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Die Erfindung betrifft eine Lautsprecherbox bestehend aus einem Lautsprechergehäuse, das Gehäusehochseiten, einen Gehäuseboden und eine Gehäuseoberseite sowie eine Gehäuserückseite mit einer festen Rückwand und eine schalloffene Gehäusefront aufweist. In dem Lautsprechergehäuse ist eine erste Schallquelle für hohe Frequenzen angeordnet, die über die schalloffene Gehäusefront abstrahlt. Ferner ist in dem Lautsprechergehäuse eine zweite Schallquelle für tiefe Frequenzen angeordnet, die ebenfalls über die schalloffene Gehäusefront abstrahlt.
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Bei der Beschallung von großen Räumen oder Freiflächen soll einerseits eine ausreichende Beschallung einer letzten Reihe eines Auditoriums gewährleistet und andererseits der Schalldruck in den ersten Reihen angemessen sein. Dabei soll ein möglichst breites Frequenzband gleichmäßig abgestrahlt werden.
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Aus der
EP 1 635 606 A1 ist eine Lautsprecherbox bekannt, welche einen mittigen Hochtöner als Linienquelle und beidseitig der Linienquelle einen Tieftöner zeigt. Durch bogenförmige Anordnung mehrerer Lautsprecherboxen übereinander, soll eine ausreichende Beschallung gewährleistet sein. Dabei baut eine Lautsprecherbox relativ breit, da die Tieftöner und die Linienquelle nebeneinander liegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine akustisch leistungsfähige Lautsprecherbox anzugeben, die einerseits eine gleichmäßige akustische Beschallung auch großer Auditorien ermöglicht und andererseits klein baut.
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Die Aufgabe wird bei einer Lautsprecherbox der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Schallquelle für hohe Frequenzen besteht aus zumindest einem Hochtöner, der in ein Schallaustrittshorn mit einer linienförmigen Hornöffnung mündet. Die Hornöffnung bildet eine linienförmige Schallaustrittsöffnung. Diese linienförmige Schallaustrittsöffnung liegt an der schalloffenen Gehäusefront des Lautsprechergehäuses, wobei die zweite Schallquelle für tiefe Frequenzen zwischen der ersten Schallquelle für hohe Frequenzen und der Rückwand des Lautsprechergehäuses angeordnet ist. Dabei deckt die linienförmige Schallaustrittsöffnung zumindest teilweise den Abstrahlbereich der zweiten Schallquelle für tiefe Frequenzen ab. Eine derartige Lautsprecherbox kann mit der Bezeichnung ”HybridLineSource” charakterisiert werden.
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Trotz Anordnung eines Hochtöners für hohe Frequenzen und der Schallquelle für tiefe Frequenzen hintereinander ergibt sich keine wahrnehmbare Störung im Abstrahlspektrum der Schallquelle für tiefe Frequenzen. Die Staffelung der Schallquellen in der Tiefe des Lautsprechergehäuses hintereinander führt zu einer kompakten Bauform.
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In bevorzugter Ausbildung weist das Lautsprechergehäuse eine Hochachse auf, wobei die linienförmige Schallaustrittsöffnung des Hochtöners in Richtung der Hochachse verläuft.
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Insbesondere weist das Lautsprechergehäuse eine sich in Längsrichtung der linienförmigen Schallaustrittsöffnung des Hochtöners erstreckende Gehäusemittelebene auf.
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Die Lautsprecherbox ist vorteilhaft symmetrisch zu dieser Gehäusemittelebene ausgebildet. Dadurch wird eine gleichmäßige akustische Schallabstrahlung auch in der Breite erzielt.
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Die erste Schallquelle besteht vorteilhaft aus mehreren in Reihe liegenden Hochtönern. Zweckmäßig mündet jeder Hochtöner einer Reihe jeweils in ein Schallaustrittshorn mit einer linienförmigen Hornöffnung. Insbesondere ist vorgesehen, dass mehrere Hornöffnungen der Hochtöner eine gemeinsame linienförmige Schallaustrittsöffnung bilden.
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Es ist vorgesehen, dass ein Hochtöner und sein Schallaustrittshorn eine zentrale Längsmittelachse aufweist und die Längsmittelachse in der Gehäusemittelebene liegt.
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Die zweite Schallquelle besteht aus zumindest zwei Membranlautsprechern vorteilhaft für tiefe Frequenzen, die in Längsrichtung der Schallaustrittsöffnung hintereinander liegen. Jeder Membranlautsprecher weist eine zentrale Membranachse auf, wobei die Membranachse vorteilhaft in der Gehäusemittelebene liegt. In entsprechender Weise liegt eine zentrale Längsmittelachse eines Hochtöners, insbesondere aller Hochtöner, in der Gehäusemittelebene.
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Die zentrale Membranachse eines Membranlautsprechers liegt zur Gehäuseoberseite oder dem Gehäuseboden mit einem Neigungswinkel. Der Membranlautsprecher strahlt somit gegen die flache Gehäuseoberseite oder den flachen Gehäuseboden, wodurch eine Steigerung des Schalldrucks erzielt werden kann. Der Neigungswinkel der Membranachse zur Gehäuseoberseite oder zu dem Gehäuseboden liegt in einem Bereich von 0° bis 40°, insbesondere bei 20°. Der Gehäuseboden und die Gehäuseoberseite verlaufen zueinander zweckmäßig zueinander parallel.
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Die erste Schallquelle für hohe Frequenzen kann aus einer Reihe von zumindest drei Hochtönern bestehen, wobei die linienförmige Hornöffnung der äußeren Hochtöner in der Reihe zu dem Mittelabschnitt der linienförmigen Schallaustrittsöffnung abgewinkelt liegen kann.
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Die zweite Schallquelle kann als geschlossenes Gehäusedesign oder als Bandpass gestaltet sein. Vorteilhaft arbeitet die zweite Schallquelle auf ein definiertes Luftvolumen.
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Die zweite Schallquelle ist insbesondere als Bassreflexbox gestaltet. Die Bassreflexbox kann Schallkanäle aufweisen, die zwischen der schalloffenen Gehäusefront und der ersten Schallquelle im Lautsprechergehäuse münden. In bevorzugter Ausführungsform enden die Schallkanäle an der schalloffenen Gehäusefront des Lautsprechergehäuses. Damit wird erreicht, dass die tiefen Frequenzen in einer Ebene über die schalloffene Gehäusefront abgegeben werden, die benachbart zu der linienförmigen Schallaustrittsöffnung der ersten Schallquelle liegt. Laufzeitfehler können so vermieden werden.
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Wird das Lautsprechergehäuse derart ausgebildet, dass die in Richtung der Hochachse des Lautsprechergehäuses sich erstreckenden Gehäusehochseiten im Bereich der Gehäusefront einen größeren Abstand voneinander aufweisen als im Bereich der Gehäuserückseite, kann ein Trichtereffekt erzielt werden, der die Schallabgabe in der Breite verbessert. Erfindungsgemäß hat das Lautsprechergehäuse in Draufsicht auf die Gehäuseoberseite eine Trapezform, wobei die kleinere Grundseite des Trapezes an der Gehäuserückseite liegt.
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Das erfindungsgemäße Lautsprechergehäuse weist ferner eine Koppeleinrichtung auf, über die eine erste Lautsprecherbox mit einer auf deren Gehäuseoberseite aufgestellten zweiten Lautsprecherbox zu verbinden ist. Eine derartige Koppeleinrichtung kann mehrere, insbesondere drei Befestigungsstellen aufweisen, wobei eine erste Befestigungsstelle im Bereich der Rückwand und zumindest eine zweite Befestigungsstelle im Bereich der schalloffenen Gehäusefront vorgesehen sind.
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Vorteilhaft ist die erste Befestigungsstelle durch ein erstes Koppelelement mit einem um eine Verschwenkachse beweglichen Ankerglied gebildet. Das Ankerglied ist vorteilhaft über einen Halter am Lautsprechergehäuse gehalten.
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Die zweite und vorzugsweise die dritte Befestigungsstelle sind durch ein zweites Koppelelement gebildet, welches aus einem längeneinstellbaren Abstandsglied gebildet ist. Das Abstandsglied ist vorteilhaft ein Flachmetall mit zumindest einem Längsschlitz, der mit einem veränderbaren gehäusefesten Anschlag zusammenwirkt. Ein derartiger Anschlag kann ein Anschlagstift sein, der in wählbaren Stecköffnungen des Lautsprechergehäuses zu fixieren ist.
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Das Abstandsglied umfasst zwei bogenförmig verlaufende Längsschlitze, wobei der Bogen der Längsschlitze auf einem gemeinsamen Kreisbogenabschnitt mit einem Kreismittelpunkt liegt, der auf der Verschwenkachse des Ankergliedes liegt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der ein nachfolgend im Einzelnen beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine isometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Lautsprecherbox,
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2 eine Draufsicht auf die Gehäuseoberseite der Lautsprecherbox nach 1,
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3 eine Ansicht auf die mit einem Schutzgitter abgedeckte, schalloffene Gehäusefront der Lautsprecherbox nach 1,
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4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in 3,
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5 eine Ansicht auf die schalloffene Gehäusefront gemäß 3 mit demontiertem Schutzgitter,
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6 eine isometrische Ansicht einer Reihe von Hochtönern zur Bildung eines ”Line-Arrays”,
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7 eine Ansicht der linienförmigen Schallaustrittsöffnung der Reihe von Hochtönern nach 6,
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8 eine Seitenansicht auf eine schematische Darstellung der Reihe von Hochtönern nach 6,
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9 eine isometrische Ansicht eines Schutzgitters zur Abdeckung der schalloffenen Gehäusefront,
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10 einen Traganker für eine Lautsprecherbox nach 1 in isometrischer Ansicht,
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11 eine Draufsicht auf den Traganker nach 10,
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12 eine isometrische Ansicht eines ersten Koppelelementes mit einem um eine Verschwenkachse beweglichen Ankerglied,
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13 eine Seitenansicht des Koppelelementes nach 12,
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14 eine Frontansicht des Koppelelementes nach 12,
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15 eine Seitenansicht auf ein zweites Koppelelement in einer bevorzugten Ausführung als Flachmetall,
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16 eine um 90° gedrehte Ansicht des zweiten Koppelelementes nach 15,
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17 eine isometrische Ansicht des zweiten Koppelementes nach 15,
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18 eine am Lautsprechergehäuse festzulegende Aufnahmewanne für das zweite Koppelelement nach 15,
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19 eine schematische, isometrische Ansicht der Aufnahmewanne nach 18,
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20 in einer schematischen Prinzipdarstellung ein in die Aufnahmewanne nach 18 vollständig abgesenktes zweites Koppelelement in einer Bauform als Flachmetall gemäß 15,
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21 ein aus der Aufnahmewanne teilweise ausgefahrenes zweites Koppelelement in einer Bauform als Flachmetall gemäß 15,
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22 ein aus der Aufnahmewanne maximal ausgefahrenes zweites Koppelelement in einer Bauform als Flachmetall gemäß 15,
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23 eine schematische Darstellung eines Lautsprecherturms aus zwei aufeinandergestellten Lautsprecherboxen in Seitenansicht,
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24 eine schematische Darstellung des Lautsprecherturms aus zwei erfindungsgemäßen Lautsprecherboxen gemäß 23 in einer aufgehängten Stellung,
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25 eine isometrische Darstellung des Lautsprecherturms aus zwei erfindungsgemäßen Lautsprecherboxen gem. 24,
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26 eine Ansicht auf eine geradlinige Leiste aus Schallführungsaufsätzen,
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27 eine Ansicht auf eine Leiste aus Schallführungsaufsätzen mit an den Leistenenden abgewinkelten Schallführungsaufsätzen,
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28 einen Querschnitt durch einen Schallführungsaufsatz einer ersten Geometrie,
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29 einen Querschnitt durch einen Schallführungsaufsatz einer zweiten Geometrie,
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30 eine schematische Darstellung des Abstrahlwinkels in horizontal symmetrischer Ausbildung,
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31 eine schematische Darstellung des Abstrahlwinkels in horizontal asymmetrischer Ausbildung.
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Die in 1 dargestellte Lautsprecherbox 1 weist ein Lautsprechergehäuse 10 mit seitlichen Gehäusehochseiten 11 und 12, eine Gehäuseoberseite 14 sowie einen Gehäuseboden 13 auf. Der Gehäuseboden 13 und die Gehäuseoberseite 14 verlaufen zueinander zweckmäßig parallel. Das Lautsprechergehäuse 10 umfasst ferner eine Gehäuserückseite 15 mit einer festen Rückwand 16 sowie eine schalloffene Gehäusefront 17, die vorteilhaft von einem akustischen Schutzgitter 18 abgedeckt ist.
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Wie 2 zeigt, hat das Gehäuse in Draufsicht auf die Gehäuseoberseite 14 die Gestalt eines Trapezes 19, das in 2 strichliert angedeutet ist. Die kleine Grundseite 19a des Trapezes 19 liegt dabei an der Gehäuserückseite 15 des Lautsprechergehäuses 10.
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Wie die Schnittdarstellung gemäß den 3 und 4 zeigt, sind im Lautsprechergehäuse 10 eine erste Schallquelle 20 für hohe Frequenzen sowie eine zweite Schallquelle 30 für tiefe Frequenzen angeordnet. Beide Schallquellen 20, 30 strahlen ihren Schall über die schalloffene Gehäusefront 17, vorteilhaft durch das Schutzgitter 18 ab.
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Die erste Schallquelle 20 kann aus einem einzelnen oder auch aus mehreren Hochtönern bestehen. Zweckmäßig ist eine Reihe von zwei und mehr Hochtönern, insbesondere eine Reihe von zumindest drei Hochtönern 21a, 21b, 21c, 21d; im Ausführungsbeispiel nach den 4 bis 8 sind vier Hochtöner 21a, 21b, 21c, 21d vorgesehen.
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Die Hochtöner 21a bis 21d sind, wie insbesondere die 6 bis 8 zeigen, in einer geradlinigen Reihe angeordnet. Die Hochtöner 21a bis 21d liegen in einer Reihe zueinander benachbart, wobei jeder Hochtöner 21a bis 21d ein Schallaustrittshorn 22 mit einer linienförmigen Hornöffnung 23 aufweist. Die linienförmigen Hornöffnungen 23 der übereinander angeordneten Hochtöner 21a, 21b, 21c, 21d sind zu einer Reihe aneinandergereiht, was insbesondere 7 zeigt. Die linienförmigen Hornöffnungen 23 der in Reihe liegenden Hochtöner 21a, 21b, 21c und 21d sind zu einer gemeinsamen, linienförmigen Schallaustrittsöffnung 24 aneinandergereiht. Jeder Hochtöner 21a, 21b, 21c und 21d und sein Schallaustrittshorn 22 weisen eine zentrale Längsmittelachse 25a, 25b, 25c und 25d auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegen die Längsmittelachsen 25b und 25c der Hochtöner 21b und 21c des Mittelabschnitts der Reihe zueinander parallel; die in der Reihe außen liegenden Hochtöner 21a und 21d liegen mit ihrer Längsmittelachse 25a und 25d unter einem Neigungswinkel 26 zu den Längsmittelachsen 25b und 25c. Die linienförmige Hornöffnung 23 der äußeren Hochtöner 21a und 21d ist gegenüber dem Mittelabschnitt der Reihe unter einem Winkel 27 abgeknickt.
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Wie 4 zeigt, liegt die linienförmige Schallaustrittsöffnung 24 der Hochtöner 21a, 21b, 21c, 21d in Richtung der Hochachse 2 des Lautsprechergehäuses 10 ausgerichtet. Die gemeinsame, linienförmige Schallaustrittsöffnung 24 liegt an der schalloffenen Gehäusefront 17; wie 4 zeigt, liegt die Schallaustrittsöffnung 24 mit einem geringen Abstand a zum Schutzgitter 18 an der schalloffenen Gehäusefront 17. Die linienförmige Hornöffnung 23 der äußeren Hochtöner 21a, 21d liegt unter einem bevorzugten Winkel 27 von 5° bis 10° zur Ebene 3 der Gehäusefront 17. Der Winkel 27 ist in 8 angegeben und kann in einem Bereich von 2° bis 20° liegen; der Winkel 27 ist insbesondere 8° groß.
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Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Winkelung der Schallaustrittshörner 22 symmetrisch zur Mittelachse vorgesehen ist. Für eine Standalone Lautsprecherbox – die nicht vertikal mit anderen kombiniert wird – kann eine konstruktive Ausbildung mit einer asymmetrischen vertikalen Abstrahlung von bspw. +5 ° und –20° vorteilhaft sein. Der Winkel 27 ist somit im Bereich des Gehäusebodens 13 der Lautsprecherbox 1 ein anderer als im Bereich der Gehäuseoberseite 14 der Lautsprecherbox 1.
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Die zweite Schallquelle 30 für mittlere und tiefe Frequenzen besteht aus zumindest zwei Membranlautsprechern 31a, 31b, die in Richtung der Hochachse 2 des Lautsprechergehäuses 10 nebeneinander liegen. Jeder Membranlautsprecher 31a, 31b weist eine Membranachse 32a, 32b auf, die einen zur offenen Gehäusefront 17 öffnenden Winkel miteinander einschließen, der im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 40° beträgt. So weist die Membranachse 32a einen Neigungswinkel 33a zur Ebene der Gehäuseoberseite 14 auf, der in einem Bereich von 0° bis 40° liegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Neigungswinkel von 20° vorgesehen.
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In gleicher Weise weist die Membranachse 32b zur Ebene des Gehäusebodens 13 einen Neigungswinkel 33b auf, der in einer gleichen Größenordnung von 0° bis 40° liegt. Bevorzugt ist ein Neigungswinkel von 20° vorgesehen.
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Die Membranlautsprecher 31a und 31b sind in einer Innenwand 34 gehalten, welche entsprechend der vorgegebenen Winkellage der Membranachsen 32a und 32b aus zwei winkligen Teilbereichen zusammengesetzt ist. Die zweite Schallquelle arbeitet auf ein konstruktiv definiertes Luftvolumen. Die Innenwand 34 kann z. B. einen Rückraum im Lautsprechergehäuse 10 mit vorgegebenem Luftvolumen begrenzen. Insbesondere kann der Rückraum als Bassreflexbox 35 gestaltet sein. Von dem Rückraum führen Schallkanäle 36 in Richtung auf die Gehäusefront 17, wobei die Mündungen 37 der Schallkanäle 36 zwischen der Gehäusefront 17 und den angeordneten Hochtönern 21a, 21b, 21c, 21d der linienförmigen ersten Schallquelle 20 enden. Auf diese Weise können Laufzeitunterschiede zwischen tiefen und hohen Frequenzen verringert werden.
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Wie 5 zeigt, weist die Lautsprecherbox 1 eine Gehäusemittelebene 4 auf, die sich in Längsrichtung der linienförmigen Schallaustrittsöffnung 24 erstreckt. Die Gehäusemittelebene 4 ist in Richtung der Hochachse 2 des Lautsprechergehäuses 10 ausgerichtet. Die Gehäusemittelebene 4 entspricht etwa der in 3 dargestellten Schnittebene IV-IV. Wie 5 deutlich macht, ist die Gehäusemittelebene 4 eine Symmetrieebene und teilt die Lautsprecherbox 1 symmetrisch zur Gehäusemittelebene 4. Die Schallaustrittsöffnung 24 der ersten Schallquelle 20 wird in Längsrichtung von der Gehäusemittelebene 4 geteilt. Die zweite Schallquelle 30 strahlt um die erste Schallquelle 20 herum symmetrisch an der ersten Schallquelle 20 vorbei; dabei ergibt sich aufgrund der geneigten Lage eines Membranlautsprechers 31a 31b eine Abgabe der Schallwellen in Richtung auf den Gehäuseboden 13 bzw. die Gehäuseoberseite 14. Durch die Abgabe der Schallwellen schräg auf die ebene Fläche des Gehäusebodens 13 bzw. der Gehäuseoberseite 14 wird ein Schalldruckanstieg erzielt, was die Reichweite der tiefen Frequenzen steigert.
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Die erste Schallquelle 20 für die hohen Frequenzen, nämlich die Hochtöner 21a, 21b, 21c und 21d, und vorzugsweise ihre Schallaustrittshörner 22 sind zu einem gemeinsamen Bauteil 28 zusammengefasst. Wie 4 zeigt, ist das gemeinsame Bauteil 28 an den Enden 29 der Reihe vorzugsweise an gegenüberliegenden Gehäusewänden des Lautsprechergehäuses 10 festgelegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind das eine Ende 29 am Gehäuseboden 13 und das andere Ende 29 an der Gehäuseoberseite 14 festgelegt. Der Gehäuseboden 13 und die Gehäuseoberseite 14 liegen zueinander vorteilhaft parallel.
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Aufgrund der trapezförmigen Gestaltung des Lautsprechergehäuses 10 durch die Gehäusehochseiten 11, 12 haben der Gehäuseboden 13 und die Gehäuseoberseite 14 eine trapezförmige Kontur. Die Gehäusehochseiten 11 und 12 haben im Bereich der Gehäuserückseite 15 einen kleineren Abstand y als an der Gehäusefront 17. Im Bereich der Gehäusefront 17 haben die Gehäusehochseiten 11 und 12 einen Abstand z voneinander.
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Durch diese trichterförmige Anordnung der Gehäusehochseiten 11 und 12 ergibt sich ein zur Gehäusefront 17 öffnender Schalltrichter, der für eine gute Abstrahlung der Schallwellen vorteilhaft ist.
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Wie in 1 dargestellt, sind im Bereich der Gehäusefront 17 an den Hochkanten der Gehäusehochseiten 11 und 12 Aufnahmespalte 41, 42 vorgesehen, die als Befestigungsstellen 40 für eine Koppeleinrichtung 90 (10, 11) dienen. Die Aufnahmespalte 41 und 42 werden von Randstreifen 43 des vorzugsweise aus Metall bestehenden Schutzgitters 18 begrenzt. Die Randstreifen 43 wirken mit einer Aufnahmewanne 45 zusammen, wie sie in den 18 und 19 dargestellt ist. Die Aufnahmewanne 45 erstreckt sich über die gesamte Höhe H (1) einer Gehäusehochseite 11, 12 und ist in einer Randansenkung der Gehäusehochseite 11, 12 aufgenommen. Bevorzugt wird die Aufnahmewanne 45 mittels mehreren Befestigungsschrauben 44 (18, 19) am Lautsprechergehäuse 10 festgelegt. Mit Montage des Schutzgitters 18 wird durch die Randstreifen 43 die Aufnahmewanne 45 verschlossen. Zweckmäßig legen in den Boden 47 der Aufnahmewanne eingedrehte Befestigungsschrauben 46 (1) die Randstreifen 43 am Lautsprechergehäuse 10 fest.
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Den Befestigungsstellen 40 der Koppeleinrichtung 90 im Bereich der Gehäusefront 17 liegt an der Gehäuserückseite 15 eine Befestigungsstelle 50 gegenüber. Bevorzugt bilden die Befestigungsstellen 40 und 50 ein Befestigungsdreieck 59, wie auch 1 zeigt.
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Die Befestigungsstellen 40 und 50 dienen der Montage eines Tragankers 5, der eine T-förmige Grundgestalt hat und Teil der Koppeleinrichtung 90 ist. Der Traganker 5 umfasst einen Querbalken 51, der über die gesamte Breite z der Gehäuseoberseite 14 reicht und parallel zur Gehäusefront 17 auf Höhe des Schutzgitters 18 angeordnet wird. Ein Längsträger 52 ragt mittig vom Querbalken 51 in Richtung zur Befestigungsstelle 50. Das freie Ende 53 des Längsträgers 52 greift mit einem Kupplungsglied 54 zwischen eine Aufnahmegabel 55 der Befestigungsstelle 50 und wird durch einen nicht näher dargestellten Sicherungsstift in der Aufnahmegabel 55 gehalten. Der Längsträger 52 weist eine Vielzahl von Öffnungen 56 auf, die zum Eingriff eines Hebezeugs dienen.
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Die nahe der Gehäusefront 17 liegenden Befestigungsstellen 40 weisen ein zweites Koppelelement auf, welches von einem längenveränderbaren Abstandsglied 60 gebildet ist, wie es in den 15 bis 17 dargestellt ist. Das Abstandsglied 60 ist bevorzugt aus einem Flachmetall 61 gebildet, insbesondere aus einem Flacheisen, welches – wie die 15 und 17 zeigen – mit einem Bogenradius B gekrümmt ist. Das Flachmetall 61 weist zwei Längsschlitze 62 und 63 auf, die als Bogenschlitze mit einem Bogenradius B gekrümmt sind. Die Längsschlitze 62 und 63 haben gleiche Länge und sind durch ein Mittelstück 64 voneinander getrennt. Das erste Ende 65 des Längsschlitzes 62 bildet einen ersten Anschlag. Das zweite Ende 66 des Längsschlitzes 63 bildet einen zweiten Anschlag. Bevorzugt weist das Flachmetall 61 an seinem dem Ende 66 des Längsschlitzes 63 benachbarten Bereich ein Führungsstück 67 auf.
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Das Flachmetall 61 ist als längeneinstellbares Abstandsglied 60 in dem Aufnahmespalt 41 bzw. 42 zwischen dem Boden 47 der Aufnahmewanne 45 und dem Randstreifen 43 des Schutzgitters 18 geführt. Dabei greift das Führungsstück 67 in einen Führungsschlitz 48 im Randstreifen 43 des Schutzgitters 18 ein. Das Schutzgitter 18 ist bevorzugt einteilig mit seinen Randstreifen 43 ausgebildet und besteht insbesondere aus einem Metall, z. B. einem Stahlblech.
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Die Lage des Abstandsgliedes 60 innerhalb des Aufnahmespaltes 41 bzw. 42 ist in den 20 bis 22 wiedergegeben. Der Aufnahmespalt 41, 42 wird von zwei Führungsstiften 68 und 69 durchdrungen, die den Auszug des Abstandsgliedes 60 begrenzen und zugleich führen. In einer eingefahrenen Stellung des Abstandsgliedes gemäß 20 läuft der Führungsstift 69 am oberen Ende 65 des Längsschlitzes 62 an. Der Führungsstift 68 liegt im Längsschlitz 63 am Mittelstück 64 an.
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Ist das Abstandsglied 60 vollständig aus dem Aufnahmespalt 41 bzw. 42 ausgezogen, wie in 22 dargestellt, liegt der Führungsstift 69 im Längsschlitz 62 am Mittelstück 64 an und der Führungsstift 68 im Längsschlitz 63 am Ende 66 an.
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Deckungsgleich zum Längsschlitz 62 ist in den Aufnahmespalt 41, 42 ein Anschlagstift 70 (21) einsteckbar. Hierzu sind mehrere Stecköffnungen 71, 72, 73 vorgesehen, die deckungsgleich zum oberen Längsschlitz 62 liegen. Die Stecköffnungen 71, 72 und 73 haben einen Bogenabstand o zueinander.
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Im Ausführungsbeispiel nach 21 ist in die Stecköffnung 72 ein Anschlagstift 70 eingesteckt; bei einem Ausziehen des Abstandsgliedes 60 ist der Auszugweg durch Anschlag des Anschlagstiftes 70 an dem Mittelstück 64 begrenzt. Entsprechend kann das Abstandsglied 60 um einen begrenzten Weg in einem Bogenmaß K aus dem Aufnahmespalt 41 bzw. 42 ausgezogen werden.
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Zur Montage des Tragankers 5 wird an jeder Befestigungsstelle 40 das Abstandsglied 60 herausgezogen und über einen Sicherungsstift an Querträgerösen 57 festgelegt. Der Traganker 5 ist so am Lautsprechergehäuse 10 fixiert.
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Werden, wie die 23, 24 und 25 zeigen, mehrere Lautsprecherboxen 1a, 1b zu einem Lautsprecherturm aufeinander gestellt, werden die aufeinander gestellten Lautsprecherboxen 1a, 1b über die Befestigungsstellen 40 und 50 miteinander verbunden. Hierzu ist am unteren Rand der Rückwand 16 der Gehäuserückseite 15 ein erstes Koppelelement 80 mit einem um eine Verschwenkachse 82 beweglichen Ankerglied 81 vorgesehen. Das Koppelelement 80 wird mittig am Fuß der Rückwand 16 montiert, wobei das Ankerglied 81 einer aufgesetzten Lautsprecherbox 1b in die Aufnahmegabel 55 der Lautsprecherbox 1a zu liegen kommt und dort mit einem Sicherungsstift verbunden wird.
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Im Bereich der Befestigungsstellen 40 wird das Abstandsglied 60 der unteren Lautsprecherbox 1 ausgeschwenkt, bis das obere Ende 75 in den darüber liegenden Aufnahmespalt 41 bzw. 42 der Lautsprecherbox 1b eintritt. Durch Einstecken eines Ankerstiftes 77 wird das Ende 75 an der oberen Lautsprecherbox 1b fixiert.
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Da die Gehäuseoberseite 14 und der Gehäuseboden 13 zueinander parallel liegen, kann eine Lautsprecherbox 1b sicher auf eine Lautsprecherbox 1a aufgesetzt werden, da eine gewisse Standsicherheit gegeben ist. Nach dem Aufsetzen der Lautsprecherboxen aufeinander und deren Ausrichten können die Koppeleinrichtungen verbunden werden, so dass die Lautsprecherbox 1a mechanisch mit der Lautsprecherbox 1b verbunden ist.
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Wird der Traganker 5 in Pfeilrichtung 78 angehoben, wozu am Querbalken 51 Aufnahmen 7 für ein Hebezeug vorgesehen sind, so kippt während des Anhebens in Pfeilrichtung 78 die untere Lautsprecherbox 1a um die hintere Befestigungsstelle 50 um einen Kippwinkel 85, wie in 24 gezeigt ist. Dieser Kippwinkel 85 wird bestimmt durch die Lage des Anschlagstiftes 77 in einer Stecköffnung 71, 72 oder 73 in der unteren Lautsprecherbox 1a. In der gezeigten Darstellung ist ein Kippwinkel 85 von 20° gegeben. 24 zeigt die Darstellung der angehobenen Lautsprecherboxen 1a, 1b mit einem Kippwinkel 85 zwischen den beiden Lautsprecherboxen. 25 zeigt eine isometrische Darstellung von zwei angehobenen, mechanisch miteinander verbundenen Lautsprecherboxen 1a, 1b, die zueinander gekippt liegen.
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Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, an der Schallaustrittsöffnung 24 eines Hochtöners, insbesondere an der gemeinsamen Schallaustrittsöffnung 24 von in Reihe angeordneten Hochtönern 21a, 21b, 21c, 21d auf beiden Seiten der Hochachse 2 Schallführungsaufsätze 6, 8 anzuordnen, wie die 6 bis 8 zeigen. Derartige Schallführungsaufsätze 6, 8 können mit unterschiedlichen oder gleichen Abmessungen aus Kunststoff wie PVC, aus Holz oder anderen Materialien gebildet werden und können in unterschiedlichen Geometrien gestaltet sein, wie die 26 bis 30 zeigen. Eine Geometrie wird derart ausgebildet, dass ein gewünschter, insbesondere horizontaler Abstrahlwinkel 88 vorbestimmter Größe zu erreichen ist, wie am Beispiel eines Hochtöners 21a in den 30 und 31 schematisch dargestellt.
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Durch angepasst ausgebildete Schallführungsaufsätze 6, 8 wird auch im hochfrequenten Frequenzbereich ein Trichtereffekt genutzt und ein definiertes Abstrahlverhalten der Lautsprecherbox 1 erzielt. Zur Vermeidung von Störungen sind in einem Schallführungsaufsatz 6, 8 durchgängige Montagelöcher 76 mit Versenkungen ausgebildet, so dass eine Befestigungsschraube komplett in dem Schallführungsaufsatz 6, 8 versenkt ist. Insbesondere passen die Befestigungsschrauben in deckungsgleich positionierte Gewinde des Montagebügels 9 zur Vormontage des Bauteils 28 aus Hochtönern 21a, 21b, 21c, 21d und Schallaustrittshörnern 22. Die Schallaustrittshörner 22 sind wie in einem Sandwich zwischen dem Montagebügel 9 und einem angeschraubten Schallführungsaufsatz 6, 8 gehalten.
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Die in den 6 bis 8 gezeigte zur Hochachse 2 symmetrische Anordnung von Schallführungsaufsätzen 6 und 8 führt zu einem symmetrischen horizontalen Abstrahlwinkel 88 von vorzugsweise 100° und ist in 30 dargestellt. Hierbei kommt eine Geometrie zum Einsatz, wie sie in 29 dargestellt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann eine exponentiell gerundete Geometrie wie in 28 dargestellt vorteilhaft sein.
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Standardmäßig können die Schallführungsaufsätze symmetrisch zur Hochachse 2 angeordnet sein (6 bis 8). Für besondere Einsatzfälle der Lautsprecherbox 1 können auch asymmetrische Konfigurationen vorteilhaft sein, z. B. um den Nahbereich zwischen einer Standard-Stereo Konfiguration von zwei Lautsprecherboxen besser beschallen zu können. Eine derartige asymmetrische Ausbildung ist in 31 schematisch dargestellt. Der Abstrahlwinkel 88 kann in der Größe nach Einsatzzweck ausgebildet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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