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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innenbeleuchtung eines Fahrzeugs, die einen Himmelbezug aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugdach, wobei das Fahrzeug die Vorrichtung zur Innenbeleuchtung aufweist und der Himmelbezug an dem Fahrzeugdach angeordnet ist. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Fahrzeuginnenräume, beispielsweise von Kraftwägen, insbesondere Personenkraftwägen, und von Flugzeugen.
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Es ist bekannt, Lichtleiter an einem Fahrzeugdach eines Personenkraftwagens zu verlegen, um den Eindruck eines Sternenhimmels zu erwecken. Zum Erzeugen eines Sternenhimmels ist es auch bekannt, Leuchtdioden (LEDs) in einem Fahrzeugdach anzuordnen, die durch Aussparungen in einem das Fahrzeugdach bespannenden Bezugs in den Fahrzeuginnenraum strahlen. Jedoch sind diese Aufbauten sehr aufwändig und ermöglichen eine nur geringe Designfreiheit des abgestrahlten Lichtmusters.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine weniger aufwändige Möglichkeit zur Erzeugung eines von einem Fahrzeughimmel abgestrahlten Lichtmusters mit höherer Designfreiheit bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Innenbeleuchtung eines Fahrzeugs, aufweisend einen zumindest bereichsweise reflektierenden Himmelbezug, mindestens eine Lichtquelle und mindestens eine der mindestens einen Lichtquelle nachgeschaltete Optik zum Lenken des von der mindestens einen Lichtquelle abstrahlbaren Lichts auf zumindest einen Teilbereich des Himmelbezugs.
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Diese Vorrichtung ergibt den Vorteil, dass an dem Fahrzeugdach keine Lichtquellen mehr angeordnet sind, sondern das Fahrzeugdach mittels des reflektierenden Himmelbezugs Licht in einen Fahrzeuginnenraum abstrahlen kann. Dadurch wird ein besonders preiswerter Aufbau erreicht, beispielsweise durch Verzicht auch eine Anbringung und Verkabelung von Lichtquellen an dem Fahrzeugdach. Zudem ist so der durch eine Bestrahlung mittels der Lichtquelle(n) erzeugte Leuchtfleck an dem Fahrzeugdach und folglich auch das von dem Fahrzeugdach abgestrahlte Lichtmuster vielfältig und mit nur geringen designerischen Einschränkungen ausgestaltbar.
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Die mindestens eine Lichtquelle kann mindestens eine Leuchtdiode und/oder mindestens eine Laserdiode aufweisen oder sein.
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Die mindestens eine Lichtquelle kann in einer Farbe (z.B. weiß) oder wahlweise in unterschiedlichen Farben strahlen. So kann die mindestens eine Lichtquelle jeweils mindestens eine rote, grüne und blaue Leuchtdiode ausweisen, deren Mischlicht den Himmelbezug bestrahlt. Die Lichtmischung ist beispielsweise durch eine Lichtmischoptik erreichbar, die z.B. einen Lichtmischstab und/oder einen Diffusor aufweisen kann. Der Farbort des Mischlichts kann beispielsweise durch eine Einstellung der Betriebsströme der verschiedenfarbigen Leuchtdioden gezielt angepasst werden.
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Die nachgeschaltete Optik kann ein oder mehrere strahlformende optische Elemente aufweisen, beispielsweise mindestens eine Durchlichtoptik (z.B. mindestens eine Linse) und/oder mindestens einen Reflektor. Die mindestens eine Linse und/oder der mindestens eine Reflektor können z.B. mindestens eine Freiform-Linse und/oder der mindestens eine Freiform-Reflektor umfassen. Die nachgeschaltete Optik kann ferner eine oder mehrere Blende und/oder Shutter aufweisen. Auch kann die Lichtmischoptik – falls vorhanden – einen Teil der nachgeschalteten Optik darstellen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Aufbau auf Basis eines Projektors, insbesondere mit mindestens einer LED als Lichtquelle.
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Die Optik kann eine grundsätzlich beliebige, aber dann fest gewählte Optik sein. Alternativ kann die Optik eine adaptive Optik sein, die gezielt verstellbar ist, um das von ihr abgestrahlte Lichtabstrahlmuster und damit auch den von ihr auf dem Himmelbezug erzeugbaren Leuchtfleck zu variieren. Der durch die mindestens eine Lichtquelle beleuchtbare Teilbereich des Himmelbezugs kann auch als "Ausleuchtbereich" bezeichnet werden. Er kann in einer Variante praktisch dem gesamten Himmelbezug entsprechen. Die mindestens eine Lichtquelle ist insbesondere von dem Ausleuchtbereich entfernt angeordnet.
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Die reflektierenden Teilbereiche des Himmelbezugs können gezielt geformt sein, z.B. als Kreise, Ringe, Streifen, Sterne, Wellen usw., und zwar auch unterschiedlich geformt. Der Himmelbezug kann auch praktisch vollständig reflektierend ausgebildet sein.
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Bei einem Dachhimmel mit Schiebedach können die reflektierenden Teilbereiche auf dem Schiebedach, vor dem Schiebedach, hinter dem Schiebedach oder seitlich davon angeordnet sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Himmelbezug zumindest teilweise diffus reflektierend ausgebildet ist. Dadurch kann der Himmelbezug Licht gleichmäßig abstrahlen, so dass dieses Licht auch für eine besonders gleichmäßige Raumbeleuchtung verwendbar ist, beispielsweise damit ein Fahrzeuginsasse oder Passagier ein Buch lesen kann. Insbesondere kann so ein großflächiger Hochglanzeffekt vermieden werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass diffus reflektierende Bereiche des Himmelbezugs einen Reflexionsgrad von mindestens 20%, insbesondere von mindestens 25%, insbesondere von mindestens 30% aufweist. Ein solcher Reflexionsgrad ist hoch genug, um auch noch bei mäßig starken Lichtquellen eine Raumbeleuchtung zu ermöglichen. Auch weist ein solcher Reflexionsgrad den Vorteil auf, dass er mit üblichen Bezugsmaterialien erreichbar ist, z.B. mit Stoff, Leder usw. Der Reflexionsgrad lässt sich beispielsweise durch Einarbeitung, Beschichtung usw. der Bezugsmaterialien mit Weißpigment (z.B. Titanoxid usw.) präzise einstellen.
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Jedoch kann der Himmelbezug – insbesondere wenn die Strahlungsleistung der Lichtquelle(n) entsprechend erhöht wird – auch niedrige Reflexionsgrade annehmen, beispielsweise von ca. 5% oder mehr. Bei noch geringeren Reflexionsgraden wird eine präzise Einstellung des Reflexionsgrads eher schwierig.
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Es ist auch eine Weiterbildung, dass diffus reflektierende Bereiche des Himmelbezugs einen Reflexionsgrad von nicht mehr als 40% aufweisen, da sich ein solcher Reflexionsgrad besonders einfach und preiswert umsetzen lässt.
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Der Himmelbezug kann insbesondere mit praktisch seiner ganzen beleuchtbaren Oberfläche diffus reflektierend ausgebildet sein.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass der Himmelbezug hochgradig reflektierende Zentren bzw. lokal begrenzte Bereiche aufweist. Dadurch kann beispielsweise der Effekt eines Sternenhimmels bereitgestellt werden. Die reflektierenden Zentren können spiegelnd oder spekular reflektierende Zentren und/oder diffus reflektierende Zentren mit einem hohen Reflexionsgrad (z.B. von mindestens 70%, insbesondere von mindestens 80%, noch bevorzugter von mindestens 90%) aufweisen. Die spekular reflektierenden Zentren können beispielsweise dadurch umgesetzt sein, dass spiegelnde Körper (z.B. Glaskugeln, Swarovski-Steine oder silberfarben beschichtete Perlen) in einer Oberfläche des Himmelbezugs eingearbeitet sind, und/oder dadurch, dass mindestens eine spiegelnde Lage (z.B. eine spiegelnde Folie oder Platte) hinter einem mit Löchern versehenen Bereich des Himmelbezugs angeordnet ist. Auch eine hochgradig diffus reflektierende Lage kann hinter einem mit Löchern versehenen Bereich des Himmelbezugs angeordnet sein. Ein mit Löchern versehener Himmelbezug kann beispielsweise perforiertes Leder sein.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass der Himmelsbezug spekular oder diffus reflektierende Bereiche aufweist, die mindestens ein Symbol, Logo usw. bilden oder darstellen.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die mindestens eine Lichtquelle mehrere Lichtquellen aufweist, von denen zumindest zwei Lichtquellen dazu vorgesehen sind, unterschiedliche Teilbereiche des Himmelsbezugs anzustrahlen. Durch selektive Aktivierung der Lichtquellen können so unterschiedlich große Lichtmuster an dem Himmelbezug erzeugt werden, z.B. auch situationsabhängig.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass zumindest zwei der unterschiedlichen Teilbereiche des Himmelsbezugs Teilbereichen oberhalb zugeordneter Fahrzeugsitze entsprechen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass Fahrzeugsitze (und daher auch darin sitzende Insassen usw.) selektiv und großflächig von dem Fahrzeugdach aus beleuchtet werden können, z.B. im Sinne einer Einzelplatzbeleuchtung. So wird also eine besonders vorteilhafte Raumbeleuchtung für einzelne Fahrzeuginsassen bereitgestellt.
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Die Vorrichtung kann als eigenständiger Bausatz vertrieben werden, beispielsweise als ein Nachrüstsatz. Die Vorrichtung kann z.B. erst in dem Fahrzeug zusammengesetzt werden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugdach, wobei das Fahrzeug die Vorrichtung wie oben beschrieben aufweist. Ein solches Fahrzeug ergibt die gleichen Vorteile wie die Vorrichtung und kann analog ausgestaltet sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Himmelbezug an dem Fahrzeugdach angeordnet ist (und somit einen "Dachhimmel" darstellt). Das Fahrzeugdach kann ein Schiebedach aufweisen, wobei das Schiebedach einen Himmelbezug aufweisen kann.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass mindestens eine Lichtquelle unterhalb des Himmelbezugs, insbesondere unterhalb des Fahrzeugdachs, angeordnet ist, da sich so der Himmelbezug großflächig und mit besonders geringem apparativem Aufbau gleichmäßig bestrahlen lässt.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Lichtquelle an einem heruntergezogenen Randbereich des Himmelbezugs angeordnet ist, beispielsweise an einer seitlichen Wölbung des Dachhimmels. Dadurch kann eine besonders flache Anordnung erreicht werden. Die mindestens eine Lichtquelle kann beispielsweise hinter dem Himmelbezug an dem Fahrzeugdach angeordnet sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mindestens eine Lichtquelle in einem Seitenbereich des Fahrzeugs angeordnet ist. Dies ergibt den Vorteil, dass Passagiere die von der mindestens einen Lichtquelle abgestrahlte Lichtbündel besonders wenig wahrnehmen.
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Es ist eine Weiterbildung, dass mindestens eine Lichtquelle in einer Seitenwand eines Fahrzeugs angeordnet ist.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass das Fahrzeug ein Kraftwagen (Pkw, Lkw, Bus usw.) ist und mindestens eine Lichtquelle an mindestens einer Fahrzeugsäule des Fahrzeugs angeordnet ist. Aufgrund ihrer zumindest ungefähr mittigen Stellung zwischen Vordersitzen und Rücksitzen eines Personenkraftwagens wird eine Anordnung an einer B-Säule besonders bevorzugt. Bei der Anordnung an einer Säule ist es vorteilhaft, dass die mindestens eine Lichtquelle innenseitig in der Säule angeordnet ist. Die zugehörige Optik kann innen oder außen an der Säule angeordnet sein. Die Säule kann mindestens eine Aussparung zur Durchführung von Licht aufweisen, wobei die Aussparung durch die Optik abgedeckt sein kann. So kann eine Linse in die Aussparung eingesetzt sein. Insbesondere kann die Säule im Bereich der Aussparung nestartig nach außen gewölbt sein.
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Befindet sich mindestens eine der Lichtquellen in oder an einer Säule oder Seitenwand des Fahrzeugs, ist es eine Weiterbildung, dass mindestens eine Lichtquelle einen Teilbereich des Himmelsbezugs bzw. Dachhimmels beleuchtet, welcher der Säule oder Seitenwand gegenüberliegt. Dies ermöglicht eine einfachere Gestaltung und/oder Berechnung der zugehörigen Optik. Auch sind so Randbereiche des Himmelbezugs bzw. Dachhimmels besonders einfach ausleuchtbar.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass mindestens eine Lichtquelle einen zur Säule oder Seitenwand seitengleichen Teilbereich des Himmelsbezugs bzw. Dachhimmels beleuchtet. Dies ergibt den Vorteil, dass sich eine geringere Wahrscheinlichkeit einer Schattenbildung durch Passagiere oder Insassen ergibt.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass mindestens eine Vorrichtung an (einschließlich in) einer Kopfstütze eines Fahrzeugs angeordnet ist. Dies ergibt den Vorteil, dass eine solche Lichtquelle symmetrisch und unter einem senkrechten oder nur wenig schrägen Winkel auf den Himmelbezug bzw. auf den Dachhimmel strahlbar ist. Auch die Optik kann an der Kopfstütze angeordnet sein.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass je eine Lichtquelle oder je eine Gruppe von Lichtquellen je einen Teilbereich des Himmelsbezugs oberhalb eines zugeordneten Fahrzeugsitzes beleuchtet. So lässt sich eine zu- und abschaltbare Einzelplatzbeleuchtung erreichen. Jeder der Teilbereiche kann bei einem Personenkraftwagen einem Quadranten des Dachhimmels entsprechen. Die Quadranten können Vordersitzen und/oder Rücksitzen entsprechen. Somit lässt sich – je nach Bauart – eine Einzelplatzbeleuchtung für Vordersitze und/oder für Rücksitze umsetzen.
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Es ist eine Weiterbildung, dass sich die von den jeweiligen Lichtquellen auf dem Himmelbezug bzw. auf dem Dachhimmel erzeugten Leuchtflecke teilweise überlappen, so dass ein Übergang zwischen zwei benachbarten Leuchtflecken durch einen Insassen des Fahrzeugs nur gering oder praktisch nicht wahrnehmbar ist.
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Es ist auch eine Weiterbildung, dass die mindestens eine Lichtquelle dimmbar ist, z.B. um eine blendfreie Ambiente-Beleuchtung während einer Fahrt umzusetzen.
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Auch ist es eine Weiterbildung, dass eine sehr helle, insbesondere maximal einstellbare Beleuchtung des Dachhimmels oder eines Teilbereichs davon beim Einsteigen eines Insassen oder Passagiers vorgesehen ist. So kann das Einsteigen in ein Fahrzeug besonders angenehm gestaltet werden ("Welcome Szenario").
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Allgemein kann eine Beleuchtungsstärke nutzerseitig und/oder situationsabhängig (z.B. sensorgesteuert) eingestellt oder variiert werden. Auch kann allgemein eine Farbe bzw. ein Farbort des von der mindestens einen Lichtquelle abgestrahlten Lichts nutzerseitig und/oder situationsabhängig (z.B. sensorgesteuert) eingestellt oder variiert werden.
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Um eine ausreichend starke Beleuchtung einer durchschnittlichen Einheitsfläche des Dachhimmels zu erzielen, wird es bevorzugt, dass die zur Beleuchtung dieser Einheitsfläche verwendete Lichtquelle oder Gruppe von Lichtquellen zusammen eine Strahlungsleistung von ca. 200 Lumen oder mehr aufweist.
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Das Fahrzeug kann außer einem Kraftwagen (Pkw, Lkw, Bus usw.) beispielsweise auch ein Flugzeug sein.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in einer schräg seitlichen Ansicht einen Ausschnitt aus einem Innenraum eines Personenkraftwagens mit Blick auf eine B-Säule und ein Fahrzeugdach;
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2 zeigt in einer Ansicht von unten einen Blick auf das Fahrzeugdach mit den beiden B-Säulen aus 1;
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3 zeigt in einer Ansicht von unten die Komponenten aus 2 in einer ersten Beleuchtungssituation;
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4 zeigt die Komponenten aus 2 als Schnittdarstellung in Frontansicht in der ersten Beleuchtungssituation;
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5 zeigt in einer Ansicht von unten die Komponenten aus 2 in einer zweiten Beleuchtungssituation; und
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6 zeigt die Komponenten aus 2 als Schnittdarstellung in Frontansicht in der zweiten Beleuchtungssituation.
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1 zeigt in einer Schrägansicht einen Ausschnitt aus einem Innenraum I eines Personenkraftwagens P mit Blick auf eine B-Säule 1 und ein Fahrzeugdach 2. Das Fahrzeugdach 2 ist an seiner Innenseite mit einem Himmelbezug 3 bezogen und bildet folglich einen Dachhimmel.
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Der Himmelbezug 3 kann beispielsweise ein Lederbezug sein, der grundsätzlich diffus reflektierend ausgebildet ist, beispielsweise durch eine Hellfärbung, z.B. mit Weißpigment. Der Himmelbezug 3 erreicht so einen Reflexionsgrad zwischen 25% und 30%. Das Leder des Himmelbezugs 3 kann hier perforiert und mit einer hochgradig – diffus oder spiegelnd – reflektierenden Schicht oder Lage hinterlegt sein. Der Himmelbezug 3 ist also überwiegend mäßig diffus reflektierend ausgebildet und mit kleinen lokalen Zentren hoher Reflektivität (z.B. mit einem Reflexionsgrad von 70% oder mehr, speziell von 90% oder mehr), die sich an den Perforationslöchern bilden, versetzt.
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In der B-Säule 1 sind oberhalb eines Gurtstraffers, von dem hier nur dessen Montagebereich 4 gezeigt ist, zwei Lichtquellen in Form LEDs 5 angeordnet. Sie sind damit auch unterhalb des Himmelsbezugs 3 angeordnet. Die beiden LEDs 5 sind weißes Licht abstrahlende Hochleistungs-LEDs mit einer Bestrahlungsstärke von ca. 200 Lumen. An der B-Säule 1 ist zudem eine Freiformlinse 6 angeordnet, z.B. in einer Aussparung der B-Säule 1, welche das von den LEDs 5 abgestrahlte Licht auf den davon entfernt angeordneten Himmelbezug 3 lenkt. Die LEDs 5 und die Freiformlinse 6 können zu einem Beleuchtungselement bzw. zu einer Beleuchtungseinheit zusammengefasst sein, insbesondere vorgefertigt worden sein. Die Freiformlinse 6 kann z.B. aus Glas oder Kunststoff bestehen. Sie kann ein Spritzgussteil sein.
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2 zeigt in einer Ansicht von unten das Fahrzeugdach 2 mit dem Himmelbezug 3 sowie links und rechts in Bezug auf eine Fahrtrichtung F des Personenkraftwagens P je eine B-Säule 1. Zudem sind gedachte Quadranten Q1 bis Q4 mit ungefähr rechteckiger Grundform lang gestrichpunktet eingezeichnet, die zumindest annähernd Bereichen oberhalb jeweiliger Fahrzeugsitze (o. Abb.) des Personenkraftwagens P entsprechen. Der Quadrant Q1 entspricht dem Bereich oberhalb eines Fahrersitzes, der Quadrant Q2 dem Bereich oberhalb eines Beifahrersitzes und die beiden Quadranten Q3 und Q4 Bereichen oberhalb jeweiliger Rücksitze. Die beiden Quadranten Q1 und Q2 für die vorderen Sitze sind zueinander spiegelsymmetrisch ausgebildet und kleiner als die ebenfalls zueinander spiegelsymmetrisch ausgebildeten Quadranten Q3 und Q4 für die vorderen Sitze. Die obere B-Säule 1 entspricht in Fahrtrichtung der rechten B-Säule, die untere B-Säule 1 der linken B-Säule 1.
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Jede der beiden B-Säulen 1 ist wie in 1 beschrieben ausgebildet, so dass insgesamt vier LEDs 5 zur Beleuchtung des Himmelbezugs 3 selektiv bzw. wahlweise aktivierbar und deaktivierbar sind. Durch jede der LEDs 5 ist ein anderer Teilbereich des Himmelbezugs 3 beleuchtbar oder anstrahlbar, wobei hier nur die vorderen Teilbereiche T1 (einfach gestrichpunktet) und T2 (gestrichelt) eingezeichnet ist. Die Teilbereiche T1, T2 usw. umfassen einen jeweiligen Quadranten ganz (der Teilbereich T1 den Quadranten Q1, der Teilbereich T2 den Quadranten Q2 usw.) und zusätzlich einen daran angrenzenden, schmalen Bereich jeweils benachbarten Quadranten Q1 bis Q4. So gehören zum Teilbereich T2 auch schmale Streifen der Quadranten Q1 und Q4 sowie ein Eckbereich des Quadranten Q3. Die Teilbereiche T1, T2 weisen hier also ebenfalls eine in etwa rechteckige Grundform auf, ohne dass dies grundsätzlich notwendig ist.
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Außerhalb des zugehörigen Quadranten Q1 bis Q4 sowie in einem entsprechenden Bereich innerhalb des Quadranten Q1 bis Q4 (d.h., in einem Randbereich zu den anderen Quadranten) ist eine Beleuchtungsstärke geringer als in der Mitte des Quadranten Q1 bis Q4 oder als an seinen nicht an andere Quadranten stoßenden Randbereichen. Werden zwei benachbarte Quadranten Q1 bis Q4 gleichzeitig beleuchtet, so überlappen sie sich teilweise in einem Überlappungsbereich, und zwar mit ihren schwächer beleuchteten Randbereichen. Diesbezüglich ist ein Überlappungsbereich U der beiden Teilbereiche T1 und T2 dargestellt. In dem Überlappungsbereich U addieren sich die Beleuchtungsstärken der zugehörigen Teilbereiche T1, T2 dergestalt, dass zwischen ihnen keine oder keine starke Helligkeitslücke wahrnehmbar ist.
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3 zeigt in einer zu 2 analogen Ansicht eine erste Beleuchtungssituation, bei der nun die Teilbereiche der rechten Fahrzeugseite gleichzeitig beleuchtet werden, was vereinfacht durch entsprechend hell eingezeichnete Quadranten Q2 und Q4 angedeutet ist. In der ersten Beleuchtungssituation werden die Teilbereiche jeweils mit Licht L von LEDs 5 beleuchtet, die in der seitlich gegenüberliegenden B-Säule 1 untergebracht sind. Dies sind hier die LEDs 5 der linken B-Säule 1.
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4 zeigt die erste Beleuchtungssituation in Schnittdarstellung. Die erste Beleuchtungssituation ergibt den Vorteil einer vergleichsweise einfachen Berechnung der Freiformlinse 6 und einer vergleichsweise einfachen Ausleuchtung von Randbereichen der Teilbereiche.
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5 zeigt in einer zu 3 analogen Ansicht eine zweite Beleuchtungssituation, bei der nun die zugehörigen Teilbereiche der linken Fahrzeugseite gleichzeitig beleuchtet werden, wie vereinfacht durch die entsprechend hell gezeichneten Quadranten Q1 und Q3 angedeutet. In der zweiten Beleuchtungssituation werden die Teilbereiche jeweils mit Licht L von LEDs 5 beleuchtet, die in der seitengleichen B-Säule 1 untergebracht sind. Die ist dies ebenfalls die linke B-Säule 1.
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6 zeigt eine zu 4 analoge Darstellung für die zweite Beleuchtungssituation. Die zweite Beleuchtungssituation ergibt den Vorteil, dass eine Schattenbildung durch Passagiere oder Insassen noch besser vermieden wird.
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Bei einer Beleuchtung eines Teilbereichs strahlt dieser aufgrund seiner diffusen Reflektivität großflächig Licht in den darunterliegenden Raumbereich, insbesondere für eine optisch und ergonomisch besonders angenehme Sitzbeleuchtung eines darunter angeordneten Sitzes. Die Beleuchtungsstärke kann fahrzeugseitig und/oder von einem Nutzer gedimmt werden, insbesondere situationsabhängig. Zudem "glitzert" der beleuchtete Teilbereich nach Art eines Sternenhimmels.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So sind die Teilbereiche und damit auch die zugehörigen Quadranten individuell und in beliebiger Kombination beleuchtbar. Die Aktivierung der jeweiligen LEDs 5 kann automatisch durch das Fahrzeug und/oder durch Passagiere oder Insassen vorgenommen werden.
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Auch können weniger oder mehr als vier individuell beleuchtbare Teilbereiche vorgesehen sein.
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Zudem kann – z.B. automatisch durch das Fahrzeug und/oder durch Passagiere oder Insassen – eine Beleuchtungsstärke variiert werden, z.B. durch dimmen der zugehörigen LED(s).
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Darüber hinaus können die Teilbereiche jeweils durch mehrere LEDs beleuchtbar sein, welche Licht gleicher oder unterschiedlicher Farbe abstrahlen können.
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Auch können LEDs zur Beleuchtung des Himmelsbezugs 3 in anderen Säulen, in Kopfstützen usw. untergebracht sein.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- B-Säule
- 2
- Fahrzeugdach
- 3
- Himmelbezug
- 4
- Montagebereich
- 5
- LED
- 6
- Freiformlinse
- F
- Fahrtrichtung des Personenkraftwagens
- I
- Innenraum
- L
- Licht
- P
- Personenkraftwagen
- Q1–Q4
- Quadranten des Himmelbezugs
- T1–T2
- Beleuchtbare Teilbereiche des Himmelbezugs
- U
- Überlappungsbereich