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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug.
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Scheinwerfer, die in einem kompakten Gehäuse mehrere Lichtfunktionen wie Fern- und Abblendlicht, Blinker etc. integrieren, sind seit langem bekannt. Um den Betrieb eines solchen Scheinwerfers zu steuern, können Versorgungsströme für jedes einzelne Leuchtmittel über einen eigenen Anschluss am Gehäuse des Scheinwerfers zugeführt werden. Die Leitungen, die zu diesen Anschlüssen führen, müssen einen ausreichenden Leitungsquerschnitt haben, um einen Spannungsabfall auf den Leitungen gering zu halten. Es hat sich als wirtschaftlicher herausgestellt, am Scheinwerfer lediglich zwei Versorgungsanschlüsse vorzusehen, die über Leitungen mit großem Querschnitt mit den Anschlussklemmen einer Fahrzeugbatterie verbunden werden, und zum Steuern der Funktionen des Scheinwerfers einen Treiber in den Scheinwerfer zu integrieren, der, gesteuert durch leistungsschwache Signale, die auf Leitungen mit geringem Querschnitt zugeführt werden können, die über die Versorgungsanschlüsse zugeführte elektrische Energie an die Leuchtmittel des Scheinwerfers verteilt.
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Bei einem bekannten Scheinwerfer dieses Typs versorgt ein solcher Treiber wahlweise ein gelbes und ein weißes Leuchtmittel. Das weiße Leuchtmittel ist mit hoher Leistung betreibbar, um als Tagfahrlicht zu dienen; durch schnelles Ein- und Ausschalten seiner Versorgungsspannung kann der Treiber das weiße Leuchtmittel alternativ auch mit geringer Leistung als Positionslicht betreiben. Der hierfür benötigte Leistungsschalter ist im Treiber nur einmal vorhanden. Er kann auch genutzt werden, um das gelbe Leuchtmittel als Blinker zu betreiben. Ein gleichzeitiger Betrieb des weißen Leuchtmittels ist dann nicht möglich.
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Es gibt Märkte, insbesondere den chinesischen, wo eine Betriebsunterbrechung des Positionslichts während des Blinkens nicht zulässig ist. Fahrzeuge für diesen Markt müssen daher mit anderen Scheinwerfern ausgestattet werden. Treiber für diese Scheinwerfer sind teurer, da sie nicht mit einem einzigen Leistungsschalter auskommen; außerdem führt die Notwendigkeit, unterschiedliche Scheinwerfermodelle zu verbauen, zu erhöhtem logistischem Aufwand bei der Fertigung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen Scheinwerfer zu schaffen, der eine von den gesetzlichen Vorschriften in dem Bestimmungsmarkt weitgehend unabhängige Fertigung der Fahrzeuge ermöglicht.
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Die Aufgabe wird einer Ausgestaltung der Erfindung zu Folge gelöst durch einen Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug mit zwei Versorgungsanschlüssen, wenigstens einem ersten Steueranschluss, einem Treiber, der mit den Versorgungsanschlüssen und dem wenigstens einen ersten Steueranschluss verbunden ist, um ein erstes weißes und ein gelbes Leuchtmittel entsprechend einem auf den ersten Steueranschluss empfangenen Steuersignal mit Energie zu versorgen, und mit einem zweiten Leuchtmittel, von dessen Anschlussklemmen eine mit einem der Versorgungsanschlüsse und die andere mit einem zweiten Steueranschluss verbunden ist.
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Da für das Positionslicht nur eine geringe Lichtleistung erforderlich ist, sind die Kosten eines zweiten weißen Leuchtmittels für das Positionslicht im Vergleich zu dem als Tagfahrlicht nutzbaren ersten weißen Leuchtmittel vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass aufgrund der niedrigen Leistung des zweiten weißen Leuchtmittels dieses unmittelbar durch ein am zweiten Steueranschluss anliegendes Steuersignal gespeist werden kann und nicht auf eine Versorgung über den Treiber angewiesen ist.
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Um trotz einer geringen elektrischen Leistung, die über den zweiten Steueranschluss verfügbar ist, eine ausreichende Lichtstärke zu erreichen, sollte zumindest das zweite weiße Leuchtmittel eine LED umfassen. Vorzugsweise sind auch die anderen Leuchtmittel durch LEDs gebildet.
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Um die Batteriespannung des Fahrzeugs mit möglichst geringen Umsetzungsverlusten nutzen zu können, sollten das gelbe und/oder das erste weiße Leuchtmittel mehrere in Reihe geschaltete LEDs umfassen.
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Da die Spannung des dem zweiten Steueranschluss zugeführten Signals, insbesondere wenn dieses von einer integrierten Schaltung außerhalb des Scheinwerfers erzeugt wird, im Allgemeinen deutlich niedriger als die Batteriespannung ist, sollte die Zahl von in Reihe geschalteten LEDs des zweiten weißen Leuchtmittels kleiner sein als die des ersten weißen oder des gelben Leuchtmittels.
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Das zweite weiße Leuchtmittel kann mit dem zweiten Steueranschluss über eine bewegliche Verbindung verbunden sein, wobei diese bewegliche Verbindung, anstatt das zweite weiße Leuchtmittel mit dem zweiten Steueranschluss zu verbinden, auch einen Eingang des Treibers mit dem zweiten Steueranschluss verbinden kann. So kann durch Positionieren der beweglichen Verbindung beim Einbau des Scheinwerfers in ein Kraftfahrzeug oder auch nachträglich noch festgelegt werden, welchen nationalen Zulassungsvorschriften das betreffende Fahrzeug genügen soll.
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Der Treiber kann einen Betrieb des ersten weißen Leuchtmittels mit hoher und mit niedriger Leistung unterstützen, wobei allerdings ein Eingang des Treibers, über den der Betrieb mit niedriger Leistung auswählbar ist, mit den Steueranschlüssen unverbunden ist. Wenn eine solche Verbindung jedoch beim Einbau des Scheinwerfers im Fahrzeug oder nachträglich hergestellt wird, kann der erfindungsgemäße Scheinwerfer zu einem herkömmlichen Scheinwerfer der eingangs beschriebenen Art umgerüstet werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 ein Blockdiagramm eines herkömmlichen Scheinwerfers;
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2 ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Scheinwerfers in einer an chinesische Zulassungsvorschriften angepassten Konfiguration; und
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3 den erfindungsgemäßen Scheinwerfer in einer an europäische Zulassungsvorschriften angepassten Konfiguration.
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In einem Gehäuse 1 des herkömmlichen Scheinwerfers der 1 ist ein Treiber 2 in Gestalt einer integrierten Schaltung montiert und mit zwei Versorgungsanschlüssen 3, 4 verbunden, die in einer Steckbuchse 5 an einer Außenseite des Gehäuses 1 angeordnet und vorgesehen sind, um mit den Anschlussklemmen einer Fahrzeugbatterie verbunden zu werden. Die Steckbuchse 5 umfasst ferner Steueranschlüsse 6, 7, 8 die mit Eingängen des Treibers 2 verbunden sind, wobei der mit dem Steueranschluss 6 verbundene Eingang mit 17 bezeichnet ist.
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Ein weißes und ein gelbes Leuchtmittel 9 bzw. 10 sind jeweils durch eine Reihenschaltung von LEDs gebildet. Wenn die Steueranschlüsse 6, 7, 8 auf dem Massepotential des Versorgungsanschlusses 4 liegen, sind die Leuchtmittel 9, 10 aus. Wenn ein positives Signal auf dem Steueranschluss 7 liegt (das im Allgemeinen deutlich niedriger ist als das positive Versorgungspotential am Versorgungsanschluss 3), dann schaltet der Treiber 2 das positive Versorgungspotential auf das weiße Leuchtmittel 9 durch, so dass dieses mit hoher Leistung ein Tagfahrlicht abgibt.
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Liegt hingegen ein positives Einschaltsignal am Steueranschluss 6 an, dann lässt der Treiber das Versorgungspotential in kurze Impulse zerhackt zum weißen Leuchtmittel 9 durch, so dass dieses mit niedrigerer Leistung als Positionslicht arbeitet. Alternativ könnte der Treiber 2 auch einen kontinuierlichen Strom an das weiße Leuchtmittel 9 ausgeben und dessen Stärke auf einen niedrigeren Wert begrenzen als beim Betrieb als Tagfahrlicht.
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Im Falle eines Schaltsignals am Steueranschluss 8 ist das weiße Leuchtmittel komplett ausgeschaltet, da ein Leistungsschalter des Treibers 2, der in den zuvor betrachteten Betriebszuständen das weiße Leuchtmittel speist, nun benötigt wird, um ein Blinken des gelben Leuchtmittels 10 zu steuern.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Scheinwerfer in einer zu 1 analogen Darstellung. Der Scheinwerfer hat ein Gehäuse 11, das zumindest in seiner äußeren Gestalt mit dem Gehäuse 1 identisch ist, so dass der Scheinwerfer der 2 anstelle desjenigen der 1 in einem Fahrzeug verbaut werden kann. Auch der Treiber 2, das weiße Leuchtmittel 9 und das gelbe Leuchtmittel 10 sind dieselben wie beim Scheinwerfer der 1. Eine Kurzschlussbrückenanordnung 12 umfasst einen Kontakt 13, der mit dem Steueranschluss 6 verbunden ist, einen Massekontakt 14, einen mit dem Eingangsanschluss 17 des Treibers 2 verbundenen Kontakt 15 und einen Kontakt 16, der mit der Anode einer weißen LED 18 verbunden ist. Zwei Kurzschlussbrücken 19 verbinden die Kontakte 13 und 16 bzw. 14 und 15, so dass ein am Steueranschluss 6 anliegendes Signal als Versorgungsspannung der LED 18 dient und ein Betrieb des Leuchtmittels 9 bei niedriger Leistung durch die Bindung des Eingangsanschlusses 17 an Masse gesperrt ist. Während somit Steuersignale an den Anschlüssen 7, 8 dieselbe Wirkung haben wie beim Scheinwerfer der 1, bleibt bei Anliegen eines Steuersignals am Anschluss 6 das Leuchtmittel 9 dunkel, und an seiner Stelle leuchtet die LED 18.
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Wenn der Scheinwerfer der 2 in einem Fahrzeug verbaut werden soll, das für den europäischen Markt vorgesehen ist, kann wie in 3 angedeutet der Einbauplatz der LED 18 leer bleiben. Stattdessen verbindet eine Kurzschlussbrücke 19 die Kontakte 13 und 15, so dass ein Betrieb des weißen Leuchtmittels 9 als Positionslicht wieder möglich ist.
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Die Kurzschlussbrückenanordnung 12 kann auch durch Schalter, etwa einen DIP-Schalter ersetzt sein.
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Es versteht sich, dass die obige detaillierte Beschreibung und die Zeichnungen zwar bestimmte exemplarische Ausgestaltungen der Erfindung darstellen, dass sie aber nur zur Veranschaulichung gedacht sind und nicht als den Umfang der Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollen. Diverse Abwandlungen der beschriebenen Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Rahmen der nachfolgenden Ansprüche und deren Äquivalenzbereich zu verlassen. Insbesondere gehen aus dieser Beschreibung und den Figuren auch Merkmale der Ausführungsbeispiele hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solche Merkmale in einem gleichen Satz oder in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten können; stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Frage stellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Treiber
- 3
- Versorgungsanschluss
- 4
- Versorgungsanschluss
- 5
- Steckbuchse
- 6
- Steueranschluss
- 7
- Steueranschluss
- 8
- Steueranschluss
- 9
- weißes Leuchtmittel
- 10
- gelbes Leuchtmittel
- 11
- Gehäuse
- 12
- Kurzschlussbrückenanordnung
- 13
- Kontakt
- 14
- Massekontakt
- 15
- Kontakt
- 16
- Kontakt
- 17
- Eingangsanschluss
- 18
- LED
- 19
- Kurzschlussbrücke