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Die Erfindung bezieht sich auf Sitzkissen mit einer Mehrzahl von Belüftungsöffnungen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der
DE 1 654 387 A ist ein Sitzkissen aus einem Schaumstoffmaterial bekannt, in das eine Vielzahl von Öffnungen eingebracht ist, welche sich zwischen der Ober- und der Unterseite des Sitzkissens erstrecken, wodurch eine Belüftung und ein verbesserter Sitzkomfort erreicht werden soll.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 694 12 787 T2 ein aktiv belüftetes Sitzkissen bekannt, das sich aus einer Unterlage mit konischen Stützen und einem darauf aufliegenden, separat ausgebildeten Polster zusammensetzt, wobei zusätzlich über eine Klimatisierungseinrichtung klimatisierte Luft in den Bereich der konischen Stützen der Unterlage geführt wird. Das Polster setzt sich aus einer Vielzahl einzelner Zellen zusammen, zwischen denen die klimatisierte Luft nach oben strömen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen ein Sitzkissen mit einer wirksamen Belüftung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das erfindungsgemäße Sitzkissen ermöglicht auf passive Weise eine Belüftung und damit einen verbesserten Sitzkomfort, was mit einem konstruktiv einfachen Aufbau erreicht wird. Das Sitzkissen ist mit einer Mehrzahl von Belüftungsöffnungen versehen, die sich durch das Sitzkissen zwischen dessen Ober- und Unterseite hindurch erstrecken und somit eine Strömungsverbindung zwischen der Ober- und Unterseite schaffen. An mindestens einer Seite des Sitzkissens – an der Oberseite und/oder der Unterseite – sind Stütznoppen angeordnet, die zum einen eine Zirkulation von Luft zwischen den Stütznoppen ermöglichen und zum anderen ein Einströmen der Luft in die Belüftungsöffnungen, so dass die Luft auch die den Stütznoppen gegenüberliegende Seite des Sitzkissens erreicht. Die Stütznoppen befinden sich insbesondere auf der im Gebrauch unten liegenden Seite des Sitzkissens, wobei die Luft seitlich in Strömungswege einfließt, die zwischen benachbarten Stütznoppen gebildet sind, und weiter in die Belüftungsöffnungen, die an der Noppenseite münden. Auf der gegenüberliegenden Oberseite gelangt die einströmende Luft zu der auf dem Sitzkissen sitzenden Person.
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Der verbesserte Sitzkomfort wird bevorzugt auf passive Weise erreicht, so dass keine Klimatisierungseinrichtung oder ein Gebläse erforderlich sind, um die Luft dem Sitzkissen zuzuführen und durch die Belüftungsöffnungen hindurchzuleiten. Aufgrund der Stütznoppen sind ausreichend große Strömungswege gebildet, über die die Luft zu den Belüftungsöffnungen gelangen kann. Gleichwohl ist es in einer weiteren Ausführung auch möglich, als aktives Belüftungssystem eine Klimatisierungseinrichtung oder ein Gebläse vorzusehen, um die zugeführte Luft zu klimatisieren bzw. in einem gezielten Strömungsweg dem Sitzkissen zuzuführen.
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Es genügt grundsätzlich, nur an einer Seite des Sitzkissens Stütznoppen vorzusehen, wohingegen die gegenüberliegende Seite ohne derartige Stütznoppen ausgebildet ist. Der Anwender kann nach eigener Wahl entweder unmittelbar auf den Stütznoppen sitzen oder auf der den Stütznoppen abgewandten Seite, so dass die Stütznoppen auf der Unterseite liegen und sich an der Auflage abstützen, auf die das Sitzkissen gelegt ist.
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In einer weiteren Ausführung befinden sich an beiden gegenüberliegenden Seiten Stütznoppen, wodurch die Strömungsführung der Luft weiter verbessert wird. Es ist insbesondere möglich, dass die Luft auch auf derjenigen Seite, auf der die Person sitzt, zwischen den Stütznoppen entlang strömen kann.
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Das Sitzkissen kann auch als Stützkissen verwendet werden, beispielsweise für den Rückenbereich.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Stütznoppen einteilig mit dem Sitzkissen ausgebildet. Die Stütznoppen bestehen insbesondere aus dem gleichen Material wie das Sitzkissen und können in einem gemeinsamen Arbeitsschritt mit dem Sitzkissen hergestellt werden. In bevorzugter Ausführung besteht das Sitzkissen aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise aus einem Schaumstoffmaterial. Die Belüftungsöffnungen, die bevorzugt parallel zueinander und orthogonal zu der Ober- bzw. Unterseite des Sitzkissens verlaufen, sind als Ausnehmungen im Sitzkissen ausgebildet, wobei gegebenenfalls auch zusätzliche Röhren in das Sitzkissen eingebracht sein können, welche die Belüftungsöffnungen bilden.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung besitzen die Belüftungsöffnungen und die Stütznoppen die gleiche Querschnittsform. Hierbei ist es insbesondere zweckmäßig, eine runde Querschnittsform vorzusehen, so dass die Belüftungsöffnungen und die Stütznoppen jeweils zylindrisch ausgebildet sind. Es kommen aber auch nicht-runde Querschnittsformen in Betracht, beispielsweise elliptische Querschnittsformen oder eckige Querschnittsformen wie zum Beispiel viereckige Querschnittsformen. Des Weiteren ist es möglich, dass die Stütznoppen und die Belüftungsöffnungen eine unterschiedliche Querschnittsform aufweisen.
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Gemäß noch einer weiteren zweckmäßigen Ausführung, die sich auf eine runde Querschnittsform von Belüftungsöffnungen und Stütznoppen bezieht, besitzen diese zumindest annähernd, vorzugsweise exakt den gleichen Durchmesser. Diese Ausführung ist vorteilhaft im Hinblick auf die Herstellung des Sitzkissens. Des Weiteren kommen auch Ausführungen mit unterschiedlichen Durchmessern von Stütznoppen und Belüftungsöffnungen in Betracht.
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Gemäß noch einer weiteren zweckmäßigen Ausführung grenzen an den Rand des Sitzkissens Stütznoppen, um eine optimale Abstützung des Sitzkissens zu gewährleisten. Über die Fläche der Ober- bzw. Unterseite des Sitzkissens sind die Stütznoppen vorzugsweise gleichmäßig verteilt angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige Kraftverteilung und frei bleibende Strömungswege zwischen den Stütznoppen auch bei einem hohen, auf den Sitzkissen lastenden Gewicht sicherzustellen.
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Gemäß noch einer weiteren zweckmäßigen Ausführung grenzen die Stütznoppen unmittelbar oder zumindest annähernd unmittelbar an die Belüftungsöffnungen an. Hierdurch wird sowohl die Anzahl der Stütznoppen als auch die Anzahl der Belüftungsöffnungen maximiert, so dass einerseits eine bestmögliche Abstützung und andererseits eine bestmögliche Belüftung gewährleistet sind. Es kann aber auch zweckmäßig sein, einen zumindest kleinen seitlichen Abstand zwischen den Stütznoppen und den Belüftungsöffnungen vorzusehen.
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Gemäß noch einer weiteren zweckmäßigen Ausführung entspricht der Überstand der Stütznoppen über das Sitzkissen maximal der Dicke des Sitzkissens. Somit ist die Höhe der Stütznoppen nicht größer als die Dicke des Sitzkissens, was jedoch in Verbindung mit der Vielzahl von Stütznoppen an der mindestens einen Seite des Sitzkissens ausreicht, um Strömungswege zwischen den Stütznoppen sicherzustellen. Zugleich wird die Gesamtdicke von Sitzkissen einschließlich Stütznoppen begrenzt und ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild gewährleistet.
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In einer weiteren Ausführung ist auch ein Überstand der Stütznoppen über das Sitzkissen möglich, der größer als die Dicke des Sitzkissens ist.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Ansicht von oben ein Sitzkissen, in das eine Vielzahl von Belüftungsöffnungen eingebracht ist, welches sich zwischen Ober- und Unterseite des Sitzkissens erstrecken, mit Stütznoppen an der Unterseite des Sitzkissens,
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2 das Sitzkissen in einer perspektivischen Ansicht von unten,
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3 das Sitzkissen in einer Ansicht von unten.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den 1 bis 3 ist ein Sitzkissen 1 dargestellt, das auf einen Sitz, beispielsweise einen Stuhl oder einen Fahrersitz in einem Auto aufgelegt werden kann. Es ist auch möglich, das Sitzkissen 1 als ein Stützkissen, beispielsweise für den Rücken einzusetzen.
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Das Sitzkissen 1 ist aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise einem Schaumstoffmaterial gefertigt und weist eine rechteckförmige Querschnittsform auf. Das Sitzkissen 1 ist mit einer Vielzahl von Belüftungsöffnungen 2 versehen, die einen runden Querschnitt aufweisen und sich zwischen der Oberseite 3 und der Unterseite 4 des Sitzkissens 1 erstrecken und somit die Ober- mit der Unterseite verbinden. Die Belüftungsöffnungen 2 sind gleichmäßig in das Sitzkissen 1 eingebracht und weisen zum Außenrand einen Abstand auf.
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An der Unterseite 4 des Sitzkissens 1 befinden sich eine Vielzahl von Stütznoppen 5, die ebenso wie die Belüftungsöffnungen 2 einen kreisrunden Querschnitt besitzen und außerdem den gleichen Durchmesser wie die Belüftungsöffnungen 2 aufweisen. Zwischen benachbarten Stütznoppen 5 sind Strömungswege 6 gebildet, zwischen denen Luft zirkulieren und über die Unterseite 4 in die Belüftungsöffnungen 2 einströmen und bis zur Oberseite 3 sich ausbreiten kann. Hierdurch ist auf eine passive Weise eine effektive Belüftung und somit ein verbesserter Sitzkomfort gewährleistet.
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Die Stütznoppen 5 sind gleichmäßig an der Unterseite 4 des Sitzkissens 1 angeordnet, wobei die außen liegende Reihe der Stütznoppen 5 an den Rand 7 des Sitzkissens 1 angrenzt. In jedem Eck des Sitzkissens 1 befindet sich ein Stütznoppen 5, der somit an zwei benachbarte Seitenflächen des Rands 7 angrenzt.
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Wie insbesondere der Unteransicht des Sitzkissens 1 gemäß 3 zu entnehmen ist, grenzen die Stütznoppen 5 unmittelbar an die Belüftungsöffnungen 2 an. Hierdurch ist eine maximale Dichte sowohl an Belüftungsöffnungen 2 als auch an Stütznoppen 5 gewährleistet. Zu erkennen ist außerdem, dass die Belüftungsöffnungen 2 und die Stütznoppen 5 den gleichen Durchmesser besitzen.
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Der Überstand der Stütznoppen 5 über die Unterseite 4 entspricht zumindest annähernd der Dicke des Sitzkissens, wodurch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild gegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1654387 A [0002]
- DE 69412787 T2 [0003]