DE202016007407U1 - Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen - Google Patents
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- Y02A40/00—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
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- Y02A40/81—Aquaculture, e.g. of fish
Abstract
Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen in Aquakulturen, bei denen die Lachse (8) in Aufzuchtnetzen (1) in Küstennähe oder Offshore gezüchtet und gemästet werden, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Aufzuchtnetz (1.1) mindestens ein Trichter (2) angeordnet ist, der Trichter (2) in einen Kanal (3) mit einem Kanaleingang (3.1) und einem Kanalausgang (3.2) mündet, wobei der Kanal (3) über mindestens eine UV-Lichtquelle (4) verfügt, die in den Kanal (3) strahlt und der Kanalausgang (3.2) in mindestens ein mit bestrahlten Lachsen besetztes Aufnahmenetz (7) endet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen, insbesondere in Aquakulturen. Lachsläuse sind rund eineinhalb Zentimeter große Krebse, die sich in der Haut der Fische festsetzen und das Gewebe, Fleisch und Blut fressen. Sind Junglachse von mehreren Läusen befallen, werden sie so geschwächt, dass sie an den Folgen sterben können.
- Hauptinfektionsquelle sind Aquakulturen aufgrund der hohen Bestanddichte. Durch Havarien konnten befallene Lachse aus den Aquakulturen entweichen, so dass heute sogar die Wildlachsbestände im Nordatlantik bedroht sind. (vgl. Spiegel Online vom 07.11.2012 – Lachsläuse)
- Zur Bekämpfung der Lachsläuse werden thermische, biologische und pharmazeutische Mittel eingesetzt.
- Durch den Hersteller Ocea Chile wurde ein Thermolicer entwickelt, bei dem die Lachse für die Dauer von 30 Sekunden in ein Warmwasserbad gepumpt werden. Die Läuse überleben den abrupten Temperaturwechsel nicht und sterben ab (Fachpresseverlag Hamburg, Fischmagazin vom 24.04.2014). Diese Behandlung hat einen hohen Stressfaktor für die Lachse.
- Andere Lachszüchter setzen Seehasen als Putzerfische ein, die die Lachsläuse von den Lachsen abfressen. Das erfordert zusätzliche Anlagen zur Aufzucht der Seehasen, was ein wesentlicher Nachteil ist.
- Desweiteren werden Lachse während des Produktionszyklusses medikamentös behandelt. Entsprechende Präparate sind u. a. aus der
EP 0 407 343 A2 , derEP 0 590 425 A1 und derDE 196 53 417 A1 bekannt. Die Verwendung derartiger Medikamente dürfte zu Umweltschäden führen, die wenig überschaubar sind. - Letztlich soll noch auf die mögliche Bestrahlung der Lachse mit Laserlichtbündel verwiesen werden, was aber technisch aufwendig ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen in insbesondere Aquakulturen vorzuschlagen, welche effektiv in der Handhabung ist, die die Lachse nur einem geringen Stressfaktor aussetzt und die umweltverträglich ist.
- Gelöst wird dies 6 Aufgabe mit dem Vorrichtungsanspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen in Aquakulturen, bei denen die Lachse in Aufzuchtnetzen in Küstennähe oder Offshore gezüchtet und gemästet werden, sieht erfindungsgemäß vor, dass
in mindestens einem Aufzuchtnetz ein Trichter angeordnet ist, der Trichter in einen Kanal mit einem Kanaleingang und einem Kanalausgang mündet, und der Kanal über mindestens eine UV-Lichtquelle verfügt, die in den Kanal strahlt, wobei der Kanalausgang in mindestens ein leeres oder mit bereits bestrahlten Lachsen besetztes Aufnahmenetz mündet. - Bevorzugt ist in dem mindestens einen Aufzuchtnetz ein Leitnetz angeordnet, das die Lachse in Richtung des mindestens einen Trichters lenkt.
- Der Kanal ist bei einer bevorzugten Ausführung ein Rohr mit einem geschlossenen und/oder netzartigen Mantel.
- Dabei sind die UV-Lichtquellen am Rohrumfang und in Rohrlängsrichtung so angeordnet, dass sie in den Rohrquerschnitt strahlen.
- Dabei wird die Verteilung der UV-Lichtquellen in Rohrlängsrichtung so vorgenommen, dass die das Rohr durchschwimmenden Lachse eine gegen die Lachsläuse wirksame Bestrahlung mit UV-Licht erfahren.
- Bevorzugt ist das UV-Licht ein UVC-Licht mit einer Wellenlänge unter 300 nm.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das mindestens eine Aufzuchtnetz über absperrbare Zugänge mit anderen Netzen verbunden ist.
- Alternativ oder gleichzeitig kann der Kanal mit weiteren Aufnahmenetzen verbindbar bzw. verbunden sein.
- So lassen sich alle Netze einer Aquakultur in den Lachsaustausch und der dabei vorgenommenen Bestrahlung mit UV-Licht einbeziehen.
- Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der mindestens eine Trichter, der Kanal und das Leitnetz mobile Einheiten sind, die umsetzbar sind.
- Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden.
- Es zeigen:
-
1 Teile einer Aquakulturanlage und -
2 Lachse im Trichter und im Kanal. -
1 zeigt eine Aquakulturanlage mit drei Aufzuchtnetzen1.1 –1.5 . Im vorderen Aufzuchtnetz1.1 befindet sich ein Trichter2 , der in einen Kanal3 mit einem Kanaleingang3.1 und einem Kanalausgang3.2 mündet. - Der Kanal
3 ist hier ein Rohr, in dem über den Umfang verteilt und in Rohrlängsrichtung verlaufend UV-Lichtquellen4 , hier UVC-Lichtquellen, angeordnet sind. Der Kanalausgang3.2 mündet in einem Aufnahmenetz7 , was in der Detailzeichnung oben rechts angedeutet wird. Weiter befindet sich im Aufzuchtnetz1.1 ein Leitnetz6 , das die Lachse8 in die Richtung des Trichters2 lenkt. - Das Leitnetz
6 ist schwimmfähig im Aufzuchtnetz1.1 angeordnet und umfasst hier den halben Netzquerschnitt des Aufzuchtnetzes1.1 . Da Lachse8 dazu neigen, im Aufzuchtnetz1.1 im Kreis -hier angedeutet durch die Pfeile- zu schwimmen, kann diese Bewegung gezielt genutzt werden, um die Lachse8 relativ stressfrei mit dem Leitnetz6 in den Trichter2 zu lenken. Das den Kanal3 bildende Rohr kann durch einen entsprechenden Durchmesser auch die Stressfreiheit des Durchschwimmens des Rohres unterstützen. -
2 zeigt in einer vergrößerten Ansicht, wie die Lachse8 durch den Trichter2 in den Kanal3 gelenkt werden und diesen durchschwimmen, wobei sie durch die UV-Lichtquellen4 mit UVC-Licht bestrahlt werden. - Das erfolgt allseitig durch die Anordnung der UV-Lichtquellen
4 über den Umfang verteilt. Durch das UVC-Licht werden die Lachsläuse vernichtet, geschädigt oder so beeinträchtigt, dass sie von den Lachsen8 abfallen. Im Ergebnis sind die in das Aufnahmenetz7 gelangenden Lachse8 im Wesentlichen läusefrei. Dies kann kontrolliert und ggf. eine Wiederholung des Vorganges vorgenommen werden. - Eine Ausgestaltung der Aquakulturanlage sieht vor, dass die Aufzuchtnetze
1 über absperrbare Zugänge miteinander verbunden sind, so dass in das Aufzuchtnetz1.1 Lachse8 aus den anderen Aufzuchtnetzen1.2 ,1.3 umleitbar sind und dann der Entlausung unterzogen werden. Die entlausten Lachse aus dem Aufnahmenetz7 werden vorab in eines der freigewordenen Aufzuchtnetze1.2 ,1.3 umgeleitet. - Natürlich ist es auch möglich, den Kanal
3 mit einem anderen Aufnahmenetz7 zu verbinden. - Die Vorrichtung ist am Beispiel einer Aquakultur erläutert worden. Möglich ist es aber auch, UV-Lichtquellen
4 mit UVC-Licht in Fischschleusen zu installieren, wodurch zumindest in einem gewissen Umfang auch Wildlachse behandelbar wären. - Unter Beachtung entsprechender Strahlendosen wird es auch möglich sein, andere mit Parasiten befallene Fische zu behandeln.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aufzuchtstation
- 2
- Trichter
- 3
- Kanal
- 3.1
- Kanaleingang
- 3.2
- Kanalausgang
- 4
- UV-Lichtquelle
- 6
- Leitnetz
- 7
- Aufnahmenetz
- 8
- Lachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0407343 A2 [0006]
- EP 0590425 A1 [0006]
- DE 19653417 A1 [0006]
Claims (11)
- Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen in Aquakulturen, bei denen die Lachse (
8 ) in Aufzuchtnetzen (1 ) in Küstennähe oder Offshore gezüchtet und gemästet werden, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Aufzuchtnetz (1.1 ) mindestens ein Trichter (2 ) angeordnet ist, der Trichter (2 ) in einen Kanal (3 ) mit einem Kanaleingang (3.1 ) und einem Kanalausgang (3.2 ) mündet, wobei der Kanal (3 ) über mindestens eine UV-Lichtquelle (4 ) verfügt, die in den Kanal (3 ) strahlt und der Kanalausgang (3.2 ) in mindestens ein mit bestrahlten Lachsen besetztes Aufnahmenetz (7 ) endet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem mindestens einen Aufzuchtnetz (
1 ) ein Leitnetz (6 ) angeordnet ist, das die Lachse (8 ) in Richtung des mindestens einen Trichters (2 ) lenkt. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (
3 ) ein Rohr mit einem geschlossenen und/oder netzartigen Mantel ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Lichtquellen (
4 ) am Rohrumfang und in Rohrlängsrichtung angeordnet sind und in den Rohrquerschnitt strahlen. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der UV-Lichtquellen (
4 ) in Rohrlängsrichtung so vorgenommen ist, dass die das Rohr durchschwimmenden Lachse (8 ) eine gegen die Lachsläuse wirksame Bestrahlung mit UV-Licht erfahren. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das UV-Lichtquelle (
4 ) ein UVC-Licht abstrahlt mit einer Wellenlänge unter 300 nm. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Aufzuchtnetz über absprerrbare Zugänge mit anderen Aufzuchtnetzen (
1 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (
3 ) mit weiteren Aufnahmenetzen (7 ) oder von unbestrahlten Lachsen (8 ) geleerten Aufzuchtnetzen (1 ) verbindbar bzw. verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Trichter (
2 ), der Kanal (3 ) und das Leitnetz (6 ) mobile Einheiten sind, die umsetzbar sind. - Vorrichtung zur Bekämpfung von Lachsläusen bei Wildlachsen, dadurch gekennzeichnet, dass UV-Lichtquellen (
4 ) in Fischschleusen installiert sind, so dass die die Fischschleusen passierenden Wildlachse mit UV-Licht bestrahlbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das UV-Licht UVC-Licht ist.
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