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Die Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung zur Benetzung eines Laderaums eines Fahrzeugs mit einer Flüssigkeit.
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Zum Transport von Schüttgütern, insbesondere Baumaterialien, werden häufig Kipp-Lastkraftwagen (LKW) als Fahrzeuge eingesetzt. Derartige Kipp-LKW stellen als Laderaum eine kippbare Mulde bereit, die zu den Seiten hin durch Bordwände begrenzt ist und nach oben bei Bedarf durch eine Abdeckplane abdeckbar ist.
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Um ein Wegwehen von Teilen der Ladung bei der Fahrt zu verhindern, ist für viele Transportgüter ein Transport nur mit geschlossener Abdeckplane erlaubt. Zumindest beim Einfüllen der Ladung muss die Abdeckplane dann entfernt werden, um Zugang zum Laderaum zu haben. Häufig werden Abdeckvorrichtungen für den Laderaum verwendet, bei denen die Abdeckplane von einer Mehrzahl von Spriegeln gestützt wird, wobei die Spriegel entlang einer dem Laderaum begrenzenden Bordwand verfahrbar sind. Durch eine zumeist motorisiert ausgeführte Bewegung aller Spriegel zum einen Ende des Laderaums hin wird die Abdeckplane gerafft und der Laderaum somit nach oben geöffnet. Umgekehrt kann die Abdeckplane über den Laderaum gezogen werden, wobei sich die Spriegel über die Laderaumfläche verteilen. Dabei sind Systeme bekannt, bei denen zumindest der erste der Spriegel über Seilzüge an seinen Enden entlang der Bordwand gezogen wird, wodurch sich die weiteren Spriegel mit der Plane mitbewegen. Darüber hinaus sind Systeme bekannt, bei denen die Spriegel untereinander über Scherenmechanismen gekoppelt sind und sich entsprechend koordiniert über den Laderaum bewegen.
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Beim Transport bestimmter Transportgüter, beispielsweise Teer, ist es ratsam, vor dem Beladen des Laderaums des Fahrzeugs diesen mit einer Flüssigkeit zu Benetzen, die das Anhaften des Teers an den Laderaumwänden verhindert. Im einfachsten Fall kann dazu Wasser, ggf. mit einem hinzugefügten speziellen Trennmittel, verwendet werden. Bislang erfolgt eine solche Benetzung oder Befeuchtung des Laderaums meist mithilfe einer tragbaren Spritz- bzw. Sprühvorrichtung manuell durch den Fahrer.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sprühvorrichtung bereitzustellen, die bequem und einfach und ohne großen Zeitaufwand für den Fahrer erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sprühvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Sprühvorrichtung zur Benetzung eines Laderaums eines Fahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens eine Sprühdüse an mindestens einem Spriegel einer Abdeckvorrichtung für den Laderaum vorgesehen ist, wobei die Abdeckvorrichtung eine Mehrzahl von Spriegeln aufweist, die eine Abdeckplane tragen und die entlang einer den Laderaum begrenzenden Bordwand verfahrbar sind.
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Eine erfindungsgemäße Sprühvorrichtung verwendet eine Sprühdüse zum Versprühen der zum Benetzen des Laderaums verwendeten Flüssigkeit, die an einem beweglichen, über den Laderaum verfahrbaren Spriegel einer Abdeckvorrichtung des Laderaums befestigt ist. Hierbei wird somit ausgenutzt, dass mit dem Spriegel der Abdeckvorrichtung am Fahrzeug ein Element vorgesehen ist, das beim Auf- bzw. Abdecken des Laderaums sich über den Laderaum hinwegbewegt. Diese Bewegung über den Laderaum hinweg wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um auch die mindestens eine Sprühdüse über den Laderaum hinwegzubewegen, wodurch mit einer geringen Anzahl von Sprühdüsen, die an dem Spriegel befestigt sind, der gesamte Laderaum mit Flüssigkeit benetzt werden kann. Für den Sprühvorgang wird zudem keine weitere zusätzliche Zeit benötigt, da der Sprühvorgang zeitgleich mit dem Öffnen des Laderaums unmittelbar vor dem Einfüllen der Ladung erfolgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von zwei Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Teils eines Laderaums mit einer Sprühvorrichtung und
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2 eine schematische Darstellung der Sprühvorrichtung der 1.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht des vorderen Teils eines Laderaums 1 eines Kipp-LKWs. Der Laderaum 1 ist von einem Boden 2, einer vorderen Bordwand 3 und seitlichen Bordwänden 4 begrenzt. Nach hinten ist eine hier nicht sichtbare schwenkbare Bordwand vorgesehen.
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Nach oben kann der Laderaum 1 mit einer hier nicht dargestellten Plane geschlossen werden bzw. zum Be- und ggf. auch Entladen geöffnet werden. Zu diesem Zweck ist eine Abdeckvorrichtung 10 vorgesehen, bei der eine Mehrzahl von Spriegeln 11, die die Abdeckplane tragen, den Laderaum 1 quer zur Fahrtrichtung überspannen.
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Die Spriegel 11 sind an Läufern 12 angeordnet, die entlang einer oberen Kante 5 der seitlichen Bordwände 4 verschiebbar sind. Der in Fahrtrichtung hintere und in der 1 in Blickrichtung vordere der Spriegel 11 (nachfolgend auch als der erste Spriegel 11 bezeichnet) ist an seinen Läufern 12 über einen Seilzug 13 mit einer Antriebseinheit 14 verbunden. Durch die Antriebseinheit 14 kann der erste Spriegel 11 gesteuert vom Fahrer entlang der oberen Kante 5 der seitlichen Bordwände 4 verfahren werden.
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Die auf den Spriegeln 11 hier nicht dargestellte Abdeckplane ist in der gezeigten Position der Spriegel 11 im vorderen Bereich des Laderaums 1 zusammengerafft und der Laderaum 1 entsprechend zugänglich. Wird der erste Spriegel 11 in Fahrtrichtung betrachtet nach hinten verfahren, wird die Abdeckplane als Abdeckung über den Laderaum 1 gezogen. Die weiteren Spriegel 11 sind dabei an der Abdeckplane befestigt und bewegen sich entsprechend unterschiedlich weit mit der Abdeckplane mit.
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Alternativ zu der hier dargestellten Konstruktion der Abdeckvorrichtung 10 sind auch solche Abdeckvorrichtungen bekannt, bei denen die Spriegel 11 über Scherenelemente miteinander verbunden sind und eine koordinierte Bewegung ausführen. Alternativ kann zusätzlich zum Seilzug 13 eine Verbindung der Spriegel 11 untereinander an ihren Läufern 12 mittels kurzer Seilstücke erfolgen, so dass auch die Läufer 12 aller Spriegel 11 bei Bewegung des ersten Spriegels 11 über die kurzen Seilstücke mitgezogen werden.
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Erfindungsgemäß sind an mindestens einem der Spriegel 11, vorteilhaft wie hier dargestellt an dem ersten, vom Seilzug 13 bewegten Spriegel 11, Sprühdüsen 21 einer Sprühvorrichtung 20 angebracht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei solcher Sprühdüsen 21 an dem Spriegel 11 montiert, eine in der Fahrzeugmitte und jeweils eine in einem äußeren Bereich des Spriegels 11. Die Anzahl von hier drei Sprühdüsen 21 ist beispielhaft und kann je nach Breite des Laderaums oder benötigter Flüssigkeitsmenge und abhängig vom Sprühwinkel, in dem die Sprühdüsen 21 die Flüssigkeit versprühen, variiert werden.
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Im Betrieb kann über die Sprühdüsen 21 der Laderaum während der Bewegung des Spriegels 11 mit Flüssigkeit benetzt werden. Als Flüssigkeit kann Wasser eingesetzt werden, ggf. mit einem hinzugesetzten Trennmittel. Vor dem Beladen des Laderaums 1 mit beispielsweise anhaftendem Teer wird die Abdeckvorrichtung 10 betätigt, um den Laderaum 1 zu öffnen. Kurz vor oder mit dem Beginn der Öffnungsbewegung wird die Sprühvorrichtung 20 aktiviert, so dass die Flüssigkeit zur Benetzung des Laderaums 1 über die Sprühdüsen 21 versprüht wird. Der über den Seilzug 13 gezogene erste Spriegel 11 bewegt sich dabei mit den Sprühdüsen 21 beim Öffnen der Abdeckplane von dem hinteren Bereich des Laderaums 1 bis in den vorderen Bereich des Laderaums 1, so dass die Sprühdüsen 21 den gesamten Laderaum 1 der Länge nach abfahren und entsprechend der gesamte Laderaum 1 benetzt wird. Nachdem die Abdeckvorrichtung ihre vollständig geöffnete Stellung erreicht hat, wird die Antriebseinheit 14 des Seilzugs 13 ebenso abgeschaltet wie die Sprühvorrichtung 20. Mit dem Öffnen der Abdeckplane ist damit der Laderaum 1 vollständig ohne manuelles Eingreifen des Fahrers und ohne einen Zeitverlust zur Aufnahme der Ladung vorbereitet.
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In 2 ist die Sprühvorrichtung 20 mit weiteren ihrer Komponenten in einer schematischen Darstellung wiedergegeben. Dargestellt ist der erster der Spriegel 11, an dem die Sprühdüsen 21 montiert sind. Wie in der 2 gezeigt, wird von den Sprühdüsen 21 beim Betrieb der Sprühvorrichtung 20 ein Sprühnebel 22 abgegeben, wobei der Öffnungswinkel des Sprühnebels 22 bevorzugt so eingestellt ist, dass die mit dem Ladegut in Berührung kommenden Abschnitte des Laderaums 1 möglichst vollständig benetzt werden. Dieses betrifft beispielsweise den nach Möglichkeit gesamten Bereich des Bodens 2 sowie den zumindest unteren Bereich der seitlichen Bordwände 4, der vorderen Bordwand 3 und der hinteren, meist klappbaren Bordwand.
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Die Sprühdüsen 21 sind über einen Verbindungsschlauch 23 miteinander verbunden. Von einer der seitlichen Sprühdüsen 21, in der Zeichnung der 2 der linken Sprühdüse 22, ist der Verbindungsschlauch 23 zu einem Reservoir der zu versprühenden Flüssigkeit Fl geführt. Da sich die Sprühdüsen 21 beim Betätigen der Abdeckvorrichtung 10 in Längsrichtung entlang des Laderaums 1 bewegen, ist der Verbindungsschlauch 23 zum Reservoir hin beispielsweise in Schlaufen gelegt an den Läufern 12 der weiteren Spriegel 11 aufgehängt. Auch ist es möglich, eine Trommel außen am Laderaum 1 vorzusehen, auf die der Verbindungsschlauch 23 bei Bewegung des Spriegels 11 aufgerollt wird bzw. von der er abgerollt wird.
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Als Reservoir für die zu versprühende Flüssigkeit ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Vorratsbehälter 24 vorgesehen, der hier als Druckbehälter ausgebildet ist. Im Vorratsbehälter 24 ist ein Flüssigkeitsheberohr angeordnet, das nach außen geführt über ein Auslassventil 25 mit dem Verbindungsschlauch 23 gekoppelt ist. Das Auslassventil 25 kann manuell betätigt werden, oder aber vorteilhafterweise ein elektromagnetisches Ventil sein, so dass die Sprühvorrichtung 20 vom Führerhaus des LKW aus aktiviert werden kann und/oder das die Betätigung der Sprühvorrichtung 20 mit der Antriebseinheit 13 automatisch synchronisiert erfolgen kann. Weiter ist ein Einlassventil 26 am Vorratsbehälter 24 angeordnet, über das die Flüssigkeit Fl in den Vorratsbehälter 24 eingefüllt werden kann. Schließlich steht der Vorratsbehälter 24 über ein Druckluftventil 27 mit einer Druckluftversorgungsleitung des LKW in Verbindung, so dass der Vorratsbehälter 24 mit einem Überdruck p druckbeaufschlagt wird. Das Druckluftventil 27 kann dabei ein manuelles Ventil und/oder ein Druckregelventil sein. Durch die Druckluftbeaufschlagung wird die Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 24 bei Öffnen des Auslassventils 25 zu den Sprühdüsen 21 gefördert.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, den Sprühvorgang über das Beaufschlagen des Vorratsbehälters 24 mit Druckluft zu steuern. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann das Auslassventil 25 entfallen. Im Ruhezustand ist der Vorratsbehälters 24 nicht mit Druckluft beaufschlagt. Der Sprühvorgang wird dann durch Öffnen des Druckluftventils 27 gestartet. Das Druckluftventil 27 ist in dieser Ausführung bevorzugt ein elektromagnetisches Ventil, so dass die Sprühvorrichtung 20 vom Führerhaus des LKW aus aktiviert werden kann. Bei dieser Variante ist gewährleistet, dass der Vorratsbehälter 24 im Ruhezustand drucklos ist, was das Befüllen durch das Einlassventil 26 erleichtert.
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Anstelle der zuvor beschriebenen Varianten einer Druckluftförderung der Flüssigkeit kann auch ein druckloser Vorratsbehälter vorgesehen sein, aus dem Flüssigkeit über eine elektrische Pumpe zu den Sprühdüsen 21 gefördert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laderaum
- 2
- Laderaumboden
- 3
- vordere Bordwand
- 4
- seitliche Bordwand
- 5
- obere Kante der seitlichen Bordwand
- 10
- Abdeckvorrichtung
- 11
- Spriegel
- 12
- Läufer
- 13
- Antriebseinheit
- 14
- Seilzug
- 20
- Sprühvorrichtung
- 21
- Sprühdüse
- 22
- Sprühnebel
- 23
- Verbindungsschlauch
- 24
- Vorratsbehälter
- 25
- Auslassventil
- 26
- Einlassventil
- 27
- Druckluftventil
- Fl
- Flüssigkeit
- p
- Überdruck