DE202013009378U1

DE202013009378U1 - Individuell anpassbarer Fahrradsattel

Info

Publication number: DE202013009378U1
Application number: DE202013009378U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2013-10-22
Filing date: 2013-10-22
Publication date: 2013-11-14
Anticipated expiration: 2023-10-23

Abstract

Fahrradsattel, dessen dreiteilige Sattelschale mit Sitzpolstern individuell anpassbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sitzhöcker tragenden Sattelteile 2 unabhängig voneinander anheben und absenken lassen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrradsattel, der sich an unterschiedlichste anatomische Gegebenheiten von Radfahrern anpassen lässt.
Sitzprobleme treten bei ca. 60% aller Radfahrer auf. Das Körpergewicht des Fahrers trifft auf eine sehr kleine Fläche, was zu Druckbelastungen und Problemen wie Taubheitsgefühlen und Druckstellen führen kann.
Mit unterschiedlichen Materialien und Konstruktionen versucht die Industrie dieses Problem zu lösen. Aussparungen in der Sattelmitte oder erhöhte Polster im Bereich der Sitzhöcker sollen den Dammbereich entlasten. Die durch das Loch in der Sattelmitte reduzierte Satteloberfläche, erhöht die Druckbelastung in den anderen Bereichen des Gesäßes. Erhöhte Sitzpolster führen zu einer Überbelastung der Sitzhöcker des Beckenknochens. Bei unterschiedlich hohen Sitzhöckern wird ein Sitzhöcker dauerhaft überbelastet. Konfektionssättel bieten für dieses Problem keine Lösung. Hersteller von individuellen Maßsätteln schaffen durch die angepasste Sitzpolsterform eine größere Oberfläche, was den Druck reduzieren soll. Ein System arbeitet mit einer Druckmessfolie, auf der ein Fahrer Platz nimmt. Die Druckspitzen werden elektronisch erfasst und die Ergebnisse nehmen Einfluss auf die Gestaltung der Satteloberfläche. Ein anderer Ansatz ist die Erstellung eines Gesäßabdrucks des Fahrers, von dem ein identisches Sitzpolster angefertigt wird. Beide Systeme passen die Satteloberfläche ausschließlich über den Schaumstoff an. Besonders ausgeprägte Druckspitzen bei der Druckmessfolienmessung oder starke Impressionen bei der Abformung führen dazu, dass in diesen Bereichen des Sattels die Schaumstoffauflage auf ein Minimum reduziert wird. Das hat zur Folge, dass der Fahrer in diesen Bereichen des Sattels direkten Kontakt zur harten Sattelschale hat, was den Komfort stark mindert und Druckstellen und Abszesse verursachen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Fahrradsattel herzustellen, der optimal an die Anatomie des Fahrers angepasst werden kann. Unter Berücksichtigung der Höhendifferenz zwischen dem Dammbereich und den Sitzhöckern des Beckenknochens, sowie den Sitzhöckern untereinander, soll dem Fahrer immer eine gleich starke Schicht Schaumstoff zur Verfügung stehen.
Durch den Verzicht auf eine individuelle Maßanfertigung reduzieren sich die Kosten deutlich. Eine Druckmessfolienmessung oder eine Abdrucknahme bei speziell geschulten Händlern ist nicht notwendig. Der Kunde kann den Sattel über ein großes Händlernetz oder über den Internetverkauf erwerben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigt:
1 die Draufsicht auf den Sattel,
2 die seitliche Schnittansicht des Sattels,
3 die seitliche Detailzeichnung des Halte- und Verstellmechanismus,
4 die Rückansicht des Halte- und Verstellmechanismus.
1 zeigt die Draufsicht auf den Sattel. Die drei Sattelteile, bestehend aus der Sattelspitze 1 und den Sitzhöcker tragenden Satteteilen 2, fügen sich zu einer vollständigen Sattelform zusammen und werden über den Metall-Vierkantstab 3 und dem Sattelgestell 4 miteinander verbunden. 2 zeigt die seitliche Schnittansicht des Sattels. Über das Sattelgestell 4 wird die Verbindung zur Sattelstütze hergestellt und ein horizontales Verstellen des Sattels ermöglicht. Im vorderen und mittleren Bereich entspricht das Sattelgestell 4 denen herkömmlicher Sättel. Die um 180° gebogene Spitze 5 des Sattelgestells 4, wird wie bei handelsüblichen Sätteln von einem Fach 16 an der Unterseite der Sattelschale 6, auf welcher der Schaumstoff aufgebracht ist, aufgenommen und so mit dem vorderen Bereich der Sattelspitze 1 verbunden. Der hintere parallel verlaufende Anteil des Sattelgestells 4, dient der Verbindung mit den gängigen Sattelstützen. Direkt im Anschluss an den ca. 60 mm langen Verstellbereich ist das Sattelgestell 4 beidseitig 11 mm tief in den 12 × 12 × 90 mm messenden Metall-Vierkantstab 3 eingeklebt. Durch eine Verlängerung des Metall-Vierkandstabs 3 kann der Sattel in anderen Sattelbreiten hergestellt werden. Der schlagzähe Kleber sorgt für eine dauerhafte und ausreichend flexible Verbindung, welche in der Lage ist, Verwindungen kompensieren zu können. An dem Metall-Vierkantstab 3 befindet sich der Aufnahme- und Verstellmechanismus für die Sitzhöcker tragenden Sattelteile 2 und die Verbindungsschraube 8 zur Befestigung des hinteren Teils der Sattelspitze 1. Die Verbindungsschraube 8 wird in der Mitte, von unten durch ein Innengewinde im Metall-Vierkantstab in den hinteren Teil der Sattelspitze 1 eingeschraubt. Der dafür vorgesehene zylindrische Fortsatz 9 ist mit einer bogenförmigen Verstärkungs-Lamelle 10 versehen. 3 und 4 zeigen Detailzeichnungen der Seiten- und Rückansicht des Verstell- und Haltemechanismus. Der Verstell- und Haltemechanismus funktioniert nach dem bekannten Prinzip des Klemmrings. Bei einer Klemmung lassen sich zum fixieren zylindrischer Bauteile hohe Haltkräfte realisieren. Die Spannschraube 11 der Klemmung wird durch eine waagerechte Bohrung 12 im Metall-Vierkantstab, welche größer ist als das Gewinde der Spannschraube 11, geführt und in das Innengewinde eingeschraubt. Bohrung 12 und Innengewinde werden durch einen senkrechten Schlitz 13, welcher in der Bohrung für die Aufnahme des Rundstabs 14 des Sitzhöcker tragenden Teils 2 mündet, von einander getrennt. Bei einem Anzugdrehmoment von 6 Nm ziehen sich die durch den Schlitz 13 getrennten Teile zueinander und fixieren den Rundstab 14 in dem Metall-Vierkantstab 3. Der Rundstab 14 ist in einen zylindrischen Fortsatz 15, welcher mit einer Bohrung versehen ist und sich an der Unterseite der Schale 6 des Sitzhöcker tragenden Teils befindet, eingeklebt.

Claims

Fahrradsattel, dessen dreiteilige Sattelschale mit Sitzpolstern individuell anpassbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sitzhöcker tragenden Sattelteile 2 unabhängig voneinander anheben und absenken lassen.
Fahrradsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Sattelteile wie die Sattelspitze 1, die Sitzhöcker tragenden Sattelteile 2 und das Sattelgestell 4 durch eine Metall-Vierkantstab 3 miteinander verbunden sind.
Fahrradsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sattelgestell 4 mit einem schlagzähen Kleber in den Metall-Vierkantstab 3 eingeklebt ist.
Fahrradsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Teil der Sattelspitze 1 über eine Verbindungsschraube 8 mit dem Metall-Vierkantstab 3 verbunden ist.
Fahrradsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich beidseitig am Metall-Vierkantstab 3 der Halte- und Verstellmechanismus für die Sitzhöcker tragenden Satteteile 2 befindet.
Fahrradsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Metall-Vierkantstab 3 die Sattelbreite bestimmt und sich über längere Metall-Vierkantstäbe 3 größere Sattelbreiten realisieren lassen.