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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fußbodenheizungsanordnung mit mehreren, in einem zu beheizenden Fußboden verlegten Heizkreisen und wenigstens einem Verteiler, der einem oder mehreren Heizkreisen zugeordnet ist, wobei der Verteiler wenigstens eine Ventileinrichtung für wenigstens einen Heizkreis oder eine Heizkreisgruppe aufweist, und einer übergeordneten Verteil- oder Anschlusseinrichtung, die mit dem wenigstens einen Verteiler verbunden ist, wobei die Verbindungsleitungen zwischen der übergeordneten Verteil- oder Anschlusseinrichtung und dem wenigstens einen Verteiler wenigstens teilweise in dem Fußboden verlegt sind.
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Eine im Wesentlichen gattungsgemäße Fußbodenheizungsanordnung ist aus der
DE 20 2012 102 072 U1 bekannt. Bei der bekannten Fußbodenheizungsanordnung kann durch die Verlegung der Verbindungsleitungen innerhalb des Fußbodens zu den an den Wänden typischerweise in einigen Metern Höhe montierten Verteilern der Montage- und Materialaufwand deutlich reduziert werden, zumal bei den im Boden verlegten Verbindungsleitungen – im Gegensatz zu Wandleitungen und hoch angebrachten Wandverteilern – keine Dämmung erforderlich ist.
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Die im Boden verlegten Verbindungsleitungen tragen vielmehr mit zur Heizleistung bei. Ferner werden die Wände von dort verlaufenden Verbindungsleitungen weitgehend freigehalten, so dass auch Beschädigungen durch Flurförderfahrzeuge od. dgl. ausgeschlossen werden können.
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Aus der genannten Schrift ist es auch bekannt, dass zusätzlich zu den Verteilereinrichtungen eine weitere Verteilung des Heizmediums auf einzelne Heizkreise erfolgt, wobei die entsprechenden Verzweigungen über fest vergossene T-Stücke realisiert werden.
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Im Stand der Technik sind weiterhin nach dem sog. Tichelmann-System konzipierte Heizungssysteme bekannt, die primär bei konventionellen Heizkörpern eingesetzt werden, aber auch für Flächenheizungen grundsätzlich bekannt sind.
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Bei einem Tichelmann-System werden mehrere Heizregister hydraulisch so angebunden, dass alle Register in der Summe die gleichen Registerheizkreislängen, einschließlich der Vor- und Rücklaufleitungen, aufweisen, so dass bei gleichen durchschnittlichen Leitungsquerschnitten näherungsweise gleiche Strömungsverhältnisse in allen Heizregistern herrschen, weshalb ein hydraulischer Abgleich zwischen den Heizregisterkreisen grundsätzlich entfallen kann und dementsprechend auch keine entsprechenden Ventileinrichtungen vorhanden sein müssen. Dies hat verschiedene Vorteile: So werden Drosselverluste durch Ventileinrichtungen vermieden, durch den Wegfall der Ventileinrichtungen können sich diese auch nicht mehr zusetzen, und auch die Entlüftung entsprechender Anlagen gestaltet sich einfacher.
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Bei der aus dem Stand der Technik bekannten Fußbodenheizungsanordnung sind an den Wänden noch Installationen für die Verteiler erforderlich, deren Zugänglichkeit gewährleistet sein muss, und die einem potentiellen Beschädigungsrisiko durch Flurförderfahrzeuge etc. ausgesetzt sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Fußbodenheizungsanordnung hinsichtlich Montage- und Wartungsaufwand sowie hinsichtlich des Kostenaufwandes für die Erstellung zu optimieren, wobei gleichzeitig eine robuster Betriebsweise erzielt werden soll.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Fußbodenheizungsanordnung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fußbodenheizungsanordnung sind in den abhängigen Schutzansprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß versorgt wenigstens ein Verteiler (vorzugsweise alle Verteiler) wenigstens eine Heizkreisgruppe mit mehreren Heizkreisen, wobei die Leitungsführung der Heizkreisgruppe derart ausgestaltet ist, dass eine Versorgung aller Heizkreise der Heizkreisgruppe mit jeweils näherungsweise gleichen Gesamtheizkreislängen und näherungsweise gleichen Gesamtströmungswiderständen realisiert wird, so dass ein hydraulischer Abgleich der einzelnen Heizkreise der Heizkreisgruppe untereinander entfallen kann.
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Dies entspricht einer Leitungsführung nach dem Tichelmann-System. Da ein hydraulischer Abgleich entfallen kann, kann auf den einzelnen Heizregistern zugeordnete Ventileinrichtungen verzichtet werden.
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Bevorzugt wird dieses Tichelmann-System dadurch realisiert, dass an den entsprechenden Verteiler mindestens eine Heizkreisgruppe mit mehreren Heizkreisen mittels jeweils eines Paars von dem Verteiler ausgehender Vorlauf- und Rücklaufleitungen angebunden ist, wobei die Vorlauf- und Rücklaufleitungspaare jeweils zu einer Schleife geschlossen sind, die Vor- und Rücklaufschleifen zueinander beanstandet mit gegenläufiger Orientierung der Schleifen angeordnet sind, und wobei zwischen den Vor- und Rücklaufschleifen die Heizkreise der Heizkreisgruppe angebunden sind, wobei der Heizkreis, der als erster an die Vorlaufschleife angebunden ist, als letzter an die Rücklaufschleife angebunden ist, und umgekehrt.
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Der Unterschied zu einem konventionellen Tichelmann-System besteht darin, dass die Vor- und Rücklaufleitungen nicht einfach, sondern schleifenförmig geführt sind, so dass jeder Abzweig eines Heizkreises bzw. Heizregisters (T-Stück) bei den Vor- und Rücklaufleitung von beiden Seiten versorgt wird. Dieses System wird nachfolgend auch als "modifiziertes Tichelmann-System" bezeichnet.
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Zur Erzielung der vorgenannten gegenläufigen Orientierung der Vor- bzw. Rücklaufschleifen für eine Heizkreisgruppe kann entweder die entsprechende Vorlauf- oder die entsprechende Rücklaufleitungsschleife zunächst von dem zugehörigen Verteiler weg und dann in Form einer U-förmigen Doppelschleife wieder zum Verteiler zurückgeführt werden. Bei einem konventionellen Tichelmann-System werden normalerweise Vor- und Rücklaufleitungen entweder von Vornherein in verschiedenen Richtungen durch einen Raum bzw. ein Gebäude gegenläufig geführt, oder es wird entweder die Vorlauf- oder die Rücklaufleitung zunächst ohne Abzweige parallel zu der jeweils anderen Leitung geführt, und dann in umgekehrter Richtung in Form einer Schleife zurückgeführt, wobei die Abzweige dann von diesem rückgeführten Teil abgehen, wodurch ebenfalls eine Gegenläufigkeit und ein Ausgleich der Rohrleitungsunterscheide erreicht wird.
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Bei der vorstehenden bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mit dem sog. modifizierten Tichelmann-System wird der bereits schleifenförmige Vor- oder Rücklauf wiederum schleifenförmig geführt, so dass dieser Vor- oder Rücklauf mit insgesamt vier parallelen Leitungen geführt wird.
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In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Verteiler oder wenigstens einer der Verteiler ebenfalls in dem Fußboden angeordnet ist.
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Alternativ ist das vorstehende (modifizierte) Tichelmann-System aber auch be konventionellen Wandverteilern realisierbar.
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Durch diese Anordnung entfällt die Notwendigkeit von Wandverteilungen, da fast alle Komponenten der Anlage im Fußboden selbst angeordnet sind, und es besteht lediglich die Notwendigkeit, die übergeordnete Verteil- und Anschlusseinrichtung, die sich häufig in der Nähe des Heizkessels befindet, außerhalb des Fußbodens anzuordnen.
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Im Rahmen der Erfindung ist eine mehrfach hierarchische Unterverteilung des Heizfluids vorgesehen. Die erste und höchste Ebene stellt die übergeordnete Verteil- und Anschlusseinrichtung dar. Diese versorgt einen – oder in den meisten Fällen – mehrere Verteiler, von denen wenigstens einer – bevorzugt aber alle – im Fußboden versenkt angeordnet sind.
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Diese Verteiler weisen jeweils Regulierventile für mehrere Heizkreise, bevorzugt aber für Heizkreisgruppen mit mehreren Heizkreisen auf.
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Beispielsweise könnte ein Verteiler vier Ventile enthalten, an die jeweils wiederum vier Heizkreise (auch als Heizregister bezeichnet) angeschlossen sind, so dass der Verteiler insgesamt 16 Heizkreise oder Heizregister versorgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens einer der im Fußboden angeordneten Verteiler mittels einer abnehmbaren Abdeckplatte selektiv zugänglich. Beispielsweise kann eine überfahrbare Klappe oder eine herausnehmbare Platte vorgesehen sein, nach deren Öffnen bzw. Entfernen die Ventileinrichtungen für die einzelnen Heizkreise- bzw. Heizkreisgruppen zugänglich sind und ggf. Wartungsarbeiten durchgeführt werden können.
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Während der hydraulische Abgleich der einzelnen Heizregister einer Heizkreisgruppe über das Tichelmann-System erfolgt, kann ein konstruktiv vorgegebener hydraulischer Grobabgleich der Heizkreisgruppen eines Verteilers dadurch erfolgen, dass die Anzahl der Heizkreise in den jeweiligen Heizkreisgruppen näherungsweise abhängig von der Länge der Vor- und Rücklaufleitungen zu den Heizkreisgruppen gewählt wird. So können z.B. die am weitesten vom Verteiler entfernten Heizkreisgruppen einen Heizkreis mehr als die näheren Gruppen mit vergleichbaren Flächen aufweisen, wodurch für die weiter entfernte Heizkreisgruppe der Strömungswiderstand gesenkt wird. Ein Feinabgleich kann außerdem durch entsprechende Ventileinrichtungen erfolgen.
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Für die Implementierung eines bereits konstruktiv vorgegebenen hydraulischen Grobabgleichs zwischen mehreren Verteilern kann vorgesehen sein, dass zu wenigstens einem der Verteiler mehrere hydraulisch parallel geschaltete Verbindungsleitungen von der übergeordneten Verteil- oder Anschlusseinrichtung verlegt sind, wobei die Anzahl der parallel geschalteten Verbindungsleitungen näherungsweise von der Verbindungsleitungslänge und/oder der über den Verteiler zu versorgenden Heizfläche abhängig gemacht wird. Die Verlegung mehrerer paralleler Leitungen ist der Verlegung von Leitungen größeren Querschnitts in der Regel deshalb vorzuziehen, weil Leitungen ab einem gewissen Querschnitt aus Stabilitätsgründen eine dickere Bodenplatte erforderlich machen würden, was durch die Verwendung mehrerer paralleler dünnerer Rohre vermieden werden kann.
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Bevorzugt ist die wenigstens eine im Fußboden angeordnete Verteileinrichtung in Bodenbereichen angeordnet, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des die Fußbodenheizungsanordnung aufweisenden Bauwerks im Wesentlichen frei zugänglich sind, insbesondere vor Türen, Toren oder Fluchtwegen. So ist ein einfacher Zugriff auf die Ventileinrichtungen bei Bedarf möglich, wobei dieser Zugriff in der Regel nur bei der Installation sowie zur Wartung bzw. bei Störungen erforderlich ist.
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Die Verbindungsleitungen und/oder die Vor- und Rücklaufschleifen der Heizgruppen sind bevorzugt derartig ausgebildet und im Fußboden verlegt, dass diese ebenfalls als Heizleitungen wirken, insbesondere mit vergleichbaren Abständen. Somit ist eine zusätzliche Isolation, wie sie bei an der Wand verlaufenden Leitungen laut EnEV ggf. vorgeschrieben ist, überflüssig.
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Besonders bevorzugt sind sämtliche Leitungen im Fußboden derart angeordnet, dass Kreuzungen von Leitungen vermieden bzw. minimiert werden. Eine Kreuzung von Leitungen, sofern es sich nicht um einen Abzweig wie ein T-Stück handelt, bedeutet nämlich in der Regel, dass eine Leitung unterhalb oder oberhalb der anderen verlaufen muss. Dies kann zu einer lokalen Schwächung der die Fußbodenheizung umgebenden Estrich- oder Betonschicht führen, so dass eine kreuzungslose Verlegung anzustreben ist.
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Diese kreuzungslose Verlegung kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass die Verbindungsleitungen und/oder die Vor- und Rücklaufschleifen der einzelnen Heizkreisgruppen entweder an den äußeren Rändern des Fußbodens des zu beheizenden Raumes geführt sind, und/oder dass diese parallel und in der Nähe von Bewegungsfugen in dem Fußboden angeordnet sind. Auf diese Weise können die bei rechteckigen Bodenplatten oberhalb bestimmter Dimension vorgeschriebenen Bewegungsfugen zumindest abschnittsweise frei von Heizleitungen gehalten werden, weil die Leitungen zu beiden Seiten der Bewegungsfuge geführt werden können.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, die nicht in den nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert wird, können die Verteiler jeweils für Vorlauf und Rücklauf getrennt ausgebildet sein.
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Durch die Trennung von Vorlauf- und Rücklaufverteilern können mehrere Heizregister einer Heizkreisgruppe in einer gedachten Rechteckfläche durch diagonal gegenüberliegende Vor- und Rücklaufverteiler versorgt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf einen Hallenboden mit einer erfindungsgemäßen Fußbodenheizungsanordnung mit insgesamt drei Verteilern;
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2 eine vergrößerte und um 90° gedrehte Detailansicht des linken Heizbereichs der Fußbodenheizungsanordnung von 1; und
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3 eine perspektivische partielle Draufsicht auf eine alternative Konfiguration einer erfindungsgemäßen Fußbodenheizungsanordnung.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Fußbodenheizungsanordnung für einen größeren rechteckigen Hallenboden. Im dem dargestellten Beispiel weist die Halle Raummaße von ca. 75 m × 25 m auf und ist durch zwei Bewegungsfugen 24a, b in insgesamt drei Abschnitte geteilt.
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Bei derartigen Hallenböden handelt es sich regelmäßig um Betonböden, in die die Fußbodenheizungsrohre direkt eingegossen werden und die durch die sog. Betonkernaktivierung beheizt werden.
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In manchen Applikationen ist alternativ auch eine Flächenkühlung gewünscht. In diesem Falle wird ein Kühlfluid durch die Heizleitungen geleitet. Diese Anwendung soll ebenfalls von der vorliegenden Erfindung erfasst werden, ohne jeweils jedes Mal gesondert erwähnt zu werden.
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Die Versorgung der Flächenheizung mit Wärmefluid (z.B. demineralisiertem Wasser) erfolgt über einen Heizkessel 10, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich eine übergeordnete Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 (auch als Zentralverteiler bezeichnet) befindet. Im Ausführungsbeispiel ist die übergeordnete Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 auch bereits in dem Fußboden angeordnet.
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Die übergeordnete Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 versorgt im Ausführungsbeispiel insgesamt drei Verteiler 20a–c, die jeweils den drei durch die Bewegungsfugen 24a, b getrennten Hallenbereichen zugeordnet sind, diese Anzahl kann selbstverständlich variieren.
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Hierzu sind die Verteiler mittels jeweils mehrerer paralleler Verbindungsleitungen an die Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 angebunden, wobei diese Leitungen in der Darstellung jeweils dunkler dargestellt sind als die übrigen Leitungen (hellere Verbindungsleitungen = Vorlauf-Verbindungsleitungen, dunklere Verbindungsleitungen = Rücklauf-Verbindungsleitungen).
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Dabei wird die Anzahl der parallelen Verbindungsleitungen abhängig von der Länge der Verbindungsleitungen variiert. So ist der der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 nächstliegende Verteiler 20a mit jeweils "nur" zwei parallelen Leitungen angebunden, wohingegen für die übrigen Verteiler 20b, 20c wie ersichtlich jeweils drei parallele Verbindungsleitungen für Vor- und Rücklauf vorgesehen sind. Die Verbindungsleitungen sind im Ausführungsbeispiel mit größerem Querschnitt als die eigentlichen Heizleitungen ausgebildet, vorliegend handelt es sich einheitlich um PE-Xa Rohre mit 32 mm Durchmesser und 3,0 mm minimaler Wanddicke.
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Die Verwendung mehrerer parallel geführter Verbindungsleitungen bietet den Vorteil, dass die dann verwendbaren Rohrdurchmesser in Betonplatten integriert werden können, ohne dass es zu einer mechanischen Schwächung der Betonplatte kommt, die ansonsten kostentreibende Dickenzuschläge für die Betonplatte erforderlich machen würde. Ein hydraulischer Feinabgleich – ausgehend von dem konstruktiv vorgegebenen Grobabgleich durch die unterschiedliche Zahl der Verbindungsleitungen – kann durch zusätzliche – nicht im Einzelnen dargestellte – Regulierventile in der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 bewirkt werden.
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Generell sind die Verbindungsleitungen mit vergleichbaren Abständen wie die eigentlichen Heizregisterleitungen verlegt, so dass die Verbindungsleitungen in den entsprechenden Verlegebereichen eine Heiz- bzw. Kühlfunktion mit übernehmen. Wie ersichtlich, sind die Flächenbereiche mit Verbindungen gerade in dem in der Zeichnung rechten Hallenbereich mit der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 relativ groß, da dort sämtliche Verbindungsleitungen für die übrigen Hallenbereiche ausgehend von der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 entlanglaufen. Da bei einer zusammenhängenden Halle eine unterschiedliche Beheizung einzelner Hallenabschnitte physikalisch kaum möglich ist, spielt es im Ergebnis keine Rolle, dass Verbindungsleitungen für weiter entfernte Heizkreise jeweils andere Heizkreisbereiche durchqueren.
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Die Führung der Verbindungsleitungen erfolgt wie weiter anhand von 1 ersichtlich zunächst in Längsrichtung entlang dem in der Figur unteren Rand, wobei dann die Verteiler 20a–c in Querrichtung über quer verlaufende Leitungen parallel zu und angrenzend an die Bewegungsfugen 24a, b angebunden werden.
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Die Verteiler 20a–c selbst sind in den Fußboden integriert, wozu in der Regel ein – nicht im Detail dargestellter – Metallkasten oder Rahmen mit einem abnehmbaren oder abklappbaren Deckel in die Betonplatte – untenseitig getragen von einer Fundamemt- und Ausgleichsbetonschicht – einbetoniert wird. Der Metallkasten kann Traversalen zur Abstützung des Deckels aufweisen, so dass Lasttragefähigkeiten erreicht werden, die ein Überfahren der Deckel mit Flurförderfahrzeugen od. dgl. ermöglichen.
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Auch wenn dies in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, können die Verteiler 20a–c aber auch konventionell an den Wänden befestigt sein.
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In den einzelnen Verteilern 20a–c sind jeweils ein Vorlauf- und ein Rücklaufverteiler angeordnet, in die die jeweiligen Verbindungsleitungen einmünden. Von den Verteilern 20a–c werden sodann mehrere Heizkreisgruppen mit wiederrum mehreren Heizkreisen oder Heizregistern versorgt, wobei die Anzahl der Heizkreisgruppen wiederum abhängig von der Verbindungsleitungslänge unterschiedlich gewählt sein kann. So wird bei besonders langer Verbindungsleitung bevorzugt eine größere Anzahl von (dann kürzerer) Heizkreisgruppen gewählt. So sind in 1 bei dem linken Heizkreisverteiler 20c vier Heizkreisgruppen vorgesehen, im Gegensatz zu jeweils drei Heizkreisgruppen bei den mittleren und dem rechten Heizkreisverteilern 20a, b, wodurch sich bei den zahlreicheren, kürzeren Heizkreisgruppen insgesamt geringere Strömungswiderstände ergeben. Neben dem geringeren hydraulischen Widerstand spricht für eine geringere Anzahl an Heizkreisgruppen bei den in Figur weiter rechts gelegenen Verteilern 20a, b, dass dort der Flächenanteil der Verbindungsleitungen größer ist als bei dem linken Verteiler 20c.
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Die einzelnen Heizkreisgruppen weisen jeweils mehrere Heizkreise oder Heizregister auf, wobei die Anzahl wiederum anhand der Entfernung von dem zugehörigen Verteiler variiert werden kann, d.h. die weiter vom Verteiler entfernten Heizkreisgruppen weisen eine höhere Zahl von Heizregistern auf. Die einzelnen Heizkreise einer Heizkreisgruppe werden jeweils über Vorlauf- und Rücklaufleitungsschleifen nach dem (modifizierten) Tichelmann-System angebunden, wobei für die einzelnen Schleifen Absperr- bzw. Regulierventile vorgesehen sind.
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Hierzu werden als sog. Tichelmann-Verteilerrohre im Ausführungsbeispiel PE-Xa-Rohre mit einem Durchmesser von 25 mm bei 2,3 mm minimaler Wanddicke verwendet, also etwas dünnere Leitungen als bei den Verbindungsleitungen.
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Die Heizkreise einer Heizkreisgruppe werden, wie schon erwähnt, nach dem (modifizierten) Tichelmann-System angebunden, so dass ein hydraulischer Abgleich der einzelnen Heizregister untereinander entfallen kann. Hierzu werden Vorlauf- und Rücklaufleitungspaare zu Schleifen verbunden, wie aus 2 mit einer vergrößerten, um 90° rotierten Darstellung des linken Heizbereichs der 1 mit dem Verteiler 20c am besten ersichtlich ist.
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In 2 sind die drei parallelen, von der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung 12 stammenden Verbindungsleitungen zum Verteiler 20c für den Vorlauf mit 26 und die drei parallelen Leitungen für den Rücklauf mit 28 bezeichnet. Die einzelnen Heizregister sind in 2 (und im Übrigen auch in 1) mit VT-HK und einer Kennziffer mit drei Ordnungsebenen bezeichnet, wobei die erste Zahl eine laufende Nummer des Verteilers, die zweite Zahl eine laufende Nummer der Heizkreisgruppe und die dritte Zahl eine laufende Nummer des Heizkreises oder Heizregisters bezeichnet.
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Beispielhaft sei in 2 die Heizkreisgruppe 1.1 mit zwei Heizregistern 1.1.1 und 1.1.2 betrachtet. Im oberen Bereich der 2 ist eine Rücklaufschleife mit 32 bezeichnet, die über die seitlichen Ränder von dem Verteiler 20c herangeführt wird. An diese Schleife 32 (genauer an deren innenliegende Leitung) sind die beiden Heizregister 1.1.1 und 1.1.2 jeweils über T-Stücke angebunden. Die korrespondierende Vorlaufschleife 30 im unteren Bereich der 2 ist dagegen komplexer geführt, denn die Schleife 30 wird kommend von dem Verteiler 20c zunächst ohne Abzweigungen bis ganz nach links geführt und dann nach einer Richtungsänderung um 180° wieder zurück als Doppelschleife. An das innenliegende Rohr dieser Doppelschleife sind dann wiederum die beiden Register 1.1.1 und 1.1.2 angebunden. Durch diese Konstruktion sind bei beiden Registern 1.1.1 und 1.1.2 insgesamt gleiche Vorlauf- und Rücklauflängen gegeben, so dass die Strömungsverhältnisse für beide Heizregister 1.1.1 und 1.1.2 näherungsweise gleich sind.
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Die eigentlichen Heizregister werden wiederum mit etwas dünneren Rohren als die Tichelmann-Verteilerrohre angebunden, nämlich mit einem PE-Xa-Rohr mit 20 mm Durchmesser und einer minimalen Wanddicke von 2,3 mm.
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Da die Verteilung des Heizfluids auf die einzelnen Heizregister ohne Ventile und Stellglieder auskommt, erhöht sich die Betriebssicherheit der Anlage.
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Die gesamte Leitungsführung gemäß den 1 und 2 ist – wie ersichtlich – so gestaltet, dass keine Kreuzungen von Leitungen auftreten (es sei denn, die Leitungen sind über T-Stücke miteinander verbunden), so dass die maximale Aufbauhöhe der Fußbodenheizungsanordnung nicht durch notwendiges Unter- oder Übereinanderführen von Leitungen erhöht wird.
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In 3 ist eine alternative Konfiguration einer erfindungsgemäßen Fußbodenheizungsanordnung partiell dargestellt, d.h. als Ausschnitt eines Heizkreisbereichs ohne die Bereiche mit der übergeordneten Verteil- und Anschlusseinrichtung, von der die Vor- und Rücklaufverbindungsleitungen 26', 28' stammen.
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Diese Konfiguration zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Verteiler 20' hier in etwa mittig angeordnet ist – im Gegensatz zu einer Anordnung in etwa in einer Ecke eines Heizbereichs bei der Ausführungsform gemäß den 1 und 2 –, was je nach Raumgeometrie vorteilhaft sein kann.
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Generell ist es offensichtlich, dass die optimalen Leitungsführungsmuster individuell von der jeweiligen Raumgeometrie stark abhängig sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012102072 U1 [0002]