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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hahnverlängerung zur Verbindung einer Wasserleitung mit einer Armatur. Derartige Hahnverlängerungen haben an einem Ende ein 1/2"-Außengewinde, das unmittelbar oder mittelbar mit einer Wasserleitung verbunden wird. Zumeist wird es unmittelbar in ein 1/2"-Innengewinde einer Wandscheibe eingeschraubt. Die Wandscheibe ist ein abgewinkeltes Endstück mit Befestigungslaschen, das in einer Wand eines Gebäudes befestigt ist. Am anderen Ende weisen die Hahnverlängerungen ein 1/2"-Innengewinde auf, über das unmittelbar oder mittelbar eine Armatur angeschlossen wird. Häufig wird als Zwischenstück ein sogenannter S-Anschluss eingesetzt, der an einem Ende ein 1/2"-Außengewinde zum Einschrauben in die Hahnverlängerung, am anderen Ende ein 3/4"-Außengewinde zur Verbindung mit der Armatur aufweist.
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Die Hahnverlängerung dient dazu, den in der jeweiligen Einbausituation vorhandenen Abstand zwischen der Wasserleitung bzw. der Wandscheibe und dem vorgesehenen Armaturenanschluss zu überbrücken. Dieser Abstand unterliegt großen Toleranzen, insbesondere weil sich die Gesamtdicke des Wandaufbaus zum Zeitpunkt der Installation der Wandscheibe nicht immer exakt vorhersagen lässt. Daher sind die Hahnverlängerungen in vielen unterschiedlichen Längen erhältlich, z.B. von 10 mm bis 50 mm in Abstufungen von 5 mm. Üblich ist auch eine Kombination mehrerer Hahnverlängerungen, um die benötigte Gesamtlänge zu erhalten.
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Dieses bekannte Vorgehen ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. Erstens zwingt es den Monteur, eine Vielzahl von Hahnverlängerungen unterschiedlicher Länge mitzuführen. Zweitens bringt jede zusätzliche Hahnverlängerung eine zusätzliche Gewindeverbindung in die Gesamtanordnung ein, die aufwändig von Hand abgedichtet werden muss, was den Zeitaufwand für die Montage und das Risiko einer Undichtigkeit erhöht. Drittens kommt es in der Praxis häufig vor, dass sich die verfügbaren Hahnverlängerungen nicht exakt zur der benötigten Länge kombinieren lassen. Dies führt zu optischen Mängeln, insbesondere wenn die kürzeste geeignete Kombination von Hahnverlängerungen länger ist als zur Überbrückung des Abstands erforderlich. In diesem Fall kann nach Aufschrauben einer Rosette ein schwer zu reinigender Gewindeabschnitt zwischen Rosette und Armatur sichtbar bleiben. Wird hingegen eine zu kurze Kombination von Hahnverlängerungen verwendet, steht ein zur Verbindung mit der Armatur vorgesehenes Gewinde nicht weit genug aus der Wand hervor, sodass die Armatur unter Umständen nicht dichtend montiert werden kann, so dass aufwendige Nachbesserungen erforderlich werden.
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Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Hahnverlängerung zur Verfügung zu stellen, mit der eine Verbindung zwischen Wasserleitung und Armatur einfacher und zuverlässiger hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Hahnverlängerung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen bildeen die Gegenstände der Unteransprüche.
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Die Hahnverlängerung hat ein 1/2"-Außengewinde zur Verbindung mit einer Wasserleitung und ein 1/2"-Innengewinde zur Verbindung mit einer Armatur, wobei das 1/2"-Außengewinde eine Länge von mindestens 30 mm aufweist.
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Das 1/2"-Außengewinde kann insbesondere in ein 1/2"-Innengewinde einer Wandscheibe, die einen Abschluss der Wasserleitung bildet, eingeschraubt werden. Das 1/2"-Innengewinde der Hahnverlängerung kann unmittelbar oder mittelbar mit einem passenden Armaturenanschluss verbunden werden, insbesondere über einen S-Anschluss, der ein 1/2"-Außengewinde aufweist, das in das 1/2"-Innengewinde der Hahnverlängerung eingeschraubt wird, und ein 3/4"-Außengewinde, das mit Hilfe einer Überwurfmutter mit der Armatur verspannt wird. Bei einer anderen Anwendung wird das 1/2"-Innengewinde unmittelbar mit einer Armatur verbunden, z. B. mit einem Eckventil.
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Die Hahnverlängerung kann eine im Wesentlichen oder vollständig rotationssymmetrische Form aufweisen. Das 1/2"-Außengewinde und das 1/2"-Innengewinde können entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet sein. Gedanklich kann die Hahnverlängerung in drei Abschnitte unterteilt werden, nämlich in einen wandseitigen Anschlussabschnitt, der das 1/2"-Außengewinde aufweist, einen armaturenseitigen Anschlussabschnitt, in dem das 1/2"-Innengewinde ausgebildet ist, und einen mittleren Abschnitt, der zwischen dem wandseitigen Anschlussabschnitt und dem armaturenseitigen Anschlussabschnitt angeordnet ist.
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Der armaturenseitige Anschlussabschnitt kann grundsätzlich eine beliebige Länge aufweisen. Zweckmäßig ist in der Regel eine Länge im Bereich von etwa 10 mm bis etwa 20 mm. Dies ist für eine dichtende Verschraubung mit einem 1/2"-Außengewinde insbesondere eines S-Anschlusses ausreichend. Der mittlere Abschnitt kann bevorzugt sehr kurz sein und eine Länge im Bereich von beispielsweise 2 mm bis 10 mm aufweisen.
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Das 1/2"-Außengewinde des wandseitigen Anschlussabschnitts weist bei der Erfindung eine Länge von 30 mm oder mehr auf und leistet somit in der Regel den größten Beitrag zur Gesamtlänge der Hahnverlängerung. Es kann bedarfsgerecht gekürzt werden, sodass die erfindungsgemäße Hahnverlängerung stets exakt auf die jeweilige Einbausituation abgestimmt werden kann. Dadurch wird mit einfachen Mitteln erreicht, dass die Armatur bzw. ein zur Verbindung mit der Armatur vorgesehenes Verbindungsstück exakt im richtigen Abstand von der Wand angeordnet ist. Die Armatur kann dadurch stets im idealen Abstand zur Wand befestigt werden.
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Insbesondere ist eine Anpassung der Länge der Hahnverlängerung derart möglich, dass zwischen Armatur und einer zur Abdeckung an der Wand anliegenden Rosette so klein ausfällt, dass er nicht als optische Beeinträchtigung empfunden wird.
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Außerdem ist es nicht länger erforderlich, eine Vielzahl von Hahnverlängerungen unterschiedlicher Länge bereitzuhalten. Stattdessen kann einfach eine erfindungsgemäße Hahnverlängerung auf die benötigte Länge gekürzt werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Hahnverlängerung über einen großen Teil ihrer Länge, nämlich mindestens im Bereich des 1/2"-Außengewindes, einen relativ geringen Außendurchmesser aufweist. Sie kann dadurch besonders einfach auch in für herkömmliche Hahnverlängerungen zu kleine Wandlöcher eingesetzt werden. Ein zeitaufwändiges Freistemmen zu kleiner Wandlöcher, was stets mit dem Risiko einer Beschädigung etwa bereits verlegter Fliesen einhergeht, ist daher nicht erforderlich.
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In weiteren Ausgestaltungen beträgt die Länge des 1/2"-Außengewindes mindestens 50 mm oder sogar mindestens 80 mm. Sie kann auch im Bereich von etwa 80 mm bis etwa 120 mm liegen, bevorzugt bei etwa 100 mm. Durch diese noch längeren Ausführungen des 1/2"-Außengewindes ist die Hahnverlängerung noch universeller einsetzbar, da sie auch für sehr tief liegende Wandscheiben und entsprechend große zu überbrückende Abstände angepasst werden kann. Dadurch kann auch in schwierigen Einbausituationen vermieden werden, dass mehrere Hahnverlängerungen miteinander kombiniert werden müssen.
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In einer Ausgestaltung weist die Hahnverlängerung an einem Innenumfang ein Mitnahmeprofil zum Einsetzen eines Steckschlüssels auf. Bei dem Mitnahmeprofil kann es sich beispielsweise um einen Innensechskant oder ein anderes, zylindrisches Profil mit zum Beispiel sternförmigem oder wellenförmigem Querschnitt oder mit einer Zahnung handeln. In diesen Fällen kann die Hahnverlängerung besonders einfach unter Verwendung eines korrespondierenden Steckschlüssels in ein 1/2"-Innengewinde, insbesondere einer Wandscheibe, eingeschraubt werden.
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In einer Ausgestaltung weisen das 1/2"-Außengewinde und das Mitnahmeprofil die gleiche Länge auf. Insbesondere können sich sowohl das 1/2"-Außengewinde als auch das Mitnahmeprofil im Wesentlichen über die gesamte Länge des wandseitigen Anschlussabschnitts der Hahnverlängerung erstrecken. Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass bei einer beliebigen Kürzung der Hahnverlängerung weiterhin ein Steckschlüssel in das Mitnahmeprofil eingesetzt werden kann.
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In einer Ausgestaltung weist die Hahnverlängerung einen wandseitigen Anschlussabschnitt auf, an dem das 1/2"-Außengewinde ausgebildet ist und der mit einer Rohrsäge kürzbar ist.
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In einer Ausgestaltung erstreckt sich das 1/2"-Außengewinde im Wesentlichen über die gesamte Länge des wandseitigen Anschlussabschnitts. Dadurch kann die Hahnverlängerung besonders stark gekürzt werden, wobei ein zum Einschrauben in eine Wandscheibe ausreichend langer Gewindeabschnitt des 1/2"-Außengewindes verbleibt.
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In einer Ausgestaltung besteht die Hahnverlängerung aus Messing. Es können unterschiedliche Messinglegierungen verwendet werden, insbesondere Rotguss.
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In einer Ausgestaltung ist die Hahnverlängerung alternativ oder zusätzlich verchromt. Sie ist dadurch besonders langlebig.
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In einer Ausgestaltung weist das 1/2"-Außengewinde eine Riffelung auf. Die Riffelung trägt dazu bei, das ein auf das 1/2"-Außengewinde aufgebrachtes Dichtmaterial, insbesondere Hanf oder Teflonband, beim Einschrauben der Hahnverlängerung in eine Wandscheibe tief in den Zwischenraum zwischen Innen- und Außengewinde eindringt, sodass eine besonders hohe Dichtigkeit erzielt wird. Außerdem vereinfacht sich durch die Riffelung der genannte Montageschritt.
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In einer Ausgestaltung beträgt eine Wandstärke der Hahnverlängerung im Bereich des 1/2"-Außengewindes 1,5 mm bis 3 mm. Dies stellt einen guten Kompromiss zwischen einfacher Kürzbarkeit, Durchflussmenge und Stabilität dar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Hahnverlängerung in einer vereinfachten, perspektivischen Ansicht,
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2 die Hahnverlängerung aus 1 in einem beispielhaften Einbauzustand in einer vereinfachten, teilweise geschnittenen Darstellung, und
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3 zwei miteinander kombinierte Hahnverlängerungen nach dem Stand der Technik in einer typischen Einbausituation.
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1 zeigt eine Hahnverlängerung 10 aus verchromtem Messing. Die Hahnverlängerung 10 hat einen wandseitigen Anschlussabschnitt 12 mit einem sich über dessen gesamte Länge l erstreckenden 1/2"-Außengewinde 14 zur Verbindung mit einer Wandscheibe sowie einen armaturseitigen Anschlussabschnitt 16 mit einem sich über eine Länge s erstreckenden 3/4"-Außengewinde 18 zur Verbindung mit einer Armatur. Die Länge l beträgt mindestens 30 mm.
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Das in der vereinfachten Figur nicht im Einzelnen dargestellte 1/2"-Außengewinde 14 kann sich über die gesamte Länge l erstrecken. Der wandseitige Anschlussabschnitt 12 mit dem 1/2"-Außengewinde 14 ist mit Hilfe einer nicht gezeigten Rohrsäge beliebig kürzbar.
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Am Innenumfang 20 des wandseitigen Anschlussabschnitts 12 kann ein Mitnahmeprofil zum Einsetzten eines Steckschlüssels angeordnet sein. Alternativ und wie im Beispiel gezeigt kann der Innenumfang 20 auch kreiszylindrisch ausgebildet sein. In diesem Fall kann die Hahnverlängerung 10 beim Einschrauben in eine Wandscheibe z.B. am armaturseitigen Anschlussabschnitt 16 gehalten werden.
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2 zeigt die Hahnverlängerung 10 aus 1 als Verbindung zwischen einer in einer Wand 44 befindlichen Wandscheibe 28 einer Wasserleitung 30 und einer Wannenarmatur 32 in einer vereinfachten Darstellung, teilweise im Schnitt. Das 1/2"-Außengewinde 14 der Hahnverlängerung 10 ist in ein Innengewinde der Wandscheibe 28 eingeschraubt. In das 1/2"-Innengewinde 18 der Hahnverlängerung 10 ist ein 1/2"-Außengewinde 26 eines S-Anschlusses 22 eingeschraubt.
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Die Armatur 32 ist mit einem 3/4"-Außengewinde 24 des S-Anschlusses 22 verbunden. Das 3/4"-Außengewinde 24 des S-Anschlusses ragt gerade soweit aus der Wand 26 heraus, dass es durch die Rosette 34 der Armatur 32 vollständig abgedeckt ist, soweit es nicht in die Überwurfmutter 36 eingeschraubt ist.
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Gut erkennbar sind die unterschiedlichen Längsabschnitte der Hahnverlängerung. Der wandseitige Anschlussabschnitt 12 hat eine Länge l von mindestens dreißig Millimetern. Der armaturseitige Anschlussabschnitt 16 ist kürzer. Er weist eine Länge s auf, die der Länge des 1/2"-Innengewindes 18 der Hahnverlängerung 10 entspricht. Zwischen dem wandseitigen Anschlussabschnitt 12 und dem armaturseitigen Anschlussabschnitt 16 weist die Hahnverlängerung einen mittleren Abschnitt 38 auf, der einen Übergang zwischen den beiden Abschnitten 12, 16 herstellt.
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Die Verbindung zwischen dem S-Anschluss 22 und der Armatur 32 wird wie üblich mit einer auf das 3/4"-Außengewinde 24 aufgeschraubten Überwurfmutter 36 der Armatur 32 hergestellt, so dass der S-Anschluss 22 mit der Armatur 32 verspannt ist. Zwischen S-Anschluss 22 und Armatur 32 kann ein Dichtungsring eingesetzt werden. Die Verbindung zwischen der zur Wasserleitung 30 zählenden Wandscheibe 28 und dem S-Anschluss 22 ist mit einer einzigen erfindungsgemäßen Hahnverlängerung 10 realisiert, der den gegebenen Abstand nach entsprechender Kürzung passgenau überbrückt.
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3 zeigt die typische Einbausituation aus 2 bei Verwendung zweier herkömmlicher Hahnverlängerungen 40, 42. Der gegebene Abstand zwischen der Wandscheibe 28 und der durch die gewünschte Montageposition der Armatur 32 vorgegebenen Position des S-Anschlusses 22 wird durch die beiden miteinander verschraubten Hahnverlängerungen 40, 42 überbrückt. Dies gegenüber der Lösung aus 2 eine zusätzliche, abzudichtende Schraubverbindung. Ebenfalls erkennbar ist, dass die Anordnung der beiden Hahnverlängerungen 40, 42 wegen des relativ großen Außendurchmessers der Hahnverlängerungen 40, 42 viel Bauraum beansprucht, so dass ein großes Wandloch erforderlich ist.