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Die Erfindung betrifft ein Dentalinstrument zur Präparation von Zähnen, insbesondere Zahnwurzelkanälen. Ferner betrifft die Erfindung einen Stift zum Einsatz in ein vorgesehenes Bohrloch, insbesondere ein mit einem erfindungsgemäßen Dentalinstrument erzeugtes Bohrloch.
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Bei einer Zerstörung der Zahnkrone, insbesondere bei einer starken Zerstörung der Zahnkrone oder bei einer Zahnfraktur mit partiellem oder totalem Verlust der Zahnkrone besteht die Notwendigkeit einer Stiftversorgung zur Retention eines angestrebten bzw. erforderlichen Aufbaus. Eine derartige Verankerung wird durch einen Stift im Zahnwurzelkanal bewirkt. Ein solcher Stift kann vorgefertigt sein oder mittels eines Abdrucks im Labor angefertigt werden. In jedem Fall muss jedoch der Zahn zur Aufnahme des Stifts im Vorfeld präpariert werden. Durch die Präparation wird die Form des einzusetzenden Stifts im Zahn bzw. im Zahnwurzelkanal vorgegeben.
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Bekannt ist es, zur Präparation des Zahns zur Aufnahme des Stifts eine Bohrung vorzunehmen. Zur Schaffung des Bohrlochs werden häufig rotierende Werkzeuge verwendet, durch welche zylindrische oder konische Bohrungen erzeugt werden. Zylindrische oder konische Bohrungen bringen jedoch den Nachteil mit sich, dass sie nicht rotationsstabil sind, wodurch die Ausdrehwahrscheinlichkeit des einzusetzenden Stifts erhöht wird. Dies wiederum führt mitunter zu einem Versagen des gesamten Aufbaus bzw. der Restauration.
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Bislang versuchte man diesem Mangel bei zukommen indem man anstatt eines kreisförmigen Bohrlochs ein nicht- rotationssymmetrisches Bohrloch per Hand präparierte. Dies hat jedoch wiederum den Nachteil, dass keine definierte Form des Bohrlochs geschaffen werden kann, da die Freihand-Präparation hierzu nicht präzise genug ist. Des Weiteren ist es bei der Freihand-Präparation äußerst schwierig eine ausreichende Kongruenz zwischen Präparationsinstrument und dem vorgefertigten Wurzelstift zu erreichen, da überwiegend unregelmäßige Formen entstehen. Eine reproduzierbare, rotationsasymmetrische Kavitätengeometrie ist mit herkömmlichen Werkzeugen zur Freihand-Präparation daher nicht möglich. Bedingt durch die vorgenannten Nachteile der Freihand-Präparation sowie der Werkzeuge hierzu ist auch bei dieser Behandlungsmethode die Gefahr eines vorzeitigen Verlusts des Stiftes und damit der gesamten Restauration relativ hoch. Ferner besteht die Gefahr einer übermäßigen Schwächung oder Perforation der Wurzel.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein neues Dentalwerkzeug und einen neuen Stift anzugeben, insbesondere ein Dentalwerkzeug, welches die Präparation eines präzisen und rotationsstabilen Bohrlochs mit einer reproduzierbaren Hohlform ermöglicht und einen Stift zum Einsatz in ein derartiges Bohrloch.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Dentalinstruments gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Stifts durch die Merkmale des Anspruchs 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Dentalinstrument zur Präparation von Zähnen, insbesondere Zahnwurzelkanälen wird zum Abtragen von Zahnmaterial oszillierend betrieben oder ist oszillierend betreibbar und wird, insbesondere durch Schall, vorzugsweise durch Ultraschall, in Schwingung versetzt oder ist durch Schall in Schwingung versetzbar. Das Dentalinstrument ist zumindest zweiteilig ausgebildet, mit einem Präparationsgerät als erstem Teil und einer Führungshülse als zweitem Teil. Die Führungshülse ist zum Einführen und Führen des Dentalinstruments in einem vorgefertigten im Querschnitt kreisförmigen Bohrloch im Zahn vorgesehen, und verjüngt sich in einer vorgesehenen Vorschubrichtung parallel zu einer Längsachse des Dentalinstruments konusartig und weist an ihrem in Vorschubrichtung vorneliegendem Ende einen kreisförmigen Querschnitt auf. Das Präparationsgerät weist wenigstens einen Arbeitsbereich auf, der an seiner Oberfläche zumindest abschnittsweise zahnmaterialabtragend ausgebildet ist, wobei das Präparationsgerät senkrecht zur Längsachse einen rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Querschnitt zur Präparation eines rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Bohrlochs, das das vorgefertigte kreisförmige Bohrloch überlagert, aufweist.
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Das vorgefertigte im Querschnitt kreisförmige Bohrloch wird vor der eigentlichen Präparation mittels beispielsweise eines konischen Bohrers präpariert und entspricht in seiner Form und Dimension im Wesentlichen dem kreisförmigen Querschnitt des in Vorschubrichtung vorneliegenden Endes der Führungshülse. Die Konussteigung des Bohrers entspricht im Wesentlichen ebenfalls der Konussteigung der Führungshülse. Unter „kreisförmig” wird hierbei nicht ausschließlich eine exakte Kreisform verstanden, vielmehr umfasst dieser Begriff auch alle im Wesentlichen kreisförmigen Ausbildungen, also auch geringfügige Abweichungen von der Kreisform, wie sie beispielsweise in der zahnärztlichen Praxis bei der Ausbildung von Bohrlöchern vorkommen.
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Rotationsasymmetrisch bedeutet in diesem Zusammenhang „nicht kreisrund” und damit alle von der kreisrunden Form abweichenden Geometrien, wie beispielsweise Ovale, Ellipsen, Trapeze oder Kreuzform. Durch die Formulierung „im Wesentlichen oval” sollen Abweichungen von der idealen Ovalform, die beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen auftreten können oder die sich beispielsweise aufgrund des Vorsehens von Nuten, Aussparungen, Vorsprüngen oder Ähnlichem entlang der Oberfläche des Arbeitsbereichs ergeben, umfasst werden. Unter Fortdenken dieser Toleranzen oder Abweichungen durch beispielsweise Nuten, Aussparungen oder Vorsprünge soll jedoch die Ovalform als Grundform erkennbar sein. Die Ovalform ist dabei beispielsweise durch Kreisbögen und Geradenstücke gebildet und ist bevorzugt symmetrisch zu ihrer Längsachse und ihrer Querachse. Die Ovalform kann ebenso ellipsoid ausgebildet sein.
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„Überlagern” kann in diesem Zusammenhang bedeuten, dass beide Formen zumindest teilweise erkennbar bleiben, d. h. dass ein rotationsasymmetrisches, vorzugsweise im Wesentlichen ovales, Bohrloch vorliegt, welches an seinen Seiten Ausbuchtungen aufweist, die durch das vorgefertigte kreisförmige Bohrloch bedingt sind und während der Präparation durch die Führungshülse vom Arbeitsbereich ferngehalten werden.
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„Konusartig” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Führungshülse insgesamt als Konus angesehen werden kann, es sind jedoch ebenso Abweichungen von einer idealen Konusform möglich, wie sie beispielsweise durch das Vorsehen von Nuten oder Aussparungen oder insbesondere durch die Ausbildung eines Spalts zur Aufnahme des Präparationsgeräts bedingt sein können. Unter Fortdenken dieser Abweichungen soll jedoch die Konusform als Grundform erkennbar sein.
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Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass das erfindungsgemäße Werkzeug eine definierte, präzise und reproduzierbare rotationsasymmetrische, vorzugsweise im Wesentlichen ovale, Bohrlochgeometrie sicherstellt. Auf diese Weise wird die Ausdrehwahrscheinlichkeit eines einzusetzenden Wurzelstifts und die Möglichkeit des Verlustes der Restauration zumindest minimiert oder gar ganz verhindert.
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Die definierte Form wird bei der Erfindung unter anderem dadurch erreicht, dass die Führungshülse eine präzisen Führung des Dentalinstruments im vorgefertigten Bohrloch sicherstellt, da diese fest im vorgefertigten Bohrloch sitzt und das Präparationsgerät führt ohne dass ein Verkippen oder Verkanten des Präparationsgeräts möglich ist. Auf diese Weise ist das Werkzeug solchen zur Freihand-Präparation überlegen.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Präparationsgerät senkrecht zur Längsachse einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt aufweist, wobei das Präparationsgerät zwei Seitenabschnitte, zwei Mitteleabschnitte und einen Kopfabschnitt ausbildet, wobei die zwei Mittelabschnitte die zwei Seitenabschnitte miteinander verbinden, wobei zur Ausbildung des im Wesentlichen ovalen Querschnitts des Arbeitsbereichs im Querschnitt senkrecht zur Längsachse die Seitenabschnitte einen Kreisbogen ausbilden und die Mittelabschnitte im Wesentlichen geradlinig verlaufen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass am Arbeitsbereich zum Abtragen von Zahnmaterial zumindest abschnittsweise abrasive Oberflächen, insbesondere Diamantpartikel aufweisende Oberflächen, vorgesehen sind, wobei die abrasiven Oberflächen durch die Schwingungen des Dentalinstruments Zahnmaterial abtragen, wobei insbesondere die zwei Seitenabschnitten und der Kopfabschnitt als Arbeitsbereiche vorgesehen sind.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist die Führungshülse an ihrem in Vorschubrichtung hinten liegenden Ende einen in Vorschubrichtung in die Führungshülse hineinreichenden und sich parallel zur Längsachse vollständig durch die Führungshülse hindurch erstreckenden Spalt zur Aufnahme des und Verbindung mit dem Präparationsgerät auf.
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Bevorzugt ist der Umfang des im Querschnitt rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Präparationsgeräts größer als der Umfang der im Querschnitt kreisförmigen Führungshülse auf Höhe des Spaltbodens ausgebildet, wobei der Umfang der im Querschnitt kreisförmigen Führungshülse auf Höhe des Spaltbodens im Wesentlichen dem Umfang eines vorgefertigten Bohrlochs im Zahn entspricht und der Umfang des im Querschnitt rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Präparationsgeräts im Wesentlichen dem Umfang eines vorgesehenen rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Bohrlochs entspricht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Breite des Spalts im Wesentlichen der Breite des Präparationsgeräts entspricht, so dass das Präparationsgerät zum Herstellen einer Verbindung von Präparationsgerät und Führungshülse in den Spalt einführbar ist und eine um die Längsachse drehstabile Verbindung von Präparationsgerät und Führungshülse entsteht. Unter Breite des Spalts soll hierbei die kürzeste Entfernung senkrecht zur Längsachse von einer Spaltinnenfläche zur anderen verstanden werden. Bei der Breite des Präparationsgeräts handelt es sich um die kürzeste Entfernung senkrecht zur Längsachse der beiden Mittelabschnitte zueinander. Dies hat zum Vorteil, dass ein Verdrehen des Präparationsgeräts in der Führungshülse vermieden wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ragen der oder die Arbeitsbereiche des Präparationsgeräts im Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät vollständig in die Führungshülse eingeführt ist, zumindest teilweise über die Umfangsfläche der Führungshülse hinaus. Vollständig in die Führungshülse eingeführt bedeutet, dass das Präparationsgerät bis zur maximalen Einschubtiefe in die Führungshülse eingeführt ist. Dies ermöglicht die Präparation des vorgesehenen im Querschnitt rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Bohrlochs aus dem vorgefertigten im Querschnitt kreisförmigen Bohrlochs.
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Auch kann vorgesehen sein, dass der Kopfabschnitt entlang seiner Kanten abgerundet oder insgesamt kappenförmig ausgebildet ist, wobei der Bodenabschnitt des Spalts eine mit der Form des Kopfabschnitts korrespondierende Form aufweist, so dass der Kopfabschnitt des Präparationsgeräts und der Bodenabschnitt des Spalts der Führungshülse im Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät vollständig in die Führungshülse eingeführt ist, im Wesentlichen formschlüssig aneinander liegen.
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Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist an wenigstens einem, vorzugsweise an beiden, Mittelabschnitten des Präparationsgeräts eine Feder parallel zur Längsachse ausgebildet, und die Führungshülse bildet an wenigstens einer ihrer beiden, vorzugsweise an beiden, Spaltinnenflächen je eine Nut parallel zur Längsachse aus, wobei in einem Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät vollständig in die Führungshülse eingeführt ist, je eine Feder des Präparationsgeräts in je eine Nut der Führungshülse eingreift, so dass eine um die Längsachse drehstabile aber entlang der Längsachse lösbare Verbindung zwischen Präparationsgerät und Führungshülse gebildet wird. Diese Fortbildung der Erfindung bringt insbesondere den Vorteil mit, dass ein Verdrehen bzw. Verkanten des Dentalinstruments bzw. des Präparationsgeräts besonders effektiv vermieden wird.
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Auch kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Feder ihre korrespondierende Nut lediglich teilweise ausfüllt, wobei durch den entstehenden Freibereich in der Nut ein Kanal parallel zur Längsachse zur Führung von Kühlmittel und/oder zum Transport von abgetragenem Zahnmaterial gebildet wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass entgegen der Vorschubrichtung auf das Präparationsgerät ein Werkzeugschaft zur Verbindung mit einer Werkzeughalterung, beispielsweise einem Handstück oder einem Griff, und/oder einem Antriebswerkzeug und/oder Supportinstrumenten, beispielsweise Kühlmittelschläuchen, folgt.
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Der erfindungsgemäße Stift ist zum Einsatz in ein erzeugtes Bohrloch vorgesehen. Der Stift weist entlang seiner Längsachse wenigstens zwei aufeinander folgende Abschnitte auf, wobei ein erster Abschnitt senkrecht zur Längsachse einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, und wobei ein zweiter Abschnitt im Querschnitt rotationsasymmetrisch, vorzugsweise im Wesentlichen oval, ausgebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Stift kann zum Einsatz in jegliches Bohrloch mit einer seiner Geometrie entsprechenden Form vorgesehen sein.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Abschnitt sich insgesamt oder in Umfangsabschnitten zum ersten Abschnitt hin verjüngt, wobei der zweite Abschnitt insgesamt eine im Wesentlichen konusartige Form ausbildet.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der Umfang des im Querschnitt rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen zweiten Abschnitts größer als der Umfang des im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts ausgebildet ist, wobei der Umfang des im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts des Stifts im Wesentlichen dem Umfang eines im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts eines Bohrloch im Zahn entspricht, und wobei der Umfang des im Querschnitt rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, zweiten Abschnitts des Stifts dem Umfang eines rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, zweiten Abschnitts des Bohrlochs entspricht.
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Zwischen erstem und zweiten Abschnitt des Stifts kann wenigstens ein Übergangsbereich ausgebildet sein, wobei der Übergangsbereich den kreisförmigen Querschnitt des ersten Abschnitts in den rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Querschnitt des zweiten Abschnitts überführt.
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Beispielsweise ist der Stift aus Metall und/oder Kunststoff und/oder Keramik und/oder Glasfasern und/oder Carbonfasern oder Kombinationen der vorgenannten Materialien gebildet und/oder durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Form des Stifts durch die Form des erfindungsgemäßen Dentalinstruments definiert ist, wobei die Form des Wurzelstifts formkongruent zur Form von Führungshülse und Präparationsgerät des Dentalinstruments ausgebildet ist, so dass der Stift einen zur Führungshülse kongruenten im Querschnitt im Wesentlichen kreisrunden ersten Abschnitt aufweist, und einen zum Präparationsgerät kongruenten im Querschnitt rotationsasymmetrisch, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen Querschnitt, aufweist.
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Das Dentalgerät ist geeignet zur Durchführung eines Verfahrens zur Präparation von Zähnen, insbesondere Zahnwurzelkanälen. Ein derartiges Verfahren umfasst wenigstens die Schritte:
- – Vorfertigen eines im Querschnitt kreisförmigen Bohrlochs mittels eines konischen Bohrers;
- – Einführen der Führungshülse des erfindungsgemäßen Dentalinstruments in das vorgefertigte Bohrloch;
- – Einführen des Präparationsgeräts des erfindungsgemäßen Dentalinstruments in den Spalt der Führungshülse des erfindungsgemäßen Dentalinstruments bis zum Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät vollständig in die Führungshülse eingeführt ist;
- – Aktivieren des oszillierenden Betriebs des Dentalinstruments;
- – Ausführen einer Vorschubbewegung des Dentalinstruments entlang der Vorschubrichtung;
- – Präparation des im Querschnitt im Wesentlichen rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Bohrlochs durch den oszillierenden Betrieb und die Vorschubbewegung des Dentalinstruments, wobei die abrasiven Oberflächen am Arbeitsbereich Zahnmaterial abtragen;
- – Entfernen des Dentalinstrumentes aus dem angefertigten rotationsasymmetrischen, vorzugsweise im Wesentlichen ovalen, Bohrloch.
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Anschließend kann ein erfindungsgemäßer Stift in das hergestellte Bohrloch eingesetzt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dentalinstruments in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung mit Präparationsgerät und Führungshülse im Verbundzustand;
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2 das Ausführungsbeispiel nach 1 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung mit Präparationsgerät und Führungshülse außerhalb des Verbundzustand;
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3 das Präparationsgeräts des Dentalinstruments gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung;
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4 die Führungshülse des Dentalinstruments gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung;
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5 das Ausführungsbeispiel nach 1 in einer Draufsicht mit Blickwinkel von oben;
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6 das Präparationsgerät gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dentalinstruments in einer Draufsicht mit Blickwinkel von oben.
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7 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stifts in einer perspektivischen Darstellung,
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8 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stifts in einem mittels des erfindungsgemäßen Dentalinstruments hergestellten Bohrlochs in einer perspektivischen Darstellung.
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Einander entsprechende Teile und Komponenten in 1 bis 8, auch über die verschiedenen Ausführungsbeispiele hinweg, sind mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Dentalinstrument 1, in 1 im Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät 2 vollständig in die Führungshülse 3 eingeführt ist, in 2 zur besseren Darstellung des Präparationsgeräts 2 außerhalb dieser Stellung.
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1 und 2 zeigen das Dentalinstrument 1 zur Präparation von Zähnen 19, insbesondere Zahnwurzelkanälen, wobei das Dentalinstrument 1 zum Abtragen von Zahnmaterial oszillierend betrieben wird und durch Ultraschall in Schwingung versetzt wird. Das Dentalinstrument 1 ist zweiteilig ausgebildet, mit einem Präparationsgerät 2 als erstem Teil und einer Führungshülse 3 als zweitem Teil. Die Führungshülse 3 ist zum Einführen und Führen des Dentalinstruments 1 in einem vorgefertigten im Querschnitt kreisförmigen Bohrloch im Zahn 19 vorgesehen, und verjüngt sich in einer vorgesehenen Vorschubrichtung A parallel zu einer Längsachse B des Dentalinstruments 1 konusartig und weist an ihrem in Vorschubrichtung A vorneliegendem Ende 4 einen kreisförmigen Querschnitt auf. Das vorgefertigte kreisförmige Bohrloch wird vor der eigentlichen Präparation mit dem Dentalinstrument 1 mittels eines konischen Bohrers präpariert und entspricht in seiner Form und Dimension im Wesentlichen dem Führungsabschnitt 2. Die Konussteigung des Bohrers entspricht im Wesentlichen der Konussteigung der Führungshülse 3.
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Das Präparationsgerät 2 weist einen Arbeitsbereich 5 auf, der an seiner Oberfläche zumindest abschnittsweise zahnmaterialabtragend ausgebildet ist, wobei das Präparationsgerät 2 senkrecht zur Längsachse B einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt zur Präparation eines im Wesentlichen ovalen Bohrlochs 21, das das vorgefertigte kreisförmige Bohrloch überlagert, aufweist. Eine ideale Ovalform wird dabei lediglich durch das Vorsehen von Federn 13 unterbrochen. „Überlagern” bedeutet, dass beide Formen zumindest teilweise erkennbar bleiben, d. h. dass im Wesentlichen ein ovales Bohrloch 21 vorliegt, welches an seinen Seiten Ausbuchtungen aufweist, die durch das vorgefertigte kreisförmige Bohrloch bedingt sind und während der Präparation durch die Führungshülse 3 vom Arbeitsbereich 5 ferngehalten werden.
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Das Präparationsgerät 2 bildet, wie insbesondere 2 und 3 zeigen, zwei Seitenabschnitte 6', 6'', zwei Mitteleabschnitte 7', 7'' und einen Kopfabschnitt 8 aus, wobei die zwei Mittelabschnitte 7', 7'' die zwei Seitenabschnitte 6', 6'' miteinander verbinden, wobei zur Ausbildung des im Wesentlichen ovalen Querschnitts des Arbeitsbereichs 5 im Querschnitt senkrecht zur Längsachse B die Seitenabschnitte 6', 6'' einen Kreisbogen ausbilden und die Mittelabschnitte 7', 7'' im Wesentlichen geradlinig verlaufen, wie insbesondere 5 und 6 zeigen.
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Die zwei Seitenabschnitten 6', 6'' und der Kopfabschnitt 8 sind als Arbeitsbereiche 5 vorgesehen. Am Arbeitsbereich 5 sind zum Abtragen von Zahnmaterial abrasive Oberflächen vorgesehen, wobei die abrasiven Oberflächen durch die Schwingungen des Dentalinstruments 1 Zahnmaterial abtragen.
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1, 2 und 4 zeigen, dass die Führungshülse 3 an ihrem in Vorschubrichtung hinten liegenden Ende 17 einen in Vorschubrichtung A in die Führungshülse 3 hineinreichenden und sich parallel zur Längsachse vollständig durch die Führungshülse 3 hindurch erstreckenden Spalt 9 zur Aufnahme des und Verbindung mit dem Präparationsgerät 2 aufweist.
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Der Umfang des im Querschnitt ovalen Präparationsgeräts 2 ist größer als der Umfang der im Querschnitt kreisförmigen Führungshülse 3 auf Höhe des Spaltbodens 12 ausgebildet, wobei der Umfang der im Querschnitt kreisförmigen Führungshülse 3 auf Höhe des Spaltbodens 12 im Wesentlichen dem Umfang des vorgefertigten Bohrlochs im Zahn 19 entspricht und der Umfang des im Querschnitt ovalen Präparationsgeräts 2 im Wesentlichen dem Umfang des vorgesehenen ovalen Bohrlochs 21 entspricht.
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Die Breite des Spalts 9 entspricht im Wesentlichen der Breite des Präparationsgeräts 2, so dass das Präparationsgerät 2 zum Herstellen einer Verbindung von Präparationsgerät 2 und Führungshülse 3 in den Spalt 9 einführbar ist und eine um die Längsachse B drehstabile Verbindung von Präparationsgerät 2 und Führungshülse 3 entsteht. Dies hat zum Vorteil, dass ein Verdrehen des Präparationsgeräts 2 in der Führungshülse 3 vermieden wird.
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1 zeigt, dass die Arbeitsbereiche 5 des Präparationsgeräts 2 im Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät 2 vollständig in die Führungshülse 3 eingeführt ist, teilweise über die Umfangsfläche 10 der Führungshülse 3 hinausragen, so dass eine Präparation des Zahns 19 durch die Arbeitsbereiche 5 ermöglicht wird.
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Wie in 3 dargestellt ist der Kopfabschnitt 8 entlang seiner Kanten 11 abgerundet ausgebildet. Der Bodenabschnitt 12 des Spalts 9 weist eine mit der Form des Kopfabschnitts 8 korrespondierende Form auf, wie in 4 dargestellt. Dies hat zur Folge, dass der Kopfabschnitt 8 des Präparationsgeräts 2 und der Bodenabschnitt 12 des Spalts 9 der Führungshülse 3 im Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät 2 vollständig in die Führungshülse 3 eingeführt ist, im Wesentlichen formschlüssig aneinander liegen, wie in 1 dargestellt.
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1 bis 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem an beiden Mittelabschnitten 7', 7'' des Präparationsgeräts 2 eine Feder 13 parallel zur Längsachse B ausgebildet ist und bei dem die Führungshülse 3 an beiden Spaltinnenflächen 14 je eine Nut 15 parallel zur Längsachse B ausbildet, wobei in einem Verbundzustand, in dem das Präparationsgerät 2 vollständig in die Führungshülse 3 eingeführt ist, je eine Feder 13 des Präparationsgeräts 2 in je eine Nut 15 der Führungshülse 3 eingreift, so dass eine um die Längsachse B drehstabile aber entlang der Längsachse B lösbare Verbindung zwischen Präparationsgerät 2 und Führungshülse 3 gebildet wird. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem lediglich an einem Mittelabschnitt 7' des Präparationsgeräts 2 eine Feder 13 ausgebildet ist.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 bis 5 füllen die beiden Federn 13 ihre korrespondierenden Nuten 15 lediglich teilweise aus, wobei durch den entstehenden Freibereich in den Nuten 15 je ein Kanal 16 parallel zur Längsachse B zur Führung von Kühlmittel und/oder zum Transport von abgetragenem Zahnmaterial gebildet wird, wie insbesondere in 5 ersichtlich.
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1 bis 3 zeigen, dass entgegen der Vorschubrichtung A auf das Präparationsgerät 2 ein Werkzeugschaft 18 zur Verbindung mit einer Werkzeughalterung (nicht in den Figuren dargestellt), beispielsweise einem Handstück oder einem Griff, und/oder einem Antriebswerkzeug und/oder Supportinstrumenten, beispielsweise Kühlmittelschläuchen, folgt.
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7 zeigt einen erfindungsgemäßen Stift 20 zum Einsatz in ein mit einem erfindungsgemäßen Dentalinstrument 1 erzeugtes Bohrloch 21. Der Stift 20 weist entlang seiner Längsachse C wenigstens zwei aufeinander folgende Abschnitte 22, 23 auf, wobei ein erster Abschnitt 22 senkrecht zur Längsachse C einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und ein zweiter Abschnitt 23 im Querschnitt rotationsasymmetrisch, vorzugsweise im Wesentlichen oval, ausgebildet ist. Der zweite Abschnitt 23 verjüngt sich hin zum ersten Abschnitt 22, wobei der zweite Abschnitt 23 insgesamt eine im Wesentlichen konusartige Form ausbildet.
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Der Umfang des im Querschnitt im Wesentlichen ovalen und damit rotationsasymmetrischen zweiten Abschnitts 23 ist wie 8 zeigt größer als der Umfang des im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts 22 ausgebildet. Der Umfang des im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts 22 des Stifts 20 entspricht im Wesentlichen dem Umfang eines im Querschnitt kreisrunden ersten Abschnitts 24 eines Bohrlochs 21 im Zahn 19. Der Umfang des im Querschnitt im Wesentlichen ovalen zweiten Abschnitts 23 des Stifts 20 entspricht dem Umfang im Wesentlichen ovalen zweiten Abschnitts 25 des Bohrlochs 21.
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Die Form des Stifts 20 ist durch die Form des erfindungsgemäßen Dentalinstruments 1 bzw. durch die Form des durch das Dentalinstrument 1 geschaffenen Bohrlochs 21 definiert, wie in 8 zu sehen. Die Form des Stifts 20 ist formkongruent zur Form von Führungshülse 3 und Präparationsgerät 2 des Dentalinstruments 1 bzw. zum Bohrloch 21 ausgebildet, so dass der Stift 20 einen zur Führungshülse 3 bzw. zum ersten Abschnitt 24 des Bohrlochs 21 kongruenten im Querschnitt im Wesentlichen kreisrunden ersten Abschnitt 22 aufweist, und einen zum Präparationsgerät 2 bzw. zweiten Abschnitt 25 des Bohrlochs 21 kongruenten im Wesentlichen ovalen und damit rotationsasymmetrischen zweiten Abschnitt 23 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dentalinstrument
- 2
- Präparationsgerät
- 3
- Führungshülse
- 4
- in Vorschubrichtung vorneliegendes Ende
- 5
- Arbeitsbereich
- 6'; 6''
- Seitenabschnitt
- 7'; 7''
- Mittelabschnitt
- 8
- Kopfabschnitt
- 9
- Spalt
- 10
- Umfangsfläche
- 11
- Kante
- 12
- Bodenabschnitt
- 13
- Feder
- 14
- Spaltinnenfläche
- 15
- Nut
- 16
- Kanal
- 17
- in Vorschubrichtung hinten liegendes Ende
- 18
- Schaft
- 19
- Zahn
- 20
- Stift
- 21
- Bohrloch
- 22
- erster Abschnitt
- 23
- zweiter Abschnitt
- 24
- erster Abschnitt des Bohrlochs
- 25
- zweiter Abschnitt des Bohrlochs
- A
- Vorschubrichtung
- B
- Längsachse
- C
- Längsachse