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Die Erfindung betrifft eine Wanddurchführung für einen Steckverbinder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Wanddurchführung weist ein Durchführungselement mit einer Öffnung auf, in die ein dem Steckverbinder zugeordnetes Gegensteckverbinderteil entlang einer Einsteckrichtung einsteckbar ist und die eine um die Einsteckrichtung umlaufende Dichtfläche aufweist. Eine Schutzklappe ist schwenkbar mit dem Durchführungselement verbunden und ausgebildet, in einer Schließstellung die Öffnung des Durchführungselements vor einem Feuchtigkeitseintritt zu schützen.
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Derartige Wanddurchführungen können beispielsweise im Außenbereich an einem Gebäude zum Einsatz kommen, um eine Steckdose mittels der Schutzklappe feuchtigkeitsdicht zu verschließen, wenn kein Stecker in die Steckdose eingesteckt ist. Derartige Wanddurchführungen können aber auch beispielsweise an Gerätschaften oder industriellen Anlagen oder dergleichen zum Einsatz kommen, um einen Steckverbinder an einer Wandung anzuordnen und den Steckverbinder vor Feuchtigkeit oder Verschmutzung zu schützen, wenn kein zugeordnetes Gegensteckverbinderteil in den Steckverbinder eingesteckt ist.
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In der Öffnung des Durchführungselements kann beispielsweise ein geeigneter Steckeinsatz angeordnet sein, der einen Steckverbinder schafft und mit einem zugeordneten Gegensteckverbinderteil steckend in Eingriff gebracht werden kann. Um das Gegensteckverbinderteil mit dem Steckverbinder der Wanddurchführung zu verbinden, kann die Schutzklappe geöffnet werden. Ist kein Gegensteckverbinderteil an dem Steckverbinder angeordnet, ist die Schutzklappe jedoch vorzugsweise geschlossen, sodass der Steckverbinder vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt ist.
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Um die Eignung elektrischer Betriebsmittel, beispielsweise elektrischer Steckverbinder, für verschiedene Umgebungsbedingungen anzugeben, sind unterschiedliche Schutzarten definiert. Hierzu werden die elektrischen Betriebsmittel anhand von sogenannten IP-Codes (englisch International Protection Codes) klassifiziert, die die Eignung für verschiedene Umgebungsbedingungen in normierter Weise angeben.
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Für die Kodierung von IP-Codes gibt es hierbei verschiedene deutsche und internationale Normen, beispielsweise die DIN EN 60529, die DIN 40 050-9:1993-05 und die ISO 20653:2013. Nach DIN EN 60529 gibt die Schutzart IP54 beispielsweise an, dass das betreffende elektrische Betriebsmittel gegen Staub und zudem gegen allseitiges Spritzwasser geschützt ist. Die Schutzart IP67 gibt an, dass das betreffende elektrische Betriebsmittel staubdicht ist und zudem gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt ist. Die erste Kennziffer beschreibt den Schutz gegen Fremdkörper und Staub, während die zweite Kennziffer den Schutz gegen Wasser klassifiziert. Generell gilt: je höher die Kennziffer, desto besser der Schutz.
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Bei herkömmlichen Wanddurchführungen, die eine schwenkbare Schutzklappe verwenden, wirkt ein Dichtelement in der Regel axial zwischen der Schutzklappe und dem Durchführungselement. Die Dichtwirkung wird hierbei bestimmt durch eine Federvorspannung, mit der die Schutzklappe gegenüber dem Durchführungselement vorgespannt ist. Auf diese Weise kann ein Schutz beispielsweise nach Schutzart IP54 erreicht werden. Ein besserer Schutz ist hingegen nur mit vergleichsweise aufwendigen Zusatzmaßnahmen, beispielsweise unter Verwendung eines zusätzlichen Bajonettverschlusses zwischen der Schutzklappe und dem Durchführungselement, möglich.
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Es besteht ein Bedürfnis nach einer Wanddurchführung mit verschwenkbarer Schutzklappe, die in einfacher, kostengünstiger Weise einen guten Schutz gegen Fremdkörper und Wasser bereitstellen kann und dabei für einen Nutzer einfach zu handhaben ist. Insbesondere soll das Schließen der Schutzklappe in einfacher Weise erfolgen können.
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Bei einem aus der
US 6,406,310 bekannten elektrischen Steckersystem kommt zum Verschließen eines rohrförmigen Aufnahmeabschnitts mit einem Stopfen eine an dem Stopfen angeordnete, radial umlaufende Dichtung zum Einsatz.
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Bei einem aus der
DE 20 2006 020 191 U1 bekannten Steckverbinder wird ein mit einer Druckfeder beaufschlagtes Dichtelement zum Abdichten eines Kontaktträgers verwendet.
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Bei einem aus der
DE 202 06 924 U1 bekannten Geräteeinsatz für nassgepflegte Böden ist zwischen einander zugewandten parallelen Seitenflächen eines Rahmens eines Deckels und eines Rahmens eines Kassettenrahmens eine umlaufende Dichtung vorgesehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wanddurchführung bereitzustellen, die in einfacher, kostengünstiger Weise eine gute Abdichtung gegenüber Fremdkörpern und Feuchtigkeit ermöglicht und dabei für einen Nutzer einfach zu handhaben ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist die Schutzklappe ein Stopfenelement mit einem Stopfenabschnitt auf, der bei Überführen der Schutzklappe in die Schließstellung in die Öffnung einführbar ist, wobei an dem Stopfenabschnitt ein umlaufendes Dichtelement angeordnet ist derart, dass das Dichtelement in der Schließstellung mit einem radial zur Einsteckrichtung wirkenden Anpressdruck in Anlage mit der Dichtfläche der Öffnung ist.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein radial wirkendes Dichtelement einen verbesserten Schutz und eine verbesserte Abdichtung gegenüber Fremdkörpern, insbesondere Staub, und Feuchtigkeit bereitstellen kann. Indem die Schutzklappe ein Stopfenelement mit einem Stopfenabschnitt aufweist, der bei Schließen der Schutzklappe in die Öffnung des Durchführungselements eingeführt wird, gelangt das Dichtelement an dem Stopfenabschnitt bei Schließen der Schutzklappe in Anlage mit der Dichtfläche innerhalb der Öffnung und wird in radialer Richtung gegen die Dichtfläche gepresst, sodass eine radial wirkende Dichtung zwischen dem Stopfenabschnitt und der Dichtfläche der Öffnung bereitgestellt wird. Indem bei Einführen des Stopfenabschnitts in die Öffnung das Dichtelement mit radialem Anpressdruck gegen die Dichtfläche der Öffnung gedrückt wird, wird ein dichter Übergang zwischen dem Stopfenabschnitt und der Dichtfläche der Öffnung und somit zwischen der Schutzklappe und dem Durchführungselement geschaffen.
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Die vorliegende Wanddurchführung erreicht ihre Dichtwirkung durch Einführen des Stopfenabschnitts in die Öffnung. Zusätzliche Maßnahmen wie ein zusätzlicher Bajonettverschluss oder dergleichen zur Erhöhung der Dichtwirkung sind grundsätzlich nicht erforderlich.
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In der Schließstellung ist der Stopfenabschnitt vorzugsweise zumindest teilweise in die Öffnung eingeführt. Hierdurch gelangt das umlaufend an dem Stopfenabschnitt angeordnete Dichtelement in radiale Anlage mit der Dichtfläche innerhalb der Öffnung, sodass ein dichter Übergang zwischen dem Stopfenabschnitt und der Dichtfläche der Öffnung geschaffen wird.
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Der Stopfenabschnitt weist vorzugsweise eine umlaufende Mantelfläche auf. In der Schließstellung der Schutzklappe läuft diese Mantelfläche um die Einsteckrichtung um und ist der Dichtfläche innerhalb der Öffnung zugewandt. An der Mantelfläche ist das Dichtelement angeordnet und gehalten.
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Der Stopfenabschnitt kann im Querschnitt beispielsweise kreisförmig oder (näherungsweise) rechteckig, insbesondere quadratisch ausgebildet sein. Der Stopfenabschnitt ist als erhabener, von einem Basisteil des Stopfenelements vorstehender Abschnitt ausgestaltet und ist in seiner Form komplementär zur Öffnung, sodass der Stopfenabschnitt mit dem daran angeordneten Dichtelement passgenau in die Öffnung eingeführt werden kann.
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Die Schutzklappe ist, in einer vorteilhaften Ausgestaltung, gegenüber dem Durchführungselement in Richtung der Schließstellung federvorgespannt. Die Schutzklappe ist beispielsweise um eine Schwenkachse zu dem Durchführungselement schwenkbar gelagert. An der Schwenkachse kann ein geeignetes Federelement, beispielsweise in Form einer Schenkelfeder oder dergleichen, angeordnet sein, um auf diese Weise eine Federvorspannung der Schutzklappe gegenüber dem Durchführungselement bereitzustellen. Wird ein Gegensteckverbinderteil aus dem Steckverbinder der Wanddurchführung entfernt, so gelangt die Schutzklappe aufgrund ihrer Federvorspannung selbsttätig in ihre Schließstellung und schließt somit zumindest weitestgehend selbsttätig.
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Die Wanddurchführung kann unterschiedliche Schließstellungen aufweisen, in denen unterschiedliche Schutz- und Dichtwirkungen bestehen. So kann in einer ersten Schließstellung bei teilweise in die Öffnung eingeführtem Stopfenabschnitt ein erster Anpressdruck zwischen dem Dichtelement und der Dichtfläche der Öffnung wirken. Wird die Schutzklappe über diese erste Schließstellung hinaus weiter geschlossen und auf diese Weise der Stopfenabschnitt weiter in die Öffnung eingeführt, so kann sich der Anpressdruck zwischen dem Dichtelement und der Dichtfläche vergrößern, sodass in einer zweiten Schließstellung bei vollständig in die Öffnung eingeführtem Stopfenabschnitt ein größerer Anpressdruck zwischen dem Dichtelement und der Dichtfläche wirkt.
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Die zweite Schließstellung ist hierbei durch die Stellung definiert, über die hinaus der Stopfenabschnitt nicht weiter in die Öffnung eingeführt werden kann, weil beispielsweise ein Anschlag der Schutzklappe in Anlage mit einem Anschlag des Durchführungselements ist.
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In den unterschiedlichen Schließstellungen kann ein unterschiedlicher Schutz gegen Fremdkörper und Feuchtigkeit bestehen. So kann in der ersten Schließstellung die Öffnung beispielsweise nach Schutzart IP54 abgedichtet sein, während in der zweiten Schließstellung die Schutzart IP67 wirkt. In der ersten Schließstellung ist die Wanddurchführung somit gegen Staub in schädigenden Mengen und gegen allseitiges Spritzwasser geschützt. In der zweiten Schließstellung hingegen ist die Wanddurchführung staubdicht und zudem gegen ein zeitweiliges Untertauchen geschützt.
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Grundsätzlich können in den unterschiedlichen Schließstellungen auch andere Schutzarten bestehen; die Wanddurchführung ist nicht auf die genannten Schutzarten beschränkt.
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Wird die Schutzklappe aus einer geöffneten Stellung geschlossen, so gelangt sie beispielsweise aufgrund der wirkenden Federvorspannung zunächst in die erste Schließstellung, ohne dass hierzu ein Nutzer in besonderer Weise auf die Schutzklappe einwirken muss. In dieser ersten Schließstellung wird bereits ein Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit bereitgestellt. Soll die Schutzklappe jedoch über diese erste Schließstellung hinaus zur verbesserten Abdichtung der Wanddurchführung weiter geschlossen werden, so kann ein Nutzer manuell auf die Schutzklappe drücken und diese somit in Einsteckrichtung dem Durchführungselement weiter annähern, wodurch der Stopfenabschnitt vollständig in die Öffnung eingeschoben wird und sich der Anpressdruck zwischen Dichtelement und Dichtfläche erhöht. In der zweiten Schließstellung ist die Dichtwirkung gegen Staub und Wasser somit verbessert, wobei das Überführen in die zweite Schließstellung durch einen Nutzer in einfacher, komfortabler und intuitiver Weise vorgenommen werden kann, ohne dass beispielsweise ein zusätzlicher Bajonettverschluss oder dergleichen geschlossen werden muss.
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Die Öffnung weist vorzugsweise an einer der Schutzklappe zugewandten Seite einen umlaufenden Rand auf, an dem eine Fase angeordnet ist. Auf diese Fase läuft das Dichtelement beim Schließen der Schutzklappe auf und wird somit über die Fase in dichtende Anlage mit der Dichtfläche geführt. Aufgrund der Fase verjüngt sich die Öffnung in Einsteckrichtung, sodass bei weiterem Einführen des Stopfenabschnitts in die Öffnung sich der Anpressdruck zwischen dem Dichtelement und der Dichtfläche vergrößert und somit die Dichtwirkung verbessert ist.
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Das Stopfenelement kann integral mit der Schutzklappe ausgebildet sein und insbesondere einstückig mit der Schutzklappe gefertigt werden. Die Schutzklappe kann beispielsweise als Kunststoffspritzgussteil oder dergleichen gefertigt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Stopfenelement jedoch auch als gesondertes Teil zu der Schutzklappe gefertigt und zum Befestigen an einen Klappenabschnitt der Schutzklappe angesetzt werden. Das Stopfenelement kann hierbei derart hergestellt werden, dass ein einfaches Nachrüsten bereits bestehender Schutzklappen möglich ist, sodass die Bauform bereits bestehender Schutzklappen zum Verwenden eines Stopfenelements nicht aufwendig angepasst werden muss.
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Um das Stopfenelement mit dem Klappenabschnitt der Schutzklappe zu verbinden, können, Zapfenverbindungen vorgesehen werden. Beispielsweise können an dem Klappenabschnitt der Schutzklappe Verbindungszapfen vorgesehen sein, die mit zugeordneten Öffnungen am Stopfenelement rastend in Eingriff gebracht werden können. In montierter Stellung ist das Stopfenelement somit an dem Klappenabschnitt festgelegt und wird bei einem Verschwenken der Schutzklappe zusammen mit dieser bewegt.
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Um ein ungewünschtes, unbeabsichtigtes Öffnen der Schutzklappe aus einer Schließstellung heraus zu verhindern, kann die Schutzklappe beispielsweise ein oder mehrere Verriegelungselemente aufweisen, die zum Verriegeln der Schutzklappe mit dem Durchführungselement in der Schließstellung dienen. Das Verriegelungselement kann beispielsweise eine Verriegelungsöffnung aufweisen, durch die hindurch ein Verriegelungsstift geführt werden kann, um auf diese Weise eine formschlüssige Verbindung zwischen der Schutzklappe und dem Durchführungselement herzustellen.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Wanddurchführung,
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2 eine Explosionsansicht der Wanddurchführung;
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3A eine Querschnittsansicht durch die Wanddurchführung, in einer ersten Schließstellung;
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3B die Ansicht gemäß 3A, beim Überführen in eine zweite Schließstellung;
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3C die Querschnittsansicht der Wanddurchführung, in der zweiten Schließstellung;
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4 eine perspektivische Ansicht der Wanddurchführung in der zweiten Schließstellung; und
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5 eine schematische Ansicht eines Steckverbinders an der Wanddurchführung, vor Ansetzen eines zugeordneten Gegensteckverbinderteils.
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1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Wanddurchführung 1, die zum Schaffen einer Durchführung durch eine Wandlung dient. Die Wanddurchführung 1 kann beispielsweise im Außenbereich an einem Gebäude angebracht werden. Denkbar und möglich ist aber auch, die Wanddurchführung 1 an einer Gehäusewandung einer Industrieanlage oder dergleichen einzusetzen.
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Die Wanddurchführung 1 umfasst ein Durchführungselement 2 und eine um eine Schwenkachse S schwenkbar an dem Durchführungselement 2 angeordnete Schutzklappe 3. Das Durchführungselement 23 weist ein Basisteil 21 mit daran angeordneten Befestigungsstellen 210 auf, das beispielsweise an einer Gebäudewand oder dergleichen angebracht werden kann. Entlang einer Einsteckrichtung E steht von dem Basisteil 21 eine Buchse 20 vor, die eine Öffnung 200 umschließt.
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In der Öffnung 200 kann, wie schematisch in 5 dargestellt, ein Kontakteinsatz zum Schaffen eines Steckverbinders 5 angeordnet werden. Der Steckverbinder 5 kann rückseitig mit in das Gebäude oder dergleichen hinein verlegten Leitungen verbunden sein. In den Steckverbinder 5 kann in die Einsteckrichtung E ein Gegensteckverbinderteil 6 in Form eines Steckers eingesteckt werden, um auf diese Weise eine elektrische Kontaktierung zwischen dem Steckverbinder 5 und dem Gegensteckverbinderteil 6 herzustellen.
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Zum Ansetzen des Gegensteckverbinderteils 6 wird die Schutzklappe 3 geöffnet und befindet sich dann in der in 1 und 2 dargestellten, geöffneten Stellung. In dieser geöffneten Stellung ist ein Zugriff auf die Öffnung 200 und einen darin angeordneten Kontakteinsatz möglich, sodass ein Gegensteckverbinderteil 6 mit dem Steckverbinder 5 in der Öffnung 200 in Eingriff gebracht werden kann.
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Wird das Gegensteckverbinderteil 6 entnommen, wird die Schutzklappe 3 geschlossen und hierzu in eine Schwenkrichtung V um die Schwenkachse S relativ zu dem Durchführungselement 2 verschwenkt. Auf diese Weise wird die Öffnung 200 des Durchführungselements 2 verschlossen, sodass die Öffnung 200 und ein darin angeordneter Steckverbinder 5 gegen ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit von außen geschützt ist.
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Um eine vorteilhafte Dichtwirkung zu erreichen, weist die Schutzklappe 3 ein Stopfenelement 4 auf, das als gesondertes Teil gefertigt und in einen Aufnahmeraum 30 der Schutzklappe 3 eingesetzt ist. Das Stopfenelement 4 weist Befestigungsstellen 41 in Form von Öffnungen auf, die beim Ansetzen des Stopfenelements 4 an die Schutzklappe 3 mit Verbindungszapfen 31 innerhalb des Aufnahmeraums 30 der Schutzklappe 3 in Eingriff gelangen und somit eine rastende, formschlüssige Verbindung zwischen dem Stopfenelement 4 und der Schutzklappe 3 herstellen.
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Das Stopfenelement 4 weist, vorstehend von einem Basisteil 43, einen erhabenen Stopfenabschnitt 40 auf, der in seiner Formgebung der Öffnung 200 komplementär ist. Der Stopfenabschnitt 40 steht derart von dem Basisteil 43 vor, dass er in der Schließstellung der Schutzklappe 3 in die Öffnung 200 hineinragt und mit seiner umlaufenden Mantelfläche 400 einer Dichtfläche 203 innerhalb der Öffnung 200 gegenüber liegt.
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Umlaufend um die Mantelfläche 400 ist ein Dichtelement 42 an dem Stopfenelement 4 angeordnet. Über das Dichtelement 42 gelangt der Stopfenabschnitt 40 in der Schließstellung der Schutzklappe 3 mit der Dichtfläche 203 in Anlage, sodass ein Übergang zwischen dem Stopfenelement 4 und der Dichtfläche 203 der Öffnung 200 staub- und feuchtigkeitsdicht abgedichtet ist.
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Das Dichtelement 42 ist beispielsweise aus einem Gummimaterial hergestellt und ist in sich elastisch.
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3A bis 3C zeigen die Wanddurchführung 1 beim Schließen.
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Zwischen der Schutzklappe 3 und dem Durchführungselement 2 wirkt ein (nicht näher dargestelltes) mechanisches Federelement, das die Schutzklappe 3 gegenüber dem Durchführungselement 2 in Richtung der Schließstellung vorspannt. Wird ein Steckverbinderteil 6 aus der Öffnung 200 entnommen, so wird die Schutzklappe 300 zunächst selbsttätig in eine erste Schließstellung, dargestellt in 3A, überführt, in der der Stopfenabschnitt 40 des Stopfenelements 4 bereits teilweise in die Öffnung 200 des Durchführungselements 2 eingeführt ist und das Dichtelement 42 in Anlage mit der Dichtfläche 203 innerhalb der Öffnung 200 ist.
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In dieser ersten Schließstellung (3A) besteht bereits eine Dichtwirkung zwischen der Schutzklappe 3 und dem Durchführungselement 2, die beispielsweise die Erfordernisse der Schutzart IP54 erfüllen kann. Das Dichtelement 42 ist hierzu radial in pressender Anlage mit der innerhalb der Öffnung 200 umlaufenden Dichtfläche 203, sodass eine radiale Dichtwirkung besteht.
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Wie aus 3A ersichtlich, weist die Buchse 20 an einem äußeren, der Schutzklappe 3 zugewandten Rand 201 eine Fase 202 auf, die derart gestaltet ist, dass sich die Öffnung 200 in die Einsteckrichtung E nach innen hin verjüngt. Auf diese Fase 202 läuft das Dichtelement 42 beim Schließen der Schutzklappe 3 auf.
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Um die Schutzklappe 3 aus der ersten Schließstellung in eine zweite Schließstellung mit noch verbesserter Dichtwirkung zu überführen, kann ein Nutzer mit einem Finger F auf die Schutzklappe 3 drücken, wie dies in 3B dargestellt ist. Auf diese Weise wird der Stopfenabschnitt 40 vollständig in die Öffnung 200 eingesteckt, wie aus 3C ersichtlich. Dadurch läuft das Dichtelement 42 weiter auf die Fase 202 innerhalb der Öffnung 200 auf, wodurch sich der Anpressdruck A zwischen dem Dichtelement 42 und der Dichtfläche 203 innerhalb der Öffnung 200 aufgrund der verjüngenden Form der Öffnung 200 vergrößert und die Dichtwirkung zwischen dem Stopfenabschnitt 40 und der Buchse 20 somit verbessert ist.
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Indem ein Nutzer die Schutzklappe 3 somit durch manuellen Druck vollständig schließt, kann eine verbesserte Schutzart erreicht werden. So kann in der ersten Schließstellung (3A) die Schutzart IP54 wirken, während in der zweiten Schließstellung (3C) die Schutzart IP67 besteht.
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Das Überführen der Schutzklappe 3 in die erste Schließstellung erfolgt, wie gesagt, allein aufgrund der Federvorspannung zwischen der Schutzklappe 3 und dem Durchführungselement 2. Das weitere Schließen der Schutzklappe 3 erfolgt dann durch manuellen Druck des Nutzers. Gegebenenfalls kann aber auch vorgesehen sein, dass die Schutzklappe 3 selbsttätig direkt in die zweite Schließstellung überführt wird, indem die Federvorspannung in geeigneter Weise dimensioniert ist.
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In einem Ausführungsbeispiel, dargestellt in 4, kann vorgesehen sein, dass in der Schließstellung der Schutzklappe 3 eine Verriegelung zwischen der Schutzklappe 3 und dem Durchführungselement 2 hergestellt werden kann. Hierzu weist die Schutzklappe 3 ein Verriegelungselement 32 in Form einer Öse mit einer darin eingeformten Öffnung 320 auf. An dem Durchführungselement 2 sind zugeordnete Verriegelungselemente 22 mit Öffnungen 220 vorgesehen, die in der Schließstellung der Schutzklappe 3 mit der Öffnung 320 des Verriegelungselements 32 der Schutzklappe 3 fluchten, sodass ein Verriegelungsstift 23 durch die Öffnungen 220, 320 hindurch gesteckt werden kann, um auf diese Weise die Schutzklappe 3 formschlüssig mit dem Durchführungselement 2 zu verriegeln.
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Anstelle eines Verriegelungsstifts 23 können auch andere Elemente, beispielsweise ein Vorhängeschloss, eine Plombierung oder dergleichen, verwendet werden.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
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Die Öffnung des Durchführungselements dient zum Aufnehmen eines Steckereinsatzes zur Ausbildung eines Steckverbinders. Die Öffnung kann hierbei in ihrer Form beispielsweise kreisförmig oder auch, wie dargestellt, rechteckig, insbesondere quadratisch, ausgebildet sein. Der Stopfenabschnitt des Stopfenelement ist der Öffnung komplementär und weist somit beispielsweise, wenn die Öffnung in ihrer Gestalt kreisförmig ist, ebenfalls eine im Querschnitt kreisförmige Gestalt auf.
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Indem das Stopfenelement und die Schutzklappe aus getrennten Bauteilen gefertigt werden, wird ein Nachrüsten einer bereits bestehenden Schutzklappe möglich. Denkbar und möglich ist in diesem Zusammenhang aber auch, die Schutzklappe und das Stopfenelement aus einem Teil integral zu fertigen, beispielsweise mittels Kunststoffspritzgießen oder dergleichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Durchführungseinrichtung
- 2
- Durchführungselement
- 20
- Buchse
- 200
- Öffnung
- 201
- Rand
- 202
- Fase
- 203
- Dichtfläche
- 21
- Basisteil
- 210
- Befestigungsstelle
- 22
- Verriegelungselement
- 220
- Öffnung
- 23
- Verriegelungsstift
- 3
- Schutzklappe
- 30
- Aufnahmeraum
- 300
- Klappenabschnitt
- 31
- Verbindungszapfen
- 32
- Verriegelungselement
- 320
- Öffnung
- 4
- Stopfenelement
- 40
- Stopfenabschnitt
- 400
- Mantelfläche
- 41
- Befestigungsstelle
- 42
- Dichtelement
- 43
- Basisteil
- 5
- Steckverbinder
- 6
- Gegensteckverbinder
- A
- Anpressrichtung
- E
- Einsteckrichtung
- F
- Finger
- S
- Schwenkachse
- V
- Schwenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6406310 [0009]
- DE 202006020191 U1 [0010]
- DE 20206924 U1 [0011]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 60529 [0006]
- DIN 40 050-9:1993-05 [0006]
- ISO 20653:2013 [0006]
- DIN EN 60529 [0006]