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Nachfolgend werden eine Scheibenwischeranordnung eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug beschrieben.
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Viele Kraftfahrzeuge sind heute mit Scheibenwischerautomatiken ausgerüstet, die einen Regensensor umfassen. Der Regensensor kann beispielsweise Regentropfen auf einer Frontscheibe des Kraftfahrzeugs detektieren. Ein solcher Regensensor ist in der Regel ein optischer Sensor. In Abhängigkeit von den erkannten Regentropfen kann ein Wischermotor betätigt werden, um die Scheibe zu wischen. Die Wischfrequenz einer entsprechenden Scheibenwischerautomatik basiert auf einer vom Fahrer manuell eingestellten Sensitivität des Regensensors. In Abhängigkeit von dieser Sensitivitätseinstellung und einer Detektion von Regen mittels des Regensensors wird bei Überschreiten eines Schwellwertes eine Wischanforderung ermittelt und ein Wischvorgang ausgelöst.
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Da ein Fahrer die Sensitivität in aller Regel nicht kontinuierlich den Wetterbedingungen anpasst, wird der Regensensor meist nicht im optimalen Sensitivitätsbereich betrieben. Somit können Störeinflüsse zu einer unnötigen Wischanforderung oder zu größeren Latenzzeiten bei einsetzendem Niederschlag führen.
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Die
JP 2014-043178 A offenbart eine automatische Wischeranordnung, die ausgehend von dem momentanen Ort eines Kraftfahrzeugs Wettervorhersageinformationen bezieht und daraus ermittelt, ob die Wettervorhersage Regen oder etwas anderes als Regen angibt. Eine Empfindlichkeit eines Regentropfendetektionssensors wird automatisch in Abhängigkeit des Wetters angepasst, wobei die Empfindlichkeit erhöht wird, wenn die Vorhersage Regen angibt. Wenn die Vorhersage etwas anderes als Regen angibt, wird die Empfindlichkeit erniedrigt.
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Wettervorhersagen sind jedoch nicht immer präzise. So kann es vorkommen, dass eine Wettervorhersage Regen vorhersagt, obwohl kein Regen herrscht. Umgekehrt kann auch Trockenheit vorhergesagt sein und Regen einsetzen. Das beschriebene Verfahren ist daher nicht unter allen Umständen präzise. Insbesondere wenn die Sensitivität aufgrund vermeintlicher Trockenheit herabgesetzt wird und es setzt Regen ein, kann dies zu Beeinträchtigungen der Sicht führen, die es aus Sicherheitsgründen zu vermeiden gilt.
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Somit stellt sich die Aufgabe, Scheibenwischeranordnungen und Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine präzisere Einstellung der Sensitivität eines Regensensors möglich ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein eine Scheibenwischeranordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1, sowie ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 4. Weiterführende Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Nachfolgend beschrieben wird eine Scheibenwischeranordnung eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Scheibenwischer, der mittels eines Scheibenwischermotors antreibbar ist, wobei eine Scheibenwischermotorsteuerung für den Scheibenwischermotor vorgesehen ist, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung mit einem Regensensor verbunden ist, wobei eine Sensitivität des Regensensors einstellbar ist, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung dazu eingerichtet ist, den Scheibenwischermotor in Abhängigkeit von einem Regensensorsignal und der Sensitivität des Regensensors zu betätigen, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung mit einem Ortsbestimmungssystem zur Ermittlung der Position des Kraftfahrzeugs verbunden ist, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung des Weiteren mit einem Kommunikationssystem des Kraftfahrzeugs verbunden ist, wobei von dem Kommunikationssystem Daten an die Scheibenwischermotorsteuerung übermittelbar sind, die aus Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeugs und Wetterdaten zusammengestellt sind, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung dazu eingerichtet ist, die Sensitivität des Regensensors in Abhängigkeit von den Daten anzupassen. Damit wird es möglich, die Sensitivität eines Regensensors eines Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit der Sensitivität von anderen in der Nähe befindlichen Kraftfahrzeugen und Wetterbedingungen anzupassen.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann die Scheibenwischermotorsteuerung dazu eingerichtet sein, die angepasste Sensitivität des Regensensors an das Kommunikationssystem zu übermitteln. Damit kann eine Weiterleitung der eigenen Sensitivität des Regensensors und Bereitstellung für andere Kraftfahrzeuge erfolgen.
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In einer anderen Ausgestaltung kann ein Bedienelement zur Einstellung der Sensitivität des Regensensors vorgesehen sein, wobei die Scheibenwischermotorsteuerung dazu eingerichtet ist, die Sensitivität des Regensensors aus einer Verrechnung der Einstellung am Bedienelement und der Daten einzustellen. Hiermit kann eine eingestellte Sensitivität entsprechend der Bedingungen in der Umgebung angepasst werden.
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Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Scheibenwischeranordnung der vorgenannten Art.
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Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung einer Sensitivität eines Regensensors zur automatischen Steuerung einer Scheibenwischanlage eines Kraftfahrzeugs, wobei Mittel zur Ermittlung einer Position des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind, wobei Abrufmittel zum Abrufen von Wetterdaten für eine Umgebung der Position des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind, wobei Abrufmittel zum Abrufen von Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges vorgesehen sind, wobei Einstellmittel zur Einstellung der Sensitivität des Regensensors unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge vorgesehen sind.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Wetterdaten eine Regenwahrscheinlichkeit für die Umgebung des Kraftfahrzeugs umfassen, wobei die Einstellmittel für die Sensitivität des Regensensors dazu eingerichtet sind, die Sensitivität unter Verwendung der Regenwahrscheinlichkeit einzustellen.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein Rechenmittel vorgesehen ist, das dazu eingerichtet ist, Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges zu mitteln, wobei die Einstellmittel dazu ausgebildet sind, die Sensitivität des Regensensors unter Verwendung der gemittelten Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge einzustellen.
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In einer weiteren Ausgestaltung können Sendemittel vorgesehen sein, die dazu eingerichtet sind, Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges an ein Rechenzentrum zu senden, wobei Empfangsmittel in dem Kraftfahrzeug vorgesehen sind, die dazu eingerichtet sind, die Sensitivitätseinstellungen abzurufen.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung kann das Rechenzentrum dazu eingerichtet sein, eine mittlere Sensitivitätseinstellung für eine Region zu errechnen.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung können Rechenmittel vorgesehen sein, die dazu eingerichtet sind, eine manuell eingestellte Sensitivitätseinstellung des Kraftfahrzeugs mit einer unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge errechneten Sensitivitätseinstellung zu verrechnen.
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In einer weiteren Ausgestaltung können in dem Kraftfahrzeug Sendemittel vorgesehen sein, die dazu eingerichtet sind, die eingestellte Sensitivität an das Rechenzentrum zu senden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung können die Einstellmittel dazu ausgebildet sein, die Sensitivität des Regensensors kontinuierlich einzustellen.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung können die Einstellmittel dazu ausgebildet sein, die Sensitivität des Regensensors in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs einzustellen.
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Eine weitere unabhängige Ausführungsform betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer Sensitivität eines Regensensors zur automatischen Steuerung einer Scheibenwischanordnung eines Kraftfahrzeugs.
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Das Verfahren kann folgende Aspekte vorsehen:
- a) Verfahren zur Einstellung einer Sensitivität eines Regensensors zur automatischen Steuerung einer Scheibenwischanordnung eines Kraftfahrzeugs, wobei eine Position des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, wobei Wetterdaten für eine Umgebung der Position des Kraftfahrzeugs und Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges abgerufen werden, wobei die Sensitivität des Regensensors unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge eingestellt wird.
- b) Verfahren nach Aspekt a, wobei die Wetterdaten eine Regenwahrscheinlichkeit für die Umgebung des Kraftfahrzeugs umfassen, wobei die Sensitivität des Regensensors unter Verwendung der Regenwahrscheinlichkeit eingestellt wird.
- c) Verfahren nach Aspekt a oder b, wobei aus den Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges eine mittlere Sensitivität ermittelt wird, wobei die Sensitivität des Regensensors des Kraftfahrzeuges unter Verwendung der mittleren Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge eingestellt wird.
- d) Verfahren nach einem der vorangegangenen Aspekte, wobei eine oder mehrere Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeuges an ein Rechenzentrum 28 gesendet werden, wobei eine oder mehrere Sensitivitätseinstellungen von dem Kraftfahrzeug abgerufen werden.
- e) Verfahren nach Aspekt d, wobei das Rechenzentrum eine mittlere Sensitivitätseinstellung für eine Region errechnet.
- f) Verfahren nach einem der vorangegangenen Aspekte, wobei eine manuell eingestellte Sensitivität des Kraftfahrzeugs mit einer unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge verrechnet wird.
- g) Verfahren nach einem der vorangegangenen Aspekte, wobei die eingestellte Sensitivität des Kraftfahrzeuges an das Rechenzentrum gesendet wird.
- h) Verfahren nach einem der vorangegangenen Aspekte, wobei die Sensitivität des Regensensors kontinuierlich eingestellt wird.
- i) Verfahren nach einem der vorangegangenen Aspekte, wobei die Sensitivität des Regensensors in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs eingestellt wird.
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Das Verfahren sieht somit vor, dass eine Position des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, wobei Wetterdaten für eine Umgebung der Position des Kraftfahrzeugs und Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeugs abgerufen werden, wobei die Sensitivität des Regensensors unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellungen der anderen Kraftfahrzeuge eingestellt wird.
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Durch die Kombination von Wetterdaten und Sensitivitätseinstellungen anderer am Verkehr teilnehmender Kraftfahrzeuge kann eine präzisere Anpassung der Sensitivität des Regensensors des Kraftfahrzeugs erreicht werden als nur durch die Verwendung von Wetterdaten alleine. Die Verwendung von Sensitivitätseinstellungen der anderen, in der Nähe befindlichen Kraftfahrzeuge ermöglicht zum Beispiel eine Erhöhung der Sensitivität des Regensensors auch dann, wenn die Wetterdaten Trockenheit vorhersagen, die Sensitivität der Regensensoren der anderen Kraftfahrzeuge jedoch erhöht ist. Eine höhere Sensitivität der Regensensoren der anderen Kraftfahrzeuge in der Nähe ist ein Hinweis darauf, dass in der Region Regen herrscht. Umgekehrt kann, wenn die Wetterdaten Regen vorhersagen, die Sensitivität bereits erhöht werden, bevor der Regen tatsächlich anfängt zu fallen. Hierdurch kann zum Beispiel erreicht werden, dass der Scheibenwischer bei tatsächlich einsetzendem Regen ohne große Latenzzeit zu wischen beginnt. Dies gewährleistet stets bestmögliche Sicht.
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”Umgebung” und ”Nähe” können abhängig von der konkreten Ausgestaltung die gleichen Regionen bezeichnen, jedoch auch unterschiedliche Regionen darstellen. So kann das Raster der Wetterdaten ein anderes sein als das Raster der in der Nähe befindlichen Kraftfahrzeuge. Auch kann die Art des Empfangs der entsprechenden Daten unterschiedlich sein. Daten anderer Kraftfahrzeuge kann z. B. über ein Kraftfahrzeug-zu-Kraftfahrzeug-Netzwerk empfangen werden, Wetterdaten über andere Mittel, z. B. Radio oder Internet.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung können die Wetterdaten eine Regenwahrscheinlichkeit für das Kraftfahrzeug umfassen. Die Regenwahrscheinlichkeit kann zum Beispiel zwischen 0 und 1 variieren, wobei eine Regenwahrscheinlichkeit von 0 Trockenheit entspricht, eine Regenwahrscheinlichkeit von 1 Regen. Die Regenwahrscheinlichkeit kann alternativ oder zusätzlich auch anders klassifiziert werden und die Stärke des Regens berücksichtigen, sodass zwischen schwachem Regen und starkem Regen unterschieden werden kann. Die Sensitivität eines Regensensors kann entsprechend eingestellt werden.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung des Verfahrens kann aus den Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeugs eine mittlere Sensitivität errechnet werden, wobei die Sensitivität des Regensensors des Kraftfahrzeugs unter Verwendung der mittleren Sensitivität eingestellt wird. Die Errechnung der mittleren Sensitivität kann unter Verwendung verschiedener Algorithmen geschehen und kann einen Mittelwert darstellen, einen Median, einen gewichteten Mittelwert oder dergleichen.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge der Nähe des Kraftfahrzeugs an ein Rechenzentrum gesendet werden, wobei eine oder mehrere Sensitivitätseinstellungen von dem Kraftfahrzeug abgerufen werden. Hierdurch kann eine gemeinsame Abfrage für Wetterdaten und Sensitivitätseinstellungen anderer Kraftfahrzeuge ausreichen. Dies reduziert die Anzahl der unterschiedlichen erforderlichen Komponenten im Kraftfahrzeug.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Rechenzentrum eine mittlere Sensitivitätseinstellung für eine Region errechnet. Die Region kann mit Nähe und/oder Umgebung der Position des Kraftfahrzeugs zusammenfallen. Wenn das Rechenzentrum die Ermittlung der mittleren Sensitivität übernimmt, kann die rechenintensive Verarbeitung von Wetterdaten und Sensitivitätseinstellung anderer Kraftfahrzeuge im Rechenzentrum vorgenommen werden, was den Rechenaufwand im Kraftfahrzeug reduziert und die erforderliche zu übermittelnde Datenmenge gering hält.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann eine manuell eingestellte Sensitivität des Kraftfahrzeugs mit einer unter Verwendung der Wetterdaten und der Sensitivitätseinstellung der anderen Kraftfahrzeuge verrechnet werden. Somit kann ein fahrerspezifischer Wunsch einer Sensitivitätseinstellung bei dem Verfahren berücksichtigt werden und die Sensitivität individuell angepasst werden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann die eingestellte Sensitivität des Kraftfahrzeugs an das Rechenzentrum gesandt werden. Somit können die Sensitivitätseinstellungen des Kraftfahrzeugs für andere Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen.
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Gemäß einem anderen weiterführenden Aspekt kann die Sensitivität des Regensensors kontinuierlich eingestellt werden. Hierdurch kann eine zeitnahe Anpassung an sich ändernde Umgebungsbedingungen erreicht werden. So kann beispielsweise eine nasse Straße eine Erhöhung der Sensitivität des Regensensors erforderlich machen, obwohl der Regen aufgehört hat.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann die Sensitivität des Regensensors in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs eingestellt werden. Bei niedrigerer Geschwindigkeit kann es reichen, seltener zu wischen als bei höherer Geschwindigkeit.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer Scheibenwischeranordnung;
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2 ein Kraftfahrzeug in einer Umgebung;
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3 eine Funktionsübersicht der Scheibenwischeranordnung sowie
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4 eine Algorithmusübersicht.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 2 mit einer Scheibenwischeranordnung 4 (gestrichelt umrahmt).
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Die Scheibenwischeranordnung 4 weist ein Scheibenwischer(paar) 6 auf, das von einem Scheibenwischermotor 8 angetrieben wird. Der Scheibenwischermotor 8 ist mit einer Scheibenwischermotorsteuerung 10 verbunden. Die Scheibenwischermotorsteuerung 10 sendet Steuersignale an den Scheibenwischermotor 8 zur Betätigung der Scheibenwischer 6.
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In einer Windschutzscheibe 12 ist ein Regensensor 14 angeordnet, der mit der Scheibenwischermotorsteuerung 10 verbunden ist. Der Regensensor 14 kann beispielsweise ein optischer Sensor sein, der Tropfen auf der Windschutzscheibe 12 erkennt. Abhängig von der Anzahl der Tropfen, die von dem Regensensor 14 erfasst wird, oder einer anderen Größe, die repräsentativ für die Notwendigkeit einer Reinigung der Windschutzscheibe 12 mittels des Scheibenwischers 6 ist, kann die Scheibenwischermotorsteuerung 10 eine Wischanforderung an den Scheibenwischermotor 8 senden.
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Ein Bedienelement 16, beispielsweise ein Lenkstockhebel, kann zur Einstellung einer Sensitivität des Regensensors dienen. Die Sensitivität kann im Regensensor 14 selbst festgelegt sein, sie kann aber auch in der Scheibenwischermotorsteuerung 10 angeordnet sein, was die Verschaltung vereinfacht. Somit können in der Scheibenwischermotorsteuerung abhängig von der Sensitivität Schwellwert hoch- oder heruntergesetzt werden.
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Des Weiteren ist ein Kommunikationsmodul 18 vorgesehen, das zur Kommunikation mit einem Rechenzentrum ausgebildet ist. Die Kommunikation kann beispielsweise über das Mobilfunknetz und das Internet geführt werden. Mit Hilfe eines Navigationssystems 20 wird ein momentaner Ort des Kraftfahrzeugs 2 sowie eine Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 2 bestimmt. Hierdurch kann ein relevantes Gebiet ermittelt werden, für das eine Sensitivität des Regensensors 14 relevant ist.
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Die Scheibenwischermotorsteuerung 10 kann dazu ausgebildet sein, die mittels des Kommunikationsmoduls 18 ermittelte Sensitivität, die von Wetterdaten in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs 2 und von Sensitivitätseinstellungen von Regensensoren anderer Kraftfahrzeuge ermittelt wurde, und einer eigenen über das Bedienelement 16 eingestellten Sensitivität ermittelt werden. Die Wetterdaten, die über das Kommunikationsmodul 18 abgerufen werden, können eine Regenwahrscheinlichkeit für die relevante Umgebung des Kraftfahrzeugs 2 umfassen.
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2 zeigt eine Umgebung um das Kraftfahrzeug 2.
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In der Nähe des Kraftfahrzeugs 2 befinden sich weitere Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4. Die Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 befinden sich in Fahrtrichtung X vor dem Kraftfahrzeug 2 und befinden sich damit in einer Umgebung 24 (gestrichelt dargestellt).
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Die Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 melden die Sensitivitätseinstellungen ihrer Regensensoren über ein Netzwerk 26 an ein Rechenzentrum 28. Das Rechenzentrum 28 bezieht von einem Wetterrechenzentrum 30 eine Regenwahrscheinlichkeit für die Umgebung 24. Aus dieser Regenwahrscheinlichkeit sowie den Einstellungen der Sensitivität der Regensensoren der Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 wird eine mittlere Sensitivität in Abhängigkeit von der Regenwahrscheinlichkeit ermittelt und an das Kraftfahrzeug 2 gesendet. Dort kann in Abhängigkeit von der über das Bedienelement 16 eingestellten Sensitivität eine neue Sensitivität eingestellt werden.
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Das Verfahren kann fortlaufend durchgeführt werden.
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3 zeigt eine Funktionsübersicht des Verfahrens.
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Das Rechenzentrum 28 empfängt von den Kraftfahrzeugen 22.1 bis 22.4 sowohl Positionsdaten sowie Sensitivitätsdaten bzw. Wischerstatusdaten. Vom Wetterrechenzentrum 30 erhält das Rechenzentrum 28 Wetterdaten. Abhängig hiervon ermittelt das Rechenzentrum 28 von der Position des Kraftfahrzeugs 2 abhängige Daten zur Bestimmung der Sensitivität des Regensensors 14. Diese werden an das Kommunikationsmodul 18 gesandt.
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Das Kommunikationsmodul 18 gibt diese Daten weiter an die Scheibenwischermotorsteuerung 10. Die Scheibenwischermotorsteuerung 10 ermittelt hieraus und aus einer Stellung des Bedienelements 16 eine Sensitivität des Regensensors 14 und übermittelt diese an den Regensensor 14.
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Der Regensensor 14 meldet eine Wischeranforderung zurück an die Scheibenwischermotorsteuerung 10, woraufhin der Scheibenwischermotor 8 mit einer Wischeranforderung beaufschlagt wird.
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Der Wischerstatus wird über das Kommunikationsmodul 18 zurück an das Rechenzentrum 28 zusammen mit Positionsdaten gesandt, sodass diese Daten verrechnet werden können.
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4 zeigt eine Algorithmusübersicht des Verfahrens.
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Für die anderen Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 werden als Eingangsgröße deren Wischerstatus, Breiten- und Längengrad verwendet. Als Eingangsgröße des eigenen Kraftfahrzeugs 2 werden Breitengrad, Längengrad und manuell eingestellte Sensitivität des Regensensors 14 verwendet. Als Eingangsgröße des Wetterrechenzentrums 36 werden eine Niederschlagswahrscheinlichkeit für einen gewissen Breitengrad und einen gewissen Längengrad angegeben.
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Im Verhältnis des Kraftfahrzeugs 2 zu den Kraftfahrzeugen 22.1 bis 22.4 wird zunächst eine Differenz zwischen den jeweiligen Breitengraden und den jeweiligen Längengraden und daraus ein Breitengradabstand und ein Längengradabstand ermittelt. In einer Vergleichsoperation wird dieser Abstand mit einem Maximalabstand verglichen und somit Kraftfahrzeuge aussortiert, deren Abstand im Breitengrad und/oder im Längengrad größer als der Maximalabstand ist. Nur solange der Maximalabstand eingehalten wird, wird das Kraftfahrzeug gezählt. Die jeweiligen Wischerstatus der betreffenden Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 werden aufsummiert und durch die Anzahl der relevanten Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4, die durch eine Summenfunktion ermittelt wird, geteilt. In einem weiteren Schritt wird der durchschnittliche Wischerstatus zu einer Sensitivität konvertiert.
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In Bezug auf die relative Regenwahrscheinlichkeit wird die Position des Kraftfahrzeugs 2 mit dem Ort der Niederschlagswahrscheinlichkeit verglichen, also wie zuvor durch Differenzbildung aus Längengrad und Breitengrad, Betragsbildung und Vergleich mit einem maximalen Abstand. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit wird dann gezählt, wenn der maximale Abstand in Breitengrad und/oder Längengrad nicht überschritten wird. Im Anschluss wird die Regenwahrscheinlichkeit in eine Sensitivität konvertiert.
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Die Sensitivität aus dem Wischerstatus der anderen Kraftfahrzeuge 22.1 bis 22.4 wird mit einem Gewichtungsfaktor gewichtet. Die über das Bedienelement 16 eingestellte Sensitivität des Kraftfahrzeugs 2 wird ebenfalls mit einem Gewichtungsfaktor gewichtet. Gleiches gilt für die Sensitivität, die aus der Niederschlagswahrscheinlichkeit ermittelt wurde. Die gewichteten Sensitivitäten werden in einem weiteren Schritt aufaddiert. Parallel dazu werden die Gewichtungen aufaddiert und verstärkt, sodass die gewichtete Sensitivität mit der verstärkten aufsummierten Gewichtung geteilt wird.
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Die resultierende Sensitivität wird anschließend gerundet und an den Regensensor 14 weitergegeben.
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Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Scheibenwischeranordnung
- 6
- Scheibenwischer
- 8
- Scheibenwischermotor
- 10
- Scheibenwischermotorsteuerung
- 12
- Windschutzscheibe
- 14
- Regensensor
- 16
- Bedienelement
- 18
- Kommunikationsmodul
- 20
- Navigationssystem
- 22.1–22.4
- weiteres Kraftfahrzeug
- 24
- Umgebung
- 26
- Netzwerk
- 28
- Rechenzentrum
- 30
- Wetterrechenzentrum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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