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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Topfdeckel, insbesondere ein mehrteiliges Topfdeckelsystem, das aus einzelnen Ringscheiben unterschiedlichen Durchmessers zusammengesetzt wird und so auf verschiedene Topfgrößen abgestimmt werden kann und mittig durch verschiedene, auswechselbare Einsätze, die unterschiedlichen Funktionen dienen, zu vervollständigen ist. Eine der mittig einzusetzenden Funktionseinheiten stellt eine weitere Neuerung dar. Sie bildet einen wirksamen Schutz gegen das Überkochen von Speisen, indem sie sich eines durch den Erfinder entwickelten Bimetallventiles bedient.
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Stand der Technik
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Ein herkömmlicher Topfdeckel passt nur genau auf eine zugehörige Topfgröße, wodurch der Benutzer gezwungen ist, für jeden in seinem Haushalt vorhandenen Topfdurchmesser einen passenden Deckel zu besitzen, was wiederum eines gewissen Platzes zum Verstauen aller Deckel bedarf. Auf dieses Problem reagieren die in verschiedenen Ausführungen bereits am Markt vorhandenen Universaldeckel, welche durch gleichmäßige, treppenähnliche oder ringförmige Abstufungen zur Deckelmitte hin eine Passung auf den gängigen Topfgrößen garantieren. Diese Deckel sind jedoch funktionsbedingt von sehr großem Umfang und verhindern bei Verwendung auf einem Topfkleineren Durchmessers unter Umständen, dass ein weiterer Topf oder eine Pfanne auf dem Herd neben dem ersten Platz findet.
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Normal- sowie Universaldeckel sind oft wenigstens teilweise aus Glas gefertigt, sodass der Benutzer während des Kochens in den Topf sehen kann, ohne den Deckel anheben zu müssen. Dieser Energiesparansatz wird bei speziellen Modellen wie etwa dem „COPÉ” ergänzt durch ein Überdruckventil, welches sich bei Erreichen des Siedepunktes selbstständig öffnet und im Inneren angesammeltes Wasser entweichen lässt. Diese Deckel sind jedoch vorzugsweise für Pfannen konzepiert, damit Speisen im Inneren weiter braten statt zu dünsten. Sie können ebenso auf Töpfen verwendet werden, sparen Energie, stellen jedoch noch keinen wirkungsvollen Schutz gegen das Überkochen dar.
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Ebenfalls bereits vorhanden sind diverse Dunsteinsätze, welche in den Kochtopf gestellt oder gehängt werden können. Das gängigste Modell zum Stellen ist derart ausgebildet, dass es aus einer festen Mittelscheibe aus Metallblech besteht, die mit Löchern versehen ist und über sich gleichförmig um die Kreismitte angeordnete, flügelähnliche Metallflächen verfügt, welche ebenfalls ein Lochmuster aufweisen und sich gegenseitig überlappend zur Kreismitte hin oder von dieser weg schwenkbar sind, wodurch sie sich an den jeweiligen Topfdurchmesser anpassen können. Dabei nehmen sie selbstständig eine steilere oder flachere Position ein und lehnen sich stets gegen die Topfwand. Dieses Modell verfügt über kleine Füße, welche nur einen geringen Abstand zum Topfboden schaffen, sodass darauf zu achten ist, nur soviel Wasser in den Topf einzufüllen, dass dieses nicht das Dunstgut erreicht und schließlich kocht statt zu dünsten. Unter Umständen muss während des Dunstvorganges Wasser nachgefüllt werden. Das Hauptproblem dieser Einsätze besteht darin, dass sie nach Beendigung des Dunstvorganges nicht einfach mitsamt dem Gargut herausgenommen werden können, da besagte Metallflügel dabei auseinander klappen können bzw. sich ein Griff, falls überhaupt vorhanden, zu dicht über den heißen Speisen befindet und die Gefahr des Verbrühens besteht. Zu hängende Varianten sind meist zylinder- oder schalenförmig, mit Löchern und einem Griff versehen und werden auf dem Topfrand aufliegend in den Topf gehängt. Sie sind auf einen einzigen Topfdurchmesser festgelegt.
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Es sind weitere Kocheinsätze mit anderen Funktionen erhältlich, jedoch muss der Kunde diese einzeln zukaufen oder in hochpreisigen Komplettsets mit Töpfen und Deckeln. Viele Einsätze sind auf einen Topfdurchmesser festgelegt, beanspruchen viel Platz zum Verstauen und werden dafür verhältnismäßig selten benutzt. Ein platzsparendes Komplettset, das verschiedene Funktionen integriert und dabei auf den jewiligen Topfdurchmesser angepasst werden kann, ist uns nicht bekannt.
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Das Überkochen von Speisen ist ein vielfach bearbeitetes Thema, auf welches im Rahmen anderer Erfindungen und zugehöriger Schutzpapiere mit unterschiedlichen Ansätzen eingegangen wurde. Wir möchten an dieser Stelle nur auf zwei am Markt etablierte Modelle Bezug nehmen, da diese unseres Erachtens einen ähnlichen Ansatz verfolgen, nämlich das Problem mit einem Deckel zu lösen versuchen, der entweder derart ausgebildet ist, dass er überflüssige Hitze entweichen lässt oder aber derart, dass eine Auffangmöglichkeit für überkochende Speisen in ihn integriert ist.
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Der ersterwähnte Deckeltyp, beispielhaft vertreten durch ein Modell der Firma „COPÉ”, ist derart geformt, dass er sich aus einem mittleren Glasteil und einem äußeren Silikonrand zusammensetzt, welcher durch seine Abstufungen auf mehreren Topfdurchmessern verwendet werden kann. Er verfügt über ein Überdruckventil, welches sich bei Erreichen des Siedepunktes automatisch öffnet und überschüssige Hitze ablässt. So soll unter anderem das Überkochen von Wasser verhindert werden können. Das Überkochen von Flüssigkeiten wie Milch oder Nudelwasser, die einen hartnäckigeren Schaum aufweisen, der das Überkochen begünstigt, kann durch diesen Deckel nicht zuverlässig verhindert werden und sollte Flüssigkeit übertreten, bietet der Deckel keine Auffangmöglichkeit für diese an.
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Die „Kochblume” der Firma „GUNDEL” sowie einige sehr ähnliche Modelle anderer Hersteller sind derart ausgebildet, dass sie, nach dem Prinzip eines Deckels, in ihrer Grundform einer Kunststoffscheibe entsprechen, deren Mitte leicht konisch abgesenkt ist, sodass eine Art flache Schüsselform entsteht, welche durch rillen- oder treppenartige Abstufungen so unterteilt ist, dass sie auf verschiedenen Topfgrößen Halt findet. Um den tiefsten Punkt der schüsselartigen Scheibe, also um den Kreismittelpunkt, befindet sich eine aus mehreren einzelnen, punktsymmetrisch angeordneten Öffnungen bestehende Öffnunsgruppe, welche durch ein zweites Kunststoffteil abgedeckt wird, indem dieses von oben auf einen Steg in der genauen Kreismitte aufgesetzt wird. Dieses Kunststoffteil weist ebenso viele Segmente auf wie Öffnungen in der Schüssel vorhanden sind, wobei diese Segmente in ihrer Ausformung den Öffnungen gleichen, jedoch etwas größer dimensioniert sind. Diese Segmente werden mittig zu einem einzigen Teil zusammengehalten, sind jedoch derart beweglich, dass sie sich bei entsprechendem, von unten kommenden Druck zum Kreismittelpunkt hin von einer nahezu waagerechten in eine nahezu senkrechte Position klappen können. Kocht nun eine Flüssigkeit über, so tritt sie zu allererst durch die Mittelöffnung der Kreisscheibe nach oben aus, da diese den tiefsten Punkt bildet. Die Segmente des losen Kunststoffteiles, welche vor Sieden der Flüssigkeit die unter ihnen liegenden Öffnungen verschlossen haben, werden von der aufsteigenden Flüssigkeit so angehoben, dass sie sich zur Kreismitte hin senkrecht aufklappen und überschüssiges Wasser austreten lassen, welches sich auf der Oberseite des Deckels als Pfütze sammelt und dort abkühlen kann. Es stellt sich eine Art Wärmegleichgewicht ein, wodurch der Pegel des ausgetretenen Wassers nicht mehr weiter steigt, während das Essen im Topf weiterhin kocht. Die Kochblume kann ebenso als flache Dunstschale eingesetzt werden, wenn sie ohne Verwendung des Mittelstückes auf einen Topf gelegt wird und über ihr ein Deckel verwendet wird. Die gleiche, mittig offene Scheibe dient außerdem als Spritzschutz auf Pfannen. Sie ist in drei Größen erhältlich.
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Die sehr kleinen Griffe der „Kochblume” sind nicht gut zu greifen und liegen zu nah am Kochtopfrand, wodurch für den Benutzer die Gefahr des Verbrühens besteht. Der verwendete Kunststoff zeichnet sich durch sein geringes Gewicht, die Hitze- und Bruchbeständigkeit aus, ist günstig herzustellen aber vermittelt leider auch keinen hochwertigen, langlebigen Eindruck. Außerdem lehnen viele Verbraucher das Mitkochen von Kunststoff aufgrund gesundheitlicher Bedenken ab. Die bunte Gestaltung trifft zudem nicht den Geschmack jedes Kunden.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Topfdeckel zu schaffen, welcher drei Zwecke zugleich erfüllt, nämlich der zum Ersten auf möglischst viele Topfgrößen angepasst werden kann, der zum Zweiten durch mittig einzusetzende Funktioneinheiten unterschiedlicher Art ergänzt und so für verschiedene Zwecke umgebaut werden kann, und der zum Dritten zum besseren Reinigen und Verstauen einfach und schnell zu zerlegen ist. Einem Einzelelement dieses Topfdeckels, genauer einer mittig einzusetzenden Funktionseinheit, liegt die Aufgabe zugrunde, das Überkochen von Speisen effektiv zu unterbinden. In dieser soll das durch den Erfinder entwickelte Bimetall-Ventil zum Einsatz kommen.
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Technische Lösung mit Bezug auf Fig. 1 bis Fig. 6
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Die Aufgaben, nämlich einen in seiner Größe veränderbaren Topfdeckel anzubieten, welcher auf allen gängigen, runden Töpfen und Pfannen mit einem Durchmesser zwischen 14 und 30 cm benutzt werden kann und welcher über verschiedenen Funktionseinheiten verfügt, von denen eine das Überkochen verhindert, wird erfindungsgemäß durch einen Topfdeckel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Topfdeckelsystem umfasst drei verschieden große Ringscheiben 10, 20, 30, welche jeweils mit einem Griff versehen sind 11, 21, 31, drei verschiedene Funktionseinsätze 40, 60, 80, welche jeweils mit einem Griffversehen sind 41, 61, 81 sowie zwei verschiedene Deckel 50, 70, welche jeweils mit einem Griffversehen sind 51, 71. Die Funktionseinheit zur Vermeidung von Überkochen 80 wird anschließend besonders ausführlich betrachtet. Griffverkleidungen aus einem möglichst wenig Wärme leitenden Material werden folgen.
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Es werden drei Ringscheiben 10, 20, 30 oder nur zwei in ihren Größen aufeinander folgende Ringscheiben 10 und 20 oder 20 und 30 übereinander gestapelt. Die drei Ringscheiben 10, 20, 30 sind als Scheiben aus Metall ausgebildet, wobei jede mittig einen kreisförmigen Durchbruch aufweist, dessen Durchmesser etwas geringer ausgebildet ist als der Außendurchmesser der nächst kleineren Ringscheibe 20 oder 30, sodass jede Ringscheibe 20 oder 30 auf der nächst größeren 10 oder 20 aufliegen kann, ohne durch deren mittige Aussparung hindurchzupassen. Jede Ringscheibe 10, 20, 30 ist an ihrer Außenkante 23, 33 (hier ausgenommen der größten) und ihrer Innenkante 12, 22, 32 mit einer umlaufenden Rinne versehen, wobei die innenlaufende Rinne 12, 22, 32 derart ausgebildet ist, dass sie die genaue Gegenform zur außenlaufenden Rinne 23 oder 33 der jeweils kleineren, aufzulegenden Ringscheibe 20 oder 30 bildet, sodass die jeweils kleinere Ringscheibe 20 oder 30 beim Auflegen auf die größere 10 oder 20 durch Ineinandergreifen der Rinnen Halt findet. Jede Ringscheibe 10, 20, 30 verfügt über einen Griff 11, 21, 31, wobei jeder der beiden größeren Griff 11, 21 so ausgebildet ist, dass er den Griff 21, 31 der nächst kleineren Ringscheibe 20, 30 in seiner Länge überragt, sodass für den Benutzer – je nach verwendeten Scheiben – der Griff der jeweils größten und nächst kleineren Ringscheibe 10 und 20 oder 20 und 30 am einfachsten zu greifen ist, da diese beiden Griffe die gestapelten Ringscheiben am äußeren Rand überragen. Wenn die Griffe 11, 21, 31 aller gestapelten Ringscheiben 10, 20, 30 nicht in einer Linie ausgerichtet sind, so kann die Gesamtkonstruktion der Ringscheiben 10, 20, 30 am äußersten Griff 11 angehoben werden, wodurch alle kleineren Ringscheiben 20, 30 durch ihr Aufliegen auf der größten 10 automatisch mit angehoben werden. Die Griffe 11, 21, 31 sind formal derart aufeinander abgestimmt, dass sie bei Ausrichtung in einer Linie einander überlappen und optisch ineinander übergehen, sodass sie eine optische Einheit bilden. Die einzelnen Ringscheiben 10, 20, 30 weisen an ihrer Unterseite in gleichmäßigen, auf gängige Topfdurchmesser von 14 bis 30 cm Bezug nehmenden Abständen umlaufende, wülstige Erhebungen 14, 24, 34 auf, wobei die jeweils zum Topfdurchmesser passende mit geringstem Abstand zur Topfwand innerhalb des Topfes sitzt, wodurch ein Verrutschen des Deckelsystemes auf Töpfen verhindert werden soll.
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Die bisher entwickelten, hier enthaltenen Funktionseinsätze 40, 60, 80 sind insofern gleichförmig, dass jeder aus Metall gefertigt ist und eine schüsselförmige Grundform 401, 601, 801 aufweist, welche am unteren Ende über einen flachen Boden verfügt, sodass jeder Einsatz 40, 60, 80 auch nach Beendigung des Kochvorganges oder unabhängig von diesem auf einer geraden Fläche stehen kann ohne umzufallen. Die genaue Höhe und der Kurvenverlauf der jeweiligen Schüsselform 401, 601, 801 sind funktions- und gestaltungsbedingt verschieden. Ein ebenfalls gemeinsam auftretendes Merkmal ist der nach außen in einer gleichmäßigen Kurve umgebogene Oberrand der Schüsselwand, auch als außenlaufende Rinne bezeichnet 43, 63, 83, welcher dem Einrasten des Funktionsensatzes 40, 60, 80 in die darunterliegende, innenlaufende Rinne 32 der kleinsten Ringscheibe 30 ermöglicht. Da alle Funktionseinsätze 40, 60, 80 nur die kleinste Ringscheibe 30 als Trägerring benötigen, ist die Einheit aus kleinster Ringscheibe 30 und einem Funktinseinsatz 40 oder 60 oder 80 die kleinste funktionierende Deckeleinheit. Ebenfalls allen Funktionseinsätzen 40, 60, 80 gemein ist der fest mit ihnen verbundene Griff 41, 61, 81 aus gebogenem Metall.
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Der Funktionseinsatz „Schüssel” 40 besitzt neben den beschriebenen Merkmalen eine Tülle 45, wobei diese als rechteckige Fläche mit abgerundeten Ecken ausgebildet ist, welche an einer ihrer langen Kanten fest mit dem Rand der außenlaufenden Rinne 43 verbunden ist und deren zwei nicht an dieser anliegenden Ecken 451 durch eine jeweils quer verlaufende Achse nach oben geknickt sind, sodass sich zwischen ihnen ein sich vom Gefäß weg verjüngender Kanal bildet, durch welchen Flüssigkeiten gezielt und ohne zu tropfen ausgegossen werden können.
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Der Funktionseinsatz „Sieb” 60 besitzt neben den beschriebenen Merkmalen im unteren Bereich der schüsselförmigen Gefäßwand 601 ein Muster aus gleichmäßig angeordneten Löchern 65, durch welche Flüssigkeiten aus dem Funktionseinsatz 60 austreten oder in ihn eintreten können, wenn dieser in einem mit Flüssigkeit gefüllten größeren Gefäß, etwa einem Kochtopf, verwendet wird.
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Der Funktionseinsatz „Bimetall-Schüssel” 80 besitzt neben den beschriebenen Merkmalen im Bodenbereich der flachen, zylinderförmig ausgebildeten Schüsselwand 801 eine mehrteilige Funktionsgruppe 85, welche sich aus einem pilzförmigen Stopfen 851 und einem streifenförmigen Bimetall 852 zusammensetzt. Der pilzförmige Stopfen 851 besteht aus Metall und ist so ausgeformt, dass er sich im oberen Bereich aus einem linsenförmigen Teil 8511 und im unteren Bereich aus einem sich nach unten hin etwas zuspitzenden zylinderförmigen Bereich 8512 zusammensetzt, wobei der untere, zylinderförmige Teil 8512 an vier Stellen so abgeflacht ist, dass er in eine entsprechende Aussparung 8521 mit gleichem Querschnitt im Zentrum des Bimetalles 852 passgenau einzusetzen ist. Das Bimetall 852 besteht aus zwei unterschielichen Metallen gleicher Form und Größe, welche über einander geschichtet und zu einer Einheit verbunden sind, und ist von solcher Form und Größe, dass es im Innenraum des Funktionseinsatzes 80 Platz findet und mittig auf dessen Boden gelegt die Seitenwände 801 nicht berührt. Das Bimetall 852 verfügt über eine mittige Aussparung 8521, die genauso groß wie eine Aussparung 8531 im Boden des Funktionseinsatzes 80 ist, und ist von genau solcher Größe, dass es zwei weitere Aussparungen 8532 im Boden des Funktionseinsatzes 80 mit etwas Überstand abdeckt. Der Stopfen 851 ist formbedingt passgenau in die Aussparung 8521 des Bimetalles 852 und in die Aussparung 8531 der Lochgruppe 853 einzusetzen, sodass er durch sein Gewicht das Bimetall auf dem Boden des Funktionseinsatzes 80 in solcher Weise fixiert, dass die Aussparungen 8532 dadurch vom Bimetall 852 abgedeckt werden. Die formale Gestaltung sowohl des Querschnittes des Stopfens 851 als auch der Aussparungen 8521, 8531 verhindert ein Verdrehen des Bimetalles.
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Die bisher vorhandenen Deckel 50, 70 sind in ihrem Grundaufbau identisch. Sie sind als flache Scheiben aus Metall ausgebildet und weisen eine mittige, kreisrunde Aussparung auf, in welche ein Einsatzmaterial 55, 75 fest eingefügt ist, und verfügen an ihrer Außenkante über eine umlaufende Rinne 53, 73, welche genauso geformt ist, dass sie sowohl auf die innenlaufende Rinne 32 des kleinsten Deckelringes 30 als auch auf die außenlaufenden Rinnen 43, 63, 83 der Funktionseinsätze 40, 60, 80 aufzulegen ist und in diese einrastet. Beide Deckel 50, 70 verfügen über einen fest mit der Randrinne 53, 73 verbundenen Griff 51, 71 aus gebogenem Metall. Die Deckel 50, 70 unterscheiden sie nur in der Wahl ihres Einsatzmaterials 55, 75.
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Der Deckel „Siebdeckel” 50 ist mit einem Einsatzmaterial 55 ausgestattet, welches aus einer Art Gewebe aus Metalldrähten oder einem ähnlichen siebartigen oder gelochten Material, das wasser- und korrussionsbeständige Eigenschaften besitzt, besteht und durch welches Wasserdampf und Flüssigkeiten hindurchdringen können.
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Der Deckel „Glasdeckel” 70 ist mit einem Einsatzmaterial 75 ausgestattet, welches als Glasscheibe oder aus einem ähnlichen durchsichtigen Material, dass wasser- und korrossionsbeständig ist, ausgebildet ist, sodass der Benutzer durch es hindurch sehen kann aber keine Hitze und kein Dampf entweichen.
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Beschreibung der Funktionsweise
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Im Folgenden sollen anhand eines bespielhaften Benutzungsvorganges die Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten und Besonderheiten des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystems veranschaulicht werden. Hierzu wird eine kurze Auflistung der einzelnen Handlungsschritte vorgenommen:
- 1. Topf auswählen, Ringscheiben dem Topfdurchmesser entsprechend auswählen (die kleinste für Topfdurchmesser von 14 bis 18 cm, erweitert um die mittlere für Topfdurchmesser von 20 bis 24 cm, erweitert um die größte für Topf- und Pfannendurchmesser von 26 bis 30 cm) und mit der größten unten liegend über einander schichten, Griffe in einer Linie ausrichten.
- 2. Funktionseinheit und/oder Deckel wählen („Sieb” z. B. zum Kochen von Gewürzen oder Lebensmitteln in Suppen oder Soßen, aus denen sie später wieder entnommen werden sollen; „Schüssel” z. B. zum Schmelzen von Schokolade oder Aufschlagen von eihaltigen Soßen oder Desserts; „Bimetall-Schüssel” z. B. zum Kochen von Nudeln oder Milchspeisen; „Siebdeckel” z. B. wenn Dampf austreten soll; „Glasdeckel” z. B. wenn kein Dampf austreten soll und zum Hindurchschauen) und mittig ein- bzw. aufsetzen.
- 3. Wasser oder Kochgut in den Topf füllen, Deckelsystem auf den Topfauflegen, gegebenenfalls Funktionseinheit ebenfalls mit Speise oder Gewürzen befüllen, gegebenenfalls Deckel auflegen, Herd anstellen, auf den Herd stellen.
- 4. Speisen im Topf erwärmen oder garen, wenn nötig Deckelsystem am äußersten Griff oder den zwei äußersten Griffen anheben, Speisen umrühren, Deckelsystem wieder aufsetzen; oder Wasser im Topf erhitzen und zu schmelzende oder aufzuschlagende Speise im Funktionseinsatz umrühren oder aufschlagen.
- 5. Ein Küchengerät, wie etwa ein Kochlöffel, kann bei vorübergehender Nichtbenutzung auf dem flachen Topfdeckelsystem abgelegt werden.
- 6. Nach Beendigung des Kochvorganges Topfdeckelsystem in Einzelteile zerlegen, reinigen (durch sehr flache Ausformung auch gut in der Geschirrspülmaschine unterzubringen), trocknen und verstauen.
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Aufgrund seiner besonderen Neuheit soll der Funktionseinsatz „Bimetall-Schüssel” zusätzlich in seinen einzelnen Funktionsphasen beschrieben werden. (Siehe hierzu 6a und b)
- 1. Das Deckelsystem variabler Größe wir mittig mit dem Funktionseinsatz „Bimetall-Schüssel” bestückt und auf den Topf mit den zu garenden, vorzugsweise flüssigen bis sämigen Speisen gesetzt. Der Funktionseinsatz „Bimetall-Schüssel” berührt aufgrund seiner sehr flachen Ausformung bei befülltem Kochtopf die Speisen nicht, der Schüsselboden des Funktionseinsatzes befindet sich jedoch automatisch im ausreichenden Abstand zum Topfrand (was für die spätere Funktionalität von Bedeutung ist). Ein zusätzlicher Deckel wird nicht verwendet.
- 2. Der Herd wird angestellt, die Speisen erwärmen sich, müssen eventuell gelegentlich umberührt werden, um nicht anzubrennen.
- 3. Ab einer festgelegten Temperatur knapp unterhalb des Siedepunktes der Speisen biegt sich das Bimetall aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnung der beiden fest verbundenen Metallstreifen in gleichmäßiger Weise über seine gesamte Länge nach oben und setzt diese Bewegung in direkter Abhängigkeit vom weiteren Temperaturanstieg im Topf fort.
- 4. Hierdurch gibt es die unter dem Bimetall befindlichen Bodenöffnungen allmählig frei, sodass nun Wasserdampf austreten und mit diesem Hitze abgegeben werden kann, sodass die Temperatur im Topfinneren automatisch auf einen Wert, der den Siedepunkt nicht übersteigt, reguliert wird.
- 5. Durch die (möglichst gering zu haltende) Reaktionsverzögerung des Metalles wird es jedoch zu kleinen Temperaturschwankungen im Topfinneren knapp unterhalb und oberhalb des Siedepunktes kommen, da sich der Bimetallstreifen erst etwas zu weit krümmt und durch den dann folgenden etwas zu starken Temperaturabfall im Topf wieder etwas zu weit zurückbiegt, was wiederum ein neues leichtes Überhitzen der Flüssigkeit im Topf zur Folge hat usw.
- 6. Dennoch ist das Bimetall-Prinzip für diesen Zweck gut geeignet, da auch in Wasserkochern Bimetall-Schalter eingesetzt werden, welche ebenfalls auf genau diesen Temperaturbereich abgestimmt sind und gute Reaktionszeiten erreichen.
- 7. Eventuell ist die Wärmezuvor durch Regulierung des Herdes etwas anzupassen. Falls es doch zu einer kurzzeitigen Überhitzung im Topfinneren kommen sollte und dessen Inhalt überzukochen beginnt, so tritt dieser durch die Öffnungen im Boden der „Bimetall-Schüssel” in selbige ein und wird hier gesammelt, kühlt in der kälteren Umgebung gleichzeitig ab und kann durch dieselben Öffnungen im Boden zurückfließen.
- 8. Hier ist es von Bedeutung, dass zwischen dem Boden der „Bimetall-Schüssel” und der Oberkante des Topfrandes ein ausreichender Abstand besteht, damit die überkochende Speise innerhalb der Auffangschüssel einen gewissen Pegelstand erreichen kann, ohne Gefahr zu laufen, auch über den Topfrand zu steigen.
- 9. Zur Reinigung können alle Teile durch Anheben getrennt werden und sind anschließend flexibler verstaubar.
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Es ist selbstverständlich, dass die Beschreibung nur eine beispielhafte Darstellung und nicht einschränkend ist.
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Als Produktname ist die Kunstbezeichnung „KOOOK” vorgesehen, welche das englische Wort „cook” (deutsch: kochen) enthält und durch die Schreibweise mit drei „O” auf die drei Ringscheiben anspielt.
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Kurze Beschreibung der. Zeichnungen
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Gleiche und gleich wirkende Bestandteile der Ausführungsbeispiele sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen und können im Text teilweise anders bezeichnet sein.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Topfdeckelsystemes in einer möglichen, beispielhaften aber nicht vollständigen Zusammenstellung aus den erfindungsgemäßen Einzelteilen.
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2 zeigt eine vergrößerte Seitenansicht der Ringscheiben samt Griffen des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystem.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Funktionseinsätze des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystems.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Deckel des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystems.
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5 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht der mehrteiligen Funktionsgruppe des Funktionseinsatzes „Bimetall-Schüssel” des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystems.
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6 zeigt zwei Seitenansichten des passiven a und aktiven b Funktionszustandes des Bimetalls des Funktionseinsatzes „Bimetall-Schüssel” des erfindungsgemäßen Topfdeckelsystems.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- größte Ringscheibe
- 11
- zugehöriger Griff
- 12
- innenlaufende Rinne
- 14
- zugehörige Ringwülste
- 20
- mittlere Ringscheibe
- 21
- zugehöriger Griff
- 22
- innenlaufende Rinne
- 23
- außenlaufende Rinne
- 24
- zugehörige Ringwülste
- 30
- kleinste Ringscheibe
- 31
- zugehöriger Griff
- 32
- innenlaufende Rinne
- 33
- außenlaufende Rinne
- 34
- zugehörige Ringwülste
- 40
- Funktionseinsatz „Schüssel”
- 401
- schüsselförmige Gefäßwand
- 41
- zugehöriger Griff
- 43
- außenlaufende Rinne
- 45
- Tülle
- 451
- Tüllenecken
- 50
- Deckel „Siebdeckel”
- 51
- zugehöriger Griff
- 53
- außenlaufende Rinne
- 55
- siebartiges Einsatzmaterial, z. B. Metallgewebe
- 60
- Funktionseinsatz „Sieb”
- 601
- schüsselförmige Gefäßwand
- 61
- zugehöriger Griff
- 63
- außenlaufende Rinne
- 65
- Lochmuster
- 70
- Deckel „Glasdeckel”
- 71
- zugehöriger Griff
- 73
- außenlaufende Rinne
- 75
- transparentes Einsatzmaterial, z. B. Glas
- 80
- Funktionseinsatz „Bimetall-Schüssel”
- 801
- schüsselförmige Gefäßwand
- 81
- zugehöriger Griff
- 83
- außenlaufende Rinne
- 85
- mehrteilige Funktionsgruppe
- 851
- pilzförmiger Stopfen
- 8511
- linsenförmiger Teil
- 8512
- zylinderförmiger Teil
- 852
- streifenförmiges Bimetall
- 8521
- zentrale Aussparung
- 853
- Lochgruppe
- 8531
- zentrale Aussparung
- 8532
- zeitliche Aussparungen