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Die Erfindung betrifft einen Beschlag für eine Theke zum schwenkbaren Befestigen einer Thekenfront an einem Thekengrundkörper, sowie eine Theke mit zumindest einem solchen Beschlag.
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DE 20 2013 102 522 U1 offenbart einen Beschlag für eine mit einer Frontscheibe versehene Verkaufstheke. Ein feststehendes Festelement des Beschlags ist schwenkbeweglich mit einem Schwenkelement des Beschlags verbunden. Das Festelement ist mit einem Grundkörper einer Theke und das Schwenkelement ist mit einer Frontscheibe der Theke verbunden, so dass die Frontscheibe nach vorne geklappt werden kann. Zwischen dem Festelement und dem Schwenkelement ist ein Hebel und eine Gasfeder angeordnet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung einen verbesserten Beschlag für eine Theke und eine Theke mit einem solchen Beschlag bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 20 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird ein Beschlag zum schwenkbaren Befestigen einer Thekenfront an einem Thekengrundkörper bereitgestellt. Beispielsweise kann der Beschlag für Theken zur Präsentation und/oder Verkauf von Waren wie Lebensmitteln verwendet werden, wie z.B. Theken von Bäckereien oder Metzgereien. Dabei ist ein Thekengrundkörper der feststehende Teil einer Theke, wie z.B. ein Thekenkorpus oder Thekengrundgestell. Eine Thekenfront ist der am Thekengrundkörper beweglich bzw. schwenkbar befestigte Teil einer Theke, der mittels einem Beschlag oder mehreren Beschlägen vom Grundkörper weg geschwenkt werden kann, um z.B. eine Thekenfrontscheibe von innen zu reinigen oder eine Thekenauslage von vorne zugänglich zu machen. Dabei bezieht sich der Begriff "Front" oder "vorne" auf die Seite einer Theke, die bei der Verwendung einem Verkaufsraum oder einem Kunden zugewandt ist. Entsprechend bezieht sich nachfolgend der Begriff "Vorderseite" des Beschlags auf die Seite des Beschlags oder eines seiner Elemente, die nach dem Einbau in einer Theke zu einer Thekenfront weist. Der Begriff "Rückseite" des Beschlags bezieht sich auf die Seite des Beschlags oder eines seiner Elemente, die nach dem Einbau in einer Theke von einer Thekenfront abgewandt ist bzw. zu einem Thekengrundkörper weist.
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Der Beschlag weist zwei Armelemente oder Schwenkarme auf, die jeweils an einem Endbereich über ein Schwenkgelenk miteinander verbunden sind. Mittels des ersten Armelements wird der Beschlag an einem feststehenden Thekengrundkörper (z.B. Korpus, Gestell) befestigt und mittels des zweiten Armelements wird der Beschlag an einer wie oben beschriebenen Thekenfront befestigt. Bei der Montage bzw. Verwendung des Beschlags wird also das erste Armelement an einem Thekengrundkörper befestigt und das zweite Armelement an einer Thekenfront.
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Ein erster Endbereich des ersten Armelements ist mit einem ersten Endbereich des zweiten Armelements über eine Schwenkgelenkverbindung oder Drehgelenkverbindung verbunden, so dass das zweite Armelement von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung und von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung schwenkbar ist. Entsprechend ist bei Verwendung des Beschlags bei einer wie oben beschriebenen Theke in Geschlossenstellung des Beschlags eine Thekenfront ebenfalls in Geschlossenstellung und bei Offenstellung des Beschlags die Thekenfront nach vorne geschwenkt, so dass die Innenseite der Thekenfront und eine Thekenauslage von vorne zugänglich sind. Bei Verwendung liegt die Schwenkgelenkachse des Beschlags parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Thekenfront bzw. Thekenfrontfläche.
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Das zweite Armelement weist zumindest zwei Befestigungseinrichtungen zum Befestigen des zweiten Armelements an einer Thekenfront auf. Mit einer ersten Befestigungseinrichtung ist das zweite Armelement an einer Thekenfrontplatte befestigbar. Eine Thekenfrontplatte kann z.B. aus Materialien wie Stein (z.B. Granit), Holz, Verbundplatten, Spanplatten usw. hergestellt sein und bildet einen nicht-transparenten (unteren) Teil einer Thekenfronteinheit aus.
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Mit einer zweiten Befestigungseinrichtung ist das zweite Armelement an einer Thekenfrontscheibe befestigbar. Eine Thekenfrontscheibe bildet den transparenten (oberen) Teil einer Thekenfront(einheit) aus, durch den die in der Theke ausgestellten Waren betrachtet werden können. Beispielsweise ist die Thekenfrontscheibe aus transparenten Materialien wie Glas oder Plexiglas (PMMA-Polymethylmethacrylat) hergestellt.
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Beim Beschlag der
DE 20 2013 102 522 U1 ist nur die Frontscheibe schwenkbar, so dass am Übergang zwischen schwenkbarer Frontscheibe und (feststehender) Frontplatte ein von vorne sichtbare Aufnahmeschiene zur Aufnahme der Frontscheibe vorgesehen ist.
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Mit dem oben beschriebenen Beschlag kann die gesamte Thekenfront bzw. Thekenfronteinheit mit einer (transparenten) Frontscheibe und einer (nicht-transparenten) Frontplatte schwenkbar an einem Thekengrundkörper befestigt werden. D.h. die Schwenkachse bzw. der Beschlag wird im Vergleich zur
DE 20 2013 102 522 U1 aus dem Übergangsbereich zwischen Frontscheibe und Frontplatte nach unten verschoben, so dass dieser Übergangsbereich zwischen transparenter Frontfläche und nicht-transparenter Frontfläche ohne sichtbare Beschlagelemente ausgestaltet werden kann. Ein weiterer Vorteil der im Vergleich zur
DE 20 2013 102 522 U1 tiefer liegenden Schwenkachse des Beschlags ist, dass die (untere Kante der) Frontscheibe weiter weg vom Thekenkorpus geschwenkt werden kann und so in Offenstellung eine Thekenauslage und die Innenseite einer Frontscheibe besser zugänglich sind.
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Vorzugsweise ist die erste Befestigungseinrichtung im ersten Endbereich des zweiten Armelements angeordnet, und die zweite Befestigungseinrichtung ist in einem dem ersten Endbereich gegenüberliegenden zweiten Endbereich des zweiten Armelements angeordnet. D.h. die erste Befestigungseinrichtung und die Schwenkgelenkverbindung sind im gleichen Endbereich des zweiten Armelements angeordnet, so dass bei Verwendung des Beschlags das Schwenkgelenk in einem nach unten weisenden Endbereich des Beschlags liegt und von der Frontplatte verdeckt wird. So ist für einen optimalen Zugang zu einer Innenseite der Thekenfront und einer Thekenauslage mittels des Beschlags die Oberkante einer Thekenfront nach vorne (weg von einem Thekengrundkörper) schwenkbar. Besonders bevorzugt ist bei der Verwendung des Beschlags der Beschlag (beide Armelemente) unterhalb eines von vorne sichtbaren Bereichs einer Frontscheibe angeordnet bzw. die beiden Armelemente werden von einer (nicht-transparenten) Frontplatte verdeckt.
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Bevorzugt sind in Geschlossenstellung des Beschlags das erste Armelement und das zweite Armelement parallel nebeneinander oder im Wesentlichen parallel nebeneinander angeordnet. Alternativ sind in Geschlossenstellung des Beschlags das erste Armelement und das zweite Armelement nebeneinander und unter einem Winkel zueinander geneigt angeordnet. In beiden Ausgestaltungen entspricht der Winkel zwischen den Armelementen einem Neigungswinkel einer Thekenfront zur Vertikalen bei dem der Beschlag verwendet bzw. eingebaut wird. Insbesondere liegen in Geschlossenstellung die Endbereiche der Armelemente mit dem Schwenkgelenk an einem Ende des geschlossenen Beschlags, der bei Verwendung nach unten weist (zu einem Untergrund auf dem die Theke steht), und die gegenüberliegenden (freien) Endbereiche der Armelemente liegen nebeneinander und weisen bei der Verwendung des Beschlags nach oben (zu einer Thekenfrontscheibe).
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Besonders bevorzugt ist das zweite Armelement einteilig oder im Wesentlichen einteilig ausgebildet, wobei zusätzlich oder alternativ das zweite Armelement zwischen dem ersten und zweiten Endbereich kein Verbindungselement, insbesondere kein Gelenk, aufweist. Wie oben beschrieben sind am zweiten Armelement eine Thekenfrontplatte und Thekenfrontscheibe befestigbar, d.h. das zweite Armelement bildet ein Verbindungselement zwischen einer Frontplatte und einer Frontscheibe. Durch die einteilige Ausbildung des zweiten Armelements wird ein äußerst stabile und tragfähige Verbindung zwischen einer Thekenfrontplatte und einer Thekenfrontscheibe bereitstellt.
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Vorzugsweise weist die erste Befestigungseinrichtung eine an einer Thekenplatte befestigbare Verbindungsplatte auf. Mittels zumindest eines Verbindungselements ist die Verbindungsplatte am zweiten Armelement befestigbar. Beispielsweise weist die Verbindungsplatte eine (oder mehrere) senkrecht zur Platte liegende Gewindestange(n) auf, die durch das zweite Armelement durchgesteckt und auf dessen Rückseite mit entsprechenden Gewindemutter(n) gesichert wird (werden). Durch diese Ausgestaltung kann die Verbindungsplatte an einer Thekenfrontplatte vormontiert werden. Anschließend kann die gesamte Thekenfronteinheit einfach in den bereits am Thekengrundkörper montierten Beschlag "eingehängt" werden. Alternativ kann statt mit der Verbindungsplatte verbundenen Gewindestangen eine Gewindeschraube (oder mehrere) verwendet werden, die (von der Vorderseite) durch die Verbindungsplatte gesteckt wird, so dass die Schraube nach Befestigen der Verbindungsplatte an einer Thekenfrontplatte (durch den Schraubenkopf) zwischen der Thekenfrontplatte und der Verbindungsplatte fixiert wird.
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Vorzugsweise weist die zweite Befestigungseinrichtung eine am Endbereich des zweiten Armelements ausgebildete Nut und/oder einen Falz zur Aufnahme einer Thekenfrontscheibe bzw. einer Frontscheibenkante auf. Beispielsweise kann eine Nut bereitgestellt werden, indem auf der Vorderseite des Armelements (einer Thekenfrontplatte zugewandten Seite) ein Falz vorgesehen ist, wobei eine auf der gleichen Seite des Armelements befestigte Platte, die über den Falz hinausragt, gemeinsam mit dem Falz eine Nut bildet. Alternativ kann eine Nut im Vollmaterial des Armelements ausgebildet sein z.B. mittels Fräsen.
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Bevorzugt weist der Beschlag eine Sicherungsvorrichtung mit zumindest einem Sicherungselement auf. Mittels der Sicherungsvorrichtung ist die Position der beiden Armelemente in Geschlossenstellung und/oder Offenstellung arretierbar bzw. sicherbar. Dabei ist ein erstes Ende des zumindest einen Sicherungselements im ersten Endbereich des zweiten Armelements befestigt. Ein zweites Ende des zumindest einen Sicherungselements (das dem ersten Ende gegenüberliegt) ist in einem zum ersten Endebereich gegenüberliegenden zweiten Endbereich des ersten Armelements befestigt. Insbesondere ist das zumindest eine Sicherungselement so an den beiden Armelementen befestigt, dass sich beim Schwenken des (zweiten) Armelements der Abstand zwischen den beiden Befestigungsstellen des Sicherungselements verringert bzw. vergrößert.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Sicherungselement stufenlos zwischen der Offen- und Geschlossenstellung blockierbar. Insbesondere weist die Sicherungsvorrichtung eine Arretierungseinrichtung auf, wobei das zumindest eine Sicherungselement mittels der Arretierungseinrichtung zumindest in Geschlossenstellung und/oder Offenstellung des Beschlags arretierbar bzw. blockierbar ist. Beispielsweise ist das zumindest eine Sicherungselement als blockierbare Gasfeder ausgebildet.
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Vorzugsweise weist das zumindest eine Sicherungselement eine Blockierkraft in Zugrichtung und/oder Druckrichtung von mindestens 1000 N. Besonders bevorzugt liegt die Blockierkraft zwischen 1000 N bis 3000 N, z.B. bei 2000 N. Insbesondere wird je nach dem Gewicht der Frontplatteneinheit eine entsprechend geeignete Blockierkraft gewählt, die gewährleistet, dass beim Öffnen und Schließen eine ausreichende Haltekraft zum Arretieren der Thekenfront bereitgestellt wird.
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Bevorzugt weist der Beschlag eine Entriegelungseinrichtung zum Entriegeln eines bzw. des arretierten Sicherungselements auf, wobei die Entriegelungseinrichtung mittels eines Betätigungselements betätigbar ist, das entfernt zum Sicherungselement angeordnet ist. Der Beschlag bzw. die Sicherungseinrichtung weist also einen Fernauslöser bzw. eine Fernentriegelung auf, so dass das Betätigungselement an einer für einen Nutzer gut erreichbaren Stelle montiert werden kann. Beispielsweise ist das Betätigungselement als Pedal ausgebildet, das bei der Verwendung von einem Nutzer mit einem Fuß betätigbar ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Arretierungseinrichtung mittels desselben Betätigungselements betätigbar, so dass mittels eines Betätigungselements das zumindest eine Sicherungselement blockiert als auch gelöst werden kann.
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Besonders bevorzugt ist zur Kraftübertragung zwischen dem Betätigungselement und dem zumindest einen Sicherungselement zumindest einen Bowdenzug angeordnet. Gemäß dieser Ausgestaltung wird ein einfach bedienbarer, robuster und kostengünstiger mechanischer Mechanismus mit geringem Wartungsaufwand zum Entriegeln (und Blockieren) bereitgestellt. Alternativ kann die Kraftübertragung beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
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Vorzugsweise sind mittels des einen Betätigungselements Sicherungselemente von zumindest zwei Beschlägen entriegelbar. Zur Kraftübertragung zwischen dem (einen) Betätigungselement und den Sicherungselementen der zumindest zwei Beschläge wird eine Weiche bereitgestellt, wie z.B. eine Bowdenzug-Weiche. Mit dieser Ausgestaltung können mehrere Beschläge (einer Thekenfront) gleichzeitig bedient werden, so dass ein simultanes Auslösen und Blockieren aller Beschläge gewährleistet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Beschlag ein mit dem zweiten Armelement verbundenes Stangenelement auf, das bei Verwendung des Beschlags durch eine Thekenfront hindurch reicht und senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu einer Thekenfrontoberfläche ausgerichtet ist. Bei Vorsehen von zumindest zwei Beschlägen je Theke können die aus der Thekenfront herausragende Stangenelemente als Halterung für eine Taschenablage verwendet werden. Beispielsweise wird auf den Stangenelementen eine durchgehende Platte befestigt. Alternativ können (mehrere) parallel zur Thekenfront verlaufende Stangen oder Profile, die mit den Stangenelementen verbunden sind als Taschenablage dienen.
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Bevorzugt weist der Beschlag bzw. der Winkel zwischen erstem und zweitem Armelement in Offenstellung einen Öffnungswinkel zwischen 25° bis 45° auf. Bevorzugt einen Öffnungswinkel zwischen 30° bis 40°.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das erste Armelement zwei Schenkel auf, zwischen denen das zweite Armelement angeordnet ist. Insbesondere wird beim Schwenken in Geschlossenstellung das zweite Armelement zwischen die beiden Schenkel geschwenkt, wobei die Schenkel senkrecht zur Schwenkachse angeordnet sind. Dadurch wird ein äußerst kompakter und platzsparender Beschlag bereitgestellt.
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Vorzugsweise ist am ersten Armelement und/oder am zweiten Armelement zumindest ein Anschlagelement angeordnet, das in Geschlossenstellung mit zumindest einem Gegenanschlag des Beschlags in Wirkverbindung tritt bzw. am Gegenanschlag anliegt. Besonders bevorzugt ist die Position des Anschlagelements und/oder des Gegenanschlags zueinander verstellbar, so dass die Endposition der Thekenfront in Geschlossenstellung genau eingestellt werden kann. Vorzugsweise ist an dem zumindest einen Anschlagelement und/oder an dem zumindest einen Gegenanschlag ein elastischer Puffer angeordnet, so dass eine Thekenfront in Geschlossenstellung bzw. bei Erreichen der Geschlossenstellung weich aufliegt.
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Nachfolgend wird eine Theke mit einem Thekengrundkörper und einer schwenkbar am Grundkörper befestigten Thekenfronteinheit beschrieben. Dabei können Merkmale des oben beschriebenen Beschlags für eine Theke (und Theke) und der im folgenden beschriebenen Theke mit einem Beschlag in beliebiger Weise ausgetauscht und miteinander kombiniert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird eine Theke bereitgestellt mit einem Thekengrundkörper und einer schwenkbar am Grundkörper befestigten Thekenfronteinheit. Die Thekenfronteinheit ist aus einer Thekenfrontplatte und einer mit der Thekenfrontplatte verbundenen Thekenfrontscheibe ausgebildet. Die Theke weist zumindest einen Beschlag zur schwenkbaren Befestigung der Thekenfronteinheit am Thekengrundkörper auf, so dass die Thekenfronteinheit zwischen einer Geschlossenstellung und einer Offenstellung schwenkbar ist.
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Die Theke ist wie oben beschrieben aus einem feststehenden Grundkörper mit schwenkbarer Thekenfronteinheit ausgebildet, wobei die Thekenfrontplatte einen nicht-transparenten Teil der Thekenfront und die Thekenfrontscheibe einen transparenten Teil der Thekenfront ausbildet. Die Frontplatte und die Frontscheibe sind also gemeinsam schwenkbar, so dass deren Position relativ zueinander bzw. in Bezug aufeinander auch beim Öffnen und Schließen immer gleich bleibt. Vorzugsweise liegt die Schwenkachse des zumindest einen Beschlags im unteren Bereich der Theke, so dass beim Schwenken der Thekenfronteinheit in Offenstellung eine Oberkante der Thekenfront vom Grundkörper weggeschwenkt wird.
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Anhand der Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Seitenansicht eines Beschlags für eine Theke mit senkrechter Front in Geschlossenstellung,
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2 eine perspektivische Seitenansicht des Beschlags von 1 in Offenstellung,
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3 eine Explosionsansicht des Beschlags von 1,
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4 eine perspektivische Seitenansicht eines Beschlags für eine Theke mit geneigter Front in Geschlossenstellung,
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5 eine perspektivische Seitenansicht eines Beschlags von 4 in Offenstellung, und
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6a–b eine Theke mit einer geneigten Front in Geschlossenstellung (5a) und Offenstellung (5b).
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Die 1–3 zeigen eine bevorzugte Ausgestaltung eines Beschlags 2 für eine Theke zur Ausstellung von Waren wie z.B. Lebensmitteln, wobei die 1–2 perspektivische Seitenansichten des Beschlags in Geschlossenstellung (1) und Offenstellung (2) zeigen und in 3 der Beschlag in Explosionsansicht dargestellt ist. 4–5 zeigen einen Beschlag 2', der für die Verwendung bei einer Theke 40 (6a–b) mit geneigter Thekenfront geeignet ist.
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Sofern nicht anders angegeben entsprechen die Merkmale und Funktionen des in 1–3 dargestellten Beschlags 2 den Merkmalen und Funktionen des in 4–5 dargestellten Beschlags 2'. Gleiche Bezugszeichen werden für gleiche Elemente der Beschläge 2, 2' verwendet.
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6a–b zeigen eine Theke 40, die in Geschlossenstellung (6a) eine zur Vertikalen geneigte Front bzw. Fronteinheit 44 aufweist. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weist eine Theke (nicht dargestellt) in Geschlossenstellung eine gerade bzw. vertikale Front bzw. Fronteinheit auf. Die in beiden Ausgestaltungen schwenkbare Fronteinheit der Theke 40 ist beispielhaft in 6a–b in Geschlossenstellung (6a) und Offenstellung (6b) dargestellt.
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Sofern nicht anders angemerkt entsprechen die Merkmale und Funktionen der im folgenden beschriebenen Theke 40 mit geneigter Front (6a–b) den Merkmalen und Funktionen einer Theke mit gerader bzw. vertikaler Front.
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Die Theke 40 ist aus einem feststehenden Thekengrundkörper 42 und der schwenkbaren Thekenfronteinheit 44 ausgebildet. Die schwenkbare Thekenfronteinheit 44 ist ausgebildet aus einer (nicht-transparenten) Thekenfrontplatte 46 (z.B. aus Holz, Metall, Stein etc.) und einer transparenten Thekenfrontscheibe 48, wobei Frontplatte 46 und Frontscheibe 48 fest miteinander verbunden sind bzw. eine Einheit bilden. Wie in 6b dargestellt, kann die gesamte Thekenfronteinheit 44 vom Grundkörper 42 weggeschwenkt werden, so dass eine Innenseite der Frontscheibe 48 und eine Ausstellungsfläche in der Theke 40 sehr gut erreichbar sind (z.B. zum Reinigen oder Bestücken der Theke). Die beispielhaft dargestellte Thekenfrontscheibe 48 weist eine (horizontale) obere Scheibe 52 und eine (senkrechte oder im Wesentlichen senkrechte) vordere Scheibe 50 auf, die an ihren Stoßkanten miteinander verklebt sind, so dass beide Scheiben 50, 52 eine Einheit bilden. Eine Seitenscheibe 54 bildet einen seitlichen Abschluss der Theke 40, so dass eine Auslagefläche der Theke 40 auch von der Seite eingesehen werden kann.
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Für die Theke 40 mit geneigter Fronteinheit (6a–b) werden zumindest zwei Beschläge wie in 4–5 dargestellt verwendet, um die Thekenfronteinheit 44 von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu schwenken bzw. zu kippen. Für eine Theke mit gerader Thekenfront werden zumindest zwei der in 1–3 dargestellten Beschläge verwendet, um eine entsprechende Thekenfronteinheit von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu schwenken bzw. zu kippen.
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Der Begriff "Front" oder "vorne" bezieht sich auf die Seite der Theke 40, die bei der Verwendung einem Verkaufsraum oder einem Kunden zugewandt ist. Entsprechend bezieht sich der Begriff "Vorderseite" des Beschlags 2, 2' auf die Seite des Beschlags 2, 2' oder eines seiner Elemente, die nach dem Einbau in einer Theke 40 zu einer Thekenfront 44 weist. Der Begriff "Rückseite" des Beschlags 2, 2' bezieht sich auf die Seite des Beschlags 2, 2' oder eines seiner Elemente, die nach dem Einbau in einer Theke 40 von einer Thekenfront 44 abgewandt ist bzw. zu einem Thekengrundkörper 42 weist.
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Wie in 1–3 dargestellt, weist der Beschlag 2 zwei Armelemente 4, 6 auf, die über ein Schwenkgelenk 8 bzw. eine Schwenkgelenkverbindung miteinander schwenkbeweglich verbunden sind. Das erste Armelement 4 bzw. die Rückseite des ersten Armelements 4 ist mittels seitlichen Befestigungslaschen 10 an einem Thekengrundkörper 42 befestigbar. Mittels der Langlöcher in den Befestigungslaschen 10 kann die Position des Armelements 4 am Grundkörper 42 variiert werden.
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Das erste Armelement 4 weist zwei Schenkel 12a–b auf zwischen die das zweite Armelement 6 aufgenommen wird. Dadurch wird insbesondere in Geschlossenstellung ein platzsparender bzw. kompakter Beschlag 2 bereitgestellt.
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Das zweite Armelement 6 weist zwei Befestigungseinrichtungen auf, so dass das Armelement 6 sowohl mit der Thekenfrontplatte 46 als auch mit der Thekenfrontscheibe 48 verbunden werden kann.
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Zur Verbindung des zweiten Armelements 6 mit der Thekenfrontplatte 46 ist eine Verbindungsplatte 21 vorgesehen, die bei der Montage des Beschlags 2 an der Innenseite der Thekenfrontplatte 46 befestigt bzw. angeschraubt wird. Vor dem Befestigen der Platte 21 wird eine Gewindeschraube (nicht dargestellt) von einer Vorderseite durch eine Bohrung 34a in der Platte 21 geführt, so dass die Gewindeschraube (bzw. der Kopf der Gewindeschraube) durch die Befestigung der Platte 21 an der Frontplatte 46 in der Bohrung 34a gehalten wird. D.h. das freie Ende der Schraube weist zum Armelement 6. Zum Befestigen der Thekenfront am Beschlag 2 bzw. am zweiten Armelement 6 wird die Gewindeschraube durch eine Bohrung 34b im zweiten Armelement geführt und auf der Rückseite des Armelements 6 mit einer entsprechenden Gewindemutter (nicht dargestellt) gesichert. Anstatt einer Gewindeschraube kann alternativ eine Gewindestange einteilig mit der Platte 21 verbunden sein, z.B. mit der Platte 21 verschweißt sein.
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Zur Verbindung des zweiten Armelements 6 mit einer Thekenfrontscheibe 48 ist im oberen Endbereich des zweiten Armelements 6 ein Scheibenfalz 28 vorgesehen. Mittels einer Verbindungsplatte 24, die an der Vorderseite des Armelements 6 befestigbar ist und über den Falz 28 bis zum Ende des Armelements 6 hinausragt wird eine Nut (vgl. 1–2) ausgebildet in der die Frontscheibe 48 bzw. die Frontscheibenkante sicher aufgenommen werden kann. Ein elastischer Scheibenschutz 26 ist im Falz 28 bzw. in der Nut angeordnet, um eine Beschädigung der Scheibenkante zu verhindern.
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Optional kann eine Stangenaufnahme 32a–b bzw. Bohrung in der Verbindungsplatte 24 und im zweiten Armelement 6 ausgebildet sein, um eine Stange 30, die bei der Montage des Beschlags 2 aus einer Thekenfront 44 herausragt (nicht dargestellt in 6a–b), aufzunehmen. Die Stange(n) 30 dienen dabei als Halterung für eine Taschenablage (z.B. ein Brett), die parallel zur Thekenfront 44 verläuft.
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Der Beschlag 2 weist weiterhin eine blockierbare Gasfeder 14 auf, mittels der eine Schwenkposition des Beschlags 2 bzw. des zweiten Armelements 6 gesichert bzw. arretiert werden kann. Der Beschlag 2 ist zumindest in Geschlossenstellung (1) und Offenstellung (2) arretierbar.
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Die Gasfeder 14 ist an einem unteren Ende über eine Befestigungsöffnung 16a mit dem zweiten Armelement 6 verbunden. Dazu weist das Armelement 6 ebenfalls eine Befestigungsöffnung 20a auf, die am gleichen Ende des Armelements 6 wie das Schwenkgelenk 8 liegt. In der hier dargestellten Ausgestaltung ist das untere Ende des Armelements 6 abgewinkelt, so dass die Gasfeder 14 nach dem Einbau senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht liegt, wodurch eine fehlerfreie Funktion der Gasfeder 14 gewährleistet wird. Ein oberes Ende der Gasfeder 14 mit einem Auslösekopf 18 ist in einem oberen Endbereich des ersten Armelements 4 über eine Befestigungsöffnung 16b der Gasfeder 14 und eine Befestigungsöffnung 20b des ersten Armelements 4 mit dem Armelement 4 verbunden bzw. verbindbar. Beim Schwenken bzw. Öffnen und Schließen des Beschlags 2 verändert (verkürzt und verlängert) sich der Abstand zwischen den oberen und unteren Befestigungsöffnungen 16a–b, 20a–b bzw. den Befestigungsstellen der Gasfeder 14, so dass die Gasfeder 14 die Bewegung der Front 44 beim Öffnen dämpft. Ein plötzliches nach-vorne-fallen der Thekenfront 44 durch die Schwerkraft wird verhindert.
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Der oben beschriebene Auslösekopf 18 weist einen Betätigungshebel 19 zum Lösen der Blockierung bzw. Arretierung der Gasfeder 14 auf. Beim Lösen der Blockierung der Gasfeder 14 wird ein Auslösestift der Gasfeder 14 aus einer Blockierstellung in eine Offenstellung bewegt, so dass eine Kolbenstange in einem Zylinder der Gasfeder 14 frei beweglich ist. Wird der Auslösestift wieder in seine Blockierstellung gebracht (wenn der Betätigungshebel 19 wieder in Ausgangsposition ist) ist die Gasfeder 14 wieder blockiert. D.h. solange der Betätigungshebel 19 betätigt (z.B. herabgedrückt) ist, ist das zweite Armelement 6 bzw. die Thekenfronteinheit 44 frei schwenkbar.
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Der Hebel 19 wird durch eine mechanische Entriegelungseinrichtung (nicht dargestellt) betätigt. Die Entriegelungseinrichtung weist ein Auslösepedal 56 auf, das im Sockelbereich der Theke 40 angeordnet ist und von einem Nutzer mit einem Fuß betätigt werden kann. Die Kraftübertragung zwischen Pedal 56 und Hebel 19 erfolgt mittels eines Bowdenzugs. Wie oben beschrieben, weist die Theke 40 zumindest zwei Beschläge 2 auf. Um die Hebel 19 der zumindest zwei Beschläge 2 gleichzeitig (simultan) zu betätigen, wird das eine Auslösepedal 56 über eine Bowdenzug-Weiche mit beiden Hebeln 19 verbunden.
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Wie in 2 dargestellt, ist am ersten Armelement 4 ein Anschlagelement 36 mit einem elastischen Puffer 38 befestigt, das bzw. der in Geschlossenstellung am zweiten Armelement 6 anliegt und so eine Endstellung des Beschlags 2 in Geschlossenstellung festlegt. Der elastische Puffer 38 ist auf einer Gewindestange angeordnet, so dass eine Feineinstellung der Endposition des Beschlags 2 bzw. des zweiten Armelements 6 in Geschlossenstellung möglich ist.
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Wie bereits oben beschrieben, ist der Beschlag 2 für eine Theke mit gerader bzw. vertikaler Thekenfront ausgebildet bzw. konfiguriert. Dazu ist das Anschlagelement 36 beim Beschlag 2 an einer Position am Armelement 6 befestigt, die gewährleistet, dass in Endstellung (Geschlossenstellung) des Beschlags 2 das zweite Armelement 6 parallel zum ersten Armelement 4 angeordnet ist, wobei das erste Armelement 4 an einer vertikalen Vorderseite eines Thekenkorpus befestigt ist. In anderen Worten sind die Befestigungsflächen des Beschlags 2 (Rückseite des ersten Armelements 4 und Vorderseite des zweiten Armelements 6) in Geschlossenstellung parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
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Im Unterschied dazu ist beim in 4–5 dargestellten Beschlag 2', das Anschlagelement 36 und der Puffer 38 an einer Position am ersten Armelement 10 befestigt, die gewährleistet, dass in Geschlossenstellung (5) des Beschlags das zweite Armelement 10 unter einem Winkel zum ersten Armelement 10 angeordnet ist. Die Befestigungsflächen des Beschlags 2' (Rückseite des ersten Armelements 4 und Vorderseite des zweiten Armelements 6) sind also in dieser Ausgestaltung in Geschlossenstellung unter einem Winkel zueinander angeordnet. Dieser Winkel entspricht dem Neigungswinkel der Thekenfronteinheit 44. Durch einfaches Verändern der Position (z.B. Umschrauben) des Anschlagelements 36 kann der Beschlag 2, 2' an die Verwendung mit einer Theke mit gerader oder geneigter Thekenfront angepasst werden. Bis auf die geänderte Position des Anschlagelements 36 sind alle Elemente der beiden Beschläge 2, 2' gleich bzw. identisch.
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In beiden Ausgestaltungen des Beschlags 2, 2' wird das zweite Armelement 10 senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht an einem Thekenkorpus bzw. dessen Vorderseite befestigt, so dass bei der Verwendung auch die Gasfeder 14 senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht angeordnet ist. Dadurch wird eine fehlerfreie Funktion der Gasfeder 14 gewährleistet.
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Beispielhafte Größen bzw. Abmessungen der Elemente beider Beschläge 2, 2' sind für das erste Armelement 4 eine Höhe von etwa 340 mm und eine Breite von etwa 120 mm, das zweite Armelement 6 eine Höhe von etwa 410 mm und für die Stange 30 eine Länge von etwa 280 mm. Für tragende Elemente (z.B. Armelemente 4, 6, Platten 22, 24 usw.) werden als Materialien vorzugsweise Metalle wie Stahl und Edelstahl verwendet.
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Insbesondere werden die Abmessungen der einzelnen Elemente der Beschläge 2, 2' an die jeweiligen Anforderungen (Gewicht, Größe der Theke bzw. Thekenfronteinheit 44) angepasst, so dass eine sichere und dauerhafte Funktionsfähigkeit des Beschlags 2, 2' gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2'
- Beschlag
- 4
- erstes Armelement
- 6
- zweites Armelement
- 8
- Schwenkgelenk
- 10
- Befestigungslasche
- 12a–b
- Schenkel
- 14
- Gasfeder
- 16a–b
- untere/obere Befestigungsöffnung Gasfeder
- 18
- Auslösekopf Gasfeder
- 19
- Betätigungshebel
- 20a–b
- Befestigungsöffnung Armelement
- 22
- Verbindungsplatte Thekenfrontplatte
- 24
- Verbindungsplatte Thekenfrontscheibe
- 26
- Scheibenschutz
- 28
- Scheibenfalz
- 30
- Stange
- 32a–b
- Stangenaufnahmeöffnung
- 34a–b
- Bohrung
- 36
- Anschlagelement
- 38
- elastischer Puffer
- 40
- Theke
- 42
- Thekengrundkörper
- 44
- Thekenfronteinheit
- 46
- Thekenfrontplatte
- 48
- Thekenfrontscheibe
- 50
- vordere Frontscheibe
- 52
- obere Frontscheibe
- 54
- Seitenscheibe
- 56
- Auslösepedal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013102522 U1 [0002, 0011, 0012, 0012]