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Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Möbelkorpus bewegbaren Möbelteils, insbesondere Schublade, mit einer Stabilisierungseinrichtung zur Stabilisierung des Laufverhaltens des bewegbaren Möbelteils.
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Bei bewegbaren Möbelteilen insbesondere in Form von Schubladen, kann es vorkommen, dass die linke Schubladenseite nicht synchron zur rechten Schubladenseite läuft, was beim Ausziehen bzw. Einfahren zum Verkanten der Schublade führen kann. Um dieses Problem zu beheben, sind bereits beispielsweise aus der
DE 20 2012 002 378 U1 oder der
DE 20 2012 002 127 U1 Seitenstabilisatoren bekannt, die ein Gleichlauf von linker und rechter Schubladenseite in den zugeordneten Führungen schaffen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Führungsvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren Stabilisierungseinrichtung einfach aufgebaut und somit kostengünstig herstellbar ist, einfach zu montieren und funktionssicher ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Führungsvorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Möbelkorpus bewegbaren Möbelteils mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Stabilisierungseinrichtung einen einer ersten Längsseite des bewegbaren Möbelteils zugeordneten ersten Stabilisierungsarm und einen einer zweiten Längsseite des bewegbaren Möbelteils zugeordneten zweiten Stabilisierungsarm aufweist, wobei die Stabilisierungsarme jeweils einerseits korpusseitig schwenkbar gelagert sind und andererseits in eine Bodenebene des bewegbaren Möbelteils schwenkbar über Synchronisationsmittel miteinander zwangsgekoppelt sind, wobei die Synchronisationsmittel relativ sowohl zum ersten als auch zum zweiten Stabilisierungsarm verlagerbar sind und über Fixiermittel bodenseitig fixierbar oder fixiert sind.
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Die Stabilisierungseinrichtung weist als Hauptbestandteile zwei Stabilisierungsarme und Synchronisationsmittel zur Zwangskopplung der Stabilisierungsarme auf. Somit besteht die Stabilisierungseinrichtung aus wenigen Bauteilen. Sie lässt sich nachträglich an bereits bestehende bewegbare Möbelteile, insbesondere Schubladen, anbauen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Stabilisierungsarme und die Synchronisationsmittel derart ausgebildet und zueinander angeordnet, dass eine Art Scherenstruktur mit sich verlagernder Schwenkachse gebildet ist.
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In besonders bevorzugter Weise weisen die Synchronisationsmittel wenigstens ein bodenseitig drehbar gelagertes Synchronisationselement auf, das in ein Abrollen in Armlängsrichtung erlaubender Weise sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen Stabilisierungsarm in Eingriff steht.
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Besonders bevorzugt stehen das Synchronisationselement und der erste Stabilisierungsarm über eine erste Verzahnung mit dem Synchronisationselement und der zweite Stabilisierungsarm über eine zweite Verzahnung in Eingriff miteinander. In diesem Fall bilden die ineinander eingreifenden Zähne der Verzahnungen am Synchronisationselement einerseits und an den Stabilisierungsarmen andererseits eine formschlüssige Kraftübertragung, wodurch das bewegbare Möbelteil, insbesondere die Schublade schlupffrei betätigbar ist. Prinzipiell wäre es auch denkbar, die Stabilisierungsarme und das Synchronisationselement reibschlüssig miteinander zu koppeln, jedoch besteht hier die Gefahr von Schlupf. Mit den Verzahnungen lässt sich daher eine exaktere Synchronisation verwirklichen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die erste Verzahnung durch ein erstes Zahnrad/Zahnstangen-Paar gebildet. Zweckmäßigerweise befinden sich das Zahnrad am Synchronisationselement und die Zahnstange am ersten Stabilisierungsarm. Zweckmäßigerweise ist die zweite Verzahnung durch ein zweites Zahnrad/Zahnstangen-Paar gebildet. Auch dort befindet sich in bevorzugter Weise das Zahnrad am Synchronisationselement und die Zahnstange am zweiten Stabilisierungsarm.
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In besonders bevorzugter Weise ist ein einzelnes Zahnrad vorgesehen, das sowohl das Zahnrad für das erste Zahnrad/Zahnstangen-Paar als auch das Zahnrad für das zweite Zahnrad/Zahnstangen-Paar bildet. Die axiale Länge des einzelnen Zahnrads ist zweckmäßigerweise größer als die Breite der jeweiligen Zahnstangen, sodass die Zahnstange des ersten Zahnrad/Zahnstangen-Paares an der einen Seite und die Zahnstange des zweiten Zahnrad/Zahnstangen-Paares an der anderen Seite des Zahnrads mit diesem in Eingriff stehen.
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Alternativ ist es möglich, dass die erste Verzahnung ein einen Bestandteil des Synchronisationselements bildendes erstes Zahnrad und eine an dem ersten Stabilisierungsarm angeordnete erste Zahnstange aufweist, und die zweite Verzahnung ein einen Bestandteil des Synchronisationselements bildendes zweites Zahnrad und ein an dem zweiten Stabilisierungsarm angeordnetes zweites Zahnrad aufweist.
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Als Alternative zu den Verzahnungen zwischen dem Synchronisationselement und den Stabilisierungsarmen ist es möglich, dass die Synchronisationsmittel zusätzlich zum Synchronisationselement Synchronisationsarme aufweisen, die jeweils mit einem der Stabilisierungsarme schwenkbeweglich gekoppelt sind. Die Zwangskopplung der beiden Stabilisierungsarme erfolgt in diesem Fall nicht über die Verzahnungen sondern über die Synchronisationsarme und das Synchronisationselement.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Stabilisierungsarme jeweils einen in Armlängsrichtung verlaufenden Führungsschlitz zur Führung des Synchronisationselementes, insbesondere des zugeordneten Zahnrads des Synchronisationselementes, auf.
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In besonders bevorzugter Weise weist der Führungsschlitz zwei aneinander gegenüberliegende Schlitzflanken auf, von denen an einer die Zahnstange angeordnet ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Synchronisationselement wenigstens einen insbesondere scheibenförmig ausgebildeten Abstandshalter auf, der die beiden Stabilisierungsarme auf Abstand zu den sie umgebenden Komponenten des bewegbaren Möbelteils bzw. des Möbelkorpus hält.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind zwei Abstandshalter vorgesehen, die axial beabstandet zueinander angeordnet sind, wobei zwischen den Abstandshaltern das Stirnrad aufgenommen ist. Die Abstandshalter können den stirnseitigen Abschluss des Zahnrades bilden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Querschnitt, insbesondere der Durchmesser des Abstandshalters größer als der Durchmesser des Zahnrades, wobei die Stirnseiten der Abstandshalter jeweils eine Anlagefläche für einen zugeordneten Abschnitt der zugeordneten Stabilisierungsarme bilden, wobei das Zahnrad in die zugeordneten Führungsschlitze der Stabilisierungsarme eintaucht.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens zwei Führungseinheiten vorgesehen, von denen eine der einen Längskante des bewegbaren Möbelteils und eine andere der anderen Längskante des bewegbaren Möbelteils zugeordnet ist, wobei die Führungseinheiten jeweils eine am Möbelkorpus befestigbare Korpusschiene und wenigstens eine relativ zur Korpusschiene verschieblich gelagerte Laufschiene aufweisen. Die Führungseinheiten können als Vollauszug ausgebildet sein, bei dem zwei Laufschienen vorgesehen sind, die relativ zueinander beweglich sind, wobei eine der Laufschienen als Mittelschiene ausgebildet ist, da sie sowohl einerseits bezüglich der Korpusschiene als auch andererseits bezüglich der anderen Laufschiene beweglich geführt ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind der erste Stabilisierungsarm mittels Schwenklagermitteln schwenkbar an der Korpusschiene der einen Führungseinheit und der zweite Stabilisierungsarm mittels Schwenklagermitteln schwenkbar an der Korpusschiene der anderen Führungseinheit gelagert. Alternativ wäre es denkbar, die Stabilisierungsarme jeweils gesondert von den zugeordneten Führungseinheiten zu lagern, beispielsweise durch eine separate Montageplatte, die ihrerseits am Möbelkorpus montiert ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Schwenklagermittel je Stabilisierungsarm einen schwenkbeweglich am zugeordneten Stabilisierungsarm angeordneten Lagerzapfen auf, der eine an der zugeordneten Korpusschiene ausgebildete Lageröffnung durchsetzt und mittels Verriegelungsmitteln an der Korpusschiene eine Verschwenkung des Stabilisierungsarms erlaubend gesichert ist.
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Besonders bevorzugt weisen die Verriegelungsmittel einen quer zu einer Zapfenachse ausgerichteten Riegel auf und die Lageröffnung ist zweckmäßigerweise derart ausgebildet, dass der Riegel nach Art eines Bajonettverschlusses in einer Entriegelungsstellung durch die Lageröffnung passt, während er in einer Verriegelungsstellung in Anlage zur Korpusschiene liegt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist ein einen bei der Bewegung des Möbelteils mitbewegter Synchronisationselement-Träger vorgesehen, an dem das Synchronisationselement bodenseitig schwenkbar gelagert ist.
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In besonders bevorzugter Weise ist der Synchronisationselement-Träger frei von einer Anlagerung an einen Möbelteil-Boden des Möbelteils. Besonders bevorzugt ist der Synchronisationselement-Träger einerseits an der Laufschiene der einen Führungseinheit und andererseits an der Laufschiene der anderen Führungseinheit befestigt.
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In besonders bevorzugter Weise ist der Synchronisationselement-Träger als Teleskopschiene ausgebildet.
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Die Erfindung umfasst ferner ein Möbel, mit einem relativ zu einem Möbelkorpus bewegbaren, über eine Führungsvorrichtung geführten Möbelteil, das sich dadurch auszeichnet, dass die Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18 ausgebildet ist.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung, wobei sich das bewegbare Möbelteil in einer ersten Stellung befindet,
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2 eine perspektivische Darstellung der Führungsvorrichtung von 1, wobei sich das bewegbare Möbelteil in einer zweiten Stellung befindet,
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3 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus 2,
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4 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Y aus 1 mit einem angekoppelten Stabilisierungsarm und
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5 eine schamtische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung.
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Die 1 bis 4 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung 11. Die Führungsvorrichtung 11 ist hier beispielhaft beim Einsatz an einem als Schublade ausgebildeten Möbelteil 12 gezeigt. Es ist selbstverständlich möglich, die Führungsvorrichtung 11 auch an anderen Möbelteilen, insbesondere anderen Auszieh-Möbelteilen einzusetzen.
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Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 11 jedoch am Beispielsfall Schublade erläutert. Die Schublade ist mittels der Führungsvorrichtung 11 relativ zu einem Möbelkorpus 13 verschieblich gelagert. Die Führungsvorrichtung 11 umfasst mehrere Führungseinheiten 14, von denen zwei Führungseinheiten 14 einander entgegengesetzt liegenden Seitenwänden der Schublade zugeordnet sind.
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Die Führungseinheiten 14 besitzen jeweils eine Korpusschiene 15, die beispielsweise als umgebogenes Blechbauteil ausgestaltet sein kann. Die Korpusschiene 15 weist einen Korpuswinkel 16 auf, der einen Montageschenkel 17 besitzt, der mehrere, beispielsweise in Reihen hintereinander angeordnete, Befestigungslöcher (nicht dargestellt) aufweist, über die der Korpuswinkel 16 mit Hilfe geeigneter Befestigungsmittel an einer zugeordneten Seitenwand einer im Möbelkorpus ausgebildeten Schubladenaufnahme positionsfest befestigt werden kann. Der Korpuswinkel 16 besitzt einen winkelig vom Montageschenkel 17 abstehenden Auflagenabschnitt 18, an dem eine ebenfalls zur Führungseinheit 14 gehörende Laufschiene 19 mittels Lagermitteln (nicht dargestellt) verschieblich geführt ist. Die Laufschiene 19, die auch als Schubladenschiene bezeichnet werden kann, ist der Schublade zugeordnet und verläuft unterhalb des Schubladen-Bodens in Tiefenrichtung.
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Es ist möglich, dass neben der Laufschiene 19 und der Korpusschiene 15 eine Mittelschiene (nicht dargestellt) vorgesehen ist, die zum einen beweglich an der Korpusschiene 15 geführt ist und zum anderen an der Laufschiene 19 beweglich gelagert ist.
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Die Mittelschiene wirkt in diesem Fall also zwischen der Auszugsschiene 19 und der Korpusschiene 15. Ein aus Korpusschiene 15, Schubladenschiene und Mittelschiene bestehender Auszug wird als Vollauszug bezeichnet.
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Die Führungsvorrichtung 11 besitzt ferner eine Stabilisierungseinrichtung 20 zur Stabilisierung des Laufverhaltens der Schublade.
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Wie insbesondere in den 1 und 2 offenbart, weist die Stabilisierungseinrichtung 20 einen einer ersten Längsseite 21 der Schublade zugeordneten ersten Stabilisierungsarm 22 und einen einer zweiten Längsseite 23 der Schublade zugeordneten zweiten Stabilisierungsarm 24 auf.
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Wie insbesondere in den 1 und 2 zu erkennen, sind die Stabilisierungsarme 22, 24 im gezeigten Beispielsfall jeweils als einteilige, relativ lange, aus Flachmaterial bestehende Stangen ausgebildet. Zweckmäßigerweise bestehen die Stabilisierungsarme 22, 24 aus Metallmaterial. Die Stabilisierungsarme 22, 24 sind jeweils einerseits korpusseitig schwenkbar gelagert und andererseits in einer Bodenebene 25 der Schublade schwenkbar über Synchronisationsmittel 26 miteinander zwangsgekoppelt, wobei die Synchronisationsmittel 26 relativ sowohl zum ersten als auch zum zweiten Stabilisierungsarm 22, 24 verlagerbar sind und über Fixiermittel 27 bodenseitig fixierbar oder fixiert sind.
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Die korpusseitige Lagerung der Stabilisierungsarme 22, 24 wird jeweils über Schwenklagermittel 28 ermöglicht.
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Die Stabilisierungsarme 22, 24 besitzen jeweils einen einstückig mit dem Rest des Stabilisierungsarms 22, 24 verbundenen Lagerabschnitt 29, der sich, wie insbesondere in 1 oder 2 dargestellt, in einer anderen Ebene als der Rest des Stabilisierungsarms erstreckt. Mit anderen Worten, die Stabilisierungsarme 22, 24 sind jeweils senkrecht zu ihrer Längsrichtung abgeknickt, wobei die Lagerabschnitte 29 über eine Abknickung bzw. Stufe mit dem Rest der zugeordneten Stabilisierungsarme 22, 24 verbunden sind.
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Der mit dem Lagerabschnitt 29 verbundene Rest des zugeordneten Stabilisierungsarms 22, 24 ist als Kopplungsabschnitt 30 zu bezeichnen. Durch die Abknickung sind die Kopplungsabschnitte 30 der Stabilisierungsarme 22, 24 im montierten Gebrauchszustand relativ dicht unterhalb des Schubladenbodens angeordnet.
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Im gezeigten Beispielsfall erfolgt eine korpusseitige Befestigung der Stabilisierungsarme 22, 24 an der Unterseite des Auflagenabschnitts 18 des Korpuswinkels 16 der Korpusschiene 15. Hierzu besitzen die Lagerabschnitte 29 der Stabilisierungsarme 22, 24 eine insbesondere kreisförmige Durchgangsöffnung (nicht dargestellt), die Bestandteil der Schwenklagermittel 28 ist.
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Die Schwenklagermittel 28 umfassen ferner je Stabilisierungsarm 22, 24 einen Lagerzapfen 32, der einen insbesondere zylindrischen Basisabschnitt (nicht dargestellt) aufweist, der die Durchgangsöffnung des zugeordneten Stabilisierungsarms 22, 24 durchsetzt und dort am zugeordneten Stabilisierungsarm 22, 24 schwenkbar gelagert ist.
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Wie insbesondere in 4 gezeigt, besitzt der Lagerzapfen einen charakteristisch ausgebildeten Lagerkopf 33, der seinerseits einen zylindrischen Basisabschnitt 34 und einen den zylindrischen Basisabschnitt 34 quer zur Zapfenachse durchsetzenden Riegel 35 besitzt, der von der Mantelfläche des zylindrischen Basisabschnitts 34 nach radial außen abstehende Riegelabschnitte 36a, 36b besitzt. Alternativ wäre es möglich, den zylindrischen Basisabschnitt 34 und die Riegelabschnitte 36a, 36b als einstückiges Bauteil auszubilden.
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Dem Lagerkopf 33 eines jeweiligen Stabilisierungsarms 22, 24 ist eine im Auflagenabschnitt 18 ausgebildete schlüssellochförmige Lageröffnung 37 zugeordnet. Die Lageröffnung 37 besitzt einen zentralen kreisförmigen Mittelabschnitt (nicht dargestellt), an den sich in radialer Richtung zwei schlitzförmige Bereiche, die sich bezüglich der Lageröffnungsachse diametral gegenüberliegen, anschließen.
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Der Lagerzapfen 32 mit dem charakteristischen Lagerkopf 33 und die hierzu korrespondierende Lageröffnung 37 bilden gemeinsam eine Art Bajonettverschluss. Bei entsprechender Orientierung des Lagerzapfens 32, bei denen die Riegelabschnitte 36a, 36b fluchtend zu den schlitzförmigen Bereichen der Lageröffnung 37 angeordnet sind, lässt sich der Lagerzapfen 32 durch die Lageröffnung 37 hindurchstecken, wobei der Lagerkopf 33 die Lageröffnung 37 vollständig passiert, bis er an der Oberseite des Auflagenabschnitts 18 austritt. Durch Verdrehen des Lagerzapfens 32 bezüglich der Lageröffnung 37, lässt sich der Lagerzapfen 32 in eine Position bewegen, bei dem die Riegelabschnitte 36a, 36b nicht mehr mit den zugeordneten schlitzförmigen Bereichen der Lageröffnung 37 fluchten, wodurch eine Verriegelungsstellung erreicht wird, in der der Lagerzapfen 32 nicht mehr durch die Lageröffnung 37 passt, wodurch der zugeordnete Stabilisierungsarm 22, 24 schwenkbeweglich und in Höhenrichtung gesichert an der Korpusschiene 15 gelagert ist.
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Wie insbesondere in den 1 und 2 gezeigt, ist in den Kopplungsabschnitten 30 der Stabilisierungsarme 22, 24 jeweils ein in Armlängsrichtung verlaufender Führungsschlitz 38 vorgesehen. Der Führungsschlitz 38 besitzt zwei einander gegenüberliegende Schlitzflanken 39a, 39b, wobei an einer der Schlitzflanken 39a, 39b eine Zahnstange 40 als Bestandteil der Synchronisationsmittel 26 angeordnet ist.
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Wie bereits erwähnt, sind die beiden Stabilisierungsarme 22, 24 über die Synchronisationsmittel 26 miteinander zwangsgekoppelt. Die Synchronisationsmittel 26 besitzen ein Synchronisationselement 41, das am Schubladenboden drehbar gelagert ist und das in ein Abrollen in Armlängsrichtung erlaubender Weise sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen Stabilisierungsarm 22, 24 in Eingriff steht.
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Wie insbesondere in 3 dargestellt, stehen das Synchronisationselement 41 und der erste Stabilisierungsarm 22 über eine erste Verzahnung 42 und das Synchronisationselement 41 und der zweite Stabilisierungsarm 24 über eine zweite Verzahnung 43 in Eingriff miteinander. Die erste Verzahnung 42 wird durch ein erstes Zahnrad/Zahnstangen-Paar 44 und durch eine zweite Verzahnung 43 durch ein zweites Zahnrad/Zahnstangen-Paar 45 gebildet.
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Im gezeigten Beispielsfall weisen die Stabilisierungsarme 22, 24 also jeweils eine Zahnstange 40 an einer ihrer Schlitzflanken 39a, 39b des Führungsschlitzes 38 am Kopplungsabschnitt 30 auf. Diese beiden Zahnstangen 40 stehen jeweils mit einem Zahnrad 46 des Synchronisationselementes 41 in Verbindung, d. h. die Zahnstangen 40 kämmen mit dem zugeordneten Zahnrad 46 des Synchronisationselements 41.
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Wie insbesondere in 3 dargestellt, ist das Synchronisationselement 41 als eine Art Zahnrad-Rolle ausgebildet und umfasst das bereits erwähnte Zahnrad 46, an dessen Stirnseiten jeweils ein scheibenförmiger Abstandshalter 47 angeordnet ist. Der Durchmesser des scheibenförmigen Abstandshalters 47 ist größer als der Durchmesser des Zahnrads 46. Jedoch besitzt das Zahnrad 46 eine Axialerstreckung, die es erlaubt, dass gleichzeitig beide Zahnstangen 40 der Stabilisierungsarme 22, 24 mit dem Zahnrad 46 in Eingriff stehen, und zwar die Zahnstange 40 des ersten Zahnrad/Zahnstangen-Paares 44 an der einen und die Zahnstange 40 des zweiten Zahnrad/Zahnstangen-Paares 45 an der anderen Seite des Zahnrades 46 insbesondere höhenversetzt zueinander. Mit anderen Worten, das Zahnrad 46 greift sowohl in den Führungsschlitz 38 mit der Zahnstange 40 des ersten Stabilisierungsarms 22 als auch in den Führungsschlitz 38 mit der Zahnstange 40 des zweiten Stabilisierungsarms 24 ein.
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Wie insbesondere in 1 gezeigt, ist das Synchronisationselement 41 im gezeigten Beispielsfall nicht direkt an der Unterseite des Schubladen-Bodens drehbar gelagert, sondern es ist ein bei der Bewegung der Schublade mitbewegter Synchronisationselement-Träger 48 vorgesehen, an dem das Synchronisationselement 41 bodenseitig drehbar gelagert ist.
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Obgleich in 1 nicht dargestellt, ist der Synchronisationselement-Träger 48 frei von einer Anlagerung an den Schubladen-Boden. Der Synchronisationselement-Träger 48 ist einerseits an der Laufschiene 19 der einen Führungseinheit 14 an der ersten Längsseite 21 und andererseits an der Laufschiene 19 der anderen Führungseinheit 14 an der zweiten Längsseite 23 der Schublade gelagert.
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Wie insbesondere in 1 dargestellt, ist der Synchronisationselement-Träger 48 im Beispielsfall als Teleskopschiene ausgebildet. Die Teleskopschiene bietet den Vorteil, dass die Schublade ohne zusätzlichen Handgriff aus- und eingehängt werden kann, da sie, wie erwähnt, nicht an der Schublade befestigt ist. Ferner gewährleistet die Teleskopschiene, dass das in den Verzahnungen 42, 43 befindliche Synchronisationselement 41 unabhängig von der Korpusbreite die exakte Mittenposition zwischen den beiden Laufschienen 19 der Führungseinheiten 14 einnimmt.
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Die Teleskopschiene besitzt hierzu ein Basisteil 49 und ein hierzu relativ bewegliches Teleskopteil 50. Das Synchronisationselement 41 ist drehbar am Teleskopteil 50 gelagert, sodass es sich bei der Auszugsbewegung infolge der Bewegung der Stabilisierungsarme 22, 24 wie erwähnt mittig ausrichten kann.
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Die Funktion der Führungsvorrichtung 11 ist wie folgt zu beschreiben:
Zunächst befindet sich die Schublade in der in 2 gezeigten Schließstellung. Zum Öffnen der Schublade greift der Benutzer an die Schubladenfront und zieht die Schublade aus dem zugeordneten Schubladenfach heraus. Dabei schwenken die Stabilisierungsarme 22, 24, die korpusseitig ortsfest gelagert sind, um ihre korpusseitige Schwenkachse mit nach außen. Gleichzeitig wird das in den Führungsschlitzen 38 des ersten und auch des zweiten Stabilisierungsarms 22, 24 befindliche Synchronisationselement 41 relativ zu den beiden Stabilisierungsarmen 22, 24 bewegt, wobei das Zahnrad 46 des Synchronisationselement 41 sowohl mit der Zahnstange 40 des ersten Stabilisierungsarms 22 als auch mit der Zahnstange 40 des zweiten Stabilisierungsarms 24 kämmt. Die Stabilisierungsarme 22, 24 und das Synchronisationselement 41 sind derart ausgebildet und zueinander angeordnet, dass eine Art Scherenstruktur mit sich verlagernder Schwenkachse gebildet wird. Da die beiden Stabilisierungsarme 22, 24 über das Synchronisationselement 41 miteinander zwangsgekoppelt sind, laufen die beiden Längsseiten 21, 23 der Schublade synchron, wodurch ein Verkanten der Schublade beim Ausziehen bzw. Einfahren verhindert wird.
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Die 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung 11. Das weitere Ausführungsbeispiel der Führungsvorrichtung unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel durch die andersartige Ausgestaltung der Stabilisierungseinrichtung 20.
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Die Stabilisierungseinrichtung 20 weist einen der ersten Längsseite 21 zugeordneten ersten Stabilisierungsarm 22 und einen der zweiten Längsseite 23 zugeordneten zweiten Stabilisierungsarm 24 auf, die jeweils korpusseitig über Schwenklagermittel 28 an der Korpusschiene 15 der zugeordneten Führungseinheit 14 schwenkbar gelagert sind.
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Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die beiden Stabilisierungsarme 22, 24 jedoch andernends jeweils über weitere Schwenklagermittel 51 am Möbelkorpus 13, insbesondere an einer Rückwand 52 des im Möbelkorpus 13 ausgebildeten, die Schublade aufnehmenden Schubladenfachs schwenkbar gelagert. Charakteristisch ist, dass sich die beiden Stabilisierungsarme 22, 24 kreuzen und der erste Stabilisierungsarm 22 der korpusschienenseitig an der ersten Längsseite 21 gelagert ist, rückwandseitig im Bereich der zweiten Längsseite 23 gelagert ist und entsprechend der zweite Stabilisierungsarm 24 der korpusschienenseitig an der zweiten Längsseite 23 gelagert ist, rückwandseitig im Bereich der ersten Längsseite 21 gelagert ist.
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Die weiteren Schwenklagermittel 51 umfassen jeweils Verschiebeglieder 53, die entlang einer an der Rückwand 52 befestigten Schiene 54 in der Bodenebene 25 senkrecht zur Ein-/Ausfahrrichtung der Schublade längsverschieblich gelagert sind.
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Auch die Synchronisationsmittel 26 sind im Vergleich zu denen des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels deutlich verschieden.
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Die Synchronisationsmittel 26 umfassen ein Synchronisationselement 41, das an einer sich in der Bodenebene 25 unterhalb der Schublade angeordneten Führungsschiene 55 in Ein-/Ausfahrrichtung längsbeweglich gelagert ist.
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Im gezeigten Beispielsfall ist die Führungsschiene 55 mit einem Lagerabschnitt 56 an der Rückwand 52 des Schubladenfachs befestigt. Der Lagerabschnitt 56 ist mit einem sich in der Bodenebene 25 von der Rückwand 52 weg erstreckenden Führungsabschnitt 57 verbunden, der beispielsweise in mittiger Lage einen sich in Ein-/Ausfahrrichtung erstreckenden Führungsschlitz 58 aufweist.
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Der Führungsschlitz 58 dient zur Längsführung des Synchronisationselementes 41. Es ist möglich, dass das Synchronisationselement längsverschieblich im Führungsschlitz gelagert ist. Alternativ ist es denkbar, eine Verzahnung vorzusehen, bei dem wenigstens eine der Schlitzflanken des Führungsschlitzes mit einem Zahnstangenabschnitt ausgestattet ist und das Synchronisationselement ein mit dem Zahnstangenabschnitt in Eingriff stehendes Zahnrad aufweist.
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Die Synchronisationsmittel 26 umfassen neben dem an der Führungsschiene 55 geführten Synchronisationselement 41 noch einen ersten und einen zweiten Synchronisationsarm 59, 60, die jeweils einerseits schwenkbar am Synchronisationselement 41 gelagert und anderseits jeweils schwenkbar an den weiteren Schwenklagern 51 der Stabilisierungsarme 22, 24 gelagert sind. Dabei kreuzt der erste Synchronisationsarm 59 den zweiten Stabilisierungsarm 24 und ist am weiteren Schwenklager 51 des ersten Stabilisierungsarms 22 schwenkbar gelagert. Der zweite Synchronisationsarm 60 hingegen kreuzt den ersten Stabilisierungsarm 22 und ist am weiteren Schwenklager 51 des zweiten Stabilisierungsarms 24 schwenkbar gelagert.
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Die Scherenstruktur der beiden Stabilisierungsarme 22, 24 ist folglich über die beiden Synchronisationsarme 59, 60 mit dem Synchronisationselement 41 verbunden.
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Beim Einfahren der Schublade aus der in 5 gezeigten Stellung ins Schubladenfach schwenken die Stabilisierungsarme 22, 24 um ihre korpusschienenseitigen Schwenkachsen nach innen, also aufeinander zu. Durch die Scherenstruktur der sich überkreuzenden Stabilisierungsarme 22, 24 werden die mit den rückwandseitigen Schwenkachsen der Stabilisierungsarme 22, 24 ausgestatteten Verschiebeglieder 53 voneinander weg bewegt. Dies bewirkt über die Ankopplung der Verschiebeglieder 53 an die Synchronisationsarme 59, 60, dass das an die Synchronisationsarme 59, 60 angekoppelte Synchronisationselement 41 im Führungsschlitz 58 nach hinten in Richtung Rückwand 52 verlagert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012002378 U1 [0002]
- DE 202012002127 U1 [0002]