-
Die Erfindung betrifft eine Trennhilfe zum Schneiden von Rohren oder Profilen mit einer Trennscheibe, die zum Fixieren der zu trennenden Rohre als zweiteiliges Spannmittel ausgebildet ist.
-
In vielen Fällen handwerklicher Tätigkeiten muss im Zuge einer Arbeit ein Profil möglichst genau im Winkel und mit möglichst ebener Schnittfläche auf Länge geschnitten werden. Dazu wird der Schnelligkeit wegen auf Winkelschleifer zurück gegriffen, deren Trennscheiben Rohre oder Profile rasch durchtrennen. Wird der Trennschnitt freihändig ausgeführt, wird selten eine Schnittfläche erreicht, die sofortige Weiterverarbeitung ermöglicht. Weder die Ebenheit der Schnittfläche noch deren Winkel gegenüber der Achse von Rohr bzw. Profil werden dabei hinreichend genau getroffen. Lehren, die ein winkelgerechtes Trennen ermöglichen, werden beim Einsatz von mit Trennscheiben versehen Winkelschleifern in aller Regel so schnell beschädigt, dass ihr Einsatz fragwürdig ist.
-
Hieraus leitet sich die Aufgabenstellung ab, eine Trennhilfe vorzuschlagen, die einen ebenen und winkelgerechten Trennschnitt der eingespannten Rohre oder Profile ermöglich; in Weiterführung der Aufgabenstellung soll die Trennhilfe auch geeignet sein, zu verschweißende Rohre nach dem Trennen aneinander heften zu können.
-
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe für einen Trennhilfe entsprechend der Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Hauptanspruchs durch die in dessen Kennzeichen angegeben Merkmale gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen beschreiben die abhängigen Unteransprüche.
-
Die Trennhilfe ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Grundkörperteile zueinander korrespondierende Ausnehmungen aufweisen, die zu der Frontseite öffnen und in ihren Querschnitten dem Querschnitt der zu trennenden Rohre bzw. Profile entsprechen. Diese beiden Teile sind gegeneinander so verschraubbar, dass die in den Ausnehmungen eingelegten Rohre bzw. Profile fest eingespannt beim Bearbeiten mit der Trennscheibe eines Winkelschleifers sicher gehalten sind. Die Frontseiten beider Grundkörperteile sind mit einem harten, gegenüber Angriffen von Trennscheiben beständigen Material beschichtet oder belegt. Längs dieser Seite wird die Trennscheibe geführt, was zu einem ebenen Schnitt führt. Sind die Ausnehmungen so gelegt, dass deren Längsachsen rechtwinklig zur Frontseite liegen, ist darüber hinaus eine Winkellage rechtwinklig zur Achse von Rohr bzw. Profil gewährleistet.
-
Um die Frontseite so auszurüsten, dass die gewünschte Härte gegeben ist, kann eine Hartmetallbeschichtung mit beispielsweise NiSiBSi-Legierungen mit Zusatz von Wolfram- oder Chrom-Carbid, oder eine Beschichtung aus keramischer Masse, zum Beispiel aus Aluminiumoxid, Aluminium-Titanoxid, Chromoxid oder Chrom-Titanoxid oder auch Diamantstaub-Beschichtungen, vorgesehen werden. Diese werden etwa im Pulver-Flammspritzverfahren aufgebracht und eingeschmolzen. Auch Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahren werden eingesetzt, bei denen oftmals umhüllte Wolfram-Carbid-Cobalt oder Chrom-Carbid-Nickel-Legierungen zur Anwendung kommen. Keramik-Beschichtungen werden mit thermischen Spritzverfahren aufgetragen.
-
Eine Alternative zur Beschichtung ist das Aufbringen einer Platte aus Hartmetall, Glas oder Keramik auf jedes der beiden Teile der Trennhilfe. Als dafür geeignete Platten können solche auf Basis von oxidkeramischem Material, beispielsweise Basis von Aluminiumoxid- oder Zirkonoxid oder auf Basis von carbidischem Material, beispielsweise auf Basis von Siliziumcarbid-Basis aus keramischen Materialien auf Aluminiumoxid- oder Zirkonoxid- oder Siliziumcarbid-Basis vorgesehen werden. Dabei versteht es sich von selbst, dass sich die in jedem der Teile vorhandene Ausnehmung in den aufgebrachten Platten fortsetzt. Eine solche Platte kann mit mechanischen Mittel – etwa mit Klammern, Nasen oder Stiften – an jedem der beiden Teile befestigt werden. Solche Platten können auch durch Klebung an den Teilen der Trennhilfe fixiert werden. Besonders bewährt haben sich dabei Streifen aus dem an sich bekannten doppelseitigen Montageband bewährt. Diese erlauben der aufgebrachten Platte ein gewisses Nachgeben um unvermeidbare Erschütterungen beim Trennen abzufangen.
-
Eine Weiterbildung besteht darin, dass die Frontseite im Winkel zur Achse von Rohr bzw. Profil liegt. Von Sonderfällen abgesehen wird dieser Winkel für Gehrungsschnitte bei 45° liegen. Eine solche Ausbildung kann auch einen Winkelvorsatz für eine winklige Trennhilfe bilden. Der an die Trennhilfe angesetzte Winkelvorsatz wird mit mechanischen Mitteln oder durch Klebung an dieser befestigt. Dabei ist die im Winkel liegende Oberfläche zum Schutz – wie bereist beschrieben – mit einer harten Beschichtung oder mit einer harten Platte versehen, die mit mechanischen Mitteln oder mittels Klebung an dieser befestigt ist. Die Klebebefestigung wird vorteilhaft mit doppelseitig klebendem Montageband vorgenommen, wodurch sich ein Spalt ergibt. Das Material des Klebebandes erlaubt der aufgeklebten Platte eine gewisse Bewegbarkeit, mit der unvermeidbare Erschütterungen beim Trennen abgefangen werden.
-
In bevorzugter Ausbildung ist zumindest an einem der Grundkörperteile eine Durchbrechung zur Ausnehmung vorgesehen, die das Heften zweier gerade geschnittener Rohre bzw. Profile aneinander gestattet. Dazu werden die beiden miteinander zu verbindenden Rohre bzw. Profile mit ihren ebenen Schnittkanten gegeneinander so in die Trennhilfe eingespannt, dass die Berührungsstelle der Schnittkanten unter der Durchbrechung liegend etwa mit einem handgeführten Brenner etwa für Metall-Schutzgasschweißung erreicht kann und die beiden miteinander zu verbindenden Rohre bzw. Profile so zusammen geheftet werden können.
-
Die Erfindung wird an Hand der in den 1 bis 4 näher dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert; dabei zeigen:
-
1: Trennhilfe für 90° Schnitte mit einer Rohraufnahme;
-
2: Trennhilfe für 90° Schnitte mit zwei Rohraufnahmen;
-
3: Trennhilfe mit zwei Rohraufnahmen und mit einem 45°- Winkelvorsatz;
-
4: Heften zweier Rohre mit Trennhilfe nach 2.
-
Die 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsformen der Trennhilfe 10, 20, jede mit einem aus zwei Grundkörperteilen 11.1, 11.2, 21.1, 21.2 gebildeten Grundkörper 11, 21, die hier – ohne darauf zu beschränken – quaderförmig dargestellt sind. Beide Grundkörper 11, 21 können aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein und sind zur Aufnahme eines Rohres oder Profils mit zumindest einer Ausnehmung versehen. Der eine Grundkörper 11 ist zur Aufnahme eines Rohres oder Profils mit dessen Querschnitt entsprechenden Durchgangsöffnungen versehen, der andere Grundkörper 21 weist zur Aufnahme von zwei Rohren oder Profilen mit unterschiedlichen Querschnitten zwei parallel zueinander verlaufende Durchgangsöffnungen auf. Diese Grundkörper 11, 21 sind etwa in ihrer Mittelebene in die beiden Grundkörperteile 11.1, 11.2 sowie 21.1, 21.2 geteilt, die mittels der durch Schraubenlöcher 15, 25 geführte Schrauben 17, 27 verschraubbar und gegeneinander verspannbar sind.
-
Zur Bildung der Durchgangsöffnungen sind die einander zugewandten Seiten der Grundkörperteile 11.1, 11.2 sowie 21.1, 21.2 mit zueinander paarweise korrespondierenden Ausnehmungen 12.1, 12.2 sowie 22.1, 22.2, 22.3, 22.4 versehen, wobei die Ausnehmungen 12.1, 12.2 der einen Grundkörperteile 11.1, 11.2 zur Aufnahme eines Rohres oder Profils mit zu diesem passenden Querschnitten und die Ausnehmungen 22.1, 22.2 und 22.3, 22.4 der anderen Grundkörperteile 21.1, 21.2 Aufnahme von zwei Rohren oder Profilen mit zu diesen passenden unterschiedlichen Querschnitten versehen sind. Nach dem Zusammenfügen der Grundkörperteile 11.1, 11.2 bzw. 21.1, 21.2 bilden diese Ausnehmungen 12.1, 12.2 sowie 22.1, 22.2, 22.3, 22.4 die das Rohr bzw. Profil aufnehmende Durchgangsöffnung.
-
Diese sind hier zur Aufnahme runder Rohre als halbrunde Ausnehmungen dargestellt, ohne darauf beschränkt zu sein. Dabei ermöglichen die Ausnehmungen 22.1, 24.1 und 22.2, 24.2 des Grundkörperteiles 21 mit zwei Durchgangsöffnungen die Aufnahme von Rohren, Profilen unterschiedlicher Querschnitte, wobei es sich von selbst versteht, dass immer nur ein Rohr bzw. Profil zum Trennen eingespannt wird. Dies ist in aller Regel ausreichend, da im handwerklichen Einsatz oft nur ein oder zwei Rohre oder Profile verbaut werden. Zur Aufnahme von Rechteckrohren oder von Profilen können auch andere Querschnittsformen, etwa prismatische Querschnitte vorgesehen sein. Zum Einspannen von Rohren oder Profilen werden die beiden Grundkörperteile 11, 13 bzw. 21, 23 mittels der Schrauben 17 bzw. 27 zusammengeschraubt und dabei so verspannt, dass das in die Ausnehmungen eingelegte Rohr oder Profil fixiert ist.
-
Wesentlich ist die "Schutzschicht", die die Grundkörperteile 11, 13 bzw. 21, 23 vor Beschädigungen beim Trennen von Rohren oder Profilen mit einem Winkelschleifer mit Trennscheibe schützt. Diese "Schutzschicht" ist hier als vorgesetzte Platte dargestellt, ohne darauf zu beschränken. Entsprechend der Teilung der Grundkörper in seine beiden Grundkörperteilen 11, 13 bzw. 21, 23 ist die vorgesetzte Platte ebenfalls in zwei Plattenteile 31, 33 bzw. 35, 37 geteilt, die mit die Ausnehmungen 12, 14 sowie 22.1, 24.1 und 22.2, 24.2 fortsetzenden Ausnehmungen 32, 34 bzw. 36,1, 38,1 bzw. 36.2, 38.2 versehen sind. Diese Plattenteile 31, 33 bzw. 35, 37 werden mechanisch oder kraftschlüssig befestigt. Ersteres mit Klammern oder Stiften, letzteres mittels Klebung. Für Klebungen werden zweckmäßig doppelseitig-klebende Montagestreifen 39 (s. 3) eingesetzt, deren Materialdicke einen Spalt 39,1 bildet, wobei die Eigenschaften dieses Materials den aufgeklebten Plattenteilen 31, 32 bzw. 35, 36 eine gewisse Bewegbarkeit erlaubt, so dass Erschütterungen durch des Trennen mit einer Trennscheibe abgefangen werden. Zum Trennen wird bei eingespannten Rohr oder Profil die Winkelschleifmaschine mit ihrer Trennscheibe unmittelbar längs der freien Oberfläche der Plattenteile 31, 32 bzw. 35, 36 entlang geführt und trennt das überstehende Rohrstück ab Dabei entsteht ein winkelrechter Schnitt mit ebener Schnittfläche. Ein so getrenntes Rohr lässt sich ohne wesentliches Nacharbeiten weiter verarbeiten. Dabei umfasst ein Nacharbeiten allenfalls Entgraten. Ein so vorbereitetes Rohr lässt sich in einfacher Weise mit einem ebenso eben abgetrennten Rohr durch Schweißen verbinden.
-
Um mit einer solchen Trennhilfe auch Gehrungsschnitte setzten zu können, ist ein Winkelvorsatz 40 vorgesehen. Dieser besteht aus einem auf das für einen Gehrungsschnitt bestimmte und in der Trennhilfe eingespannte Rohre oder Profil aufschiebbaren Winkelstück 41 mit einer die Ausnehmung 12, 14, oder 22.1, 24.1 oder 22.2, 24.2. fortsetzenden, das auf Gehrung zu trennende Rohr oder Profil aufnehmenden Ausnehmung. Dabei versteht es sich von selbst, dass dieses Winkelstück 41, ebenso wie die Trennhilfe 20, selbst zweiteilig ausgeführt sein kann, wobei die beiden Teile zur Aufnahme von Rohr oder Profil entsprechend den Teilen 11, 13 bzw. 21, 23 der Trennhilfe 10, 20, geformt sind und zum Einspannen von Rohr oder Profil gegeneinander geschraubt werden können. Auf der im Gehrungswinkel stehenden Fläche des Winkelstücks 41 ist zu deren Schutz die Beschichtung aus Hartmetall oder Keramik oder die vorgesetzte Platte 42 aus einem harten Material, wie Hartmetall, Glas oder Keramik vorgesehen. Diese Beschichtung oder die Platte 42 ist mit einer Öffnung versehen, deren Kontur der unter diesem Winkel geschnittenen Kontur von Rohr oder Profil entspricht. Zum Vorsetzen wird die Platte 42 – wie oben näher beschrieben – mechanisch an das Winkelstück 41 angesetzt oder durch Klebung mit diesem Verbunden. Bei Benutzung eines doppelseitig-klebenden Montagebandes 44 ergibt dessen Materialstärke einen Spalt 44.1, wobei die Materialeigenschaften des Montagebandes 44 der Platte 42 auch hier eine gewisse Bewegbarkeit zum Abfangen der beim Trennen unvermeidbaren Erschütterungen ermöglicht. Um einen Gehrungsschnitt zu erreichen, wird das Rohr bzw. das Profil längs der nunmehr im Winkel zur Achse von Rohr oder Profil liegenden freien Fläche der Platte 42 mit einem Winkelschleifer mit Trennscheibe getrennt, wie oben beschrieben.
-
Die 4 zeigt schließlich die weitere Möglichkeit des Einsatzes solcher Trennhilfen: Hier werden zwei rechtwinklig abgetrennte Rohrstücke 46, 48 so in die Trennhilfe 20 zwischen deren zwei Teile 21, 23 eingespannt, dass die Stirnflächen 47, 49 gegeneinanderstehend aneinander gefügt sind. Durch die Durchbrechung 19 bzw. 29.1 zu der Ausnehmung 14 bzw. 24.1 kann ein Brenner, etwa für Metallschutzgasschweißen, an diese Stirnflächen 47, 49 geführt und diese mittels Heftung aneinander fixiert werden. Die so miteinander verbundenen und fixierten Rohre oder Profile lassen sich dann ohne weiteres durch Rundschweißung miteinander verbinden, wobei durch das Heften sichergestellt ist, dass die vorgesehen Lage eingehalten wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Trennhilfe
- 11
- Grundkörper
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Grundkörper
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Schraubenloch
- 16
- Schrauben
- 17
-
- 18
-
- 19
- Durchbrechung
- 20
- Trennhilfe
- 21
- Grundkörperteil
- 22.1
- Ausnehmung
- 22.2
- Ausnehmung
- 23
- Grundkörperteil
- 24.1
- Ausnehmung
- 24.2
- Ausnehmung
- 25
- Schraubenloch
- 26
- Schrauben
- 27
-
- 28
-
- 29.1
- Durchbruch
- 29.2
- Durchbruch
- 30
- Schutzplatte
- 31
- Plattenteil
- 32
- Ausnehmungen
- 33
- Plattenteil
- 34
- Ausnehmungen
- 35
- Plattenteil
- 36.1
- Ausnehmung
- 36.2
- Ausnehmung
- 37
- Plattenteil
- 38.1
- Ausnehmung
- 38.2
- Ausnehmung
- 39
-
- 40
- Winkelvorsatz
- 41
- Winkelstück
- 42
- Platte
- 43
- Ausnehmung
- 44
- Doppelseitig-klebendes Montageband
- 44.1
- Spalt
- 45
-
- 46
- Rohrstück
- 48
- Rohrstück
- 47
- Stirnflächen
- 49
- Stirnflächen