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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Crimpen zumindest einer Ader eines Kabels gemäß dem Anspruch 1.
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Derartige Vorrichtungen dienen zum Bearbeiten von beispielsweise Koaxial-Kabeln, die eine Schirmung aufweisen. Durch die neuartige Vorrichtung ist es möglich auf einfache Weise Kabel schnell und zuverlässig zu konfektionieren. Entsprechende Kabel werden nicht selten in sehr hohen Stückzahlen verarbeitet, also abisoliert oder gecrimpt. Aus diesem Grund besteht der permanente Wunsch die entsprechenden Herstellungsvorrichtungen fertigungstechnisch zu verbessern. So werden unter anderem Anstrengungen unternommen derartige Fertigungsprozesse zu automatisieren. Zudem muss natürlich sichergestellt werden, dass die bearbeiteten Kabel reproduzierbar eine gute Qualität aufweisen.
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Aus der
EP 2 190 080 B1 der Anmelderin ist beispielsweise eine Crimpvorrichtung bekannt, bei der mehradrige Kabel gecrimpt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher Kabel überaus präzise gecrimpt werden können, was bezüglich nachfolgender Weiterverarbeitungsprozesse Vorteile aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Crimpen zumindest einer Ader eines Kabels ein erstes Werkzeug, ein zweites Werkzeug und ein drittes Werkzeug. Zum Crimpen der Ader des Kabels weist das erste Werkzeug oder das zweite Werkzeug oder beide Werkzeuge eine Einbuchtung auf, so dass das betreffende erste und/oder zweite Werkzeug von einer Geraden, welche in einer y-Richtung orientiert ist, durch diese Einbuchtung hindurch durchdringbar ist. Das erste Werkzeug ist in einer z-Richtung relativ zum zweiten Werkzeug in eine Bearbeitungsposition bewegbar. Weiterhin weist das dritte Werkzeug eine konkave Auflagefläche zum Auflegen des Kabels, insbesondere des Ende des Kabels, auf. Das dritte Werkzeug weist außerdem einen Schlitz zur Aufnahme eines Trägerstreifens auf, so dass der Trägerstreifen in dem Schlitz in einer x-Richtung durch das dritte Werkzeug hindurch förderbar beziehungsweise bewegbar ist. Außerdem ist das dritte Werkzeug derart ausgebildet, dass der Schlitz in einem ersten Bereich, der in z-Richtung versetzt zur konkaven Auflagefläche angeordnet ist, das dritte Werkzeug in der y-Richtung durchdringt. In zumindest einem in x-Richtung versetzten zweiten Bereich durchdringt dagegen der Schlitz das dritte Werkzeug in der y-Richtung nicht, so dass dort ein Steg vorhanden ist, wobei der Steg eine Ausdehnung in y-Richtung aufweist.
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Die x, y, z-Richtungen entsprechen insbesondere den Raumrichtungen eines kartesischen Koordinatensystems, so dass also die Richtungsachsen orthogonal aufeinander stehen.
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Die Erfindung betrifft im Übrigen eine Vorrichtung zum Crimpen von einer einzigen Ader eines Kabels oder eine Vorrichtung zum Crimpen mehrerer Adern von mehradrigen Kabeln.
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Insbesondere ist unter dem Begriff Ader ein mit einer elektrisch isolierenden Ummantelung versehener Leiter zu verstehen, welcher sich von mit Lack isolierten Einzellitzen unterscheidet.
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Als Bearbeitungsposition kann im Folgenden diejenige Position der Werkzeuge innerhalb der Vorrichtung verstanden werden, in der das Crimpen der Ader vorgenommen wird.
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Der Trägerstreifen umfasst insbesondere mehrere aneinander gereihte Crimpkontakte.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Schlitz des dritten Werkzeugs derart ausgebildet, dass dieser das dritte Werkzeug in zwei in x-Richtung versetzten zweiten Bereichen in der y-Richtung nicht durchdringt, so dass dort beim dritten Werkzeug jeweils ein Steg, also insgesamt zwei Stege, vorhanden sind.
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Mit Vorteil sind dann die Stege des dritten Werkzeugs in x-Richtung symmetrisch zur Auflagefläche beidseits der Auflagefläche angeordnet.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das dritte Werkzeug eine Öffnung beziehungsweise Ausnehmung auf, in die das Kabel, das einen Schirm aufweist, dessen Ende aufgestellt ist, einführbar ist. Vorzugsweise ist diese Öffnung kreislinienförmig berandet.
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Zudem kann mit Vorteil das erste Werkzeug eine Öffnung aufweisen, in die das Kabel, das einen Schirm aufweist, dessen Ende aufgestellt ist, einführbar ist.
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Ferner kann die Vorrichtung zum Crimpen der zumindest einen Ader als drittes Werkzeug einen so genannten Abschneider zum Abtrennen einzelner Crimpkontakte vom Trägerstreifen aufweisen. Der Abschneider und das zweite Werkzeug sind insbesondere bezüglich der y-Richtung beziehungsweise der Axialrichtung des Kabels versetzt angeordnet.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es nun möglich Kabel bereitzustellen, deren gecrimpte Adern für eine einfache, insbesondere automatisierte, Weiterverarbeitung besonders gut geeignet sind. Zudem eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders gut als Baueinheit einer halb- oder vollautomatischen Fertigungsanlage.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung entnimmt man den abhängigen Ansprüchen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Figuren. Die Richtungsangaben in der Beispielsbeschreibung beziehen sich auf die jeweils in den Figuren eingezeichneten Koordinatensysteme.
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Es zeigen die
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1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Crimpen,
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2 eine Ansicht auf ein erstes Werkzeug,
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3 eine perspektivische Ansicht auf das zweite Werkzeug,
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4 eine perspektivische Ansicht eines dritten Werkzeuges,
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5a, 5b, 5c weitere Ansichten des dritten Werkzeuges.
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In der 1 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Vorrichtung zum Crimpen einer Ader 5.1 eines Kabels 5 dargestellt. Die Ader 5.1 ist zunächst von einer Isolierung umhüllt und weiterhin von einem Schirm 5.2 umgeben und außen von einem isolierenden Mantel 5.3 umschlossen. Derartige Kabel werden häufig als Koaxial-Kabel bezeichnet. In der 1 ist das Kabel 5 an einem Ende abgemantelt dargestellt, so dass dort die Ader 5.1 zur Bearbeitung freigelegt ist. Zudem ist der Schirm 5.2 an einem Ende so aufgestellt, dass dieser radial nach außen absteht.
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Die Vorrichtung umfasst als erstes Werkzeug einen Crimper 1, welcher mit einem zweiten Werkzeug, hier als Amboss 2 bezeichnet, zusammenwirkt. Weiterhin umfasst im vorgestellten Ausführungsbeispiel die Vorrichtung ein drittes Werkzeug, das im Folgenden als Abschneider 3 bezeichnet wird. Der Abschneider 3 dient unter anderem zum Abtrennen von Crimpkontakten 6.1 von einem Trägerstreifen 6 einer Bandware. Die Crimpkontakte 6.1 weisen ihrerseits Crimplaschen 6.11 auf.
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In den Figuren sind im Übrigen x-, y-, z-Raumkoordinatenrichtungen zur Erläuterung der relativen Ausrichtung von Vorrichtungskomponenten dargestellt. Der Abschneider 3 ist demnach in y-Richtung versetzt zum Amboss 2 an einem Auflager 4 befestigt. Der Amboss 2 ist ebenfalls am Auflager 4 befestigt. Der Abschneider 3 ist in der z-Richtung relativ zum Amboss 2 verschiebbar gelagert.
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Gemäß den 1 oder 2 besteht der Crimper 1 aus zwei Teilen, nämlich einem Stempel 1.1 und einem Halter 1.2. Der Stempel 1.1 weist eine Einbuchtung 1.11 auf, in die im Betrieb der Vorrichtung die Ader 5.1 aufgenommen werden kann.
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In der 3 ist der Amboss 2 im Detail dargestellt. Der Amboss 2 weist demnach auch eine Einbuchtung 2.11 auf. Mit Hilfe von Bohrungen 2.1, 2.2 kann der Amboss 2 am Auflager 4 befestigt werden.
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Der Crimper 1 und der Amboss 2 weisen also jeweils eine Einbuchtung 1.11, 2.11 auf, die gemäß der 1 von einer virtuellen Geraden g durchdrungen werden. Dabei ist die Gerade g in der y-Richtung orientiert.
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Der Abschneider 3 weist gemäß den 4 und 5a–5c eine konkave Auflagefläche 3.1 auf, in welche aus der y-Richtung kommend das Kabel 5 eingelegt werden kann. Durch einen Spalt 3.4 kann der Trägerstreifen 6, an dem die Crimpkontakte 6.1 aneinandergereiht sind, bewegt und geführt werden. Mit Hilfe des Schlitzes 3.4 ist der Trägerstreifen 6 demnach in einer x-Richtung durch den Abschneider 3 förderbar.
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Weiterhin ist der Abschneider 3 derart ausgebildet, dass der Schlitz 3.4 in einem ersten Bereich X1 (5b) den Abschneider 3 in der y-Richtung vollständig durchdringt. Der erste Bereich ist in z-Richtung versetzt zur konkaven Auflagefläche 3.1 angeordnet. In den Figuren ist der durchdringende beziehungsweise in y-Richtung durchgängige Bereich des Schlitzes 3.4 in z-Richtung unterhalb der konkaven Auflagefläche 3.1 angeordnet. Im vorgestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Bereich X1 des Schlitzes 3.4 in x-Richtung über eine größere Länge als die Ausdehnung der konkaven Auflagefläche 3.1 in x-Richtung.
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Zudem weist der Abschneider 3 in zwei relativ zum ersten Bereich X1 in x-Richtung versetzt angeordneten zweiten Bereichen X2 jeweils einen Steg 3.2 auf. Der jeweilige Steg 3.2 begrenzt die Ausdehnung beziehungsweise Länge des Schlitzes 3.4 in y-Richtung, so dass der Schlitz 3.4 in den Bereichen X2 den Abschneider 3 in der y-Richtung nicht durchdringt (5a). Dabei sind im vorgestellten Ausführungsbeispiel die Stege 3.2 in x-Richtung symmetrisch zur Auflagefläche 3.1 beidseits der Auflagefläche 3.1 angeordnet (5b).
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Weiterhin weist der Abschneider 3 eine Ausnehmung 3.3 auf, so dass die Ausdehnung des Abschneiders 3 in y-Richtung im Bereich der Ausnehmung 3.3 im Vergleich zu den benachbarten Bereichen reduziert ist. Die Stege 3.2 bilden abschnittsweise den Rand der Ausnehmung 3.3.
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Im Zuge der Konfektionierung des Kabels 5 wir dieses zum Ende hin abgemantelt und dessen Ader 5.1 an einem Ende abisoliert. Zudem wird der Schirm 5.2 aufgestellt, so dass dieser radial nach außen absteht. Im Betrieb der Vorrichtung wird das so vorbereitete Kabel 5, entgegen der y-Richtung (in der 1 von links kommend) zunächst in eine Ausnehmung 4.1 (1) des Auflagers 4, dann in die Öffnung 3.3 des Abschneiders 3 eingeführt und das Kabel 5 wird schließlich auf die Auflagefläche 3.1 gelegt. Durch die konkave Ausgestaltung der Auflagefläche 3.1 kann für das betreffende Kabel 5 eine exakte Position bezüglich der x-Richtung erreicht werden.
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Zum eigentlichen Crimpen wird der Crimper 1 in z-Richtung über einen vordefinierten Hub hinweg relativ zum Amboss 2 von einer Ruheposition in einen Bearbeitungsposition bzw. in eine Crimpposition bewegt. Bei diesem Prozess werden die Crimplaschen 6.11 plastisch so verformt, dass sich diese fest um die Ader 5.1 schließen.
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Unmittelbar darauffolgend drückt der Halter 1.2 den Abschneider 3 nach unten also in z-Richtung, so dass eine Bewegung des Abschneiders 3 zum relativ zum Amboss 2 stattfindet. Durch diese relative in z-Richtung verlaufende Bewegung des Abschneiders 3 wird ein Crimpkontakt 6.1 vom Trägerstreifen 6 abgetrennt. Die Abtrennung erfolgt durch eine Abscherung zwischen einer Kante des Schlitzes 3.4 und einer Kante des Ambosses 2. Der Crimper 1 wird sodann wieder entgegen der z-Richtung von der Ader 5.1 weg bewegt.
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Die Crimpung der Ader 5.1 kann durch die im Ausführungsbeispiel beschriebene Vorrichtung vollautomatisch durchgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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