DE202016104029U1

DE202016104029U1 - Formteil, insbesondere als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum

Info

Publication number: DE202016104029U1
Application number: DE202016104029.9U
Authority: DE
Original assignee: Novem Car Interior Design GmbH
Current assignee: Novem Car Interior Design GmbH
Priority date: 2016-07-25
Filing date: 2016-07-25
Publication date: 2017-07-26
Anticipated expiration: 2026-07-26

Abstract

Formteil (10), insbesondere als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum, umfassend einen Träger (12), insbesondere einen Kunststoffträger, und eine Dekorschicht (11), insbesondere ein Holzfurnier,
wobei die Dekorschicht (11) eine dem Träger (12) zugewandte Rückseite (13) und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite (14) aufweist,
wobei wenigstens eine Lichtquelle (15), insbesondere ein als Lichtquelle vorgesehener Laser oder eine LED, am oder im Formteil (10) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine oder mehrere mit der Lichtquelle (15) verbundene Seitenlichtfasern (16) an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) vorgesehen sind, und
dass die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern (16) zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) in einer oder mehreren zur Aufnahme der Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) vorgesehenen Nuten (17) in der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) verlaufen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Formteil, insbesondere ein als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Formteile umfassen einen Träger, insbesondere einen Kunststoffträger, und eine Dekorschicht, insbesondere ein Holzfurnier, wobei die Dekorschicht eine dem Träger zugewandte Rückseite und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite aufweist, wobei wenigstens eine Lichtquelle, insbesondere ein als Lichtquelle vorgesehener Laser oder eine LED, am oder im Formteil vorgesehen ist.
Bei derartigen Formteilen besteht stets die Anforderung nach neuen und ansprechenden Lichteffekten zur Verwirklichung von Lichtdesigns und/oder zur Darstellungen von Symbolen an der Formteil-Vorderseite. Jedoch bringen die meisten der bekannten Lösungen den Nachteil mit sich, dass ein hoher Bauteilaufwand besteht und/oder der Herstellungsaufwand hoch ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein neues Formteil anzugeben, insbesondere ein Formteil mit neuen Lichteffekten an der Formteil-Vorderseite.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Formteil ist dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere mit der Lichtquelle verbundene Seitenlichtfasern an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorschicht vorgesehen sind, und dass die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite der Dekorschicht in einer oder mehrerer zur Aufnahme der Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern vorgesehenen Nuten in der Vorderseite der Dekorschicht verlaufen.
Unter Seitenlichtfasern werden insbesondere Lichtfasern verstanden, die Licht nicht nur an ihrem Faserende, sondern auch seitlich entlang der Längserstreckung der Fasern abstrahlen. Die Seitenlichtfasern dienen somit nicht ausschließlich dem Lichttransport, sondern sie sind selbst ein entlang ihrer Längserstreckung seitlich abstrahlendes Leuchtelement.
Im erfindungsgemäßen Formteil sind der oder die Lichtfasern insbesondere dafür vorgesehen, an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorschicht Licht abzustrahlen, beispielsweise um einen Lichtakzent in Linien- oder Wellenform zu schaffen oder auch um ein Symbol darzustellen.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass sich präzise und formfolgende leuchtende Liniendesigns, so genannte „flowing lines”, an der Vorderseite der Dekorschicht darstellen lassen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die wenigstens eine Lichtquelle an der Rückseite des Formteils oder in einer Ausnehmung im Träger oder seitlich am Formteil vorgesehen, wobei die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern zumindest an einem ihrer jeweiligen Enden zur Verbindung mit der Lichtquelle nach hinten durch das Formteil oder seitlich aus dem Formteil heraus geführt sind.
Bevorzugt ist oder umfasst die Seitenlichtfaser oder sind oder umfassen die Seitenlichtfasern polymere optische Fasern und/oder Glasfasern, insbesondere Quarzglasfasern.
Es kann vorgesehen sein, dass die Nut oder die Nuten sich, vorzugsweise orthogonal zur Vorderseite der Dekorschicht, in die Dekorschicht hinein oder vollständig durch die Dekorschicht hindurch, insbesondere bis in den Träger hinein, erstrecken.
Beispielsweise sind die Nut oder die Nuten im Querschnitt halbrund oder parabelförmig oder rechteckig ausgebildet.
Gemäß einer zweckmäßigen und bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist an der Vorderseite der Dekorschicht eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht, insbesondere aus PUR, vorgesehen. Vorzugsweise deckt diese Schutz- und/oder Optikschicht auch die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern ab und füllt vorzugsweise ferner verbliebene Freiräume zwischen der oder den Nuten und ihren jeweils zugeordneten Seitenlichtfasern. Vorzugsweise ist die Seitenlichtfaser oder sind die Seitenlichtfasern vollständig (bis auf Kontaktstellen zu Dekorschicht und/oder Träger und gegebenenfalls bis auf zum Einkleben verwendeten Kleber) in die Schutz- und/oder Optikschicht eingebettet.
Vorzugsweise sind die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern in die Nut oder Nuten eingeklebt und/oder eingepresst. Insbesondere sind hierzu die Querschnittsabmessungen von Seitenlichtfaser und Nut jeweils aufeinander abgestimmt.
Die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern oder eine Teilmenge der Seitenlichtfasern können eine farbige Ummantelung aufweisen.
Ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Formteils umfasst die Schritte:

– Bereitstellen eines zur Bildung der Dekorschicht des Formteils vorgesehen Materials,
– Hinterspritzen des zur Bildung der Dekorschicht vorgesehen Materials mittels Spritzgießen mit einem Trägermaterial, insbesondere einem Kunststoff, zum Ausbilden des Trägers,
– Ausbilden wenigstens einer oder mehrerer Nuten an der Vorderseite der Dekorschicht,
– Einbringen einer oder mehrerer Seitenlichtfasern in die Nut oder in die Nuten.

Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern durch Einkleben und/oder Einpressen in die Nut oder Nuten eingebracht werden.
Ferner kann vorgesehen sein, dass an der Vorderseite der Dekorschicht eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht, insbesondere aus PUR, vorgesehen, insbesondere aufgebracht oder aufgegossen, wird.
Bevorzugt wird oder werden die Nut oder die Nuten eingefräst oder, vorzugsweise durch die Oberform eines Spritzgießwerkzeugs, eingeprägt.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
1 in einer schematischen Darstellung eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils,
2 in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils, beispielsweise entlang einer Schnittebene wie in 1 durch die Schnittlinie A dargestellt, und
3 in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils, beispielsweise entlang einer Schnittebene wie in 1 durch die Schnittlinie B dargestellt.
Einander entsprechende Teile und Komponenten auch über die verschiedenen Ausführungsbeispiele hinweg sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
1 bis 3 zeigen ein als Formteil 10 ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum, umfassend einen Kunststoffträger 12 und ein als Dekorschicht 11 ausgebildetes Holzfurnier. Die Dekorschicht 11 weist eine dem Träger 12 zugewandte Rückseite 13 und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite 14 auf. An der Rückseite des Formteils 10 ist ein als Lichtquelle 15 vorgesehener Laser vorgesehen.
Es sind drei mit der Lichtquelle 15 verbundene Seitenlichtfasern 16 an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 vorgesehen. Die Seitenlichtfasern 16 verlaufen abschnittsweise parallel zur Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 in drei zur Aufnahme der Seitenlichtfasern 16 vorgesehenen Nuten 17 in der Vorderseite 14 der Dekorschicht 11.
Die Seitenlichtfasern 16 sind an einem ihrer jeweiligen Enden zur Verbindung mit der Lichtquelle 15 nach hinten durch das Formteil 10 heraus geführt, wie in 2 ersichtlich.
Bei den Seitenlichtfasern 16 kann es sich um polymere optische Fasern oder Glasfasern, insbesondere Quarzglasfasern, handeln. Diese sind in die Nuten 17 eingeklebt oder eingepresst. Die Seitenlichtfasern 16 oder ein Teil der Seitenlichtfasern 16 können eine farbige Ummantelung aufweisen.
Die Nuten 17 erstrecken sich orthogonal zur Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 in die Dekorschicht 11 hinein und sind im Querschnitt parabelförmig ausgebildet, wie in 3 ersichtlich. Die Nuten 17 sind in die Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 eingefräst.
2 und 3 zeigen, dass an der Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 eine transparente Schutz- und/oder Optikschicht 19 aus PUR aufgegossen ist.
Bezugszeichenliste

10: Formteil
11: Dekorschicht
12: Träger
13: Rückseite
14: Vorderseite
15: Lichtquelle
16: Seitenlichtfaser
17: Nut
18: Formteil-Rückseite
19: Schutz- und/oder Optikschicht
A: Schnittlinie
B: Schnittlinie

Claims

Formteil (10), insbesondere als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum, umfassend einen Träger (12), insbesondere einen Kunststoffträger, und eine Dekorschicht (11), insbesondere ein Holzfurnier, wobei die Dekorschicht (11) eine dem Träger (12) zugewandte Rückseite (13) und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite (14) aufweist, wobei wenigstens eine Lichtquelle (15), insbesondere ein als Lichtquelle vorgesehener Laser oder eine LED, am oder im Formteil (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere mit der Lichtquelle (15) verbundene Seitenlichtfasern (16) an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) vorgesehen sind, und dass die Seitenlichtfaser oder Seitenlichtfasern (16) zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) in einer oder mehreren zur Aufnahme der Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) vorgesehenen Nuten (17) in der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) verlaufen.
Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lichtquelle (15) an der Rückseite (18) des Formteils (10) oder in einer Ausnehmung im Träger (12) oder seitlich am Formteil (10) vorgesehen ist, wobei die Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) zumindest an einem ihrer jeweiligen Enden zur Verbindung mit der Lichtquelle (15) nach hinten durch das Formteil (10) oder seitlich aus dem Formteil (10) heraus geführt sind.
Formteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) polymere optische Fasern und/oder Glasfasern, insbesondere Quarzglasfasern, sind oder umfassen.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut oder die Nuten (17) sich, vorzugsweise orthogonal zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11), in die Dekorschicht (11) hinein oder vollständig durch die Dekorschicht (11) hindurch, insbesondere bis in den Träger (12) hinein, erstrecken.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut oder die Nuten (17) im Querschnitt halbrund oder parabelförmig oder rechteckig ausgebildet sind.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht (19), insbesondere aus PUR, vorgesehen ist.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) in die Nut oder Nuten (17) eingeklebt und/oder eingepresst sind.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenlichtfaser (16) oder Seitenlichtfasern (16) oder eine Teilmenge der Seitenlichtfasern (16) eine farbige Ummantelung aufweisen.