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Vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Anzeigevorrichtung umfassend zwei plane, parallel zueinander ausgerichtete, zueinander beabstandete Scheiben und ein LED-Modul mit Vorder- und Rückseite.
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Zum Anzeigen von Informationen in öffentlichen Verkehrsmitteln, d. h. in Bussen oder Bahnen, sind gemein hin LED-Anzeiger oder Bildschirme bekannt, welche üblicherweise in eine Fahrzeugwand eingebaut sind, oder in ein intransparentes Gehäuse gehüllt an der Decke des Fahrzeuges angebracht werden.
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Der Nachteil hierbei ist, dass in modern ausgestatteten Bahnwaggons oder Bussen nur wenige Einbaumöglichkeiten vorhanden sind, weil einerseits der Innenraum wenige intransparenten, zum Beherbergen einer Anzeigevorrichtung geeigneten (Zwischen-)Wände besitzt und andererseits die Decke schon durch Beleuchtungen, Belüftungsöffnungen und andere Komponenten belegt ist. Aus ästhetischen und praktischen Gründen sind in modernen Waggons oder Bussen die meisten Zwischenwände aus Glas, wodurch der Raum größer wirkt und die Helligkeit, bzw. Lichtdurchflutung erhöht wird, was den Bedarf an künstlicher Zusatzbeleuchtung reduziert.
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Vorrichtungen zur Anzeige von allgemeinen Informationen, beispielsweise Texten oder auch Bildern, sowohl bewegten als auch statischen, zum Anbringen an einer Scheibe eines Fahrzeugs, wie ein Zugwagons oder Reisebusses sind im Stand der Technik bereits bekannt, beispielsweise aus der Veröffentlichungsschrift
EP 3015915 A1 der Anmelderin.
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Die dort beschriebene und ähnliche Vorrichtungen weisen jedoch in ihrer Ausgestaltung als vollwertiger, transparenter TFT-Matrixbildschirm eine zu große Dicke auf, um beispielsweise in eine Fensterscheibe oder auch eine transparente Zwischenwand im Inneren des Fahrzeuges integriert zu werden. Dies gilt insbesondere für die Ausführungsformen, die beidseitig ablesbar sind und über zwei TFT-Displays verfügen.
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Vor diesem Hintergrund hat sich vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Anzeigevorrichtung bzw. ein Anzeigeelement zu entwickeln, welches sich dezenter in modernen Transportmitteln einbauen lässt, wobei das Anzeigeelement gleichwohl vor Umwelteinflüssen geschützt sein muss und eine gute Wärmeabfuhr sichergestellt sein soll.
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Als Lösung präsentiert vorliegende Erfindung eine Anzeigevorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch 1. Wesentliche Elemente hiervon sind zum einen das LED Anzeigemodul, welches ein ebenes Paneel mit einer Vielzahl rasterförmig angeordneter LEDs gleicher oder auch unterschiedlicher Farbe ist, und zwei parallel zueinander ausgerichteten und zueinander beabstandeten Scheiben, die zwischen sich das LED-Modul flächig kontaktierend halten, bevorzugt über seine ganze Fläche, an einer oder auch beiden Scheiben anliegend, wobei zur Verbesserung des flächigen Kontaktes auch eine Zwischen- oder Bondingschicht aus gut wärmeleitenden Material verwendet sein kann. Mit Ausnahme des LED-Moduls ist der Hohlraum zwischen den Scheiben frei von weiteren Bauelementen, sodass eine das LED-Modul kühlende Luftzirkulation im Falle, dass der Hohlraum mit der Außenluft in Kommunikation steht, möglich ist.
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Die Scheiben können hierbei etwa von der Größe des LED-Moduls sein, oder sie sind flächenmäßig wesentlich größer. Im ersten Fall wäre die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung beispielsweise als eine ästhetisch ansprechende Deckenanzeige an die Decke des Innenraumes eines Fahrzeuges, beispielsweise eines Bahnwaggons oder eines Busses, anbringbar. Im anderen Fall liegt eine als Glaszwischenwand verwendbare Anzeigevorrichtung vor.
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Aufgrund der Verwendung eines Anzeigemoduls mit selbstleuchtenden Bildpunkten in Form von rasterartig angeordneten LEDs ist erreicht, dass die Dicke des Moduls deutlich niedriger ist als beispielsweise einem TFT Bildschirm. Wird ein LED-Modul mit organischen LEDs, sogenannten oLEDs verwendet, können Dicken im Millimeterbereich und darunter realisiert werden. Auch bei Einsatz konventioneller anorganischer LEDs sind Dicken von 3 mm oder weniger durchaus erreichbar. Somit betrüge die Gesamtdicke der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung, bei einer realistischen Scheibendicke von 3–4mm, nur etwa 10–11 mm in einer einseitig ablesbaren und 14–16mm in einer beidseitig ablesbaren Ausführungsform.
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Ein weiterer praktischer Vorteil der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung besteht darin, dass die bisher ungenutzte Fläche der vielfältig in heutigen Bussen und Bahnwaggons vorhanden Glaswänden zum Beherbergen einer Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von Werbung oder auch Reiseinformationen oder Nachrichten verwendet werden kann. Dabei ist weiterhin sichergestellt, dass das Anzeigeelement vor Umgebungseinflüssen, beispielsweise Verschmutzung oder Stößen, geschützt ist. Trotz des allseitigen Schutzes ist eine Überhitzung des LED-Anzeigemoduls durch eine effektive Wärmeabfuhr durch die Scheiben oder innerhalb des Zwischenraums zwischen den Scheiben vorgebeugt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen vorliegender Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisierbar sind, sofern sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen, sollen im Folgenden erläutert werden.
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Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung umfasst einen Controller, der das LED-Modul ansteuert und die darauf anzuzeigende Information an das LED-Modul übermittelt. Er ist bevorzugt außerhalb des Zwischenraums zwischen den beiden Glasscheiben angeordnet, insbesondere innerhalb eines Hohlraums eines Strukturelementes des Raumes oder des Fahrzeuges, in dem sich die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung befindet.
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Der Controller ist entweder unmittelbar über ein Kabel an das LED-Modul angeschlossen oder indirekt, über ein LED-Board, auf welchem die LED-Module bevorzugt mittels eines Steckers befestigt sind. Dieser stellt die elektrische Kontaktierung, aber auch den mechanischen Halt sicher.
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Die beiden Scheiben der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung sind entweder flächenmäßig von vergleichbarer Größe wie das LED-Modul. Üblicherweise sind die Scheiben, wie auch das LED-Modul, von rechteckiger Grundfläche. Andere Formen, wie vieleckig oder rund, sind jedoch ebenfalls denkbar. Die beiden Scheiben liegen mit mindestens einer Seite, bevorzugt mit mehr als einer Seite, an einem Strukturelement des Raumes an oder sind in dieses integriert, etwa indem sie in eine Nut eingreifen, beispielsweise an einer Wand, dem Boden und/oder der Decke. Dies dient zum einen dem mechanischen Halt und der Unterstützung der Scheiben, zum anderen ist damit erreicht, dass elektrische Verbindung zwischen Controller und LED-Anzeige möglichst kurz sein kann und auch leichter optisch zu kaschieren ist, um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung nicht zu stören. Die nicht an ein Strukturelement anliegenden Seiten der erfindungsgemäßen Scheiben sind belüftet, d. h. es steht mit dem Außenraum durch mindestens eine Öffnung in einem Halterahmen in Kommunikation. Dies dient der besseren Kühlung des zwischen den Scheiben eingebauten LED-Moduls. Die Scheiben sind ferner bevorzugt nicht mehr als 4 mm stark, um die Gesamtdicke des Stapels aus Scheiben und LED-Modul möglichst gering zu halten.
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Das LED-Modul der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung umfasst bevorzugt rasterartig angeordnete LEDs gleicher oder verschiedener Farben. D. h. es können beispielsweise nur rote oder weiße oder gelbe LEDs eingesetzt sein, oder es werden verschiedene Farben eingesetzt. Bevorzugt ist das LED-Modul ≤ 3 mm dick. Dies lässt sich besonders leicht durch den Einsatz von oLEDs erreichen. Die Stirnseite des erfindungsgemäßen LED-Moduls schließt bündig mit einer Seite der Scheiben ab, welche bevorzugt mit der an ein Strukturelement der angrenzenden Seite der Scheiben identisch ist. Dadurch ist die Kabelführung von LED-Modul zu Controller sehr vereinfacht, denn es kann ein kürzeres Kabel zum Einsatz kommen, und dieses ist auch leichter zu verbergen, etwa durch einen Blendrahmen und/oder möglichst direkte Verlegung außerhalb des Scheibenzwischenraumes was dem ästhetischen Eindruck zugute kommt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung ist das LED-Modul mittels eines Steckers aufgesteckt. Der Stecker stellt hierbei sowohl die elektrische Verbindung für die Signale vom Controller zum LED-Anzeigemodul her, stellt aber auch die mechanische Abstützung des LED-Moduls sicher.
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Besonders bevorzugt werden zwei LED-Module eingesetzt, die an der Rückseite im Zwischenraum zwischen den Scheiben eingebaut sind. Sie sind parallel zueinander ausgerichtet und zueinander beabstandet, sodass zwischen ihnen ein Zwischenraum frei bleibt, der keine weiteren Bauelemente enthält, sodass eine kühlende Luftzirkulation möglich ist. Besonders bevorzugt wird aber im Zwischenraum ein Kühlelement eingebracht, welches aus einer möglichst gut wärmeleitenden Kühlplatte und einem ebenfalls gut wärmeleitenden Kühlprofil besteht, wobei das Kühlprofil bevorzugt außerhalb des Scheibenzwischenraums geführt ist oder in einen die Scheibenzwischenraumaußenfläche umschließenden Halterahmen integriert ist. Als Material für Kühlplatte und Profil werden Aluminium oder Kupfer vorgeschlagen. Sowohl Kühlplatte als auch Profil können in ihrem Inneren Kanäle zur Zirkulation eines Kühlmittels beherbergen.
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Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile vorliegender Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand der Figuren näher erläuterten Ausführungsbeispielen. Diese sollen vorliegende Erfindung nur illustrieren und in keiner Weise einschränken.
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Es zeigen im Einzelnen:
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1: eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung als Glaswand
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2: eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung als Deckenanzeiger
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3: eine bevorzugte Anbringungsmethode des LED-Moduls mittels eines LED-Boards
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1 zeigt in zwei Teilfiguren A und B eine bevorzugte Ausführungsform der Anzeigevorrichtung vorliegender Erfindung als Glaswand bzw. Glaszwischenwand im Innenraum eines Fahrzeuges.
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Teilfigur A zeigt eine Draufsicht auf die Glaswand. Zu sehen ist eine vordere, rechteckige Scheibe 2, welche an einer Wand des Fahrzeuges anliegt bzw. mit einer Seite eine gewisses Stück in diese eingelassen ist. Im oberen Bereich der Glaswand (2) befindet sich das LED-Modul 3, dessen linke Stirnseite ebenfalls an der Fahrzeugwand anliegt, sodass Verbindungskabel 34 zwischen LED-Modul 3 und Controller 4 von außen nicht sichtbar ist, da es zum einen vom Blendrahmen 33 des LED-Moduls 3 von der Außenwand selbst verdeckt ist. Controller 4 sitzt im Inneren der Außenwand. Glaswand 2, deren hintere Scheibe nicht sichtbar ist, ist mit einer Haltestange 8 verbunden.
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Schnitt B-B zeigt einen wie angedeutet gelegenen Querschnitt durch die Glaswand aus Teilfigur A. Zu sehen ist dass der Zwischenraum zwischen den Scheiben bis auf das LED-Modul 3 frei von weiteren Bauelementen ist. Die Dicke von Scheibe und LED-Modul sind vergleichbar. Die Scheiben haben bei dieser Ausführungsform eine Dicke von je 4 mm, das LED-Modul von 3 mm.
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2 zeigt in ebenfalls zwei Teilfiguren einmal eine Draufsicht auf und einen Querschnitt durch eine als Deckenanzeiger verwendbare Ausführungsform der Anzeigevorrichtung gemäß vorliegender Erfindung. In diesem Fall ist die Fläche der Scheiben 2 vergleichbar mit der Fläche des LED-Moduls, bzw. der beiden LED-Module 3. Beide sind von rechteckigem Grundriss. Wie anhand des Schnittes C-C ersichtlich, sind bei dieser Ausführungsform zwei LED-Module 3 verwendet, welche mit ihren Rückseiten zueinander gewandt zwischen den Scheiben eingebaut sind. Ihre Vorderseiten liegen jeweils an eine Scheibe 2 an. Im Zwischenraum zwischen LED-Modulen 3 befindet sich die Kühlplatte 51 des Kühlelements 5, welcher mit einer Stirnseite an ein Kühlprofil 52 stößt. Kühlprofil 52 bildet gleichzeitig den unteren Teil des Halterahmens, der auf der Unterseite abschließt die beiden Scheiben zusammenhält und den Innenraum und damit die LED-Module vor Umwelteinflüssen wie Verschmutzung, Spritzwasser oder auch Stößen schützt. Die Gesamtdicke der hier gezeigten Vorrichtung beträgt 14 mm, was sich zusammensetzt aus je 32 mm für jede der Scheiben, ebenfalls 3 mm für jedes der Module und 2 mm für die Kühlplatte 51 zwischen den Rückseiten der LED-Module 3.
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3 zeigt eine bevorzugte Befestigungsmethode der LED-Module, welche sowohl in der Version als Deckenanzeiger (2), als auch in der Version als Glaswand (1) verwendbar ist. Hierbei werden die LED-Module nicht direkt per Kabel mit dem Controller verbunden, sondern sie sind mittels eines Steckers 31 an ein LED-Board 32 angeschlossen. Stecker 31 stellt einerseits die elektrische Verbindung her, aber andererseits auch eine ausreichende mechanische Unterstützung der LED-Module sicher. Dies kann zusätzlich zu einer Verbindung mit den Glasplatten geschehen oder auch zur ausschließlichen Unterstützung der LED-Module verwendet werden. Letzteres hätte den Vorteil, dass das Auswechseln eines LED-Moduls schneller und einfacher vonstattengehen kann, da keine flächig aufliegende Bonding-Schicht entfernt zu werden braucht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigevorrichtung
- 2
- Scheiben
- 3
- LED-Modul
- 31
- Stecker
- 32
- LED-Board
- 33
- Blendrahmen
- 34
- Datenkabel
- 4
- Controller
- 5
- Kühlelement
- 51
- Kühlplatte
- 52
- Kühlprofil
- 8
- Haltestange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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