanal und dem Leckagekontrollraum vorgesehene Strömungskanaldichtung defekt ist, tritt das Strömungsmedium in den Leckagekontrollraum ein. Da dieser jedoch separat gegen den Steuerraum abgedichtet ist, ist einer Durchmischung der Medien vorgebeugt. Alternativ kann das Steuermedium bei einem Defekt der Steuerraumdichtung in den Leckagekontrollraum gelungen, ohne dass es unmittelbar zu einer Durchmischung mit dem Strömungsmedium kommt.
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Das Ventil kann beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden. Es kommt insofern eine große Bandbreite von Gasen und Flüssigkeiten als Steuermedium in Betracht.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Leckagekontrollraum des erfindungsgemäßen 2-Wege-Ventils allein zwischen dem ersten Steuerraum und dem Strömungskanal vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein Leckagekontrollraum erfindungsgemäß allein zwischen dem zweiten Steuerraum und dem Strömungskanal vorgesehen sein. Weiter kann ein erfindungsgemäßes 2-Wege-Ventil einen ersten Leckagekontrollraum zwischen dem ersten Steuerraum und dem Strömungskanal und zudem einen zweiten Leckagekontrollraum zwischen dem zweiten Steuerraum und dem Strömungskanal aufweisen. Jeweils ist hierbei eine Abdichtung vorgesehen zwischen dem Leckagekontrollraum einerseits und dem hierzu benachbarten Steuerraum beziehungsweise Strömungskanal andererseits.
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Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das Ventilsteuermodul eine elektromagnetische Betätigungsanordnung für die Hülse auf mit einem das Gehäuse jedenfalls abschnittsweise umgreifenden schaltbaren Elektromagneten und mit einem in dem Gehäuse vorgesehen Magnetanker, wobei der Magnetanker in einer Wirkverbindung mit dem Elektromagneten steht und an der Hülse derart festgelegt ist, dass die Hülse zusammen mit dem Magnetanker von der Öffnungsstellung in die Schließstellung und zurück verschoben wird. Die Festlegung des Magnetankers an der Hülse erfolgt form-, stoff- oder kraftschlüssig. Vorteilhaft wirkt der Leckagekontrollraum einem Eintritt des Strömungsmediums in das Ventilsteuermodul und einer Beschädigung der elektromagnetischen Betätigungsanordnung entgegen.
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Optional können nach der Erfindung Detektormittel zum Erkennen einer Leckage vorgesehen sein. Beispielsweise kann in dem Leckagekontrollraum ein Leckagesensor vorgesehen sein oder es kann eine Leckage über eine Kontrolle der Volumenströme für das zu- und abströmende Steuermedium beziehungsweise das zu- und abströmende Strömungsmedium erfasst werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Gehäuse des 2-Wege-Ventils eine zu dem Leckagekontrollraum geführte Leckagekontrollöffnung ausgebildet. Vorteilhaft kann durch die Leckagekontrollöffnung eine konstruktiv einfache Möglichkeit zur Sichtprüfung auf eine Leckage realisiert werden. Es kann insofern über die Leckagekontrollöffnung festgestellt werden, ob in dem Leckagekontrollraum das Strömungsmedium oder das Steuermedium vorgesehen ist und so auf eine Leckage einerseits und den Ort der Leckage andererseits geschlossen werden. Zugleich kann durch das Vorsehen der Leckagekontrollöffnung sichergestellt werden, dass ein Druckausgleich für den Leckagekontrollraum realisiert ist. Die Leckagekontrollöffnung kann so ausgebildet sein, dass das Steuermedium und/oder das Strömungsmedium über die Leckagekontrollöffnung aus dem Gehäuse des 2-Wege-Ventils austreten können.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Leckagekontrollöffnung an dem Gehäuse nach Art einer zylindrischen Durchgangsbohrung ausgebildet und weist einen konstanten Durchmesser auf. Vorteilhaft kann die Leckagekontrollöffnung auf diese Weise sehr kostengünstig hergestellt werden, beispielsweise indem sie nach der Fertigung des Gehäuses mantelseitig an ebendiesem hergestellt wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind als erste Steuerraumdichtung und/oder als zweite Steuerraumdichtung und/oder als erste Strömungskanaldichtung und/oder als zweite Strömungskanaldichtung V-Ringdichtungen vorgesehen. Vorteilhaft ergibt sich für diese Ringdichtungen, welche vorzugsweise in einer an der verschiebbaren Hülse gebildeten, umlaufenden Nut festgelegt sind, eine hohe Lebensdauer und eine zugleich gute Dichtwirkung. Eine V-förmige Ausnehmung der Ringdichtung ist vorzugsweise axial orientiert vorgesehen, wobei bevorzugt das V in Richtung des Mediums mit dem höheren Druck geöffnet ist. Sofern im Normalfall der Leckagekontrollraum den Umgebungsdruck aufweist, ist die Öffnung der V-förmigen, axial orientierten Ausnehmung der Ringdichtung dem Strömungskanal mit dem Strömungsmedium (Strömungskanaldichtung) beziehungsweise dem Steuerraum mit dem Steuermedium (Steuerraumkanaldichtung) zugewandt.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden Charakter.
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Es zeigen:
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1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen 2-Wege-Ventils in einer Schließstellung,
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2 das 2-Wege-Ventil nach 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
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3 einen Längsschnitt durch das 2-Wege-Ventil nach 1 in einer Öffnungsstellung,
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4 das 2-Wege-Ventil nach 3 in einer perspektivischen Schnittdarstellung und
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5 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen 2-Wege-Ventils in der Schließstellung.
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Ein erfindungsgemäßes 2-Wege-Ventil nach den 1 bis 4 umfasst als wesentliche Konstruktionskomponenten ein mehrteiliges Gehäuse mit einem Eintrittsstutzen 1, einem Austrittsstutzen 2 sowie einem Mantelkörper 3, welcher den Eintrittsstutzen 1 mit den Austrittsstutzen 2 verbindet und eine jedenfalls abschnittsweise zylindrische Mantelfläche aufweist, eine verschiebbar in dem Gehäuse angeordnete Hülse 4, wobei die Hülse 4 als Teil eines Ventilsteuermoduls vorgesehen ist, und einen kegelförmigen, im Inneren des Gehäuses ortsfest angeordneten und von der Hülse 4 umfassten Ventilkörper 5.
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Der Eintrittsstutzen 1 definiert eine Eintrittsöffnung 6 für ein Speichermedium. In gleicher Weise definiert der Austrittsstutzen 2 eine Austrittsöffnung 7 für das Speichermedium. Von der Eintrittsöffnung 6 erstreckt sich ein Strömungskanal 8 für das Strömungsmedium zu der Austrittsöffnung 7. Exemplarisch wird hierbei davon ausgegangen, dass das Strömungsmedium den Strömungskanal 8 in eine Strömungsrichtung A von der Eintrittsöffnung 6 in Richtung der Austrittsöffnung 7 durchströmt.
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Die Hülse 4 ist nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung zweiteilig ausgebildet mit einem ersten Hülsenteil 4.1 und einem zweiten Hülsenteil 4.2. Zwischen dem ersten Hülsenteil 4.1 und dem zweiten Hülsenteil 4.2 ist eine Dichtung 9 vorgesehen, welche in einer Schließstellung des Ventils gegen den Ventilkörper 5 angelegt ist. Ebenfalls ist der Ventilkörper 5 zweigeteilt ausgebildet mit einem ersten Ventilkörperteil 5.1 und einem zweiten Ventilkörperteil 5.2. Der Ventilkörper 5 ist über Rippen 10 ortsfest in dem Strömungskanal 8 positioniert. Die Rippen 10 verbinden den ersten Ventilkörperteil 5.1 mit dem Eintrittsstutzen 1. Der erste Ventilkörperteil 5.1, die Rippen 10 und der Eintrittsstutzen 1 sind insofern einteilig ausgebildet beziehungsweise bilden ein gemeinsames Bauteil des 2-Wege-Ventils.
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Vorliegend sind zum einen die Hülsenteile 4.1, 4.2 und zum anderen die Ventilkörperteile 5.1, 5.2 miteinander verschraubt beziehungsweise lösbar verbunden. Die mehrteilige Ausbildung und lösbare Verbindung der jeweils 2 Komponenten vereinfacht die Montage des Ventils.
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Die längsverschiebbar in dem Gehäuse vorgesehene Hülse 4 wird mantelseitig von dem Mantelkörper 3 des Gehäuses umgriffen. In der Schließstellung des erfindungsgemäßen Ventils, in der die Hülse 4 mit der Dichtung 9 gegen den Ventilkörper 5 angelegt ist, ist ein Durchfluss des Strömungsmediums durch den Strömungskanal 8 unterbrochen. Demgegenüber ist in einer Öffnungsstellung des Ventils zwischen der Hülse 4 und dem Ventilkörper 5 ein Ringspalt 11 gebildet, durch den das von der Eintrittsöffnung 6 zugeführte Strömungsmedium hindurchtritt und in Richtung der Austrittsöffnung 7 weiterströmt.
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Eine Position der Hülse 4 wird über ein Steuermedium definiert, welches über das Ventilsteuermodul und eine an dem Mantelkörper 3 vorgesehene erste Öffnung 12 in einen ersten Steuerraum 13 oder eine zweite Öffnung 14 in einen zweiten Steuerraum 15 zugeführt wird.
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Die Steuerräume 13, 15 sind funktional zwei gegenüberliegenden Stirnseiten der Hülse 4 zugeordnet und mittels einer Dichtung 21 gegeneinander gedichtet. Das Steuermedium kann insofern nicht ungehindert und unmittelbar von dem ersten Steuerraum 13 in den zweiten Steuerraum 15 gelangen und umgekehrt. Zudem ist der zweite Steuerraum 15 über eine weitere Dichtung 22 gegen den Strömungskanal 8 gedichtet.
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Die Lage der Hülse 4 und damit die Größe des Ringspalts 11 zwischen dem Ventilkörper 5 und der Hülse 4 kann insofern über das Steuermedium eingestellt und beeinflusst werden. Es ist dabei vorliegend die Schließstellung des Ventils als eine Vorzugsstellung ausgebildet, indem in dem zweiten Steuerraum 15 eine auf Druck vorgespannte Schraubenfeder 16 vorgesehen ist, welche zwischen dem Gehäuse einerseits und der Hülse 4 andererseits angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist zwischen dem ersten Steuerraum 13 und dem Strömungskanal 8 ein Leckagekontrollraum 17 ausgebildet. Der zur Aufnahme des Steuermediums ausgebildete erste Steuerraum 13 ist über eine erste Steuerraumdichtung 18 gegen den Leckagekontrollraum 17 gedichtet. Des Weiteren ist der Strömungskanal 8 für das Strömungsmedium gegen den Leckagekontrollraum 17 durch eine erste Strömungskanaldichtung 19 gedichtet.
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Im Normalbetriebszustand gelangt insofern kein Steuermedium aus dem ersten Steuerraum 13 in den Leckagekontrollraum 17 und kein Strömungsmedium aus dem Strömungskanal 8 in den Leckagekontrollraum 17. Das Steuermedium gelangt allein dann aus dem ersten Steuerraum 13 in den Leckagekontrollraum 17, wenn die erste Steuerraumdichtung 18 defekt ist. Einen weiteren Durchtritt des Steuermediums in den Strömungskanal 8 und damit einer Durchmischung des Steuermediums mit dem Strömungsmedium ist gleichwohl auch im Fall einer defekten ersten Steuerraumdichtung 18 durch die erste Strömungskanaldichtung 19 vorgebeugt.
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In analoger Weise gelangt das Strömungsmedium aus dem Strömungskanal 8 nur dann in den Leckagekontrollraum 17, wenn die erste Strömungskanaldichtung 19 defekt ist. Auch hier beugt die erste Steuerraumdichtung 18 einem weiteren Durchtritt des Strömungsmediums in den ersten Steuerraum 13 und damit einer Durchmischung des Strömungsmediums mit dem Steuermedium vor.
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Indem an dem Mantelkörper 3 des Gehäuses eine zu dem Leckagekontrollraum 17 geführte Leckagekontrollöffnung 20 vorgesehen ist, kann eine Leckage frühzeitig erkannt werden. Beispielsweise gelingt die Erkennung durch eine Inaugenscheinnahme. Beispielsweise kann durch die Leckagekontrollöffnung 20 ein Detektormittel zur Erkennung einer Leckage, insbesondere ein Sensor und/oder eine Kamera temporär oder dauerhaft in den Leckagekontrollraum 17 eingeführt werden.
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Über die Erkennung der Leckage hinaus kann zudem festgestellt werden, ob die erste Steuerraumdichtung 18 oder die erste Strömungskanaldichtung 19 defekt sind. Hierüber gibt die Art des Mediums, welches sich in dem Leckagekontrollraum 17 befindet, Auskunft.
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Der Leckagekontrollraum 17 ist aufgrund der Leckagekontrollöffnung 20 drucklos bezogen auf die Umgebung. Es ist insofern einem Durchtritt eines aufgrund einer Leckage in dem Leckagekontrollraum 17 befindlichen Mediums (Strömungsmedium oder Steuermedium) in den ersten Steuerraum 13 oder in den Strömungskanal 8 aufgrund der dort höheren Drücke entgegengewirkt.
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Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das 2-Wege-Ventil eine Ventilsteuereinheit mit einer elektromagnetischen Betätigungsanordnung auf. Wie in 5 dargestellt sind ein das Gehäuse im Bereich des Mantelkörpers 3 umfassender Elektromagnet 23 und ein Magnetanker 24 vorgesehen, der in dem Gehäuse angeordnet und an der Hülse 4 festgelegt ist. Durch eine Betätigung des Elektromagnets 23 wird der Magnetanker 24 zusammen mit der Hülse 4 in dem Gehäuse des Ventils längsverschoben und das Ventil betätigt.
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Bei der Betätigung des Ventils schiebt sich die Hülse 4 dabei über den Eintrittsstutzen 1 und den Austrittsstutzen 2. Im Bereich des Eintrittsstutzens 1 ist zwischen dem Strömungskanal 8 und dem von dem Mantelkörper 3 des Gehäuses umgriffenen Magnetanker 24 ein erster Leckagekontrollraum 17.1 vorgesehen. In analoger Weise ist dem Austrittsstutzen 2 ein zweiter Leckagekontrollraum 17.2 zugeordnet, der den Strömungskanal 8 ebenfalls von dem Magnetanker 24 der Ventilsteuereinheit trennt. Der Strömungskanal 8 ist durch eine erste Strömungskanaldichtung 19.1 gegen dem ersten Leckagekontrollraum 17.1 und durch eine zweite Strömungskanaldichtung 19.2 gegen dem zweiten Leckagekontrollraum 17.2 gedichtet. Des Weiteren ist eine Dichtung 25 vorgesehen, welche zwischen dem ersten Leckagekontrollraum 17.1 und dem Magnetanker 24 verbaut ist.
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Zu dem ersten Leckagekontrollraum 17.1 ist eine in dem Mantelkörper 3 vorgesehen erste Leckagekontrollöffnung 20.1 geführt. Durch die erste Leckagekontrollöffnung 20.1 kann das aufgrund eines Defekts beziehungsweise einer Leckage in dem ersten Leckagekontrollraum 17.1 vorgesehene Strömungsmedium austreten, so dass die Leckage erkennbar wird, bevor die Funktion des Ventils beeinträchtigt ist oder die Ventilsteuereinheit beschädigt wird. Ebenfalls kann durch die Leckagekontrollöffnung 20.1 der erste Leckagekontrollraum 17.1 in Augenschein genommen beziehungsweise ein Leckagesensor in den ersten Leckagekontrollraum 17.1 eingeführt werden.
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In analoge Weise sieht der zweite Leckagekontrollraum 17.2 eine eigene, zweite Leckagekontrollöffnung 20.2 vor, durch die das Vorhandensein des Strömungsmediums in einfacher Weise erkannt werden kann. Der zweite Leckagekontrollraum 17.2 nimmt zugleich die Feder 16 auf, die gegen die Hülse 4 verspannt ist und dazu dient, die Schließstellung des Ventils als Vorzugsstellung auszubilden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform des 2-Wege-Ventils beschränkt. Beispielsweise kann bei dem fluidisch betätigbaren Ventil ein zusätzlicher (zweiter) Leckagekontrollraum zwischen dem zweiten Steuerraum 15 und dem Strömungskanal 8 vorgesehen sein, wobei der zusätzliche Leckagekontrollraum dann über eine zweite Steuerraumdichtung gegen den zweiten Steuerraum 15 und eine zweite Strömungskanaldichtung gegen den Strömungskanal 8 gedichtet ist. Zu dem weiteren Leckagekontrollraum kann eine separate weitere Leckagekontrollöffnung geführt sein.
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Ebenso ist für die dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen 2-Wege-Ventils die Strömungsrichtung A exemplarisch festgelegt beziehungsweise gewählt. Das Ventil kann ebenso entgegengesetzt zur Strömungsrichtung A durchströmt werden. In diesem Fall übernimmt demzufolge der Austrittsstutzen 2 die Funktion eines Eintrittsstutzens und der Eintrittsstutzen 1 die Funktion eines Austrittsstutzens. In analoger Weise dient die Eintrittsöffnung 6 dann als Austrittsöffnung für das Strömungsmedium und die Austrittsöffnung 7 als Eintrittsöffnung.
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Allein exemplarisch sind vorliegend die Dichtungen 18, 19, 19.1, 19.2, 21, 22 als V-Ringdichtungen ausgebildet. Es können beispielsweise O-Ringdichtungen mit einem kreisförmigen Querschnitt oder andere geeignete Dichtungen zur Anwendung kommen. Dem Fachmann sind hier zahlreiche Varianten mit ihren individuellen Eigenschaften bekannt.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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