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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung zum Beaufschlagen eines zu spannenden Gegenstands bzw. Bauteils, insbesondere einer Andruck- oder Umlenkrolle, mit einer Spannkraft FX, sowie ein Bauteil mit einer derartigen Spanneinrichtung.
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Eine derartige Spanneinrichtung ist beispielsweise aus der
EP 2 644 932 A1 bekannt. Diese Spanneinrichtung weist ein Zylindergehäuse mit einem darin verschieblich geführten Kolben auf, welcher mit einer Gasdruckfeder beaufschlagt ist. Das Zylindergehäuse dient zur Befestigung der Spanneinrichtung an einem ortsfesten Widerlager. Zudem weist die Spanneinrichtung eine Kolbenstange auf, die aus dem Zylindergehäuse heraus ragt und zur Befestigung mit dem zu beaufschlagenden Bauteil dient. Die Kolbenstange ist ebenfalls verschieblich in dem Zylindergehäuse gelagert und steht starr mit dem Kolben in Verbindung. Zur Einstellung der Länge der Spanneinrichtung ist der Abstand zwischen Kolbenstange und Kolben einstellbar, insbesondere über ein Hydraulikmedium. Gemäß der
EP 2 644 932 A1 ist die durch die Gasdruckfeder erzeugte Federkraft F
Y dabei mindestens so groß wie die Spannkraft F
X. Dadurch ändert die Spanneinrichtung in einem Überlastfall ihre Länge zunächst nicht. Erst bei Überschreiten der Federkraft F
Y wird die Kolbenstange in das Zylindergehäuse eingefahren.
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Aus der
DE 37 29 445 C2 geht ebenfalls eine gattungsgemäße Spanneinrichtung mit einem Zylindergehäuse hervor. Innerhalb des Zylindergehäuses ist ein Kolben verschieblich angeordnet. Eine Kolbenstange ist innerhalb des Kolbens verschieblich geführt und ragt aus dem Zylindergehäuse raus. Innerhalb der Kolbenstange ist ein Gasraum vorhanden, wobei das Gas durch einen innerhalb der Kolbenstange verschieblich gelagerten Trennkolben gespannt wird. Der Trennkolben trennt den Gasraum von einem mit einem Hydraulikmedium befüllten Hydraulikraum. Der Hydraulikraum wird von dem Zylindergehäuse und dem Kolben begrenzt.
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Die
FR 2 145 778 offenbart ebenfalls eine gattungsgemäße Spanneinrichtung mit einem Zylindergehäuse. Innerhalb des Zylindergehäuses ist eine Kolbenstange verschieblich angeordnet und ragt aus dem Zylindergehäuse heraus. Ein Kolben ist innerhalb der Kolbenstange verschieblich geführt. Innerhalb der Kolbenstange ist ein Gasraum vorhanden. Der Kolben trennt den Gasraum von einem mit einem Hydraulikmedium befüllten Hydraulikraum. Der Hydraulikraum wird von dem Zylindergehäuse und der Kolbenstange begrenzt. Die Einstellung und Regelung der Spannkraft erfolgt durch eine Steuereinrichtung, mittels der Hydraulikmedium zu- oder abgeführt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Spanneinrichtung zum Beaufschlagen eines zu spannenden Gegenstands bzw. Bauteils, insbesondere einer Andruck- oder Umlenkrolle, mit einer Spannkraft FX, die eine möglichst geringe minimale Baulänge und eine hohe Funktionssicherheit aufweisen soll. Weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Bauteils mit einer derartigen Spanneinrichtung.
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Diese Aufgabe wird durch eine Spanneinrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Bauteil gemäß Anspruch 19 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den sich anschließenden Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1: Eine schematische Seitenansicht einer Andruckrolle mit einer erfindungsgemäßen Spanneinrichtung
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2: Eine schematische Seitenansicht einer Umlenkrolle mit einer erfindungsgemäßen Spanneinrichtung
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3: Einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Spanneinrichtung mit mittlerer Länge in normaler Betriebsstellung
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4: Einen im Vergleich zu 3 um 90° verdrehten Längsschnitt durch die Spanneinrichtung gemäß 3 im Überlastfall
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5: Einen im Vergleich zu 3 um 90° verdrehten Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Spanneinrichtung mit minimaler Länge in normaler Betriebsstellung
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6: Einen vergrößerten Teilausschnitt des Längsschnittes gemäß 3
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7: Einen vergrößerten Teilausschnitt des Längsschnittes gemäß 3 im Bereich einer Verschlussschraube
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Die erfindungsgemäße, insbesondere hydropneumatische, Spanneinrichtung 1 (1–7) dient zum Beaufschlagen eines Gegenstands bzw. Bauteils 2 mit einer Spannkraft FX. Bei dem Bauteil 2 kann es sich beispielsweise um eine Andruckrolle 3 (1) oder eine Umlenkrolle 4 (2) handeln. Die Andruckrolle 3 wird mittels der Spanneinrichtung 1 gegen eine sich gegenläufig zur Andruckrolle 3 drehende Gegenrolle 5 gedrückt. Die Umlenkrolle 4 dient zum Umlenken eines Treibmittels 6, z. B. eines Riemens oder einer Kette, welches um die Umlenkrolle 4 herum geführt ist. Durch Beaufschlagen der Umlenkrolle 4 mit der Spannkraft FX wird das Treibmittel 6 gespannt. Die Spanneinrichtung 1 steht dazu einendig mit dem zu beaufschlagenden Bauteil 2, also der Andruckrolle 3 oder der Umlenkrolle 4, und andernendig mit einem relativ zum Bauteil 2 ortsfesten Abstützelement 7 in Verbindung.
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Die erfindungsgemäße Spanneinrichtung 1 (3–7) weist ein Zylindergehäuse 8, eine darin teilweise angeordnete Kolbenstange 9 sowie einen in der Kolbenstange 9 geführten Kolben 10 und eine Längs- bzw. Betätigungsachse 11 auf.
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Das Zylindergehäuse 8 (3–6) weist ein Befestigungsende 12 sowie ein diesem in Richtung der Längsachse 11 gegenüberliegendes offenes Gehäuseende 13 auf. Am Befestigungsende 12 weist das Zylindergehäuse 8 eine an sich bekannte Befestigungsöse bzw. ein an sich bekanntes Befestigungsauge 14 zur Befestigung der Spanneinrichtung 1 an dem ortsfesten Abstützelement 7 auf. Vorzugsweise ist eine Befestigungsbuchse 15 in das Befestigungsauge 14 eingepresst. Das Befestigungsauge 14 und die Befestigungsbuchse 15 dienen zur Befestigung des Zylindergehäuses 8 an einem relativ zum zu beaufschlagenden Bauteil 2 ortsfesten Abstütz- bzw. Widerlagerelement 7.
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An das Befestigungsauge 14 schließt sich in Richtung der Längssachse 11 gesehen ein, vorzugweise im Vergleich zum Befestigungsauge 14 verjüngter, Verbindungshals 16 an. An den Verbindungshals 16 schließt sich in Richtung der Betätigungsachse 11 gesehen eine Zylinderbodenwandung 17 eines Zylinders 18 an. Der Verbindungshals 16 ist somit zwischen dem Befestigungsauge 14 und dem Zylinder 18, insbesondere der Zylinderbodenwandung 17, angeordnet.
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Der Zylinder 18, der Verbindungshals 16 und das Befestigungsauge 14 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet und bestehen bevorzugt aus Metall, insbesondere aus Stahl.
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Der Zylinder 18 des Zylindergehäuses 8 weist die Zylinderbodenwandung 17, eine Zylinderrohrwandung 19 sowie eine Zylinderaussparung bzw. Zylindervertiefung 20 und eine zur Längsachse 11 koaxiale Zylinderachse 21 auf. Die Zylinderbodenwandung 17 und die Zylinderrohrwandung 19 begrenzen die Zylinderaussparung 20. Die Zylinderrohrwandung 19 schließt sich somit an die Zylinderbodenwandung 17 an und steht von dieser in Richtung der Zylinderachse 21 ab. Die Zylinderrohrwandung 19 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zur Zylinderachse 21 ausgebildet. Die Zylinderbodenwandung 17 weist eine, insbesondere ebenflächige, Bodenwandungsinnenfläche 17a auf, welche einen Aussparungsboden 20a der Zylinderaussparung 20 bildet. Die Zylinderaussparung 20 ist somit zum offenen Gehäuseende 13 hin offen und zum Befestigungsende 12 hin geschlossen, also einseitig offen. Die Zylinderrohrwandung 19 ist vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildet und weist eine Rohrwandungsinnenfläche 19a und eine Rohrwandungsaußenfläche 19b sowie eine Rohrwandungsstirnfläche 19c auf. Die Rohrwandungsstirnfläche 19c ist am offenen Gehäuseende 13 angeordnet.
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Die Rohrwandungsinnenfläche 19a begrenzt die Zylinderaussparung 20. Die Rohrwandungsinnenfläche 19a weist in Richtung der Längsachse 11, ausgehend von der Zylinderbodenwandung 17 gesehen, zunächst eine kreiszylindrische Kolbenstangenführungsfläche 22 auf, die zur Führung der Kolbenstange 9 dient, worauf weiter unten näher eingegangen wird. An die Kolbenstangenführungsfläche 22 schließt sich eine ebenfalls kreiszylindrische Lagerfläche 23 an, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Kolbenstangenführungsfläche 22. Infolgedessen gehen die Kolbenstangenführungsfläche 22 und die Lagerfläche 23 über einen Ringabsatz bzw. eine ringförmige, ebenflächige Absatzfläche 24 ineinander über.
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Das Zylindergehäuse 8 weist zudem einen Befüllungskanal 25 auf, der zur Befüllung der Zylinderaussparung 20 mit einem Hydraulikmedium dient. Der Befüllungskanal 25 erstreckt sich zunächst senkrecht zur Betätigungsachse 11 von außen in den Verbindungshals 16 hinein und dann parallel zur Betätigungsachse 11 durch die Zylinderbodenwandung 17 durch bis er in die Zylinderaussparung 20 mündet. Am äußeren Ende des Befüllungskanals 25 sind zudem sowohl ein Schmiernippel 26 zum Anschluss einer Hydraulikmediumpresse als auch eine Verschluss- und Entleerungsschraube 27 vorhanden.
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Die Verschluss- und Entleerungsschraube 27 (3 und 7) weist einen Schraubenkopf 71 sowie einen Schraubenschaft 72 und eine Schraubenachse 73 auf. Zudem weist die Verschluss- und Entleerungsschraube 27 einen sich parallel zur Schraubenachse 73 erstreckenden Längskanal 74 und zumindest einen, vorzugsweise mehrere sich senkrecht dazu erstreckende Querkanäle 75 auf. Der Längskanal 74 erstreckt sich von dem freien Schaftende 72b des Schraubenschafts 72 bis zum Schraubenkopf 71 und etwas in diesen hinein. Die Querkanäle 75 sind unterhalb des Schraubenkopfs 71 angeordnet und mit dem Längskanal 74 verbunden. Zudem münden die Querkanäle 75 an einer Schaftaußenfläche 72a ins Freie bzw. die Umgebung. Sie stehen mit der Umgebung fluidtechnisch in Verbindung. Zwischen dem Schraubenkopf 71 und dem Zylindergehäuse 8 ist zudem eine Dichtscheibe 76 vorhanden. Diese Konstruktion der Verschluss- und Entleerungsschraube 27 gewährleistet, dass diese beim Ablassen des Hydraulikmediums nicht vollständig, sondern nur einige Gewindegänge heraus gedreht werden muss. Das Hydraulikmedium wird durch den Längskanal 74 und die Querkanäle 75 abgelassen, sobald die Querkanäle 75 frei sind. Der Längskanal 74 und die Querkanäle 75 bilden also eine Kanalleitung für das Hydraulikmedium. Bei einer herkömmlichen Verschluss- und Entleerungsschraube tritt häufig das Problem auf, dass diese aufgrund des hohen Drucks des Hydraulikmediums beim Herausschrauben heraus gedrückt wird. Dies wird durch die eigenständig erfinderische Verschluss- und Entleerungsschraube 27 zum Verschließen einer Bohrung, welche mit einem mit einem unter Druck stehenden Fluid befüllten Raum fluidtechnisch in Verbindung steht, vermieden.
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Die Kolbenstange 9 weist ebenfalls ein Befestigungsende 28 sowie ein diesem in Richtung der Betätigungsachse 11 gegenüberliegendes, offenes Stangenende 29 auf. Am Befestigungsende 28 weist die Kolbenstange 9 ebenfalls eine an sich bekannte Befestigungsöse bzw. ein an sich bekanntes Befestigungsauge 30 zur Befestigung der Spanneinrichtung 1 an dem zu beaufschlagenden Bauteil 2 auf. Vorzugsweise ist wiederum eine Befestigungsbuchse 31 in das Befestigungsauge 30 eingepresst. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, die Kolbenstange 9 an dem relativ zum Bauteil 2 ortsfesten Abstützelement 7 und das Zylindergehäuse 8 am Bauteil 2 zu befestigen.
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An das Befestigungsauge 30 schließt sich in Richtung der Betätigungsachse 11 gesehen ein Verbindungshals 32 an. An den Verbindungshals 32 schließt sich in Richtung der Betätigungsachse 11 gesehen eine Stangenbodenwandung 33 einer Hohlstange 34 an. Der Verbindungshals 32 ist somit zwischen dem Befestigungsauge 30 und der Hohlstange 34, insbesondere der Stangenbodenwandung 33, angeordnet.
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Die Hohlstange 34, der Verbindungshals 32 und das Befestigungsauge 30 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet und bestehen bevorzugt aus Metall, insbesondere Stahl.
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Die Hohlstange 34 weist die Stangenbodenwandung 33, eine rohrförmige Stangenwandung 35 sowie eine axiale Stangenaussparung bzw. Stangenvertiefung 36 und eine zur Betätigungsachse 11 koaxiale Stangenachse 37 auf. Die Stangenbodenwandung 33 und die rohrförmige Stangenwandung 35 begrenzen die Stangenaussparung 36. Die Stangenaussparung 36 ist zum offenen Stangenende 29 hin offen und zum Befestigungsende 28 hin geschlossen. Die Stangenaussparung 36 ist wie die Zylinderaussparung 20 also einseitig offen. Die rohrförmige Stangenwandung 35 schließt sich somit an die Stangenbodenwandung 33 an und steht in Richtung der Stangenachse 37 von dieser ab. Die rohrförmige Stangenwandung 35 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zur Stangenachse 37 ausgebildet. Die Stangenbodenwandung 33 weist eine, insbesondere ebenflächige, Bodenwandungsinnenfläche 33a auf, welche einen Aussparungsboden 36a der Stangenaussparung 36 bildet. Die Stangenwandung 35 ist vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildet und weist eine Rohrwandungsinnenfläche 35a und eine Rohrwandungsaußenfläche 35b sowie am offenen Stangenende 29 eine Rohrwandungsstirnfläche auf. Die Rohrwandungsinnenfläche 35a begrenzt die Stangenaussparung 36. Die Rohrwandungsinnenfläche 35a weist in Richtung der Stangenachse 37, ausgehend von der Stangenbodenwandung 33 gesehen, zunächst eine kreiszylindrische Kolbenführungsfläche 38 auf, die zur Führung des Kolbens 10 dient, worauf weiter unten näher eingegangen wird. An die Kolbenführungsfläche 38 schließt sich ein Befestigungsbereich 39 mit Innengewinde an, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Führungsfläche 38. Die Rohrwandungsaußenfläche 35b ist dagegen vorzugsweise durchgehend kreiszylindrisch mit einheitlichem Durchmesser ausgebildet. Der Durchmesser der Rohrwandungsaußenfläche 35b ist zudem geringer als der Durchmesser der Kolbenstangenführungsfläche 22.
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Die Kolbenstange 9 weist zudem ebenfalls einen Befüllungskanal 40 auf, der zum Befüllen der Stangenaussparung 36 mit einem kompressiblen Medium dient. Der Befüllungskanal 40 erstreckt sich zunächst senkrecht zur Betätigungsachse 11 von außen in den Verbindungshals 32 hinein und dann parallel zur Betätigungsachse 11 durch die Stangenbodenwandung 33 durch bis er in die Stangenaussparung 36 mündet. Am äußeren Ende des Befüllungskanals 40 ist ein mit einer Kappe 41 abgedecktes Gasfüllventil 42 vorhanden.
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Die Kolbenstange 9 weist zudem eine Führungsbuchse 43 auf. Die Führungsbuchse 43 weist eine rohrförmige Buchsenwandung 44 mit einer kreiszylindrischen Buchsenwandungsinnenfläche 44a und einer Buchsenwandungsaußenfläche 44b auf (6). Die Buchsenwandungsaußenfläche 44b weist ein zu dem Innengewinde des Befestigungsbereichs 39 der Kolbenstange 9 korrespondierendes Außengewinde auf. Der Durchmesser der Buchsenwandungsinnenfläche 44a ist geringer als der Durchmesser der Kolbenführungsfläche 38. Zudem weist die Führungsbuchse 43 einendig einen sich an die Buchsenwandung 44 anschließenden, ringförmigen Bund 45 auf. Der Bund 45 steht von der Buchsenwandungsaußenfläche 44b in radialer Richtung ab. Zudem weist der Bund 45 zwei sich gegenüberliegende Bundoberflächen 45a, 45b sowie eine kreiszylindrische Bundumfangsfläche 45c auf, deren Durchmesser geringfügig geringer ist als der Durchmesser der Kolbenstangenführungsfläche 22. In der Bundumfangsfläche 45c ist eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Umfangsnut vorhanden, in der ein Führungsband 46 angeordnet ist. Des Weiteren weist der Bund 45 mehrere, in Umfangsrichtung zueinander benachbarte Bohrungen 47 auf, die sich von der ersten Bundoberfläche 45a zur zweiten Bundoberfläche 45b durch den Bund 45 durch erstrecken. An ihrem dem Bund 45 gegenüberliegenden Ende weist die Buchsenwandung 44 eine, insbesondere ebenflächige, ringförmige, stirnseitige Buchsenanschlagfläche 48 auf, die als Anschlagfläche für den Kolben 10 dient.
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Die Führungsbuchse 43 ist am offenen Stangenende 29 der Kolbenstange 9 in den Befestigungsbereich 39 der Hohlstange 34 eingeschraubt, so dass die zweite Bundoberfläche 45b an der Stirnfläche der Stangenwandung 35 anliegt. Da der Durchmesser der Buchsenwandungsinnenfläche 44a geringer ist als der Durchmesser der Kolbenführungsfläche 38, überragt die ringförmige Stirnfläche 48 der Führungsbuchse 43 die Kolbenführungsfläche 38 radial nach innen und bildet die Anschlagfläche bzw. das Widerlager für den Kolben 10 in dessen relativ zur Kolbenstange 9 maximal bzw. vollständig ausgefahrener Stellung (3, 5). Zudem überragen die Bundumfangsfläche 45c und das Führungsband 46 die Rohrwandungsaußenfläche 35b der Stangenwandung 35 radial nach außen. Das Führungsband 46 liegt an der Kolbenstangenführungsfläche 22 des Zylinders 18 an.
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Der Kolben 10 ist becherförmig bzw. topfförmig ausgebildet und weist ein geschlossenes Kolbenende 49 und ein diesem in Richtung der Betätigungsachse 11 gesehen gegenüberliegendes, offenes Kolbenende 50 auf. Der Kolben 10 weist zudem eine Kolbenbodenwandung 51, eine Kolbenrohrwandung 52 sowie eine Kolbenaussparung bzw. Kolbenvertiefung 53 und eine zur Betätigungsachse 11 koaxiale Kolbenachse 54 auf. Die Kolbenrohrwandung 52 und die Kolbenbodenwandung 51 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet und bestehen bevorzugt aus Metall, insbesondere Stahl.
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Die Kolbenbodenwandung 51 ist zudem am geschlossenen Kolbenende 49 angeordnet. Die Kolbenbodenwandung 51 und die Kolbenrohrwandung 52 begrenzen die Kolbenaussparung 53. Die Kolbenrohrwandung 52 schließt sich somit an die Kolbenbodenwandung 51 an und steht von dieser in Richtung der Kolbenachse 54 ab. Die Kolbenrohrwandung 52 ist rotationssymmetrisch zur Kolbenachse 54 ausgebildet. Die Kolbenbodenwandung 51 weist eine, insbesondere ebenflächige, Bodenwandungsinnenfläche 51a auf, welche einen Aussparungsboden 53a der Kolbenaussparung 53 bildet. In Richtung der Kolbenachse 54 gegenüberliegend zur Bodenwandungsinnenfläche 51a weist die Kolbenbodenwandung 51 eine, insbesondere ebenflächige, Bodenwandungsaußenfläche 51b auf. Der Kolben weist zudem sich an die Bodenwandungsaußenfläche 51b der Kolbenbodenwandung 51 anschließende, von dieser abstehende, Abstandhalter 55 auf. Bei den Abstandhaltern 55 handelt es sich insbesondere um Segmente eines ringförmigen Absatzes, die in Umfangsrichtung zueinander benachbart angeordnet sind und durch Nuten voneinander beabstandet sind. Die Abstandhalter 55 dienen dazu, dass auch bei minimaler Länge der Spanneinrichtung 1 in ausgefahrener Stellung des Kolbens 10 (5) die Bodenwandungsaußenfläche 51b der Kolbenbodenwandung 51 von der Bodenwandungsinnenfläche 17a der Zylinderbodenwandung 17 absteht. Dadurch kann auch in dieser Stellung Hydraulikmedium in die Zylinderaussparung 20 geleitet werden.
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Die Kolbenrohrwandung 52 weist eine Rohrwandungsinnenfläche 52a und eine Rohrwandungsaußenfläche 52b sowie eine Rohrwandungsstirnfläche 52c auf. Die Rohrwandungsstirnfläche 52c ist am offenen Kolbenende 50 angeordnet. Die Rohrwandungsinnenfläche 52a begrenzt bzw. umgibt die Kolbenaussparung 53. Die Kolbenaussparung 53 ist somit zum offenen Kolbenende 50 hin offen und zum geschlossenen Kolbenende 49 hin geschlossen.
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Die Rohrwandungsinnenfläche 52a (6) weist in Richtung der Kolbenachse 54, ausgehend von der Kolbenbodenwandung 51 gesehen zunächst einen ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitt 56 auf. An den ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitt 56 schließt sich ein konischer bzw. kegelförmiger Übergangsabschnitt 57 an, an den sich ein zweiter kreiszylindrischer Flächenabschnitt 58 anschließt. Der Durchmesser des zweiten kreiszylindrischen Flächenabschnitts 58 ist größer als der Durchmesser des ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitts 56. In Richtung der Kolbenachse 54, ausgehend von der Kolbenbodenwandung 51 gesehen erweitert sich die Kolbenaussparung 53 folglich.
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Die Rohrwandungsaußenfläche 52b weist in Richtung der Kolbenachse 54, ausgehend von der Kolbenbodenwandung 51 gesehen zunächst einen ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitt 59 auf, dessen Durchmesser geringer ist als der Durchmesser der Buchsenwandungsinnenfläche 44a. An den ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitt 59 schließt sich ein zweiter kreiszylindrischer Flächenabschnitt 60 an, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des ersten kreiszylindrischen Flächenabschnitts 59. Insbesondere ist der Durchmesser des zweiten kreiszylindrischen Flächenabschnitts 60 etwas geringer als der Durchmesser der Kolbenführungsfläche 38. Der erste und zweite kreiszylindrische Flächenabschnitt 59; 60 gehen über eine ebenflächige, ringförmige Kolbenanschlagfläche 61 ineinander über.
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Der Kolben 10 weist außerdem mehrere Schmiermittelbohrungen 62 auf, die sich durch die Kolbenrohrwandung 52 durch erstrecken. Die Schmiermittelbohrungen 62 sind vorzugsweise im Bereich des zweiten kreiszylindrischen Flächenabschnitts 58 der Rohrwandungsinnenfläche 52a angeordnet.
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Des Weiteren sind in der Rohrwandungsaußenfläche 52b zwei sich in Umfangsrichtung erstreckende, umlaufende Umfangsnuten vorhanden, in denen jeweils ein Führungsband 63 angeordnet ist. Die beiden Führungsbänder 63 sind dabei im Bereich des zweiten Flächenabschnitts 60 angeordnet und überragen diesen in radialer Richtung nach außen geringfügig. Zudem ist in der Rohrwandungsaußenfläche 52b eine weitere umlaufende, sich in Umfangsrichtung erstreckende Umfangsnut vorhanden, in der ein Dichtring 64 angeordnet ist. Der Dichtring 64 ist in axialer Richtung gesehen vorzugsweise zwischen den beiden Führungsbändern 63 angeordnet.
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Im Folgenden wird nun die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung 1 näher erläutert:
Im zusammengebauten Zustand der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung 1 ist der Kolben 10 innerhalb der Kolbenstange 9 in Richtung der Längsachse 11 um einen begrenzten Betrag hin und her verschieblich gelagert bzw. geführt. Der Kolben 10 ist somit innerhalb der Stangenaussparung 36 der Kolbenstange 9 angeordnet. Die beiden Führungsbänder 63 und der Dichtring 64 des Kolbens 10 liegen gleitend bzw. gleitbar an der Kolbenführungsfläche 38 der Kolbenstange 9 an. Dabei ist der Kolben 10 derart angeordnet, dass er zur Stangenbodenwandung 33 hin offen ist. Das heißt, das offene Kolbenende 50 weist zur Stangenbodenwandung 33 hin. Das geschlossene Kolbenende 49 und somit die Kolbenbodenwandung 51 weisen von der Stangenbodenwandung 33 weg.
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Dadurch umschließen bzw. begrenzen die Kolbenaussparung 53 und die Stangenaussparung 36 einen Gasraum 65, dessen Volumen variabel ist und von der Stellung der Kolbenstange 9 abhängt. Der Gasraum 65 ist mit einem unter Druck stehenden Gas befüllt, welches als Gasdruckfeder wirkt. Die Befüllung erfolgt über den Befüllungskanal 40. Der Kolben 10 ist über die Gasdruckfeder mit der Kolbenstange 9 verbunden. Bzw. der Kolben 10 ist mit der Gasdruckfeder einseitig beaufschlagt. Die Gasdruckfeder treibt den Kolben 10 dabei in eine zur Längsachse 11 parallele Kolbenausfahrrichtung 66 relativ zur Kolbenstange 9 an. Die Gasdruckfeder drängt den Kolben 10 somit in seine maximal ausgefahrene Stellung (3, 5).
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Im Gasraum 65 befindet sich zusätzlich zu dem Gas in an sich bekannter Weise zudem vorzugsweise eine geringe Menge an Schmieröl. Das Schmieröl gelangt durch die Schmiermittelbohrungen 62 in den Zwischenraum zwischen dem Kolben 10 und der Kolbenstange 9 und sorgt für eine ausreichende Schmierung der Kolbenführung.
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Das Volumen des Gasraumes 65 hängt von der Stellung des Kolbens 10 relativ zur Kolbenstange 9 ab. In einer maximal ausgefahrenen Stellung des Kolbens 10 (3, 5) ist das Volumen des Gasraumes 65 maximal und somit der Gasdruck bzw. eine auf den Kolben 10 und die Kolbenstange 9 wirkende Federkraft FY minimal. In dieser Stellung liegt der Kolben 10 mit seiner Kolbenanschlagfläche 61 an der Buchsenanschlagfläche 48 an. Die Buchsenanschlagfläche 48 dient somit als Widerlager für die Ausfahrbewegung des Kolbens 10 aus der Kolbenstange 9 in Kolbenausfahrrichtung 66. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung überragt der Kolben 10 in seiner maximal ausgefahrenen Stellung die Kolbenstange 9 in Kolbenausfahrrichtung 66 gesehen um einen bestimmten Betrag. Das heißt der Kolben 10 ist in seiner maximal ausgefahrenen Stellung nicht mehr vollständig, sondern nur noch teilweise innerhalb der Kolbenstange 9 angeordnet. Ein Teil des Kolbens 10 ragt aus der Kolbenstange 9 heraus. Dadurch wird auch bei maximal eingefahrener Kolbenstange 9 ein minimaler Überlastweg gewährleistet, worauf weiter unten näher eingegangen wird.
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In einer maximal eingefahrenen Stellung des Kolbens 10 (4 zeigt die nahezu vollständig eingefahrene Stellung) ist das Volumen des Gasraumes 65 minimal und somit sind der Gasdruck und die Federkraft FY maximal. In der dargestellten Stellung ist die Rohrwandungsstirnfläche 52c des Kolbens 10 noch geringfügig von dem Aussparungsboden 36a der Stangenaussparung 36 beabstandet. In der maximal eingefahrenen Stellung liegt sie an dem Aussparungsboden 36a der Stangenaussparung 36 an (nicht dargestellt). Der Kolben 10 ist dann vollständig innerhalb der Kolbenstange 9, insbesondere der Stangenaussparung 36, angeordnet.
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Die Kolbenstange 9 ist im zusammengebauten Zustand in dem Zylinder 18 in Richtung der Längsachse 11 teleskopierend um einen begrenzten Betrag hin und her verschieblich geführt. Die Kolbenstange 9 ist dabei teilweise innerhalb der Zylinderaussparung 20 angeordnet. Insbesondere ist das offene Stangenende 29 innerhalb der Zylinderaussparung 20 angeordnet. Die Führungsbuchse 43, insbesondere deren Bundoberfläche 45a, ist gegenüberliegend zum Aussparungsboden 20a der Zylinderaussparung 20 angeordnet. Das Befestigungsende 28 mit dem Befestigungsauge 30 ist außerhalb der Zylinderaussparung 20 angeordnet. Das Führungsband 46 der Führungsbuchse 43 liegt an der Kolbenstangenführungsfläche 22 des Zylinders 18 an und ist dort gleitend bzw. gleitbar geführt. Des Weiteren ist als weiteres Führungselement ein Manschettenträger 67 vorhanden, der am offenen Ende 13 des Zylindergehäuses 8 angeordnet ist. Der zweiteilige Manschettenträger 67 liegt an der Rohrwandungsaußenfläche 35b der Stangenwandung 35 gleitend bzw. gleitbar an. Zudem ist ein Dichtring 38 vorhanden.
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Die Kolbenstange 9 ist also zweifach, das heißt an zwei Lagerstellen in dem Zylinder 18 gelagert bzw. geführt. Die beiden Lagerstellen sind in axialer Richtung voneinander beabstandet. Dabei ist die eine Lagerstelle, nämlich die mit der Führungsbuchse 43, in Bezug zur Kolbenstange 9 ortsfest. Die andere Lagerstelle, nämlich die mit dem Manschettenträger 67, ist dagegen in Bezug zum Zylinder 18 ortsfest. Zwischen den beiden Lagerstellen ist die Kolbenstange 9 von der Zylinderrohrwandung 19 beabstandet. Insbesondere ist zwischen den beiden Lagerstellen und zwischen der Rohrwandungsaußenfläche 35b der Stangenwandung 35 und Rohrwandungsinnenfläche 19a der Zylinderrohrwandung 19 ein Ringraum 69 vorhanden. Durch die Führung an zwei Lagerstellen wird die Kolbenstange 9 stabil und kippsicher geführt und neigt nicht zum Verkanten.
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Des Weiteren ist innerhalb der Zylinderaussparung 20 ein Hydraulikraum 70 vorhanden, der vollständig mit einem Hydraulikmedium befüllt ist und dessen Volumen ebenfalls variabel ist. Die Befüllung des Hydraulikraumes 70 erfolgt über den Befüllungskanal 25. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Hydraulikmedium um Fett oder Öl. Der Hydraulikraum 70 wird einerseits durch die Zylinderaussparung 20 und andererseits durch den Kolben 10 und die Kolbenstange 9 begrenzt. Insbesondere trennt der Kolben 10 den Gasraum 65 vom Hydraulikraum 70, so dass der Kolben 10 einseitig von der Gasdruckfeder und andernseitig von dem Hydraulikmedium beaufschlagt wird.
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Das Volumen des Hydraulikraumes 70 hängt von der Stellung der Kolbenstange 9 relativ zum Zylinder 18 ab. Es ist am größten, wenn die Kolbenstange 9 in ihrer maximal ausgefahrenen Stellung relativ zum Zylinder 18 ist. Diese Stellung wird dadurch begrenzt, dass der Bund 45 an dem Manschettenträger 67 anstößt. Dieser dient somit als Widerlager für die Bewegung der Kolbenstange in eine Kolbenstangenausfahrrichtung 79. Die Stellung der Kolbenstange 9 relativ zum Zylinder 18 bzw. Zylindergehäuse 8 legt dabei die Länge L (3) der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung 1 fest. Die Länge L ist die Erstreckung der Spanneinrichtung 1 in Richtung der Längsachse 11. Die Länge L wird zudem je nach Anwendungsfall jeweils spezifisch festgelegt. Eingestellt wird die Länge L bei der Montage. Dazu wird zunächst der Gasraum 65 mit Gas befüllt, so dass der Kolben 10 in seine maximal ausgefahrene Stellung bewegt wird. Die Menge an Gas richtet sich nach der gewünschten Spannkraft FX. Insbesondere wird soviel Gas eingefüllt, dass die zur Spannkraft FX entgegengesetzte Federkraft FY der Gasdruckfeder betragsmäßig zumindest so groß ist wie die Spannkraft FX. Es gilt: FY ≥ FX, vorzugsweise FY > FX. Dies ist insbesondere deshalb möglich, weil der Kolben 10 nur um einen begrenzten Betrag verschieblich ist, also nicht weiter aus der Kolbenstange 9 heraus fahren kann als seine maximal ausgefahrene Stellung. Denn dadurch ist das maximale Volumen des Gasraumes 65 begrenzt und der Gasraum 65 kann mit soviel Gas befüllt werden, dass FY > FX.
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Nach der Befüllung des Gasraumes 65 wird die gewünschte Länge L der Spanneinrichtung 1 durch Einstellen der Lage der Kolbenstange 9 im Zylinder 18 eingestellt. Dies wird durch Befüllen des Hydraulikraums 70 erreicht. Die Kolbenstange 9 und der Kolben 10 sind dann über das Hydraulikmedium starr miteinander verbunden. Starr meint hier, dass eine Bewegung der Kolbenstange 9 immer eine Bewegung des Kolbens 10 bewirkt, wobei der Weg, den die beiden zurück legen betragsmäßig und richtungsmäßig anders sein kann.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung 1 ist nun folgende:
Im normalen Betrieb beaufschlagt die Spanneinrichtung 1 das zu beaufschlagende Bauteil 2 mit der Spannkraft FX, so dass eine entsprechende Gegenkraft FG in Richtung der Längsachse 11 auf die Kolbenstange 9 wirkt. Wird die Spannkraft FX in einem Überlastfall höher, ändert sich die Länge L so lange nicht, bis die Spannkraft FX den Wert FY erreicht. Überschreitet die Spannkraft FX die Federkraft FY, wird die Kolbenstange 9 weiter in den Zylinder 18 in eine Kolbenstangeneinfahrrichtung 77 eingefahren und verdrängt dabei das Hydraulikmedium. Die Kolbenstangeneinfahrrichtung 77 ist parallel zur Längsachse 11 und insbesondere gleichgerichtet zur Gegenkraft FG. Das für das Gas und das Hydraulikmedium zur Verfügung stehende Gesamtvolumen wird dadurch verringert. Infolgedessen wird der Kolben 10 durch das inkompressible Hydraulikmedium beaufschlagt und weiter in eine Kolbeneinfahrrichtung 78 in die Kolbenstange 9 hinein gedrängt bzw. gefahren, so dass das Volumen des Gasraumes 65 verringert wird. Der Kolben 10 und die Kolbenstange 9 werden also in gegenläufige Richtungen verfahren. Die Kolbeneinfahrrichtung 78 ist parallel, aber gegenläufig bzw. entgegengesetzt zur Kolbenstangeneinfahrrichtung 77. Durch das Einfahren des Kolbens 10 wird das Gas komprimiert und die Federkraft FY steigt.
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Die Kolbenstange 9 fährt so lange weiter in den Zylinder 18 ein, bis FX = FY. Der von der Kolbenstange 9 in Kolbenstangeneinfahrrichtung 77 zurück gelegte Weg wird als Überlastweg bezeichnet. Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird dabei sicher gestellt, dass auch bei in Ausgangsstellung maximal eingefahrener Kolbenstange 9, also minimaler Einbaulänge der Spanneinrichtung, immer ein minimaler Überlastweg gewährleistet wird. Denn, wie bereits erläutert, befindet sich der Kolben 10 bei der Montage in seiner maximal ausgefahrenen Stellung. In dieser Stellung steht der Kolben 10 aber über die Kolbenstange 9 in die zur Kolbeneinfahrrichtung 78 entgegengesetzte Kolbenausfahrrichtung 66 über. Infolgedessen liegen in der minimalen Einbaulänge die Anschlagelemente 55 an dem Aussparungsboden 20a der Zylinderaussparung 20 an. Die Führungsbuchse 43 ist allerdings von dem Aussparungsboden 20a um den Betrag des Überstands beabstandet. Und der Betrag des Überstands entspricht dem Betrag des maximal möglichen Überlastweges. Dieser ist dadurch begrenzt, dass der Bund 45 an der Bodenwandungsinnenfläche 17a der Zylinderbodenwandung 17 anstößt. Diese dient somit in diesem Fall als Widerlager für die Bewegung der Kolbenstange 9 in eine Kolbenstangeneinfahrrichtung 77. Je weiter die Kolbenstange 9 dabei aus dem Zylinder 18 ausgefahren ist in ihrer Einbaustellung, desto größer wird der zur Verfügung stehende Überlastweg. Der Betrag des Überlastweges ist also über die Länge der Spanneinrichtung 1 einstellbar, wobei er durch den maximalen Hub des Kolbens 10 begrenzt ist. Ein längerer Überlastweg kann je nach Fall, eine stärkere Störung von Außen kompensieren als ein kurzer Überlastweg.
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Wie erläutert, werden der Kolben 10 und die Kolbenstange 9 im Überlasffall in gegenläufige Richtungen 77; 78 verfahren. Aufgrund dessen weist die erfindungsgemäße Spanneinrichtung 1 eine sehr geringe minimale Baulänge auf. Dabei ist die Geometrie der Spanneinrichtung 1 vorzugsweise so ausgelegt, dass der Hub des Kolbens 10 relativ zur Kolbenstange 9 größer ist als der Hub der Kolbenstange 9 relativ zum Zylinder 18. Dies ist notwendig, da das verdrängte Volumen der Kolbenstange 9 beim Einfahren in der Bohrung des Gaskolbens 10 Platz finden muss. Durch den kleineren Durchmesser der Kolbenaussparung 53 muss ein größerer Hub des Gaskolbens 10 stattfinden als der Hub der Kolbenstange 9.
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Ein wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen Ausführung im Gegensatz zur Spanneinrichtung der
EP 2 644 932 A1 ist zudem eine Umkehr der Durchmesser- bzw. Flächenverhältnisse der beiden Elemente Kolbenstange
9 und Gaskolben
10. Gemäß der Erfindung ist der Durchmesser der Kolbenstange
9 größer als der Durchmesser des Kolbens
10. Da der Kolbenstangendurchmesser größer ist als der Gaskolbendurchmesser wird der erforderliche Hydraulikdruck zur Kraftübertragung geringer als bei
EP 2 644 932 A1 und hierdurch die Kraft auf den Gaskolben kleiner als die äußere Antriebskraft. Die Reduzierung des Übertragungsdruckes und der Kraft auf den Gaskolben ist sehr günstig.
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Im Rahmen der Erfindung liegt es selbstverständlich auch, anstelle der Befestigungsaugen andere Befestigungselemente zu verwenden. Zudem liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle des pneumatischen Federelements eine Schraubenfeder zu verwenden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2644932 A1 [0002, 0002, 0051, 0051]
- DE 3729445 C2 [0003]
- FR 2145778 [0004]