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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Anschluss zur Verbindung mit einem endotrachealen Schlauch oder mit einer Trachealkanüle zur Beatmung eines Patienten.
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Die herkömmlichen Anschlüsse umfassen eine Öffnung zur Verbindung mit dem endotrachealen Schlauch und/oder mit der Trachealkanüle und/oder mit einer Maske zur Atmungsunterstützung.
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Der endotracheale Schlauch wird in die Atemwege des Patienten (über den so genannten Intubationsvorgang) eingeführt: Er muss dann an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, das dem Patienten die Luft (die gegebenenfalls klimatisiert sein kann, um mit der richtigen Temperatur und der passenden Feuchtigkeit zugeführt zu werden) zuführt. Diese Verbindung erfolgt mittels herkömmlichen Anschlüssen.
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In analoger Weise werden auch Trachealkanülen (die in eine operativ angelegte Öffnung an der Vorderwand der Kehle des Patienten eingeführt werden) mit Hilfe herkömmlicher Anschlussmittel mit einem ähnlichen Beatmungsgerät verbunden.
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Zwischen dem Beatmungsgerät und einer Einlassöffnung des Anschlusses ist ein Zufuhrschlauch für die Zwangslust angebracht.
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Der Anschluss umfasst weiter einen Zugang zum Einführen von Sonden verschiedener Art, die für diagnostische oder therapeutische Aktivitäten am Patienten verwendet werden. Der Zugang ist von der Einlassöffnung getrennt, obwohl beide zu demselben inneren Hohlraum des Anschlusses führen, der in den Auslass mündet, mit welchem der endotracheale Schlauch und/oder die Trachealkanüle verbunden sind. Der Zugang für die Sonden ist für gewöhnlich mit einem Verschlussstopfen verschlossen.
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Der Zufuhrschlauch umfasst für gewöhnlich eine Öffnung, die dazu ausgebildet ist, den Ablass des vom Patienten ausgeatmeten Gases zu ermöglichen (das den Zufuhrschlauch in Gegenrichtung zur Zwangsströmung aus dem Beatmungsgerät durchläuft).
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Das Volumen zwischen dem endotrachealen Schlauch (oder der Trachealkanüle) und der Öffnung, die für den Ablass des in den Zufuhrschlauch ausgeatmeten Gases bestimmt ist, kann für die korrekte Beatmung (Versorgung mit Sauerstoff) des Patienten ein Problem darstellen.
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In diesem Volumen staut sich das ausgeatmete Gas (in dem ein hoher Gehalt an Kohlendioxid vorhanden ist), das beim darauffolgenden Atemzug erneut vom Patienten eingeatmet wird: Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Patienten, die auch über längere Zeit die Zwangsbeatmung benötigen, ebenfalls unter schweren körperlichen Problemen leiden, stellt dieses verlängerte Einatmen des soeben vom Patienten ausgeatmeten Gases ein großes Problem für seinen Gesundheitszustand dar.
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Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Lösung der angeführten Probleme durch Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses, der das Volumen, in welchem sich das vom Patienten ausgeatmete Gas staut (für gewöhnlich als „Totraum” bezeichnet) minimiert, und so die Sauerstoffversorgung des Patienten optimiert.
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Angesichts dieser Aufgabenstellung besteht ein Ziel der Erfindung in der Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses, der einfach herzustellen ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses, der die Verwendung von (endoskopischen) Sonden und Kathetern verschiedenen Durchmessers für diagnostische und/oder therapeutische Aktivitäten am Patienten ermöglicht.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses, der kostengünstig und sicher in der Anwendung ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe sowie die Erreichung dieser und weiterer Ziele erfolgt durch Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses eine Einlassöffnung umfassend, die mit einem zu einem Beatmungsgerät führenden Zufuhrschlauch verbunden ist, eine Auslassöffnung, die mit einem an den Patienten angeschlossenen röhrenförmigen Körper verbunden ist, und einen zusätzlichen Zugang für Sonden und endoskopische Instrumente, der mit einem entsprechenden abnehmbaren Stopfen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der abnehmbare Stopfen eine Durchgangsbohrung und mindestens einen an der äußeren Oberfläche des Stopfens nahe der Durchgangsbohrung überstehenden Ansatz umfasst, wobei der Ansatz das unbeabsichtigte Verschließen der Öffnung verhindert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen deutlicher aus der Beschreibung einer bevorzugten, aber nicht ausschließlichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beatmungsanschlusses hervor, die beispielhaft, aber nicht einschränkend in den beigefügten Figuren dargestellt ist, worin
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1 eine axonometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beatmungsanschlusses zeigt,
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2 eine axonometrische Ansicht eines vergrößerten Details aus 1 zeigt,
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3 eine axonometrische Ansicht des Beatmungsanschlusses aus 1 ohne oberen Verschlussstopfen zeigt,
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4 eine Seitenansicht des Beatmungsanschlusses aus 1 ohne oberen Verschlussstopfen und mit einer darin aufgenommenen Sonde für diagnostische oder therapeutische Zwecke zeigt,
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5 eine Draufsicht des Beatmungsanschlusses aus 1 zeigt,
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6 eine axonometrische Ansicht des Stopfens eines Beatmungsanschlusses gemäß der Erfindung zeigt,
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7 eine Schnittansicht entlang einer Querebene des Stopfens eines Beatmungsanschlusses gemäß der Erfindung zeigt,
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8 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Beatmungsanschlusses, der an einen entsprechenden Beatmungsschlauch angeschlossen ist, zeigt.
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Mit besonderem Bezug auf diese Figuren ist ein Beatmungsanschluss allgemein mit 1 gekennzeichnet.
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Der Beatmungsanschluss 1 umfasst eine Einlassöffnung 2, die mit einem zu einem Beatmungsgerät (nicht in den beigefügten Zeichnungen dargestellt) führenden Zufuhrschlauch 3 verbunden ist, und eine Auslassöffnung 4, die mit einem an den Patienten angeschlossenen röhrenförmigen Körper 5 verbunden ist.
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Der Anschluss 1 umfasst weiter einen zusätzlichen Zugang 6 für Sonden 7 oder andere Arten von endoskopischen Instrumenten.
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Dieser Zugang 6 ist mit einem entsprechenden abnehmbaren Stopfen 8 ausgestattet.
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Der abnehmbare Stopfen 8 umfasst wiederum eine Durchgangsbohrung 9 und mindestens einen an seiner äußeren Oberfläche überstehenden Ansatz 10; insbesondere ist der Ansatz 10 nahe der Durchgangsbohrung 9 angeordnet, um das unbeabsichtigte Verschließen der Bohrung 9 zu verhindern.
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Es könnte in der Tat geschehen, dass ein Stofftuch oder -streifen oder irgendein anderer Gegenstand unabsichtlich auf den Stopfen 8 platziert wird: Wenn der mindestens eine Ansatz 10 nicht vorhanden wäre, könnte dieses Tuch (oder ein anderer Gegenstand) die Bohrung 9 verdecken und das Ausatmen des Patienten verhindern. Dank dem mindestens einen Ansatz 10 kann hingegen das Tuch (oder ein anderer Gegenstand) die obere Oberfläche 8a des Stopfens 8 nicht bedecken, sondern bleibt weiter oben liegen und kann somit die Bohrung 9 nicht verdecken.
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Es sei genauer ausgeführt, dass gemäß einer Ausführungsform, die aus praktischer und anwendungsmäßiger Sicht von sicherem Interesse ist, jeder Ansatz 10 eine Basis umfassen kann, welche einteilig mit der äußeren Oberfläche 8a des Stopfens 8 ist, und eine Verästelung, welche die Durchgangsbohrung 9 zumindest teilweise überragt.
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So stellt die Verästelung eine Art Dach dar, parallel zur Oberfläche 8a und von ihr durch einen Abstand getrennt, der der Höhe der die Verästelung tragenden Basis des Ansatzes entspricht: Wenn ein Stofftuch oder -streifen oder irgendein anderer Gegenstand auf der Oberfläche 8a liegt, verhindert der so geformte Ansatz 10, dass dieser Gegenstand neben die Oberfläche 8a zu liegen kommt und so die Bohrung 9 verdeckt, wodurch das freie Ausatmen des Patienten gewährleistet wird.
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Diese Ausführungsform (mit Basis und Verästelung) ist im Wesentlichen „kaminartig” geformt.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform können die Ansätze 10 vielzählig, um die Durchgangsbohrung 9 angeordnet und durch entsprechende Ablaufkanäle 11 voneinander getrennt sein. Praktisch ist zwischen jedem Ansatz 10 und jenem, der benachbart ist, ein Ablaufkanal 11 ausgebildet, der das freie Ausatmen des Patienten (den freien Austritt von Luft durch die Durchgangsbohrung 9) gewährleistet, auch wenn sich an der Spitze der Ansätze 10 ein Gegenstand befindet, der unabsichtlich neben die entsprechenden Spitzen gelangen könnte.
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Im Besonderen kann jeder dieser Ansätze 10 wie ein Segment eines kreisförmigen Kranzes geformt sein mit einer Winkelbreite, die im Wesentlichen einer Unterteilung eines Vollwinkels in eine Anzahl von Teilen entspricht, die mit der Anzahl der Ansätze 10 übereinstimmt. Wenn praktisch drei Ansätze 10 ausgebildet sind, weist jeder davon eine Winkelbreite von ungefähr 120° auf; wenn vier Ansätze 10 ausgebildet sind, weist jeder davon eine Winkelbreite von ungefähr 90° auf; wenn fünf Ansätze 10 ausgebildet sind, weist jeder davon eine Winkelbreite von ungefähr 72° auf usw.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform, die sich für den Patienten als äußerst sicher erweist, kann die Durchgangsbohrung 9 des Stopfens 8 von einem Filtrierdiaphragma versperrt werden, um ein unabsichtliches Eindringen von Feinstaub in den inneren Hohlraum im Anschluss 1 zu verhindern. Das Filterdiaphragma kann aus einem Netz, einer Membran mit vordefinierter Porosität oder einer Klappe aus Stoff, Polymerschaumstoff oder anderem gleichwertigen Material bestehen.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform, die zur Gewährleistung der höchsten Sicherheit für den Patienten als besonders interessant gilt, kann die Durchgangsbohrung 9 des Stopfens 8 von einem Sperrventil versperrt werden, das dazu ausgebildet ist, alleine den Austritt von Luft aus der Durchgangsbohrung 9 zu ermöglichen.
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Es ist nicht auszuschließen, dass das Filterdiaphragma und das Sperrventil zum Ermöglichen des alleinigen Austritts von Luft aus der Bohrung 9 ausgebildet in Serie angeordnet werden.
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Außerdem sei ausgeführt, dass der Stopfen 8 mindestens eine Grifflasche 12 umfassen kann, um seine Entnahme aus dem zusätzlichen Zugang 6 des Anschlusses 1 zu erleichtern.
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Es sei ferner hervorgehoben, dass der Stopfen Mittel 13 für die Verbindung mit dem Anschluss 1 umfassen kann, um den Stopfen 8 auch dann mit dem Anschluss 1 zu verbinden, wenn dieser von dem zusätzlichen Zugang 6 entfernt wurde. Dadurch wird ein Verlust des Stopfens 8 verhindert, wenn er zur Durchführung diagnostischer oder therapeutischer Aktivitäten am Patienten durch den zusätzlichen Zugang 6 entfernt wird.
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Es sei ferner darauf hingewiesen, dass der Stopfen 8 vorzugsweise aus Polymermaterial vom Typ der Styrol-Blockcopolymere mit hydrierten intermediären Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol-Blöcken besteht: der Stopfen 8 kann vorzugsweise und vorteilhaft aus dem Polymermaterial, das im Handel unter dem Kürzel SEBS erhältlich ist, bestehen.
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Was die Maße betrifft, besitzt die Bohrung 9 des Stopfens 8 vorzugsweise eine Breite des Öffnungsabschnitts zwischen 10 mm2 und 16 mm2 zur Optimierung des Ablasses von ausgeatmeten Gasen, ohne dabei den Druck der Luft aus dem Beatmungsgerät zu beeinträchtigen (die, wie oben erwähnt, auch vorsorglich erwärmt und befeuchtet sein kann).
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Die vorliegende Erfindung löst die oben genannten Probleme durch Bereitstellung eines Beatmungsanschlusses 1, der das Volumen, in dem sich das vom Patienten ausgeatmete Gas staut (allgemein als „Totraum” bezeichnet), minimiert, und so die Sauerstoffversorgung des Patienten optimiert.
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In der Tat begrenzt er mit Hilfe des mit der Bohrung 9 versehenen Stopfens 8 dieses Volumen auf das innerhalb des Anschlusses 1 definierte Volumen: Der Patient atmet so nur ein minimales Volumen an zuvor ausgeatmetem Gas ein angesichts eines hohen Anteils angemessen klimatisierter Luft (d. h. mit gesteuerter Temperatur und Feuchtigkeit) aus dem Beatmungsgerät.
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Der Beatmungsanschluss 1 ist außerdem einfach herzustellen, da er Merkmale aufweist, die jenen eines herkömmlichen Anschlusses ähnlich sind, wobei jedoch der Stopfen 8 mit einer angemessenen Bohrung und Ansätzen 10 versehen ist.
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Der Beatmungsanschluss 1 ermöglicht weiter die Verwendung (endoskopischer) Sonden und Katheter mit verschiedenen Durchmessern für diagnostische und/oder therapeutische Aktivitäten am Patienten, in genau gleicher Weise wie die leistungsfähigsten Anschlüsse aus dem Stand der Technik.
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Der Beatmungsanschluss 1 ist außerdem kostengünstig, einfach zu verwenden und sicher in der Anwendung.
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Die so konzipierte Erfindung unterliegt zahlreichen Änderungen und Variationen, die alle in den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche fallen; außerdem können alle Details durch andere technisch gleichwertige Elemente ersetzt werden.
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In den dargestellten Ausführungsformen können einzelne Merkmale, die bestimmte Beispiele betreffen, eigentlich durch andere unterschiedliche Merkmale, die in anderen Ausführungsformen anzutreffen sind, ersetzt werden.
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In der Praxis können die verwendeten Materialien, ebenso wie die Maße, je nach Erfordernissen und dem Stand der Technik beliebig sein.