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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektromechanische Aufgussvorrichtung zur Begrenzung einer Ziehzeit eines Aufgusses und ein Verfahren zum Betreiben der elektromechanischen Aufgussvorrichtung.
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Unter einem Aufguss ist zum Beispiel eine Zubereitung eines Teegetränks zu verstehen. Dabei wird einer Teemischung, welche getrocknete und/oder fermentierte junge Blätter und Blattknospen des Teestrauchs aufweist, heißes Wasser zugegeben. Die Teemischung verbleibt in dem zugebenen Wasser, so dass sich ihr Aroma in der wässrigen Lösung entfaltet und der Aufguss einen der Teemischung entsprechenden charakteristischen Geschmack annimmt.
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Die Zubereitung eines Aufgusses ist häufig mit dem Einhalten einer Ziehzeit verbunden, welche angibt, wie lange ein Aufgussbehälter, der zum Beispiel eine geschmacksgebende Mischung beinhaltet, in einer zugegebenen Flüssigkeit verbleiben soll. Bestimmte Teegetränke weisen zum Beispiel einen besonders bekömmlichen Geschmack auf, wenn eine Teemischung nur für eine begrenzte Zeitdauer in dem zugebenen Wasser verbleibt. Andere Teegetränke werden hingegen ungenießbar, wenn eine Teemischung über eine bestimmte Zeitdauer hinaus in dem zugebenen Wasser verbleibt, da zum Beispiel Bitterstoffe in das Teegetränk übergehen. Die Ziehzeit gibt somit zum Beispiel eine Zeitdauer vor, nach welcher die Teemischung aus dem zugebenen Wasser zu entnehmen ist, um einen optimalen Geschmack des Teegetränks zu erhalten.
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Das Vorliegen einer Ziehzeit bedingt, dass die Zubereitung eines Aufgusses Aufmerksamkeit verlangt, die Ziehzeit einzuhalten.
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Sofern das Bereitstellen dieser Aufmerksamkeit nicht möglich ist, wird bei der Aufgusszubereitung häufig vergessen, den Aufgussbehälter rechtzeitig zum Ende der Ziehzeit aus dem Aufguss zu entnehmen. Damit besteht die Gefahr, dass der Aufguss wegen Überschreiten der Ziehzeit ungenießbar geworden ist.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, die in der Lage sind, auf ein Erreichen der Ziehzeit hinweisen. Beispielweise existieren Vorrichtungen, die nach dem Zuführen eines Aufgussbehälters in eine Flüssigkeit eine vorgebbare Zeitdauer herunterzählen und, wenn die Zählung bei null angelangt ist, eine entsprechende Information versenden, zum Beispiel eine Kurznachricht an ein Mobiltelefon. Damit kann die Aufmerksamkeit wieder auf das Einhalten der Ziehzeit gelenkt werden. Es ist jedoch eine noch manuelle Aktion notwendig, um den Aufgussbehälter aus dem Aufguss zu entnehmen. Wird die manuelle Aktion nicht unverzüglich ausgeführt, bleibt die Gefahr, dass der Aufguss wegen Überschreiten der Ziehzeit ungenießbar geworden ist, bestehen.
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Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, die eingerichtet sind, beim Erreichen einer vorgebbaren Ziehzeit den Aufgussbehälter automatisch aus dem Aufguss zu entnehmen. Dies wird unter Verwendung elektromechanischer Bauteile realisiert, wodurch Vorrichtungen dieser Art auf eine Stromversorgung angewiesen sind. Vorrichtungen dieser Art sind damit vom Betrieb in bestimmten Bereichen ausgeschlossen, zum Beispiel in Betrieben, die lediglich das Betreiben geprüfter ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel erlauben.
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Die Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche eine geschmacksgebende Mischung automatisch aus einem Aufguss entnimmt und dabei auch in Bereichen verwendbar ist, in denen das Betreiben bestimmter elektrischer Betriebsmittel ausgeschlossen ist.
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Die Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen elektromechanischen Aufgussvorrichtung zur Begrenzung einer Ziehzeit eines Aufgusses gelöst. Die Aufgussvorrichtung weist dabei auf:
- • eine thermoelektrische Generatoreinheit, die zum Erzeugen einer ersten elektrischen Spannung aus einer Temperaturdifferenz eingerichtet ist, die zwischen einer Behältereinheit und einer Umgebung der Behältereinheit vorliegt,
- • einen Aufwärtswandler, der zum Bereitstellen einer zweiten elektrischen Spannung eingerichtet ist, wobei die zweite elektrische Spannung größer als die erste elektrische Spannung ist,
- • die Behältereinheit, eingerichtet zum Aufbewahren einer Flüssigkeit, wobei die Flüssigkeit eine höhere Temperatur aufweist als die Umgebung der Behältereinheit,
- • eine Beförderungseinheit mit einer Befestigungseinheit, eingerichtet zum Aufnehmen und Befördern eines Aufgussbehälters,
- • eine Arretiereinheit, eingerichtet zum Arretieren eines Gegengewichts der Beförderungseinheit in einer bestimmten Position,
- • eine Bedien- und Ausgabeeinheit, eingerichtet zum Einstellen einer Zeitvorgabe und Ausgabe einer Zeitanzeige, und
- • eine Recheneinheit, eingerichtet zum automatischen Entsperren der Arretiereinheit, zum Steuern der Bedien- und Ausgabeeinheit und zum Zählen der Ziehzeit gegen null.
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Folglich ist die erfindungsgemäße elektromechanische Aufgussvorrichtung in der Lage, eine elektrische Energie, welche zum automatischen Betrieb der Aufgussvorrichtung benötigt wird, aus einer thermischen Energie umzuwandeln. Die thermische Energie wird von einem der Behältereinheit zuzuführenden Medium bereitgestellt. Damit ist die erfindungsgemäße elektromechanische Aufgussvorrichtung eingerichtet, automatisch und autark einen Aufgussbehälter aus einer in einem Behälter befindlichen Flüssigkeit zu entnehmen.
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Mit der erfindungsgemäße elektromechanische Aufgussvorrichtung lässt sich ein Überschreiten der Ziehzeit zuverlässig ausschließen. Die erfindungsgemäße elektromechanische Aufgussvorrichtung kann autark betrieben werden, ein Anschluss an ein Stromnetz ist nicht erforderlich.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bedien- und Ausgabeeinheit mittels einer Fernsteuerung wie mittels eines Anwendungsprogramms von einer elektronischen Vorrichtung, zum Beispiel einem Smartphone, bedienbar.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Bedien- und Ausgabeeinheit mittels einer Fernsteuerung programmierbar, zum Beispiel unter Verwendung eines Anwenderprogramms.
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Bei noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist die Bedien- und Ausgabeeinheit eine Leseeinheit auf, wobei die Leseeinheit eingerichtet ist, Daten von einem Transponder, zum Beispiel einem Funketikett, zu empfangen und zu verarbeiten.
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Bei noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Leseeinheit eingerichtet, Daten mittels der RFID-Technologie (RFID, engl. radio-frequency identification, Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen) zu empfangen und zu verarbeiten.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Recheneinheit eingerichtet, unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit Daten oder ein Signal auszusenden, zum Beispiel eine akustische Information oder eine visuelle Information über ein Ende der Ziehzeit und damit ein zum Verzehr bereiter Aufguss.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Recheneinheit eingerichtet, eine Ziehzeit selbstständig zu bestimmen, wobei beim Bestimmen der Ziehzeit ein Flüssigkeitsvolumen in der Behältereinheit automatisch berücksichtigt wird. Ferner ist die Recheneinheit in der Lage, einen Korrekturwert automatisch zu ermitteln oder zu beziehen, um zum Beispiel Abweichungen im Flüssigkeitsvolumen auszugleichen. Der Korrekturwert kann unter Verwendung einer selbstständig aufgebauten Internetverbindung ermittelt werden, während das Flüssigkeitsvolumen in der Behältereinheit mittels eines optionalen, mit der Recheneinheit verbundenen Sensors wie einem Gewichtssensor feststellbar ist.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Recheneinheit eingerichtet, eine Ziehzeit zu bestimmen, wobei beim Bestimmen eine Menge einer geschmacksgebenden Mischung in dem Aufgussbehälter automatisch berücksichtigt wird. Die Ziehzeit kann unter Verwendung einer selbstständig aufgebauten Internetverbindung ermittelt werden.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Beförderungseinheit ein Gegengewicht auf, welches eine Masse aufweist, die die Masse des Aufgussbehälters übersteigt. Somit wird, wenn das Gegengewicht nicht länger in einer Ausgangsposition arretiert ist, der Aufgussbehälter aus einer ersten Position bewegt werden.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Beförderungseinheit eine Dämpfereinheit auf, welche eingerichtet ist, eine Beschleunigung des Gegengewichts zu dämpfen. Somit wird, wenn das Gegengewicht aus der Ausgangsposition frei fällt, der freie Fall des Gegengewichts derart gedämpft, dass das Gegengewicht nicht ruckartig in der Endposition zum Stehen kommt.
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Recheneinheit eingerichtet, unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit ein erstes akustisches Signal oder eine erste visuelle Information bezüglich des Erreichens der Ziehzeit bereits vor dem Erreichen der Ziehzeit auszugeben, um die verfügbare elektrische Energie optimal zu nutzen. Somit wird eine Verbrauchsspitze von elektrischer Energie vermieden, die beim gleichzeitigen Ausgeben einer Information bezüglich des Erreichens der Ziehzeit und ein Bewegen des Ausgussbehälters aus der Behältereinheit entsteht und möglicherweise die durch die thermoelektrische Generatoreinheit zur Verfügung gestellte elektrische Energie übersteigt.
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Die Aufgabe wird ferner mit einem Verfahren zum Betreiben der elektromechanischen Aufgussvorrichtung gelöst, welches die folgenden Verfahrensschritte aufweist: Erzeugen einer elektrischen Energie aus einer Temperaturdifferenz, die zwischen einer Behältereinheit und einer Umgebung der Behältereinheit vorliegt, unter Verwendung einer thermoelektrischen Generatoreinheit, Aufbewahren einer Flüssigkeit unter Verwendung einer Behältereinheit, wobei die Flüssigkeit eine höhere Temperatur als die Umgebung der Behältereinheit aufweist, Aufnehmen und Befördern eines Aufgussbehälters mittels einer Beförderungseinheit mit einer Befestigungseinheit, Arretieren der Beförderungseinheit in einer bestimmten Position mittels einer Arretiereinheit, Einstellen einer Zeitvorgabe und Ausgabe einer Zeitanzeige mittels einer Bedien- und Ausgabeeinheit, und automatisches Entsperren der Arretiereinheit und Steuern der Bedien- und Ausgabeeinheit mittels einer Recheneinheit.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens werden Daten bezüglich einer einzustellenden Ziehzeit unter Verwendung der Nahfeldkommunikationstechnologie an die Bedien- und Ausgabeeinheit übermittelt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von der einzigen 1 weiter erläutert, wobei 1 eine schematische Darstellung einer Aufgussvorrichtung 100 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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Die in 1 gezeigte Aufgussvorrichtung 100 ist als separate Vorrichtung ausgebildet. Alternativ dazu kann die Aufgussvorrichtung Bestandteil einer weiteren Vorrichtung sein.
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Die Aufgussvorrichtung 100 weist die folgenden Funktionseinheiten auf: eine thermoelektrische Generatoreinheit 102, einen Aufwärtswandler 103, eine Behältereinheit 104, eine Beförderungseinheit 106, ein Gegengewicht 107, eine Befestigungseinheit 108, einen Aufgussbehälter 110, eine Arretiereinheit 112, eine Bedien- und Ausgabeeinheit 114 und eine Recheneinheit 116.
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Die in 1 gezeigten dünnen Verbindungslinien ohne Pfeil repräsentieren jeweils ein physisches Verbindungselement, zum Beispiel einen Draht. Die dünnen Verbindungslinien mit einem oder zwei Pfeilen repräsentieren Informationsleitungen, welche zum Übertragen von Informationen eingerichtet sind, während die dick hervorgehobenen Verbindungslinien mit einem Pfeil Leitungen repräsentieren, die zum Übertragen einer elektrischen Spannung eingerichtet sind. Die Pfeile zeigen jeweils eine Übertragungsrichtung an.
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Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 weist einen thermoelektrischen Generator auf. Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 weist vorteilhaft einen einfach aufgebauten thermoelektrischen Generator ohne bewegbare Teile auf.
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Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 weist eine der Behältereinheit 104 zugewandte Oberseite auf. An der Oberseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 ist eine Schicht aus wärmeleitfähigem Material angeordnet, mittels derer ein niedriger Wärmeübergangswiderstand zur Behältereinheit 104 bereitgestellt wird. Die Schicht aus wärmeleitfähigem Material kann als ein Wärmeleitpad ausgebildet sein.
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Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 weist zudem eine der Behältereinheit 104 abgewandte Unterseite auf. An der Unterseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 ist ein Kühlkörper angeordnet, mittels dem eine stark vergrößerte Oberfläche für einen Wärmeübergang von der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 zu einer die thermoelektrische Generatoreinheit 102 umgebenden Luft bereitgestellt wird. Der Kühlkörper weist einen niedrigen Wärmewiderstand auf, zum Beispiel 0,3 Kelvin/Watt. Somit wird vorteilhaft ein maximaler Temperaturunterschied zwischen der Unterseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 und der Oberseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 herbeigeführt.
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Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 ist zudem ausgebildet, eine erste elektrische Spannung bereitzustellen, welche aus einem Temperaturunterschied zwischen der Unterseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 und der Oberseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 resultiert, wenn auf die Oberseite der thermoelektrischen Generatoreinheit 102 die Behältereinheit 104 mit einer darin befindlichen heißen Flüssigkeit abgestellt wird.
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Die thermoelektrische Generatoreinheit 102 ist elektrisch leitend mit dem Aufwärtswandler 103 verbunden.
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Der Aufwärtswandler 103 ist als eine Energy-Harvesting-Schaltung (engl. Energie ernten) ausgebildet. Der Aufwärtswandler 103 ist somit in der Lage, eine zweite elektrische Spannung UB zu erzeugen, wobei die zweite elektrische Spannung UB einen größeren Wert als die durch die thermoelektrische Generatoreinheit 102 erzeugte und an dem Aufwärtswandler 103 als Eingangsspannung anliegende erste elektrische Spannung aufweist. Die elektrische Spannung UB weist eine Höhe auf, welche eine ausreichende Betriebsspannung für die Arretiereinheit 112, die Bedien- und Ausgabeeinheit 114 und die Recheneinheit 116 darstellt.
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Der Aufwärtswandler 103 ist an seinem Ausgang elektrisch leitend mit der Arretiereinheit 112, der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 und der Recheneinheit 116 verbunden.
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Im vorliegenden Erfindungsbeispiel generiert die thermoelektrische Generatoreinheit 102 eine erste elektrische Spannung von ca. 20 Millivolt, welche als Eingangsspannung am Aufwärtswandler 103 anliegt. Der Aufwärtswandler 103 ist eingerichtet, aus den 20 Millivolt der ersten elektrischen Spannung eine zweite elektrische Spannung von UB = 5,15 Volt zu erzeugen, womit die Recheneinheit 116 (Betriebsspannung 2,2 Volt), die Bedien- und Ausgabeeinheit 114 (Betriebsspannung 5 Volt) und die Arretiereinheit 112 (Betriebsspannung 5,15 Volt) versorgt werden.
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Die Behältereinheit 104 ist eingerichtet, eine Flüssigkeit, welche der Behältereinheit 104 zugegeben wird, aufzubewahren, wobei die Flüssigkeit eine deutlich höhere Temperatur als die die thermoelektrische Generatoreinheit 102 umgebende Luft aufweist. Im vorliegenden Beispiel ist die Behältereinheit 104 ein Teeglas, in welches kochendes Wasser, das eine Temperatur von ca. TW = 100° Celsius aufweist, gegeben wird, während die die thermoelektrische Generatoreinheit 102 umgebende Luft eine Temperatur von ca. TL = 25° Celsius aufweist.
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Die Beförderungseinheit 106 ist in der Lage, den Aufgussbehälter 110, der an der Befestigungseinheit 108 befestigt ist, von einer ersten Position relativ zu der Behältereinheit 104 in eine zweite Position relativ zu der Behältereinheit 104 zu bewegen. Die erste Position repräsentiert eine Lage des Aufgussbehälters 110, in der der Ausgussbehälter 110 vollständig in die Behältereinheit 104 eingebracht ist. Die zweite Position repräsentiert eine Lage des Aufgussbehälters 110, in der der Aufgussbehälter 110 sich vollständig außerhalb der Behältereinheit 104 befindet.
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Im vorliegenden Erfindungsbeispiel weist die Beförderungseinheit 106 einen Draht mit dem Gegengewicht 107 und eine Führungsvorrichtung auf, wobei das Gegengewicht 107 in der Führungsvorrichtung angeordnet ist und der Draht von dem Gegengewicht 107 aus durch die Führungsvorrichtung bis zur Befestigungseinheit 108 verläuft. Die Führungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass das Gegengewicht 107 von einer Ausgangsposition in eine Endposition senkrecht fallen kann.
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Die Führungsvorrichtung kann als eine Führungsschiene und/oder ein Führungsrohr ausgebildet sein. Ferner ist die Führungsvorrichtung ausgebildet, eine Kraftumlenkung um 180° zwischen dem Gegengewicht 107 und der Befestigungseinheit 108 bereitzustellen.
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An dem dem Gegengewicht 107 gegenüberliegenden Ende des Drahtes ist die als Klammer ausgebildete Befestigungseinheit 108 angeordnet. An der Klammer ist ein Teebeutel, der den Aufgussbehälter 110 repräsentiert, befestigt. Der Teebeutel kann somit mittels des Drahtes senkrecht aus dem Teeglas gezogen werden.
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Der Teebeutel ist folglich mit dem Gegengewicht 107 mittels des Drahtes verbunden. In einer ersten Position ist der Teebeutel im Teeglas befindlich, während das Gegengewicht 107 in der Ausgangsposition ist. Beim Übergang in die zweite Position wird der Teebeutel aus dem Teeglas gezogen, indem sich das Gegengewicht 107 von der Ausgangsposition in die Endposition bewegt, bis der Teebeutel mit Erlangen der zweiten Position über dem Teeglas, mit anderen Worten vollständig außerhalb des Teeglases, befindlich ist. Das Gegengewicht 107 befindet sich in diesem Fall in der Endposition.
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Das Gegengewicht 107 weist eine Masse auf, welche die Masse des Aufgussbehälters 110, insbesondere eines mit Flüssigkeit getränkten Aufgussbehälters 110, übersteigt. Die Masse des Gegengewichts 107 ist zudem derart bemessen, dass neben der Masse des mit Flüssigkeit getränkten Aufgussbehälters 110 eine äußere Reibung, insbesondere eine Haftreibung und eine Gleitreibung des Drahtes in der in der Beförderungseinheit 106, insbesondere in der Führungsvorrichtung, überkompensiert wird.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Beförderungseinheit eine Dämpfereinheit auf, welche eingerichtet ist, das Gegengewicht vor dem Erreichen der Endposition zu verzögern. Somit wird auch der Teebeutel vor dem Erreichen der zweiten Position abgebremst, was ein Verspritzen der Flüssigkeit, mit welcher der Teebeutel getränkt ist, reduziert.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Beförderungseinheit eine Rolle auf, an welcher der Draht umgelenkt wird.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist das der Klammer gegenüberliegende Ende des Drahtes auf einer Trommel aufwickelt, wobei die Trommel mittels eines Elektromotors derart bewegbar ist, dass der Draht um die Trommel aufgewickelt wird, womit der Teebeutel aus dem Teeglas gezogen wird.
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Die an der Führungsvorrichtung der Beförderungseinheit 106 angeordnete Arretiereinheit 112 ist eingerichtet, das Gegengewicht 107 in der Ausgangsposition zu arretieren. Dazu weist die Arretiereinheit 112 einen Elektromagneten, zum Beispiel einen elektrischen Zugmagneten auf, welcher derart ansteuerbar ist, dass das Gegengewicht 107 entriegelt wird und sich dadurch in die Endposition bewegen kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Beförderungseinheit drehbar oder in der Höhe verstellbar ausgebildet, so dass die Flüssigkeit der Behältereinheit ungehindert zugegeben werden kann.
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Die Bedien- und Ausgabeeinheit 114 weist einen Bildschirm und ein oder mehrere Elemente für Benutzereingaben auf, zum Beispiel einen Drehregler oder einen Taster. Mittels der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 kann eine Ziehzeit eingestellt werden, welche eine Zeitdauer angibt, über welche der Teebeutel in dem Teeglas verbleiben soll und nach Ablauf der Ziehzeit aus dem Teeglas entnommen werden soll. Ferner ist die Bedien- und Ausgabeeinheit 114 in der Lage, nach Ablauf der Ziehzeit Daten oder ein Signal auszugeben, zum Beispiel ein akustisches Signal oder eine visuelle Information, um über den Ablauf der Ziehzeit zu informieren.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bedien- und Ausgabeeinheit eingerichtet, unter Verwendung einer Funkverbindung Daten auszugeben, zum Beispiel eine Kurznachricht an ein Mobiltelefon zu senden. Ferner ist die Bedien- und Ausgabeeinheit bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in der Lage, mittels eines Anwendungsprogramms von einer elektronischen Vorrichtung, zum Beispiel einem Smartphone, Daten wie eine Ziehzeit zu empfangen.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Bedien- und Ausgabeeinheit eine Leseeinheit auf, wobei die Leseeinheit eingerichtet ist, Daten von einem Transponder, zum Beispiel einem Funketikett, zu empfangen und zu verarbeiten. Somit kann zum Beispiel eine Ziehzeit mittels RFID eingestellt werden, wobei das Funketikett an einem Teebeuteletikett angeordnet ist.
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Die Recheneinheit 116 ist über Informationsleitungen mit der Arretiereinheit 112 und der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 derart verbunden, dass mittels der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 Werte und Parameter vorgegeben werden können, die die Recheneinheit 116 bei der Bestimmung der Ziehzeit berücksichtigt und die Recheneinheit 116 unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 ein akustisches Signal oder eine visuelle Ausgabe vornehmen kann. Mittels der Verbindung zu der Arretiereinheit 112 ist die Recheneinheit 116 in der Lage, durch ein entsprechendes Ansteuern der Arretiereinheit 112 das Gegengewicht 107 aus der Ausgangsposition zu entriegeln.
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Die Recheneinheit 116 gibt unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 eine Ziehzeit aus. Die ausgegebene Ziehzeit weist zunächst eine Standardzeitdauer von beispielsweise 5 Minuten auf. Für einen vorgebbaren Zeitraum von ca. 15 Sekunden ab Beginn der Ziehzeitausgabe kann eine andere Ziehzeit als die Standardzeitdauer vorgegeben werden. Nach Ablauf der ca. 15 Sekunden wird unter Verwendung der Recheneinheit 116 von der vorgegebenen Ziehzeit gegen null gezählt.
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Etwa 15 Sekunden, bevor die der Wert null erreicht wird, veranlasst die Recheneinheit 116 unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 das Ausgeben eines ersten akustischen Signals, einer ersten visuellen Information oder eines Funksignals, um über den nahenden Ablauf der Ziehzeit zu informieren.
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Wenn die Recheneinheit 116 bis zum Wert null heruntergezählt hat, gibt die Recheneinheit 116 ein Signal an die Arretiereinheit 112 aus, infolgedessen die Arretiereinheit 112 das Gegengewicht 107 entriegelt. Somit wird zum Ablauf der Ziehzeit der Teebeutel aus dem Teeglas gezogen.
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Nach Ablauf der Ziehzeit gibt die Recheneinheit 116 unter Verwendung der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 weitere akustische Signale, weitere visuelle Informationen oder ein Funksignal aus, um über das Erreichen der Ziehzeit zu informieren. Diese weiteren Ausgaben können mittels einer entsprechenden Eingabe an der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 deaktiviert werden.
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Im vorliegenden Beispiel wird unter Verwendung der Recheneinheit 116 das erste akustische Signal oder die erste visuelle Information bezüglich des Erreichens der Ziehzeit bereits vor dem Erreichen der Ziehzeit ausgegeben, um die zur Verfügung stehende elektrische Energie optimal zu nutzen. Andernfalls, wenn das erste akustische Signal oder die erste visuelle Information erst mit dem Erreichen der Ziehzeit ausgegeben würden, besteht Gefahr, dass für das Herausziehen des Teebeutels aus dem Teeglas zum Ende der Ziehzeit nicht ausreichend elektrische Energie für den Betrieb der Arretiereinheit 112, der Bedien- und Ausgabeeinheit 114 und der Recheneinheit 116 zur Verfügung steht. Somit liegt ein hinsichtlich des Verbrauchs optimiertes Energiemanagement vor.