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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung von Gegenständen in Verkehrsmitteln, insbesondere zur Sicherung von Rollatoren, Kinderwagen oder dgl. in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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In den letzten Jahren steigt die Anzahl von Fahrgästen öffentlicher Verkehrsmittel, die auf Gehhilfen, wie einen Rollator, angewiesen sind. In den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Innengänge zwischen den Sitzreihen so eng, dass es nicht möglich ist, den Rollator neben einem Sitzplatz abzustellen. Ein solcher Rollator oder auch ein Kinderwagen oder ein vergleichbarer Gegenstand ist deshalb im Normalfall auf einer dafür vorgesehenen Abstellfläche außerhalb der eigentlichen Sitzreihe, einem sogenannten Stehperron, abzustellen. Damit der Rollator oder Kinderwagen sich jedoch nicht unkontrolliert bewegen kann, z.B. wenn das öffentliche Verkehrsmittel anfährt oder bremst, sind Sicherungsvorrichtungen erforderlich.
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Aus
DE 20 2009 017 304 U1 ist eine Sicherungsvorrichtung zur Sicherung von Gegenständen in Verkehrsmitteln, wie beispielsweise von Rollatoren in öffentlichen Verkehrsmitteln, mit einem Haltemittel bekannt, das einen flexiblen Gurt und Verschlussmittel aufweist. Gurt und Verschlussmittel bilden zusammen mit dem Haltemittel einen geschlossenen Zustand einer Sicherungsschlaufe. Die Vorrichtung weist ferner einen Befestigungsbereich zur Befestigung der Vorrichtung an einem Halterohr oder einer Stange eines Verkehrsmittels auf. Die Sicherungsschlaufe ist über einen Verbindungsbereich mit dem Befestigungsbereich verbunden. Eine Stange oder eine Strebe eines zu sichernden Rollators kann in das Haltemittel in Form eines Ringsegmentes eingelegt und der Gurt mit dem Verschlussmittel in Eingriff gebracht werden.
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Rollatoren und auch Kinderwagen besitzen jedoch eine Vielzahl von Gestänge- und Radkonstruktionen. Ein genormter Zugriff zur Fixierung, z.B. mittels im Bus oder der Bahn montierter Haken oder Stangen auf Stangen, beispielsweise des Rollators, erweist sich als schwierig und unpraktisch. Die Sicherungsschlaufe müsste bei Aussteigewunsch schon frühzeitig gelöst werden, wodurch das Sichern des Rollators gegen Wegrollen oder Wegkippen nicht mehr gegeben ist. Die Rollatoren könnten bei starkem Bremsen oder Anfahren umfallen und andere Fahrgäste gefährden.
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Aus
DE 10 2012 023 157 A1 ist eine Sicherungsvorrichtung zur Sicherung eines Gegenstandes in Verkehrsmitteln mit Stehperron bekannt, wobei die Sicherungsvorrichtung zumindest eine Haltestange und zumindest zwei parallel zueinander an der Haltestange angeordnete Befestigungsstäbe aufweist, und ein erstes Ende jedes der Befestigungsstrebe an der Haltestange und ein zweites Ende an einer vertikalen Innenausstattungsstruktur des Verkehrsmittels mittels einer Anlenkvorrichtung schwenkbar anordbar ist, wobei die Sicherungsvorrichtung mit einer Nichtbenutzungsanordnung an der Innenausstattungsstruktur eingeschwenkt anlenkbar ist. Mit einer solchen Sicherungsvorrichtung steht zwar eine einfach zu bedienende Möglichkeit zur Sicherung von Gegenständen in Verkehrsmitteln zur Verfügung, diese Vorrichtung ist jedoch relativ aufwendig und benötigt einen beachtlichen Raumbedarf, der in vielen Fällen nicht zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zur Sicherung von Gegenständen in Verkehrsmitteln zu schaffen, die einen einfachen Aufbau auf-weist, zuverlässig ist und einfach zu bedienen ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art gelöst durch ein erstes Sicherungselement, das einen Magneten aufweist, und ein zweites Sicherungselement, das einen vom Magneten anziehbaren Körper aufweist, wobei ein Sicherungselement im Verkehrsmittel und das andere Sicherungselement am zu sichernden Gegenstand befestigbar ist.
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Eine solche Vorrichtung weist erkennbar einen sehr einfachen Aufbau auf und die Bedienung ist denkbar einfach, da nur das zweite Sicherungselement in eine ausreichende Nähe zum ersten Sicherungselement gebracht werden muss und dann automatisch vom Magneten angezogen wird, der natürlich so ausgelegt sein muss, dass er eine ausreichend große Magnetkraft erzeugt, um das zweite Sicherungselement sicher zu halten. Die Bedienung ist dabei denkbar einfach, es müssen keinerlei Elemente bewegt oder verriegelt werden.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das erste Sicherungselement im Verkehrsmittel befestigbar ausgebildet ist. Das erste Sicherungselement mit dem Magneten ist in der Regel größer und schwerer als das zweite Sicherungselement und deshalb im Verkehrsmittel angeordnet und befestigt. Es kann grundsätzlich auch so dimensioniert sein, dass es mit mehreren zweiten Sicherungselementen zusammenwirken kann, d.h. z.B. nebeneinander zwei Rollatoren abgestellt und gesichert werden können.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der vom Magneten anziehbare Körper als Halteplatte ausgebildet ist. Diese kann z.B. aus Blech oder aus einem metallisch detektierbaren Kunststoff bestehen.
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Die Halteplatte ist im Zusammenwirken mit dem verwendeten Magneten in ihrer Größe so zu dimensionieren, dass eine ausreichend große Haltekraft gewährleistet ist. Die Halteplatte kann auch zusätzlich als Informations- oder Werbetafel dienen.
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Zur Befestigung der Halteplatte ist bevorzugt vorgesehen, dass diese mit wenigstens einer Schelle zur Befestigung am Gegenstand verbunden ist. Anstelle einer Schelle können grundsätzlich auch andere Verbindungsmittel vorgesehen sein, die Halteplatte kann auch einen clipsartigen Verschluss aufweisen, so dass diese am Gegenstand, d.h. dem Rollator oder Kinderwagen oder dgl., erst angeordnet wird, bevor Nutzer des Gegenstandes in das Verkehrsmittel einsteigen.
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Bevorzugt ist die Schelle mit der Halteplatte in unterschiedlichen Winkellagen verbindbar, um auf einfache Weise eine Anpassung an die Gestängeform des Gegenstandes und die räumlichen Gegebenheiten vornehmen zu können. Dazu kann die Halteplatte mit einer bogenförmigen Langlochführung auf der Schelle einstellbar ausgebildet sein und mittels einer Schraube in der notwendigen Lage arretiert werden. Um eine leichtere Positionierung am ersten Sicherungselement zu erreichen, kann die Halteplatte auch um ein gewisses Maß um eine senkrechte Achse schwenkbar gelagert sein.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Schelle an unterschiedliche Rohrgestängeabmessungen des zu sichernden Gegenstandes anpassbar ist. So kann das jeweilige Rohrgestänge des Gegenstandes auch einen unrunden Querschnitt aufweisen und die Gestängedurchmesser können unterschiedlich sein. Zu diesem Zweck weist die Schelle z.B. eine geeignet ausgeformte Innenkontur auf.
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Die Halteplatte kann darüber hinaus auch mit mehreren Schellen ausgerüstet sein. Ferner kann das zweite Sicherungselement auch mehr als eine Halteplatte mit zugeordneter Schelle aufweisen.
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In Ausgestaltung des ersten Sicherungselementes ist bevorzugt vorgesehen, dass der Magnet in ein Gehäuse integriert ist. Der Magnet kann dann Bestandteil des Gehäuses sein oder im Gehäuse angeordnet sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist weiterhin vorteilhaft vorgesehen, dass an der Vorderseite des Gehäuses eine nicht magnetische Aufnahmeplatte für die Halteplatte angeordnet ist. Diese Aufnahmeplatte weist bevorzugt eine größere Grundfläche als die Halteplatte und umlaufend Zentrierschrägen für die Halteplatte auf, d.h. einen umlaufend erhöhten abgeschrägten Randbereich, um die Halteplatte besser zentrieren zu können. Die Halteplatte und somit auch das Gehäuse und der Magnet können auch deutlich größer dimensioniert sein und zur Befestigung mehrerer Gegenstände dienen.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Aufnahmeplatte in Nichtverriegelungsposition im Abstand von der Vorderseite des Gehäuses angeordnet ist und in Verriegelungsposition an der Vorderseite des Gehäuses anliegt.
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Dazu ist die Aufnahme im Gehäuse geführt, wozu sie rückseitig Führungsstege aufweist, die in Führungsaufnahmen im Gehäuse eingreifen.
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Wenn der Rollator oder dgl. mit dem daran befestigten zweiten Sicherungselement in Kontakt mit der Aufnahmeplatte kommt, wird die Halteplatte vom Magneten angezogen, wodurch die Aufnahmeplatte in Richtung zur Vorderseite des Gehäuses bewegt wird.
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Um ein einfaches Lösen und damit eine Entriegelung zwecks Freigabe des Gegenstandes zu ermöglichen, ist bevorzugt am Gehäuse ein Entriegelungselement (z.B. ein Entriegelungsdruckknopf) vorgesehen, welcher bei Betätigung über eine Kraftübersetzung die Aufnahmeplatte aus dem Gehäuse drückt.
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Dieses Entriegelungselement wird in das Gehäuse z.B. eingedrückt und über eine Getriebeübersetzung wird die Aufnahmeplatte aus dem Gehäuse herausgedrückt und die Magnetverbindung aufgehoben.
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Schließlich ist bevorzugt am Gehäuse eine Verriegelungsanzeige vorgesehen, welche geeignet mit der Aufnahmeplatte und/oder der Kraftübertragung verbunden ist. Die Verriegelungsanzeige ist dazu geeignet, den korrekten Verriegelungszustand der Sicherungsvorrichtung anzuzeigen. Die Anzeige kann eine mechanische Anzeige sein, eine LED-Anzeige oder eine akustische Anzeige, wie ein Summer oder ein Vibrationselement, um den Verriegelungszustand auch Blinden oder stark sehbeeinträchtigten Personen mitzuteilen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft nähert erläutert. Diese zeigt in
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1 eine Seitenansicht eines stark vereinfacht dargestellten Rollators mit erfindungsgemäßer Vorrichtung,
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2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in noch nicht verriegelter Position,
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3 eine Ansicht von links auf 2,
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4 eine Seitenansicht auf das zweite Sicherungselement der Vorrichtung,
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5 eine Seitenansicht der Vorrichtung in entriegelter Position und
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6 eine Seitenansicht der Vorrichtung in verriegelter Position.
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In 1 ist als Beispiel für einen in einem vorzugsweise öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus oder Bahn, zu sichernden Gegenstand ein Rollator 1 mit einem Rollatorgestänge 2 dargestellt.
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Zur Sicherung eines solchen Rollators 1 oder eines vergleichsbaren Gegenstandes, wie eines Kinderwagens, in einem öffentlichen Verkehrsmittel ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 3 vorgesehen. Diese Vorrichtung 3 weist ein erstes Sicherungselement 4 und ein zweites Sicherungselement 5 auf. Bevorzugt ist dabei das erste Sicherungselement 4 in nachfolgend näher beschriebener Weise (dauerhaft) in einem Verkehrsmittel befestigt und das zweite Sicherungselement 5 ist an einem Rollator 1 oder einem anderen zu sichernden Gegenstand befestigt.
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Das zweite Sicherungselement 5 weist eine Halteplatte 6 aus einem von einem Magneten anziehbaren (metallischen) Material und wenigstens eine damit verbundenen Schelle 7 zur Befestigung am Rollatorgestänge 2 auf. Um die vorzugsweise rechteckige Halteplatte 6 in Montagelage horizontal ausrichten zu können, sind die Halteplatte 6 und die Schelle 7 über zwei bogenförmige Langlochführungen 8 und Befestigungsschrauben 9 im Sinne des Doppelpfeiles 10 gegeneinander schwenkbar und arretierbar, um nach Befestigung der Schelle 7 am Rollatorgestänge 2 die Halteplatte 6 einmal so auszurichten, dass ihre Oberkante horizontal ausgerichtet ist. Vorzugsweise ist darüber hinaus die Halteplatte 6 gegenüber der Schelle auch im Sinne des Doppelpfeiles 11 (2) im gewissen Umfang um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert. Um die Schelle 7 des zweiten Sicherungselementes 5 an unterschiedliche Abmessungen verschiedener Rollatorgestänge 2 anpassen zu können, kann die Schelle eine geeignet ausgebildete Innenkontur aufweisen, was zeichnerisch nicht dargestellt ist.
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Das erste Sicherungselement 4 weist zunächst ein Gehäuse 12 auf, welches zumindest im Bereich seiner Vorderseite 12a als Magnet ausgebildet ist oder in welchem ein Magnet angeordnet ist. Das Gehäuse 12 des ersten Sicherungselementes 4 kann mit seiner Rückseite 12b an geeigneter Stelle vorzugsweise im Bereich des Stehperrons eines öffentlichen Verkehrsmittels derart befestigt werden, dass die Vorderseite 12a vertikal ausgerichtet ist. Die Befestigung kann z.B. mittels einer nicht dargestellten Schelle oder auf andere Weise erfolgen.
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Der Magnet des ersten Sicherungselementes 4 ist so ausgelegt, dass er in der Lage ist, die an einem Rollator oder an einem anderen zu sichernden Gegenstand befestigte Halteplatte 6 des zweiten Sicherungselementes 5 aufzuziehen und zu halten.
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An der Vorderseite 12a des Gehäuses 12 ist eine nicht magnetische Aufnahmeplatte 13 für die Halteplatte 6 angeordnet. Dabei weist die Aufnahmeplatte 13 eine größere Grundfläche als die Halteplatte 6 und vorzugsweise einen umlaufenden Rand 14 mit Zentrierschrägen 15 auf.
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Die Aufnahmeplatte 13 ist in Nichtverriegelungsposition im Abstand von der Vorderseite 12a des Gehäuses 12 angeordnet und liegt in Verriegelungsposition an der Vorderseite 12a des Gehäuses 12 an. Dazu weist die Aufnahmeplatte 13 an ihrer Rückseite z.B. zwei Führungsstege 16 auf, die in nicht näher dargestellten Führungsaufnahmen im Gehäuse 12 geführt sind.
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Ferner ist die Aufnahmeplatte 13 rückseitig mit einem Gestänge 17 verbunden, das innerhalb des Gehäuses 12 mit einer geeigneten Kraftübersetzung mit einem Entriegelungselement 18 z.B. in Form eines seitlich am Gehäuse 12 angeordneten Druckknopfes in Verbindung steht. Wird der Druckknopf (das Entriegelungselement 18) in verriegelter Position der Vorrichtung (6) in das Gehäuse 12 eingedrückt, wird über die Kraftübersetzung das Gestänge 17 und damit die Aufnahmeplatte 13 aus dem Gehäuse 12 heraus in die Position gemäß 5 verschoben, wodurch die Magnetverbindung aufgehoben wird und das zweite Verriegelungselement 5 mit dem Rollator 1 wieder freigegeben ist.
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Ferner ist am Gehäuse 12 eine Verriegelungsanzeige 19 vorgesehen, z.B. in Form eines ausfahrbaren Knopfes, der von der Kraftübersetzung aus der Oberseite des Gehäuses 12 nach außen bewegt wird, wenn sich die Aufnahmeplatte 13 und damit die Vorrichtung 3 in verriegelter Position befindet. Dadurch wird dem Benutzer visuell angezeigt, dass die Verriegelung korrekt durchgeführt worden ist. Zusätzlich oder anstelle des Knopfes kann die Verriegelungsanzeige 19 auch eine LED-Anzeige, einen Summer oder ein Vibrationselement aufweisen, um auch sehbehinderten Personen den Verriegelungszustand mitzuteilen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann, wie bereits erwähnt, die Vorrichtung 3 auch so ausgestaltet sein, dass die Aufnahmeplatte 13 so groß ausgebildet ist, dass das erste Sicherungselement 4 nicht nur einen einzelnen Rollator 1 oder dgl., sondern mehrere, z.B. zwei, sichern kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollator
- 2
- Rollatorgestänge
- 3
- Vorrichtung
- 4
- erstes Sicherungselement
- 5
- zweites Sicherungselement
- 6
- Halteplatte
- 7
- Schelle
- 8
- Langlochführungen
- 9
- Befestigungsschrauben
- 10
- Doppelpfeil
- 11
- Doppelpfeil
- 12
- Gehäuse
- 12a
- Vorderseite
- 12b
- Rückseite
- 13
- Aufnahmeplatte
- 14
- umlaufender Rand
- 15
- Zentrierschrägen
- 16
- Führungsstege
- 17
- Gestänge
- 18
- Entriegelungselement
- 19
- Verriegelungsanzeige
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009017304 U1 [0003]
- DE 102012023157 A1 [0005]