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Die Erfindung betrifft eine Markeranordnung für die medizintechnische Navigation. Solche Markeranordnungen dienen, wie später noch detaillierter erläutert wird, im Rahmen der medizintechnischen Navigation zur Positionsermittlung und Verfolgung von Instrumenten, Patientenkörperteilen, Patientenaufnahmen oder -stützvorrichtungen, wobei die Markeranordnung im Navigationsumfeld mit Hilfe eines Trackingsystems geortet werden kann. Die Kenntnis über die absoluten und relativen Positionen von Patient und Instrumenten im Operationsumfeld kann dann zur Navigations-Unterstützung für den Behandelnden genutzt werden. Ein Navigationssystem ist beispielsweise aus der
DE 196 39 615 A1 bekannt. Die
DE 197 51 761 A1 offenbart eine Art der Integration eines medizintechnischen Mikroskops (chirurgisches Mikroskop).
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Die Markeranordnung für die medizintechnische Navigation gemäß der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Sie umfasst ein Referenzelement, das mindestens einen, sich von einem Zentrum nach außen erstreckenden Arm aufweist und Markerhalter, die an dem Arm bzw. den Armen des Referenzelements angeordnet sind. Ferner wird noch ein Befestigungselement bereitgestellt.
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Das Referenzelement trägt vier Markerhalter, wobei zwei Markerhalter näher am Zentrum liegen und zwei weiter davon entfernt. Das Verhältnis der Zentrumsabstände der zentrumsnäheren Markerhalter zu den Zentrumsabständen der zentrumsferneren Markerhalter liegt im Bereich von 1,3 bis 1,7.
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Die Bildung des oben genannten Verhältnisses kann mit jedem längeren Zentrumsabstand im Verhältnis zu jedem kürzeren Zentrumsabstand erfolgen.
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Insbesondere kann z.B. auch der längste Zentrumsabstand mit dem kürzesten Zentrumsabstand ins Verhältnis gesetzt werden, was das größte Verhältnis ergibt, aber auch der zweitlängste Zentrumsabstand mit dem zweitkürzesten, was das niedrigste Verhältnis ergeben wird.
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Mit einer derart ausgestalteten Markeranordnung lässt sich die Genauigkeit bei der Positionserfassung im Rahmen der medizintechnischen Navigation im Vergleich mit bekannten Anordnungen, die drei Marker aufweisen, wesentlich erhöhen. Dies ist speziell bei kranialen bzw. neurochirurgischen Behandlungen von immensem Vorteil, weil insbesondere dort oftmals der Behandlungserfolg direkt an die höchste Genauigkeit bei den verwendeten Behandlungsmethoden gekoppelt ist. Außerdem sorgt die erfindungsgemäße Ausgestaltung dafür, dass die Markeranordnung insgesamt nicht zu sperrig oder ”einseitig” wird, was eine gute Verpackbarkeit, Handhabung und ein einfaches Setup am Einsatzort ermöglicht und Störungen des Behandlungspersonals im Operationsumfeld ausschließt.
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Ausführungsformen der Erfindung werden durch die Unteransprüche definiert und im Folgenden zunächst allgemein erörtert.
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Das Zentrumsabstandsverhältnis für die Markerhalter kann in speziellen Fällen mit Vorteil auch in eingeschränkteren Bereichen liegen, nämlich zwischen 1,4 und 1,6 oder zwischen 1,44 und 1,52. Für viele Einsatzfälle kann mit diesen Werten die höchste Genauigkeit bei der Navigation erzielt werden.
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Bei bestimmten Ausführungsformen ist das Referenzelement ein Referenzstern, der vier Arme, nämlich zwei kürzere und zwei längere Arme aufweist, die jeweils einen Markerhalter tragen.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Markeranordnung ist die Anordnung der Arme in Umfangsrichtung des Referenzsterns so gewählt, dass ausgehend von einem kürzeren Arm direkt der andere kürzere Arm folgt und darauf die beiden längeren Arme folgen. Mit dieser Ausführungsform ergeben sich sehr hohe Genauigkeiten, was aber nicht ausschließt, dass auch Ausführungsformen denkbar sind, bei denen sich die längeren und kürzeren Arme in Umfangsrichtung abwechseln.
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Eine Markeranordnung gemäß der Erfindung kann derart gestaltet werden, dass das Referenzelement aufweist:
- – einen ersten Markerhalter, insbesondere an einem ersten Arm, mit einem Markerhalter-Zentrumsabstand von 73 mm ± 3 mm;
- – einen zweiten Markerhalter, insbesondere an einem zweiten Arm, mit einem Markerhalter-Zentrumsabstand von 74 mm ± 3 mm, der in einem Zentrumswinkel von 105° ± 3° zum ersten Markerhalter, insbesondere zum ersten Arm, steht;
- – einen dritten Markerhalter, insbesondere an einem dritten Arm, mit einem Markerhalter-Zentrumsabstand von 112 mm ± 3 mm, der in einem Zentrumswinkel von 92° ± 3° zum zweiten Markerhalter, insbesondere zum zweiten Arm, steht; und
- – einen vierten Markerhalter, insbesondere an einem vierten Arm mit einem Markerhalter-Zentrumsabstand von 107 mm ± 3 mm, der in einem Zentrumswinkel von 79° ± 3° zum dritten Markerhalter, insbesondere zum dritten Arm, steht.
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Je nach Einsatzart kann es gewünscht sein, das Referenzelement von der zu ortenden Einrichtung zu beabstanden, z.B. um ihn vorteilhaft im Sichtfeld eines Trackingsystems zu positionieren. Zu diesem Zweck kann die Markeranordnung mit einem Trägerelement ausgestattet werden, wobei das Referenzelement an einem Ende oder im Bereich des Endes des Trägerelements angeordnet ist und das Befestigungselement am anderen Ende oder im Bereich des anderen Endes. Das Trägerelement kann dabei länglich oder stabförmig bzw. zylinderförmig ausgestaltet sein und je nach Einsatzfall eine Länge (Maximallänge) von bis zu 220 mm, z.B. 200 mm haben. Der Ausdruck ”Länge” kann hier durchaus so verstanden werden, dass er den senkrechten Abstand der Markerhalter über dem Befestigungselement bezeichnet. Bei bestimmten Varianten kann das Trägerelement eine gebogene, insbesondere durch zwei oder mehr Biegungen seitlich versetzte Form aufweisen. Dies ist manchmal von Vorteil, wenn das Trägerelement das Referenzelement um ein Hindernis herum, oder an einem Hindernis vorbei führen soll, z.B. um es in den Sichtbereich eines Trackingsystems zu bringen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist an einer definierten Stelle der Markeranordnung eine Instrumentenspitzen-Pivotiervertiefung vorgesehen, beispielsweise am oder im Bereich des Referenzelementzentrums auf der Oberseite des Sterns. In den meisten Fällen kann dieses Zentrum auch auf der Längsachse des Trägers liegen. Eine solche Pivotiervorrichtung kann verwendet werden, um Instrumente, die nicht im Navigationssystem vorkalibriert sind, zu kalibrieren, d. h. insbesondere deren Spitzenposition positionell zu erfassen und zu verfolgen. Dazu wird ein Instrument, beispielsweise ein Pointer mit Navigationsmarkern mit seiner Spitze in die Pivotiervertiefung gesetzt und mit dem freien Ende eine gewisse Zeit verschwenkt. Die räumliche Lage der Pivotiervertiefung ist im Navigationssystem bekannt, weil die erfindungsgemäße Markeranordnung entweder eine dem Navigationssystem zugehörige, vorkalibrierte Anordnung ist oder bereits registriert wurde. Beim Verschwenken beschreiben die Marker des Instruments nun Bahnen auf einem Radius um die Pivotiervertiefung/Instrumentenspitze, die immer auf Kreisbahnen bzw. einer Kugeloberfläche liegen, deren Zentrum sich im Navigationssystem berechnen lässt. Dieses Zentrum ist die ortsbekannte Pivotiervertiefung und die bewegten Marker am Instrument lassen sich nun dem Abstand und der Lage nach genau diesem Punkt zuordnen, woraus die Position der Spitze des Instruments in Relation zu seinen eigenen Instrumentenmarkern berechenbar wird. Mit dieser bekannten Relation ist das Instrument im Navigationssystem kalibriert und seine Spitze kann zur Behandlungsunterstützung dargestellt werden. So lässt sich jedes mit Markern ausstattbare Instrument in das Navigationsumfeld integrieren.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Markeranordnung wird mindestens ein Mikroskop-Fokussierungsziel an einer definierten Stelle der Markeranordnung vorgesehen. Dieses Mikroskop-Fokussierungsziel kann an mindestens einem der Arme, insbesondere an dessen Seitenfläche und beispielsweise am äußeren Bereich des Armes angeordnet sein. Mit derartigen Fokussierungszielen lässt sich der Fokuspunkt eines im Operationssaal verwendeten Mikroskops im Navigationssystem erfassen, bzw. kalibrieren. Wie oben schon erwähnt, ist die erfindungsgemäße Markeranordnung meist ein vorkalibriertes Instrument für das verwendete Navigationssystem, was bedeutet, dass ihre Markergeometrie und alle daran befindlichen definierten Punkte im System hinterlegt sind und sofort räumlich bekannt werden, wenn die Markeranordnung aufgrund der charakteristischen Positionen ihrer Marker zueinander im Navigationssystem erkannt wird. Dementsprechend ist auch die Position der Fokussierungsziele an den Armen bekannt. Wenn nun ein Behandelnder das Mikroskop (beispielsweise ein OP-Mikroskop bzw. chirurgisches Mikroskop) verwendet und den im Sichtfeld des Mikroskops angezeigten Fokuspunkt genau auf das Fokussierungsziel richtet und dort scharf stellt, ist im Navigationssystem die räumliche Lage des Mikroskop-Fokuspunktes zu diesem Zeitpunkt bekannt. Weil OP-Mikroskope bzw. chirurgische Mikroskope durch das Anbringen von Markern in das Tracking des Navigationssystems integriert werden können, lässt sich auf diese Weise der Fokusabstand des Mikroskops ebenfalls im Navigationssystem erfassen und kalibrieren, und er kann durch interne Systeme im Mikroskop dann weiterverfolgt werden, wenn er geändert wird. In der Folge ist es also im Navigationssystem immer bekannt, wo der Punkt ist, den das Mikroskop gerade fokussiert, was die Navigations-Behandlungsunterstützung und die Behandlung erleichtert. Damit lässt sich das Mikroskop mit der gleichen hohen Genauigkeit, wie sie die erfindungsgemäße Markeranordnung bereitstellt, in das Navigationssystem integrieren.
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Gemäß einer Ausführung der Markeranordnung ist das Befestigungselement zur positionsfesten Anbringung an einem Patientenkörper-festen Gegenstück ausgestaltet, insbesondere zur Anbringung in definierter Lage mittels einer Ausrichtungshilfe. Das Befestigungselement kann eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung herstellen, beispielsweise eine lösbare Verbindung. Es kann eine Schnellverbindung aufweisen, z.B. eine Schraubverbindung, eine Steckverbindung, eine Rastverbindung oder eine Bajonettverbindung, oder eine Kombination mindestens zweier dieser Verbindungsarten.
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Was die Position des Markerhalters entlang der Länge der Arme des Referenzelements betrifft, so besteht die Möglichkeit, die Markerhalter im äußeren Endbereich der Arme vorzusehen. Die Markerhalter kommen dann außen an den Armen zu liegen, wobei mit dem Begriff "Endbereich" nicht nur der äußerste Rand des Arms gemeint ist, sondern auch ein Bereich, der sich von diesem etwas nach innen erstreckt, so dass der Markerhalter sicher und fest am Arm angebracht werden kann, aber anzubringende Marker nicht zu weit über das Ende hervorstehen. Andererseits kann aber die Länge des Armes genutzt werden, um den Markerhalter im Außenbereich des Referenzelements positionieren zu können, weil weiter voneinander entfernte Marker grundsätzlich eine genauere Positionserfassung ermöglichen. Die Markerhalter sind also außen an den Armen im Bereich des freien Arm-Endes positioniert.
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Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht unbedingt notwendig, das Referenzelement mit geraden, stabförmigen Armen auszubilden, vielmehr herrscht bei der Wahrung der Abstandsverhältnisse eine relativ große Gestaltungsfreiheit. So kann ein Markerhalter beispielsweise so gestaltet werden, dass das Referenzelement:
- – mindestens einen gebogenen Arm, insbesondere vier gebogene Arme;
- – mindestens einen Arm mit zwei Sprossen, insbesondere außen zusammenlaufenden, gebogenen Sprossen;
- – mindestens einen umlaufenden oder bogenförmigen Arm, mit mindestens zwei aufeinander folgend angeordneten Markerhaltern;
- – mindestens einen gegabelten Arm;
oder eine Kombination mindestens zweier dieser Ausgestaltungen aufweist.
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Im Folgenden werden nun noch einige allgemeine Erläuterungen bzw. Definitionen zu den hier verwendeten Begriffen ”Marker”, ”Referenzelement/Referenzstern” und ”Navigationssystem” gegeben, die dem besseren Verständnis dienen sollen aber die Begriffe in ihrem Sinngehalt nicht einschränken.
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Marker werden auf die Markerhalter der Markeranordnung gemäß der Erfindung aufgesetzt oder dort angebracht. Die Aufgabe eines Markers ist es, von einer Markererfassungseinrichtung (z.B. einer Kamera oder einem Unterschallempfänger, die einem medizintechnischen Navigationssystem zugeordnet sind), auch ”Trackingsystem” genannt, erfasst zu werden, so dass seine Lage (d. h. Position und/oder Ausrichtung) im Raum ermittelt werden kann. Solche Marker können aktive Marker sein. Ein aktiver Marker emittiert beispielsweise elektromagnetische Strahlung bzw. Wellen, wobei diese Strahlung im infraroten, sichtbaren, und/oder ultravioletten Spektralbereich liegen kann. Der Marker kann aber auch passiv sein, d. h. beispielsweise elektromagnetische Strahlung aus dem infraroten, sichtbaren und/oder ultravioletten Spektralbereich reflektieren. Dazu kann der Marker mit einer Oberfläche versehen sein, die entsprechende Reflektionseigenschaften besitzt. Es ist auch möglich, dass ein Marker elektromagnetische Strahlung bzw. Wellen reflektiert und/oder emittiert, die im Bereich der Radiofrequenzen oder bei Ultraschallwellen liegt bzw. liegen. Ein Marker besitzt vorzugsweise sphärische Form bzw. eine kugelähnliche Gestalt und kann daher auch als Markerkugel bezeichnet werden. Marker können aber auch eine eckige, beispielsweise würfelige Gestalt aufweisen, und spezielle, vom Navigationssystem erkennbare Symbole oder Aufdrucke zeigen.
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Ein Referenzelement bzw. Referenzstern ist eine Einrichtung, an der mehrere Markerhalter für Marker angebracht sind. Die Marker sind dabei ortsfest und vorteilhaft lösbar, an den Markerhaltern des Referenzelements bzw. Referenzsterns angebracht, so dass eine bekannte (vorteilhaft feste) relative Lage der Marker zueinander entsteht. Die relative Lage der Marker zueinander kann für jedes/jeden im Rahmen eines chirurgischen Navigationsverfahrens verwendeten Referenzelement bzw. Referenzstern individuell unterschiedlich bzw. charakteristisch sein, um anhand der relativen Lage der Marker zueinander eine Identifikation des dazugehörigen Referenzelements bzw. Referenzsterns durch ein medizintechnisches bzw. chirurgisches Navigationssystem zu ermöglichen. Damit können dann auch die Gegenstände (z.B. Instrumente und/oder Körperteile) identifiziert bzw. voneinander unterschieden werden, an welchen das Referenzelement bzw. der Referenzstern angebracht ist. Das Referenzelement bzw. der Referenzstern dient insbesondere dazu, in einem medizintechnischen Navigationsverfahren eine Mehrzahl von Markern an einem Gegenstand (beispielsweise einem Patientenkörperteil oder einem medizinischen Instrument) anzubringen, um die Lage des Gegenstandes im Raum (d. h. seine Position und/oder Ausrichtung) erfassen zu können.
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Unter einem medizintechnischen bzw. chirurgischen Navigationssystem, das im weiteren auch oft nur ”Navigationssystem” genannt wird, versteht man ein System, das wenigstens einen Marker bzw. eine Markeranordnung, einen Sender, der elektromagnetische Wellen bzw. Strahlung und/oder Ultraschallwellen emittiert, und einen Empfänger, der elektromagnetische Wellen bzw. Strahlung und/oder Ultraschallwellen empfängt sowie eine elektronische Datenverarbeitungsvorrichtung aufweisen kann, die an den Empfänger und/oder den Sender angeschlossen ist. Die Datenverarbeitungsvorrichtung (z.B. ein Computer) umfasst dabei einen Prozessor (CPU), einen Arbeitsspeicher, vorteilhaft eine Anzeigemöglichkeit (z.B. eine visuelle Anzeigemöglichkeit wie einen Monitor und/oder eine Audioanzeigemöglichkeit wie einen Lautsprecher) sowie vorteilhaft einen permanenten Datenspeicher. Die Datenverarbeitungseinrichtung verarbeitet dabei Navigationsdaten, die von dem Empfänger an sie weitergegeben werden und kann vorteilhaft Hinweisinformationen zur Behandlungsunterstützung über die Anzeigemöglichkeit an einen Anwender ausgeben. Die Navigationsdaten können in dem permanenten Datenspeicher abgelegt werden und beispielsweise mit Daten verglichen werden, die dort zuvor bereitgestellt worden sind. Dem Navigationssystem kann ein sogenanntes Trackingsystem zugeordnet werden, welches beispielsweise mit Hilfe eines stereoskopischen Kamerasystems und einer entsprechenden Datenverarbeitungsvorrichtung die Raumpositionen von Markern bzw. Markeranordnungen erfassen kann.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand von Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Offenbarung wird durch dieses Beispiel nicht eingeschränkt und umfassen insbesondere auch solche Ausgestaltungen, die einzelne hierin beschriebene Merkmale umfassen, welche nicht in Kombination mit anderen beschriebenen Merkmalen aufgezeigt sind. beispielsweise wird auch eine Markeranordnung offenbart, die zwar nicht das eingangs beschriebene Zentrumsabstandsverhältnis aufweist, aber dafür vier Markerhalter und/oder die beschriebene Pivotiervertiefung und/oder das beschriebene Mikroskop-Fokussierungsziel.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine seitliche Ansicht einer Markeranordnung;
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2 eine obere Ansicht der Markeranordnung;
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3 eine perspektivische Ansicht der Markeranordnung;
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4 und 5 seitliche und obere Ansichten der Markeranordnung mit Bezugszeichen für Größenangaben; und
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6 bis 9 perspektivische Ansichten weiterer Markeranordnungen.
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Zur Beschreibung der ersten dargestellten Ausführungsform und ihrer Einzelteile wird zunächst auf die 1 bis 3 Bezug genommen. Die Markeranordnung ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet und weist als Hauptelemente den stabförmigen Träger 1, das Befestigungselement 2 an seinem unteren Ende und den Referenzstern 3 an seinem oberen Ende auf.
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Die Markeranordnung 10 ist dazu gedacht, an einem Gegenstück angebracht zu werden, welches beispielsweise positionsfest gegenüber einem Patienten an diesem befestigt ist. Ein Beispiel hierfür wäre die Kopfhalterung (nicht dargestellt) eines Patienten an dem ein kranialer chirurgischer Eingriff vorgenommen werden muss. Die Kopfhalterung hätte dann das vorhin angesprochene Gegenstück, welches mit der Befestigung 2 in Eingriff kommt, wobei eine definierte Position und Lage eingehalten wird.
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Die dargestellte Befestigung 2 ist ein kombinierter Steck-Schnellverschluss mit einer Kappe 15, die als Rastkappe oder Gewindemutter ausgebildet sein kann. Das unterste Ende des Trägers 1 ist im Bereich, der mit 14 aufgezeigt ist, abgeflacht, so dass es nur in einer Rotationsrichtung und definiert in dieser Richtung eingesetzt werden kann. Der als Kragen 13 ausgestaltete Anschlag sorgt dann dafür, dass die Einsetztiefe auch in der Längsrichtung des Trägers 1 genau definiert ist, und mit der Kappe oder Mutter 15 wird die Befestigung dann lösbar fixiert. Damit wird die ihrer Ausgestaltung nach im Navigationssystem bekannte, d. h. vorkalibrierte Markeranordnung 10 in definierter und wiederholbarer Weise, insbesondere auch in schon vordefinierter Weise für die Behandlung bzw. die Patienten-/Kopfhalterung fixiert.
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Über die Länge des Trägers 1 wird nun der Referenzstern 3 im Operationsumfeld dort positioniert, wo er vom Navigationssystem bzw. von dessen Trackingsystem gut erkennbar, bzw. sichtbar ist. Der Referenzstern weist vier Arme 4 bis 7 auf, die sich von einem gemeinsamen Zentrum aus nach außen erstrecken und im Endbereich die jeweils nach oben abstehenden Markerhalter 8 haben, von denen jeweils nur einer bezeichnet worden ist. Auf die Markerhalter 8 werden hier nicht dargestellte Markerkugeln aufgesetzt, welche dann die medizintechnische Navigation bzw. das Tracking ermöglichen. Sie können zur Sterilisierung der Markeranordnung wieder abgenommen und im nächsten Gebrauchsfall durch neue ersetzt werden.
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Im Zentrum, wo die Arme aufeinandertreffen und vorzugsweise auf der Längsachse des Trägers 1, liegt auf der Oberseite die Pivotiervertiefung 9, in welche die Spitze eines nicht systembekannten Instruments mit Markern eingeführt werden kann, damit durch Schwenk- bzw. Pivotierbewegungen eine Instrumenten-Spitzenkalibrierung vorgenommen werden kann, wie sie oben im Einzelnen beschrieben worden ist.
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Seitlich an den Armen sind in definiertem Abstand vom Zentrum Mikroskop-Fokussierungsziele angeordnet, von denen eines mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet worden ist. Wie oben schon ausführlich beschrieben, lässt sich mit diesen Zielen 11 der Fokuspunkt eines OP-Mikroskops im Navigationssystem bestimmen bzw. kalibrieren. Die Größenverhältnisse bzw. die Abstands- und Winkelverhältnisse bei einer Ausführungsform der Markeranordnung werden anhand der 4 und 5 erläutert. In der 4 ist mit dem Bezugszeichen H die Höhe angezeigt, in welcher die Markerkugeln über der Befestigung 2 zu liegen kommen. Diese Höhe H ist ein charakteristisches Merkmal jeder speziellen Markeranordnung, und sie kann in einem Bereich liegen, der von einer minimalen Größe bis zu 200 mm für diese Ausführungsform geht. Die minimale Größe würde dadurch bestimmt, dass der Träger 1 praktisch wegfällt und die Befestigung 2 sich gleich unten an den Referenzstern 3 anschließt. Damit die Höhe H definiert werden kann, erstreckt sie sich hier von dem positionsgebenden unteren Anschlag, d. h. dem Kragen 13 (unterer Rand) bis zum oberen Rand der unteren Anschlagschulter der Markerhalter 8 bzw. bis zu der senkrechten Ebene, die an dieser Stelle aufgebaut wird.
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Ein Beispiel für die Abstandsverhältnisse am Referenzstern wird in der 5 gegeben, wobei die Längen L4–L7 Abstände vom Zentrum Z bis zur Achse des jeweiligen Markerhalters bezeichnen und die Winkel 45, 56, 67 und 74 zwischen den mit den jeweils verwendeten Ziffern bezeichneten Armen liegen. Es ist anzumerken, dass die vorliegende Erfindung und die hier dargestellte Ausführungsform gerade Abstands- und Winkelverhältnisse verwendet, die eine optimale Genauigkeit bei der Erfassung der Markeranordnung durch das Navigationssystem gestatten, und damit auch eine optimale Instrumenten- bzw. Patientennavigation. Dabei liegen die Abstands- und Winkelverhältnisse in den oben schon detailliert dargestellten Grenzen. Sowohl durch die Auswahl der Gestaltung als auch der Abmessungen selbst wird einen optimalen Kompromiss zwischen einer insgesamt nicht zu kleinen Markergeometrie und sperrigen bzw. einseitigen Ausgestaltungen gefunden. Im vorliegenden Fall, d. h. bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind folgende Maße gewählt worden:
L4 = 73,15 mm
L5 = 73,95 mm
L6 = 111,68 mm
L7 = 106,65 mm.
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Zwischen den Armen 4 bis 7 ergeben sich die folgenden Winkel:
Winkel 45 = 105,38°
Winkel 56 = 91,92°
Winkel 67 = 78,57°
Winkel 74 = 84,13°.
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Die 6 bis 9 zeigen Ausführungsformen von Markeranordnungen mit anders gestalteten Referenzelementen, die aber noch mit den erfindungsgemäßen Zentrumsabstandsverhältnissen für die Markerhalter aufgebaut sind. So ist in 6 eine Markeranordnung 20 gezeigt, bei der Referenzelement 4 gebogene Arme aufweist. Das Referenzelement 30 der 7 hat Arme aus zwei Sprossen, die nach außen zum Markerhalter für jeden Arm bogenförmig zusammenlaufen. Außerdem ist bezüglich der Ausführungsform der 7 noch zu bemerken, dass das Trägerelement 31 hier nicht durchgehend geradlinig verläuft, sondern zweimal abgebogen ist, so dass der Referenzstern seitlich gegenüber der Befestigung 32 versetzt wird. Wie oben schon angesprochen, kann eine solche Ausgestaltung sinnvoll sein, wenn in bestimmten Fällen das Referenzelement ”um ein Hindernis herum” an eine bestimmte Position gebracht werden soll.
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Das Referenzelement 40, das in 8 gezeigt ist, weist einen umlaufenden oder bogenförmigen Arm auf, auf dem die Markerhalter abfolgend bzw. hintereinander angeordnet sind, und der mit einem kurzen Tragarm vom Zentrum aus gestützt wird.
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Schließlich zeigt die 9 eine Ausführungsform eines Referenzelements 50, das zwei gegabelte Arme aufweist, an deren äußeren Enden wiederum die Markerhalter angeordnet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19639615 A1 [0001]
- DE 19751761 A1 [0001]