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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur therapeutischen Behandlung, insbesondere eine Einrichtung zur manuelltherapeutischen Behandlung von in Bereichen eines Körpers verspannten beziehungsweise geschädigten Muskelpartien, sogenannten Triggerpunkten, durch Einsatz von wenigstens einem Triggerelement.
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Die Erfindung ist bevorzugt anwendbar zur Linderung beziehungsweise Beseitigung von durch Muskelbeschädigungen und dergleichen hervorgerufenen Schmerzen, und sie dient darüber hinaus einer Verbesserung der Beweglichkeit von durch derartige Beschädigungen befallenen Gliedmaßen beziehungsweise entsprechender Körperpartien.
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Es ist bekannt, dass beispielsweise nach Sport oder langem Sitzen diverse Muskelpartien im Körper verkrampfen und schmerzhafte Verspannungen hervorrufen.
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Die Ursachen hierfür sind sogenannte „Triggerpunkte”, die durch äußere oder innere Störungen im Körper entstehen und verspannte Partien des Muskelgewebes hervorrufen.
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Diese Muskeln oder Muskelpartien lassen sich in der Folge nicht mehr richtig an- und entspannen, sie verursachen zudem Schmerzen nicht nur in der betroffenen Region, sondern diese weiten sich nicht selten auch auf diverse andere Stellen des Körpers bis hin zur Wirbelsäule aus.
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Insbesondere Schmerzen im Bereich von Muskeln und Muskelgewebe können durch Anwendung von Druck gelindert werden, wozu beispielsweise die jeweiligen Bereiche beziehungsweise Positionen und „Triggerpunkte” des Körpers üblicherweise durch mit den Händen erfolgende Massagen, durch Akkupunktur- oder Akkupressuranwendungen behandelt werden.
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Die Massagen und anderen Anwendungsarten erfordern neben einem hohen Maß an Kenntnis der behandelnden Person einen vergleichbar hohen Zeit- und Kraftaufwand zu ihrer Durchführung beziehungsweise zum Auffinden und Behandeln der schmerzenden Triggerpunkte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen die es ermöglicht, Triggerpunkte der vorgenannten Art ohne hohen manuellen Kraft- und Zeitaufwand effizient und wirksam behandeln zu können.
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Die Aufgabe wird mit einer Einrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung weist an einem Endabschnitt eines Schenkels einer Schenkelanordnung ein Triggerelement auf, das mit einem am Endabschnitt eines anderen Schenkels derselben Schenkelanordnung angeordneten Triggerelement korrespondiert.
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Dazu sind an einer Achse die Schenkel so gelagert, dass diese gegeneinander wirkend, mittels regelbarer Krafteinwirkung am zu behandelnden Bereich des jeweiligen Körpers anlegbar sind.
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Die Einrichtung wird hierbei von einer behandelnden Person, manuell und ohne wesentlichen Kraftaufwand zur Behandlung am Körper ein- beziehungsweise angesetzt.
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Durch scherenähnliches Spreizen der Schenkelanordnung wird das am jeweiligen Endabschnitt des einen Schenkels angeordnete erste Triggerelement auf den zuvor ermittelten Triggerpunkt exakt aufgesetzt, während der Endabschnitt des anderen Schenkels der Schenkelanordnung mit dem anderen Triggerelement an der dem ersten Triggerelement gegenüberliegenden Position des Körpers anliegt und das erste Triggerelement an dem Triggerpunkt zielgerichtet anliegend, auf diesen durch die regelbare Kraft definiert einwirken kann.
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Vorteilhaft sind hierbei die Triggerelemente am Endabschnitt der jeweiligen Schenkel lösbar angeordnet, wodurch verschiedene Triggerelemente mit unterschiedlichen Größen, Ausführungsarten und -formen für jeweilige Einsatz- und Behandlungsfälle wechselbar zur Verfügung gestellt werden können.
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Zur Spreizung der Schenkelanordnung ist gemäß einer ersten Ausgestaltung vorgesehen, an den den Endabschnitten mit den Triggerelementen gegenüberliegenden Abschnitten der Schenkel vorzugsweise ergonomisch ausgebildete Handgriffe fest oder lösbar anzuordnen, die eine in Abhängigkeit vom Anwendungsfall und der Gestaltung beziehungsweise dem Design der Schenkelanordnung entsprechende, einfache Handhabung ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zur Bildung einer erforderlichen Druckkraft der jeweiligen Triggerelemente beispielsweise ein Federelement vorgesehen, das bevorzugt im Bereich der Handgriffe mit der die bewegliche Schenkelanordnung verbindenden Achse austauschbar in Verbindung steht.
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Beispielsweise können beim Einsatz einer an der Achse angeordneten Drehfeder als Federelement mit einer definierten Federkraft die an dieser angeordneten Federendabschnitte an den Handgriffen fixiert sein, so dass mittels der Handgriffe die Schenkelanordnung gegen die Kraft der Feder einerseits gespreizt werden kann, während anderseits die jeweiligen Triggerelemente durch die Federkraft gegen die jeweilige Behandlungsstelle am Körper gezielt ansetzbar sind.
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Neben der Verwendung einer Drehfeder sind auch andere, als Druckfeder ausgebildete Federelemente oder eine Anordnung eines an entsprechender Position angeordneten Zugelements in der erfindungsgemäßen Einrichtung einsetzbar.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schenkel der Schenkelanordnung in ihrem Design und in einer Größe beliebig, beispielsweise bogenförmig, ausgebildet und mit ihren Endabschnitten zueinander weisend, wechselbar mit den Handgriffen verbunden sein können.
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Hierdurch ist zwischen den an der Achse gelagerten Schenkeln ein zentraler Innenraum gebildet, der in Abhängigkeit vom jeweiligen Design und der Abmessung der Schenkel wahlweise eine ungehinderte und leichte, exakte Anordnung des jeweiligen Triggerelements an der zu behandelnden Position des Triggerpunkts am Körper ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das an der Achse angeordnete Federelement mit einer Verstelleinrichtung beaufschlagbar, wodurch der über das Triggerelement auf den Triggerpunkt jeweiliger Behandlungsstelle einwirkende Druck des Federelements je nach Position sowie Behandlungsart und Erfordernissen in einfacher Weise und wahlweise definiert verstärkt oder verringert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Verstelleinrichtung beispielsweise mit einer als Gewindestab ausgebildeten Spindel versehen, die vorzugsweise einerseits an einem Handgriff fixiert und am anderen Handgriff in loser Verbindung steht, und an der als Mittel zur Regelung der Kraft eine Mutter verstellbar angeordnet ist.
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Mit der Erfindung ist eine bedarfsgerechte und definiert regelbare Druckbelastung auf die zu behandelnden Triggerpunkte beziehungsweise eine definiert regelbare Druckentlastung von den zu behandelnden Triggerpunkten mit einem jeweiligen Triggerelement über die jeweiligen Schenkel der Schenkelanordnung in einfacher Weise möglich.
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Eine entsprechend modifizierte Einrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht somit die Behandlung entsprechender Bereiche eines gesamten Körpers vom Nacken über die Schultern, Arme, Hände, Beine bis hin zu den Fußgelenken.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
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1 die Draufsicht auf eine Ausführungsart einer Einrichtung gemäß der Erfindung und
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2 die Seitenansicht gemäß 1.
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In der 1 ist eine Einrichtung gemäß der Erfindung für den Einsatz als Therapieeinrichtung dargestellt, die mit der Position 1 gekennzeichnet ist.
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Die Therapieeinrichtung 1 weist eine Schenkelanordnung 2 mit ein- oder zweiteiligen Schenkeln 3; 4 aus einem nicht näher beschriebenen biege- und verwindungssteifen Werkstoff mit einer der jeweiligen Anwendung entsprechenden Dicke auf, an deren im zeichnungsgemäß oberen Bereich angeordneten Endabschnitt 5 in jeweils einer Aufnahme 6 ein Triggerelement 7; 8 angeordnet ist.
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Die Triggerelemente 7; 8 können beispielsweise zylinderförmig ausgebildet sein und sind an ihrer zeichnungsgemäß nach innen weisenden Stirnseite 9 beispielsweise kalottenförmig, kegelförmig oder dergleichen Art ausgebildet und mit einer geglätteten Oberfläche versehen.
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Demgegenüber ist an der Rückseite 10 der Triggerelemente 7; 8 beispielsweise ein Zapfen 11 vorgesehen, wodurch je nach Bedarf und Anwendungsfall verschiedenartig ausgebildete Triggerelemente 7; 8 durch die am Endabschnitt 5 jeweiligen Schenkels 3; 4 vorgesehene Aufnahme 6 in einfacher Weise kurzfristig gewechselt werden können.
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Durch die gemäß der Ausführung außerdem nach der Mitte hin beispielsweise bogenförmig ausgebildeten Schenkel 3; 4 der Schenkelanordnung 2 und die sich dadurch annähernden Endabschnitte 5 der Schenkel 3; 4 ist hier eine Ausnehmung als Innenraum 12 gebildet.
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Die Therapieeinrichtung 1 ist in ihrer Größe beziehungsweise ihrer Abmessung hinsichtlich der Länge L und der Öffnungsweite W der Schenkelanordnung 2 durch eine entsprechende, variable Ausbildung der Schenkel 3; 4 in einfacher Weise wahlweise gestaltbar beziehungsweise zu verändern.
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Die Schenkel 3; 4 sind bei durchgängiger Ausbildung an ihrem zeichnungsgemäß unteren Endabschnitt 13 mit jeweils einem Handgriff 14 versehen oder als Handgriff 14 ausgebildet und gemäß der Ausführung in diesem Bereich an einer Achse 15 durch nicht näher dargestellte Mittel gelagert.
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Bei einer demgegenüber geteilten Ausführung der Schenkel 3; 4 sind diese an entsprechender Position zur Befestigung an den Handgriffen 14 mit geeigneten Aufnahmemitteln (nicht dargestellt) versehen.
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Die Lagerung der Schenkel 3; 4 kann hierbei beispielsweise durch eine sich kreuzende Anordnung der Schenkel 3; 4 oder an geeigneten Teilen der Handgriffe 14 erfolgen, wobei eine entsprechend bewegliche Halterung mit der Achse 15 oder eine andere, nicht dargestellte Art und Weise vorgesehen sein kann.
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Gemäß vorliegender Ausführung ist an der Achse 15 außerdem ein Federelement 16 angeordnet, das beispielsweise als Drehfeder mit in einem bestimmten Winkel voneinander angeordneten, wirksamen Federendabschnitten 17 ausgebildet ist und mit den Schenkeln 3; 4 beziehungsweise den Handgriffen 14 in Verbindung steht.
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Die Federendabschnitte 17 sind bevorzugt jeweils an einer Arretierung 18 in jeweiligem Bereich der Handgriffe 14 fixiert, während andererseits das beispielsweise zylindrisch gewickelte Federelement 16 selbst an der Achse 15 in entsprechender und geeigneter Weise angeordnet ist.
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In der hier dargestellten Anordnung der Schenkel 3; 4 und des Federelements 16 sind die Handgriffe 14 gespreizt, während die Triggerelemente 7; 8 durch die somit eingenommene Zwangslage der Schenkel 3; 4 an ihrem oberen Endabschnitt jeweils gegenüber liegend und beispielsweise voneinander beabstandet oder sich berührend, angeordnet sind.
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Im Bereich der Handgriffe 14 ist gemäß dieser Ausführung weiterhin eine Verstelleinrichtung 19 angeordnet, die mit einer Ausnehmung 20 am jeweiligen Handgriff 11 in Verbindung steht.
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Die Verstelleinrichtung 19 ist beispielsweise als Gewindestab oder Spindel 21 mit einem nicht näher definierten Durchmesser und einer der Öffnungsweite W entsprechenden Länge ausgebildet, die an einem Handgriff 14 teilweise fixiert und am anderen Handgriff 14 in einer Ausnehmung 22 in loser Verbindung stehend, angeordnet ist.
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Am Gewindestab 21 ist ferner im Bereich einer der Ausnehmungen 22 außerhalb des Handgriffs 14 eine Rändelmutter 23 oder eine ähnliche Stelleinrichtung vorgesehen.
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Bei einer gegen die Federkraft erfolgenden Bewegung der Handgriffe 14, beispielsweise durch eine behandelnde Person, sind die Schenkel 4; 5 der Schenkelanordnung 2 je nach deren Ausführungsart und Länge L der Schenkelanordnung im Bereich der Öffnungsweite W spreizbar.
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Dadurch kann das jeweilige Triggerelement 7 oder 8 der Triggerelemente 7; 8 entsprechend der vorhandenen Kraft des Federelements 16 zunächst am jeweils zu behandelnden Triggerpunkt (nicht dargestellt) eines Patienten angesetzt werden.
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Bei Anwendung der Therapieeinrichtung 1 wird mit Hilfe der an der Spindel 21 der Verstelleinrichtung 19 angeordneten Rändelmutter 23 in vorteilhafter Weise über die Spindel 21 eine manuelle und definierte Verstellung der Kraft des Federelements 16 ermöglicht.
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Durch jeweilige Verstellung der Rändelmutter 23 erfolgt dabei einerseits eine Verstellung der Öffnungsweite W der Schenkelanordnung 2 im Umfang der Länge der Spindel 21, wodurch andererseits und in Abhängigkeit davon die Kraft des Federelements 16 und somit der für eine Behandlung gewählte Druck der Triggerelemente 7; 8 auf einen entsprechend zu behandelnden Triggerpunkt definiert einstellbar und eine wirksame Druckbehandlung desselben möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Therapieeinrichtung
- 2
- Schenkelanordnung
- 3
- Erster Schenkel
- 4
- Zweiter Schenkel
- 5
- Endabschnitt
- 6
- Aufnahme
- 7
- Erstes Triggerelement
- 8
- Zweites Triggerelement
- 9
- Stirnseite
- 10
- Rückseite
- 11
- Zapfen
- 12
- Innenraum (Ausnehmung)
- 13
- Endabschnitt
- 14
- Handgriff
- 15
- Achse
- 16
- Federelement
- 17
- Federendabschnitt
- 18
- Arretierung
- 19
- Verstelleinrichtung
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Spindel (Gewindestab)
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Rändelmutter
- L
- Länge der Schenkelanordnung
- W
- Öffnungsweite der Schenkelanordnung