-
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur vorzugsweise krebspräventiven Behandlung bei Menschen, insbesondere zur magenkrebspräventiven Heilbehandlung, mit einem Isothiocyanat als Hauptwirkstoff.
-
Im Rahmen der Erfindung geht es folglich um eine Heilbehandlung mit Hilfe eines Stoffes oder Stoffgemisches, und zwar eines solchen mit Isothiocyanat als Hauptwirkstoff. Dabei steht die krebspräventive Behandlung bei Menschen und insbesondere die magenkrebspräventive Heilbehandlung mit dem fraglichen Stoff bzw. Stoffgemisch im Vordergrund.
-
Krebserkrankungen und insbesondere Magenkrebs kann durch Bakterien im Magen verursacht bzw. begünstigt werden. Tatsächlich hat man vor der Entdeckung des Stäbchenbakteriums Helicobacter pylori die Ursache von Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm bei Menschen oftmals auf eine Übersäuerung sowie psychische Faktoren zurückgeführt. Erst 1989 wurde das vorgenannte Bakterium weltweit als Ursache des Ulcus bzw. eines Geschwürs anerkannt. Die Entdecker des Helicobacter pylori, Warren und Marshall, sind hierfür im Jahre 2005 mit dem Nobelpreis für Physiologie in Medizin ausgezeichnet worden.
-
Infektionen mit Helicobacter pylori werden für eine Reihe von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht. Hierunter fallen nicht nur Gastritis, sondern auch die Mehrzahl von Magengeschwüren und praktisch alle Zwölffingerdarmgeschwüre. Aus diesem Grund wird heutzutage bei der Diagnostik von Magenerkrankungen eine Infektion mit Helicobacter pylori routinemäßig untersucht und überprüft. Außerdem hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Helicobacter pylori als Karzinogen eingeordnet, das heißt als krebserzeugende oder die Krebserzeugung fördernde Substanz. Daneben wird das Bakterium Helicobacter pylori auch mit vielen anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht, so unter anderem Morbus Parkinson.
-
Bei Isothiocyanaten handelt es sich um chemische Verbindungen, die sich von der Isothiocyansäure ableiten. Organische Isothiocyanate werden entsprechend ihrem natürlichen Vorkommen auch als Senföle bezeichnet.
-
Isothiocyanate kommen in der Natur vor allem chemisch gebunden in sogenannten Kreuzblütlern vor, und zwar als Senfölglycoside, beispielsweise in Senf, Weißkohl, Rotkohl usw.. Die krebspräventiven Eigenschaften einiger Kreuzblütler werden auf die darin enthaltenen Isothiocyanate zurückgeführt.
-
So ist es durch "Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 4; Drogen A–D, 5. Auflage, Berlin, Heidelberg, New York; Springer Verlag, 1992, Seite 338 bis 342" bekannt, dass das durch Wasserdampfdestillation gewonnene Öl der Meerrettichwurzel bakterizid gegen Streptococcen und Staphylococcen wirkt. Außerdem wurde an Mäusen und Ratten dosisabhängig ein gehemmtes Wachstum von Tumoren beobachtet.
-
Bei der gattungsbildenden
US 7 402 569 B2 geht es um die Behandlung des Wachstums von Helicobacter-Bakterien durch die pharmazeutische Heilbehandlung mit Isothiocyanaten. Dabei wird das Wachstum durch Behandlung mit einem Extrakt beobachtet und untersucht. Eine direkte Anwendung bei Menschen zur Heilbehandlung und eine entsprechende Darreichungsform werden nicht angesprochen.
-
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Mittel zur vorzugsweise krebspräventiven Behandlung bei Menschen der eingangs beschriebenen Ausprägung so weiter zu entwickeln, dass hiermit eine unmittelbare Heilbehandlung zur Verfügung gestellt wird.
-
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Mittel zur vorzugsweise krebspräventiven Behandlung bei Menschen im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Isothiocyanat als Hauptwirkstoff als Bestandteil einer geriebenen oder gestoßenen Verzehrmenge einer Kreuzblütengewächswurzel vorliegt.
-
Die Erfindung greift also zunächst einmal auf ein Kreuzblütengewächs zurück, welches Isothiocyanat enthält. An dieser Stelle haben sich Kreuzblütengewächse wie beispielsweise Meerrettich aber auch Senf, Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli usw. als besonders günstig erwiesen. Tatsächlich kommen die fraglichen Isothiocyanate in der Natur chemisch gebunden als Senfölglycoside in den vorgenannten Kreuzblütengewächsen vor.
-
Die hohe Konzentration der gebundenen Senfölglycoside bzw. ätherischen Senföle in Meerrettich im Beispielfall macht Meerrettich seit langer Zeit zu einer weitverbreiteten Heil- und Gewürzpflanze. Neben Isothiocyanaten bzw. Senföl zählen unter anderem Vitamin B1, Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Phosphor und Eisen zu den wesentlichen Inhaltsstoffen von Meerrettich. Auch wird ein besonders hoher Vitamin C-Gehalt beobachtet.
-
Erfindungsgemäß hat sich nun herausgestellt, dass eine geriebene oder gestoßene Verzehrmenge des fraglichen Kreuzblütengewächses bzw. der Kreuzblütengewächswurzel besonders vorteilhaft zur Krebsprävention und insbesondere Magenkrebsprävention eingesetzt werden kann. Tatsächlich wirkt die betreffende Verzehrmenge auf insbesondere Bakterien wie Helicobacter pylori derart, dass das fragliche Bakterium in seinem Wachstum nicht nur gehemmt wird, sondern dass einzelne Zellen des genannten Bakteriums nach und nach absterben. Das ist grundsätzlich durch die
US 7 402 569 B2 bekannt.
-
Das heißt, bei regelmäßiger Anwendung können die fraglichen Bakterien aus dem Magen einer Person entfernt werden, so dass als Folge hiervon auch das Krebsrisiko bzw. Magenkrebsrisiko signifikant sinkt. Das alles wird erfindungsgemäß durch eine besonders einfache und intuitive Medikation erreicht.
-
Denn im Gegensatz zu der Lehre nach der
US 7 402 569 B2 wird das für die beschriebene positive Wirkung verantwortlich zeichnende Isothiocyanat als Hauptwirkstoff erfindungsgemäß als Bestandteil der geriebenen oder gestoßenen Verzehrmenge der Kreuzblütengewächswurzel eingenommen bzw. kann dadurch unmittelbar verzehrt werden. Die geriebene oder gestoßene Basis für die Darreichung der fraglichen Verzehrmenge stellt dabei nicht nur die gute Verträglichkeit sicher, sondern kann in dieser Form auch unmittelbar zur Heilbehandlung verzehrt werden. Die geriebene oder gestoßene Basis für die Darreichung der fraglichen Verzehrmenge greift dabei im Regelfall auf die Kreuzblütengewächswurzel ohne Zusätze, das heißt in roher Form zurück. Die Verzehrmenge liegt hauptsächlich trocken vor, wobei zusätzlich eine Trockenzutat wie beispielsweise Salz zugegeben werden kann.
-
Neben dieser trockenen Form der Verzehrmenge, welche unmittelbar zur Heilbehandlung verzehrt werden kann, kann die fragliche geriebene oder gestoßene Verzehrmenge selbstverständlich auch in fester Darreichungsform als beispielsweise Tablette oder Tabletten, Pulver oder auch Kombinationen eingenommen werden. Daneben ist ein Verzehr in flüssiger Form denkbar und von der Erfindung umfasst. Hier hat sich besonders eine Flüssigkeit wie Wasser oder auch Tee ohne Zucker als vorteilhaft erwiesen.
-
In diesem Fall wird die geriebene oder gestoßene Verzehrmenge der Kreuzblütengewächswurzel gegebenenfalls zusammen mit einer Trockenzutat in Wasser, Fruchtsaft, Leinöl oder einer anderen für den Verzehr geeigneten Flüssigkeit gelöst zur Verabreichung zur Verfügung gestellt. Auch Mischformen derart sind denkbar, dass die fragliche Verzehrmenge aus der geriebenen oder gestoßenen Kreuzblütengewächswurzel in pulverförmiger Form in dem Wasser, Fruchtsaft oder Leinöl oder der anderen Flüssigkeit gelöst wird und hierin nicht in geriebener oder gestoßener Form vorliegt.
-
Die an dieser Stelle empfohlene Verzehrmenge für die einmalige Anwendung pro Tag liegt im Bereich zwischen 3g und 30g und vorzugsweise zwischen 5g und 15g. Außerdem wird die Verzehrmenge regelmäßig bei oder in Verbindung mit einer Mahlzeit, beispielsweise zum Frühstück, eingenommen. Die angegebene Verzehrmenge mag darüber hinaus noch eine weitere geringfügige Trockenzutat beinhalten. Bei dieser Trockenzutat handelt es sich vorteilhaft um einen Mineralstoff. In Verbindung mit den Inhaltsstoffen der geriebenen oder gestoßenen Kreuzblütengewächswurzel wie beispielsweise Vitaminen, weiteren Mineralstoffen und Eisen trägt folglich das erfindungsgemäße Mittel nicht nur zur krebspräventiven Behandlung bzw. Heilbehandlung bei, sondern fungiert auch als Vitaminzufuhr sowie quasi als Nahrungsergänzungsmittel.
-
Die zuvor bereits angesprochene trockene Verzehrmenge zwischen 3g und 30g sowie vorzugsweise zwischen 5g und 15g pro Anwendung enthält dabei neben der geriebenen oder gestoßenen Menge der Kreuzblütengewächswurzel die eine oder die mehreren geringfügigen Trockenzutaten. Hierbei kann es sich um beispielsweise Speisesalz handeln. Außerdem schlägt die Erfindung in diesem Zusammenhang vor, dass die trockene Verzehrmenge ca. 60 Gew.-% bis 80 Gew.-% Anteil der geriebenen oder gestoßenen Kreuzblütengewächswurzel und 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% der einen oder der mehreren Trockenzutaten aufweist. Die auf diese Weise zur Verfügung gestellte Verzehrmenge pro Einzelbehandlung liegt dabei zwischen 3g und 30g, kann folglich besonders bevorzugt unmittelbar in trockener körniger oder geriebener Form in Verbindung mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
-
Die geriebene oder gestoßene Kreuzblütengewächswurzel verfügt dabei insgesamt über eine Korngröße zwischen ca. 0,2 mm und 10 mm. Insbesondere wird ein Korngrößenspektrum zwischen ca. 0,5 mm und 5 mm beobachtet, so dass die fragliche geriebene oder gestoßene Menge der Kreuzblütengewächswurzel ohne weitere Nachbehandlung zum unmittelbaren Verzehr geeignet ist.
-
Für die Behandlung empfiehlt die Erfindung, dass die fragliche Verzehrmenge während der Dauer einer Heilbehandlung wenigstens alle sieben Tage bzw. einmal wöchentlich bis zu alle zwei Tage eingenommen bzw. verabreicht wird. Die Dauer der Heilbehandlung hat sich mit wenigstens sechs Monaten als notwendig herausgestellt. Meistens sind sogar mindestens neun Monate bis ein Jahr erforderlich, um die im Magen befindlichen Bakterien vom Typ Helicobacter pylori vollständig zu entfernen. Wegen der guten Verträglichkeit der geriebenen oder gestoßenen Menge der Kreuzblütengewächswurzel und aufgrund ihrer pflanzlichen Basis kann eine solche Dauer der Heilbehandlung von Patienten problemlos durchgehalten werden.
-
Hinzu kommt, dass der Wirkstoff bzw. das Mittel in verschiedenen Darreichungsformen eingenommen werden kann. Hierzu gehört nicht nur die Verabreichung in geriebener bzw. gestoßener Form, als Tablette oder auch in gelöster Form in Verbindung mit Wasser, Fruchtsaft oder Leinöl. Sondern die geriebene oder gestoßene Menge der Kreuzblütengewächswurzel kann auch gegebenenfalls zusammen mit der einen oder den mehreren Trockenzutaten als Gewürzzusatz für Kürbisgewächse in eine verzehrfertige Form überführt werden. Tatsächlich werden solche Gewürzzusätze für Kürbisgewächse beispielsweise genutzt, um hierin Gurken als spezielle Kürbisgewächse einzulegen und auf diese Weise mit dem erfindungsgemäßen Mittel gleichsam zu impfen. Dadurch kann die gewünschte Verzehrmenge auch praktisch eingeschlossen in einer Gurke verabreicht werden.
-
Im Ergebnis wird ein Mittel zur insbesondere magenkrebspräventiven Heilbehandlung zur Verfügung gestellt, welches durch seine pflanzliche Basis besonders gut verträglich ist. Neben der krebspräventiven Wirkung des Mittels wird ein Zusatznutzen dergestalt beobachtet, dass die eingesetzte geriebene oder gestoßene Kreuzblütengewächswurzel zugleich für die Zufuhr wichtiger Mineralien, Vitamine und Spurenelemente sorgt. Außerdem zeichnen sich die in der fraglichen Kreuzblütengewächswurzel enthaltenen Senföle bzw. Isothiocyanate durch ihre zusätzliche antibakterielle Wirkung aus.
-
Im Gegensatz zu bisherigen Behandlungsmethoden von Bakterien des Typs Helicobacter pylori mit Hilfe von Antibiotika wird nicht nur eine zumindest vergleichbare, wenn nicht bessere Wirkung erzielt. Sondern dies alles gelingt auf natürlichem pflanzlichem Wege gleichsam rezeptfrei und folglich zu deutlich verringerten Kosten als bei einer herkömmlichen Behandlung mit Antibiotika. Demzufolge ist auch nicht mit etwaigen Nebenwirkungen zu rechnen. Demgegenüber werden bei der Einnahme mit Antibiotika typischerweise Nebenwirkungen beobachtet. Außerdem hat sich bei einer Behandlung mit Antibiotika herausgestellt, dass ein Teil der fraglichen Bakterien des Typs Helicobacter pylori nicht absterben, sondern zu Resistenzen neigen. Solche Resistenzen werden bei dem erfindungsgemäßen Mittel auf pflanzlicher bzw. natürlicher Basis ausdrücklich nicht beobachtet.
-
Dadurch, dass Bakterien insbesondere vom Typ Helicobacter pylori erfolgreich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels auf Basis der Kreuzblütengewächswurzel nicht nur in ihrem Wachstum gehemmt, sondern während der Dauer der Behandlung auch gänzlich absterben, werden erfindungsgemäß zugleich Entzündungen zunächst verringert und gehen dann gänzlich zurück. Als Folge hiervon kann sich die natürliche Magenschleimhaut wieder aufbauen, so dass insgesamt eine besonders gute Verträglichkeit beobachtet wird.
-
Hinzu kommt, dass die eingesetzte gestoßene oder geriebene Kreuzblütengewächswurzel nicht nur vorteilhaft zur krebspräventiven Behandlung des Bakteriums Helicobacter pylori eingesetzt werden kann, sondern auch andere Bakterien im Magen- und Darmtrakt hiermit behandelt werden können. Hierzu liegen allerdings bisher noch keine belastbaren Ergebnisse vor. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass wegen der physiologisch vergleichbaren Auslegung derartiger Bakterien im Vergleich zu Helicobacter pylori ähnliche Wirkungen im Hinblick auf zumindest eine Wachstumshemmung beobachtet werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 7402569 B2 [0008, 0013, 0015]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 4; Drogen A–D, 5. Auflage, Berlin, Heidelberg, New York; Springer Verlag, 1992, Seite 338 bis 342 [0007]