-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rollenmagazin zum Transportieren und Magazinieren von Materialbahnrollen mit den Merkmalen des Obergriffs des Anspruchs 1.
-
Aus der
DE 10 2005 000 083 A1 ist ein Rollenmagazin bekannt, das wenigstens einen Speicherplatz für eine mittels eines Transportwagens oder auf Schienen bewegbar angeordnete Materialbahnrolle aufweist. Dabei ist die Materialbahnrolle an dem Speicherplatz mittels einer Haltevorrichtung festhaltbar. Die Haltevorrichtung weist dabei einen schwenkbaren und/oder höhenverstellbaren Hebel auf, der mit einer Mulde ausgestattet ist, in der die Materialbahnrolle mit ihren Wellenzapfen gelagert und gehalten werden kann.
-
Nachteilig an derzeit üblichen Haltevorrichtungen in Rollenmagazinen ist die aufwendige Sicherheitssteuerung, mit der der Hebel sicher positioniert werden muss, der die Materialbahnrolle bremst und im Haltebereich am Weiterrollen hindert. Werden dabei in der Haltevorrichtung als Dämpfer ausgebildete Bremsvorrichtungen eingesetzt, so können diese im Laufe ihrer Betriebszeit Defekte aufweisen, die zu einem Durchrollen oder Ausrollen der Materialbahnrolle führen können. Tritt ein derartiges Durchrollen oder Ausrollen der Materialbahnrolle ein, so kann die geforderte Sicherheit in dem Rollenmagazin nicht mehr gewährleistet werden. Zudem können bei Dämpferdefekten sehr hohe Kräfte frei werden, die durch die Konstruktion aufgefangen werden müssen und diese beschädigen können. Auch sind übliche Ausführungsformen konstruktiv aufwendig und zeichnen sich durch damit einhergehende hohe Herstellungskosten aus. Außerdem sind die derzeit üblichen Konstruktionsweisen wartungsintensiv und störungsanfällig. Ebenfalls können Leer-Wickelkerne oder leichte Materialbahnrollen mit den herkömmlichen Bremsvorrichtungen nicht ordnungsgemäß abgebremst werden, so dass diese unkontrolliert entgegen der Transportrichtung zurückspringen. Ebenso ist ein Zurückprallen und Zurücklaufen von vollen Materialbahnrollen entgegen der Transportrichtung ggf. unerwünscht.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem für ein Rollenmagazin eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine hohe Sicherheit gegenüber Durchrollen der Materialbahnrolle im Haltebereich bei Defekten der Bremsvorrichtung auszeichnet.
-
In einem Aspekt der Erfindung wird somit ein Rollenmagazin zum Transportieren und Magazinieren von Materialbahnrollen mit zumindest einem Lagerschienenpaar, auf dem die Materialbahnrollen mittels ihrer beiden Wellenzapfen gelagert werden und mit zumindest einem Haltebereich, in dem die jeweilige Materialbahnrolle mittels eines ersten Hebelarmes eines Hebels abgebremst werden kann, vorgeschlagen. Dabei weist das zumindest ein Lagerschienenpaar in dem jeweiligen Haltebereich einen ersten Schienenabschnitt mit einer in Transportrichtung positiven Steigung auf, mit der die jeweilige Materialbahnrolle am Weiterrollen auf dem lagernden Lagerschienenpaar in Transportrichtung gehindert werden kann.
-
Vorteilhaft kann durch die positive Steigung des ersten Schienenabschnittes die kinetische Energie der Materialbahnrolle sanft aufgefangen werden, wenn beispielsweise die Bremswirkung des ersten Hebelarms versagt. Aufgrund einer derartigen positiven Steigung kann die kinetische Energie der Materialbahnrolle durch Hinaufrollen der Materialbahnrolle auf den ersten Schienenabschnitt in potentielle Energie umgewandelt werden und dadurch die Materialbahnrolle kontrolliert abgebremst werden. Dabei kann es auch zu einem Zurückrollen der Materialbahnrolle entgegen der Transportrichtung kommen, die jedoch unbeachtlich bleiben kann, zumal bei einem Festanschlag ein Zurückfedern bzw. Zurückprallen der Materialbahnrolle eintreten kann, wodurch die Materialbahnrolle auch entgegen der Transportrichtung zurück laufen kann. Dadurch kann auch bei Defekten in der Bremsvorrichtung, die nachfolgend noch beschrieben wird, ein Durchrollen der Materialbahnrolle verhindert bzw. verringert werden, ohne dass aufwendige Sicherheitssteuerungen eingesetzt werden müssen. Aufgrund der einfachen konstruktiven Ausbildung sind zudem die Herstellungskosten verringert und die Störungsanfälligkeit bzw. der Wartungsaufwand reduziert.
-
Dabei versteht man unter einer Materialbahnrolle eine auf einen Wickelkern aufgewickelte Materialbahn. Dabei kann eine Materialbahn eine Faserstoffbahn, wie beispielsweise eine Papier-, Karton- oder Tissuebahn sein, oder aus einer Folie, einem Flies, einem Gelege, einem Gewirr, einem Gestrick, einem Gewebe oder dergleichen bestehen. Als Fasern können dabei Holzfasern, Kunststofffasern, Glasfasern, Aramidfasern, Kohlenstofffasern, Pflanzenfasern, Tierfasern oder dergleichen zum Einsatz kommen. Als Folien können Metallfolien, Metallbleche, Kunststofffolien, mit oder ohne Siebstruktur oder dergleichen eingesetzt werden. Der Wickelkern ist dabei als eine zylindrische Welle aufgebaut, die zwei endständige Wellenzapfen aufweist, mittels derer die Materialbahnrolle üblicherweise gelagert wird. Ist auf dem Wickelkern noch keine Materialbahn aufgerollt, so spricht von einem Leer-Wickelkern oder einem leeren Wickelkern. Auch diese Leer-Wickelkerne können mittels dem zumindest einen Lagerschienenpaar geführt und gelagert werden, wobei auch diese in dem Haltebereich abgebremst und gehalten werden. Üblicherweise weist der Wellenzapfen zumindest eine umlaufende Nut auf, in die eine Lagerschiene eingreift, sodass während des Transportes ein Abrutschen des Wellenzapfens von der Lagerschiene verhindert werden kann. Des Weiteren kann auch eine Antriebsvorrichtung vorgesehen sein, mit der die jeweilige Materialbahnrolle entlang des Lagerschienenpaars in Transportrichtung bewegt werden kann.
-
Das Lagerschienenpaar kann aus zwei parallel verlaufenden Lagerschienen oder massiven Lagerböcken aufgebaut sein, sodass die von den Materialbahnrollen ausgehenden Kräfte und Energien sicher geführt und gelagert werden können. Dabei weist zumindest ein Lagerschienenpaar einen Haltebereich auf, in dem der Hebel angeordnet ist. In dem Haltebereich kann eine Materialbahnrolle am Weiterrollen in Transportrichtung gehindert und damit magaziniert, gespeichert und vorgehalten werden. Dabei ist der Haltebereich im Wesentlichen in Transportrichtung begrenzt und es ist denkbar, dass die Materialbahnrolle eine gewisse Beweglichkeit entgegen der Transportrichtung im Haltebereich aufweist. Dabei kann der Hebel mit einem Partner des Lagerschienenpaars verbunden sein, oder mit einer Konsole, die im Bereich des Lagerschienenpaars angeordnet ist und relativ zu dem Lageschienenpaar fest verankert ist. Es können auch zwei Hebel vorgesehen sein, die jeweils gegenüberliegend an dem jeweiligen Partner des Lagerschienenpaars oder im Bereich des Lagerschienenpaars befestigt sind. Bevorzugt wird ein am Lagerschienenpaar jeweils gegenüberliegend befestigtes Hebelpaar verwendet. Dabei kann der jeweilige Hebel mittels eines Hebelzapfens rotationsbeweglich an der jeweiligen Lagerschiene angebunden sein.
-
Unter einem ersten Schienenabschnitt versteht man einen Schienenabschnitt des Lagerschienenpaars im jeweiligen Haltebereich, der eine positive Steigung aufweist. Aufgrund der positiven Steigung wird die kinetische Energie in der Materialbahnrolle in potenzielle Energie umgewandelt, wobei die positive Steigung derart ausgebildet ist, dass die jeweilige Materialbahnrolle allein aufgrund ihrer kinetischen Energie diese positive Steigung nicht überwinden kann. Somit wird mit einfachen konstruktiven Maßnahmen sichergestellt, dass die Materialbahnrolle nicht durch den jeweiligen Haltebereich unerwünscht durchrollt. Somit kann die jeweilige Materialbahnrolle in dem jeweiligen Haltebereich sicher aufgehalten werden und ein unerwünschtes Weiterrollen verhindert werden.
-
Dabei versteht man unter einer positiven Steigung in Transportrichtung, eine Steigung, bei der eine hinaufrollende Materialbahnrolle potentielle Energie aufbaut. Diese positive Steigung kann durch eine lineare Kontur oder durch einen kreisförmigen, einen ellipsoidförmigen oder durch einen exponentiell ansteigenden Verlauf gekennzeichnet sein.
-
Das lagernde Lagerschienenpaar kann als Transportwagen ausgebildet sein. Vorteilhaft können durch den Einsatz von Transportwägen Lagerschienenabschnitte eingespart werden, sodass die Materialbahnrollen auf Transportwagen, die lagernden Lagerschienenpaare umfassend, in Transportrichtung weitertransportiert werden können. Das lagernde Lagerschienenpaar kann auch als Schienensystem mit negativer Steigung in Transportrichtung ausgebildet sein. Vorteilhaft kann durch ein derartiges Schienensystem ein sicherer Transport der Materialbahnrollen auf den Lagerschienenpaaren durchgeführt werden, ohne dass das Schienensystem unterbrochen wird.
-
Dabei versteht man unter einer negativen Steigung des Schienensystems in Transportrichtung eine Steigung, die zu einer beschleunigenden Kraft auf die Materialbahnrolle in Transportrichtung führt. Somit kann durch die negative Steigung die Materialbahnrolle entlang des Lagerschienenpaares in Transportrichtung bewegt werden. Diese Bewegung kann zudem durch einen Antrieb unterstützt werden.
-
Des Weiteren kann das Lagerschienenpaar einen zweiten Schienenabschnitt mit einer in Transportrichtung negativen Steigung von 1/150 bis 1/250 aufweisen. Es ist auch denkbar, dass die negative Steigung einen Wert von 1/160 bis 1/240, insbesondere 1/170 bis 1/230, ggf. von 1/180 bis 1/220 und beispielsweise von 1/190 bis 1/210 aufweist.
-
Vorteilhaft kann dabei in dem Lagerschienensystem eine Art Sägezahnkontur ausgebildet werden. Dabei wechseln sich zweite Schienenabschnitte mit negativer Steigung, die im Wesentlichen außerhalb des Haltebereichs angeordnet sind mit ersten Schienenabschnitten mit positiver Steigung in den jeweiligen Haltebereichen ab. Durch die negative Steigung wird die jeweilige Materialbahnrolle in Transportrichtung beschleunigt bzw. bewegt, während die positiven Steigungen in dem jeweiligen Haltebereich ein Weiterrollen der jeweiligen Materialbahnrolle in Transportrichtung verhindern. Vorteilhaft kann dabei durch die dementsprechend negative Steigung ein sanftes Weiterrollen der Materialbahnrolle auf dem jeweiligen Lagerschienenpaar begünstigt werden. Zudem wird durch eine derartige negative Steigung die kinetische Energie nicht übermäßig groß, sodass die jeweilige Materialbahnrolle mittels der positiven Steigung in dem jeweiligen Haltebereich aufgehalten werden kann.
-
Weiterhin kann die positive Steigung des ersten Schienenabschnitts einen Wert von 1/5 bis 1/15 aufweisen. Es ist ebenso denkbar, dass die positive Steigung einen Wert von 1/6 bis 1/14, insbesondere einen Wert von 1/7 bis 1/13, ggf. von 1/8 bis 1/13 und beispielsweise von 1/9 bis 1/11 aufweist.
-
Vorteilhaft kann durch eine derartig ausgebildete positive Steigung des ersten Schienenabschnitts in dem jeweiligen Haltebereich ein ansteigender erster Schienenabschnitt ausgebildet werden, wobei die kinetische Energie der jeweiligen Materialbahnrolle nicht ausreichet, diesen ersten Schienenabschnitt zu überwinden. Dadurch kann die geforderte Sicherheit gegen ein Durchrollen der Materialbahnrollen erreicht werden. Ein etwaiges Zurückrollen der jeweiligen Materialbahnrolle entgegen der Transportrichtung kann dabei unbeachtlich bleiben, da beispielsweise bei einem Festanschlag ggf. ebenfalls ein Zurückprallen bzw. Zurückfedern der Materialbahnrolle eintreten kann.
-
Weiterhin kann zumindest ein Haltebereich als Endstation ausgebildet sein, wobei die positive Steigung des ersten Schienenabschnitts einer derartigen Endstation einen Wert von 20° bis 50° aufweist. Dabei ist es auch denkbar, dass die positive Steigung des ersten Schienenabschnitts einen Wert von 25 bis 50° aufweist, ggf. von 30 bis 50°, insbesondere von 30 bis 45° und beispielsweise von 37 bis 43°.
-
Vorteilhaft kann durch eine derartig hohe positive Steigung des ersten Schienenabschnitts in dem Haltebereich der Endstation eine sehr hohe Sicherheit gegen das Weiterrollen der Materialbahnrolle erreicht werden. Üblicherweise werden Endstationen mit einem Festanschlag ausgebildet, der jedoch hohe Kräfte beim Abbremsen der Materialbahnrolle aufnehmen muss. Wird demzufolge eine Endstation mit einer positiven Steigung ausgebildet, so kann die kinetische Energie der Materialbahnrolle ohne große auftretende ggf. zerstörerische Kraftwirkungen in potentielle Energie umgewandelt werden. Ein etwaiges Zurückrollen der Materialbahnrolle entgegen der Transportrichtung kann dabei billigend in Kauf genommen werden, zumal durch die negative Steigung des zweiten Schienenabschnittes die Materialbahnrolle wieder in Transportrichtung zur Endstation bewegt wird.
-
Weiterhin kann in dem jeweiligen Haltebereich eine Bremsvorrichtung vorgesehen sein, die die von der jeweiligen Materialbahnrolle auf den ersten Hebelarm ausgeübte Kraftwirkung aufnimmt.
-
Vorteilhaft kann durch eine derartige Bremsvorrichtung im Normalbetrieb die jeweilige Materialbahnrolle sanft abgebremst werden. Versagt jedoch die Bremsvorrichtung, so ist aufgrund der positiven Steigung im ersten Schienenabschnitt die geforderte Sicherheit gegen das Durchrollen der Materialbahnrolle gegeben. Somit kann auf komplexe und teure konstruktive Maßnahmen gegen das Durchrollen von Materialbahnrollen verzichtet werden.
-
Weiterhin kann die Bremsvorrichtung als Fluidzylinder ausgebildet sein. Dabei kann der Fluidzylinder als Hydraulikzylinder oder als Pneumatikzylinder ausgebildet sein. Bevorzugt ist die Ausbildung als Hydraulikzylinder.
-
Vorteilhaft kann durch die Verwendung von Fluidzylindern, und bevorzugt von Hydraulikzylindern, die Bremsvorrichtung als Dämpfer ausgebildet werden, der ein sanftes Abbremsen der Materialbahnrolle gewährleistet. Zudem sind die Hydraulikzylinder weniger stark anfällig, als andere denkbare mechanische Dämpferkomponenten, sodass aufgrund des geringeren Verschleißes auch die Wartungszyklen verringert sind. Zudem ist aufgrund der hohen Betriebs- und Ausfallsicherheit der Fluidzylinder ein etwaiges Versagen der Bremsvorrichtung weniger häufig.
-
Weiterhin kann die Bremsvorrichtung ein Druckbegrenzungsventil mit Bypass-Funktion aufweisen.
-
Vorteilhaft kann aus dem Fluidzylinder mithilfe eines Druckbegrenzungsventils mit Bypass-Funktion ein Stoßdämpfer aufgebaut werden. Vorteilhaft an dieser Ausbildung ist, dass der Fluidzylinder anfangs mit relativ kleiner Kraft bremst und erst später die Bremskraft erhöht. Dadurch werden sowohl Leer-Wickelkerne und leichte Materialbahnrollen sowie auch voll bestückte Materialbahnrollen sicher abgebremst. Dabei kann die jeweilige Materialbahnrolle durch ihr Eigengewicht und durch die Bypass-Funktion am Druckbegrenzungsventil in den Haltebereich einrollen.
-
Weiterhin kann der Hebel einen zweiten Hebelarm aufweisen. Vorteilhaft kann durch einen zweiten Hebelarm eine günstigeres Kraftübertragungsverhältnis hinsichtlich der von der Materialbahnrolle auf den ersten Hebel wirkende Kraft erreicht werden.
-
Weiterhin kann ein erster Winkel zwischen dem ersten Hebelarm und dem zweiten Hebelarm einen Wert von 45 bis 135° aufweisen. Es ist auch denkbar, dass der erste Winkel einen Wert von 60 bis 120° aufweist, insbesondere von 60 bis 120°, ggf. von 70 bis 110° und beispielsweise von 80 bis 100°. Vorteilhaft kann durch eine derartige Ausbildung des ersten Winkels auf konstruktive Gegebenheiten im Haltebereich Rücksicht genommen werden, sodass der erste und der zweite Hebelarm nicht durch andere Bauelemente gestört werden können bzw. andere Bauelemente stören.
-
Weiterhin kann die Bremsvorrichtung an dem zweiten Hebelarm angebunden sein.
-
Vorteilhaft ist durch die Anbindung der Bremsvorrichtung an dem zweiten Hebelarm ein günstigeres Kraftverhältnis einstellbar, sodass beispielsweise die als Fluidzylinder ausgebildete Bremsvorrichtung aufgrund eines längeren zweiten Hebelarmes im Vergleich zum ersten Hebelarm eine geringere Bremskraft aufbringen muss als die von der jeweiligen Materialbahnrolle auf den ersten Hebel ausgeübte Kraft.
-
Des Weiteren kann der Hebel einen dritten Hebelarm aufweisen. Vorteilhaft kann durch den dritten Hebelarm ein Rückfedern bzw. ein Zurückrollen der jeweiligen Materialbahnrolle entgegen der Transportrichtung verringert bzw. verhindert werden.
-
Weiterhin kann der dritte Hebelarm derartig ausgebildet sein, dass mit ihm die jeweilige Materialbahnrolle die positive Steigung des ersten Schienenabschnitts hinaufgeschoben werden kann. Vorteilhaft kann aufgrund einer derartigen Ausbildung des dritten Hebelarms der Hebel multifunktional ausgebildet werden. Mittels des ersten Hebelarms ist dabei vorteilhaft ein Abbremsen der jeweiligen Materialbahnrolle möglich, mittels des zweiten Hebelarms kann eine günstige Kraftübertragung erreicht werden und der dritte Hebelarm kann zum einen die Funktion haben, ein Zurückrollen entgegen der Transportrichtung der Materialbahnrolle weitestgehen zu verhindern und gleichzeitig die Materialbahnrolle den ersten Schienenabschnitt hinaufzuschieben, damit die Materialbahnrolle weiter in Transportrichtung weiterrollen kann. Somit kann mit einem konstruktiv einfachen Bauelement, das ggf. einstückig ausgebildet werden kann, eine hohe Funktionalitätsdichte erreicht werden.
-
Des Weiteren kann ein zweiter Winkel zwischen dem zweiten Hebelarm und dem dritten Hebelarm einen Wert von 45° bis 135° aufweisen. Es ist auch denkbar, dass der erste Winkel einen Wert von 60 bis 120° aufweist, insbesondere von 60 bis 120°, ggf. von 70 bis 110° und beispielsweise von 80 bis 100°. Vorteilhaft kann durch eine derartige Ausbildung des zweiten Winkels auf konstruktive Gegebenheiten im Haltebereich Rücksicht genommen werden, sodass der erste und der zweite Hebelarm nicht durch andere Bauelemente gestört werden können bzw. andere Bauelemente stören.
-
Des Weiteren kann ein dritter Winkel zwischen dem ersten Hebelarm und dem dritten Hebelarm einen Wert von 135° bis 225° aufweisen. Der dritte Winkel kann auch einen Wert von 140° bis 220° aufweisen, insbesondere von 150° bis 210°, beispielsweise von 160° bis 200°, ggf. von 170° bis 190°. Vorteilhaft kann durch eine derartige Ausbildung des dritten Winkels auf konstruktive Gegebenheiten im Haltebereich Rücksicht genommen werden, sodass der erste und der zweite Hebelarm nicht durch andere Bauelemente gestört werden können bzw. andere Bauelemente stören.
-
Des Weiteren kann die Bremsvorrichtung derartig ausgebildet sein, dass mittels der Bremsvorrichtung die jeweilige Materialbahnrolle die positive Steigung des ersten Schienenabschnitts hinaufgeschoben werden kann.
-
Vorteilhaft kann durch die Ausbildung der Bremsvorrichtung gleichzeitig als Schubvorrichtung die Materialbahnrolle mit ein und derselben Brems/Schubvorrichtung abgebremst und den ersten Schienenabschnitt hinaufgeschoben werden. Aufgrund der hohen Funktionalitätsdichte und einer geringeren Anzahl von Bauelementen ist demzufolge eine konstruktive Einfachheit erreicht, die zu einer geringeren Störanfälligkeit, einem geringen Wartungsaufwand und geringeren Herstellungskosten führt.
-
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
-
Es zeigen, jeweils schematisch:
-
1 eine in einem Haltebereich angeordnete Materialbahnrolle,
-
2 die in den Haltebereich einrollende Materialbahnrolle,
-
3 die in dem Haltebereich fixierte Materialbahnrolle,
-
4 die aus dem Haltebereich herausgedrückte Materialbahnrolle,
-
5 die in einer Endstation angeordnete Materialbahnrolle,
-
6 der als Endstation ausgebildete Haltebereich.
-
Ein Rollenmagazin 100, wie in 1 dargestellt, das zum Transportieren und Magazinieren von Materialbahnrollen 110 verwendet wird, weist zumindest ein Lagerschienenpaar 120 auf. Dabei werden die Materialbahnrollen 110 mit ihren beiden Wellenzapfen 130 durch das Lagerschienenpaar 120 geführt und gelagert. Im Rollenmagazin 100 ist zumindest ein Haltebereich 140 angeordnet, in dem die Materialbahnrolle 110 gehalten und somit bevorratet bzw. gespeichert werden kann.
-
Die Materialbahnrolle 110 wird üblicherweise durch eine negative Steigung 150 eines zweiten Schienenabschnittes 160 in einer Transportrichtung 170 bewegt bzw. beschleunigt. Gelangt eine derartig bewegte Materialbahnrolle 110 in den Haltebereich 140, so kann die Materialbahnrolle 110 auf jeden Fall durch eine positive Steigung 180 eines ersten Schienenabschnittes 190 am Weiterrollen in Transportrichtung 170 gehindert werden. Dabei ist die negative Steigung 150 im Vergleich zur positiven Steigung 180 derartig bemessen, dass die kinetische Energie der bewegten Materialbahnrolle 110 nicht dazu ausreicht, den ersten Schienenabschnitt 190 zu überwinden.
-
Zum Abbremsen der Materialbahnrolle 110 kann ein erster Hebelarm 200 eines Hebels 210 vorgesehen sein. Dabei bringt der erste Hebelarm 200 die zur Abbremsung der Materialbahnrolle 110 benötigte Bremskraft auf. Mittels des ersten Hebelarms 210 kann die Materialbahnrolle 110 in dem Haltebereich 140 sanft abgebremst werden. Der Hebel 210 kann beispielsweise mittels eines Lagerzapfens 212 an dem Lagerschienenpaar 120 bzw. im Bereich des Lagerschienenpaars 120 relativ zum Lagerschienenpaar 120 fest montiert sein.
-
Des Weiteren kann an dem Hebel 210 ein zweiter Hebelarm 220 vorgesehen sein. Mit diesem zweiten Hebelarm 220 kann eine Bremsvorrichtung 230 verbunden sein. Aufgrund dieses zweiseitigen Hebels 210 ist eine beispielsweise für die Bremsvorrichtung 230 günstigere Kraftübertragung möglich, sodass die Bremsvorrichtung 230 eine geringere Bremskraft ausüben muss, um die Materialbahnrolle 110 abzubremsen. Dabei kann die Bremsvorrichtung 230 als ein Fluidzylinder 240 ausgebildet sein. Bevorzugt ist dabei die Ausbildung aus Hydraulikzylinder.
-
Des Weiteren kann eine Schubvorrichtung 250 vorgesehen sein, mit der die Materialbahnrolle 110 aus dem Haltebereich 140 den ersten Schienenabschnitt 190 hinaufgeschoben werden kann, damit die Materialbahnrolle 110 wieder weiter in Transportrichtung 170 den jeweiligen zweiten Schienenabschnitt 160 hinab rollen kann.
-
Der Hebel 200 kann, wie in 2, 3, 4 gezeigt, den ersten Hebelarm 200, den zweiten Hebelarm 220 und einen dritten Hebelarm 260 aufweisen. Zwischen dem ersten Hebelarm 200 und dem zweiten Hebelarm 220 kann ein erster Winkel α angeordnet sein, zwischen dem zweiten Hebelarm 220 und dem dritten Hebelarm 360 in zweiter Winkel β und zwischen dem ersten Hebelarm 200 und dem dritten Hebelarm 260 ein dritter Winkel γ. Somit kann der Hebel 210 drei Hebelarme 200, 220, 260 aufweisen, zwischen denen jeweils Winkel α, β und γ derart angeordnet sind, dass zum einen eine günstige Kraftübertragung möglich ist, zum anderen die konstruktiven Gegebenheiten umgebender Bauelemente berücksichtigt werden können. In der in den 2, 3, 4 gezeigten Ausführungsform ist der Hebel 210 als dreiseitiger Hebel ausgebildet. An dem zweiten Hebelarm 220 ist die Bremsvorrichtung 230 angebunden, sodass die auf den ersten Hebelarm 200 von der Materialbahnrolle 110 übertragenen Kräfte kompensiert werden können und die Materialbahnrolle 110 abgebremst werden kann.
-
Dabei zeigt die 2 den beginnenden Bremsprozess der Materialbahnrolle 110 durch den ersten Hebelarm 200. In der 3 ist die Materialbahnrolle 110 vollständig abgebremst und wird in Transportrichtung 170 durch den ersten Schienenabschnitt 190 bzw. dessen positive Steigung 180 am Weiterrollen gehindert. Ein etwaiges Zurückrollen der Materialbahnrolle 110 entgegen der Transportrichtung 170 kann in dieser Stellung durch den dritten Hebelarm 260 verringert bzw. verhindert werden.
-
Dabei kann durch den dritten Hebelarm 260 die Materialbahnrolle 110, wie in 4 gezeigt, die positive Steigung 180 des ersten Schienenabschnittes 160 hinaufgeschoben werden, sodass die Materialbahnrolle in Transportrichtung den nachfolgenden zweiten Schienenabschnitt 160 hinabrollen kann. Dabei fungiert die Bremsvorrichtung 230 gleichzeitig auch als Schubvorrichtung 250.
-
Eine Endstation 270, wie in der 5 und 6 dargestellt, kann den Hebel 210 aufweisen, wobei der Hebel 210 lediglich einen ersten Hebelarm 200 und einen zweiten Hebelarm 220 aufweist. Ein dritter Hebelarm 260 ist bei einer Endstation 270 nicht notwendig, da aus der Endstation 270 die Materialbahnrolle 110 nicht hinausgeschoben werden muss. Dabei kann die positive Steigung 180 des ersten Schienenabschnittes 190 wesentlich stärker ausgebildet sein und steiler verlaufen, um ein Weiterrollen ggf. bei Versagen der Bremsvorrichtung 230 über die Endstation 270 hinaus sicher zu verhindern.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005000083 A1 [0002]