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Die Erfindung betrifft einen Behälter, mindestens aufweisend einen Boden und eine vom Boden sich nach oben erstreckende Mantelwand, wobei am Behälter Einrichtungen zur Aufnahme eines Gerätes zum Herausnehmen des Füllgutes oder zum Abmessen von Teilmengen des Füllgutes vorgesehen sind.
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Aus der
DE 43 42 794 A1 und der
EP 0 648 681 ist eine Blechdose bekannt, bei der in oder unterhalb des Deckels ein Entnahmelöffel für das Füllgut angebracht ist. Der Behälter ist an seinem oberen Ende mit einem einmal zu öffnenden hermetischen Verschluss und einem verschließbaren Kunststoffdeckel versehen. Der Entnahmelöffel wird in einer Ausführungsform von einem abgesenkten ringförmigen Abschnitt eines Deckelringes auflagernd gehalten. In einer weiteren Ausführung wird vorgeschlagen, eine oberste umlaufende Sicke in den Behälterrumpf als Auflager für einen in seiner Abmessung etwa dem Durchmesser entsprechenden Messlöffel zu verwenden und das andere Axiallager des Messlöffels durch einen Deckelring oder durch eine auf einer Behälterbordierung aufgelegte Folie zu realisieren.
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Aus der
DE 35 21 289 A1 ist ein wegwerfbarer Lebensmittelbehälter aus Kunststoff bekannt, auf dessen Rand der oberen Öffnung ein passend geformter Halter angebracht ist, in welchem ein Besteckteil oder dergleichen, das zum Genuss des Behälterinhaltes erforderlich ist, lösbar eingelegt ist.
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Aus der
DE 23 02 632 A ist ein Speisenbehälter mit einem Gerät zum Herausnehmen des Inhalts bekannt, welcher Speisenbehälter aus einem Boden und einer umlaufenden Mantelwand besteht, deren obere Umfangskante einen herauskragenden Flansch aufweist, der sich um den gesamten Umfang des Speisenbehälters herum erstreckt, sowie mit einem Deckel aus elastischem Material verschließbar ist. An der Unterseite des Deckels ist eine Haltevorrichtung zum Einklemmen des Gerätes vorgesehen.
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Aus der
DE 34 29 050 C1 ist ein Nahrungsmittelbehälter zur einmaligen Verwendung bekannt, welcher am oberen Rand eine Lagerungsöffnung aufweist, um einen Löffel senkrecht mit dem Stiel einstecken zu können.
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Des Weiteren ist aus der
DE 20 2004 006 613 U1 ein Vorratsbehälter mit einem nach oben offenen Behälterelement und einem Deckel bekannt, bei dem das Behälterelement durch eine Hauptkammer gebildet ist, an die sich eine nach oben offene Löffelkammer anschließt, die von der Hauptkammer durch eine Trennwand abgetrennt ist. Der Löffel, z. B. ein Messlöffel, kann von oben in diese Kammer eingesetzt werden.
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Aus der
DE 297 13 470 U1 ist ein Behälter zur gemeinsamen Aufnahme von Kaffee bzw. Tee, Filterpapier und Messlöffel bekannt. Hierzu sind drei unterschiedliche Kammern vorgesehen bzw. in eine Kammerabdeckung ein Schlitz eingebracht, in dem der Stiel des Messlöffels eingesetzt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Behälter der gattungsgemäßen Art so auszubilden, dass das Gerät zum Herausnehmen des Füllgutes oder zum Abmessen von Teilmengen des Füllgutes an dem Behälter hygienisch anbringbar ist, dass das Gerät auf einfache Weise abnehmbar und wieder anfügbar ist, ohne dieses in den gefüllten oder teilgefüllten Innenraum des Behälters legen zu müssen. Des Weiteren soll das Gerät die Außenkontur des Behältnisses nicht vergrößern.
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Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung des Behälters gemäß der im Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre, wonach in die Mantelwand eine von außen zugängliche Vertiefung eingearbeitet ist, die der äußeren Form des Gerätes in Einlegrichtung angepasst ist, und die Vertiefung mindestens an zwei gegenüberliegenden Begrenzungsrändern in die Vertiefung vorstehende lippenförmige, das Gerät im zugewandten Kantenbereich übergreifende Vorsprünge aufweist, hinter die das Gerät mit einem entsprechenden Körperabschnitt eindrückbar ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im Detail wiedergegeben.
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Unter „Behälter“ versteht die Erfindung grundsätzlich alle Flaschenkörper, gleich ob diese mit Verschlusshälsen mit Gewinde oder ohne Gewinde oder mit offenem Rand hergestellt sind und eine runde oder polygonale Querschnittsform aufweisen. Des Weiteren sind Flaschen und oben offene Behältnisse, die beispielsweise oval ausgeführt sind oder eine gestreckte Sechskantform aufweisen, gleich ob diese einen Hals oder einen anderen Einlauf aufweisen, Behältnisse im Sinne der Erfindung. Des Weiteren fallen unter den Begriff „Behälter“ eckige, z. B. kubische Flaschen und Flaschen mit quadratischer bzw. Würfelform. Solche Flaschen können auch ringförmige Verstärkungsteile oder abgesetzte Teile aufweisen, sowie in den Flächen Noppenfelder oder andere Griffleisten enthalten. Die Behälter können oben auch einen breiteren Abschlussrand aufweisen, so dass sie mit Folienverschlüssen verschweißt werden können. Ebenso ist die Erfindung nicht auf ein bestimmtes Volumen dieser Behältnisse ausgelegt. Des Weiteren können beliebige Deckelformen und Deckel sowie Schraub- und Stopfverschlüsse zur Anwendung kommen.
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Solche Behältnisse werden bekanntlich aus Kunststoff dünnwandig in Blastechnik hergestellt oder aus Kunststoff in Spritzgussformen gespritzt, wobei jeder thermoplastische Kunststoff zur Anwendung kommen kann. Im Falle, dass es sich um Lebensmittel handelt, haben sich solche Behältnisse aus Polyethylenterephthalat (PET) oder aus PE bewährt. Im Falle, dass der Behälter in Blastechnik hergestellt wird, ist es bekannt, einen Vorformling im Spritzgießverfahren zu fertigen und diesen in eine Blasform einzuführen und mit Druckluft oder Gas zu beaufschlagen, damit die gewünschte Behälterform aus dem Vorformling ausgeformt wird.
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Die Behälter nach der Erfindung können aber auch aus Glas gefertigt sein. Hier werden insbesondere auch Vorformlinge geblasen, so dass der Hohlkörper dünnwandig der Form nach dem Blasen entnommen werden kann. Des Weiteren ist grundsätzlich eine Herstellung aus Blech ebenfalls möglich.
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Oftmals werden die Geräte zum Herausnehmen des Füllgutes oder zum Abmessen desselben bei bekannten Behältern auf das Füllgut gelegt, so dass sie im Füllgut lagern und von diesem teilweise oder ganz verdeckt werden, sofern keine Kammer oberhalb des Gutes vorgesehen ist oder andere Einlegekammern, wie eingangs beschrieben, vorgesehen sind. Bei anderen Ausführungsformen ist gesondert ein angefügter, zusätzlicher Behälter vorgesehen, in dem diese Geräte verstaut werden können. Abweichend davon sieht nun die Erfindung vor, dass zur Aufnahme eines solchen Gerätes in die Mantelwand eine von außen zugängliche Vertiefung eingearbeitet wird. Das Einarbeiten erfolgt beim Blasen des Kunststoffs oder Glases durch entsprechende Formgestaltung der Blasform, so dass für einen Messlöffel oder einen Messbecher mit Stiel sowohl der Messbecher als auch der Stiel als Negativform in der Mantelwand sichtbar ist. Damit nun ein solches Gerät in dieser formangepassten Ausnehmung festgeklemmt oder gesichert gehalten werden kann, ist weiterhin vorgesehen, dass die Vertiefung mindestens an zwei gegenüberliegenden Begrenzungsrändern in die Vertiefung vorstehende lippenförmige, das Gerät im zugewandten Kantenbereich übergreifende Vorsprünge aufweist, hinter die das Gerät mit seinem entsprechenden Körperabschnitt eindrückbar ist. Solche lippenförmigen Vorsprünge lassen sich in der Blastechnik durch entsprechende Formgebung des Blaswerkzeuges realisieren. Dies gilt sowohl bei der Herstellung des Behälters aus Kunststoff als auch aus Glas, wobei letzteres eher wulstförmig ausgebildet ist, während bei aus Kunststoff bestehenden Behältern ein hohler Vorsprung vorgesehen sein kann. Es ist ersichtlich, dass in die so gebildete negative Form des Gerätes das Gerät selbst jederzeit eindrückbar und auch wieder hieraus entnehmbar ist. Die übergreifenden Vorsprünge geben dem Gerät im eingesetzten Zustand einen sicheren Klemmhalt oder verhindern ein unbeabsichtigtes Abnehmen. Wenn ein Behälter aus Blech besteht, wird die Vertiefung mit den Vorsprüngen vor der Formbiegung der Mantelwand durch Tiefziehen in das Blech eingebracht.
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Die Vertiefung mit den Vorsprüngen sollte derart ausgebildet sein, dass das Gerät die Oberfläche der umgebenden Mantelwand des Behälters nicht übersteht. Dies hat den Vorteil, dass die Oberfläche der Mantelwand als solche trotz des Einbringens der Vertiefung homogen erscheint und dieser Bereich beispielsweise von einer Folie überspannt werden kann oder durch ein Etikett, welches auf den sich darunter befindlichen Messlöffel oder das Gerät hinweist, um es entnehmen zu können. Ein solches Etikett oder auch eine solche aufgelegte Folie kann entweder durch Adhäsion an der Oberfläche der Mantelwand anliegen oder angeklebt oder aufgeschweißt sein, wenn der Behälter aus Kunststoff besteht. In jedem Fall sollte eine Linienmarkierung oder eine Perforation eingebracht werden, um ein erleichtertes Öffnen oder Abziehen der Folie in dem Bereich der Ausnehmung zu ermöglichen, damit das Gerät bei Bedarf entnommen und wieder eingesetzt werden kann.
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Das Entnehmen und das Wiedereinsetzen wird erleichtert, wenn in die Randzonen der Vertiefung einseitig oder paarweise Hintergriffvertiefungen vorgesehen sind, die in die Vertiefung münden und mit eingeformt sind. In diese Hintergriffvertiefung oder -vertiefungen können dann Finger eingeführt werden, mit denen das Gerät hintergriffen wird, um es herausnehmen zu können. Zum Einsetzen ist es lediglich erforderlich, den entsprechenden Körperabschnitt des Gerätes wieder in die Vertiefung zu drücken, wobei im Bereich der Vorsprünge ein Übergreifen durch die Vorsprünge unter Ausnutzung der Elastizität dieses Körperabschnittes des Gerätes erfolgt. Z. B. kann das Gerät ein Messlöffel aus Kunststoff sein, dessen Stiel von den Vorsprüngen gehalten werden soll. Der Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen ist etwas kleiner als die Breite beispielsweise des Stieles des Messlöffels ausgelegt, so dass dieser rastend die Vorsprünge beim Eindrücken überstreicht. In der Regel reicht ein Paar Vorsprünge, um die Klemm- oder Abzugssicherung sicherzustellen. Es können aber auch mehrere Vorsprünge abschnittsweise jeweils paarweise zusammenwirkend oder durchgehende lippenförmige Vorsprünge vorgesehen sein. „Paarweise zusammenwirkend“ bedeutet nicht, dass diese exakt auf gleicher Höhe gegenüberstehend an den Randbereichen der Vertiefung angebracht sein müssen. Sie können auch gegeneinander höhenversetzt angeordnet sein; sie müssen lediglich zusammenwirkend die gewünschte Klemmung oder das Übergreifen als Abzugssicherung sicherstellen.
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Grundsätzlich kann der Behälter rund ausgebildet sein. Die Vertiefung wird dann zweckmäßigerweise senkrecht oder schräg zur Längsachse des Behälters verlaufend angeordnet. Eine horizontal bzw. zum Boden quer verlaufende Anordnung ist zwar grundsätzlich auch möglich, aber im Hinblick auf den gegebenenfalls notwendigen Raumbedarf in der Mantelwand nicht zweckdienlich. Allerdings können beispielsweise einfache Messbecher, die zur Einnahme eines Arzneimittels verwendet werden und einen kleinen flanschartigen Stiel aufweisen, horizontal angeordnet werden, sofern der flaschenförmige Behälter mit einem Arzneimittel befüllt wird. Handelt es sich um längliche Geräte oder Geräte mit Stiel oder Messer oder Gabeln, so empfiehlt es sich, die Vertiefung hierfür in Längsrichtung des Behälters in die Mantelwand einzubringen. Anders ist dies möglich, wenn der Behälter eine polygonale Querschnittsform aufweist und z. B. rechteckige Flächen oder leicht durchgebogene Flächen, z. B. bei ovaler Ausführung aufweist. Hier können die Vertiefungen senkrecht oder in einer Schrägposition oder auch waagrecht eingeformt werden, um das Gerät aufnehmen zu können. Auch können in der Mantelwand mehrere Vertiefungen zur Aufnahme beispielsweise der Teile eines Besteckes, wie Messer, Gabel, Löffel, vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ergänzend erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 in einer isometrischen Darstellung einen Behälter aus Kunststoff, in dessen Mantelwand erfindungsgemäß eine Vertiefung zur Aufnahme eines Messlöffels eingebracht ist, und
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2 einen vergrößerten Auszug aus 1 im Bereich der Vertiefung.
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Das Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 zeigt einen Behälter, der aus Kunststoff in Blastechnik aus einem Vorformling hergestellt ist. Dieser Behälter weist einen Boden 1 auf und eine umlaufende, zylinderförmige Mantelwand 2. Der Mantelwand 2 schließt sich ein Hals 3 mit einer Befüllöffnung an. Auf dem Hals 3 sind Gewindegänge 4 aufgebracht, um einen Deckel aufschrauben zu können. Ein solcher Behälter kann beispielsweise zum Lagern von Nahrungsergänzungsmitteln, für diverse chemische Produkte oder pulverisierte und flüssige Nahrungsmittel verwendet werden, ebenso aber auch für Arzneimittel. Grundsätzlich kann der Behälter aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt sein, aber auch aus Blech oder aus Glas gefertigt sein und verschiedene Volumina aufweisen.
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In die Mantelwand 2 ist senkrecht eine Vertiefung 8 eingebracht, die dem Negativ des einzudrückenden Gerätes 5, nämlich einem Messlöffel entspricht. Der Messlöffel besteht aus dem Löffel 7 und dem sich daran befindlichen, senkrecht nach unten dargestellten Stiel 6. Dieser Stiel 6 ist ein Flachstiel. Der Messlöffel kann auch aus Kunststoff oder aus Blech gefertigt sein. Die Tiefe der Vertiefung 8 ist der Grundform des Messlöffels angepasst, und zwar ist sie so tief eingelegt, dass der obere Rand des Löffels 7 und die Oberseite des Stiels 6 mit den Begrenzungsrändern 9a und 9b der Vertiefung 8 zusammenfallen oder unter diesen Rändern zum Liegen kommen. Damit ist sichergestellt, dass die Oberfläche der Mantelwand 2 homogen ist und beispielsweise in diesem Bereich von einer Folie oder einem Etikett überzogen werden kann, so dass erst nach Ablösen dieses Etikettes oder der Folie oder durch Aufziehen eines perforierten Streifens oder durch Aufziehen einer perforierten Naht der Messlöffel entnommen werden kann.
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Damit der Messlöffel in der Vertiefung 8 gesichert gehalten ist, sind im Begrenzungsrandbereich 9a, 9b jeweils ein den Messlöffelstiel 6 übergreifender Vorsprung 10, 11 vorgesehen. Die dazwischen liegende lichte Weite der Vertiefung 8 ist kleiner als die Breite des Löffelstiels 6, so dass der Löffelstiel unter Ausnutzung der Elastizität der Vorsprünge 10, 11 und/oder des Löffelstiels 6 soweit in die Vertiefung 8 eingedrückt werden kann, bis die Vorsprünge die Oberseite des Löffelstiels 6 übergreifen. Dadurch ist das Gerät 5 gesichert in der Vertiefung gehalten.
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Es ist ersichtlich, dass nach der Herstellung des Behälters und nach Einrasten des Gerätes 5 der Behälter etikettiert werden kann und in diesem Bereich mit einer Schutzfolie oder einem Etikett überklebt werden kann, damit eine hygienische Verpackung sichergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 2
- Mantelwand
- 3
- Hals
- 4
- Gewindegänge
- 5
- Gerät
- 6
- Stiel
- 7
- Löffel
- 8
- Vertiefung
- 9a
- Begrenzungsrand
- 9b
- Begrenzungsrand
- 10
- Vorsprung
- 11
- Vorsprung
- 12
- Hintergriffvertiefung
- 13
- Hintergriffvertiefung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4342794 A1 [0002]
- EP 0648681 [0002]
- DE 3521289 A1 [0003]
- DE 2302632 A [0004]
- DE 3429050 C1 [0005]
- DE 202004006613 U1 [0006]
- DE 29713470 U1 [0007]