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Die Erfindung betrifft ein Behältnis zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret, mit einer Einlassöffnung zur Verbindung mit einer Drainageleitung und einer Auslassöffnung zum Entweichen von innerhalb des Behältnisses während einer Drainage angesammelter und überschüssiger Luft.
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Zur Drainage angesammelter Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich zwei verschiedene Arten der Drainage bekannt.
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Gemäß einer aus dem Stand der Technik bekannten Variante wird zur Drainage ein Sog erzeugt, so dass Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret absaugbar ist. Dabei gibt es zum einen Systeme mittels eines sogenannten Hochvakuums und Systeme mittels eines sogenannten Niedervakuums. Zur Erzeugung des Soges wird ein Unterdruckbehälter eingesetzt, der beispielsweise mittels einer Pumpe luftleer pumpbar ist, so dass in seinen inneren ein Vakuum herrscht. An eine Öffnung des Unterdruckbehälters ist ein Drainageschlauch anschließbar, wobei das distale Ende des Drainageschlauches mit einer Körper- und/oder Gewebeöffnung des menschlichen oder tierischen Körpers verbunden ist, so dass dort angesammelte Flüssigkeit absaugbar ist.
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Ferner sind Drainagen von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret bekannt, die nach dem Prinzip der sogenannten Schwerkraftdrainage funktionieren. Bei diesen Drainagen wird kein Unterdruck zum Absaugen der angesammelten Flüssigkeit beziehungsweise des angesammelten Wundsekretes verwendet, sondern es wird die Menge an Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret in einem Behälter aufgefangen, die passiv, also ohne Erzeugung eines Soges auffangbar ist. Nachteilig bei Schwerkraftdrainagen ist, dass die Initiierung der Drainage mitunter schwierig ist, da oftmals überhaupt keine Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret aktiv aus der Körper- und/oder Gewebeöffnung des menschlichen oder tierischen Körpers austritt. Jedoch gibt es Anwendungsfälle, bei denen ausschließlich eine Drainage mittels Schwerkraft notwendig ist, beispielsweise wenn eine besonders schonende Drainage an der Körper- und/oder Gewebeöffnung des menschlichen oder tierischen Körpers beziehungsweise an der Wunde gefordert ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Behältnis zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret bereitzustellen, welches die Vorteile der aus dem Stand der Technik bekannten Arten der Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret kombiniert, so dass sowohl eine Drainage mittels Vakuum (Hoch- und/oder Niedervakuum-Drainage) als auch eine Schwerkraft-Drainage mittels nur eines Behältnisses möglich ist.
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Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Behältnis zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret, mit einer Einlassöffnung zur Verbindung mit einer Drainageleitung und einer Auslassöffnung zum Entweichen von innerhalb des Behältnisses während einer Drainage angesammelter und überschüssiger Luft vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Behältnis vorevakuierbar ist, und die Auslassöffnung verschließbar ist, so dass das Behältnis in einen ersten und in einen zweiten Betriebszustand überführbar ist, wobei in dem ersten Betriebszustand die Auslassöffnung verschlossen ist, so dass mittels eines in dem Behältnis vorhandenen Vakuums ein Sog an der Einlassöffnung bewirkbar ist, und in dem zweiten Betriebszustand die Auslassöffnung geöffnet ist, so dass über die Auslassöffnung Luft in das Behältnis eindringen kann und ein in dem Behältnis vorhandenes Vakuum neutralisierbar ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Vorteile, welche zum einen eine Drainage nach der Art einer Hochvakuum- und/oder Niedervakuum-Drainage und zum anderen nach der Art einer Schwerkraft-Drainage bieten, in einem Behältnis vereinbar sind. Dabei bietet die Verwendung lediglich eines Behälters zur Drainage von Flüssigkeiten insbesondere eine höchst hygienische Lösung, da abgesaugte beziehungsweise aufgefangene Flüssigkeit beziehungsweise abgesaugtes beziehungsweise aufgefangenes Wundsekret unmittelbar in das erfindungsgemäße Behältnis mittels einer Drainageleitung beziehungsweise eines Drainageschlauches überführbar ist.
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Das erfindungsgemäße Behältnis ermöglicht bei Betrieb in dem ersten Betriebszustand, bei welchem mittels eines in dem Behältnis vorhandenen Vakuums ein Sog an der Einlassöffnung des Behältnisses bewirkt wird, so dass Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret nach der Art einer Hochvakuum- und/oder Niedervakuum-Drainage absaugbar ist, insbesondere eine sichere Initiierung der Drainage. Bei Betrieb in dem zweiten Betriebszustand, bei welchem ein in dem Behältnis vorhandenes Vakuum neutralisiert wird, so dass kein Vakuum in dem Behältnis beziehungsweise in dem Reservoir des Behältnisses vorhanden ist, kann die Drainage von Wundarealen beziehungsweise postoperativen Wunden, insbesondere an Körper und/oder Gewebeöffnungen des menschlichen oder tierischen Körpers besonders schonend erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es zudem, im Rahmen der Anwendung einer Drainage die Art der Drainage zu verändern. So kann die Drainage nach der Art einer Vakuum-Drainage zunächst gestartet werden, so dass anschließend die Drainage mittels Schwerkraft fortgeführt werden kann. Somit ist die Drainage mittels des erfindungsgemäßen Behältnisses besonders sicher, da mit ein und demselben Behältnis sowohl eine Hochvakuum und/oder Niedervakuum-Drainage als auch eine Schwerkraft-Drainage möglich ist, so dass beispielsweise ein Wechsel des verwendeten Systems während der Anwendung bei einem Patienten zur Veränderung der Art der Drainage nicht mehr notwendig ist. Insbesondere die bei einem Wechsel der Drainagesysteme mitunter auftretenden Komplikationen für einen Patienten können wirksam vermieden werden. Insbesondere das Potenzial für eine Kontamination mit Mikroorganismen, die in der Folge zu Infektionen der abzusaugenden beziehungsweise zu drainierenden Wunde beziehungsweise Körperöffnung eines Patienten führen können, wird durch die erfindungsgemäße Lösung wirksam verringert wird. Dieses Potenzial für eine Kontamination besteht nicht nur für einen Patienten, sondern auch für Anwender, insbesondere das Pflegepersonal oder sonstige Dritte, die mit dem Drainagesystem in Berührung kommen. Zudem wird das Risiko eines ungewollten Vakuumverlusts durch Anwendungsfehler beziehungsweise Handhabungsfehler aufgrund der intuitiven erfindungsgemäßen Lösung reduziert.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Auslassöffnung ein erstes schlauchartiges Element umfasst, wobei das erste schlauchartige Element der Auslassöffnung abdrückbar beziehungsweise abklemmbar ist, so dass die Auslassöffnung verschließbar ist. Das erste schlauchartige Element ist vorzugsweise unmittelbar mit der Auslassöffnung verbunden. Wird nun das erste schlauchartige Element abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt, kann keine Luft, Flüssigkeit oder dergleichen das erste schlauchartige Element passieren, so dass im Ergebnis die Auslassöffnung des Behältnisses luftdicht beziehungsweise vakuumdicht verschlossen ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das erste schlauchartige Element der Auslassöffnung eine erste Abklemmeinrichtung, vorzugsweise eine sogenannte Schiebeklemme auf, mittels welcher die Auslassöffnung verschließbar ist. Mittels der ersten Abklemmeinrichtung der Auslassöffnung ist das erste schlauchartige Element der Auslassöffnung des Behältnisses abdrückbeziehungsweise abklemmbar, so dass die Auslassöffnung des Behältnisses verschließbar ist. Eine Schiebeklemme weist eine sich in Längsrichtung verjüngende Aussparung auf, wobei die Aussparung an einem Ende der Schiebeklemme derart verjüngt ist, dass ein innerhalb der Aussparung angeordneter Schlauch beziehungsweise ein schlauchartiges Element oder dergleichen, erfindungsgemäß das erste schlauchartige Element der Auslassöffnung abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt wird. Das gegenüberliegende Ende der Aussparung ist hingegen derart breit ausgelegt, dass ein innerhalb der Aussparung befindlicher Schlauch beziehungsweise ein schlauchartiges Element, erfindungsgemäß das erste schlauchartige Element der Auslassöffnung nicht abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt wird.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung einen Filter umfasst, wobei mittels des Filters nach der Art eines Ventils überschüssige Luft aus dem Behältnis entweichen oder Luft in das Behältnis eindringen kann. Dabei tritt Luft über den Filter und durch die Auslassöffnung hindurch in das Behältnis ein, wenn das Behältnis in dem ersten Betriebszustand ist und anschließend durch Öffnen der Auslassöffnung in den zweiten Betriebszustand überführt wird, so dass die in das Behältnis eintretende Luft ein in dem Behältnis vorhandenes Vakuum neutralisiert. In dem zweiten Betriebszustand ist das Vakuum in dem Behältnis bereits neutralisiert beziehungsweise es ist kein Vakuum in dem Behältnis vorhanden, so dass überschüssige Luft in dem Behältnis, welche beispielsweise über die Einlassöffnung im Rahmen der Drainage von Flüssigkeit beziehungsweise Wundsekret in das Behältnis gelangt ist, über die Auslassöffnung, vorteilhafterweise über das Filter der Auslassöffnung aus dem Behältnis entweichen kann. Die Auslassöffnung des Behältnisses ist dabei geöffnet, vorteilhafterweise indem das schlauchartige Element nicht abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt ist. Vorteilhafterweise ist das Filter nach der Art eines Rückschlagventils ausgebildet. Vorteilhafterweise ist das Filter durchlässig für Gase, insbesondere Luft, jedoch undurchlässig für Flüssigkeiten Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Einlassöffnung verschließbar ist. Sind sowohl die Einlassöffnung als auch die Auslassöffnung des Behältnisses verschlossen, ist das Behältnis luftdicht beziehungsweise vakuumdicht. Es kann weder Luft in das Behältnis eindringen noch kann Luft beziehungsweise Flüssigkeit und/oder Wundsekret aus dem Behältnis austreten beziehungsweise auslaufen. Dies ermöglicht insbesondere eine hygienische und sichere Entsorgung des verwendeten Behältnisses durch den Anwender.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Einlassöffnung ein zweites schlauchartiges Element, wobei das zweite schlauchartige Element der Einlassöffnung abdrückbar beziehungsweise abklemmbar ist, so dass die Einlassöffnung verschließbar ist. Das zweite schlauchartige Element ist vorzugsweise unmittelbar mit der Einlassöffnung verbunden. Wird nun das zweite schlauchartige Element abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt, kann keine Luft, Flüssigkeit oder dergleichen das zweite schlauchartige Element passieren, so dass im Ergebnis die Einlassöffnung des Behältnisses luftdicht beziehungsweise vakuumdicht verschlossen ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das zweite schlauchartige Element der Einlassöffnung eine zweite Abklemmeinrichtung, vorzugsweise eine sogenannte Schiebeklemme aufweist, mittels welcher die Einlassöffnung verschließbar ist. Die Schiebeklemme kann wie die vorstehend beschriebene Schiebeklemme ausgebildet sein, so dass ein innerhalb der Aussparung der Schiebeklemme und erfindungsgemäßen zweites schlauchartiges Element abdrückbar beziehungsweise abklemmbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Behältnis dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis ein Fassungsvermögen von etwa 400 ml bis etwa 3000 ml, besonders bevorzugt ein Fassungsvermögen von etwa 1500 ml aufweist. Darüber hinaus beträgt in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das gesamte Fassungsvermögen etwa 3000 ml, indem zwei Behältnisse mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von etwa 1500 ml miteinander kombiniert werden, beispielsweise indem die zwei Behältnisse über ein schlauchartiges Verbindungselement miteinander gekoppelt werden. Dies kann realisiert werden, indem ein schlauchartiges Verbindungselement zwischen der Auslassöffnung des ersten Behältnisses und der Einlassöffnung des zweiten Behältnisses angeordnet wird. Eine Drainageleitung wird dann zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret an der Einlassöffnung des ersten Behältnisses angeordnet, und die Auslassöffnung des zweiten Behältnisses ist erfindungsgemäß verschließbar, um einen erfindungsgemäßen ersten und zweiten Betriebszustand herbeiführen zu können. Ferner sind in einer alternativen Ausgestaltung beide Einlassöffnungen der zwei Behältnisse mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von etwa 1500 ml mit einem T-artigen Verbindungsstück verbindbar, wobei die dritte Verbindung des T-artigen Verbindungsstücks mit einer Drainageleitung verbindbar ist. Die jeweiligen Auslassöffnungen sind, um einen erfindungsgemäßen ersten und zweiten Betriebszustand herbeiführen zu können, jeweils verschließbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Behältnis mit etwa 40000 Pascal [Pa] bis etwa 98000 Pascal [Pa] vorevakuiert. Eine Vorevakuierung des Behältnisses mit etwa 40000 Pascal [Pa], was etwa 400 mbar entspricht, ermöglicht eine sogenannte Niedervakuum-Drainage. Hingegen ermöglicht eine Vorevakuierung des Behältnisses mit etwa 98000 Pascal [Pa], entspricht etwa 980 mbar, einer sogenannten Hochvakuum-Drainage. Aber auch Zwischenstufen der angegeben Werte sind möglich, falls dies im Rahmen einer äußeren Anforderung erforderlich sein sollte. Entsprechend ist ein Evakuierungsbereich von 0 Pascal [Pa] bis etwa 100000 Pascal [Pa] mit der erfindungsgemäßen Lösung ermöglichbar.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an dem Behältnis eine Skala anordenbar ist, so dass ein Anwender die Füllmenge des Behältnisses ablesen kann. Ferner ist das Behältnis in einer vorteilhaften Ausgestaltung nach der Art einer sogenannten Redon-Flasche beziehungsweise einer sogenannten ASEPT-Flasche ausgebildet. Vorteilhafterweise ist das erfindungsgemäße Behältnis nach der Art einer sogenannten Redon-Flasche ausgebildet. Eine Redon-Flasche besteht aus einem formstabilen Kunststoff und hat gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Schwerkraft-Drainage, die vorrangig ein beutelartiges Auffangbehältnis aufweisen den Vorteil, dass im Vergleich zu einem Beutelsystem das Risiko einer ungewollten Beschädigung, insbesondere durch Stöße, Stürze, einem Kontakt mit scharfen oder spitzen Gegenständen oder dergleichen minimiert wird.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Behältnis trotz Vorevakuierung keine Vakuumanzeige aufweist, da über das verwendete Material der Vakuumanzeige Luft in das Behältnis durch Permeation eindringen kann. Die Folge hiervon ist eine reduzierte Haltbarkeit des im Rahmen einer Herstellung eines erfindungsgemäßen Behältnisses erzeugten Vakuums innerhalb des Behältnisses. Die Einlassöffnung des Behältnisses kann einen sogenannten und standardisierten Luer-Lock-Verbinder zum einfachen Anschluss einer Drainageleitung beziehungsweise eines Drainageschlauches aufweisen.
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Eine beispielhafte Anwendung eines erfindungsgemäßen Behältnisses sieht vor, dass im Auslieferungszustand zunächst sowohl die Einlassöffnung als auch die Auslassöffnung des Behältnisses geschlossen sind, wobei das Behältnis vorevakuiert ist. Wird nun die Einlassöffnung durch Betätigen der am zweiten schlauchartigen Element angeordneten zweiten Abklemmeinrichtung geöffnet, wird zunächst eine Vakuumdrainage – Hochvakuum- oder Niedervakuum-Drainage in Abhängigkeit der Vorevakuierung – initiiert, beispielsweise bis das Behältnis zu etwa 40% mit abgesaugter Flüssigkeit beziehungsweise abgesaugtem Wundsekret gefüllt ist. Anschließend wird die Auslassöffnung des Behältnisses geöffnet durch Betätigen der am ersten schlauchartigen Element angeordneten ersten Abklemmeinrichtung, wodurch das in dem Behältnis vorhandene Vakuum neutralisiert wird, so dass die Drainage mittels Schwerkraft fortgeführt wird. Derart kann der Nachteil einer reinen Schwerkraft-Drainage einer schwierigen Initiierung der Drainage umgangen werden, da die Drainage mittels Vakuum gestartet wird, und anschließend eine schonende Drainage mittels Schwerkraft durchgeführt werden kann.
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In einer zweiten beispielhaften Anwendung sind im Auslieferungszustand zunächst sowohl die Einlassöffnung als auch die Auslassöffnung des Behältnisses geschlossen, wobei das Behältnis vorevakuiert ist. Zuerst wird nun die Auslassöffnung geöffnet, indem die am ersten schlauchartigen Element angeordnete erste Abklemmeinrichtung betätigt wird. Das in dem Behältnis vorhandene Vakuum wird durch Eindringen von Luft über die Auslassöffnung neutralisiert, so dass die Drainage mittels des erfindungsgemäßen Behältnisses direkt mittels Schwerkraft initiiert und durchgeführt wird.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Behältnisses zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret mit einer Drainageleitung in einer Seitenansicht,
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2 eine schematische Darstellung der Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses nach 1 in einer perspektivischen Draufsicht, und
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung mit zwei erfindungsgemäßen Behältnissen zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret mit einer Drainageleitung in einer Seitenansicht.
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1 zeigt ein Behältnis 1 einer Ausgestaltung der Erfindung zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret in einer schematischen Darstellung in einer Seitenansicht. Das Behältnis 1 hat eine Einlassöffnung 3, wobei die Einlassöffnung 3 mit einer Drainageleitung 2 beziehungsweise einem Drainageschlauch 2 verbunden ist. Ferner hat das Behältnis 1 eine Auslassöffnung 4 zum Entweichen von innerhalb des Behältnisses 1 während einer Drainage angesammelter überschüssiger Luft. Im Rahmen der Herstellung ist das Behältnis 1 vorevakuiert worden, vorliegend mit etwa 40000 Pascal [Pa], was in etwa 400 mbar entspricht. Das Behältnis 1 besteht aus einem formstabilen und transparenten Kunststoff, so dass das Behältnis 1 bei einer Evakuierung seine Form nicht verliert. Zudem ist das vorliegende Behältnis 1 nach der Art einer sogenannten Redon-Flasche ausgebildet.
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An der Auslassöffnung 4 des Behältnisses 1 ist unmittelbar ein erstes schlauchartiges Element 7 angeordnet, wobei das erste schlauchartige Element 7 der Auslassöffnung 4 mittels einer ersten Abklemmeinrichtung 5, vorliegend eine Schiebeklemme 5, abklemmbar ist. Hierdurch ist die Auslassöffnung 4 des Behältnisses 1 verschließbar.
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Ferner ist an der Einlassöffnung 3 des Behältnisses 1 unmittelbar ein zweites schlauchartiges Element 8 angeordnet, wobei das zweite schlauchartige Element 8 der Einlassöffnung 3 mittels einer zweiten Abklemmeinrichtung 6, vorliegend eine Schiebeklemme 6 abklemmbar ist. Durch die Schiebeklemme 6 ist folglich die Einlassöffnung 3 des Behältnisses 1 verschließbar. Die Einlassöffnung 3 des Behältnisses 1 umfasst einen sogenannten und standardisierten Luer-Lock-Verbinder 10, an welchen über ein entsprechend ausgestaltetes Gegenstück einer Drainageleitung 2 diese einfach an das Behältnis 1 anschließbar ist.
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Das erfindungsgemäße Behältnis 1 ist in einen ersten und in einen zweiten Betriebszustand überführbar, wobei in dem ersten Betriebszustand die Auslassöffnung 4 verschlossen ist, vorliegend in dem die Schiebeklemme 5 entsprechend betätigt und eingestellt ist. Ist die Einlassöffnung 3 geöffnet, wird durch das im Rahmen der Vorevakuierung des Behältnisses 1 und in dem Behältnis 1 vorhandene Vakuum ein Sog an der Einlassöffnung 3 bewirkt. Über eine an der Einlassöffnung 3 angeordnete Drainageleitung 2, die wiederrum beispielsweise an einer nicht dargestellten Körper- und/oder Gewebeöffnung des menschlichen oder tierischen Körpers angeordnet ist, kann somit Flüssigkeit und/oder Wundsekret oder dergleichen mittels Absaugung in das Behältnis 1 überführt werden.
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Durch ein Öffnen der Auslassöffnung 4 des Behältnisses 1 ist das Behältnis 1 in einen zweiten Betriebszustand überführbar, wobei über die geöffnete Auslassöffnung 4 Luft in das Behältnis 1 eindringen kann, so dass ein in dem Behältnis 1 vorhandenes Vakuum neutralisierbar ist. Nachdem kein Vakuum mehr in dem Behältnis 1 vorhanden ist, kann eine Drainage nach dem Prinzip der Schwerkraft-Drainage durchgeführt werden, welche eine besonders schonende Drainage ermöglicht.
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Ferner umfasst die Auslassöffnung 4 einen Filter 9, wobei mittels des Filters 9 nach der Art eines Ventils überschüssige Luft aus dem Behältnis 1 entweichen oder Luft in das Behältnis 1 eindringen kann. Der Filter kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass durch die unterschiedlichen Druckverhältnisse im Inneren des Behältnisses 1 und der das Behältnis 1 umgebenden Luft ein Druckausgleich realisierbar ist. Ferner ist das Filter 9 vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass das Filter 9 durchlässig für Gase, insbesondere Luft, ist, jedoch nicht für Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wundsekret.
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Das Behältnis 1 weist zudem eine Skala 11 auf, an welcher ein Anwender einen momentanen Füllungsgrad des Reservoirs des Behältnisses 1 ablesen kann. Über eine Halterung 12 ist das erfindungsgemäße Behältnis 1 an einem Ständer, Stativ oder dergleichen Vorrichtung befestigbar.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses 1 nach 1 in einer perspektivischen Draufsicht. Das Behältnis 1 befindet sich vorliegend in dem ersten Betriebszustand, bei welchem die Auslassöffnung 4 verschlossen ist. Dies wird ermöglicht durch die Schiebeklemme 5. Die Schiebeklemme 5 weist eine sich in Längsrichtung verjüngende Aussparung auf, wobei die Aussparung an einem Ende der Schiebeklemme 5 derart verjüngt ist, dass das innerhalb der Aussparung angeordnete erste schlauchartige Element 7 der Auslassöffnung 4 abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt wird. Das gegenüberliegende Ende der Aussparung ist hingegen derart breit ausgelegt, dass das innerhalb der Aussparung befindliche erste schlauchartige Element 7 der Auslassöffnung 4 nicht abgedrückt beziehungsweise abgeklemmt wird.
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Eine weitere Schiebeklemme 6 ist an dem zweiten schlauchartigen Element 8 der Einlassöffnung 3 des Behältnisses 8 angeordnet. Im Gegensatz zu der Schiebeklemme 5 befindet sich das innerhalb der Aussparung angeordnete zweite schlauchartige Element 8 im breiten Teil der Aussparung, so dass das zweite schlauchartige Element 8 nicht abgeklemmt ist und damit die Einlassöffnung 3 des Behältnisses 1 geöffnet ist. Über das in dem Behältnis 1 vorhandene Vakuum wird ein Sog an der Einlassöffnung 3 bewirkt, so dass vorliegend der erste Betriebszustand eingestellt ist und eine Vakuum-Drainage durchführbar ist.
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In 3 ist eine weitere Ausgestaltung eines Systems zur Drainage von Flüssigkeiten beziehungsweise Wundsekret dargestellt, welches zwei erfindungsgemäße Behältnisse 1 aufweist. Die erfindungsgemäßen Behältnisse 1 sind vorliegend über ein schlauchartiges Verbindungsstück – eine Verbindungsleitung 13 – miteinander verbunden. Dabei ist eine Verbindung zwischen der Auslassöffnung 4 des vom Betrachter aus gesehen links dargestellten Behältnisses 1 mit der Einlassöffnung 3 des rechts dargestellten Behältnisses 1 hergestellt. Zur einfachen Handhabung für einen Anwender können, wie es vorliegend der Fall ist, die Einlass- beziehungsweise Auslassöffnungen 3 und 4 der Behältnisse 1 jeweils mit einem Luer-Lock Verbinder 10 versehen sein.
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Durch die dargestellte Ausgestaltung ist es möglich, dass Fassungsvermögen zu vergrößern, vorliegend auf etwa 3000 ml. Ferner ist es möglich, das Fassungsvermögen durch die Hintereinanderreihung mehrere erfindungsgemäßer Behältnisse 1 nach der in 3 dargestellten Art und Weise weiter zu steigern, indem beispielsweise drei oder mehr erfindungsgemäße Behältnisse jeweils durch die Herstellung einer Verbindung zwischen Einlassöffnung 3 und Auslassöffnung 4 hintereinander gereiht werden.
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Die in den Figuren dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behältnis (vorevakuiert)
- 2
- Drainageleitung
- 3
- Einlassöffnung
- 4
- Auslassöffnung
- 5
- erste Abklemmeinrichtung (Schiebeklemme, Auslassöffnung)
- 6
- zweite Abklemmeinrichtung (Schiebeklemme, Einlassöffnung)
- 7
- erstes schlauchartiges Element (Auslassöffnung)
- 8
- zweites schlauchartiges Element (Einlassöffnung)
- 9
- Filter
- 10
- Luer-Lock Verbinder
- 11
- Skala
- 12
- Halterung
- 13
- Verbindungsleitung