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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Zubehörsystem für elektronische Handgeräte, bestehend aus einer Schutzhülle für das Handgerät und einer Basisstation mit einem Aufnahmeraum, in den das Handgerät zumindest teilweise einsteckbar ist.
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Stand der Technik
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Tragbare elektronische Geräte mit mobiler Stromversorgung (elektronische Handgeräte oder Handhelds) wie etwa Mobiltelefone, Smartphones, PDAs, MDEs oder Pocket Computer sind Kratz-, Stoß- und Prallempfindlich. Zum Schutz solcher Geräte ist im Stand der Technik die Verwendung von Schutzhüllen bekannt, die das Handgerät zumindest teilweise formschlüssig umhüllen und eine Schutzfunktion gegen die genannten Einwirkungen ausüben. Derartige Schutzhüllen können flexibel (Softcover) oder starr (Hardcover) ausgestaltet sein. Zur griffbereiten Ablage solcher Handgeräte beispielsweise auf einem Schreibtisch ist die Verwendung von Basisstationen bekannt bei welchen das Handgerät in einen Aufnahmebereich eingelegt oder eingesteckt wird. In der Regel dienen derartige Basisstationen zugleich als externe Stromversorgung zum Wiederaufladen des in das Handgerät integrierten Akkumulators („Akku”) und werden dann häufig auch als Ladestation bezeichnet. Die Stromversorgung wird hierzu in der Regel über ein Kabel mit einer am Handgerät befindlichen Buchse oder über eine Kontaktverbindung von Kontakten im Aufnahmebereich der Basisstation zu an der Außenseite des Handgeräts befindlichen Kontakten hergestellt. Bei der Verwendung von Schutzhüllen besteht der Nachteil, dass das Handgerät mit angelegter Schutzhülle nicht mehr in den in der Regel passgenau dimensionierten Aufnahmebereich der Ladestation hineinpasst. Die Schutzhülle muss daher vor der Ablage in oder auf der Basisstation abgenommen und bei erneuter Verwendung wieder angelegt werden.
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Aus der
DE 296 10 958 U1 ist eine Schutzhülle für drahtlose Telefone bekannt, welche das Telefon zumindest teilweise passgenau umhüllt, zumindest im Bereich der Verbindungskontakte zur Ladestation eng an dem Telefon anliegt und aus dünnem Material besteht, so dass das Telefon sowohl mit, als auch ohne Schutzhülle auf die Ladestation aufsetzbar ist. Die Schutzhülle muss vor dem Aufsetzen auf die Ladestation nicht abgenommen werden. Zur Gewährleistung der Stromversorgung weist die Schutzhülle im Bereich der elektrischen Kontakte wenigstens eine Ausnehmung auf, durch welche die Kontaktverbindung zur Ladestation gewährleistet ist. Um noch in den zur Aufnahme des Telefons ohne Schutzhülle dimensionierten Aufnahmebereich zu passen, muss die Schutzhülle allerdings zumindest in diesem Bereich derart dünn ausgestaltet sein, dass eine hinreichende Stoß- und Prallschutzfunktion der Schutzhülle für das Telefon nicht mehr sicher gewährleistet ist.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzhülle und eine Basisstation für elektronische Handgeräte zu schaffen, welche die dargestellten Nachteile vermeidet. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schutzhülle und Basisstation nach Anspruch 1, vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Den Kern der Erfindung bilden eine Schutzhülle und Basisstation für elektronische Handgeräte, wobei die Basisstation einen Aufnahmeraum aufweist, in den ein Handgerät zumindest teilweise einsteckbar ist, und die Schutzhülle zur wenigstens teilweisen formschlüssigen Umhüllung eines Handgeräts ausgestaltet ist und zumindest in einem Einsteckabschnitt eine dünne Materialstärke und/oder Ausnehmungen aufweist und wobei die Schutzhülle wenigstens im Einsteckabschnitt an den Rändern zweier einander gegenüberliegenden, parallel zur Einsteckachse orientierbaren Seiten mit Kantenschutzwülsten ausgebildet ist, welche das Niveau der jeweils an sie angrenzenden Schutzhüllenflächen oder Ausnehmungen jeweils überragen und der Aufnahmeraum an seiner Innenseite mit parallel zur Einsteckachse verlaufenden, korrespondierenden Nuten zur Aufnahme der Kantenschutzwülste ausgebildet ist. Der Einsteckabschnitt der Schutzhülle ist der dem Eingriff in den Aufnahmeraum der Basisstation dienende Abschnitt der Schutzhülle. Eine Ausnehmung im Sinne der Erfindung ist ein Bereich der Schutzhülle, in dem diese ein in ihr angeordnetes Handgerät nicht bedeckt, beispielsweise den Anzeigebereich (Display) oder Eingabebereich (Tastatur) oder Bereiche innerhalb des Einsteckabschnitts. Eine derart ausgestaltete Kombination von Schutzhülle und Basisstation besitzt den Vorteil, dass das elektronische Handgerät sowohl mit, als auch ohne Schutzhülle in den Aufnahmeraum der Basisstation einsteckbar ist, wobei und aufgrund der dünnen Materialstärke und/oder entsprechender Ausnehmungen im Einsteckabschnitt der Schutzhülle in beiden Fällen ein hinreichend stabiler Sitz des Handgeräts im Aufnahmeraum gewährleistet ist. Gleichzeitig ist aufgrund der beiden Kantenschutzwülste aber auch im Einsteckabschnitt eine hinreichende Stoß- und Prallschutzfunktion der Schutzhülle für das Handgerät gewährleistet. Die Kantenschutzwülste umgreifen die Kanten des Handgeräts jeweils an zwei einander gegenüberliegenden Seiten zumindest über die Länge des Einsteckabschnitts hinweg. Hierbei überragen die Kantenschutzwülste das Niveau der jeweils an sie angrenzenden Schutzhüllenflächen oder Ausnehmungen. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Handgerät bei einem Sturz oder Fall jedenfalls bei flachen Untergründen jeweils mit einer durch eine Kantenschutzwulst geschützten Stelle aufstößt oder -prallt und auf flachem Untergrund auch stets nur auf einer oder beiden Kantenschutzwülsten aufliegt.
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Indem die Kantenschutzwülste geschlossen ausgebildet sind, ist ein absoluter Rund-um-Schutz der Kanten gewährleistet. Geschlossen bedeutet, dass die Kantenschutzwülste die Kanten ohne Durchbrechungen durchgängig abdecken.
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Indem die Kantenschutzwülste durchbrochen ausgebildet sind, wird eine Gewichts- und Materialersparnis bei einer gleichzeitig noch ausreichenden Schutzfunktion gewährleistet.
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Eine erleichterte Montage der Schutzhülle wird erreicht, indem sie im Einsteckabschnitt als Hartschale und im übrigen Bereich als flexible Hülle ausgestaltet ist. Gegenüber einer vollständig flexiblen Ausgestaltung wird so eine Erleichterung des Einsteckvorgangs erreicht, da die starre Hartschale besser im Aufnahmeraum gleitet. Im übrigen Bereich bleibt aufgrund der höheren Dämpfungseigenschaften des flexiblen Materials gleichzeitig eine bessere Stoß- und Prallschutzfunktion der Schutzhülle erhalten. Schließlich ermöglicht der flexible Abschnitt der Schutzhülle aufgrund der Verformbarkeit ein einfaches An- und Ablegen der Schutzhülle.
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Um bei der Verwendung einer Basisstation, die als Ladestation ausgebildet ist und deren Aufnahmeraum mit ein oder mehreren elektrischen Kontaktmitteln zur Stromversorgung ausgestaltet ist, auch bei montierter Schutzhülle zum Wiederaufladen eines in das aufzunehmende Handgerät integrierten Akkumulators nutzen zu können, ist die Schutzhülle mit mindestens einer Ausnehmung für elektrische Kontaktmittel des von ihr aufzunehmenden Handgeräts ausgebildet.
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Für Handgeräte mit bodenseitigen Kontakten ist die Ausnehmung in Einstecklage an der bodenseitigen Gehäusefläche des Handgeräts ausgebildet.
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Zur Verbesserung der Handhabung ist die Schutzhülle mit einer oder mehreren Ausnehmungen für den Zugang zu Funktionselementen eines aufzunehmenden Handgeräts ausgebildet. Dies sind bspw. Ausnehmungen für Kameraoptiken, Handschlaufen, Lautsprecher, Mikrofone oder Bedienelemente eines Handgeräts.
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Zum Schutz vor Staub- und/oder Flüssigkeitseinwirkungen sind in der Schutzhülle vorgesehene Ausnehmungen mit einem transparenten Material mit dünner Materialstärke, beispielsweise einer transparenten Folie, bedeckt.
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Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Handgeräts mit einer teilweise angelegten Schutzhülle.
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2 eine perspektivische Darstellung des Handgeräts gemäß 1 mit angelegter Schutzhülle.
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3 eine schematisch-perspektivische Darstellung des Handgeräts mit Schutzhülle gemäß 1 und dem Aufnahmeraum einer Basisstation.
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4 einen schematischen Querschnitt durch den Aufnahmeraum entlang der Linie A-A' gemäß 3.
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Die 1 und 2 zeigen die Schutzhülle 1 in perspektivischer Ansicht. Die Schutzhülle 1 ist in ihrem unteren Einsteckabschnitt 2 als Hartschale und im übrigen Schutzabschnitt 3 als flexible Hülle ausgestaltet, was das Anlegen der Schutzhülle an das Handgerät 4 erleichtert. Der Einsteckabschnitt 2 endet an der Naht 5, an welcher der Schutzabschnitt 3 beginnt. An ihrer Vorderseite weist die Schutzhülle 1 eine Ausnehmung 6 auf, durch welche die Tastatur und das Display des Handgeräts 4 zugänglich bzw. einsehbar sind und welche sich auch über den Einsteckabschnitt 2 erstreckt. Im Einsteckabschnitt 2 ist die Schutzhülle 1 an den Rändern der Vorder- und Rückseite umlaufend mit den geschlossenen Kantenschutzwülsten 7 und 7' ausgebildet. Zwischen den Kantenschutzwülsten 7 und 7', welche die Ränder der Vorder- und Rückseite der Schutzhülle 1 im Einsteckabschnitt 2 jeweils durchgängig umgreifen, ist die Schutzhülle 1 im Einsteckabschnitt 2 seitlich und rückwärtig ferner mit weiteren Ausnehmungen 6' bis 6''' ausgebildet, von denen auf den Darstellungen der 1 und 2 perspektivisch bedingt lediglich die Ausnehmung 6' erkennbar ist. Die Kantenschutzwülste 7 und 7' überragen auf der Länge des Einsteckabschnitts 2 jeweils das Niveau sämtlicher an sie angrenzenden Ausnehmungen und der bodenseitigen Schutzhüllenfläche. Die Kantenschutzwülste 7 und 7' dienen im Einsteckabschnitt 2 der Schutzhülle 1 als Stoß- und Prallschutz, da das Handgerät 4 bei einem Sturz oder Fall auf flache Untergründe wie etwa eine Tischplatte oder Fußboden jeweils mit einer durch eine der beiden Kantenschutzwülste 7 oder 7' geschützten Stelle aufstößt oder -prallt und auf flachen Untergrund im Einsteckabschnitt 2 auch stets nur auf einer oder beiden Kantenschutzwülste 7 oder 7' aufliegt. Bodenseitig ist die Schutzhülle 1 mit der Kontaktausnehmung 8 für die elektrischen Anschlusskontakte des Handgeräts 4 ausgebildet. Seitlich ist die Schutzhülle 1 im Schutzabschnitt 3 ferner mit der weiteren Ausnehmung 8' für Bedienelemente des Handgeräts 4 ausgebildet. Die Schutzhülle 1 ist auf der Darstellung 1 teilweise an das Handgerät 4 angelegt. Auf der Darstellung 2 ist die Schutzhülle 1 vollständig an das Handgerät 4 angelegt. 3 zeigt das Handgerät 4 mit angelegter Schutzhülle 1 und die den Aufnahmeraum einer im Übrigen nicht dargestellten Basisstation bildende Ladeschale 9. Der Aufnahmeraum der Ladeschale 9 ist an seiner Innenseite mit parallel zur Einsteckachse des Handgeräts 4 verlaufenden, mit den Kantenschutzwülsten 7 und 7' korrespondierenden Nuten 10 bis 10''' zur Aufnahme der Kantenschutzwülste 7 und 7' ausgebildet. 4 zeigt einen schematischen Querschnitt durch den Aufnahmeraum der Ladeschale 9 entlang der Linie A-A' gemäß 3 mit eingestecktem Handgerät 4. Die Kantenschutzwülste 7 und 7' sitzen in den jeweils korrespondierenden Nuten 10 bis 10'''. Aufgrund der durch die Nuten 10 bis 10''' gebildeten Vorsprünge 11 bis 11'' im Aufnahmeraum der Ladeschale 9, welche bei angelegter Schutzhülle in deren Ausnehmungen 6 bis 6''' greifen, ist gleichzeitig auch ein hinreichend stabiler Sitz des Handgeräts 4 in der Ladeschale 9 gewährleistet, wenn das Handgerät 4 ohne die Schutzhülle 1 in dieses eingesteckt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzhülle
- 2
- Einsteckabschnitt
- 3
- Schutzabschnitt
- 4
- Handgerät
- 5
- Naht
- 6, 6', 6'', 6'''
- Ausnehmung
- 7, 7'
- Kantenschutzwulst
- 8
- Kontaktausnehmung
- 9
- Ladeschale
- 10, 10', 10'', 10'''
- Nut
- 11, 11', 11''
- Vorsprung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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