-
Die Erfindung betrifft eine Markierung zur Kennzeichnung von Produkten, damit markierte Produkte, , wobei die Markierung ein visuell auswertbares Muster enthält, das Muster aus mehreren einzelnen, voneinander abgegrenzten Bereichen gebildet ist und die Bereiche untereinander einen Abstand aufweisen.
-
Komplexe Produkte werden aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Einzelteilen oder Baugruppen zusammengefügt, welche entweder selbst gefertigt oder zugekauft werden. Dabei werden auch in der laufenden Serie die Bezugsquellen getauscht oder parallel genutzt.
-
Um hier eine Übersicht zu behalten, welche Teilkomponente von wem produziert oder geliefert wurde oder aus welcher Charge eine Komponente bzw. ein Produkt stammt, um z.B. bei Qualitätsproblemen oder gar Ausfällen schnell, gezielt und verhältnismäßig reagieren zu können, ist es notwendig jedes einzelne Produkt bzw. die einzelnen, darin verbauten Komponenten zu kennzeichnen, so dass zumindest Hersteller und Charge eindeutig bestimmt werden können.
-
Dies kann entweder vom Käufer der Komponenten mit oder ohne gesetzlichen Hintergrund gefordert, oder aber vom Hersteller der Komponente in weiser Voraussicht selbst vorgenommen werden, um die eigenen Produkte von denen anderer Lieferanten oder von Plagiaten zu unterscheiden.
-
Eine typische und zumindest für die Identifikation des Herstellers vorgesehene Kennzeichnung ist die Marke. Eine Marke ist definitionsgemäß ein Zeichen, um Waren eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden.
-
So könnte zur Kennzeichnung also prinzipiell die Marke des Herstellers verwendet werden, ergänzt um weitere Informationen zur Charge oder weiterer Informationen.
-
Leider ist eine solche Kennzeichnung aus mehreren Gründen heraus nicht immer möglich.
-
Manche Hersteller komplexer Produkte dulden auf den von Ihnen zugekauften Komponenten keine Markenangaben Dritter, sondern wollen solche Komponenten mit dem eigenen Markenlabel versehen oder wollen es neutral ohne Markenzeichen gestalten.
-
Teilweise sind gerade Funktionskomponenten oftmals auch zu klein und haben keinen Platz verfügbar, wo das normale Markenzeichen angebracht werden kann. Teilweise sind die Komponenten so klein, dass auch weitere bekannte und sonst übliche Markierungsmethoden mittels Buchstaben, Nummern, Barcode, QR-Code etc. nicht durchgeführt werden können.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine geeignete Markierung bereitzustellen, um damit einzelne, insbesondere auch kleine Produkte unabhängig der Darstellung von Herkunftsmarken fortlaufend zu kennzeichnen, so dass Herkunft und Charge von Fachleuten des Herstellers bestimmt werden können.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist eine Markierung zur Kennzeichnung von einem Produkt vorgesehen, wobei die Markierung ein visuell auswertbares Muster enthält, das Muster aus mehreren einzelnen, voneinander abgegrenzten Bereichen gebildet ist und die Bereiche untereinander einen Abstand aufweisen, wobei ein Bereich relativ zu benachbarten Bereichen jeweils in einer fixen Position angeordnet ist.
-
Der Vorteil einer solchen erfindungsgemäßen Markierung zur Kennzeichnung von Produkten ist, dass es sehr kompakt ist, auf sehr kleinen Flächen Platz findet und sich in einer neutralen Darstellung präsentiert.
-
Derart markierte Produkte erlauben eine lückenlose Rückverfolgung und Identifizierung entlang der gesamten Lieferkette bis hin zum einzelnen Bauteil. Damit kann bei einem Mangel oder einem Versagen eines Endproduktes als solches oder aufgrund von Ausfällen von Einzelkomponenten schnell die Echtheit überprüft oder die Identifizierung der Herkunft derart markierter Bauteile ermöglicht werden. Somit kann schnell festgestellt werden, inwieweit und in welchem Umfang weitere Produkte bzw. Bauteile betroffen sein könnten, so dass, falls notwendig, lediglich begrenzte Rückrufaktionen durchgeführt zu werden brauchen.
-
Es wird vorgeschlagen, dass zumindest ein Teil der Bereiche auf einer Linie liegt.
-
Es ist auch möglich und wird vorgeschlagen, dass die Bereiche matrixförmig angeordnet sind und eine Matrix bilden.
-
In nochmaliger Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass die Matrix quadratisch ist und dabei besonders bevorzugt eine 4×4 Matrix ist.
-
Vorteilhaft ist, dass die Matrix eine Kantenlänge 15 a, 15 b von 0,5 mm - 5 mm hat, bevorzugt eine Kantenlänge von 1 mm - 4 mm und besonders bevorzugt eine Kantenlänge von 1,5 mm - 2 mm hat.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Markierung weiter eine Orientierungsmarkierung enthält, die die Orientierung der Matrix am Produkt definiert.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Markierung als zwei rechtwinklig zueinander stehende Linien ausgebildet ist.
-
Vorteilhaft ist, dass die Linien parallel zu den Kantenlinien der Matrix angeordnet sind.
-
Es ist möglich, dass die Markierung innerhalb der Matrix selbst ausgebildet ist.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Markierung außerhalb der Matrix ausgebildet ist.
-
Weiter ist möglich und wird vorgeschlagen, dass in einem Bereich entweder eine Codierung oder keine Codierung enthalten ist.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Codierung eine 3D Struktur bildet.
-
Es ist möglich, dass die Codierung eine Vertiefung ist.
-
Ebenso ist es möglich, dass die Codierung eine Erhöhung ist.
-
Vorteilhaft ist, dass die Codierung mit zumindest einer Materialschicht aufgetragen ist, wobei die Materialschicht Licht reflektierende Pigmente enthält.
-
Vorteilhaft ist, dass die Pigmente für das menschliche Auge unsichtbares Licht in einem sichtbaren Spektrum reflektieren oder in einem mit technischen Hilfsmitteln detektierbaren Spektrum reflektieren.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Codierung punktförmig und / oder eckig, vorzugsweise viereckig, besonders bevorzugt quadratisch ausgebildet ist.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Markierung unmittelbar am Produkt angeordnet ist oder auf einem Klebeetikett zum Aufkleben auf das Produkt angeordnet ist.
-
Vorteilhaft ist, dass das Klebeetikett als ein Sicherheitsetikett ausgebildet ist, welches nach dem Aufbringen unlösbar ist, ohne dabei beschädigt zu werden.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Markierung ein Binärcode ist.
-
Weiter erstreckt sich die Erfindung auf ein Produkt mit einer aufgebrachten Markierung.
-
Es wird vorgeschlagen, dass das Produkt ein elektrisches oder elektronisches Bauteil oder eine elektrische oder elektronische Baugruppe ist.
-
Vorteilhaft ist, dass das Bauteil oder die Baugruppe eine Leiterplatte ist oder eine Leiterlatte umfasst.
-
Das Muster der Markierung kann entsprechend den Daten des Produkts ermittelt und die zumindest eine Markierung nach der Herstellung des Produkts, nach der Qualitätskontrolle oder zumindest vor dem Versand unmittelbar am Produkt angeordnet werden.
-
Vorteilhaft ist, dass die Markierung vor dem Erzeugen entsprechend den Verhältnissen des Aufbringungsorts am Produkt skaliert wird.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Markierung mit einem Laser erzeugt wird.
-
Alternativ ist vorgesehen, dass die Markierung gedruckt ist.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Orientierung der Matrix auf dem Produkt anhand der Orientierungsmarkierung bestimmt und die im Muster enthaltene Information ermittelt wird, indem die Bereiche 12 identifiziert und die entsprechenden Codierungen 20 direkt oder invertiert erfasst werden.
-
Vorteilhaft ist, dass zur Ermittlung der im Muster enthaltenen Information die Markierung oder das Muster optisch vergrößert wird.
-
Ebenso vorteilhaft ist, dass zum Lesen der Codierungen das Muster mit einem Licht bestrahlt wird, welches die Pigmente zur Reflektion des eingestrahlten Lichts anregt.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass zum Lesen der Codierungen technische Hilfsvorrichtungen aktiviert werden, um für das menschliche Auge nicht unmittelbar sichtbares Licht in sichtbares Licht oder in weiter bearbeitbare Signale zu wandeln.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen, deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird. Die vorstehend genannten und die nachstehenden noch zu erläuternden Merkmale sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgenden Zeichnungen dargestellt und werden in der anschließenden Beschreibung näher erläutert.
-
Hierbei zeigen:
- 1 Draufsicht auf ein Produkt mit Markierungen und einer Detailansicht der Markierung,
- 2 schematische Darstellung der Bestandteile der Markierung,
- 3 u. 4 schematische Darstellung der Anordnung der Bereiche,
- 5 - 7 schematische Darstellung matrixförmiger Bereiche mit Orientierungsmarkierung,
- 8 u. 9 schematische Darstellung codierter Bereiche.
-
1 zeigt ein Produkt 1, hier am Beispiel einer Leiterplatte mit einer erfindungsgemäßen Markierung 10. Viele Produkte bzw. die Einbauteile solcher Produkte sind möglichst klein gehalten und können daher nur sehr eingeschränkt Platz für solche Markierungen anbieten. Im besonderen Maß trifft das auf elektronische Produkte, Baugruppen oder Bauteile zu. Aus 1 wird deutlich, wie klein eine erfindungsgemäße Markierung im Vergleich zu einem Produkt werden kann.
-
Die Markierung 10 ist hier beispielhaft an zwei unterschiedlichen Stellen aufgebracht. Für Kennzeichnungen einfacher Art reicht in aller Regel eine Markierung an nur einer Stelle vollkommen aus. Es spricht aber auch nichts dagegen, identische Markierungen an unterschiedlichen Stellen am Produkt anzubringen. Es ist auch denkbar, dass die Markierungen nicht identisch sind, sondern sich jeweils gegenseitig ergänzen.
-
Die Markierung 10 selbst besteht dazu aus einem spezifischen Muster 11, welches einer Logik entsprechend die spezifische Information enthält, mit der das Produkt, der Hersteller, die Charge etc. gekennzeichnet werden soll, wobei sich das Muster 11 (1) aus einer Zusammenschau festgelegter und codierter Bereiche 12 ergibt (2).
-
3 zeigt die Anordnung der Bereiche 12 im Muster 11. Da die Markierung 11 möglichst einfach gehalten werden soll, erfolgt die Codierung der Bereiche 12 in binärer Form entweder als „1“ oder „0“ bzw. „ja“ oder „nein“. Hier im Ausführungsbeispiel ist ein Bereich entsprechend eingefärbt oder nicht eingefärbt. Dies kann je nach zu Grunde gelegter Logik dann als „1“ oder auch als „0“ interpretiert werden.
-
Das führt dazu, dass auch ein nicht eingefärbter Bereich eine Information enthält. Damit so nicht sichtbare Bereiche 12 zweifelsfrei lokalisiert und zur Erfassung des Musters 11 insgesamt ausgelesen werden können, ist es sinnvoll die einzelnen Bereiche 12 derart voneinander zu trennen, dass alle Bereiche 12 zueinander einen Abstand 13 aufweisen und dieser Abstand 13 überall gleich groß ist, so dass sich ein Bereich 12 gegenüber einem anderen Bereich 12 in einer fixen Position befindet.
-
In einer weiteren Ausführungsform sind jeweils mehrere Bereiche 12 entlang einer oder mehreren Linien L angeordnet. Die Linien L sind hier als horizontale und vertikale Linien Lh, Lv ausgerichtet, können aber auch beliebig anders orientiert werden.
-
In einer Ausführungsform ist die Markierung 10 so gewählt, dass die Anzahl und die Anordnung der Bereiche 12 eine mit gleichen Kantenlängen 15a und 15 b gleichmäßige Matrix 15 bilden (4).
-
In 5 ist in einem Ausführungsbeispiel eine Markierung 10 in Form einer ungleichen Matrix 15 dargestellt, die mit mehr Bereichen 12 insgesamt auch mehr Informationen aufnehmen bzw. darstellen kann, falls erforderlich oder gewünscht.
-
Insgesamt ist es bei matrixförmigen Mustern 11schwer, ohne Kenntnis der Orientierung den zum Auslesen der Information erforderlichen Startpunkt innerhalb der Matrix zu bestimmen.
-
Aus diesem Grund muss die Orientierung der Matrix 15 kenntlich gemacht werden. Hierzu bietet es sich an, eine Seite, besser noch eine Ecke der Matrix 15 zu kennzeichnen.
-
Dazu kann ein Eckpunkt der Matrix 15 gesondert von den anderen dargestellt werden, z.B. mit einer anderen Farbe oder eine andere Form. Ein solcher zur Erfassung der Orientierung notwendiger Bereich müsste dann aber immer sichtbar codiert dargestellt werden.
-
In einer Ausführungsform ist die Markierung 10 mit einer Orientierungsmarkierung 18 ergänzt. Die Orientierungsmarkierung 18 dient hier zur Markierung einer Ecke der Matrix 15, so dass sich sicher der Anfang und das Ende der binären Informationen im Muster 11 der Markierung 10 bestimmen lässt.
-
Die Orientierungsmarkierung 18 ist in einer Ausführungsform der Erfindung in Form von zwei sich berührenden oder schneidenden Linien 18v, 18h ausgeführt.
-
Die Orientierungsmarkierung 18 ist in einer Ausführungsform der Erfindung innerhalb der Matrix angeordnet, wobei die Linien 18h, 18v die Bereiche 12 (5) zumindest teilweise berühren oder sie verlaufen zwischen den Bereichen 12 ohne diese zu berühren (6).
-
In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Orientierungsmarkierung 18 außerhalb und parallel zu den Außenkanten der Matrix 15 in Form breiter, die Matrix 15 flankierender Linien bzw. Balken 18h, 18v (7) realisiert.
-
Die Markierung 10 bzw. das die Information enthaltene Muster 11 wird erzeugt, indem die Bereiche 12 entsprechend codiert werden. Die Codierung erfolgt in einer Ausführungsform durch das entsprechende Einfärben der jeweiligen Bereiche 12.
-
Eine solche Färbung kann auch für sehr kleine Markierungen in Form eines Drucks, z.B. mit Siebdruck oder per Tintenstrahldrucker erzeugt werden. Ebenso ist eine Codierung mit einem Laser möglich. Es können auch 3D Formen als Codierung erzeugt werden, als z.B. Erhöhungen und Vertiefungen. Gleiches gilt für das Anbringen der Orientierungsmarkierung. Die Markierung als solches kann direkt auf das Produkt oder zuerst auf ein Etikett aufgebracht werden, wobei das Etikett dann erst nachträglich am Produkt befestigt wird.
-
Als Färben, Einfärbung etc. muss nicht immer eine unmittelbar sichtbare, farbliche Codierung verstanden werden. In einer weiteren Ausführungsform können als Codierung auch Partikel aufgebracht werden, die nur mit weiteren technischen Hilfsmitteln, z.B. UV Licht erkennbar gemacht werden können. Es können auch sichtbare Partikel und nur mit Hilfsmittel sichtbare Partikel kombiniert werden, so dass über einem unmittelbar sichtbaren Muster eine weitere Schicht an Information angelegt werden kann, die erst mit weiteren technischen Hilfsmitteln sichtbar gemacht werden kann, z.B. als Sicherheits- oder Echtheitsbestätigung.
-
8 zeigt eine erfindungsgemäße Markierung 10 mit einem Muster 11 auf Basis einer 4x4 Matrix 15. Eine 4x4 Matrix 15 bietet bereits eine ausreichende Anzahl an Kombinationen bei minimalem Platzbedarf. Die Orientierungsmarkierung 18 kennzeichnet eindeutig die linke untere Ecke der Matrix 15. Das Auslesen und die nachfolgende Auswertung können sich je nach zu Grunde liegender Logik daran orientieren. Auch die nicht bedruckten Bereiche 12 (gestrichelt) lassen sich im Muster 11 aufgrund der Abstände und der jeweils fixen Positionen der Bereiche zueinander eindeutig lokalisieren und auslesen. Die bedruckten Bereiche 12 tragen eine Codierung 20.
-
9 zeigt die Markierung aus 8 ohne die gestrichelten, nicht sichtbaren Bereiche im Muster, so wie es tatsächlich unmittelbar oder über ein Etikett auf einem Produkt angeordnet werden könnte.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Produkt
- 10
- Markierung
- 11
- Muster
- 12
- Bereich
- 13
- Abstand
- 15
- Matrix
- 15a, 15b
- Kanten
- 18
- Orientierungsmarkierung
- 18v, 18h
- Balken
- 20
- Codierung
- L
- Linie