-
Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Möbelantrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein entsprechendes Netzteil zum Betrieb eines solchen Möbelantriebs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
-
Ein derartiger elektromotorischer Möbelantrieb dient zur Verstellung von beweglichen Möbelbauteilen. Dabei wird die von dem elektromotorischen Möbelantrieb erzeugte Verstellbewegung und Antriebskraft auf das jeweilige bewegliche Möbelbauteil übertragen, wobei sich der elektromotorische Möbelantrieb an einem festen Möbelbauteil abstützt und das bewegliche Möbelbauteil relativ zu dem festen Möbelbauteil verstellt. Der elektromotorische Möbelantrieb kann auch zwischen zwei beweglichen Möbelbauteilen angebracht sein, wobei er diese relativ zueinander verstellen kann.
-
Ein verstellbares Möbel, insbesondere Funktionsmöbel, ist mit mindestens einem elektromotorischen Möbelantrieb versehen. Ein solcher elektromotorischer Möbelantrieb ist in dem Möbel angebracht, welches feste und bewegliche Möbelbauteile aufweist. Feste Möbelbauteile sind z.B. Rahmenbauelemente. Bewegliche Möbelbauteile sind z.B. feste oder federnachgiebige Stützflächen einer Polsterung oder einer Matratze des Sitz- und/oder Liegemöbels. Beispielsweise sind elektrische Verstellmotore für bewegbare Sesselbauteile in einen Sessel eingebaut. Bewegliche Möbelbauteile sind mit so genannten Bewegungsbeschlägen beweglich an dem Möbel oder auch an Möbelbauteilen angebracht.
-
Elektromotorische Möbelantriebe sind aus dem Stand der Technik in einer Vielzahl von unterschiedlichen Ausführungen für unterschiedliche Einsatzfälle und Zwecke bekannt, z.B. als Einzelantriebe, Doppel- und Mehrfachantriebe.
-
Die elektrischen Verstellmotoren der elektromotorischen Möbelantriebe werden üblicherweise mittels einer Betätigungseinrichtung manuell bedient, wobei eine Verstellung des jeweiligen Motors auf Knopfdruck erfolgt. Diese Betätigungseinrichtungen sind z.B. über eine Anschlussleitung mit einer Steuerung des elektromotorischen Möbelantriebs verbunden. Es sind aber auch drahtlose Betätigungseinrichtungen möglich, z.B. per Funk, Infrarot, Ultraschall. Sessel weisen z.B. in einigen Ausführungen eingebaute Betätigungseinrichtungen auf.
-
Das Möbel umfasst wenigstens einen elektromotorischen Antrieb mit einem Elektromotor, einen dem Elektromotor nachgeschaltetem Getriebe und einem dem Getriebe zugeordnetem Abtriebsglied zur Verstellung eines ersten Möbelbauteil relativ zu einem weiteren Möbelbauteil, und das Netzteil weiterhin eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Anzahl netzunabhängiger Spannungsquellen aufweist.
-
Derartige Netzteile sind bekannt. Sie werden an der Netzspannung des Energieversorgers angeschlossen und transformieren die Netzwechselspannung in eine Betriebsgleichspannung zum Betrieb des elektromotorischen Möbelantriebs.
-
Derartige Netzteile des Standes der Technik haben sich bestens bewährt, weisen jedoch den Nachteil des flexiblen Einsatzes auf und reduzieren sich ausschließlich auf die Möglichkeit eines Batteriebetriebs. Ein Akkubetrieb ist beispielsweise nur durch solche Netzteile möglich, welche zum einen eine Ladeschaltung als festen Bestandteil beinhalten, die zum anderen noch für den spezifizierten Akkutyp vorbestimmt sein muss.
-
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein einen elektromotorischen Möbelantrieb mit einem Netzteil der eingangs genannten Art in einer Form der hohen Einsatzflexibilität zu gestalten, so dass die Variantenvielfalt im Idealfall den Wert Eins einnimmt und sich dennoch von der Wahl der netzunabhängigen Spannungsquellen frei macht, sowie leicht in der Montage und Handhabung für den elektromotorischen Möbelantrieb ist.
-
Die Aufgabe wird durch einen elektromotorischen Möbelantrieb gemäß Anspruch 1 bzw. ein Netzteil gemäß Anspruch 15 gelöst.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein elektromotorischer Möbelantrieb mit einem Netzteil geschaffen ist, wobei das Netzteil eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Anzahl netzunabhängiger Spannungsquellen aufweist. Die Vorrichtung zur Aufnahme einer Anzahl netzunabhängiger Spannungsquellen ist zur weiteren Aufnahme einer Ladeeinrichtung zum Aufladen dieser netzunabhängigen Spannungsquelle ausgebildet.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben sowie im Folgenden enthalten.
-
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, das als Kammer ausgebildete Batteriefach der einschlägigen Netzteile so auszubilden, dass die Kammer ebenso zur Aufnahme einer wiederaufladbaren netzunabhängigen Spannungsquelle ausgebildet ist und dabei in einer Alternative die netzunabhängige Spannungsquelle mitsamt der zugehörenden Ladeeinrichtung eine Baueinheit bilden, wobei der elektrische Anschluss dieser Baueinheit mit dem Netzteil durch Kontakte erfolgt.
-
Die Vorrichtung zur Aufnahme einer Anzahl netzunabhängiger Spannungsquellen ist bevorzugt als Kammer ausgebildet. Die Kammer ist ferner Bestandteil des Gehäuses des Netzteils. Andere Kammern können an das Gehäuse des Netzteils angesetzt oder weitere Kammern können an das Gehäuse des Netzteils angeformt werden. Zum Verschließen der Kammer ist ein lösbarer Verschluss vorgesehen. Das Lösen und Anbringen des Verschlusses erfolgt in einfachsten Fall manuell und werkzeuglos. Bei anderen Verschlüssen ist das Lösen mittels eines Hilfswerkzeuges vorgesehen. Alle Verschlüsse tragen Sorge dafür, die jeweilige netzunabhängige Spannungsquelle gegen unbeabsichtigten Zugang, sowie gegen unbeabsichtigtes Entfernen, zu schützen als auch die Herstellung einer Schutzklasse zu gewährleisten.
-
Innerhalb der Kammer sind ferner elektrische Anschlüsse zur elektrischen Verbindung der jeweiligen netzunabhängigen Spannungsquelle mit dem Netzteil vorgesehen. Eine Ausführung sieht Berührungskontakte vor. Eine weitere Ausführung sieht Steckkontakte vor.
-
Die netzunabhängigen Spannungsquellen sind in einer Ausführungsform als normierte Spannungsquellen ausgebildet, wie man sie beispielsweise im freien Handel erwerben kann. Sie können durch Einzelzellen gebildet sein. Eine weitere Ausführung sieht einen Zusammenschluss von mehreren Zellen zu einem Zellenblock vor.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform einer netzunabhängigen Spannungsquelle sieht eine wieder aufladbare und somit dauergebrauchsfähige netzunabhängige Spannungsquelle vor. Diese ist zusammen mit der Ladeeinrichtung in die Kammer eingesetzt. Bevorzugt ist der Zusammenschluss von netzunabhängiger Spannungsquelle und Ladeeinrichtung zu einer Baueinheit. Alternativ kann eine Anzahl Kammern zur Aufnahme einer Anzahl netzunabhängiger Spannungsquellen als auch zur Aufnahme einer Anzahl von Ladeeinrichtungen vorgesehen sein.
-
Damit die Ladeeinrichtung mit elektrischer Energie versorgt wird, sind elektrische Anschlüsse vorgesehen. Bevorzugt sind diese in einer der eingangs genannten Kammern angeordnet, bzw. alternativ von einer der eingangs genannten Kammern zugänglich und erreichbar. Hier sind bevorzugt zwei Anschlüsse vorgesehen, welche durch das Netzteil selbst mit Spannung beaufschlagt werden. Die Ladeeinrichtung kann somit mit Energie aus dem Netz zum Aufladen der Anzahl netzunabhängigen Spannungsquellen versorgt werden. Dabei sichert die Ladeeinrichtung das ordnungsgemäße Aufladen und weist einen Ladecharakter in Abhängigkeit des jeweiligen Typs der netzunabhängigen Spannungsquelle auf. Solche netzunabhängige Spannungsquellen sind bevorzugt als Lithium-Ionen- oder als Lithium-Polymer-Akku ausgebildet. Sie sind als blockartiger Zusammenschluss einer Anzahl Zellen konzipiert, bestehen alternativ aus Einzelzellen mit jeweiliger Anzahl Eins. Die elektrischen Anschlüsse können auch durch einen mehrpoligen Anschluss ausgebildet sein, um sowohl das Laden der netzunabhängigen Spannungsquelle als auch das Abgeben von Energie an den Möbelantrieb zu ermöglichen. Alternativ sind mehrere räumlich voneinander getrennte Anschlüsse vorgesehen.
-
Die Ladeeinrichtung weist ferner eine Detektion des Ladezustandes der netzunabhängigen Spannungsquelle auf. Droht ein Unterschreiten einer vorbestimmten Restladung, trägt ein Schaltsignal Sorge für das Außerkraftsetzen eines weiteren Entladungsbetriebs der netzunabhängigen Spannungsversorgung. Im einfachsten Fall ist ein Schaltsignal als Warnsignal in Form eines Warntons oder als ein optisches Signal ausgebildet. Bevorzugt wird jedoch ein Schaltsignal zu einem Trennschalter geleitet, welcher sich im Laststromkreis und somit im Versorgungsstromkreis des elektromotorischen Möbelantriebs befindet. Im einfachsten Fall ist der Trennschalter Bestandteil der Ladeeinrichtung. Alternativ ist der Trennschalter der netzunabhängigen Spannungsquelle direkt zugeordnet. Eine weitere Alternative sieht einen Trennschalter vor, welcher dem Netzteil zugeordnet ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe einer Figur näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen elektromotorischen Möbelantrieb mit einem Netzteil.
-
In der Figur ist schematisch ein elektromotorischer Möbelantrieb 1 dargestellt, der hier beispielhaft einen Verstellantrieb 2 aufweist, der über ein Kabel 3 mit einer Bedienungseinrichtung 4 verbunden ist. Der Verstellantrieb 2 ist mechanisch mit zu verstellenden Möbelbauteilen eines hier nicht dargestellten Möbels, beispielsweise eines Sessels oder eines Betts, gekoppelt. Die Bedienungseinrichtung 4 weist Betätigungstasten S1, S2 auf, deren Betätigung zu einer Aktivierung des Verstellantriebs 2 und damit zu einer Verstellung des gekoppelten Möbelbauteils führt.
-
Zur Stromversorgung ist der Verstellantrieb 2 über eine Kabelverbindung 5 an ein Netzteil 6 angeschlossen. Dieses Netzteil 6 wiederum ist über ein Netzkabel 7 mit einem Netzstecker 8 versehen, der an eine übliche Wechselstromsteckdose anschließbar ist. Bevorzugt ist, wie in der Figur dargestellt, die Kabelverbindung 5 vom Netzteil 6 und/oder dem Verstellantrieb 2 trennbar. Dazu ist die Kabelverbindung 5 an ihren Enden mit einem Stecker 5a bzw. einer Kupplung 5b versehen, von denen der Stecker 5a in eine Buchse 6b des Netzteils 6 einsteckbar ist und wobei in die Kupplung 5b ein Stecker 2a des Verstellantriebs 2 einsteckbar ist. Die Kabelverbindung 5 ist auf diese Weise leicht austauschbar und in ihrer Länge anpassbar. Es versteht sich, dass auch das Netzkabel 7 ansteckbar an das Netzteil 6 ausgestaltet sein kann.
-
Anmeldungsgemäß ist das Netzteil 6 zur Aufnahme mindestens einer netzunabhängigen Spannungsquelle und zur weiteren Aufnahme einer Ladeeinrichtung zum Aufladen dieser netzunabhängigen Spannungsquelle eingerichtet.
-
Im dargestellten Beispiel weist das Netzteil 6 zu diesem Zweck eine Kammer 10 auf, die in Art eines Batteriefachs mit einem abnehmbaren und optional verriegelbaren Deckel versehen ist.
-
In einer ersten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass diese Kammer 10 zwei Aufnahmeplätze bereit stellt, wobei ein Aufnahmeplatz eine netzunabhängige Spannungsquelle, insbesondere eine wiederaufladbare Batterie oder eine Anordnung mehrerer wiederaufladbarer Batterien, aufnimmt, und ein zweiter Aufnahmeplatz zur Aufnahme einer Ladeeinrichtung ausgebildet ist. Zu diesem Zweck können in der Kammer entsprechende Kontakte angeordnet sein, über die die netzunabhängige Spannungsquelle bzw. die Ladeeinrichtung mit Anschlüssen innerhalb des Netzteils 6 verbindbar sind.
-
In einer alternativen Ausgestaltung kann ein einzelner Aufnahmeplatz innerhalb der Kamme 10 vorgehen sein, der eine Baueinheit aufnimmt, die sowohl die netzunabhängige Spannungsquelle als auch die zugehörige Ladeeinrichtung vereint.
-
Die vorgesehene Aufnahmemöglichkeit für die netzunabhängige Spannungsquelle und die Ladeeinrichtung ermöglicht es, bei Bedarf einen bestehenden elektromotorischen Möbelantrieb 1 gegen Netzstromausfälle zu sichern. Die netzunabhängige Spannungsquelle ermöglicht auch bei einem Netzausfall zumindest noch eine Notabsenkung des von dem Verstellantrieb 2 bewegbaren Möbelteils.
-
Für den Anwender ergibt sich der Vorteil der Nachrüstbarkeit. Herstellerseitig ergibt sich als Vorteil, dass mit einem Grundaufbau des Netzteils 6 sowohl eine Variante ohne netzunabhängige Spannungsquelle, als auch eine Variante mit netzunabhängiger Spannungsquelle in einem Gehäusekonzept und mit einer Grundschaltung angeboten werden kann, was Herstellungs- und Lagerhaltungskosten verringert.